Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Moderator: Moderatoren Forum 2

TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »

Gregorius I » Mi 22. Jan 2014, 17:10 hat geschrieben:

Für NRW kann ich sagen: historisch gehörten das Rheinland und Westfalen immer schon sehr eng zusammen. Ich erinnere nur an das Kurfürstentum Köln und seine geistlichen (Kirchenprovinz) sowie weltlichen Herrschaftsgebiete (Kurköln und Herzogtum Westfalen), außerdem an das mächtige Herzogtum Jülich-Berg-Kleve-Mark-Ravensberg. Seit dem 19. Jh. gehörten diese Gebiete zu Preußen.

Ich kann auch bei den anderen genannten Bundesländern nicht erkennen, dass historische Gegebenheiten vollkommen missachtet worden wären.
Historisch gehört das z.B. das Emsland zu Westfalen, und Koblenz zum Rheinland.
Für mich ist das völlige Missachtung der historischen Gegebenheiten; auch wenn man das Rheinland & Westfalen aufgrund der Gelnhäuser Urkunde eine "Beziehung" haben und man sie zusammen betrachten will; die späteren Reichskreise geben da schon nichts mehr her.
Make Schaumburg-Lippe great again!
TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »

Dampflok94 » Mi 22. Jan 2014, 12:08 hat geschrieben: Ich darf deine Liste noch ein wenig verlängern: Brandenburg, Thüringen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Saarland...

Richtige Neukonstruktionen sind vor allem NRW, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Baden-Württemberg. Und auch die haben inzwischen eine gemeinsame Identität gefunden.
Zunächst mal: In der DDR gab es keine Länder, nur Bezirke.
Man versuchte also an die Zeit vor 1933 bei der Ländergründung anzuknüpfen, was ja auch i.O. ist.
Brandenburg war eine preußische Provinz, kein Land. Thüringen hat weite teile der ehemaligen Provinz Sachsen hinzubekommen. Sachsen Teile der Provinz Sachsen, sowie teile der Provinz Schlesien. Schleswig-Holstein war ebenfalls eine Provinz, kein Land, im Gegensatz zu Lübeck & hat noch Teile Oldenburgs hinzubekommen.
Alles per Verordnung...
Dein letzter Satz gibt genau das wieder, was ich oben schon geschrieben habe:
Eine Identität entwickelt sich, wenn ein Land erstmal besteht.
Die Geschichte kann man dann schon zurechtbiegen - xD
Make Schaumburg-Lippe great again!
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Dampflok94 »

Gregorius I » 22. Jan 2014, 17:10 hat geschrieben:

Für NRW kann ich sagen: historisch gehörten das Rheinland und Westfalen immer schon sehr eng zusammen. Ich erinnere nur an das Kurfürstentum Köln und seine geistlichen (Kirchenprovinz) sowie weltlichen Herrschaftsgebiete (Kurköln und Herzogtum Westfalen), außerdem an das mächtige Herzogtum Jülich-Berg-Kleve-Mark-Ravensberg. Seit dem 19. Jh. gehörten diese Gebiete zu Preußen.

Ich kann auch bei den anderen genannten Bundesländern nicht erkennen, dass historische Gegebenheiten vollkommen missachtet worden wären.
Naja, vollkommen mißachtet sicherlich nicht. Aber Niedersachsen ist ein Konglomerat von (hauptsächlich) Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Ostfriesland. Baden und Württemberg waren über lange Zeit eher Konkurrenten denn Partner. Und zu NRW gehört ja auch noch Lippe. Da ist von einer langen gemeinsamen Geschichte halt nur sehr beschränkt die Rede. Ist aber egal, alles hat mal begonnen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Dampflok94 »

TheTank » 22. Jan 2014, 19:48 hat geschrieben:
Zunächst mal: In der DDR gab es keine Länder, nur Bezirke.
Man versuchte also an die Zeit vor 1933 bei der Ländergründung anzuknüpfen, was ja auch i.O. ist.
Brandenburg war eine preußische Provinz, kein Land. Thüringen hat weite teile der ehemaligen Provinz Sachsen hinzubekommen. Sachsen Teile der Provinz Sachsen, sowie teile der Provinz Schlesien. Schleswig-Holstein war ebenfalls eine Provinz, kein Land, im Gegensatz zu Lübeck & hat noch Teile Oldenburgs hinzubekommen.
Alles per Verordnung...
Dein letzter Satz gibt genau das wieder, was ich oben schon geschrieben habe:
Eine Identität entwickelt sich, wenn ein Land erstmal besteht.
Die Geschichte kann man dann schon zurechtbiegen - xD
Willst Du jetzt hier über Verwaltungsstrukturen diskutieren? Land? Provinz? Völlig Wurst! Ansonsten können wir ja gleich Deutschland einpacken. Gibt es nicht mal 150 Jahre.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »

