Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

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The_Gunslinger
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Fr 18. Apr 2014, 15:12 hat geschrieben: Wie lange wir uns das Euro-Klagelied noch anhören müssen. :)
Vielleicht sollten mal alle hier aufhören so zu tun als hätten sie die Weisheit mit Löffeln gefressen. Selbst unter renommierten Experten ist dieses Thema höchst umstritten, weshalb man das auch in diesem Forum nicht endgültig wird klären können.

Noch mal zum Nachdenken, für alle die dazu bereit sind. Die deutsche Handelsbilanz seit 1960 (ich weiß, Quelle Flassbeck :eek:) :

http://www.flassbeck-economics.de/wp-co ... 2-HaBi.jpg

Alles was über 0 liegt bedeutet Handelsüberschuss, also mehr exportiert als importiert. Kapital, Ersparnisse fließen ins Ausland.

Man sieht nach der Wiedervereinigung ging's bergab. Dann ab 99/2000 wieder sprunghaft nach oben, bis der Überschuss 2008 höher war als je zuvor. Dann kam die Finanzkrise und es ging wieder leicht abwärts. Der anschließende Aufwärtstrend war weniger stark als vorher, vermutlich weil andere Euro-Länder nicht mehr so viel aus Deutschland importierten wie zuvor.

Der plötzliche Anstieg im Jahr 99/2000 hat meines Erachtens nichts mit Qualität, Struktur oder Innovation zu tun. Auch nicht mit einem plötzlichen Wachstum aussereuropäischer Schwellenländer. Er hat sehr wahrscheinlich mit der Einführung des Euro und den daraus resultierenden Konsequenzen für deutsche Warenpreise zu tun. Mit den moderaten deutschen Lohnzuwächsen gelang es die ohnehin hochwertigen Produkte vergleichsweise günstig abzusetzen, hinzu kamen Steuersenkungen für Unternehmen und Kapital. Dabei wurden auch europäische Länder durch deutsche Kredite auf Pump finanziert, um genau jene deutschen Produkte günstig zu erstehen.

Heute stehen wir vor einer europäischen Schuldenkrise.

Wer eine bessere Erklärung hat, kann sie ja beitragen.
----

Noch ein Satz zur gesättigten Nachfrage in Ostdeutschland: Warum sollte die mit Einführung des Euro plötzlich gesättigt gewesen sein? Warum sollte die Nachfrage in Deutschland überhaupt gesättigt sein? Es gibt Länder mit einem ähnlichen Pro-Kopf-Einkommen wie Deutschland, da läuft die Binnenwirtschaft so flott wie eh und je.
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Blickwinkel
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

LOL Der Flassbeck durfte natürlich nicht fehlen. Bist du eigentlich ein DA von prime-pippo?
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The_Gunslinger
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Fr 18. Apr 2014, 16:16 hat geschrieben:LOL Der Flassbeck durfte natürlich nicht fehlen. Bist du eigentlich ein DA von prime-pippo?
Das war mir klar, dass du nichts besseres beizutragen hast, als so ein Käse zu schreiben.

Flassbeck ist zufällig Host dieser Seite, deren Grafik frei zugänglich ist. Er hat die Daten natürlich nicht selbst erfunden, sondern aus den Quellen zusammengestellt die dort aufgeführt sind. Man kann also davon ausgehen, da die Grafik richtig ist. Sie ist auch nicht tendenziös oder sonst was, sondern eine schlichte und neutrale statistische Darstellung.

Nur weil ich eine ähnliche Meinung wie andere User vertrete, bin ich noch nicht deren Doppelaccount.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 17:20 hat geschrieben: Nur weil ich eine ähnliche Meinung wie andere User vertrete, bin ich noch nicht deren Doppelaccount.
Natürlich nicht....

Diese regelmäßigen Verweise auf Doppelaccounts sollen wohl eine Art Running Gag werden.
Weil ich während einer (ungerechtfertigten) Sperre zeitweise auf einen solchen zurückgegriffen habe....
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

prime-pippo » Fr 18. Apr 2014, 18:33 hat geschrieben: Natürlich nicht....

Diese regelmäßigen Verweise auf Doppelaccounts sollen wohl eine Art Running Gag werden.
Weil ich während einer (ungerechtfertigten) Sperre zeitweise auf einen solchen zurückgegriffen habe....
Wer gute Argumente hat könnte sich solche Diffamierung eigentlich sparen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 16:57 hat geschrieben: Heute stehen wir vor einer europäischen Schuldenkrise.

Wer eine bessere Erklärung hat, kann sie ja beitragen.
Japan hat übrigens noch höhere Schulden. Die Schulden der Spanier stammen von der Immobilienkrise dort. Griechenland hat vor allem wegen seiner Beamten hohe Schulden. Und Großbritannien hat hohe Schulden, weil die dort massiv Immobilienkredite aus den USA gekauft haben.

Belgien und Italien hatten schon immer Probleme mit ihrem Haushalt.
Immobilienkrise: 700.000 spanische Neubauten stehen leer

Die Immobilienkrise stellt Spanien vor massive Probleme: Knapp 700.000 neugebaute Häuser und Wohnungen stehen leer. Vor allem an den Küsten und auf den Inseln suchen Makler verzweifelt nach Käufern.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/untern ... 72512.html
Zuletzt geändert von Adam Smith am Freitag 18. April 2014, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

Und Deutschland hat so hohe Schulden, weil der Staat die Schulden von einigen Banken übernommen hat.

http://www.google.de/publicdata/explore ... y:de:uk:fr
Maßgeblichen Einfluss auf den Rückgang der Verschuldung hatten laut der Behörde vor allem die beiden sogenannten Bad Banks FMS Wertmanagement und Erste Abwicklungsanstalt, in der die toxischen Teile der ehemaligen Skandalbanken Hypo Real Estate (HRE) sowie WestLB gebündelt wurden. Die Abwicklungsbanken hätten ihr Portfolio weiter abgebaut und somit ihre Bilanzsumme sowie ihren Schuldenstand reduziert, hieß es zur Begründung.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 24587.html

Die Schulden von Deutschland steigen aber nicht mehr weiter, weil der deutsche Staat sich von Keynes abwendet (Zuwendung zum Kapitalismus) und einen ausgeglichenen Haushalt anstrebt. Im Gegensatz zu Japan das sich weiter verschulden wird.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 15:57 hat geschrieben:Alles was über 0 liegt bedeutet Handelsüberschuss, also mehr exportiert als importiert. Kapital, Ersparnisse fließen ins Ausland.

