hallelujah » Sa 19. Apr 2014, 20:29 hat geschrieben:
was meiner Ansicht nach für viele Betriebe zum echten Problem werden wird. In 2 Jahren ziehen wir mal Bilanz, dann wissen wir mehr.
Waren wir ab.
hallelujah » Sa 19. Apr 2014, 20:29 hat geschrieben:
Ich verstehe einfach deine Investitionsgläubigkeit nicht. Es mangelt in Deutschland an nichts. Die Märkte sind weitgehend gesättigt. Die Regale in den Supermärkten laufen über.
Es gibt mehrere Händler die in den letzten Jahren in Deutschland Insolvenz anmelden mussten: Schlecker, Karstadt/Quelle, Neckermann, Woolworth und Weltbild, um mal einige zu nennen.
Natürlich leben wir in einem superreichen Land, in Deutschland ist aber Weitem nicht jeder superreich. Natürlich bekommt man in einem Supermarkt fast alles was man will, trotzdem machen gerade auf dem Land oder in ostdeutschen Städten immer mehr Geschäfte dicht.
Nicht zuletzt hat die Entwicklung natürlich auch mit einer Zunahme des Online-Handels zu tun. Das fördert aber auch den allgemeinen Trend, möglichst billig einkaufen zu können. Discounter haben an Bedeutung zugenommen und das ging auch auf Kosten der Qualität. Manche Produkte sind in der Tat zu günstig in Deutschland und daher leider oft von minderer Qualität.
Hier besteht Investitions- und Wachstumspotential. Auch im ganzen Energiesektor besteht noch ein gewaltiges Wachstumspotential.
hallelujah » Sa 19. Apr 2014, 20:29 hat geschrieben:So, nun investierst du, gründest eine Keksfabrik und schaffst Arbeitsplätze. Um dich am gesättigten Markt behaupten zu können, musst du eine aggressive Preispolitik betreiben (ausser, du hättest ein Supergeheimrezept, dann könnte es auch anders gelingen, diese Möglichkeit halte ich aber für nahezu ausgeschlossen). Es passiert also folgendes: du setzt den Markt, den Preis, mit deiner Investition unter Druck. Die Wettbewerber ziehen nach, um keine Marktanteile zu verlieren.
Wenn es also dumm läuft, dann schaffst du mit neuen Investitionen keine Arbeitsplätze, sondern vernichtest welche.
Aber das ist doch sowieso das Konkurrenprinzip einer Marktwirtschaft, dass in einem freien Markt solange Wettbewerber hinzukommen bis es sich nicht mehr lohnt. Sollte es sich also lohnen eine Keksfabrik zu eröffnen, z.B. weil man merkt dass die Nachfrage nach Keksen steigt, wird jemand Schlaues auf diesen Trichter kommen und eine Keksfabrik gründen.
Vermutlich ist das aber wenig erfolgsversprechend, weil bestehende Firmen (z.B. Leibnitz) einfach ihre Produktion ausweiten würden und damit den Markt bedienen. Vermutlich günstiger als der neue Wettbewerber. Dieser Wettbewerb zerstört aber zunächst eigentlich keine Arbeitsplätze, sondern fördert sie durch Mehrproduktion.
hallelujah » Sa 19. Apr 2014, 20:44 hat geschrieben:
sein größtes Problem dürfte sein: er malt sich etwas in seiner Theorie aus und ist davon überzeugt, alle Marktteilnehmer würden/müssten sich an seine Vorgaben halten.
Wenn alle so denken und handeln würden wie er sich das theoretisch vorstellt, würde es ja vielleicht sogar funktionieren. Daran scheitert aber seine Theorie bereits im Ansatz.
Die Marktteilnehmer dürfen weiter völlig frei selbst entscheiden, ob sie mehr oder weniger investieren möchten. Das ist doch das Schöne an einer Marktwirtschaft, dass durch die richtigen Anreize der Markt automatisch reagiert.
Wenn Unternehmen feststellen, dass die Nachfrage nach ihren Produkten steigt, weiten sie die Produktion aus, vielleicht stoßen auch neue Wettbewerber hinzu. Wenn die Unternehmen merken, dass die Nachfrage nach Exportprodukten aus dem Ausland sinkt, werden sie deren Produktion reduzieren.
Die Wirtschaft strukturiert sich um, so wie sie es schon immer getan hat.