Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

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Platon
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Der iranische Präsident gratuliert den Juden zu den Feiertagen, der Außenminister verurteilt das "Nazi-Massaker" an den Juden: Gibt es sonst noch etwas Neues? Im Ernst: Die Aufregung darüber sagt ebenso viel über Missverständnisse im Westen aus wie über den Iran.

Denn sowohl Hassan Rohanis als auch Mohammed Javad Zarifs Standpunkt sind eigentlich iranischer Standard: Wir haben nichts gegen das Judentum, nur gegen die – säkulare – zionistische Ideologie. Wir leugnen nicht, dass den Juden vom – säkularen – Nazi-Regime Schlimmes widerfahren ist. Mit den Verfolgten bangte 2007 die gesamte Fernsehnation: Die Saga vom iranischen Diplomaten, der die Jüdin Sara liebt und im besetzten Paris Juden rettet, indem er ihnen Pässe ausstellt, lief im staatlichen TV.

Zarifs Klarstellung zur Leugnung des Holocausts durch Expräsident Mahmud Ahmadi-Nejad heißt auch nicht, dass er – oder der Iran – die im Westen akzeptierte Absolutstellung des Holocaust in der Menschheitsgeschichte unterschreibt: Er vergisst nicht, parallel dazu auf die "israelischen Massaker" an den Palästinensern hinzuweisen.

Also alles unwichtig? Nein, ist es nicht. Es ist ein Stilwechsel nach außen – und ein Signal an jene Kräfte in der iranischen Politik, die ihrem antizionistischen Repertoire das antisemitische hinzugesellt haben. Die iranische Außenpolitik wird professionalisiert. Hoffentlich überlebt dieser neue Ansatz einen US-Militärschlag in Syrien. (DER STANDARD, 7.9.2013)
http://derstandard.at/1378248357887/Der ... tilwechsel
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Keoma
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Keoma »

Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Chajm
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Chajm »

Keoma » Di 10. Sep 2013, 13:33 hat geschrieben:
Alter Wein in neuen Schläuchen.
:D Und jetzt erst: :D
"British royals have also a tradition of having their baby boys circumcised by a Mohel, which is the Jewish word for a circumcision practitioner. Charles himself was one of those babies."
http://www.presstv.ir/detail/2013/09/03 ... inaugural/

Ist bestimmt aber nur 'ne falsche Übersetzung! :D
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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Frank_Stein
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Frank_Stein »

Bommel » Mo 26. Aug 2013, 22:58 hat geschrieben: Du vergisst schlicht und einfach, dass wenn jemand nicht deiner Meinung ist, nicht
automatisch genau der anderen Meinung sind.

Erzähl mir bitte noch mit welchem Recht die Amis Basen in Deutschland haben.
Hier ist kein Diktator, hier ist Frieden und den erhalten sicher nicht deine Amerikaner.
Das mit den Basen ist zwar richtig - aber frag mal die Anwohner, die von den Umsätzen der US Boy
ganz gut leben und denen ihren Job verdanken, was sie von einem Abzug der amerikanischen Truppen
halten würden.
Die Präsenz der Amerikanischen Soldaten gibt vielen Amerikanern die Möglichkeit, ein angenehmes
Bild der Deutschen zu erfahren und dieses im Herzen mit in die Heimat zu nehmen.

Wenn man so will - transferieren wir auf diese Weise ein Stück Deutschland in die USA.
Das hilft uns, damit die Amerikaner in den USA uns verstehen.
Diese jungen Leute werden einst zum Teil wichtige Posten in den USA bekleiden. Da helfen Beziehungen
nach Deutschland mitunter sehr, die Kontakte zu pflegen.
Wir können also durchaus unseren Nutzen aus dieser Besetzung ziehen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Gretel »

p.o.lemik » Mi 11. Sep 2013, 07:46 hat geschrieben:
:D Und jetzt erst: :D
"British royals have also a tradition of having their baby boys circumcised by a Mohel, which is the Jewish word for a circumcision practitioner. Charles himself was one of those babies."
http://www.presstv.ir/detail/2013/09/03 ... inaugural/

Ist bestimmt aber nur 'ne falsche Übersetzung! :D
Du wußtest das nicht? Das weiß sogar die Bildzeitung.

http://www.bild.de/unterhaltung/royals/ ... .bild.html
Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Chajm »

Bommel » Mo 26. Aug 2013, 21:58 hat geschrieben: Du vergisst schlicht und einfach, dass wenn jemand nicht deiner Meinung ist, nicht
automatisch genau der anderen Meinung sind.

