Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Moderator: Moderatoren Forum 3

Doktor Schiwago

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Die Regierung in Kiew, ein Konglomerat aus pragmatischen Dilettanten, dubiosen Oligarchen und hemmungslosen Ultranationalisten, kann die Ukraine nicht stabilisieren. Sie ist damit unweigerlich zum Scheitern verurteilt.
Dabei hat das Kabinett in Kiew gerade einen Stellvertreter Jazenjuks zum Verantwortlichen für den "Schutz der nationalen Minderheiten" ernannt. Der Schönheitsfehler: Vizepremier Alexander Sytsch gehört zur Swoboda. Zur selben rechtsextremen Partei also, deren Parlamentsabgeordneter Igor Miroschnitschenko den Chef des staatlichen Fernsehens in der vergangenen Woche mit Schlägen zum Rücktritt zwang.
...
Das Problem des Premiers aber ist: Föderalismus etwa nach deutschem Vorbild könnte er, selbst wenn er wollte, mit seinem rechtextremen Koalitionspartner Swoboda nicht durchsetzen. Die neue "Nationalgarde", zu der Jazenjuk die jungen Ukrainer ruft, spaltet die Nation. Denn die Garde wird zum Sammelbecken von Nationalisten vor allem aus dem Westen des Landes.
...
Im Bundeskanzleramt und im Auswärtigen Amt weiß man inzwischen, welche Risiken die Politik der ukrainischen Übergangsregierung in sich birgt. Dort kursiert ein achtseitiges Dossier aus der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) mit dem Titel "Die Ukraine inmitten der Krise". Die Analyse stellt den totalen Vertrauensverlust der Kiewer Führung im Osten des Landes fest und warnt, es gebe "kaum Vertreter in der Regierung, mit denen sich die Mehrheit der Bewohner der östlichen und südlichen Regionen identifizieren kann".
Die Regierung, heißt es in dem Dossier, habe "verheerende Botschaften an die Bewohner der östlichen Regionen" gesandt und als Folge in diesen Gegenden "kaum Einfluss". Durch die Ernennung von Oligarchen zu Gouverneuren im Osten, so die Analyse, untergrabe die Regierung ihre Glaubwürdigkeit und Handlungsfähigkeit.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 60461.html
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: Sonntag 22. Juni 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Tantris »

Doktor Schiwago » Mi 26. Mär 2014, 09:36 hat geschrieben:Die Regierung in Kiew, ein Konglomerat aus pragmatischen Dilettanten, dubiosen Oligarchen und hemmungslosen Ultranationalisten, kann die Ukraine nicht stabilisieren. Sie ist damit unweigerlich zum Scheitern verurteilt.
Im mai gibts ja wahlen...

ABer... warum stört es dich kein bisschen, dass auch moskau von einer habgierigen clique von verbrechern und versagern regiert wird?
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46095
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Tantris » Mi 26. Mär 2014, 09:45 hat geschrieben: Im mai gibts ja wahlen...

ABer... warum stört es dich kein bisschen, dass auch moskau von einer habgierigen clique von verbrechern und versagern regiert wird?
Ne weil das sind legal gewählte Politiker :D
Kann in der Ukraine gar nicht sein das man legal wählt.
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von ToughDaddy »

Cobra9 » Mi 26. Mär 2014, 08:50 hat geschrieben: Ne weil das sind legal gewählte Politiker :D
Kann in der Ukraine gar nicht sein das man legal wählt.
Wer sind legal gewählte Politiker derzeit dort?
Doch nicht etwas die 3% Nazis der Regierung?
Och bitte.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 21058
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

DarkLightbringer » Mi 26. Mär 2014, 05:30 hat geschrieben: Allerdings äußerte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon Bedenken über den Bruch des Budapester Memorandums von 1994, das die Souveränität der Ukraine garantierte. Nachteile aus dem Verzicht von Atomwaffen sind ungünstig für die Idee der Nichtverbreitung.
http://www.tagesschau.de/ausland/atomgipfel126.html
Bedenken über Völkerrechtsbrüche gibt es in mehrerer Hinsicht. Nach wie vor höre ich aktuell auch von prowestlichen und ganz-und-gar-nicht moskaufreundlichen Kommentatoren, dass 2010 der internationale Gerichtshoif der UN mit der Feststellung der Rechtmäßigkeit der Kosovo-Abspaltung durch ein Referendum der albanischen Mehrheitsbevölkerung einen Präzedenzfall geschaffen habe, der ohne Wenn und Aber heute auch auf die Abspaltung der Krim zutrifft.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Bakelit

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bakelit »

schokoschendrezki » Mi 26. Mär 2014, 09:53 hat geschrieben: Bedenken über Völkerrechtsbrüche gibt es in mehrerer Hinsicht. Nach wie vor höre ich aktuell auch von prowestlichen und ganz-und-gar-nicht moskaufreundlichen Kommentatoren, dass 2010 der internationale Gerichtshoif der UN mit der Feststellung der Rechtmäßigkeit der Kosovo-Abspaltung durch ein Referendum der albanischen Mehrheitsbevölkerung einen Präzedenzfall geschaffen habe, der ohne Wenn und Aber heute auch auf die Abspaltung der Krim zutrifft.
Dann lies noch mal dir die Umstände an, die dazu führten, dass die UN diese Abspaltung so "zuließ".

als Einstieg:

http://www.n-tv.de/politik/Was-das-Koso ... 02961.html
krokodol

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von krokodol »

Die angeblichen rechtlichen Unterschiede zwischen Kosovo und Krim gibt es nicht. Entweder sind beide illegal oder beide legal.
Bakelit

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bakelit »

Soviel zur Logik im Speziellen und im Allgemeinen.

