Krise in der Ukraine I: Russische (Re)Aktionen

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Boraiel
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Boraiel »

Ach Gott hat geschrieben:Verbrecher kennt man selten vor dem Tatversuch. Deshalb gibt es Sicherheitsmaßnahmen. Wir schließen unser Haus nicht erst nach dem Diebstahl ab und wir lassen uns auch nicht erst totschießen, bevor wir Vorkehrungen treffen.
Ich schließe meine Wohnung auch ab, obwohl bei mir noch nie eingebrochen wurde. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung.
Aber ein fremdes Land zu besetzen, ohne dass es vorher zu massiven Ausschreitungen gegen Bevölkerungsminderheiten gekommen ist oder man dem betreffenden Land seine wirkliche Unterstützung bei der Beruhigung der Lage angeboten hat, ist für mich kein "proaktives" Handeln in deinem Sinne mehr.
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Ach Gott
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 22:40 hat geschrieben: Ich schließe meine Wohnung auch ab, obwohl bei mir noch nie eingebrochen wurde. Das ist ja auch vollkommen in Ordnung.
Aber ein fremdes Land zu besetzen, ohne dass es vorher zu massiven Ausschreitungen gegen Bevölkerungsminderheiten gekommen ist oder man dem betreffenden Land seine wirkliche Unterstützung bei der Beruhigung der Lage angeboten hat, ist für mich kein "proaktives" Handeln in deinem Sinne mehr.
Die Krim ist kein fremdes Land für Russland. Dass Sie sich Ausschreitungen wünschen, sagt doch alles.
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JJazzGold
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

Ach Gott » Mi 19. Mär 2014, 22:42 hat geschrieben: Die Krim ist kein fremdes Land für Russland. Dass Sie sich Ausschreitungen wünschen, sagt doch alles.

Wer hätte auf der Krim Ihrer Meinung nach ein Blutbad veranstalten sollen?

Oder ist das wieder ein Einzeiler von Ihnen, an den Sie sich lieber nicht erinnern wollen?
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hallelujah
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von hallelujah »

sogar der Vorturner und Meinungsbildner der Linken hält die Sache nicht für rechtens. Irgendwo muss da wohl die Kommunikation unterbrochen worden sein.

"Heinemann: Herr Gysi, handelt Russland in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht? Sie sind Jurist.

Gysi: Nein, nein. Ich halte ja die Abtrennung von Territorien durch einen Volksentscheid auf diesem kleinen Territorium oder kleineren Territorium für völkerrechtswidrig. Nur mit Zustimmung des Gesamtstaates geht das. Wenn die Ukraine insgesamt sagen würde, ja, und einen Vertrag mit Russland macht, dann ginge das. Ansonsten nicht. "
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Boraiel
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Boraiel »

Ach Gott hat geschrieben:Die Krim ist kein fremdes Land für Russland. Dass Sie sich Ausschreitungen wünschen, sagt doch alles.
Jetzt ist die Krim nach russischen Recht natürlich kein fremdes Land, vorher war sie das schon. Nach dem Völkerrecht sowieso.
Nur weil ich der Meinung bin, dass man nicht alles machen darf um ggf. mögliche Ausschreitungen zu verhindern, wünsche ich mir diese noch lange nicht.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Polonaise »

Alexander Zwo hat geschrieben:An solchen Freunden erkennt man den abgrundtief miesen Charakter "unserer" Politiker.
Die Befreier von Hitler-Deutschland waren im Osten aufrechte Antifaschisten. Aber im Westen, die USA waren von Beginn an ihrer Linie treu: zu den indianischen Ureinwohnern vertragsbrüchig, Sklaven vom afrikanischen Kontinent, krudes Waffenrecht, Rassenunruhen Kukluxklan. Guantánamo-Folter, Drohnen-Morde, .....
Wenig verwunderlich also, die naziöse Politikerriege nach 45 und das Faschisten-freundliche Gebaren bis heute.
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Ach Gott
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 22:47 hat geschrieben: Jetzt ist die Krim nach russischen Recht natürlich kein fremdes Land, vorher war sie das schon. Nach dem Völkerrecht sowieso.
Das Völkerrecht interessiert hier nicht. Die Krim ist schon immer tief mit Russland verbunden.
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Beitrag von Platon »

frems » Mi 19. Mär 2014, 23:00 hat geschrieben: Naja, die Einwohner der Krim dürften nun nicht das Zünglein an der Waage sein, aber prowestliche Kräfte dominieren das Land doch seit jeher. Die Ukraine will ja ununterbrochen "in den Westen". Nun könnte der Prozeß aber wieder an Dynamik gewinnen, da es a) wie aktuell ist und b) EU und Nato unter Zugzwang sind, wenn sie ihrer Verantwortung nachkommen möchte, das Völkerrecht zu achten und dem Land eine Perspektive des Schutzes zu geben.