Erzähl mir bitte noch mit welchem Recht die Amis Basen in Deutschland haben.
Hier ist kein Diktator, hier ist Frieden und den erhalten sicher nicht deine Amerikaner.
Wenn es Sie denn nicht überfordert, sollten Sie sich mal in einer stillen Stunde mit dem NATO-Truppenstatut vertraut machen! ;)
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Wolverine »

DarkLightbringer » Mi 14. Aug 2013, 15:49 hat geschrieben: Das ist eine unbewiesene Behauptung. ;)

Wir sollten dem kanadischen Beispiel folgen:
http://www.zeit.de/2013/31/iran-ruhani- ... at/seite-2

Kanada begründete seinen Schritt u. a. mit der Bedrohung des Friedens:
http://www.spiegel.de/politik/ausland/k ... 54611.html
Diesem Beispiel könnten einige Länder mit der gleichen Begründung folgen, aber der schnöde Mammon.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von DarkLightbringer »

Wolverine » Fr 13. Sep 2013, 15:22 hat geschrieben:
Diesem Beispiel könnten einige Länder mit der gleichen Begründung folgen, aber der schnöde Mammon.
Witzigerweise bieten alle unsere Parteien einen Weg zwischen Isolationismus und völligem Verzicht auf Außenpolitik an. Eine Vision darüber hinaus gibt es praktisch nicht.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Wolverine »

DarkLightbringer » Fr 13. Sep 2013, 14:33 hat geschrieben: Witzigerweise bieten alle unsere Parteien einen Weg zwischen Isolationismus und völligem Verzicht auf Außenpolitik an. Eine Vision darüber hinaus gibt es praktisch nicht.
Da stecken die Lobbys dahinter, schließlich macht Deutschland mit Iran Geschäfte im Mrd. Bereich. Ein Schelm...wer denkt, dass das Kapital die Politik bestimmt, zumindest in der westlichen, demokratischen Hemisphäre.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Wolverine » Fr 13. Sep 2013, 15:35 hat geschrieben:
Da stecken die Lobbys dahinter, schließlich macht Deutschland mit Iran Geschäfte im Mrd. Bereich. Ein Schelm...wer denkt, dass das Kapital die Politik bestimmt, zumindest in der westlichen, demokratischen Hemisphäre.
In welchem Bereich sollen diese Milliarden-Geschäfte denn im Moment sein?
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Wolverine »

Platon » Fr 13. Sep 2013, 14:37 hat geschrieben: In welchem Bereich sollen diese Milliarden-Geschäfte denn im Moment sein?
Knapp 2,5 Milliarden Euro exportierten deutsche Firmen 2012 in den Iran. Eigentlich sollte der Iran durch die strikten Handelsbeschränkungen politisch und wirtschaftlich unter Druck gesetzt werden, doch gerade Deutschland hat sich gegen die Verschärfung des Embargos gewehrt.
http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... xmBRRjw56g

Wie es 2013 aussieht, weiß ich nicht, kann man aber recherchieren.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von DarkLightbringer »

Von Geschäften hatte ich schon gehört, weil die Stop-the-Bomb-Bewegung das ankreidet.

Dort war auch etwas zum Thema Hardliner/Reformer zu finden, ein Interview mit dem Politologen Wahied Wahdat-Hagh:
Prinzipiell muss man sagen, dass die Reform-Islamisten und Hardliner beide die totalitäre Diktatur mit unterschiedlichen Methoden stabilisieren wollen. Die elften Präsidentschaftswahlen sahen zwar aus wie Wahlen, aber demokratisch waren sie nicht. »Islamische Wahlen« nennen sie die iranischen Machthaber. Sie dienen lediglich der Mobilisierung der Bevölkerung, sie soll mit ihrer Teilnahme die Diktatur legitimieren. Von 686 Kandidaten, die sich um das Amt des Präsidenten beworben hatten, wurden nur acht zugelassen.
http://lizaswelt.net/2013/09/05/interview-wahdat-hagh/
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von sylvester »

DarkLightbringer » Fr 13. Sep 2013, 21:46 hat geschrieben:Von Geschäften hatte ich schon gehört, weil die Stop-the-Bomb-Bewegung das ankreidet.

