odiug » Mo 2. Dez 2013, 15:07 hat geschrieben:
Also das ist eine Simplifizierung der Ursachen der Finanzkrise, die man schon als kompletten Unsinn bezeichnen muss.
Erstens waren die Sub-Prime Kredite mit flexiblen Zinsraten keine Idee von Buerokraten in Verwaltungszentralen irgendwelcher Regierungen und zweitens waren sie auch nicht der Ausloeser der Immobilienkrise.
Die Sub-Prime Kredite in den USA wiesen eine weit geringere default rate bei Ausbruch der Krise auf, als die sogenannten Prime Kredite.
Es ist eine Falschaussage, den Ausbruch der Finanzkrise auf die kleinen Haeuselbesitzer in den USA zu schieben.
Es ist vielmehr richtig, die Ursache fuer die Finanzkrise in den Credit Default Swap zu suchen,welche zu voellig verantwortungsloser Kreditvergabe seitens der Banken fuehrte.
Zusammen mit der losen Geldpolitik der FED war das eine toedliche Mischung.
Was der freie Markt in den grossen Investmentbanken an der Wallstreet daraus machte, das kannst du mit dem Suchbegriff " Magnetar trade" in Erfahrung bringen.
Uebrigens nach wie vor legal, auch in Deutschland.
Und die Schuldenkrise wurde auch nicht von der verantwortungslosen Politik der Krisenstaaten,abgesehen von Griechenland, verursacht, sondern von der Notwendigkeit die Banken zu retten, welche durch eine zu liberale Finanzgesetzgebung sich heftigst verspekulierten.
Spanien galt vor der europaeischen Bankenkrise, was ein sehr viel zutreffenderer Begriff ist als Euro-Schuldenkrise, mit einem Schuldenstand von 60% des BIP als Musterknabe des Euro.
Natürlich ist es die Kreditvergabe der Banken auf Veranlassung des Staates.
Die Ideologie des billigen Geldes geht eben auch mit dem Glauben einher, jedem einen Kredit zu gewähren, selbst wenn er nicht kreditwürdig ist. Alles andere wäre ja böse und kapitalistisch.
Wieso ''freier Markt''? Den gibt es nirgendwo. Überall hängt der Staat in der Wirtschaft mit drin und sorgt für Schieflagen und Verwerfungen, entweder durch unsinnige Bürokratie oder sinnlose Eingriffe bzw Rettungen. Glücklichweise wurde Schlecker abgewickelt.
Liberale Finanzgesetzgebung ist ein Widerspruch in sich, denn es gibt im Finanzsektor keine Ordnungspolitik.
Als Musterknabe mit 60%.
Daran sieht man, wie die staatliche Propaganda schon Wirkung zeigt.
Aber wenn du schon den Bankensektor tangierst, musst du präziser sein.
Es ist das Teilreservesystem, welches den Banken erlaubt, Schuldgeld zu produzieren und zu veräußern.
Schätzungsweise befinden sich im jetzigen System rund 90% virtuelles Geld.
Geschieht dies in Überproduktion, entstehen Blasen, zb. Immobilienblase, du schriebst ja katastrophale Geldpolitik der Notenbanken.
Das Problem ist nicht allein die Staatsverschuldung, es ist in überhöhtem Maße die Privatverschuldung, die Volkswirtschaften beschäftigen, denn sie sind viel höher als Staatsschulden.
Exponentielle Vermögenszuwächse, Verschuldungen und Geldmengenausdehnung sind die ''angenehmen Effekte'' des Geldsozialismus der Zentralbank und selbstverständlich vordergründig für die Krisen verantwortlich, nicht einzelne Akteure oder ein ganzes System.
Das ist dreiste und unverfrorene staatliche Lügenpropaganda!
'Diplomatie ist die Kunst, seinem verhassten Nachbarn die Kehle durchzuschneiden, ohne ein Messer zu benutzen.'