Man sieht nach der Wiedervereinigung ging's bergab. Dann ab 99/2000 wieder sprunghaft nach oben, bis der Überschuss 2008 höher war als je zuvor.
Da ist nichts sprunghaft.

Ich hatte Dir die Situation im Rahmen der Wiedervereinigung nun erklärt. Verstanden hast Du es nicht.

Und Deine Flassbeck Tabelle sagt ja (gerade mal),
das das Niveau VOR Wiedervereinigung (knapp unter 6) erreicht ist (knapp über 6).

=> Bestätigt MICH nochmals. Nicht DICH. *lach*

Man muß Statistiken auch (richtig) lesen können.
The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 15:57 hat geschrieben: Der plötzliche Anstieg im Jahr 99/2000 hat meines Erachtens nichts mit Qualität, Struktur oder Innovation zu tun.
Auch nicht mit einem plötzlichen Wachstum aussereuropäischer Schwellenländer.
Er hat sehr wahrscheinlich mit der Einführung des Euro und den daraus resultierenden Konsequenzen
für deutsche Warenpreise zu tun.
Auch wenn Du Dich als "Experte" aufspielen möchtest.
Es gab um die Jahrtausendwende die Blase an Börsen. anschließend der Fall und langsame Crash.
Es gab die Anschläge auf das WTC. Mit entsprechenden Konsequenzen auf Börsen, Märkte und Handelsströme.

Die Einführung des Euro (gerade in dieser Zeit) spielt KEINE (bis maximal marginale) Rolle.
Es gab zwischenzeitlich sogar mal einen richtig starken und festen Euro (1,60). Zuvor auch mal einen richtig schwachen Euro (0,85).

IST (alles) so. Kannst Du glauben. Es gibt Menschen, die kennen das alles nicht aus der Retorte, aus dem Internet oder Wikipedia.
Es soll sogar Menschen geben, die waren DIREKT dabei. Und wissen das aus Erfahrung.
The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 15:57 hat geschrieben:Noch ein Satz zur gesättigten Nachfrage in Ostdeutschland: Warum sollte die mit Einführung des Euro plötzlich gesättigt gewesen sein?
Was für eine dämliche Frage. Vielleicht war ja auch die Einführung der 2 in der Jahrtausendzahl schuld ? *lach*

Das hat nichts mit dem Euro zu tun. Irgendwann sind eine Menge Investitionen und ein Wiederaufbau getätigt.
Irgendwann sind Straßen gebaut, Infrastruktur neu entstanden oder wiederhergestellt.
Irgendwann versiegte der Fluß von dreistelligen Milliardenbeträgen in den Aufbau OST.

Was auch sonst ? *lach*

mlg
Zuletzt geändert von Skull am Freitag 18. April 2014, 22:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Adam Smith » Fr 18. Apr 2014, 21:14 hat geschrieben: Die Schulden von Deutschland steigen aber nicht mehr weiter, weil der deutsche Staat sich von Keynes abwendet (Zuwendung zum Kapitalismus) und einen ausgeglichenen Haushalt anstrebt. Im Gegensatz zu Japan das sich weiter verschulden wird.
Hätte Deutschland 2009 nicht "keynesianisch" reagiert, würden wir wahrscheinlich immer noch in der Rezession stecken und der ausgeglichene Haushalt wäre in weiter Ferne.

Aber egal, deine vereinfachte Darstellung stimmt so oder so nicht.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Fr 18. Apr 2014, 21:25 hat geschrieben:Da ist nichts sprunghaft.

Ich hatte Dir die Situation im Rahmen der Wiedervereinigung nun erklärt. Verstanden hast Du es nicht.
Ich hab das schon verstanden. Ich halte es nur für falsch.
Skull » Fr 18. Apr 2014, 21:25 hat geschrieben:Und Deine Flassbeck Tabelle sagt ja (gerade mal),
das das Niveau VOR Wiedervereinigung (knapp unter 6) erreicht ist (knapp über 6).

=> Bestätigt MICH nochmals. Nicht DICH. *lach*
Da brauchst du nicht zu lachen. Der sprunghafte Anstieg 1999/2000 ist so eindeutig, viel eindeutiger kann etwas kaum sein.
Skull » Fr 18. Apr 2014, 21:25 hat geschrieben:Auch wenn Du Dich als "Experte" aufspielen möchtest.
Es gab um die Jahrtausendwende die Blase an Börsen. anschließend der Fall und langsame Crash.
Es gab die Anschläge auf das WTC. Mit entsprechenden Konsequenzen auf Börsen, Märkte und Handelsströme.

Die Einführung des Euro (gerade in dieser Zeit) spielt KEINE (bis maximal marginale) Rolle.
Es gab zwischenzeitlich sogar mal einen richtig starken und festen Euro (1,60). Zuvor auch mal einen richtig schwachen Euro (0,85).