Dort war auch etwas zum Thema Hardliner/Reformer zu finden, ein Interview mit dem Politologen Wahied Wahdat-Hagh:

http://lizaswelt.net/2013/09/05/interview-wahdat-hagh/

Immerhin bist du in der Lage zu deinem eigenen dümmlichen Propagandagewäsch einen noch behämmerten Clown aufzutreiben.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von DarkLightbringer »

sylvester » Fr 13. Sep 2013, 22:55 hat geschrieben:

Immerhin bist du in der Lage zu deinem eigenen dümmlichen Propagandagewäsch einen noch behämmerten Clown aufzutreiben.
Dir gefällt der Name nicht?
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von sylvester »

DarkLightbringer » Fr 13. Sep 2013, 21:58 hat geschrieben: Dir gefällt der Name nicht?

Seiner Ansicht nach war die Wahl nicht demokratisch weil von mehr als 600 Bewerbern nur 8 zugelassen wurden, dann sollt er er vielleicht mal nach D kommen, hier werden für das höchste Staatsamt 3 oder 4 "Bewerber" von den Parteien ausgekungelt. DAs ist natürlich im höchsten Maße demokratisch, nicht wahr ???
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von DarkLightbringer »

sylvester » Fr 13. Sep 2013, 23:18 hat geschrieben:

Seiner Ansicht nach war die Wahl nicht demokratisch weil von mehr als 600 Bewerbern nur 8 zugelassen wurden, dann sollt er er vielleicht mal nach D kommen, hier werden für das höchste Staatsamt 3 oder 4 "Bewerber" von den Parteien ausgekungelt. DAs ist natürlich im höchsten Maße demokratisch, nicht wahr ???
Du wirst eine Führerdiktatur mit totalitären Organen nicht mit einem demokratischen Verfassungsstaat vergleichen können. Die sog. Wahlen dort sind Zustimmungswahlen, die Scharia wird als "islamisches Menschenrecht" verstanden, laut Dr. Wahdat-Hagh also auch die Folter bzw. die Amputation von Gliedmaßen als Bestrafung.

Bei uns sind die Parteien entscheidend und wenn du dir mal die Liste der Zugelassenen ansiehst, dann ist die doch recht bunt - von den "Violetten" bis zur Tierschutzpartei. Eine Hausmeister-Partei würde wahrscheinlich auch noch zugelassen werden. ;)
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von sylvester »

DarkLightbringer » Fr 13. Sep 2013, 22:46 hat geschrieben: Du wirst eine Führerdiktatur mit totalitären Organen nicht mit einem demokratischen Verfassungsstaat vergleichen können. Die sog. Wahlen dort sind Zustimmungswahlen, die Scharia wird als "islamisches Menschenrecht" verstanden, laut Dr. Wahdat-Hagh also auch die Folter bzw. die Amputation von Gliedmaßen als Bestrafung.

Bei uns sind die Parteien entscheidend und wenn du dir mal die Liste der Zugelassenen ansiehst, dann ist die doch recht bunt - von den "Violetten" bis zur Tierschutzpartei. Eine Hausmeister-Partei würde wahrscheinlich auch noch zugelassen werden. ;)

ad hominem
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

DarkLightbringer » Fr 13. Sep 2013, 22:46 hat geschrieben:Von Geschäften hatte ich schon gehört, weil die Stop-the-Bomb-Bewegung das ankreidet.

Dort war auch etwas zum Thema Hardliner/Reformer zu finden, ein Interview mit dem Politologen Wahied Wahdat-Hagh:


http://lizaswelt.net/2013/09/05/interview-wahdat-hagh/
Ein interessanter Mann. Seine zwei großen Themen sind offenbar die Verfolgung der Bahai und der Nachweis die Islamische Republik sei ein totalitärer Staat.