Und wer wird denn marginalisiert? Es gibt doch keinen Grund zur Sorge für die russischsprachige Minderheit, die überwiegend proukrainisch eingestellt ist. Auf der Krim selbst war es doch auch ruhig. Als humanitären Einsatz wird das wohl nicht einmal die russische Regierung bezeichnen.
Wenn die pro-westlichen Kräfte dominieren frage ich mich warum dieser Janukowitsch immer mal wieder gewählt wurde. :?:
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Polonaise »

Die Krim war und ist russisch so wie die Mehrheit der dort lebenden Menschen.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

Nach der Annektion durch Putin ist die Krim wieder russisch, das ist richtig.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von hallelujah »

Ach Gott hat geschrieben:

was hätte dann im Wege gestanden, mit mehr Zeit und DIPLOMATIE die Dinge über die Bühne zu bringen?
Wovor hatte Putin Angst, daß er so aufs Tempo gedrückt hat?
Wo war HIER die verlangte Diplomatie?
Wo war das Verständnis für die Ukraine?

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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Polonaise » Mi 19. Mär 2014, 22:51 hat geschrieben:Die Krim war und ist russisch so wie die Mehrheit der dort lebenden Menschen.
Deshalb ist die Wiedervereinigung mit der Krim so natürlich, dass man sogar vergaß, eine dritte Option auf den Wahlzettel zu schreiben.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

Ach Gott » Mi 19. Mär 2014, 22:54 hat geschrieben: Deshalb ist die Wiedervereinigung mit der Krim so natürlich, dass man sogar vergaß, eine dritte Option auf den Wahlzettel zu schreiben.

Eine dritte Option, der Status Quo, war nie vorgesehen.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

hallelujah » Mi 19. Mär 2014, 22:53 hat geschrieben: was hätte dann im Wege gestanden, mit mehr Zeit und DIPLOMATIE die Dinge über die Bühne zu bringen?
Die Zustände in der Ukraine waren nicht geeignet, die Sicherheit der Krim zu garantieren. Der Schutz der Krim war daher oberste Priorität.
Wo war das Verständnis für die Ukraine?
Für die Clique in Kiew und ihre Umtriebe ist kein Verständnis angebracht.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von hallelujah »

Ach Gott » Mi 19. Mär 2014, 22:57 hat geschrieben: Die Zustände in der Ukraine waren nicht geeignet, die Sicherheit der Krim zu garantieren. Der Schutz der Krim war daher oberste Priorität.
Für die Clique in Kiew und ihre Umtriebe ist kein Verständnis angebracht.

Nach der Logik stände nichts im Wege, westliche Truppen in der Ukraine aufmaschieren zu lassen, um die Ukraine vor der Bedrohung des aufrüstenden russischen Militär zu schützen.

Ich fürchte, du merkst nicht, welchen Unfug zu erzählst.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Alexander Zwo »

hallelujah » Mi 19. Mär 2014, 22:53 hat geschrieben:
was hätte dann im Wege gestanden, mit mehr Zeit und DIPLOMATIE die Dinge über die Bühne zu bringen?
Wovor hatte Putin Angst, daß er so aufs Tempo gedrückt hat?
Wo war HIER die verlangte Diplomatie?
Wo war das Verständnis für die Ukraine?

