Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

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Antisozialist
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von Antisozialist »

nichtkorrekt » Di 19. Nov 2013, 17:29 hat geschrieben:
Kannst du das belegen? Ein Mathelehrer meinte mal zur Klasse, dass die Standards in Mathe seit den 70ern stark gesunken sind.
In Mathematik sind Leistungen exakt ermittelbar. Eine ehemalige Mathematiklehrerin (Gymnasium)behauptete, es wäre früher in einer 60-min-Unterrichtsstunde doppelt soviel geleistet worden wie heute in einer 45-min-Unterrichtsstunde.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von Sir Porthos »

Ich erlebe es als Gastdozent in einer Vorlesung über Differentialgleichungen, dass es Studenten gibt, die nicht einmal in der Lage sind, schriftlich zu dividieren.

Was habe diese in einer Vorlesung über höhere Mathematik verloren ?

Schriftliches Dividieren konnte vor Jahren jeder mit einem Hauptschulabschluss !

Selbstverständlich lasse ich diese Menschen durchfallen.....egal, was sie sonst bringen.

"Minus unendlich" kann man nicht ausgleichen.


PS: Bevor mich hier jemand anflamed.....schriftliches Dividieren benötigt man auch für die Polynomdivision, wenn eine Nullstelle bekannt ist, und man den Grad des Polynoms reduzieren möchte. Das ist Stoff der 11. Klasse Mathematik Grundkurs.
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Freitag 22. November 2013, 20:13, insgesamt 1-mal geändert.
Antisozialist
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von Antisozialist »

Tantris » Mi 20. Nov 2013, 12:46 hat geschrieben:
Ach, jack.... warum musst du jeden sofort eines schlechteren belehren, der dich eben nicht zu den dumpfbacken zählt?
Warum liest du nicht deine eigenen quellen?

Zunächstmal, wer bewirbt sich bei der berliner polizei, wenn man bei der bundespolizei 10% mehr verdient?
Was könnte mit der überschrift Der Job bei der Polizei in Berlin ist finanziell unattraktiv gemeint sein?
Warum, werden sport- und deutschtest zusammengefasst?

Und was sagt das ganze über das abitur niveau denn nun aus?

Viel erfolg beim knobeln! Mit deiner bekannten wachen intelligenz wirst du die nuss schon knacken!
Als Berliner Polizist ist das Risiko kleiner als für einen Bundespolizisten, in eine andere Stadt zwangsversetzt zu werden. Also muss die Bundespolizei mehr zahlen, um attraktiv für Bewerber zu sein.
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von DerZwilling »

Sir Porthos » Fr 22. Nov 2013, 20:11 hat geschrieben:Ich erlebe es als Gastdozent in einer Vorlesung über Differentialgleichungen, dass es Studenten gibt, die nicht einmal in der Lage sind, schriftlich zu dividieren.
Darf ich fragen in welcher Fachrichtung diese Leute studieren bzw. wen du da dozierst?
Sir Porthos

Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von Sir Porthos »

DerZwilling » Sa 23. Nov 2013, 00:36 hat geschrieben: Darf ich fragen in welcher Fachrichtung diese Leute studieren bzw. wen du da dozierst?
Das sind Naturwissenschaftler aber auch BWLer, die den Schein brauchen. Und gerade letztere sind übel.
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von DerZwilling »

Nah dann ist ja alles klar. BWLer... :D

Das einige angehende Naturwissenschaftler damit nicht klarkommen verwundert dann aber doch.
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von nichtkorrekt »

Sir Porthos » Fr 22. Nov 2013, 20:11 hat geschrieben:Ich erlebe es als Gastdozent in einer Vorlesung über Differentialgleichungen, dass es Studenten gibt, die nicht einmal in der Lage sind, schriftlich zu dividieren.

Was habe diese in einer Vorlesung über höhere Mathematik verloren ?

Schriftliches Dividieren konnte vor Jahren jeder mit einem Hauptschulabschluss !

Selbstverständlich lasse ich diese Menschen durchfallen.....egal, was sie sonst bringen.

"Minus unendlich" kann man nicht ausgleichen.


PS: Bevor mich hier jemand anflamed.....schriftliches Dividieren benötigt man auch für die Polynomdivision, wenn eine Nullstelle bekannt ist, und man den Grad des Polynoms reduzieren möchte. Das ist Stoff der 11. Klasse Mathematik Grundkurs.
Polynomdivision kann ich glaub ich, bzw. konnte es mal, und das als BWLer :D

Kannst du beurteilen, inwieweit diese Aufgabe schwieriger oder einfache als eine heutige Abituraufgabe:

http://prof.beuth-hochschule.de/stephan ... aben-1970/
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Re: Abschlüsse-Wahn

Beitrag von frems »

Dazu auch:
Mehr als eine halbe Million Erstsemester haben 2013 ein Studium begonnen. Etwas mehr als im Vorjahr, aber deutlich weniger als im Rekordjahr 2011. Die Statistiker erwarten, dass der Zenit bei den Einschreibungen erreicht ist.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 35646.html

Wie zu erwarten war, pendelt es sich nach Aussetzung der Wehrpflicht und den doppelten Abitur-Jahrgängen wieder langsam ein.
Labskaus!