IST (alles) so. Kannst Du glauben. Es gibt Menschen, die kennen das alles nicht aus der Retorte, aus dem Internet oder Wikipedia.
Es soll sogar Menschen geben, die waren DIREKT dabei.
Ist doch nicht meine Schuld wenn du dein Geld in der Dotcom-Blase versenkt hast. Deswegen musst du hier doch nicht einen solchen Popanz aufbauen. Warum lässt du dich denn als ehemaliger Trader überhaupt auf die niedrige Stufe eines Fußvolkforums herab?

Alles was ich gemacht habe, ist eine Theorie aufgestellt. Und bisher wurde hier aus meiner Sicht noch keine glaubwürdigere Theorie für die Entwicklung der Exportüberschüsse geliefert.
Diese Theorie hab ich mir nicht alleine zurechtgebastelt, sondern sie fußt auf Gedanken diverser Ökonomen und Wirtschaftsforschungsinstituten: Paul Krugman, Joseph Stiglitz, Peter Bofinger und ja, auch Heiner Flassbeck. Teilweise sogar Hans-Werner Sinn. Mittlerweile wird diese Theorie zu den Handelsüberschüssen auch von vielen Seiten akzeptiert, sei es aus US-amerikansicher Sicht als auch mittlerweile zunehmend auf EU-Ebene.
Skull » Fr 18. Apr 2014, 21:25 hat geschrieben:Und wissen das aus Erfahrung.Was für eine dämliche Frage. Vielleicht war ja auch die Einführung der 2 in der Jahrtausendzahl schuld ? *lach*

Das hat nichts mit dem Euro zu tun. Irgendwann sind eine Menge Investitionen und ein Wiederaufbau getätigt.
Irgendwann sind Straßen gebaut, Infrastruktur neu entstanden oder wiederhergestellt.
Irgendwann versiegte der Fluß von dreistelligen Milliardenbeträgen in den Aufbau OST.

Was auch sonst ? *lach*

mlg
Ne, das ist keine Erklärung für Exportüberschüsse. Exporte gehen ins Ausland und werden von inländischen Unternehmen dorthin verkauft.
1999 sind die Investitionen in den Osten auch nicht plötzlich abgebrochen, sondern wurden natürlich fortgesetzt.

Abgesehen davon ist der Osten bis heute noch weit davon entfernt auf einer Stufe mit dem Westen zu sein. Weiß ja nicht wann du das letzte Mal dort warst..
Zuletzt geändert von The_Gunslinger am Samstag 19. April 2014, 00:16, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 23:44 hat geschrieben:
Hätte Deutschland 2009 nicht "keynesianisch" reagiert, würden wir wahrscheinlich immer noch in der Rezession stecken und der ausgeglichene Haushalt wäre in weiter Ferne.

Aber egal, deine vereinfachte Darstellung stimmt so oder so nicht.
Deutschland hat ein paar Banken gerettet, weil Banken nicht Geld aus dem Nichts erzeugen können.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

The_Gunslinger » Sa 19. Apr 2014, 00:12 hat geschrieben:
Ne, das ist keine Erklärung für Exportüberschüsse. Exporte gehen ins Ausland und werden von inländischen Unternehmen dorthin verkauft.
1999 sind die Investitionen in den Osten auch nicht plötzlich abgebrochen, sondern wurden natürlich fortgesetzt.
Die USA erzielen mit Filmen und Serien Exportüberschüsse, weil die dort einen großen eigenen Markt haben und günstig produzieren können. Das ist natürlich schlecht für andere Länder nach deiner Sichtweise. Welche Maßnahmen sollten die dort ergreifen, damit die nicht mehr so erfolgreich sind?
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 23:12 hat geschrieben:Ist doch nicht meine Schuld wenn du dein Geld in der Dotcom-Blase versenkt hast. Deswegen musst du hier doch nicht einen solchen Popanz aufbauen.
Warum lässt du dich denn als ehemaliger Trader überhaupt auf die niedrige Stufe eines Fußvolkforums herab?
Sinnlos. Völlig sinnlose und falsche (persönliche) Spekulationen.
NULL zur Sache und meine Hinweise nicht mal im Ansatz verstanden.
The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 23:12 hat geschrieben:Weiß ja nicht wann du das letzte Mal dort warst...
Isch könnt mich kaputtlachen... *lach*
The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 23:12 hat geschrieben:Ich hab das schon verstanden. Ich halte es nur für falsch.
Und ich halte eine weitere Diskussion zwischen UNS für sinnlos.

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Zuletzt geändert von Skull am Samstag 19. April 2014, 09:30, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Fr 18. Apr 2014, 17:20 hat geschrieben: Das war mir klar, dass du nichts besseres beizutragen hast, als so ein Käse zu schreiben.

Flassbeck ist zufällig Host dieser Seite, deren Grafik frei zugänglich ist. Er hat die Daten natürlich nicht selbst erfunden, sondern aus den Quellen zusammengestellt die dort aufgeführt sind. Man kann also davon ausgehen, da die Grafik richtig ist. Sie ist auch nicht tendenziös oder sonst was, sondern eine schlichte und neutrale statistische Darstellung.

Nur weil ich eine ähnliche Meinung wie andere User vertrete, bin ich noch nicht deren Doppelaccount.
Gunslinger deine, von zweifelhaften Experten zusammengeklöppelten Thesen sind durch Fakten nicht bestätigt. Deutschland importiert nach den USA und China am meisten Waren weltweit in Höhe von über 1 Billion USD.

Das größte Handelsdefizit in der EU hat GB, welches bekanntlich keinen Euro hat. Die deutschen Löhne steigen sogar stärker als in Frankreich, der Euro ist eine stabile Währung und ist momentan schon zu stark, weil sehr viele Investoren ihr Geld in Euro anlegen.

In Deutschland gibt es weniger Arbeitslose wie zu DM-Zeiten usw.