"Das Völkerrecht interessiert hier nicht". Die Auszeichnung "Demokrat des Monats" hast du dir redlich verdient.
Es wäre geradezu idiotisch mit den Putschisten in Kiev verhandeln zu wollen, wo die doch erst das Abkommen vom 21. Februar mit Janukowitsch gebrochen hatten. Damit wurden auch die ebenfalls unterzeichnenden Außenminister von Deutschland und Polen vertragsbrüchig, weil sie nach dem Putsch nicht auf die Einhaltung des von ihnen unterzeichneten Abkommens drängten!
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Alexander Zwo »

"Schnappt euch die Gewehre, bekämpft die Russen-Säue, Deutsche und Juden"

(Oleg Tjagnibok, Chef der Partei "Swoboda" die in der Putsch-Regierung mit dabei ist)

>>> mit solchen Leuten verhandelt man nicht. Solche Leute bekämpft man mit äußerster Härte!!! :mad:
Zuletzt geändert von Alexander Zwo am Mittwoch 19. März 2014, 23:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Alexander Zwo » Mi 19. Mär 2014, 23:01 hat geschrieben: Es wäre geradezu idiotisch mit den Putschisten in Kiev verhandeln zu wollen, wo die doch erst das Abkommen vom 21. Februar mit Janukowitsch gebrochen hatten.
Verträge mit den Putschisten sind das Papier nicht wert.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

hallelujah » Mi 19. Mär 2014, 22:44 hat geschrieben:sogar der Vorturner und Meinungsbildner der Linken hält die Sache nicht für rechtens. Irgendwo muss da wohl die Kommunikation unterbrochen worden sein.

"Heinemann: Herr Gysi, handelt Russland in Übereinstimmung mit dem Völkerrecht? Sie sind Jurist.

Gysi: Nein, nein. Ich halte ja die Abtrennung von Territorien durch einen Volksentscheid auf diesem kleinen Territorium oder kleineren Territorium für völkerrechtswidrig. Nur mit Zustimmung des Gesamtstaates geht das. Wenn die Ukraine insgesamt sagen würde, ja, und einen Vertrag mit Russland macht, dann ginge das. Ansonsten nicht. "

Die Die Linke hat sich durch Gysi und die Stalinistin Wagenknecht so eindeutig positioniert, dass man glauben könnte, ihre Schwesterpartei, die KPdSU sei wiederauferstanden.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von hallelujah »

Alexander Zwo » Mi 19. Mär 2014, 23:03 hat geschrieben:"Schnappt euch die Gewehre, bekämpft die Russen-Säue, Deutsche und Juden"

(Oleg Tjagnibok, Chef der Partei "Swoboda" die in der Putsch-Regierung mit dabei ist)

>>> mit solchen Leuten verhandelt man nicht. Solche Leute bekämpft man mit äußerster Härte!!! :mad:


schon wieder so ein Internetgroßmaul, der zuhause von der Couch weltpolitik betreiben will. Halt doch deinen eigenen Arsch hin!
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von hallelujah »

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irgendwo müssen die aber noch geheime Ausbildungsstätten haben. Solch abstruse Meinungen wie hier, darauf kann doch gar kein Mensch von alleine kommen.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Boraiel »

Ach Gott hat geschrieben:Das Völkerrecht interessiert hier nicht. Die Krim ist schon immer tief mit Russland verbunden.
Polonaise hat geschrieben:Die Krim war und ist russisch so wie die Mehrheit der dort lebenden Menschen.
Ach Gott hat geschrieben:Deshalb ist die Wiedervereinigung mit der Krim so natürlich, dass man sogar vergaß, eine dritte Option auf den Wahlzettel zu schreiben.
Dieser Logik kann ich leider nicht folgen. Für mich ist die Krim erstmal ein Landmasse auf der einige Menschen leben, in den letzten Jahren wurde dieses Land von Kiew aus regiert. Einen historischen Anspruch Russlands auf die Krim kann ich beim besten Willen nicht sehen. Wenn die Einwohner der Krim unabhängig werden wollen oder einen Anschluss an Russland wollen, dann kann man nach dem Vorbild Schottlands in einige Jahren ein Referendum darüber abhalten. Es sollten dann auch alle drei Möglichkeiten (Ukraine, unabhängig, Russland) zur Wahl stehen und klar als solche benannt werden. Aber in einer allgemein dubiosen Lage ein solchen sowieso kurzfristig angelegtes Referendum noch mehrmals vorzuverlegen, macht das Resultat doch sehr fragwürdig.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 23:14 hat geschrieben: Dieser Logik kann ich leider nicht folgen. Für mich ist die Krim erstmal ein Landmasse auf der einige Menschen leben, in den letzten Jahren wurde dieses Land von Kiew aus regiert. Einen historischen Anspruch Russlands auf die Krim kann ich beim besten Willen nicht sehen.
Es gibt einen Anspruch der Menschen auf der Krim, zu Russland zu gehören wenn sie wollen. Dem hat Russland nun entsprochen.
Aber in einer allgemein dubiosen Lage ein solchen sowieso kurzfristig angelegtes Referendum noch mehrmals vorzuverlegen, macht das Resultat doch sehr fragwürdig.
Das Referendum ist Alibi und Dekoration, aber nicht maßgeblich. Völkerrechtlich hat es keine Relevanz, aber das Völkerrecht spielt hier auch keine Rolle.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