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Re: Abschlüsse-Wahn

Beitrag von nichtkorrekt »

frems » Di 26. Nov 2013, 15:35 hat geschrieben:Dazu auch:


http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 35646.html

Wie zu erwarten war, pendelt es sich nach Aussetzung der Wehrpflicht und den doppelten Abitur-Jahrgängen wieder langsam ein.
Man sollte nicht nur nach den absoluten Zahlen gehen, viel interessanter wäre das Verhältnis Azubis/Studenten im Vergleich mit früheren Jahrgängen, Stichwort Geburtenrückgang.
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Re: Abschlüsse-Wahn

Beitrag von frems »

nichtkorrekt » Di 26. Nov 2013, 18:48 hat geschrieben:
Man sollte nicht nur nach den absoluten Zahlen gehen, viel interessanter wäre das Verhältnis Azubis/Studenten im Vergleich mit früheren Jahrgängen, Stichwort Geburtenrückgang.
Ja, guter Einwand. Derzeit ist das Verhältnis, zumindest was Studienanfänger im Vergleich zu aufgenommenen Ausbildungen anbelangt, in etwa ausgeglichen.
Das waren zwar wieder mehr Studienanfänger als 2012, als 495.000 Menschen ihr Studium aufnahmen. Allerdings lag die Zahl 2013 deutlich unter der des Rekordjahres 2011. Damals nahmen 518.700 Studenten ihr Studium auf.
(Spiegel-Artikel oben)
Im vergangenen Jahr haben so wenig junge Menschen in Deutschland eine Ausbildung begonnen wie noch nie. Die Zahl der neuen Ausbildungsverträge sank gegenüber dem Vorjahr um 3,1 Prozent auf den Minusrekord von 548.100, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 17.700 Verträge weniger als 2011, als Doppeljahrgänge von Abiturienten für eine kurzfristige Steigerung gesorgt hatten
http://www.t-online.de/wirtschaft/jobs/ ... hland.html
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Re: Abschlüsse-Wahn

Beitrag von nichtkorrekt »

frems » Di 26. Nov 2013, 18:58 hat geschrieben: Ja, guter Einwand. Derzeit ist das Verhältnis, zumindest was Studienanfänger im Vergleich zu aufgenommenen Ausbildungen anbelangt, in etwa ausgeglichen.
Du meinst ebenso viele wie eine Ausbildung beginnen, beginnen ein Studium? - Das fände ich beachtlich, das müsste ja letztlich heißen, dass die Hälfte der Jugendlichen Abitur oder Fachhochschulreife hat?
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von Boracay »

Sir Porthos » Fr 22. Nov 2013, 20:11 hat geschrieben:Ich erlebe es als Gastdozent in einer Vorlesung über Differentialgleichungen, dass es Studenten gibt, die nicht einmal in der Lage sind, schriftlich zu dividieren.
Da musste ich jetzt auch kurz überlegen wie das geht. Braucht ja in der Realität kein Mensch mehr....
Schriftliches Dividieren konnte vor Jahren jeder mit einem Hauptschulabschluss !
Ja, das lernt man in der Hauptschule noch immer. Ob das ein paar Jahre nach dem Abschluss aber noch geht wage ich zu bezweifeln. Braucht man schließlich nicht mehr.
PS: Bevor mich hier jemand anflamed.....schriftliches Dividieren benötigt man auch für die Polynomdivision, wenn eine Nullstelle bekannt ist, und man den Grad des Polynoms reduzieren möchte. Das ist Stoff der 11. Klasse Mathematik Grundkurs.
Und in 5 Min wieder gelernt.
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Re: Abschlüsse-Wahn

Beitrag von Boracay »

nichtkorrekt » Di 26. Nov 2013, 19:14 hat geschrieben: Du meinst ebenso viele wie eine Ausbildung beginnen, beginnen ein Studium? - Das fände ich beachtlich, das müsste ja letztlich heißen, dass die Hälfte der Jugendlichen Abitur oder Fachhochschulreife hat?
Nein, es bedeutet lediglich das so viele zu studieren beginnen wie auch eine Ausbildung anfangen. Andere gehen gleich arbeiten oder ins Ausland.

Die Quote an Abiturienten ist heute bei ca. 44% und zusammen mit der FH Reife haben wohl mehr als die Hälfte der Deutschen Schulabgänger eine Zugangsberechtigung an einer Hochschule.
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von prime-pippo »

Boracay » Di 26. Nov 2013, 19:20 hat geschrieben: Und in 5 Min wieder gelernt.
Wenns hoch kommt...
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von prime-pippo »

DerZwilling » Sa 23. Nov 2013, 00:46 hat geschrieben: Das einige angehende Naturwissenschaftler damit nicht klarkommen verwundert dann aber doch.
Warum?
Schriftliche Division ist zwar trivial, man kann das Vorgehen aber durchaus vergessen.

Du kannst bestimmt auch das/dass unterscheiden, dennoch machst du es falsch (oder die Tastatur hat geklemmt):
http://www.das-dass.de/ .

Du beherrschst bestimmt auch grundlegende Regeln der Kommasetzung, dennoch setzt du oben kein Komma. Ist in Foren nicht wild und außerdem machen diesbezüglich durch die Bank extrem viele Leute Fehler (ich auch).
Sollte man jemandem deshalb auch die Studiertauglichkeit absprechen?