Das ist ein Leistungsaustausch oder so was..

echt :thumbup:
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 21058
Registriert: Mittwoch 15. September 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schokoschendrezki »

Bakelit » Mi 26. Mär 2014, 11:04 hat geschrieben: Dann lies noch mal dir die Umstände an, die dazu führten, dass die UN diese Abspaltung so "zuließ".

als Einstieg:

http://www.n-tv.de/politik/Was-das-Koso ... 02961.html
Der verwiesene Artikel sucht eine Antwort auf die Frage
Hubertus Volmer hat geschrieben: Ist das, was Putin mit der Krim macht, also das Gleiche wie das, was die Nato vor fünfzehn Jahren auf dem Balkan gemacht hat?
Nein. Das Gleiche ganz sicher nicht. Nicht nur, weil tatsächlich Albaner durch Übergriffe gefährdet waren, sondern auch, weil bei dem Einsatz der NATO-Kräfte auch unbeteiligte serbische Zivilisten umkamen. Stichwort: Brücke von Varvarin. Ich möchte mir nicht die Empörung vorstellen, wenn die pseudorussischen Militärs bei ihrem Einsatz auf der Krim ohne Grund pro-ukrainische Zivilisten getötet hätten. Und war die Gefährdung der albanischen Bevölkerung tatsächlich nur durch die Bildung eines Separatstaats zu beenden?

Bei dem Vergleich geht es einfach nur um darum, dass mit dem Kosovo durch den Westen ein völkerrechtlicher Präzedenzfall geschaffen wurde, bei dem bereits damals absehbar war, dass sich spätere Akteure darauf berufen werden. Ob berechtigt oder nicht.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Bakelit

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bakelit »

Bei dem Vergleich geht es einfach nur um darum, dass mit dem Kosovo durch den Westen ein völkerrechtlicher Präzedenzfall geschaffen wurde, bei dem bereits damals absehbar war, dass sich spätere Akteure darauf berufen werden. Ob berechtigt oder nicht.
Das ist richtig. Und im Krim Fall war es unberechtigt u.a. weil nicht die Abstimmung über die Status einer Region von einer Interessenpartei angesetzt wurde sondern von einem übergeordneten Organisation...der hätte sich Putin auch bedienen können, sein Land ist da Mitglied.

http://en.wikipedia.org/wiki/United_Nat ... _in_Kosovo

echt ;)
krokodol

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von krokodol »

Unerheblich. Die Krimbewohner konnten nach Völkerrecht auch ohne UNO-Anruf entscheiden, zu welchem Staat sie gehören wollen.
Ein entsprechendes Referendum wurde wie im Kosovo, obendrein noch fairer und ehrlicher durchgeführt.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46095
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

ToughDaddy » Mi 26. Mär 2014, 10:50 hat geschrieben: Wer sind legal gewählte Politiker derzeit dort?
Doch nicht etwas die 3% Nazis der Regierung?
Och bitte.
Es ging um Russland mit Tantris. Ich bin der Meinung das die Wahl der Ukrainer anzuerkennen ist wenn die regulär durchgezogen wird und bin gleichzeitig auch der Meinung das die Rusen bei nicht passendem Ergebniss meckern. Dabei sollte man auch mal einen kritischen Blick auf Russland werden.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46095
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

krokodol » Mi 26. Mär 2014, 13:19 hat geschrieben:Unerheblich. Die Krimbewohner konnten nach Völkerrecht auch ohne UNO-Anruf entscheiden, zu welchem Staat sie gehören wollen.
Ein entsprechendes Referendum wurde wie im Kosovo, obendrein noch fairer und ehrlicher durchgeführt.
Ach warum gilt das dann für Teilstaaten aus Russland nicht ?

Am 1. November 1991 erklärte der tschetschenische Präsident Dschochar Dudajew einseitig die Unabhängigkeit seines Landes und lehnte auch einen Föderationsvertrag mit Russland ab. Es begann eine „Tschetschenisierung“ sämtlicher Lebensbereiche, die die massenhafte Flucht der russischsprachigen Bevölkerungsteile nach sich zog.
http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Tschetschenienkrieg

Nach deinem Posting hätte Russland sich da raus halten müssen von Anfang an.
Benutzeravatar
lobozen
Beiträge: 9962
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 23:22
user title: fugitive
Wohnort: Where women glow and men plunder

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von lobozen »

krokodol » Mi 26. Mär 2014, 13:19 hat geschrieben: Ein entsprechendes Referendum wurde wie im Kosovo, obendrein noch fairer und ehrlicher durchgeführt.
Wie im Kosovo? Da gab es kein Referendum.
"what you call love was invented by guys like me, to sell nylons"
Benutzeravatar
lobozen
Beiträge: 9962
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 23:22
user title: fugitive
Wohnort: Where women glow and men plunder

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von lobozen »