hallelujah » Mi 19. Mär 2014, 23:07 hat geschrieben:JJazzGold

irgendwo müssen die aber noch geheime Ausbildungsstätten haben. Solch abstruse Meinungen wie hier, darauf kann doch gar kein Mensch von alleine kommen.

Das waren Schläfer, bis Putin loslegte und sie aktivierte. ;)

Spaß beiseite, die eigenartigen Meinungen, die hier z.T. veröffentlicht werden, entspringen meines Erachtens diversen Gründen von Sehnsucht nach der alten Heimat, über ganz weit linksaußen bis zum offensichtlichen Bildungsnotstand.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Mittwoch 19. März 2014, 23:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

Ach Gott » Mi 19. Mär 2014, 23:17 hat geschrieben: Es gibt einen Anspruch der Menschen auf der Krim, zu Russland zu gehören wenn sie wollen. Dem hat Russland nun entsprochen.
Das Referendum ist Alibi und Dekoration, aber nicht maßgeblich. Völkerrechtlich hat es keine Relevanz, aber das Völkerrecht spielt hier auch keine Rolle.

Ich gehe davon aus, Sie würden dieselben "Gründe" anführen, würde Putin die baltischen Staaten annektieren.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Boraiel »

Ach Gott hat geschrieben:Es gibt einen Anspruch der Menschen auf der Krim, zu Russland zu gehören wenn sie wollen. Dem hat Russland nun entsprochen.

Zitat:
Aber in einer allgemein dubiosen Lage ein solchen sowieso kurzfristig angelegtes Referendum noch mehrmals vorzuverlegen, macht das Resultat doch sehr fragwürdig.

Das Referendum ist Alibi und Dekoration, aber nicht maßgeblich. Völkerrechtlich hat es keine Relevanz, aber das Völkerrecht spielt hier auch keine Rolle.
Und wie sollen die Menschen auf der Krim ihren Wunsch zu Russland zu gehören äußern, wenn nicht über ein Referendum?
Woran wird der Wunsch festgemacht, wenn du ein Referendum sowieso nur als nicht maßgebliches Alibi und Dekoration siehst?
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von hallelujah »

JJazzGold » Mi 19. Mär 2014, 23:19 hat geschrieben:
Spaß beiseite, die eigenartigen Meinungen, die hier z.T. veröffentlicht werden, entspringen meines Erachtens diversen Gründen von Sehnsucht nach der alten Heimat, über ganz weit linksaußen bis zum offensichtlichem Bildungsnotstand. [/color]


ich habe eine andere Theorie. Ich glaube, die hassen den Westen und den `Kapitalismus` so sehr, daß sie deswegen so wirken, als wären sie völlig bekifft.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von IndianRunner »

Sewastopol ist die größte Stadt auf der Halbinsel Krim. Sie wurde unter russischer Besetzung 1783 gegründet und liegt am südwestlichen Rand der Krim auf den Ausläufern des Krimgebirges direkt am Schwarzen Meer. Sie ist Heimathafen und Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte sowie der ukrainischen Marine. Die Einwohnerzahl der Agglomeration beträgt rund 385.900 (1. Januar 2014).#