Alles das interessiert dich nicht, weil du scheinbar glaubst, dass der Euro an allem Schuld ist, was ich persönlich einfach nur amüsant finde. Reih dich ein in die Liste der Eurokritiker im Forum, dann wirst du auch genauso ernst genommen wie diese. :D
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Adam Smith »

Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 09:40 hat geschrieben:
Das größte Handelsdefizit in der EU hat GB, welches bekanntlich keinen Euro hat.
Das ist dort sogar richtig groß.

http://de.statista.com/statistik/daten/ ... ritannien/
"Die britische Industrie ist nur noch ein Schrotthaufen"
Und das ganz ohne Euro.

http://www.deutschlandfunk.de/die-briti ... _id=235181
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Beitrag von Adam Smith »

Und der Niedergang der Industrie hat vor allem mit der Förderung der Finanzindustrie zu tun. Der Euro trägt daran keine Schuld. Zum Glück sind die Briten dem Euro nicht beigetreten, denn sonst wäre der Euro Schuld gewesen. Wer auch sonst?
Es werde ein langsamer, schwieriger Prozess, bis Großbritanniens Wirtschaft ausgeglichener und weniger finanzorientiert sei. Dem nationalen Statistikamt zufolge trägt die verarbeitende Industrie mittlerweile nur noch 10,4 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei, die Finanzindustrie liegt bei 9,5 Prozent.
http://www.welt.de/wirtschaft/article11 ... erden.html
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 09:40 hat geschrieben: Gunslinger deine, von zweifelhaften Experten zusammengeklöppelten Thesen sind durch Fakten nicht bestätigt. Deutschland importiert nach den USA und China am meisten Waren weltweit in Höhe von über 1 Billion USD.

Das größte Handelsdefizit in der EU hat GB, welches bekanntlich keinen Euro hat. Die deutschen Löhne steigen sogar stärker als in Frankreich, der Euro ist eine stabile Währung und ist momentan schon zu stark, weil sehr viele Investoren ihr Geld in Euro anlegen.

In Deutschland gibt es weniger Arbeitslose wie zu DM-Zeiten usw.

Alles das interessiert dich nicht, weil du scheinbar glaubst, dass der Euro an allem Schuld ist, was ich persönlich einfach nur amüsant finde. Reih dich ein in die Liste der Eurokritiker im Forum, dann wirst du auch genauso ernst genommen wie diese. :D

Zunächst einmal interessant, dass du den Nimbus hast, über die "Zweifelhaftigkeit" von Ökonomen zu urteilen. Dann nenne doch wenigstens "unzweifelhafte" Experten.

Desweiteren ist Guslingers Kritik keine plumpe Eurokritik. Lediglich eine Kritik am Management des Euro.....und eine Kritik an Deutschland.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 10:16 hat geschrieben: Zunächst einmal interessant, dass du den Nimbus hast, über die "Zweifelhaftigkeit" von Ökonomen zu urteilen. Dann nenne doch wenigstens "unzweifelhafte" Experten.
Die Aussagen vo Flassbeck passen eben nicht in die derzeitige Faktenlage rein. Das hättest du, wenn du dich ernsthaft informieren würdest, sehr schnell selbst rausfinden können. Vielleicht wäre die Zeit besser genutzt gewesen, wie als DA hier im Forum rumzuhuschen. :cool:
Desweiteren ist Guslingers Kritik keine plumpe Eurokritik. Lediglich eine Kritik am Management des Euro.....und eine Kritik an Deutschland.
Von Gunslingers Aussagen bleibt nicht viel übrig als Eurokritik. Lohnerhöhungen gibt es schon, Export/Import zu den Euroländer nahezu ausgeglichen, Deutschland Importeur Nr. 3 weltweit (nach den USA und China), Exporte ins außereuropäische Ausland steigen, Mindestlohn Problem der Dienstleistungsbranche, nicht der Industrie usw.

Es ist einfach zu leicht euch zu widerlegen, aber du und Gunslinger probiert es immer wieder. Sehr amüsant!

Kleiner Tipp am Rande, schau erstmal auf der Seite des Bundesamt für Statistik nach, ob deine Aussage überhaupt stimmt.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 10:35 hat geschrieben: Die Aussagen vo Flassbeck passen eben nicht in die derzeitige Faktenlage rein. Das hättest du, wenn du dich ernsthaft informieren würdest, sehr schnell selbst rausfinden können. Vielleicht wäre die Zeit besser genutzt gewesen, wie als DA hier im Forum rumzuhuschen. :cool:
Welche Aussagen von Flassbeck konkret?

Auch die Aussagen von Krugman oder Stiglitz? (Michael Burda, Adam Posen, Französische und US-amerikanische Ministerien, die EU-Komission, der IWF etc.pp.)
Von Gunslingers Aussagen bleibt nicht viel übrig als Eurokritik. Lohnerhöhungen gibt es schon, Export/Import zu den Euroländer nahezu ausgeglichen, Deutschland Importeur Nr. 3 weltweit (nach den USA und China), Exporte ins außereuropäische Ausland steigen, Mindestlohn Problem der Dienstleistungsbranche, nicht der Industrie usw.

Es ist einfach zu leicht euch zu widerlegen, aber du und Gunslinger probiert es immer wieder. Sehr amüsant!

Kleiner Tipp am Rande, schau erstmal auf der Seite des Bundesamt für Statistik nach, ob deine Aussage überhaupt stimmt.
Wie ich schon schrieb, ein Exportüberschuss Deutschlands mit dem außereuropäischen Ausland (mittlerweile) macht die Situation nicht besser.
Auch geht es nicht um Branchenlöhne, sondern um das gesamte Lohnniveau der jeweiligen Volkswirtschaft.
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Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industrie

Beitrag von Kibuka »

Es gibt eine neue Studie zu den deutschen Exportüberschüssen. Demnach sichert die deutsche Wettbewerbsfähigkeit Millionen Arbeitsplätze in der EU.
Europa lebt von der deutschen Industrie

Deutschlands Exportstärke geht zu Lasten anderer Länder? Von wegen. 3,5 Millionen Arbeitsplätze in Europa hängen davon ab, dass deutsche Unternehmen dort Material einkaufen.