Geologen, Biologen und auch Chemiker sind oft nicht die Mathe-Cracks. Und? Den Kram, den sie im 1. oder 2. Semester hierzu lernen, haben sie im 5. dann auch oft schon wieder verlernt...
Zuletzt geändert von prime-pippo am Dienstag 26. November 2013, 20:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Abschlüsse-Wahn

Beitrag von jack000 »

freigeist » So 20. Okt 2013, 12:04 hat geschrieben:
Ohne fertiges Studium eine Arbeit?
Wie hat er das denn geschafft und in welcher Branche?
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 » Mi 20. Nov 2013, 17:16 hat geschrieben: Diese Aussage halte ich für gewagt. Das kommt ganz darauf an, wie dieser Test konzipiert ist. Wenn z. B. das Hauptaugenmerk auf der Rechtschreibung liegt, kann das schon passieren.
Es ist doch nicht davon auszugehen, das beim Polizei-Einstellungstest das Hauptaugenmerk auf die Rechtschreibung gelegt wird (Sicherlich kein unwichtiger Punkt, aber nicht das Hauptaugenmerk).
Ich z. B. bin vor mehr als 25 Jahren durch den Einstellungstest der Commerzbank gefallen. Der Test hatte 5 Teile. von Abiturienten erwarteten sie in jedem Teil mindestens 80%. Ich hatte dreimal 100%, einmal um die 90 und einmal 77%. Rate mal wo. ;)
Bei Banken ist es auch wichtig, dass hervoragende Sprach-/Rechtschreibkenntnisse vorhanden sind. Denn wenn bei diesen Themen Fehler gemacht werden, können hohe Schäden entstehen.

Im Sicherheitsgewerbe sind zu einem hohen Teil Menschen mit Migrationshintergrund beschäftigt. Die Privatwirtschaft traut denen also zu für die Sicherheit anderer Menschen sorgen zu können.

Z.B. in Paris sind es zu 98% Schwarzafrikaner, die für die Sicherheit anderer Menschen sorgen und auch Fragen in Englisch beantworten können.

=> Es ist also kein Problem Menschen für die Sicherheit anderer Menschen einzustellen, wo die Sprach-/Rechtschreibkenntnisse nicht auf Top-Niveau sind.

Wenn man aber mit einem Berliner Abitur durch einen Sprach-/Rechtschreibtest durch eine Berliner Polizeibewerbung durchfällt, lässt das doch arge Rückschlüsse auf das Niveau eines Berliner Abiturs zu!
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Tantris »

In japan studieren 90%. Nein, die geliebte klassengesellschaft wurde dadurch nicht beseitigt.

Entspannt euch, leute!
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von prime-pippo »

Tantris » Mi 27. Nov 2013, 00:54 hat geschrieben:In japan studieren 90%. Nein, die geliebte klassengesellschaft wurde dadurch nicht beseitigt.

Entspannt euch, leute!
Ungleichheit und die Folgen scheinen in Japan aber noch am wenigsten ausgeprägt zu sein:

Maßstab sind die Einkommen der reichsten und der ärmsten 20 Prozent in den jeweiligen Staaten. Der Abstand in den Ländern mit großer sozialer Kluft ist dabei rund doppelt so hoch wie in jenen mit geringer Ungleichheit. Was Ungleichheit und soziale Probleme angeht, schneiden die USA, Großbritannien und Portugal am schlechtesten ab. Am besten Japan und die skandinavischen Staaten. Deutschland liegt meist in der Mitte.
Wir haben Dutzende Studien ausgewertet, sie sprechen alle dieselbe Sprache: Massive Ungleichheit macht eine Gesellschaft ganz generell dysfunktionaler. Ohne Ausnahme

http://www.zeit.de/2010/13/Wohlstand-In ... -Wilkinson
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Re: deutsche unis - neuer treffpunkt der dummbacken

Beitrag von DerZwilling »

prime-pippo » Di 26. Nov 2013, 20:48 hat geschrieben: Du beherrschst bestimmt auch grundlegende Regeln der Kommasetzung, dennoch setzt du oben kein Komma. Ist in Foren nicht wild und außerdem machen diesbezüglich durch die Bank extrem viele Leute Fehler (ich auch).
Sollte man jemandem deshalb auch die Studiertauglichkeit absprechen?
Ich setzte dort kein Komma, weil ich - und Dichterfürst Goethe war da soweit ich weiß auch nicht besser - nach Gutdünken und nach Gefühl schreibe. Das hat immerhin ausgereicht mich ohne nennenswerte Rechtschreibfehler und mit 14 Punkten durch die Abiturprüfung im Fach Deutsch zu bringen (15 Punkte bei der Probe-Prüfung, d.h. bei der Komposition von Prüfungsaufgaben der Vorjahre).

Und wo wir schon bei sprachlichen Fähigkeiten sind: Deine Lesekompetenz wird mich sicher bald darüber erhellen, wo ich jemandem die "Studiertauglichkeit" abgesprochen habe? :p

Um beim Thema zu bleiben: Es verwundert mich, weil Naturwissenschaften (und selbst die Geisteswissenschaften irgendwie) allesamt auf Mathematik basieren. Mathe ist ein riesiger Bestandteil der Physik; "Ein Chemiker, der kein Physiker ist, der ist gar nichts" - Bunsen; und Biologie beinhaltet sowohl Physik als auch Chemie; Maschinbau, Elektrotechnik, etc. sind auch "nur" angewandte Physik, ergo angewandte Mathematik; Informatik ist fast schon reine angewandte Mathematik, usw.