Diesen Hauptstützpunkt hat Putin bezüglich der Putschsituation vor Ort, durch zusätzliches Militär gesichert. Ob die USA in ähnlicher Situation genauso gehandelt hätte? Absolut.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Alexander Zwo »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 23:22 hat geschrieben: Und wie sollen die Menschen auf der Krim ihren Wunsch zu Russland zu gehören äußern, wenn nicht über ein Referendum?
Woran wird der Wunsch festgemacht, wenn du ein Referendum sowieso nur als nicht maßgebliches Alibi und Dekoration siehst?
Der Ausgang des Referendums war doch eh klar. Die Menschen dort sind fast alle für den Anschluss an Russland. Deshalb hätte man sich das Referndum sparen können. Aber nun sieht auch der unwissende Westler, was die Einwohner der Krim wollen.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 23:22 hat geschrieben: Und wie sollen die Menschen auf der Krim ihren Wunsch zu Russland zu gehören äußern, wenn nicht über ein Referendum?
Woran wird der Wunsch festgemacht, wenn du ein Referendum sowieso nur als nicht maßgebliches Alibi und Dekoration siehst?
Dieser Wunsch ist allgemein bekannt. Sie haben doch die feiernden Menschen auf den Straßen gesehen als sei das Land von einer langjährigen Besatzung befreit. Das sagt alles.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von JJazzGold »

hallelujah » Mi 19. Mär 2014, 23:23 hat geschrieben:

ich habe eine andere Theorie. Ich glaube, die hassen den Westen und den `Kapitalismus` so sehr, daß sie deswegen so wirken, als wären sie völlig bekifft.

Einen ähnlichen Verdacht hatte ich einem anderen User gegenüber auch schon geäußert, dass die Erfolglosigkeit hier in dem Wunsch zumindest als Blockwart in Russland erfolgreich zu sein gipfelt.

Das Problem mit solchen Menschen ist die massive Verachtung für Russland, die sie bei oberflächlich Lesenden kreieren. Das haben die Russen per se nicht verdient.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Boraiel »

Ach Gott hat geschrieben:Dieser Wunsch ist allgemein bekannt. Sie haben doch die feiernden Menschen auf den Straßen gesehen als sei das Land von einer langjährigen Besatzung befreit. Das sagt alles.
Und es zählen allein diejenigen, die sich in den Vordergrund drängen?
Den wirklichen Willen der Bevölkerung kann nur über Wahlen herausfinden. An Bilder von angeketteten Atomkraftgegner kann man auch nicht fest machen, dass Deutschland mehrheitlich gegen Atomkraft ist.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Alexander Zwo »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 23:32 hat geschrieben: Und es zählen allein diejenigen, die sich in den Vordergrund drängen?
Den wirklichen Willen der Bevölkerung kann nur über Wahlen herausfinden. An Bilder von angeketteten Atomkraftgegner kann man auch nicht fest machen, dass Deutschland mehrheitlich gegen Atomkraft ist.
Darum sagte ich ja, dass es mit dem Referendum nun auch für den unwissenden Westler klar ist, was die Bevölkerung dort will!

Und die nächste Wahl auf der Krim findet dann mit russischen Parteien statt. Und du wirst sehen, dass die Menschen dort nicht anders wählen als in Moskau, höchstens dass auf der Krim die westlich orientieren Mini-Parteien noch schlechter abschneiden!
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Boraiel »

Alexander Zwo hat geschrieben:Darum sagte ich ja, dass es mit dem Referendum nun auch für den unwissenden Westler klar ist, was die Bevölkerung dort will!

Und die nächste Wahl auf der Krim findet dann mit russischen Parteien statt. Und du wirst sehen, dass die Menschen dort nicht anders wählen als in Moskau, höchstens dass auf der Krim die westlich orientieren Mini-Parteien noch schlechter abschneiden!
Ich habe ja auch keine Zweifel an der Richtigkeit eines Referendums, sondern nur an den Umständen, in denen dieses Referendums zu Stande kam, an der Durchführung und an den Wahlmöglichkeiten.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Ach Gott »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 23:32 hat geschrieben: Und es zählen allein diejenigen, die sich in den Vordergrund drängen?
Wer keine Meinung hat, für den entscheiden andere. Wir haben 1989 nicht laut genug protestiert und dann haben andere entschieden. Bei den Russen nun dasselbe unter anderen Vorzeichen.

An Bilder von angeketteten Atomkraftgegner kann man auch nicht fest machen, dass Deutschland mehrheitlich gegen Atomkraft ist.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Satori »

Boraiel » Mi 19. Mär 2014, 23:46 hat geschrieben: Ich habe ja auch keine Zweifel an der Richtigkeit eines Referendums, sondern nur an den Umständen, in denen dieses Referendums zu Stande kam, an der Durchführung und an den Wahlmöglichkeiten.
In Kiew gab es nicht mal ein Referendum und schon gar keine Wahlen.