Cobra9 » Mi 26. Mär 2014, 13:40 hat geschrieben:Es begann eine „Tschetschenisierung“ sämtlicher Lebensbereiche, die die massenhafte Flucht der russischsprachigen Bevölkerungsteile nach sich zog.
War das nicht genau die Begruendung fuer den Kosovo-Krieg der Nato?
"what you call love was invented by guys like me, to sell nylons"
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46095
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

krokodol » Mi 26. Mär 2014, 11:09 hat geschrieben:Die angeblichen rechtlichen Unterschiede zwischen Kosovo und Krim gibt es nicht. Entweder sind beide illegal oder beide legal.
Falsch. Weisst Du untermauer doch mal mit Fakten was Du postest. Und die Serben bedanken sich nachträglich in Moksau das man Sie nun dumm behandelt :)


Kurioserweise argumentiert Moskau mit Blick auf das Referendum auf der Krim über den Anschluss an Russland nun mit dem Kosovo: Der Westen habe selbst den Geist aus der Flasche gelassen, als er die Unabhängigkeit des Kosovo anerkannte und nun folge die Krim dem Beispiel. Allerdings hinkt auch dieser Vergleich, denn der Westen hatte nicht vor, den Kosovo einem benachbarten Staat einzuverleiben. Über Moskaus Auslegung des Völkerrechts wundert man sich auch in Serbien. Denn bis gestern waren sich serbische Politiker sicher, dass der Kosovo-Konflikt Moskau als abschreckendes Beispiel für westliche Interventionspolitik diente. Heute müssen sie feststellen, dass die Freunde in Moskau die Unabhängigkeit des Kosovo zum willkommenen Präzedenzfall erklären, der das eigene Machtinteresse legitimieren soll. Diese Verbalakrobatik ist allerdings leicht zu durchschauen. Denn der Kosovo ist nun mal nicht die Krim.

http://www.dw.de/kommentar-kosovo-und-k ... a-17494086
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46095
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

lobozen » Mi 26. Mär 2014, 13:49 hat geschrieben: War das nicht genau die Begruendung fuer den Kosovo-Krieg der Nato?
Zum Teil. Ich denke es lag auch daran das die NATO Staaten in Europa keine Lust auf huntertausende Flüchtlinge hatten. Und was hat es dem Land gebracht...


http://www.sueddeutsche.de/politik/koso ... n-1.457678
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 26. März 2014, 12:56, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

krokodol » Mi 26. Mär 2014, 12:19 hat geschrieben:Unerheblich. Die Krimbewohner konnten nach Völkerrecht auch ohne UNO-Anruf entscheiden, zu welchem Staat sie gehören wollen.
Blödsinn.... :x

Bewohner eines anerkannten und souveränen Staates, wo sie in einem Teil von dessen egal wie groß eine Minderheit darstellen, können auch 5 Referenden starten.

Laut Völkerrecht nicht die unter den Waffen zusammengetrommelten Bewohner eines Gebietes sondern die zwischenstaatlichen Regelungen sind maßgebend für die territoriale INTEGRITÄT.

Bevor du den in deinem Wunschland gleichgeschalteten Blödsinn nachplapperst, lese etwas über
Artikel 2, Absatz 4 der Charta der Vereinten Nationen und über den Budapester Vertrag vom 5. Dez. 1994, den die heutigen Invasoren sehr wohl damals unterzeichneten und nun völkerrechtlich gebrochen haben.
Hier zählen die Fakten und nicht die plumpe Propaganda, mit welcher manch einer sich zum jeglichen Ausschalten der Hirnsynapsen hier so ahnungslos füttern lässt.

Und dann melde dich wieder.... :x
Ein entsprechendes Referendum wurde wie im Kosovo, obendrein noch fairer und ehrlicher durchgeführt.
Das Vorgehen in Kosovo stand unter der völkerrechtlicher Prämisse der Rettung von Menscheleben, die man dort nach der serbischen Gräueltaten über die völkerrechtliche territoriale Integrität sehr wohl rechtfertigend und auch berechtigt stellte, wenn man sich das nahezu genozide Vorgehen der serbischen Staatsmacht in Kosovo selbst oder besonders in Srebrenica vor die Augen führt.
So etwas evtl. auf dem Krim idiotisch zu suggerieren, kann man tatsächlich nur dort, wo man es mit der allmächtiger Propaganda-Mühle nicht nur auf Verblödung der eigenen Bürger als Kriegsmittel abzielt und zu einem Axiom idiotisch noch kreiert.

Abgesehen von der Annexion, die schon unter der Waffengewalt bereits vor dem "Referendum" als beschlossen feststand.
Kosovo hat keiner anektiert.

Also schön an Fakten halten und nicht wie Papagei nur den verblödenden Propaganda-Brei nachplappern, ok...?
Benutzeravatar
lobozen
Beiträge: 9962
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 23:22
user title: fugitive
Wohnort: Where women glow and men plunder

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von lobozen »

Bevor man anderen so dummdreist-ueberheblich kommt, sollte man mal die Basics pauken. Zu denen gehoert, dass es im Kosovo weder einen Genozid, noch genozid-artiges Vorgehen der Serben gab und so nebenbei, dass Srebrenica nicht im Kosovo liegt.
Also zurueck in die Baumschule mit dir.
"what you call love was invented by guys like me, to sell nylons"
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Samstag 22. August 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schelm »

jan2009 schrieb :
Laut Völkerrecht nicht die unter den Waffen zusammengetrommelten Bewohner eines Gebietes sondern die zwischenstaatlichen Regelungen sind maßgebend für die territoriale INTEGRITÄT.
Sie halten sich für clever, oder ? Einen Satz so verwässert formulieren, so dass die Aussage, die Bewohner wurden mit Waffengewalt an die Wahlurne getrieben, zwar impliziert wird, aber bei Nachfrage erfolgreich bestritten werden kann ? :D

Was ist also die Aussage ? Plumpe Propaganda ?