Er hat auch ein Buch geschrieben, ich nehme an es ist seine Dissertation, in dem er ausführlich die zweite These begründet. Neben Einsichten in die politische Geschichte der Islamischen Republik wäre wohl vor allem interessant, was er genau unter "totalitär" versteht, inwiefern er das in der IRI gegeben sieht und welche Schlussfolgerungen er daraus zieht.
Die islamische Republik Iran. Die Herrschaft des politischen Islam als eine Spielart des Totalitarismus
GoogleBooks mit Inhaltsverzeichnis:
http://books.google.de/books?id=-6LcjA4 ... utput=html

Dort findet man in den Widmungen auch den Hinweis, dass sein Vater als Bahai den entsprechenden Verfolgungen zum Opfer gefallen und von der IRI hingerichtet wurde, was natürlich eine Erklärung für die entprechende Themenwahl in seinen Texten und Interviews ist.

Er hat seine Perspektive wohl seitdem (2003) etwas erweitert und nunmehr ein neues Buch mehr oder weniger zum selben Thema mit verändertem Schwerpunkt verfasst.
Der islamistische Totalitarismus: Über Antisemitismus, Anti-Bahaismus, Christenverfolgung und geschlechtsspezifische Apartheid in der «Islamischen Republik Iran
Rezensionen:
http://europenews.dk/de/node/51619
http://www.literaturkritik.de/public/re ... z_id=17126

[youtube][/youtube]


Ich denke, dass er ein sehr gutes Beispiel dafür ist, wie erfolgreich die Islamische Republik im Ausschalten der politischen Opposition ist. Ich habe vor einigen Tagen selbst gefragt, wo eigentlich der Unterschied zwischen der IRI und z.B. der Sowjetunion war. Und ein wesentlicher Unterschied ist, dass es im Iran keine Gulags gibt. Man bringt die Opposition zwar schon hin und wieder um, wie die vielen Todesurteile nach der grünen Revolution, oder man versucht sie im Ewin-Gefängnis wegzuschließen, aber es gibt keine Arbeitslager wie z.B. in Nordkorea.
Die Antwort ist die Praxis der Exilierung von Personen - politischen Aktivisten, wie z.B. auch Schriftstellern, welche sich dann der umfangreichen persischen Diaspora anschließen und dann abgetrennt von den Entwicklungen im Iran irgendwann Dinge erzählen, die für die Leute im Iran wenig Relevanz haben und die sich auch schwer tun überhaupt noch Leser und Zuhörer in relevanter Weise zu finden.

So letztendlich auch Wahied Wahdat Haqh, welcher in seinen Büchern und Vorträgen wohl sehr stark die westliche bzw. die deutsche Öffentlichkeit im Blick hat. Eine kurze Google-Suche hat gezeigt, dass er wohl auch auf Persisch seine Ideen verbreitet, aber ich bezweifle da doch die Resonanz.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Nächste Woche findet die UN-Generalversammlung statt. Dort wird Rohani erstmals vor versammelter Weltgemeinschaft in einer Rede Gelegenheit erhalten seinen neue Kurs, oder auch nur seine neue Rhetorik, vor den Augen der Welt zu formulieren. Es könnte auch ein erster wichtiger Schritt in der Annäherung an die USA sein. Möglicherweise trift er sich bereits dort zu einem ersten Gespräch mit Obama unter vier Auge.

In Teheran hat er dazu ein Inteview dem US-Sender NBC gegeben.
http://www.nbcnews.com/id/53049883/ns/p ... jwpyX_15Zk

Darin wird deutlich, dass er sich bemüht einen guten Eindruck zu machen. Sowohl im Iran, wo man natürlich argwöhnisch schaut ob er zu viele verbale und tatsächliche Zugeständnisse macht und im Westen, wo bestimmte Themen im Zentrum des Interesses stehen. Wie die Haltung zum Holocaust, zu Israel, das Atomprogramm, Freiheiten im Iran und Syrien. Seine Aussagen sind letztlich der Versuch beide "Öffentlichkeiten" für sich zu gewinnen oder zumindest nicht gegen sich aufzubringen.