Es gab Tote auf den Strassen, und ungekärt ist bisher ob es überhaupt Ukrainer waren, die auf Ukrainer schossen.

Vielleicht auch Blackwater-Söldner ?

Dieses Referendum wurde aber in aller Eile ausgerufen, BEVOR auf der Krim ähnliche Gewalt einbricht.

Soll der Putsch in Kiew, das Ergebnis .. also als legitim bestehen bleiben ?
Während auf der Krim wenigstens eine geregelte demokratische Abstimmung ein Ergebnis brachte ?

Faschistengewalt: Oh das Volk hat entschieden ! ;)
Geordnete Abstimmung: Böses Moskau bricht das Völkerrecht ?

... also was manche Schreiberlinge jetzt als Gründe gegen Demokratie herbei erfinden, das ist tragikomisch.


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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Satori »

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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen..

Beitrag von Satori »

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Re: Der erste Tote :(

Beitrag von Wölfelspitz »

DarkLightbringer » Mi 19. Mär 2014, 04:43 hat geschrieben: Die Annexion wird international nicht anerkannt - von der Linkspartei ja auch nicht.
Ach, das ist ja interessant. In Libyen/Irak/Iran/Syrien-Themen wird unablässig schwülstig getönt, dass die dortigen Völker endlich ihren freien Willen zum Ausdruck bringen können sollen (mit gütiger Hilfe der USA natürlich), wenn jetzt aber eine Abstimmung läuft, fällt den Herrschaften zu dem Thema plötzlich nur noch die internationale (westliche) Nichtanerkennung als Gegenargument ein ;)
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Re: Der erste Tote :(

Beitrag von Tantris »

Wölfelspitz » Do 20. Mär 2014, 06:05 hat geschrieben: Ach, das ist ja interessant. In Libyen/Irak/Iran/Syrien-Themen wird unablässig schwülstig getönt, dass die dortigen Völker endlich ihren freien Willen zum Ausdruck bringen können sollen (mit gütiger Hilfe der USA natürlich), wenn jetzt aber eine Abstimmung läuft, fällt den Herrschaften zu dem Thema plötzlich nur noch die internationale (westliche) Nichtanerkennung als Gegenargument ein ;)
Also, für mich sind die hauptargumente die umstände der abstimmung:
gläseren urnen, unverdeckte stimmzettel, einschüchterung durch bewaffnete truppen, militärische besetzung, hausbesuche der wahlhelfer mit der gläsernen urne unterm arm, man konnte nicht dafür stimmen, dass alles beim alten bleibt...

Wenn es so wäre, wie du sagst, hättest du natürlich recht.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Wölfelspitz »

Zu den gläsernen Urnen müsste man erst einmal einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Wahlergebnis und ihrer Aufstellung herstellen. Was bedeutet, es bedarf eines oder mehrerer Beweise, dass etwa die Menschen jetzt aus Angst vor Entdeckung eines "falschen" Stimmzettels zu über neunzig Prozent so gestimmt haben, wie sie eben gestimmt haben.

Schließlich gibt es Wahlkabinen und auf den Stimmzetteln steht ja wohl auch nicht Name und Adresse des Abstimmenden. Außerdem kann man das Ding auch einfach falten. Oder n-tv zeigt uns, wie einer der "Abweichler" direkt nach Verlassen des Wahllokals bis zu seinem Hauseingang verfolgt und dort vor den Augen seiner Familie und den Kindern mit Kopfschüssen hingerichtet worden ist. Kommt bestimmt noch.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 2#p2453502

Und auch glaube ich, dass bei einem völlig manipulierten Ergebnis - also zum Beispiel sind in Wahrheit nur 5% für einen Anschluss an Russland - diese Diskrepanz in Form von Protesten - auch gewaltsam - schnell sichtbar werden würde.
Zuletzt geändert von Wölfelspitz am Donnerstag 20. März 2014, 05:36, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Tantris »

Wölfelspitz » Do 20. Mär 2014, 06:32 hat geschrieben:Zu den gläsernen Urnen müsste man erst einmal einen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem Wahlergebnis und ihrer Aufstellung herstellen. Was bedeutet, es bedarf eines oder mehrerer Beweise, dass etwa die Menschen jetzt aus Angst vor Entdeckung eines "falschen" Stimmzettels zu über neunzig Prozent so gestimmt haben, wie sie eben gestimmt haben.