Dampflok94 hat geschrieben: Naja, vollkommen mißachtet sicherlich nicht. Aber Niedersachsen ist ein Konglomerat von (hauptsächlich) Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Ostfriesland. Baden und Württemberg waren über lange Zeit eher Konkurrenten denn Partner. Und zu NRW gehört ja auch noch Lippe. Da ist von einer langen gemeinsamen Geschichte halt nur sehr beschränkt die Rede. Ist aber egal, alles hat mal begonnen.
Irgendwie scheint Schaumburg-Lippe nicht die Bedeutung zu finden, die es verdient^^
Dampflok94 » Mi 22. Jan 2014, 19:55 hat geschrieben: Willst Du jetzt hier über Verwaltungsstrukturen diskutieren? Land? Provinz? Völlig Wurst! Ansonsten können wir ja gleich Deutschland einpacken. Gibt es nicht mal 150 Jahre.
Genau genommen kontinuierlich erst seit 1990 in dieser Form.
Also warum das Brimborium mit Kontinuität von Ländern & Länderstaatlichkeit.
1871 sah die Landkarte von Deutschland auch noch ganz anders aus.
Zuletzt geändert von TheTank am Mittwoch 22. Januar 2014, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
Make Schaumburg-Lippe great again!
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59194
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 » Mi 22. Jan 2014, 12:21 hat geschrieben: Wie kommst Du darauf, diese Bundesländer würden Bayern zugeschlagen werden? Es entstände ein neues Bundesland. Das wie auch immer heißen würde. Und auf den Nameen Bayern würde ich da nicht tippen.
Die CSU wäre auch glaube ich weniger begeistert. Sie hätte plötzlich die CDU im eigenen Land. Das wäre nicht unproblematisch. Die absolute Mehrheit wäre auf alle Fälle Futsch.

Glauben Sie wirklich, Bayern würde sich von einem neu gegründeten Bundesland assimilieren lassen? Das glaube ich nicht und da in Bayern ein Volksentscheid zu einem solch weittragenden Beschluss an stünde, wage ich zu prophezeien, dass dieser negativ für einen Zusammenschluss mit Sachsen und Thüringen ausfallen würde.

CDU und CSU nur in einem Bundesland zusammen als Konkurrenten wäre meines Erachtens auch nicht möglich; die CSU, die sich nicht einfach freiwillig auflösen würde, müsste bundesweit antreten, das gefiel der CDU schon vor geraumer Zeit nicht, der CSU wohl auch nicht, weshalb man den Gedanken beidseitig nach ein paar Drohgebärden aufgab. Hier läge das nächste Konfliktpotential, da die CDU andererseits Sachsen und Thüringen auch nicht der CSU überlassen würde.

Vielleicht sollte eine Zusammenlegung erst einmal dort erfolgreich umgesetzt werden, wo es meiner Meinung nach sinnvoll wäre, bei den Stadtstaaten.


PS: Ohne die vorherige, bedingungslose Rückgabe der Pfalz an Bayern, würde ich ohnehin jede weitere Zusammenschlussverhandlung ablehnen.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Tantris
Beiträge: 37991
Registriert: Sonntag 22. Juni 2008, 09:13
user title: Sihanoukville

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Tantris »

Keine sorge, jazzyy, die csu wird bayern überleben. Soviel ist sicher.
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59194
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von JJazzGold »

Tantris » Mi 22. Jan 2014, 21:17 hat geschrieben:Keine sorge, jazzyy, die csu wird bayern überleben. Soviel ist sicher.

Im Fall einer Zusammenlegung Thüringens und Sachsens mit Bayern zu einem neuen Bundesland logischerweise.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47596
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von frems »

JJazzGold » Mi 22. Jan 2014, 21:11 hat geschrieben: Vielleicht sollte eine Zusammenlegung erst einmal dort erfolgreich umgesetzt werden, wo es meiner Meinung nach sinnvoll wäre, bei den Stadtstaaten.
Weil? :?:
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »

frems » Mi 22. Jan 2014, 22:48 hat geschrieben: Weil? :?:
Jo, würde mich auch interessieren (;
Make Schaumburg-Lippe great again!
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59194
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von JJazzGold »

frems » Mi 22. Jan 2014, 22:48 hat geschrieben: Weil? :?:

Weil es Bayern nicht betrifft.