Er hat auch einen Gastbeitrag in der Washington Post veröffentlicht.
http://www.washingtonpost.com/opinions/ ... ml?hpid=z1

Darin bemüht er sich den eigenen neuen "konstruktiven" Ansatz seiner Politik zu verdeutlichen. Er möchte die Probleme lösen und in der Region wieder für mehr Stabilität sorgen. Vor allem in Afghanistan, Irak und Syrien, welche andauernde Bürgerkriege erleben und in denen der Iran über verschiedene Gruppen involviert ist. Der Text ist damit auch ein Dokument des Selbstvertrauens und des Anspruchs des Iran in der Region (s)eine (natürliche) Führungsrolle einzunehmen. Auch wenn das im Moment nur in Zusammenarbeit mit den USA geht.

In diesem neuen Kurs scheint der Präsident zumindest für den Moment auch die Unterstützung von Khamenei zu haben:
http://www.nbcnews.com/id/53052310/ns/w ... jwpwX_15Zk
Zuletzt geändert von Platon am Freitag 20. September 2013, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Wolverine »

sylvester » So 15. Sep 2013, 11:01 hat geschrieben:

Gewiss doch !

Noch besser wäre allerdings eine Dummschwätzerpartei, bei denen würdest du auf Anhieb zum Generalsekretär avancieren !!!
Geht es auch ohne Beleidigungen? Versuch es doch mal mit sachlich. :rolleyes:
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Kavenzmann »

Platon » Freitag 20. September 2013, 13:43 hat geschrieben:Nächste Woche findet die UN-Generalversammlung statt.
Dort wird Rohani erstmals vor versammelter Weltgemeinschaft in einer Rede Gelegenheit erhalten seinen neue Kurs, oder auch nur seine neue Rhetorik, vor den Augen der Welt zu formulieren.

Der Nachsatz bringt es auf den Punkt: ein Wolf, der Kreide fraß....
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Frank_Stein »

Kavenzmann » Fr 20. Sep 2013, 19:33 hat geschrieben:
Der Nachsatz bringt es auf den Punkt: ein Wolf, der Kreide fraß....

Du musst dem Iranischen Volk mal eine Chance geben. Was kann der Iran denn tun, damit Israel keinen
Krieg mehr gegen den Iran führt? Haben die überhaupt eine Chance etwas zu tun, es endlich Frieden gibt?
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von zollagent »

theoderich » Sa 21. Sep 2013, 14:04 hat geschrieben:

Du musst dem Iranischen Volk mal eine Chance geben. Was kann der Iran denn tun, damit Israel keinen
Krieg mehr gegen den Iran führt? Haben die überhaupt eine Chance etwas zu tun, es endlich Frieden gibt?
Hier dürfte doch wohl eher der Hinweis greifen, daß Iran es ist, der Israel die Vernichtung angedroht hat, nicht umgekehrt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Gretel »

Kavenzmann » Fr 20. Sep 2013, 18:33 hat geschrieben:
Der Nachsatz bringt es auf den Punkt: ein Wolf, der Kreide fraß....
Realitätsfernes Gerede eines Fanatiker - Simpels von der anderen Seite.
Unter der Maximalforderung, dass die Iraner dem Islam abschwören, bleibt die Tür zu! :rolleyes:


* Weißt Du, was die Wörter "Diplomatie" und "Annäherung" bedeuten?
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

theoderich » Sa 21. Sep 2013, 14:04 hat geschrieben:

Du musst dem Iranischen Volk mal eine Chance geben. Was kann der Iran denn tun, damit Israel keinen
Krieg mehr gegen den Iran führt? Haben die überhaupt eine Chance etwas zu tun, es endlich Frieden gibt?
Selbstverständlich. Sie könnten die Khomeini-Anti-Israel-Rhetorik öffentlich abschwören und stattdessen für eine 2-Staaten-Lösung eintrete und auf Hisbollah/Islamischer Jihad/Hamas einen mäßigenden Einfluss ausüben. Nur das würde dann wohl politische Unruhen innerhalb des Regimes bis hin zu einem Putsch der Revolutionsgarden auslösen.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Blickwinkel »

theoderich » Sa 21. Sep 2013, 14:04 hat geschrieben:

Du musst dem Iranischen Volk mal eine Chance geben. Was kann der Iran denn tun, damit Israel keinen
Krieg mehr gegen den Iran führt? Haben die überhaupt eine Chance etwas zu tun, es endlich Frieden gibt?
Die ganze Welt gibt dem iranischen Volk eine Chance, nur die iranische Führung gibt ihrem Volk KEINE Chance. Darin liegt die ganze Misere.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Mit der Ernennung Mohammed Javad Zarifs zum neuen Chefunterhändler des iranischen Atomprogramms und Außenminister in Personalunion wie auch der Berufung Ali Shamkhanis zum neuen Sekretär des iranischen Sicherheitsrates sind die wichtigsten Personalentscheidungen Präsident Rouhanis vorerst abgeschlossen. Rouhani sendet damit ein Signal für die Bereitschaft zur Entspannung der Beziehungen an den Westen und die Golfstaaten. Die Aussichten für eine nachhaltige Annäherung zwischen der Islamischen Republik und dem Westen bleiben jedoch gemischt. Ein Gastbeitrag von Bernd Hollerbein
http://www.alsharq.de/2013/iranturkei/i ... tspannung/
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Blickwinkel »

Brief an Gauck: Irans Präsident nennt Deutschland wichtigsten EU-Partner

Gauck schreibt Rohani, Rohani antwortet Gauck: Irans Präsident hat in einem Brief an den Bundespräsidenten Deutschland als wichtigsten EU-Partner bezeichnet. Das deutsche Staatsoberhaupt hatte seinem Amtskollegen in Teheran zum Wahlsieg gratuliert.

Teheran - Post von Hassan Rohani: Der neue iranische Präsident hat in einem Schreiben an seinen deutschen Amtskollegen Joachim Gauck Deutschland als wichtigstes EU-Land für Iran bezeichnet. "Innerhalb der EU hat die Ausweitungen der Beziehungen zu Deutschland besondere Priorität für die iranische Außenpolitik", schrieb Rohani nach Angaben der Agentur Isna am Sonntag.

Rohani reagierte damit auf Gaucks Glückwünsche zu seinem Wahlsieg im Juni. Sein Land wolle die "stets guten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen" zu Deutschland fortsetzen. Der als reformorientiert geltende Kleriker hat unter anderem im Streit um das Atomprogramm seines Landes Bereitschaft zum Kompromiss angedeutet.

In der kommenden Woche reist Rohani nach New York, wo er an der Generaldebatte der Uno-Vollversammlung teilnehmen will. Die Gespräche zwischen den iranischen und internationalen Vertretern während der Tagung sind der Auftakt für die nächsten Atomverhandlungen. Am 27. September soll dann in Wien die nächste Runde der Gespräche zwischen Iran und der internationalen Atomenergiebehörde IAEA stattfinden. Es werden die ersten sein seit dem Abgang von Präsident Mahmud Ahmadinedschad.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von King Kong 2006 »

Der iranische Außenminister Zarif nimmt an einem Treffen der permanenten Mitglieder des UN-Sicherheitsrates teil.
For first time in years || Kerry to meet Iranian counterpart on sidelines of UN General Assembly

Iranian Foreign Minister Javad Zarif will join meeting of six permanent UN Security Council members, following 'constructive' discussion.

http://www.haaretz.com/news/middle-east/1.548534
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von King Kong 2006 »

Der brit. und der iranische Außenminister haben sich getroffen. Die scheinen ja zumindest vor der Kamera gut gelaunt zu sein.
William Hague holds talks with Iranian foreign minister

He added: "The United Kingdom does not seek a confrontational relationship with Iran and is open to better relations.

http://www.bbc.co.uk/news/uk-24215792
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von King Kong 2006 »