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

lobozen » Mi 26. Mär 2014, 13:12 hat geschrieben:Bevor man anderen so dummdreist-ueberheblich kommt, sollte man mal die Basics pauken. Zu denen gehoert, dass es im Kosovo weder einen Genozid, noch genozid-artiges Vorgehen der Serben gab und so nebenbei, dass Srebrenica nicht im Kosovo liegt.
Also zurueck in die Baumschule mit dir.
:D :D :D
Bevor du jemanden dorthin schickst, versuche erst deinen Abschluss dort zu machen, du Held:

-meine Formulierung:
..."in Kosovo selbst oder besonders in Srebrenica"

zu1.
- was gab 1999 in Shtime, in Racak, in Rogovo, in Bela Crkva, in Djakovica....?
- etwas mehr unter: http://www.kosovo-news.com/genozid-im-kosovo-krieg/

zu2.
Srebrenica lag natürlich nicht im Kosovo (s.o.), war aber der Fingerzeig, dass ein Völkermord von 1995 sich mitten in Europa 4 Jahre später nicht wiederholen darf.

Etwas aufmerksamer lesen kleiner, bevor du hier auf den selbst gebauten Podest aufsteigst, ok...?
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

schelm » Mi 26. Mär 2014, 13:15 hat geschrieben:jan2009 schrieb : Sie halten sich für clever, oder ? Einen Satz so verwässert formulieren, so dass die Aussage, die Bewohner wurden mit Waffengewalt an die Wahlurne getrieben, zwar impliziert wird, aber bei Nachfrage erfolgreich bestritten werden kann ? :D

Was ist also die Aussage ? Plumpe Propaganda ?

Freundliche Grüße, schelm
Das war das Richtigstellen....:x

Die russischen Soldaten besetzten die ukrainische Halbinsel, die Ämter und das ukrainische Staatseigentum darauf, hinderten die Einreise der internationalen Beobachter und sie hielten dabei nicht unbedingt die Kerzen oder Luftballons in den Händen.....
Reicht dir das aus, um eine Aussage von der Propaganda zu unterscheiden....?

Freundliche Grüße - jan2009 :)
Zuletzt geändert von jan2009 am Mittwoch 26. März 2014, 13:47, insgesamt 2-mal geändert.
Benutzeravatar
lobozen
Beiträge: 9962
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 23:22
user title: fugitive
Wohnort: Where women glow and men plunder

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von lobozen »

Ach, der Rope..hrhrhr.
Da halte ich mich doch lieber an General Lewis McKenzie.
Wer das ist und in welcher Funktion der den Krieg selbst erlebt, nicht wie Rope vom Schreibtisch aus verfolgt hat? Sag brav bitte bitte zu Papi, dann googelt der das vielleicht fuer dich und liest es dir vor.
"what you call love was invented by guys like me, to sell nylons"
krokodol

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von krokodol »

Cobra9 hat geschrieben:Ach warum gilt das dann für Teilstaaten aus Russland nicht ? Tschetschenien
Ich habe mich doch dazu gar nicht geäußert. Ganz einfach, weil hier im Thread das Thema Ukraine und Krim ist.
Benutzeravatar
lobozen
Beiträge: 9962
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 23:22
user title: fugitive
Wohnort: Where women glow and men plunder

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von lobozen »

Ein recht interessanter Artikel zum Kosovo-Krim-Vergleich ist das:

http://www.sueddeutsche.de/politik/krim ... -1.1917885

Es scheint also auch ohne Scheuklappen auf der einen oder anderen Seite zu gehen.
Einfach mal lesen, Leute. Sind bloss zwei Seiten. Ich bin ueberzeugt, die meisten von euch koennen das bewaeltigen. :)
"what you call love was invented by guys like me, to sell nylons"
Doktor Schiwago

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 14:32 hat geschrieben:- was gab 1999 in Shtime, in Racak, in Rogovo, in Bela Crkva, in Djakovica....?
- etwas mehr unter: http://www.kosovo-news.com/genozid-im-kosovo-krieg/
Was es dort gab? Kämpfe zwischen UCK-Terroristen und jugoslawischer Polizei.
Es gab keine KZ's, keine Massenvertreibungen, keine Massenvergewaltigungen, keine Serben, die schwangeren albanischen Frauen die Bäuche aufschlitzten und anschließend die Föten grillten und verspeisten, keinen Hufeisenplan. Nichts von alledem.
Alles gelogen.
Aber jede Lüge wird irgendwann geglaubt, wenn sie nur oft genug wiederholt wird.
Es begann mit einer Lüge.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Mittwoch 26. März 2014, 14:21, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
schelm
Beiträge: 19764
Registriert: Samstag 22. August 2009, 00:29
user title: Je suis Köterrasse
Wohnort: Thüringen

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von schelm »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 13:38 hat geschrieben: Das war das Richtigstellen....:x

Die russischen Soldaten besetzten die ukrainische Halbinsel, die Ämter und das ukrainische Staatseigentum darauf, hinderten die Einreise der internationalen Beobachter und sie hielten dabei nicht unbedingt die Kerzen oder Luftballons in den Händen.....
Reicht dir das aus, um eine Aussage von der Propaganda zu unterscheiden....?