Oder um es mit xkcd zu sagen: http://xkcd.com/435/
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »

Ich bin jetzt mal furchtbar arrogant:

Solange es genug arbeitslosen und ungebildeten Plebs gibt, kann es gar nicht genug Akademiker geben !

Allerdings gehört auch bei den Akademiker Aspiranten die Spreu vom Weizen getrennt !

Ich kann hier nur aus meiner Erfahrung bzgl. der Mathematik reden. Wer nicht mal schriftlich dividieren kann und meint, sich in einer Vorlesung in höherer Mathematik aufzuhalten, gehört raus ! Am besten zu Müllabfuhr für 2 Jahre !
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von prime-pippo »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 20:19 hat geschrieben:Ich bin jetzt mal furchtbar arrogant
So ist es. ;)

Mein Appell an dich: Springe über deinen Schatten....und lass den Studenten die 2 Minuten, die sie brauchen, um sich die schriftliche Division wieder in Erinnerung zu rufen.
Ich garantiere dir, keiner wird Probleme haben, die umgehend wieder zu "erlernen".
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »

prime-pippo » Fr 29. Nov 2013, 20:27 hat geschrieben:
So ist es. ;)

Mein Appell an dich: Springe über deinen Schatten....und lass den Studenten die 2 Minuten, die sie brauchen, um sich die schriftliche Division wieder in Erinnerung zu rufen.
Ich garantiere dir, keiner wird Probleme haben, die umgehend wieder zu "erlernen".

Ich würde mich wirklich freuen, wenn es so wäre.

Und glaube mir, ich lasse niemanden durchfallen, der diesen Schein braucht, bei dem ich das Gefühl habe, dass er sich bemüht.

Ich hatte vor 2 Semestern einen Gaststudenten aus Ghana. Er hat wirklich geackert. Er war laufend bei einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin meines Institutes und hat nachgefragt.

Nach rationalen Maßstäben hätte er den Schein nicht bekommen. Aber er bekam ihn.

Er konnte auch schriftlich dividieren.

Aber denk nicht, dass ich so einem Menschen den weiteren Weg wegen eines eher "unwichtigen" Scheines verbaue.

Aber ich muss doch auch irgendwelche Grenzen setzen ?!

Sonst brauche ich keine Prüfung veranstalten.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von jack000 »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 20:19 hat geschrieben:Solange es genug arbeitslosen und ungebildeten Plebs gibt, kann es gar nicht genug Akademiker geben !
Eine Gesellschaft nur mit Akademikern und Ungebildeten ist nicht erstrebenswert, daher würde ich das anders definieren:
- Solange es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gibt, gibt es auch eine Pflicht zur Bildung über einen Ausbildungsplatz.
- Solange es im Akademikerbereich mehr Arbeitsplätze als Bewerber gibt, darf niemandem ein Stein in den Weg gelegt werden ein Akademikerstudium aufzunehmen, in dessen Bereich es mehr Arbeitsplätze als Bewerber gibt.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »

jack000 » Fr 29. Nov 2013, 20:40 hat geschrieben: Eine Gesellschaft nur mit Akademikern und Ungebildeten ist nicht erstrebenswert, daher würde ich das anders definieren:
- Solange es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gibt, gibt es auch eine Pflicht zur Bildung über einen Ausbildungsplatz.
- Solange es im Akademikerbereich mehr Arbeitsplätze als Bewerber gibt, darf niemandem ein Stein in den Weg gelegt werden ein Akademikerstudium aufzunehmen, in dessen Bereich es mehr Arbeitsplätze als Bewerber gibt.
Ich bin dafür, die Berechtigung zum Studium an einer Hochschule vom Abitur zu lösen !

Ich habe in meiner Abteilung vor 2 Jahren einen jungen (17 Jahre) Auszubildenden eingestellt. Er hat mittlere Reife und seine Ausbildung zum Fachinformatiker als Jahrgangsbester gemacht.

Dieser junge Mensch gehört zu den besten Mitarbeitern meiner Abteilung !

Ich werde ihn fördern, wie es in meiner Macht steht.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von jack000 »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 20:46 hat geschrieben:
Ich bin dafür, die Berechtigung zum Studium an einer Hochschule vom Abitur zu lösen !
Ist das denn überhaupt zwanghaft daran gekoppelt? In meiner und anderen FH´s galt (und m.w. gilt), dass zugangsberechtigt auch "hoch qualifizierte Berufstätige" sind. Aus meiner Sicht ist das eine faire Ansage.

Jeden Dödel von der Strasse ohne jede Prüfung an die Unis oder FHs zu lassen ist m.E. nicht sinnvoll.
=> Irgendeine Schleuse muss es geben
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »

jack000 » Fr 29. Nov 2013, 20:53 hat geschrieben: Ist das denn überhaupt zwanghaft daran gekoppelt? In meiner und anderen FH´s galt (und m.w. gilt), dass zugangsberechtigt auch "hoch qualifizierte Berufstätige" sind. Aus meiner Sicht ist das eine faire Ansage.

Jeden Dödel von der Strasse ohne jede Prüfung an die Unis oder FHs zu lassen ist m.E. nicht sinnvoll.
=> Irgendeine Schleuse muss es geben
Ja.

Aber diese junge Kerl hätte kein Abitur gepackt.