Die starke Entwicklung der exportorientierten deutschen Industrie sorgt seit Monaten für hitzige Debatten. Für die einen ist die hohe Wettbewerbsfähigkeit der Deutschen eine Erfolgsgeschichte – den anderen ist sie ein Dorn im Auge. Das Argument der Kritiker: Die mit der Exportstärke einhergehenden großen Überschüsse in der Leistungsbilanz gingen zu Lasten der übrigen EU-Staaten und müssten schleunigst abgebaut werden.

Eine noch unveröffentlichte Studie, die dieser Zeitung vorliegt, dürfte die Position der Kritiker schwächen. Die deutsche Industrie sorgt mit ihrer Nachfrage nach Vorleistungsprodukten demnach in anderen EU-Staaten für 3,5 Millionen Arbeitsplätze und eine erhebliche Wertschöpfung, hat die Prognos AG im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) berechnet. Würde die deutsche Industrie im internationalen Vergleich an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, träfe das mittelfristig auch die Handelspartner empfindlich. „Damit ist die Mär widerlegt, die Exporterfolge der Bundesrepublik gingen zu Lasten der anderen EU-Staaten“, sagt VBW-Geschäftsführer Bertram Brossardt.

Die Ergebnisse sind in ihrem Ausmaß bemerkenswert. Die Erklärung dafür ist die enge Verflechtung der europäischen Volkswirtschaften. Allein im Jahr 2012 kauften deutsche Unternehmen aus anderen EU-Staaten laut der Studie Vorprodukte im Wert von 409 Milliarden Dollar ein – zum Beispiel Autobremsscheiben aus Tschechien. Diese werden dann in deutschen Fabriken verbaut und auf dem Heimatmarkt oder eben im Ausland verkauft.

[...]

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 01424.html
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 09:16 hat geschrieben: .....und eine Kritik an Deutschland.
Klar. Weil es Deutschland derzeit so richtig scheisse geht.


Oder etwa doch nicht ?
Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 09:35 hat geschrieben:Von Gunslingers Aussagen bleibt nicht viel übrig als Eurokritik. Lohnerhöhungen gibt es schon,
Export/Import zu den Euroländer nahezu ausgeglichen,
Deutschland Importeur Nr. 3 weltweit (nach den USA und China),
Exporte ins außereuropäische Ausland steigen,
Mindestlohn Problem der Dienstleistungsbranche, nicht der Industrie usw.

Es ist einfach zu leicht euch zu widerlegen, aber du und Gunslinger probiert es immer wieder. Sehr amüsant!
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 10:09 hat geschrieben:Auch geht es nicht um Branchenlöhne, sondern um das gesamte Lohnniveau der jeweiligen Volkswirtschaft.
Bitte nun um Fakten des "gesamten Lohnniveaus" der deutschen Volkswirtschaft.

Lass mich raten. Deutschland liegt unter den TOP 10 des höchsten Lohniveaus - weltweit.

Und nu ? Welchen Kreis drehst Du gleich ? *lach*

Übrigens: ========> http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f=4&t=43382

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Zuletzt geändert von Skull am Samstag 19. April 2014, 11:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von prime-pippo »

Hier fehlt echt ein Facepalm-Smiley.
Es wird wieder mal offenbar, dass die Argumentation (von den Links gar nicht erst zu reden) eigentlich gar nicht gelesen wird.

Da nutze ich das schöne Wetter jetzt lieber im Garten.... :|
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von Skull »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 11:07 hat geschrieben:Es wird wieder mal offenbar
...das, es wenn es auf den Punkt kommt, Dir nichts mehr einfällt. *grins*

Und dann Tage oder Wochen später, immer wieder die gleichen Schleifen fährst...
prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 11:07 hat geschrieben: Da nutze ich das schöne Wetter jetzt lieber im Garten.... :|
Gibt es dort wenigstens Freibier ? Viel Spaß.

mlg
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The_Gunslinger
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Warum widerlegt das die Kritik an den Überschüssen?

Sollte Deutschland durch höhere Preise an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, werden andere europäische Konkurrenten im Vergleich zu Deutschland günstiger. Zum Beispiel in der gennanten Autoindustrie würden Vorleister dann vielleicht ein paar Bremsscheiben weniger zu VW schicken, dafür dann eben ein paar mehr zu Peugeot oder Kia.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Sa 19. Apr 2014, 14:23 hat geschrieben: Zum Beispiel in der gennanten Autoindustrie würden Vorleister dann vielleicht ein paar Bremsscheiben weniger zu VW schicken, dafür dann eben ein paar mehr zu Peugeot oder Kia.
4 einfachste Fragen für Dich:

Welches Interesse, sollte die Volkswagen AG haben, weniger Autos zu verkaufen ?
Welches Interesse sollte der Arbeitnehmer bei VW haben, wenn Volkswagen weniger Autos verkauft und daher die Arbeitnehmerzahl verringert ?
Welches Interesse sollte der Staat Bundesrepublik (und auch das Land Niedersachsen) daran haben,
wenn Volkswagen weniger Autos verkauft, die Arbeitslosenzahl steigt, die Steuereinnahmen sinken ?

Welchen Vorteil haben alle diese Beteiligten, wenn KIA oder Peugeot vielleicht (!) mehr Autos verkaufen ?

mlg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von jorikke »

The_Gunslinger » Sa 19. Apr 2014, 14:23 hat geschrieben:Warum widerlegt das die Kritik an den Überschüssen?