Um die immer gleichezeitraubende Aufzählung der pros und cons abzukürzen, hier jeweils eine Betrachtungsweise, ich tendiere zu pro, da mir Argumentation rational einleuchtender und weniger emotional belastet erscheint.


Pro
VON THOMAS BAREISS
Für eine Neugliederung der Bundesländer im Sinne mehrerer Länderfusionen sprechen zahlreiche Argumente. Dass Länderfusionen durchaus Chancen bieten, zeigt das Beispiel Baden-Württemberg. Als sich 1952 die Länder Württemberg-Baden, Württemberg-Hohenzollern und Baden zusammenschlossen, überwog die Skepsis. Heute zweifelt keiner am Erfolg des Landes. Entgegen dem oft verbreiteten Argument sind regionale Eigenheiten bewahrt geblieben. Das schwerwiegendste Argument, das heutzutage – in Zeiten von Finanz-, Wirtschaftskrise und demographischem Wandel – für Länderfusionen spricht, ist sicherlich die enorme Kostenersparnis und Effizienzsteigerung. Aufgrund der verschärften Finanzlage zeigt sich besonders deutlich die wachsende Kluft zwischen armen und reichen Ländern. Spätestens 2016 wird dies zum unüberwindbaren Problem, denn dann greift für die Länder die Schuldenbremse. Wer den Föderalismus zukunftsfest machen will, braucht starke Länder. Um zu zeigen, dass wir es ernst meinen, sollte zunächst der im Grundgesetz geregelte Zusammenschluss von Ländern vereinfacht werden. Nur mit einer Volksabstimmung in ganz Deutschland können wir den Partikularinteressen einzelner weniger Länder begegnen. Den Anfang des Fusionsprozesses sollte dabei die Integration der Stadtstaaten bilden. Neben einem niedrigeren Personalbedarf würden sinnvolle Zusammenschlüsse vor allem auch zu einer Minimierung des Koordinationsaufwands zwischen Bund und den 16 Ländern sowie den Ländern untereinander führen. Allein die Kosten der derzeit rund 1800 Abgeordneten in den Landesparlamenten, den 16 Ministerpräsidenten und rund 150 Landesministern, sowie jeweilige Mitarbeiter und Verwaltungsstrukturen bieten enorme Einsparpotentiale. Darüber hinaus birgt eine Neugliederung die Chance, im Bundesrat eine gerechtere Stimmenverteilung zu bewirken. Daher ist es an der Zeit, mit Mut die große Reform des Föderalismus endlich anzupacken.


Kontra
VON NADINE SCHÖN
Die bundesweit diskutierten Länderneugliederungen betreffen fast immer auch meine Heimat, das Saarland, als kleinstes Flächenland. Unsere Eigenständigkeit ist jedoch insbesondere in Anbetracht unserer wechselhaften Geschichte im 20. Jahrhundert ein wichtiges kulturelles, politisches und ideelles Gut. Ungeachtet dieser regionalen Identität, vor deren Hintergrund eine Länderneugliederung der betroffenen Bevölkerung schwer vermittelbar erscheint, bin ich überzeugt, dass die Eigenständigkeit von Bundesländern einige durchaus gewichtige Vorteile bietet. So kann sich ein kleineres, eigenständiges Bundesland gezielter im Wettbewerb der Regionen positionieren und dabei in wichtigen Bereichen wie Arbeitsmarkt, Forschung, Lehre, Bildung, Innovation und Tourismus landesspezifische Kompetenz aufbauen sowie Alleinstellungsmerkmale stärken. Darüber hinaus können regionale Interessen sowohl bundespolitisch (Bundesrat) als auch auf europäischer Ebene mit wesentlich mehr Nachdruck und besseren Erfolgsaussichten vertreten werden. Mit der Eigenständigkeit kleinerer Bundesländer ebenso untrennbar verbunden sind „kurze Wege“ sowie kürzere Genehmigungsverfahren und damit entscheidende Standortvorteile im föderalen Wettbewerb. So kehrte das Saarland im vergangenen Jahrzehnt trotz unverschuldeter Haushaltsnotlage das Zwei-Drittel-Wachstum der 90er-Jahre in ein Vier-Drittel-Wachstum gegenüber dem Bund um. Auch der massive Abbau von Arbeitslosigkeit sowie Spitzenplatzierungen im Vergleich aller Bundesländer hinsichtlich der wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen mit überdurchschnittlichen Wachstumsraten belegen die enormen Vorteile und Chancen, die sich kleinen, aber eigenständigen Regionen durch kluge politische Entscheidungen bieten. Daher plädiere ich dafür, statt der Fusion von Bundesländern weitere Möglichkeiten länderübergreifender Kooperationen ernsthaft und zielführend zu diskutieren, um im Rahmen der unabdingbaren Haushaltskonsolidierungen weitere (?)