Schließlich gibt es Wahlkabinen und auf den Stimmzetteln steht ja wohl auch nicht Name und Adresse des Abstimmenden. Außerdem kann man das Ding auch einfach falten. Oder n-tv zeigt uns, wie einer der "Abweichler" direkt nach Verlassen des Wahllokals bis zu seinem Hauseingang verfolgt und dort vor den Augen seiner Familie und den Kindern mit Kopfschüssen hingerichtet worden ist. Kommt bestimmt noch.

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f ... 2#p2453502

Und auch glaube ich, dass bei einem völlig manipulierten Ergebnis - also zum Beispiel sind in Wahrheit nur 5% für einen Anschluss an Russland - diese Diskrepanz in Form von Protesten - auch gewaltsam - schnell sichtbar werden würde.
Dass auf dem stimmzettel kein name steht... sollte das jetzt ein witz sein?
Es hat schon seinen grund, warum wahlen in westlichen demokrateien frei und geheim sind.

Auch ich halte es für wahrscheinlich, dass bei einer reellen abstimmung die russenfraktion gewonnen hätte, aber... die abstimmung war nicht ok, denn sie war nicht geheim, man konnte nicht dafür stimmen, dass alles beim alten bleibt und das ergebnis und die wahlbeteiligung sollte einem zu denken geben.

Auch in russland würde putin wahrscheinlich die wahlen gewinnen, ohne wahlfälschungen, ohne behinderung der oppostion oder einschüchterung der oppostionellen medien.

Ich versteh nicht, warum diese gauner die günstige lage nicht zum anlass nehmen, sich ehrlich zu machen, zumindest was wahlen betrifft.

Offenbar traut putin seinem volk einfach nicht. Er kann nur geheimdienst und "sicherheitshalber" macht er halt mehr davon...
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Wölfelspitz »

Ja, wäre vielleicht besser gewesen, auch diese Option ausdrücklich einzuräumen. Aber immerhin war ein "alles bleibt beim Alten" mittelbar möglich, wenn man Option 2 wählt und es somit ermöglicht, auf Basis der Verfassung von '92 noch einmal das Thema zur Diskussion/zur Abstimmung zu stellen.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Tantris »

Wölfelspitz » Do 20. Mär 2014, 07:38 hat geschrieben:Ja, wäre vielleicht besser gewesen, auch diese Option ausdrücklich einzuräumen. Aber immerhin war ein "alles bleibt beim Alten" mittelbar möglich, wenn man Option 2 wählt und es somit ermöglicht, auf Basis der Verfassung von '92 noch einmal das Thema zur Diskussion/zur Abstimmung zu stellen.
Natuerlich waere es besser gewesen, wenn wie wahl korrekt verlaufen waere, geheim und ohne einschuechterungen durch bewaffnete kraefte, und wenn es etwas zu waehlen gegeben haette.

Dann haette man ja auch die OSze wahlbeobachter ins land lassen koennen und der westen haette keine argumente mehr gehabt.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von lobozen »

Was Umstaende und Durchfuehrung des Referendums betrifft hast du natuerlich recht. Da stellen sich einem die Haare auf und was ich nicht kapiere ist, warum man sich in Moskau diese Bloesse gegeben hat. Nach Meinung der meisten Kommentatoren waere die Abstimmung ja eh so ausgegangen, wie Putin es wollte.
Dass der Westen ein demokratischen Regeln entsprechendes Referendum anerkannt haette bezweifle ich aber.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Tantris »

lobozen » Do 20. Mär 2014, 08:03 hat geschrieben:Was Umstaende und Durchfuehrung des Referendums betrifft hast du natuerlich recht. Da stellen sich einem die Haare auf und was ich nicht kapiere ist, warum man sich in Moskau diese Bloesse gegeben hat. Nach Meinung der meisten Kommentatoren waere die Abstimmung ja eh so ausgegangen, wie Putin es wollte.
Dass der Westen ein demokratischen Regeln entsprechendes Referendum anerkannt haette bezweifle ich aber.
Naja... wenn der hund net gschissen hätt...