Sollte Deutschland durch höhere Preise an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, werden andere europäische Konkurrenten im Vergleich zu Deutschland günstiger. Zum Beispiel in der gennanten Autoindustrie würden Vorleister dann vielleicht ein paar Bremsscheiben weniger zu VW schicken, dafür dann eben ein paar mehr zu Peugeot oder Kia.
Richtig, und das wäre Scheiße für Deutschland.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

jorikke » Sa 19. Apr 2014, 15:45 hat geschrieben:
Richtig, und das wäre Scheiße für Deutschland.
Das wäre jetzt aber auch schlecht für die anderen Länder. Denn dann müssten die teurer einkaufen.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

The_Gunslinger » Sa 19. Apr 2014, 15:23 hat geschrieben:Warum widerlegt das die Kritik an den Überschüssen?

Sollte Deutschland durch höhere Preise an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, werden andere europäische Konkurrenten im Vergleich zu Deutschland günstiger. Zum Beispiel in der gennanten Autoindustrie würden Vorleister dann vielleicht ein paar Bremsscheiben weniger zu VW schicken, dafür dann eben ein paar mehr zu Peugeot oder Kia.
Der Wettbewerb richtet es oder anders gesagt, kauf eben nur Peugeot oder Kia wenn du meinst, ein gutes Werk zu vollbringen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von jorikke »

Adam Smith » Sa 19. Apr 2014, 14:55 hat geschrieben: Das wäre jetzt aber auch schlecht für die anderen Länder. Denn dann müssten die teurer einkaufen.
Zweifellos.
Du kennst aber den Spruch mit dem Hemd und der Jacke?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

jorikke » Sa 19. Apr 2014, 15:57 hat geschrieben:
Zweifellos.
Du kennst aber den Spruch mit dem Hemd und der Jacke?
Es gibt dann die Produkte nicht mehr so preiswert, sondern deutlich teurer. Ich weiß nicht was daran gut sein sollte.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

Adam Smith » Sa 19. Apr 2014, 14:59 hat geschrieben: Es gibt dann die Produkte nicht mehr so preiswert, sondern deutlich teurer. Ich weiß nicht was daran gut sein sollte.
Du verstehst dann eben nicht mit der gesamtwirtschaftlichen Betrachtung.

Es ist doch gut für Deutschland und Europa,
wenn wir weniger Autos verkaufen, mehr Arbeitslose haben, weniger Steuern einnehmen, teurere deutsche Produkte kaufen müssen.

Du mußt das vom gesamtwirtschaftliche Standpunkt sehen. Wir MÜSSEN in Deutschland unsere Produkte verteuern. So einfach ist es.

mfg

P.S.: Gibt es noch Antwort im anderen Thread (EZB) ?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Skull » Sa 19. Apr 2014, 14:41 hat geschrieben:4 einfachste Fragen für Dich:

Welches Interesse, sollte die Volkswagen AG haben, weniger Autos zu verkaufen ?
Welches Interesse sollte der Arbeitnehmer bei VW haben, wenn Volkswagen weniger Autos verkauft und daher die Arbeitnehmerzahl verringert ?
Welches Interesse sollte der Staat Bundesrepublik (und auch das Land Niedersachsen) daran haben,
wenn Volkswagen weniger Autos verkauft, die Arbeitslosenzahl steigt, die Steuereinnahmen sinken ?

Welchen Vorteil haben alle diese Beteiligten, wenn KIA oder Peugeot vielleicht (!) mehr Autos verkaufen ?

mlg
Es ging um die Kritik an den deutschen Exportüberschüsse. Nach Aussage der FAZ würde ein Abbau der Überschüsse anderen europäischen Ländern schaden. Das sehe ich aus oben genannten Gründen nicht so.

Kurz zu den Fragen:

1. Die Volkswagen AG hat kein Interesse daran, weniger Autos zu exportieren. An höheren nationalen Lohnkosten können sie allerdings nicht viel ändern, wenn diese von anderen Branchen ausgehen (z.B. durch einen Mindestlohn im Dienstleistungsbereich).

2. Den möglichen Ausfällen im Export steht ja eine gestiegene inländische Nachfrage gegenüber, die die Exportausfälle der Unternehmen wertmäßig ausgleicht. Z.T. findet dieser Ausgleich sogar direkt bei den betroffenen Betrieben statt - sicherlich auch bei VW. Es sollten daher auch keine negativen Effekte für die Steuereinnahmen oder die Arbeitslosenzahlen daraus resultieren.

3. Niedersachsen hat daran vermutlich kein Interesse. Deutschland insgesamt sollte daran aber ein Interesse haben, da Deutschland mit mehreren Hundertmilliarden Euro für andere europäischen Staaten in der Krise bürgt.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Sa 19. Apr 2014, 15:08 hat geschrieben:2. Den möglichen Ausfällen im Export steht ja eine gestiegene inländische Nachfrage gegenüber,
die die Exportausfälle der Unternehmen wertmäßig ausgleicht.
Z.T. findet dieser Ausgleich sogar direkt bei den betroffenen Betrieben statt - sicherlich auch bei VW.
Es sollten daher auch keine negativen Effekte für die Steuereinnahmen oder die Arbeitslosenzahlen daraus resultieren.
Wenigstens zweimal ein eindeutiges Nein.

Und Du glaubst wirklich daran,
das teurerer Preise (==> geringere Verkäufe/Nachfrage) bei gleichzeitigen höheren Kosten (höhere Löhne) durch eine "imaginäre" neue Inlandsnachfrage aufgefangen werden ?
Das gerade, wo die deutschen Automobile (wie auch andere deutschen Produkte) schon HEUTE im Inland relativ teurer sind ?