Freundliche Grüße - jan2009 :)
Nö, eigentlich nicht. Sie verschwurbeln das Referendum mit der Truppenpräsenz. Sie woll(t)en implizieren, die Bewohner wären mit Hilfe der Truppen zur Wahl gezwungen wurden. Tatsächlich hat die Mehrheit der Bevölkerung - die auch pro Anschluss an Russland stimmte - die Truppen nicht als " Invasoren " empfunden, sondern als zu ihrem Schutz gedacht, entsprechend der Nachrichtenlage aus Kiew.

Ob dieser Schutz notwendig war - oder bspw. nur die Sicherung der Stützpunkte, sei dahingestellt.

Wenn hingegen andere Ethnien das Referendum boykottierten, so ist das deren Problem, ihnen wurde die Teilnahme nicht verwehrt. In D heißt es da immer : Wer nicht zur Wahl geht, sorgt dafür das die " Falschen " gewinnen. So what ?

Kommt da noch was nach ? Vielleicht a la Tantris, das Mokieren über gläserne Wahlurnen ?

Mal Tagesschau gesehen in den letzten Tagen ? Thema Kommunalwahlen in Frankreich ? Quizfrage : Aus welchem Material bestanden die Wahlurnen ? Ob Tantris schon die OSZE eingeschaltet hat ? :D

Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Mittwoch 26. März 2014, 15:13, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

schelm » Mi 26. Mär 2014, 15:12 hat geschrieben:
Nö, eigentlich nicht. Sie verschwurbeln das Referendum mit der Truppenpräsenz. Sie woll(t)en implizieren, die Bewohner wären mit Hilfe der Truppen zur Wahl gezwungen wurden.
Ich impliziere keinen Zwang für diejenigen, die eine Abstimmung auf einem fremden Staatsterritorium mit Hilfe der Invasionstruppen aus dem Ausland organisieren.
Ich weise nur daraufhin, dass diese Abstimmung die anderen einschüchtert und somit nicht nur undemokratisch sondern auch völkerrechtlich gegen die staatliche Integrität verstösst
Tatsächlich hat die Mehrheit der Bevölkerung - die auch pro Anschluss an Russland stimmte - die Truppen nicht als " Invasoren " empfunden, sondern als zu ihrem Schutz gedacht, entsprechend der Nachrichtenlage aus Kiew.
Ob dieser Schutz notwendig war - oder bspw. nur die Sicherung der Stützpunkte, sei dahingestellt.
Da sind wir wieder dort, was Propaganda und Fakten unterscheidet. Die "Bedrohung" der Bürger auf der Krim ist von Anfang an nur eine Nebelkerze einer längst geplanten Aggression gewesen.
Wenn hingegen andere Ethnien das Referendum boykottierten, so ist das deren Problem, ihnen wurde die Teilnahme nicht verwehrt. In D heißt es da immer : Wer nicht zur Wahl geht, sorgt dafür das die " Falschen " gewinnen. So what ?
Das sind nur Phrasen, die woanders zutreffen aber niemals auf der Krim vor ein Paar Tagen....
Mit Kalaschnikow vor der Nase hat man in Minderheit sehr schnell ein anders Problem, wenn man mit den Wölfen nicht heult.... :x
Kommt da noch was nach ? Vielleicht a la Tantris, das Mokieren über gläserne Wahlurnen ?
Die Form der Urne ist egal, wenn zum Schluss die Stimmen nur von einer Partei gezählt werden.... :x

Aber das war sowieso nicht der Ausgangspunkt, bevor wir den weiteren Disput allzu sehr ausufern lassen.

Im Ursprung ging es um den widersinnigen Satz:
krokodol » Mi 26. Mär 2014, 12:19 hat geschrieben:Unerheblich. Die Krimbewohner konnten nach Völkerrecht auch ohne UNO-Anruf entscheiden, zu welchem Staat sie gehören wollen.
Dieser ist rechtlich gesehen - ein Dummfug.
Punkt

Mit freundlichen Grüßen - jan 2009 :)
Zuletzt geändert von jan2009 am Mittwoch 26. März 2014, 16:08, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Der Historiker Andrej Subow, seither beim Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen beschäftigt, vergleicht den Anschluss der Krim mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938. Der Führer ließ seinerzeit auch mal Stimmzettel verteilen und es wurden ihm auch Blumen zugeworfen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14318
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 10:10

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von gallerie »

DarkLightbringer » Mi 26. Mär 2014, 22:10 hat geschrieben:Der Historiker Andrej Subow, seither beim Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen beschäftigt, vergleicht den Anschluss der Krim mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938. Der Führer ließ seinerzeit auch mal Stimmzettel verteilen und es wurden ihm auch Blumen zugeworfen.
…und?
Wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung dazu entschließt sich einem anderen Staat zu unterwerfen ist das demokratisch gesehen bindend. Und, wie wir alle wissen, ist Demokratie kein Wunschkonzert.
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

DarkLightbringer » Mi 26. Mär 2014, 16:10 hat geschrieben:Der Historiker Andrej Subow, seither beim Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen beschäftigt, vergleicht den Anschluss der Krim mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938. Der Führer ließ seinerzeit auch mal Stimmzettel verteilen und es wurden ihm auch Blumen zugeworfen.
In der plumpen propagandistischen "Rechtfertigungs-Rhetorik" einer Bedrohung für die einfachen und abgeschotteten Gemüter - erinnert mich die jetzige Aggression eher an die Besetzung des Sudetenlandes.
Auch wenn man so tut, als ob man davor selbst Angst hätte aber trotzdem heuchlerisch und rückwärts gewandt in das Blashorn des alten Nationalismus bläst .... :x
Bakelit

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bakelit »

edit
Zuletzt geändert von Bakelit am Mittwoch 26. März 2014, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
Bakelit

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bakelit »

echt ;)
gallerie » Mi 26. Mär 2014, 16:21 hat geschrieben: …und?
Wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung dazu entschließt sich einem anderen Staat zu unterwerfen ist das demokratisch gesehen bindend. Und, wie wir alle wissen, ist Demokratie kein Wunschkonzert.
.