http://www.politik-kommunikation.de/res ... eslaendern[/color]
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47596
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von frems »

Irgendwie sehe ich da keinen Grund, wieso ausgerechnet die Stadtstaaten (zuerst) verschwinden sollten. :|

Da bleiben wir jedenfalls erstmal pragmatisch:
In der Praxis ein Nordstaat sein, aber ohne als Nordstaat zu gelten
http://www.hwwi.org/uploads/tx_wilmedie ... elt-ts.pdf
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »


Weil es Bayern nicht betrifft.



Hier liegt das Problem:
Wenn es jemanden nicht betrifft hat er warum ein Recht darüber mitzubestimmen?
Sprich: Eine Neugliederung des Bundesgebiets muss alle Länder betreffen.
Mein Vorschlag für den Süden:
Man trennt Franken von Bayern ab, die badische Plalz von Baden-Württemberg fügt das zusammen und nennt das Ganze vielleicht "Voralpenland" bestehend aus den Regionen Bayern, Schwaben und Baden sowie den Regionsstädten München und Stuttgart.
Make Schaumburg-Lippe great again!
TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »

frems » Mi 22. Jan 2014, 23:38 hat geschrieben:Irgendwie sehe ich da keinen Grund, wieso ausgerechnet die Stadtstaaten (zuerst) verschwinden sollten. :|

Da bleiben wir jedenfalls erstmal pragmatisch:


http://www.hwwi.org/uploads/tx_wilmedie ... elt-ts.pdf
Das ist zwar unehrlich, macht aber Sinn. Pragmatisch halt.
Solange nicht alle Geben & Nehmen die einzig mögliche Lösung.
Make Schaumburg-Lippe great again!
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59194
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von JJazzGold »

TheTank » Mi 22. Jan 2014, 23:48 hat geschrieben:

Weil es Bayern nicht betrifft.



Hier liegt das Problem:
Wenn es jemanden nicht betrifft hat er warum ein Recht darüber mitzubestimmen?
Sprich: Eine Neugliederung des Bundesgebiets muss alle Länder betreffen.
Mein Vorschlag für den Süden:
Man trennt Franken von Bayern ab, die badische Plalz von Baden-Württemberg fügt das zusammen und nennt das Ganze vielleicht "Voralpenland" bestehend aus den Regionen Bayern, Schwaben und Baden sowie den Regionsstädten München und Stuttgart.
Hier fehlen doch zwei Beiträge und es ist noch nicht einmal Mitternacht? Sie hatten vorher bereits geantwortet und ich Ihnen darauf.

Dann eben in Kurzfassung noch einmal. Da in einem Art., ich bin nicht sicher ob es Art 29 ist, ohnehin ein Volksentscheid als Vorbedingung zur Fusion vorgegeben ist, wird es in absehbarer Zeit keine Fusion der Länder geben.

Wobei mir Ihre Version eine Fusion Bayerns betreffend, nicht gänzlich unsympathisch ist. Franken könnte anteilig an Hessen abgegeben werden.

Aber wenn schon anhaltend fusionieren, dann Bayern mit Österreich und der Schweiz, USTA = United States of the Alps. Die Pfalz nehmen wir natürlich gerne dazu und B-W steht es frei beizutreten, sobald sie ihre grüne Regierung los sind.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47596
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von frems »

TheTank » Mi 22. Jan 2014, 23:57 hat geschrieben:
Das ist zwar unehrlich, macht aber Sinn. Pragmatisch halt.
Solange nicht alle Geben & Nehmen die einzig mögliche Lösung.
Ich find's sehr ehrlich, wenn das so offensiv kommuniziert wird. Wird's aber natürlich nicht. Da hilft auch keine Küstengang im Bundestag. Aber macht nichts. Die Große Koalition läßt den freien Norden nun so oder so zusammenrücken.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
TheTank
Beiträge: 809
Registriert: Freitag 29. Juni 2012, 17:53
Wohnort: Schaumburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von TheTank »

JJazzGold » Do 23. Jan 2014, 00:00 hat geschrieben:
Hier fehlen doch zwei Beiträge und es ist noch nicht einmal Mitternacht? Sie hatten vorher bereits geantwortet und ich Ihnen darauf.
Sorry, war zu schnell mit dem Posting.
JJazzGold » Do 23. Jan 2014, 00:00 hat geschrieben:
Dann eben in Kurzfassung noch einmal. Da in einem Art., ich bin nicht sicher ob es Art 29 ist, ohnehin ein Volksentscheid als Vorbedingung zur Fusion vorgegeben ist, wird es in absehbarer Zeit keine Fusion der Länder geben.