Nein, daran kann ich nicht glauben... *grins*

Und Deine tendenziöse Ausdrucksweise

möglichen Ausfällen im Export (nicht sicher)

und

dann steht ja eine gestiegene inländische Nachfrage (sicher)

ist lustig. Unsere "VWL - Reissbrettfraktion" ...

mlg
Zuletzt geändert von Skull am Samstag 19. April 2014, 16:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Skull »

The_Gunslinger » Sa 19. Apr 2014, 14:23 hat geschrieben:Sollte Deutschland durch höhere Preise an Wettbewerbsfähigkeit verlieren, werden andere europäische Konkurrenten im Vergleich zu Deutschland günstiger.
Zwei letzte KONKRETE Fragen habe ich aber noch.

Welche KONKRETE (volkswirtschaftliche) Preiserhöhung für die Löhne in Deutschland schwebt Dir eigentlich vor ?
Und desweiteren, welche (betriebswirtschaftliche) Preiserhöhung bei deutschen Automobilen (z.b HIER VW) schwebt Dir da so vor ?

So Pi mal Daumen...

mfg
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Komisch, dass überhaupt eine Studie in Auftrag gegeben wurde, um die behauptete Schädlichkeit der deutschen Überschüsse zu widerlegen, oder?
Manch einer hier hat ja den Eindruck vermittelt, diese These würde (außer ein paar Schwachköpfen) eh keiner ernst nehmen. :x

Zwei ganz einfache Fragen:

-Muss Südeuropa Wettbewerbsfähigkeit gewinnen?

-Wenn Südeuropa Wettbewerbsfähigkeit gewinnen muss, wer soll Wettbewerbsfähigkeit verlieren?
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Boraiel »

Unabhängig davon, ob man Änderungen anstrebt oder nicht, stellen deutliche Leistungsbilanzüberschüsse doch den Export einer geringeren Arbeitskraftnachfrage, also ggf. den Export von Arbeitslosigkeit, dar, oder?
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 17:59 hat geschrieben:Komisch, dass überhaupt eine Studie in Auftrag gegeben wurde, um die behauptete Schädlichkeit der deutschen Überschüsse zu widerlegen, oder?
Manch einer hier hat ja den Eindruck vermittelt, diese These würde (außer ein paar Schwachköpfen) eh keiner ernst nehmen. :x

Zwei ganz einfache Fragen:

-Muss Südeuropa Wettbewerbsfähigkeit gewinnen?
Ja.
-Wenn Südeuropa Wettbewerbsfähigkeit gewinnen muss, wer soll Wettbewerbsfähigkeit verlieren?
Niemand, solange die Wirtschaft weltweit wächst, wird der Kuchen größer.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 18:02 hat geschrieben: Ja.
Niemand, solange die Wirtschaft weltweit wächst, wird der Kuchen größer.
Das ist beim Thema Wettbewerbsfähigkeit nicht zutreffend. Zum gefühlt 1000ten mal, Wettbewerbsfähigkeit ist eine relative Größe.

Wenn in die 100m eine Sekunde schneller laufe als du, wir uns beide um 2 Zehntel verbessern, bleibt unsere Wettbewerbsfähigkeit, das Verhältnis zwischen uns, gleich.
Zuletzt geändert von prime-pippo am Samstag 19. April 2014, 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 17:59 hat geschrieben:
Zwei ganz einfache Fragen:

-Muss Südeuropa Wettbewerbsfähigkeit gewinnen?
Es wäre wünschenswert wenn die Südeuropäer Waren günstiger herstellen können. Auch wäre es wünschenswert, wenn die neue Produkte herstellen könnten.
-Wenn Südeuropa Wettbewerbsfähigkeit gewinnen muss, wer soll Wettbewerbsfähigkeit verlieren?
Es ist auch für Deutschland positiv, wenn die dort Waren günstiger herstellen. Dann können wir die Waren dort günstiger einkaufen. Und wir verfügen dann über diese Produkte und können unsere Arbeitskraft anderen Dingen widmen.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Samstag 19. April 2014, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 18:12 hat geschrieben:
Wenn in die 100m eine Sekunde schneller laufe als du, wir uns beide um 2 Zehntel verbessern, bleibt unsere Wettbewerbsfähigkeit, das Verhältnis zwischen uns, gleich.
Es ist doch vorteilhaft, wenn mein Partner nicht humpelt, sondern vielleicht schneller läuft als ich. Dann muss ich ihm nicht helfen, sondern er kann sogar mir eine Stütze sein.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Sa 19. Apr 2014, 18:15 hat geschrieben: Es wäre wünschenswert wenn die Südeuropäer Waren günstiger herstellen können. Auch wäre es wünschenswert, wenn die neue Produkte herstellen könnten.
Es ist auch für Deutschland positiv, wenn die dort Waren günstiger herstellen. Dann können wir die Waren dort günstiger einkaufen. Und wir verfügen dann über diese Produkte und können unsere Arbeitskraft anderen Dingen widmen.
Du möchtest also, dass (Süd)Europa deflationiert (im Wesentlichen Löhne senkt).
Wie ist das mit dem Inflationsziel der EZB von 2% vereinbar?
Zuletzt geändert von prime-pippo am Samstag 19. April 2014, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 18:17 hat geschrieben:
Du möchtest also, dass (Süd)Europa deflationiert (im Wesentlichen Löhne senkt).
Wie ist das mit dem Inflationsziel der EZB von 2% vereinbar?
Ich möchte, dass die dort erfolgreicher werden als wir, weil das unserer Wirtschaft helfen würde.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Sa 19. Apr 2014, 18:17 hat geschrieben: Es ist doch vorteilhaft, wenn mein Partner nicht humpelt, sondern vielleicht schneller läuft als ich. Dann muss ich ihm nicht helfen, sondern er kann sogar mir eine Stütze sein.
Es muss einfach mal in die Köpfe, dass Wettbewerbsfähigkeit nicht absolut ist.