Er hat ein unglaubliches mathematisches Talent. Aber er war bewußt stinkfaul in allen anderen Fächern.

Das war bei mir auch so damals, aber ich wurde getreten, auch die anderen Fächer adäquat zu absolvieren.

Ich glaube sogar, dass er mich überflügeln wird, wenn er gefördert wird.

Und ich würde mir wünschen, dass er das tut.

Bei aller Eitelkeit wäre es mir eine Ehre, ihn als Auszubilden eine Zeit seines Lebens begleiten zu dürfen.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von prime-pippo »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 20:46 hat geschrieben:
Ich bin dafür, die Berechtigung zum Studium an einer Hochschule vom Abitur zu lösen !

Ich habe in meiner Abteilung vor 2 Jahren einen jungen (17 Jahre) Auszubildenden eingestellt. Er hat mittlere Reife und seine Ausbildung zum Fachinformatiker als Jahrgangsbester gemacht.

Dieser junge Mensch gehört zu den besten Mitarbeitern meiner Abteilung !

Ich werde ihn fördern, wie es in meiner Macht steht.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »


Ich habe vor 2 Wochen in einer kleineren Gruppe ein Problem diskutiert, für das höhere Mathematik erforderlich ist. Und zwar Mathematik jenseits des Mathe-Leistungskurses.

Er saß dabei und hörte nur zu.

Als wir uns 2 Tage später trafen, hatte dieser junge Bursche erstaunliche Lösungsvorschläge.

Er ist ein Talent.

Und er hat mehr mathematisches Verständnis als ich.

Das finde ich klasse !

PS: Es ist doch einfach nur schön, wenn man sieht, dass die "ach so schlimme Jugend" nicht wirklich so schlimm ist....sondern wenn man einen jungen Menschen hat, der eine "Perle" ist, und um Längen besser als man selber.

Das gibt Hoffnung !!
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Freitag 29. November 2013, 21:24, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von jack000 »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 21:03 hat geschrieben:
Ja.

Aber diese junge Kerl hätte kein Abitur gepackt.

Er hat ein unglaubliches mathematisches Talent. Aber er war bewußt stinkfaul in allen anderen Fächern.
"mathematisches Talent", dass meinte ich doch mit der Schleuse, es gab also eine :)
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »

jack000 » Fr 29. Nov 2013, 21:22 hat geschrieben: "mathematisches Talent", dass meinte ich doch mit der Schleuse, es gab also eine :)
Aber dieses Talent ist wirklich außergewöhnlich !

Ich bin Mathematiker...habe promoviert...ich bin nicht Spitze aber gehobene Mittelklasse....aber dieser Bursche übertrifft mich, ohne es studiert zu haben !

Wie kann ich ihn ohne Abitur an eine Universität bringen ??

PS: Ich habe eine Idee, die ich auch mit ihm realisieren werde, wenn er es möchte.
Ich werde ihm jegliche Freistellung gewähren, damit er sein Abitur an der Abendschule nachmachen kann.
Anschließend werde ich ihm ein Stipendium meiner Firma verschaffen.
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Freitag 29. November 2013, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von prime-pippo »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 21:26 hat geschrieben:
Aber dieses Talent ist wirklich außergewöhnlich !

Ich bin Mathematiker...habe promoviert...ich bin nicht Spitze aber gehobene Mittelklasse....aber dieser Bursche übertrifft mich, ohne es studiert zu haben !

Wie kann ich ihn ohne Abitur an eine Universität bringen ??
Reicht nicht u.U. Berufsausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung?
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von jack000 »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 21:26 hat geschrieben:
Aber dieses Talent ist wirklich außergewöhnlich !
Gratulation das du das entdeckt hast :thumbup:
Wie kann ich ihn ohne Abitur an eine Universität bringen ??
Gibt es den an Unis kein z.B. :"zugangsberechtigt auch "hoch qualifizierte Berufstätige" o.ä. ?

Wenn es keinen "Spezialtest" o.ä. gibt, haben deutsche Unis und das deutsche Bildungssystem wirklich versagt !
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von jack000 »

prime-pippo » Fr 29. Nov 2013, 21:30 hat geschrieben:
Reicht nicht u.U. Berufsausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung?
Das sind in Summe aber auch 6 Jahre. Da ist ein Abitur schneller erledigt und beides in sinnlos vergeudete Zeit wenn ein Talent vorliegt.
=> Daher sollte es Spezialprüfungen geben für besonders talentierte
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Sir Porthos »

prime-pippo » Fr 29. Nov 2013, 21:30 hat geschrieben:
Reicht nicht u.U. Berufsausbildung + 3 Jahre Berufserfahrung?

Nicht für einen universitären Studiengang in Mathematik meines Wissens. Aber das kriegen wir hin. Der Bursche ist gerade 19 Jahre alt. Sobald er sein Abitur hat, sorge ich dafür dass er ein Stipendium meiner Firma bekommt.