..............wie sagte das alte Telefon...als es deine tolle Meinung hörte: kein Anschluss unter dieser Nummer !

echt ;)
Zuletzt geändert von Bakelit am Mittwoch 26. März 2014, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Ach Gott
Beiträge: 3741
Registriert: Dienstag 4. März 2014, 14:17
user title: Freiheit für Porthos!

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Ach Gott »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 13:38 hat geschrieben:hinderten die Einreise der internationalen Beobachter
https://www.tagesschau.de/ausland/krim260.html
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) wird keine Wahlbeobachter zum umstrittenen Krim-Referendum entsenden. "Wir haben keine Einladung dazu bekommen", sagte der Sprecher des OSZE-Büros für Menschenrechte, Thomas Rymer. Beobachter könnten nur von der offiziellen ukrainischen Regierung in Kiew angefordert werden.

Der selbst ernannte Regierungschef der Krim, Sergej Aksjonow, hatte am Montag um Beobachter der Staatenorganisation gebeten. Nach eigenen Angaben schickte Aksjonow der Schweiz, die derzeit den OSZE-Vorsitz innehat, eine entsprechende Einladung. Da die Schwarzmeer-Halbinsel kein OSZE-Mitgliedsland sei, werde diese Einladung jedoch nicht anerkannt, so Rymer.
Gute Menschen sind keine Gutmenschen. Wer gutes tut, hat keine Zeigefinger frei.
Diese Benutzer lese oder beantworte ich nur sporadisch: Alexyessin Bakelit Darklightbringer IndianRunner Joker Marmelada Parchuchel Postix pikant dampflok99 hardliner capejazz tantis und der Stalker in blau.
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Dienstag 25. Februar 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Boraiel »

DarkLightbringer hat geschrieben: Der Historiker Andrej Subow, seither beim Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen beschäftigt, vergleicht den Anschluss der Krim mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938. Der Führer ließ seinerzeit auch mal Stimmzettel verteilen und es wurden ihm auch Blumen zugeworfen.
Ich würde nicht soweit gehen und Nazideutschland und das heutige Russland gleichsetzen wollen.
Aber wenn man schon diese Parallele sieht, kann dann auch der Zerfall der Sowjetunion ähnliche Kräfte hervorbringen wie der ("Schand"-)Frieden von Versailles?
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 16:21 hat geschrieben: …und?
Wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung dazu entschließt sich einem anderen Staat zu unterwerfen ist das demokratisch gesehen bindend. Und, wie wir alle wissen, ist Demokratie kein Wunschkonzert.
So weit ich es weiß, ist eher das Völkerrecht kein Wunschkonzert.

Lese etwas darüber, bevor du du in deiner Stammkneipe eine Republik ausrufst und militärischen Beistand im Ausland suchst,ok...? :?:
Der nächste Experte.
Zuletzt geändert von jan2009 am Mittwoch 26. März 2014, 16:35, insgesamt 1-mal geändert.
Bakelit

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Bakelit »

lobozen » Mi 26. Mär 2014, 14:05 hat geschrieben:Ein recht interessanter Artikel zum Kosovo-Krim-Vergleich ist das:

http://www.sueddeutsche.de/politik/krim ... -1.1917885

Es scheint also auch ohne Scheuklappen auf der einen oder anderen Seite zu gehen.
Einfach mal lesen, Leute. Sind bloss zwei Seiten. Ich bin ueberzeugt, die meisten von euch koennen das bewaeltigen. :)
Ich glaube aber nicht, dass du den Artikel so richtig verstanden hast... sonst hättest du den in anderer Form mit anderen Worten eingestellt..

echt ;)
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

Du hast geflissentlich ;) diesen Satz aus dem gleichen Beitrag vergessen:
-..."Experten der OSZE, die die militärischen Aktivitäten Russlands in der Ukraine beobachten sollen, wurde von pro-russischen "Selbstverteidigungskräften" wiederholt der Zugang zur Krim verwehrt".