Auch putin fälscht ja wahlen, obwohl sein ergebnis wohl auch ohne fälschung, behinderung der opposition und medien deutlich über 50% liegen würde.

Meine frage, warum die gauner die günstigen fakten nicht zum anlass nehmen, sich wenigstens, was wahlen betrifft, ehrlich zu machen, mag keiner beantworten. Putinisten sowieso nicht.

Ich denke mal, wer selber gaunert, der sieht überall gauner. Der weiss gar nicht, dass es auch fairness gibt. Ein denken, dass es nicht nur um korrupten putinistan gibt. Man denke nur daran, wem die nsa alles nicht traut.
Also, putin kann halt nur geheimdienst. Also macht er geheimdienst, und wenn es nicht reicht oder er sicher gehen will, dann halt mehr. Wir asiaten wissen doch: viel hilft viel.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von odiug »

lobozen » Do 20. Mär 2014, 07:03 hat geschrieben:Was Umstaende und Durchfuehrung des Referendums betrifft hast du natuerlich recht. Da stellen sich einem die Haare auf und was ich nicht kapiere ist, warum man sich in Moskau diese Bloesse gegeben hat. Nach Meinung der meisten Kommentatoren waere die Abstimmung ja eh so ausgegangen, wie Putin es wollte.
Dass der Westen ein demokratischen Regeln entsprechendes Referendum anerkannt haette bezweifle ich aber.
Tschechien - Slowakei
Da hast du ein Beispiel, wie das geht.

England - Schottland
Da wirst du sehen, wie das geht.

Daenemark - Groenland sind in diesem Separations-prozess auch schon sehr weit.
Ein historisches Beispiel waere Schweden - Norwegen.
Ich bin mir sicher, Putin kennt diese Bespiele auch.
Warum konnte mit dem Verhandlungen ueber eine moegliche Abspaltung der Krim und dem Referendum nicht bis nach den Wahlen und dem Antritt einer legitimen Regierung in Kiew gewartet werden?
Die Wahl ist angesetzt fuer den 25. Mai ... das ist in zwei Monaten und 5 Tagen.
Zuletzt geändert von odiug am Donnerstag 20. März 2014, 07:22, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von lobozen »

Ich weiss schon, wie das geht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Putin es nicht weiss. Umso unverstaendlicher, dass er sich so angreifbar macht. Vielleicht ist ihm ja scheissegal, was der Westen denkt. Damit haette er dann auch nicht ganz unrecht.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Tantris »

lobozen » Do 20. Mär 2014, 08:26 hat geschrieben:Ich weiss schon, wie das geht. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass Putin es nicht weiss. Umso unverstaendlicher, dass er sich so angreifbar macht. Vielleicht ist ihm ja scheissegal, was der Westen denkt. Damit haette er dann auch nicht ganz unrecht.
Hm.... das spielt bestimmt mit rein. Seine fans hassen ja den westen mit seinen freiheiten. Wenn er also zeigt, dass er sich nicht um fairness etc schert, dann halten seine fans das für stärke, wohingegen der westen schwach und schwul ist.

Aber... auch der oben genannte punkt ist nicht zu vernachlässigen: putin traut niemanden, weil er selber nicht vertrauenswürdig ist. Er traut nichtmal seinem eigenen volk. Also, muss er halt nachhelfen und ausser geheimdienst hat er ja nie was gelernt.
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Re: Krimkrise I: Abspaltung Krim, russische Reaktionen.

Beitrag von Keoma »

IndianRunner » Do 20. Mär 2014, 00:23 hat geschrieben:Sewastopol ist die größte Stadt auf der Halbinsel Krim. Sie wurde unter russischer Besetzung 1783 gegründet und liegt am südwestlichen Rand der Krim auf den Ausläufern des Krimgebirges direkt am Schwarzen Meer. Sie ist Heimathafen und Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte sowie der ukrainischen Marine. Die Einwohnerzahl der Agglomeration beträgt rund 385.900 (1. Januar 2014).#

Diesen Hauptstützpunkt hat Putin bezüglich der Putschsituation vor Ort, durch zusätzliches Militär gesichert. Ob die USA in ähnlicher Situation genauso gehandelt hätte? Absolut.
Sicher.
Und das Geheul der Teilnehmer wäre bis zum Nordpol zu vernehmen gewesen.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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