Es ist eine Ehre für mich, dass ich ihn ausbilden durfte.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

jack000 » Fr 29. Nov 2013, 21:33 hat geschrieben: Das sind in Summe aber auch 6 Jahre. Da ist ein Abitur schneller erledigt und beides in sinnlos vergeudete Zeit wenn ein Talent vorliegt.
=> Daher sollte es Spezialprüfungen geben für besonders talentierte
Wobei er ja schon (fast?) fertig ist mit der Lehre. Ansonsten ist es natürlich Ländersache. Von Hamburg aus weiß ich nur, daß es an sich möglich ist, über Berufserfahrung zu studieren, wenn man eine Eingangsprüfung besteht, deren Ergebnis dann quasi als Notendurchschnitt bewertet wird. Wer also eine 3,0 oder schlechter kriegt, dürfte es schwer haben, wenn es einen NC gibt, was bei uns bei fast allen Fächern der Fall ist. Ansonsten hätte er die Möglichkeit, wenn er die Lehre schon absolviert hat, ein Jahr auf eine normale Oberstufe zu gehen, um den schulischen Teil der Fachhochschulreife zu kriegen. Zumindest gab es die Option früher mal und ich kenn einige, die sich das letzte Schuljahr schenkten, da sie eh eine Ausbildung anstrebten und auch kein Interesse an "klassischen" Universitätsfächern hatten. Mit der Fachhochschulreife kann man sich hier immerhin an zwei der drei technischen Hochschulen in Hamburg bewerben. Es gibt aber auch einzelne Studiengänge, wo beide Wege nicht nötig sind, also weder die Fachhochschulreife, noch studienrelevante Lehre plus Arbeitserfahrung; zum Beispiel Sozialökonomie an der Uni Hamburg.
Folgende Kriterien müssen nachgewiesen werden:

die Fachhochschulreife oder
eine abgeschlossene praktische Berufsausbildung oder
eine mindestens vierjährige Berufstätigkeit oder
eine mindestens vierjährige vergleichbare Tätigkeit (eine Tätigkeit in Familie oder Haushalt kann als vergleichbar anerkannt werden)

Teilnehmer ohne Fachhochschulreife müssen zum Zeitpunkt der Prüfung mindestens 20 Jahre alt sein.
http://www.wiso.uni-hamburg.de/es/studi ... epruefung/

Sprich, wenn er die Lehre fertig hat und 20 ist, könnte er an der Aufnahmeprüfung teilnehmen. Das handhabt aber jeder Hochschule und teilweise auch Fakultät unterschiedlich.
Labskaus!

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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

Sir Porthos » Fr 29. Nov 2013, 21:34 hat geschrieben:

Nicht für einen universitären Studiengang in Mathematik meines Wissens. Aber das kriegen wir hin. Der Bursche ist gerade 19 Jahre alt. Sobald er sein Abitur hat, sorge ich dafür dass er ein Stipendium meiner Firma bekommt.

Es ist eine Ehre für mich, dass ich ihn ausbilden durfte.
Für Mathematik könnte er sich so auch bewerben, jedenfalls in Hamburg. Die Frage ist nur, ob beim Prüfer der Daumen hoch oder runter geht, wenn es um die Frage geht, inwiefern seine Lehre und Berufserfahrung Bezug zum Studium haben. Vielleicht könnte in den Bewerbungsunterlagen eine nette Bescheinigung eines Vorgesetzten helfen, wo das -- vor allem seine Tätigkeiten nach der Lehre -- etwas genauer erklärt wird. ;)

Ansonsten stellt sich aber auch die Frage, ob ein reines Mathe-Bachelorstudium für jeden das Richtige ist. Als Fachinformatiker dürfte er in ein entsprechendes Studium deutlich leichter kommen. Und da gibt's auch einiges an der HAW, auf der er "nur" die FHR braucht, wie z.B. "Technische Informatik", wo man kaum an Mathe und Physik vorbeikommt. Danach könnte er bei Bedarf noch immer einen nicht-konsekutiven, mathematischen Masterabschluß dranhängen. Nur so als eine von vielen Möglichkeiten. Mit einem "normalen" Abi an der Abendschule macht man aber auch nicht viel verkehrt. Zumindest hat er dadurch mehr Möglichkeiten und wer weiß schon, was einen Jungspund einige Jahre später noch interessiert. Also förder ihn vernünftig, Genosse. :)
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

jack000 » Fr 29. Nov 2013, 20:40 hat geschrieben: Eine Gesellschaft nur mit Akademikern und Ungebildeten ist nicht erstrebenswert, daher würde ich das anders definieren:
- Solange es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gibt, gibt es auch eine Pflicht zur Bildung über einen Ausbildungsplatz.
- Solange es im Akademikerbereich mehr Arbeitsplätze als Bewerber gibt, darf niemandem ein Stein in den Weg gelegt werden ein Akademikerstudium aufzunehmen, in dessen Bereich es mehr Arbeitsplätze als Bewerber gibt.
Zumindest ist für keine Personengruppe die Arbeitslosenquote geringer als für Akademiker. Wobei das mit den nachgefragten Bereichen immer so eine Sache ist. Der "normale" Akademiker studiert ja für gewöhnlich direkt oder nur wenige Jahre nach dem Schulabschluß, absolviert ein Hochschulstudium und wird danach zumindest nicht mehr als Student ein Uni-Gebäude betreten. Sprich, er legt sich meist ziemlich fest, was seinen beruflichen Werdegang angeht. Und über solche Zeitspannen ist es immer schwierig zu sagen, was man tatsächlich später für Arbeitskräfte benötigt. Der Schweine-Zyklus schlägt da auch immer wieder gerne, wenn viele (angehende) Studenten das Klagen von Wirtschaftsverbänden hören und sich entsprechend für ein Studium einschreiben, von dem sie später gute Berufsaussichten erwarten. Bloß kann die Ausgangssituation nach fünf, sechs Jahren eine andere sein. Gleichzeitig sind überdurchschnittlich viele arbeitssuchende Akademiker mit gleicher Qualifikation mit einem im Wettbewerb. Und ob dann das Geklage der Verbände viele Jahre vorher überhaupt die Realität betraf, wär dann noch so eine Chose. Kurzum: Solange fast alle Akademiker, unabhängig ihres Faches, recht unproblematisch eine vernünftige Anstellung finden, sehe ich da keinen Bedarf, staatlich zu intervenieren. So blöd sind die jungen Menschen auch nicht, zumal wir in Deutschland über begrenzte Studiengänge ja bereits stark selektieren, z.B. im Vergleich zu den Ösis.
Zuletzt geändert von frems am Samstag 30. November 2013, 19:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Helmuth_123 »