Schön auf dem Teppich bleiben, Freunde.....
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14318
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 10:10

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von gallerie »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 22:27 hat geschrieben: So weit ich es weiß, ist eher das Völkerrecht kein Wunschkonzert.
…aber ja, die Einen berufen sich auf die Unantastbarkeit der Staatsgrenzen, und die Anderen auf den freien Willen des Volkes. Beides ist im Völkerrecht manifestiert.
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14318
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 10:10

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von gallerie »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 22:27 hat geschrieben:

Lese etwas darüber, bevor du du in deiner Stammkneipe eine Republik ausrufst und militärischen Beistand im Ausland suchst,ok...? :?:
Der nächste Experte.
…muss ich mir von einem Hilfsschüler erklären lassen was im Völkerrecht steht.
Falls dir Knippschüler der Name Emanuel Kant etwas sagen sollte, dann schau doch bitte mal in diesen link.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zum_ewigen_Frieden
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 16:32 hat geschrieben: …aber ja, die Einen berufen sich auf die Unantastbarkeit der Staatsgrenzen, und die Anderen auf den freien Willen des Volkes. Beides ist im Völkerrecht manifestiert.
Na dann zitier das mit dem freien Willen, Du Held......
Jetzt wird's lustig.:D
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

gallerie » Mittwoch 26. März 2014, 16:21 hat geschrieben: …und?
Wenn sich die Mehrheit der Bevölkerung dazu entschließt sich einem anderen Staat zu unterwerfen ist das demokratisch gesehen bindend. Und, wie wir alle wissen, ist Demokratie kein Wunschkonzert.
Wir wissen aber auch, dass der Führer kein Demokrat war und die Darstellung des "Volkswillens" manipuliert werden kann. Glaube, darauf ungefähr wollte der russische Historiker zartfühlend hinweisen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Boraiel
Beiträge: 4040
Registriert: Dienstag 25. Februar 2014, 02:25
user title: Let’s rule the world.
Wohnort: Deutschland/Niederlande

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Boraiel »

gallerie hat geschrieben: …aber ja, die Einen berufen sich auf die Unantastbarkeit der Staatsgrenzen, und die Anderen auf den freien Willen des Volkes. Beides ist im Völkerrecht manifestiert.
Und wer dann Recht hat, wird vom UN-Sicherheitsrat entschieden, leider gibt es dort Vetomächte. Zudem ist dieser Konstruktionsfehler nahezu unkorrigierbar und eine Alternativorganisation auch nicht in Sicht. Da sieht man mal wieder wie entscheidend es ist, die Dinge am Anfang richtig zu machen. Beispielweise hatte auch die Weimarer Verfassung Konstruktionsfehler, welche die Machtergreifung Hitlers deutlich begünstigten.
Libertas veritasque.
Lesen und verstehen: http://www.feynmanlectures.caltech.edu/I_01.html
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Frankreich hat seine eigenen historischen Erfahrungen sowohl mit Besatzungstruppen wie auch mit Kollaborateuren. Entsprechend ist die Auffassung über den Krim-Anschluss unzweideutig:
„Die am heutigen Tag abgehaltene Volksabstimmung auf der Krim ist unrechtmäßig und verstößt gegen die ukrainische Verfassung. Sie ist umso unrechtmäßiger, als dass sie unter dem Druck der russischen Besatzungstruppen stattfand.
http://www.ambafrance-de.org/Aussenmini ... bius,13209
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14318
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 10:10

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von gallerie »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 22:40 hat geschrieben: Na dann zitier das mit dem freien Willen, Du Held......
Jetzt wird's lustig.:D
…der freie Wille des Volkes hat zur Einheit Deutschlands geführt. Würden wir dem Völkerrecht mit der Unantastbarkeit der Grenzen folgen, dann hätte es die Deutsche Einheit nie gegeben und die DDR würde bis heute existieren.
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 16:37 hat geschrieben: …muss ich mir von einem Hilfsschüler erklären lassen was im Völkerrecht steht.
Offensichtlich weiß dieser wesentlich mehr...
Falls dir Knippschüler der Name Emanuel Kant etwas sagen sollte, dann schau doch bitte mal in diesen link.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zum_ewigen_Frieden
Auch wenn nicht nur das Haar ergraut...
Das moderne und auch durch dein Wunschland paraphierte Völkerrecht ist etwas jünger als die klugen Ansätze der klugen Vorfahren, aus Europa den zivilisierten und friedlichen Kontinent zu basteln, was anscheinend noch nicht überall die Absicht ist.
Lies etwas über die normative Festigung des Völkerrechts ab Charta der Vereinten Nationen aufwärts, bevor du dich hier noch weiter zum Bummi machst und womöglich noch in deiner "Forschung" zu beweisen versuchst, dass nur die Keule und Bärenfell hier maßgebend sind... :x
Benutzeravatar
RedEye
Beiträge: 1607
Registriert: Donnerstag 4. April 2013, 22:24
user title: Got a present for ya!

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von RedEye »