Wobei mir Ihre Version eine Fusion Bayerns betreffend, nicht gänzlich unsympathisch ist. Franken könnte anteilig an Hessen abgegeben werden.

Aber wenn schon anhaltend fusionieren, dann Bayern mit Österreich und der Schweiz, USTA = United States of the Alps. Die Pfalz nehmen wir natürlich gerne dazu und B-W steht es frei beizutreten, sobald sie ihre grüne Regierung los sind.
Sehr schöne Zukunftsvision; dann hat sich das Thema mit Deutschland als Teilstaat der EU ja auch erledigt^^
Allerdings hatte ich zunächst an eine Fusion nit B-W (ohne Pfälzer Anteil) gedacht...
Danach könnt ihr Euch ja mit den beiden anderen und natürlich Liechtenstein unterhalten.
Make Schaumburg-Lippe great again!
Herr Bert
Beiträge: 2413
Registriert: Donnerstag 14. Juli 2011, 20:30

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Herr Bert »

frems » Dienstag 21. Januar 2014, 02:09 hat geschrieben: Ich kenn die Berechnungen, denn ich habe die Studien gelesen. Sie haben mich aber auch nicht verwundert. Das von Dir erwartete Einsparpotential gibt es einfach nicht. Nur weil einem das Ergebnis nicht gefällt, muß man nicht zwangsläufig ominöse Mächte irgendwo sehen. Man kann einfach erst einmal erklären, wieso man sie für unschlüssig hält und was man selbst erwartet hättet. Und danach, bei Bedarf, noch immer eigene Berechnungen anstellen.
Ich kenne solche "politischen" Berechnungen auch, die das Ziel haben,
ein Ergebnis zu erwirken, wie es politsch gewollt ist.
Schließlich hängen an einer solchen Entscheidung ja auch unzählige Abgeordnetenbezüge
inklusive der entsprechenden Altersversorgung dran.
2-4% Einsparpotential aufgrund einer solchen Berechnung würde ich dann glatt mit
3-6 multiplizieren, um auf ein realistisches Ergebnis zu kommen.
Dass Du das nachgerechnet hast, nützt mir wenig.
Ich vertraue Deinen entsprechenden Fähigkeiten einfach zu wenig.
Rechnen alleine bringt in solchen Fällen ohnehin wenig.
Man muss den Sachverhalt auch inhaltlich gut verstehen und gewohnt sein,
solche Dinge zu analysieren.
;)
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47596
Registriert: Samstag 4. April 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von frems »

Herr Bert » Do 23. Jan 2014, 01:04 hat geschrieben: Ich kenne solche "politischen" Berechnungen auch, die das Ziel haben,
ein Ergebnis zu erwirken, wie es politsch gewollt ist.
Schließlich hängen an einer solchen Entscheidung ja auch unzählige Abgeordnetenbezüge
inklusive der entsprechenden Altersversorgung dran.
2-4% Einsparpotential aufgrund einer solchen Berechnung würde ich dann glatt mit
3-6 multiplizieren, um auf ein realistisches Ergebnis zu kommen.
Dass Du das nachgerechnet hast, nützt mir wenig.
Ich vertraue Deinen entsprechenden Fähigkeiten einfach zu wenig.
Rechnen alleine bringt in solchen Fällen ohnehin wenig.
Man muss den Sachverhalt auch inhaltlich gut verstehen und gewohnt sein,
solche Dinge zu analysieren.
;)
Also gefällt Dir das Ergebnis nicht und Du nennst es einfach "politisch". Dabei kann jeder bequem die Landeshaushalte online nachschlagen, wenn er Zweifel daran hat, wie hoch die operativen Ausgaben sind, bei denen durch eine Fusion erstmal keine Einsparmöglichkeiten entstehen. Aber das verstehst Du vermutlich nicht. Dann belassen wir's beim Aluhut.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
garfield336
Beiträge: 14576
Registriert: Montag 25. März 2013, 21:05
Wohnort: Luxemburg