Jeder Präsident will vor der Geschichte irgendetwas markantes geleistet haben

George W. Bush wollte in die Geschichte eingehen als jemand, der ganze Teile eines Kontinents befreit hat. Letztendlich wird er jetzt schon als der vermutlich schlechteste US-Präsident seit langem beurteilt, mit "dem dümmsten Krieg seit der Varusschlacht", der den USA massiv geschadet hat. Ahmadinejad ist sicher überzeugt, daß er es war, der die USA und Israel durch sein energisches Auftreten von einem Krieg abgeschreckt hat. Ebenso als jemand der die legitimen Ansprüche des Staates Iran, die Atomtechnologie gerettet hat. Sein Wirken wird von den meisten ebenso anders gesehen. Netanyahu ist überzeugt er rette Israel vor der Zweistaatenlösung, dem wahrlich existentiell gefährlichen Konflikt, indem er irgendwie den Atomkrieg und die damit verbundene Auflösung Israels mit dem Iran vorschiebt und verhindert. Das ist seine Mission. Das ist nicht nur ein politisches Manöver, das ist auch soziologisch und psychologisch untersucht worden. Nur er wird jetzt auch schon als ein Staatsmann wahrgenommen, der mehr zerstört und verhindert, als das er etwas fruchtbares schafft. Er will sicher nicht als der Mann eingehen, unter dessen Ägide die israelischen Grenzen festgehämmert, Israel schmerzliche Verluste hinnehmen muß, weil ein Staat Palästina entstanden ist. Willy Brandt ist der Mann, der den Weg nach Osten freigemacht hat. Sein Kniefall in Polen und die Gespräche mit der Sowjetunion. Abraham Lincoln konnte es nicht zulassen unter seiner Präsidentschaft die USA in Zweibrechen zu lassen und er witterte die Chance als Sklavenbefreier sich profilieren zu können. Heute ein großer Mann, nicht zu Unrecht. Obama will auch mal in seiner Biografie etwas vorweisen, an dessen man sich später positiv erinnern wird. Die Sowjetunion kaputtzumachen geht nicht mehr, Sklaven befreien auch nicht. China ist gerade im Kommen und kann unmöglich befreit werden. Der israelisch-palästinensische Konflikt steht bei ihm oben an. Ist aber praktisch genausowenig zu lösen wie unter Mastermind Bush. Mit Netanyahu schon gar nicht, der ja gerade nicht so in die Geschichte eingehen will und kann.

Aber Obama und Rouhani können es schaffen zwei in Haßliebe zueinanderstehende Länder wieder näher heranzuführen. Der Iran und die USA verbinden Traumatas, die sich massiv in deren kollektives Gedächtnis eingebrannt haben. Der Sturz Mossadeghs, die Unterstützung der Diktatur des Schahs auf der einen Seite und die Botschaftsbesetzung und das Herausbomben der USA aus dem Libanon. Beide fühlen sich gedemütigt und vom anderen völlig falsch verstanden. Obama und Rouhani haben neben vielen pragmatischen und zwingenden Gründen ganz persönliche Gründe als Präsidenten in die Geschichte einzugehen, die es geschafft haben die Feindschaft, den Kalten Krieg miteinander zu beenden. Auch wenn man keine Freunde wird, wäre das schon eine erhebliche Leistung. Man sollte den persönlichen Befindlichkeiten, ja dem Ehrgeiz beider eine Chance geben, denn daran werden viele andere partizipieren. Ein für alle Seiten völlig zufriedenstellendes Ergebnis wird man nie erlangen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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zollagent
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von zollagent »

sylvester » Fr 13. Sep 2013, 23:18 hat geschrieben:

Seiner Ansicht nach war die Wahl nicht demokratisch weil von mehr als 600 Bewerbern nur 8 zugelassen wurden, dann sollt er er vielleicht mal nach D kommen, hier werden für das höchste Staatsamt 3 oder 4 "Bewerber" von den Parteien ausgekungelt. DAs ist natürlich im höchsten Maße demokratisch, nicht wahr ???
Natürlich. Denn es wird keinem von einem politisch-religiösen Überwachungskriterium wegen religiöser Gründe die Kandidatur verwehrt. In Deutschland jedenfalls sind auch die Parteien, die das "auskungeln" diejenigen, die die Mehrheit der Wähler hinter sich haben und nicht nur den vermeintlichen Willen von Allah, der in Wahrheit nichts weiter ist, als die Sicherung der Mullah-Stellung.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Naim »