Um bei dem Sprint-Beispiel zu bleiben. Wenn wir uns beide um 5 Zehntel verschlechtern, bleibt die Wettbewerbsfähigkeit gleich. Wenn ich mich um 3 Zehntel verbessere, du dich um 4 Zehntel, verschlechtert sich meine Wettbewerbsfähigkeit, obwohl ich absolut besser geworden bin.
Und so weiter....

Wettbewerbsfähigkeit drückt die relative Stärke zueinander aus.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Adam Smith »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 18:22 hat geschrieben: Es muss einfach mal in die Köpfe, dass Wettbewerbsfähigkeit nicht absolut ist.
Du möchtest aber immer dass sich ein Land verschlechtern muss. Ich möchte, dass sich ein Land verbessert. Und dass der Markt dieses Regeln soll und nicht der Staat.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von prime-pippo »

Adam Smith » Sa 19. Apr 2014, 18:23 hat geschrieben: Du möchtest aber immer dass sich ein Land verschlechtern muss. Ich möchte, dass sich ein Land verbessert. Und dass der Markt dieses Regeln soll und nicht der Staat.
Ich möchte überhaupt nicht, dass sich ein Land absolut "verschlechtert". Sondern relativ.
Deutschland soll Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Das sagt über die absoluten Größen überhaupt nichts aus....
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Sa 19. Apr 2014, 18:25 hat geschrieben: Ich möchte überhaupt nicht, dass sich ein Land absolut "verschlechtert". Sondern relativ.
Deutschland soll Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Das sagt über die absoluten Größen überhaupt nichts aus....
Na Gott sei Dank hört keiner auf das, was du sagst.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von hallelujah »

prime-pippo hat geschrieben:Ich möchte überhaupt nicht, dass sich ein Land absolut "verschlechtert". Sondern relativ.
Deutschland soll Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Das sagt über die absoluten Größen überhaupt nichts aus....


was dann bedeuten würde, die anderen müssten besser werden. Was genau soll also Deutschland machen?
Gäbe es einen Gott, hätte er keine Religionen erschaffen.
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Re: OECD: Deutschland Vize-Weltmeister bei Steuern & Abgaben

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben: Gunslinger deine, von zweifelhaften Experten zusammengeklöppelten Thesen sind durch Fakten nicht bestätigt. Deutschland importiert nach den USA und China am meisten Waren weltweit in Höhe von über 1 Billion USD.
Joseph Stiglitz und Paul Krugman sind Wirtschaftsnobelpreisträger und wahrscheinlich die bekanntesten Ökonomen der Gegenwart. Denen traue ich mehr wirtschaftlichen Sachverstand zu als dir (oder irgendeinem anderen User dieses Forums). *lach
Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben:Das größte Handelsdefizit in der EU hat GB, welches bekanntlich keinen Euro hat. Die deutschen Löhne steigen sogar stärker als in Frankreich, der Euro ist eine stabile Währung und ist momentan schon zu stark, weil sehr viele Investoren ihr Geld in Euro anlegen.
GB hat kaum noch Industrie, da sind die Defizit kein Wunder.

Die deutschen Löhne steigen erst seit kurzem stärker als in Frankreich. Und wenn du es an den Löhnen nicht festmachen möchtest, dann schau auf die Inflationsrate. Hier noch einmal (auch noch mal mit Hinweis an Skull: gerade wenn der Wechselkurs für einzelne Staaten einer Union kaum beeinflussbar ist und von Launen der Finanzmärkte abhängt, sollten wenigstens die Lohnkosten als Motor der Inflation innerhalb einer Währungsion aufeinander abgestimmt sein):

Der Euro hat von 2000-2010 um ungefähr 30 % gegenüber dem US-Dollar aufgewertet.

Die deutschen Lohnstückkosten haben in diesem Zeitraum um etwa 7 % zugelegt, in der restlichen Eurozone aber um 27 %.

Die Preise in Deutschland haben zugenommen um 10 %, in der restlichen Währungszone um 27 %.

Ausgehend von der hohen Qualität die deutsche Produkte bereits 1999 hatten, sind sie von 2000 bis 2010 durch die Preisentwicklung also im Vergleich zu ihrer europäischen Konkurrenz noch mal deutlich attraktiver geworden.

Dass das in einer Währungsunion zu Problemen führen kann zeigt sich gut an Frankreich, die vor Einführung des Euro selbst noch einen klaren Exportüberschuss vorweisen konnten. Obwohl deren Inflation sich etwa im Rahmen von jährlich etwa 2 % befand, entwickelte sich dort sukzessive ein Defizit.
Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben:In Deutschland gibt es weniger Arbeitslose wie zu DM-Zeiten usw.
Naja, dazu hab ich nun auch schon mehrmals meine Meinung vorgetragen. Ich halte das für Augenwischerei, weil das tatsächliche Arbeitsvolumen nicht oder kaum gewachsen ist.
Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 08:40 hat geschrieben:Alles das interessiert dich nicht, weil du scheinbar glaubst, dass der Euro an allem Schuld ist, was ich persönlich einfach nur amüsant finde. Reih dich ein in die Liste der Eurokritiker im Forum, dann wirst du auch genauso ernst genommen wie diese. :D
Der Euro ist nicht an allem Schuld, sondern das Management, wie Prime-Pippo richtig schreibt. Ich wünsche mir sehr, dass wir den Euro behalten können.
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Re: Exportüberschüsse: Europa lebt von der deutschen Industr

Beitrag von The_Gunslinger »

Blickwinkel » Sa 19. Apr 2014, 17:02 hat geschrieben: Ja.
Niemand, solange die Wirtschaft weltweit wächst, wird der Kuchen größer.
Wenn ganz Europa Exportüberschüsse machen soll, wird das nicht lange gut gehen. Andere bedeutende Wirtschaftsräume werden dann über ihre Währung dagegenhalten und die Unterschiede wieder ausgleichen.
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