Warum alles so verkomplizieren. Um ein Studium an einer Hochschule aufnehmen zu können, ist die allgemeine Hochschulreife sprich Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife für bestimme Fächer erfoderlich. Für die Fachhochschulen reicht die Fachhochschulereife, diese kann dann z.B. eine gute bis sehr gute abgeschlossene Berufsausbildung sein oder eine Weiterbildung (Staatl. geprüfter Techniker, o.ä.) Ein Fachhochschulabschluss entspricht einer fachgebundenen Hochschulreife.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » So 1. Dez 2013, 16:06 hat geschrieben:Warum alles so verkomplizieren. Um ein Studium an einer Hochschule aufnehmen zu können, ist die allgemeine Hochschulreife sprich Abitur oder die fachgebundene Hochschulreife für bestimme Fächer erfoderlich. Für die Fachhochschulen reicht die Fachhochschulereife, diese kann dann z.B. eine gute bis sehr gute abgeschlossene Berufsausbildung sein oder eine Weiterbildung (Staatl. geprüfter Techniker, o.ä.) Ein Fachhochschulabschluss entspricht einer fachgebundenen Hochschulreife.
Für den normalen Studenten ist es dadurch ja nicht komplizierter. Es existieren nur verschiedene Möglichkeiten, alternativ zur schulischen Hochschulreife über andere Wege zu einem Studium zugelassen zu werden.

Abschlüsse von Universitäten und Fachhochschulen sind übrigens, zumindest auf dem Papier, gleichwertig.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Daylight »

Also ich erachte ja die Antwort auf diese Frage bereits mit folgendem frühen Beitrag als erschöpfend beantwortet..
Olifant » Sa 22. Dez 2012, 08:37 hat geschrieben:Da jeder Studiengang Wissen generiert, ist auch jeder sinnvoll-
Zuletzt geändert von Daylight am Sonntag 1. Dezember 2013, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » So 1. Dez 2013, 17:09 hat geschrieben: Für den normalen Studenten ist es dadurch ja nicht komplizierter. Es existieren nur verschiedene Möglichkeiten, alternativ zur schulischen Hochschulreife über andere Wege zu einem Studium zugelassen zu werden.

Abschlüsse von Universitäten und Fachhochschulen sind übrigens, zumindest auf dem Papier, gleichwertig.
Diese Alternative hat mein Vorschlag ja auch. Ich gehe nur von einer Trennung von Universitäten und Fachhochschulen aus.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » So 1. Dez 2013, 17:35 hat geschrieben:
Diese Alternative hat mein Vorschlag ja auch. Ich gehe nur von einer Trennung von Universitäten und Fachhochschulen aus.
Mal sehen, wie lange diese Trennung noch existiert. In Norwegen hat man da früher eine vergleichbare Trennung zwischen der "högskole" und der "universitet", bei der man sich ans deutsche bzw. mitteleuropäische Hochschulsystem orientierte. Die "FH" sind da mittlerweile mehr oder weniger das, was Du kürzlich Profilhochschulen nanntest. Sprich, sie sind meistens auf einen Zweig (z.B. Handel, Sport, Ernährung, Technik, ...) spezialisiert, aber haben auch ein volles Promotionsrecht. Bei den Universitäten blieb alles beim Alten, wobei auch einige FH zusammengelegt und zur Uni umgewandelt wurden, speziell in größeren Städten. Die bieten dann natürlich ein breites Spektrum an Fächern an, z.B. in Bodö und Tromsö.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » So 1. Dez 2013, 17:51 hat geschrieben: Mal sehen, wie lange diese Trennung noch existiert. In Norwegen hat man da früher eine vergleichbare Trennung zwischen der "högskole" und der "universitet", bei der man sich ans deutsche bzw. mitteleuropäische Hochschulsystem orientierte. Die "FH" sind da mittlerweile mehr oder weniger das, was Du kürzlich Profilhochschulen nanntest. Sprich, sie sind meistens auf einen Zweig (z.B. Handel, Sport, Ernährung, Technik, ...) spezialisiert, aber haben auch ein volles Promotionsrecht. Bei den Universitäten blieb alles beim Alten, wobei auch einige FH zusammengelegt und zur Uni umgewandelt wurden, speziell in größeren Städten. Die bieten dann natürlich ein breites Spektrum an Fächern an, z.B. in Bodö und Tromsö.
Ich halte diese Trennung für richtig und wichtig. Eben um auch Nicht-Abiturienten die Möglichkeit zu geben eine Hochschule zu besuchen.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » So 1. Dez 2013, 18:38 hat geschrieben:
Ich halte diese Trennung für richtig und wichtig. Eben um auch Nicht-Abiturienten die Möglichkeit zu geben eine Hochschule zu besuchen.
Und wieso soll ein Nicht-Abiturient nicht eine Universität besuchen können, wenn er auf andere Art und Weise für studienfähig erklärt wurde? :?
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Helmuth_123 »