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von garfield336 »

Thomas I » Mo 15. Feb 2010, 19:36 hat geschrieben:
Ich halte davon wenig. Ich wäre endlich dafür die Aufgaben zwischen Ländern, Bund und Kommunen sauber zu trennen und allen dreien eigene Steuereinnahmen zuzuordnen bei deren Höhe der jeweils andere nicht hineinreden kann.
Und das ganze gepaart mit mehr direkter Demokratie.
Alleine deine angesprochenen Massnahmen, würde bereits ein mehr an Demokratie bedeuten.
Wenn man die Legislative auf zu vielen Ebenen verteilt leidet die Demokratie darunter.
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold » 22. Jan 2014, 21:11 hat geschrieben:Glauben Sie wirklich, Bayern würde sich von einem neu gegründeten Bundesland assimilieren lassen?
Nein. Aber genauso wenig würden dies Sachsen oder Thüringen tun.
Vielleicht sollte eine Zusammenlegung erst einmal dort erfolgreich umgesetzt werden, wo es meiner Meinung nach sinnvoll wäre, bei den Stadtstaaten.
Der erste Versuch dazu ist ja bekanntlich gescheitert. Aber nicht am Stadtstaat.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 59194
Registriert: Montag 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von JJazzGold »

Dampflok94 » Do 23. Jan 2014, 10:41 hat geschrieben: Nein. Aber genauso wenig würden dies Sachsen oder Thüringen tun.


Richtig, ich stelle mir eine Zusammenlegung schon allein aus emotionalen Gründen schwierig vor, obwohl Baden-Württemberg langfristig das Gegenteil beweist.




Der erste Versuch dazu ist ja bekanntlich gescheitert. Aber nicht am Stadtstaat.
Das ist die zweite Krux in Zusammenlegungsgedanken, welches Land halst sich freiwillig einen Schuldenberg auf?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
Benutzeravatar
Dampflok94
Beiträge: 13204
Registriert: Montag 2. Juni 2008, 17:59
user title: ex-Betriebsrat
Wohnort: Berlin

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Dampflok94 »

JJazzGold » 24. Jan 2014, 10:50 hat geschrieben:
Das ist die zweite Krux in Zusammenlegungsgedanken, welches Land halst sich freiwillig einen Schuldenberg auf?
Daran lag es damals noch nicht. Das ist eher heute der Grund, warum Brandenburg einem erneuten Anlauf sehr skeptisch gegenüber steht. Aber immerhin: Im neuen Potsdamer Landtag ist genug Platz vorgehalten worden, um eventuelle Berliner Abgeordnete unterbringen zu können. :)

Der damalige Grund war ein anderer: Berlin ist größer als Brandenburg was die Einwohnerzahl angeht. Da befürchteten die "Randgebiete" abgehängt zu werden. Das sich also alles nur noch um Berlin und den Speckgürtel dreht. Ähnliches in anderer Form würde auch bei anderen Bundesländern gelten. Bremen wäre nur noch eine kreisfreie Stadt in Niedersachsen. Warum sollten die dafür sein?
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
Benutzeravatar
Subutai
Beiträge: 968
Registriert: Sonntag 22. September 2013, 19:37
user title: A.k.a Büyükanıt

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Subutai »

Von mir aus können wir Bremen abschaffen. Kein Mensch braucht Bremen.
Zuletzt geändert von Subutai am Freitag 24. Januar 2014, 20:18, insgesamt 1-mal geändert.
pikant
Beiträge: 54531
Registriert: Mittwoch 10. Februar 2010, 13:07

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von pikant »

Subutai » Fr 24. Jan 2014, 20:18 hat geschrieben:Von mir aus können wir Bremen abschaffen. Kein Mensch braucht Bremen.
Bremen, Hamburg und Berlin - Stadtstaaten sollte man abschaffen!
Benutzeravatar
Dampflok
Beiträge: 10653
Registriert: Dienstag 3. Juni 2008, 09:18
user title: Macho

Re: Brauchen wir wirklich noch 16 Bundesländer ?

Beitrag von Dampflok »

Ich finde es schon dreist wenn Leute, die sich einerseits für das komplette Aufgehen Deutschlands in der EU-Suppe aussprechen, wie religiöse Fundamentalisten an der Autonomie ausgerechnet Berlins oder Bremens festhalten. Diese Städte sind pleite und können nicht wirtschaften.


""Political correctness" sollte das Unwort des Jahrzehnts werden!"
Antworten