DarkLightbringer » Mi 26. Mär 2014, 17:10 hat geschrieben:Der Historiker Andrej Subow, seither beim Moskauer Staatlichen Institut für Internationale Beziehungen beschäftigt, vergleicht den Anschluss der Krim mit dem Anschluss Österreichs an Nazi-Deutschland 1938. Der Führer ließ seinerzeit auch mal Stimmzettel verteilen und es wurden ihm auch Blumen zugeworfen.
Ich habe seinen Artikel, welchen man hier in voller Länge (auf russisch natürlich) lesen kann, Klick, gelesen, und muss sagen, dass während jeder Recht auf freie Meinungsäußerung hat, dieser Vergleich total daneben ist. In der Einleitung schreibt er
Мы на пороге полного разрушения системы международных договоров, экономического хаоса и политической диктатуры.
- "Wir stehen an der Schwelle der vollständigen Zerstörung des Systems der Einhaltung internationaler Abkommen, wirtschaftlichen Chaos, und einer politischen Diktatur.", was im Grunde eh schon der Fall ist, spätestens seit dem Überfall auf den Irak 2003. Was sich Russland da gerade erlaubt hat, ist im Prinzip nichts anderes als das, was der Westen schon seit Jahrzehnten praktiziert. Nur wird aber niemand auf die Idee kommen dieses Verhalten zu sanktionieren, schließlich sind es ja "unsere Bastarde". Ich bin der Meinung, dass das Referendum auf der Krim illegal ist, und Russland da gegen internationale Abkommen verstoßen hat. Nur, müssen wir deswegen jetzt einen auf Mo­ral­apos­tel tun, und Sanktionen beschließen, die höchstens die einfachen Menschen treffen? Die Krim ist für die Ukraine verloren, daran werden auch die Sanktionen nichts ändern.
Was den Anschluss der Krim an Russland angeht, so geschah dies nicht aus der Überlegung, "blutsverwandte" Russen Heim ins Reich zu holen. Diese Herrenmenschen-Ideologie, auf die sich die Nazis bei den Anschlüssen Österreichs und der Sudetendeutschen berufen haben, fehlt hier völlig. Die Russen sehen sich nicht als die überlegenste Rasse und Nation der ganzen Welt an, im Gegenteil, fragt man einen gewöhlichen Russen was er von seinem Land und Mitmenschen hält, wird man ziemlich viel negatives hören (z.B. dass die Straßen dauernd im schlechten Zustand sind, geringe Arbeitsmoral, übermäßiger Alkoholkonsum, hohe Korruption, etc.) und nur wenig positives. Und genau dieser Punkt ist es meiner Meinung nach, welcher den Vergleich als unsinnig erscheinen lässt. Was aber wie bereits erwähnt, den Anschluss der Krim nicht wieder legal macht. Aber sei es drum, in der Weltpolitik hat schon immer das Recht des Stärkeren regiert. Hier ein kleiner Lacher für zwischendurch:
Ja, auch die USA übten Einfluss auf ihre Nachbarn aus, aber: "Wir müssen sie in der Regel nicht überfallen, um eine starke kooperative Beziehung zu ihnen zu haben."
- Obama.
Zuletzt geändert von RedEye am Mittwoch 26. März 2014, 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
ToughDaddy
Beiträge: 36973
Registriert: Mittwoch 18. Juni 2008, 16:41
user title: Live long and prosper
Wohnort: Genau da

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von ToughDaddy »

DarkLightbringer » Mi 26. Mär 2014, 16:50 hat geschrieben:Frankreich hat seine eigenen historischen Erfahrungen sowohl mit Besatzungstruppen wie auch mit Kollaborateuren. Entsprechend ist die Auffassung über den Krim-Anschluss unzweideutig: http://www.ambafrance-de.org/Aussenmini ... bius,13209
Och kommt schon wieder der Hitlervergleich? Langsam wirds erbärmlich.
Das neuere Frankreich hat auch Erfahrungen im Völkerrechtsbruch.
Ebenso hat die Kolonialmacht Frankreich viel Erfahrung diesbezüglich.
Es ist eben schon sehr lustig, wenn solche angedackelt kommen, um auf Völkerrechtsbruch usw. hinzuweisen oder gar auf den Verstoss gegen die ukrainische Verfassung, während eine selbst ernannte Regierung mit Nazis hofiert wird. Ja das paßt.
Benutzeravatar
gallerie
Beiträge: 14318
Registriert: Samstag 7. Juni 2008, 10:10

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von gallerie »

jan2009 » Mi 26. Mär 2014, 22:58 hat geschrieben: Offensichtlich weiß dieser wesentlich mehr... Auch wenn nicht nur das Haar ergraut...
Das moderne und auch durch dein Wunschland paraphierte Völkerrecht ist etwas jünger als die klugen Ansätze der klugen Vorfahren, aus Europa den zivilisierten und friedlichen Kontinent zu basteln, was anscheinend noch nicht überall die Absicht ist.
Lies etwas über die normative Festigung des Völkerrechts ab Charta der Vereinten Nationen aufwärts, bevor du dich hier noch weiter zum Bummi machst und womöglich noch in deiner "Forschung" zu beweisen versuchst, dass nur die Keule und Bärenfell hier maßgebend sind... :x
…wie bist du eigentlich in dieses Forum gestolpert?
Hat dich deine Geschichtslehrer wegen Dummheit verbannt und dir nahegelegt dich fern der Schule zu bilden? :cool:
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krimkrise III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

gallerie » Mi 26. Mär 2014, 16:53 hat geschrieben: …der freie Wille des Volkes hat zur Einheit Deutschlands geführt. Würden wir dem Völkerrecht mit der Unantastbarkeit der Grenzen folgen, dann hätte es die Deutsche Einheit nie gegeben und die DDR würde bis heute existieren.
Weil hier nicht die Sehnsucht von ein paar Privilegierten zur Aufrechterhaltung des kommunistischen Märchen maßgebend war.

Bevor du dich weiter blamierst, lese den Artikel 2, Absatz 2 der Charta der Vereinten Nationen.
Dort wird unumständlich und gegen deinen Wissenstand festgehalten, dass die territoriale Integrität der Grenzen auf den zwischenstaatlichen Beziehungen fußt.
Und nicht nur auf eine Stimmenabgabe einiger Versammelten international oder nur in einer Stammkneipe, eine Republik auszurufen und sich dann sofort annektieren zu lassen.

Erst lesen, dann tönen, ok... :x
Antworten