frems » So 1. Dez 2013, 18:42 hat geschrieben: Und wieso soll ein Nicht-Abiturient nicht eine Universität besuchen können, wenn er auf andere Art und Weise für studienfähig erklärt wurde? :?
Kann er doch nach meiner Version auch, aber halt erst nach einen abgeschlossenen Fachhochschulstuidum und dann halt auf bestimmte Fächer beschränkt.
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Re: Welche Studienfächer sind unnötig und warum?

Beitrag von Pachuchel »

Olifant » Sa 22. Dez 2012, 09:37 hat geschrieben:Da jeder Studiengang Wissen generiert, ist auch jeder sinnvoll-
:thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

Alle Jahre wieder kommt die Diskussion offenbar. Interessant finde ich, daß sich der VDI darüber beklagt, daß zu viele Menschen studieren bzw. zu wenige eine Lehre anfangen, obwohl er selbst seit Jahren einen Fachkräftemangel bei den Ingenieuren beklagten.

VDI warnt: Immer weniger können Maschinen bauen [...] Verantwortlich dafür sei auch „die zunehmende Akademisierung in Deutschland", „Sie führt dazu, dass immer mehr Leute Maschinen und Anlagen entwerfen, aber immer weniger in der Lage sind, diese Maschinen auch zu bauen“, so der VDI-Chef.

Vor einem Jahr: VDI-Studie: Ingenieurmangel kostet deutsche Wirtschaft Milliarden

Dabei ist der Anteil an MINT-Absolventen in Deutschland bereits ziemlich hoch. 2010 waren es 29,6%. Mehr waren es nur in Finnland (31,9%) und Südkorea (31,1%). Angestrebt wird in Deutschland 40%. In den Niederlanden sind es 14,0%, in Australien und 17,5%, in Großbritannien 23,2% und Schweden 24,9%.
http://www.mintzukunftschaffen.de/mint- ... nteil.html

Auch in der Informatik geht's steil nach oben: http://www.komm-mach-mint.de/var/mint/s ... 5-2011.jpg

Tja, wo ist nun das Problem? Zu viele Akademiker? Zu wenige? Bestimmte Fächer? Und was machen wir mit freien Azubistellen? :?:
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von Nightwatch »

frems » Fr 14. Mär 2014, 23:01 hat geschrieben:Alle Jahre wieder kommt die Diskussion offenbar. Interessant finde ich, daß sich der VDI darüber beklagt, daß zu viele Menschen studieren bzw. zu wenige eine Lehre anfangen, obwohl er selbst seit Jahren einen Fachkräftemangel bei den Ingenieuren beklagten.

VDI warnt: Immer weniger können Maschinen bauen [...] Verantwortlich dafür sei auch „die zunehmende Akademisierung in Deutschland", „Sie führt dazu, dass immer mehr Leute Maschinen und Anlagen entwerfen, aber immer weniger in der Lage sind, diese Maschinen auch zu bauen“, so der VDI-Chef.

Vor einem Jahr: VDI-Studie: Ingenieurmangel kostet deutsche Wirtschaft Milliarden

Dabei ist der Anteil an MINT-Absolventen in Deutschland bereits ziemlich hoch. 2010 waren es 29,6%. Mehr waren es nur in Finnland (31,9%) und Südkorea (31,1%). Angestrebt wird in Deutschland 40%. In den Niederlanden sind es 14,0%, in Australien und 17,5%, in Großbritannien 23,2% und Schweden 24,9%.
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Auch in der Informatik geht's steil nach oben: http://www.komm-mach-mint.de/var/mint/s ... 5-2011.jpg

Tja, wo ist nun das Problem? Zu viele Akademiker? Zu wenige? Bestimmte Fächer? Und was machen wir mit freien Azubistellen? :?:
Gibt es im MINT-Bereich freie Azubistellen?

Und wie sieht die Lohnentwicklung der jeweiligen Branchen aus? Denn die sagt viel mehr einen möglichen Mangel aus als das Geschwafel des VDIs.
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Re: Zu viele Studenten/Akademiker in Deutschland?

Beitrag von frems »

Nightwatch » Sa 15. Mär 2014, 10:12 hat geschrieben: Gibt es im MINT-Bereich freie Azubistellen?

Und wie sieht die Lohnentwicklung der jeweiligen Branchen aus? Denn die sagt viel mehr einen möglichen Mangel aus als das Geschwafel des VDIs.
Naja, zumindest in den technischen Berufen klagen Betriebe immer wieder, daß sie Stellen nicht besetzen können. Das können natürlich fehlende Bewerber sein, weil z.B. jemand nicht von Rügen in den Schwarzwald für eine Lehre ziehen möchte, oder es gibt keine geeigneten, weil man beispielsweise Abitur voraussetzt. Wie die Lohnentwicklung für Gesellen ist, weiß ich nicht. Bei Ingenieuren sind es derzeit 2-3% pro Jahr.
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