King Kong 2006 » Mi 25. Sep 2013, 10:44 hat geschrieben:
Aber Obama und Rouhani können es schaffen zwei in Haßliebe zueinanderstehende Länder wieder näher heranzuführen. Der Iran und die USA verbinden Traumatas, die sich massiv in deren kollektives Gedächtnis eingebrannt haben. Der Sturz Mossadeghs, die Unterstützung der Diktatur des Schahs auf der einen Seite und die Botschaftsbesetzung und das Herausbomben der USA aus dem Libanon. Beide fühlen sich gedemütigt und vom anderen völlig falsch verstanden. Obama und Rouhani haben neben vielen pragmatischen und zwingenden Gründen ganz persönliche Gründe als Präsidenten in die Geschichte einzugehen, die es geschafft haben die Feindschaft, den Kalten Krieg miteinander zu beenden. Auch wenn man keine Freunde wird, wäre das schon eine erhebliche Leistung. Man sollte den persönlichen Befindlichkeiten, ja dem Ehrgeiz beider eine Chance geben, denn daran werden viele andere partizipieren. Ein für alle Seiten völlig zufriedenstellendes Ergebnis wird man nie erlangen.
Wenn Rouhani wirklich positiv in die Geschichte eingehen möchte, dann muss er die desolate Menschenrechtslage in seinem Land lösen. Sonst bleibt er - auch wenn er zu einer diplomatischen Entspannung beitragen möge - Repräsentant eines Regimes, dass seit Jahrzehnten sich an der Bevölkerung ihres Landes bereichert und die Rechte ihrer Schutzbefohlenen systematisch verletzt. Das größte Trauma der Iraner sind nicht die Amerikaner, sondern vielmehr eine schon jetzt über 30-jährige andauernde Diktatur. Der gemeine Iraner hat eine überaus positive Einstellung zum Westen und würde engste Beziehungen zum "Westen" sofort befürworten. Es gibt in dieser Region glaube ich kein Volk, dass den Westen so positiv gegenüber steht und am liebsten Anschluss an die Weltgemeinschaft finden würde.

Der frühere kanadische Justizminister Irwin Cotler bringt es auf dem Punkt:
In both his pre-election pronouncements and post-election promises, Iranian President Hassan Rouhani has spoken encouragingly of "moderation," "reform" and upholding "the rights of the people...in a free Iran." Indeed, in the run-up to his speech Tuesday to the UN General Assembly, Rouhani has engaged in what this week's Economist characterized as a "remarkable" and "unprecedented" charm offensive, including the release of political prisoners.

Yet, this charm offensive is belied by ongoing human rights violations as documented by Dr. Ahmed Shaheed, the UN Special Rapporteur on Human Rights in Iran. His report describes these violations as "widespread, systemic and systematic," characterization that he recently reaffirmed in his discussions with me.

[...]

As Rouhani addresses the General Assembly and meets with world leaders this week, the absence of Ahmadinejad-like incendiary rhetoric -- while welcome -- should not be cause alone for celebration. It is Rouhani's deeds -- not just his words -- that will be the test of his commitment to a free Iran.
http://www.huffingtonpost.ca/irwin-cotl ... 77569.html

Die Menschenrechtslage ist desolat, wie der jüngste Bericht des Sonderberichterstatter's der UN zu diesem Thema zeigt. Der Bericht lässt sich hier lesen:

http://www.shaheedoniran.org/english/dr ... -iran.html

Besonders die Lage der Baha'i - der größten religiösen Minderheit des Landes - ist sehr prekär. Erst ende August wurde in Bandar Abbas ein Baha'i aufgrund seiner Religionszugehörigkeit ermordet.
But if President Rouhani is truly serious about repairing Iran’s image in the world and living up to his promises for greater rights, he must address the proverbial third rail in Iranian politics: the horrific human rights abuses aimed at Iran’s small yet historic Baha’i community.

[...]

This situation cannot be allowed to continue. As Iran’s present leadership attempts to make bold moves, both domestically and globally, to normalize Iran’s relations with the world and reform the Islamic Republic within, the foundational rights of the Baha’i community will be the most powerful test of how genuinely committed he is to truly expanding human rights and social openness in Iran.
http://www.washingtonpost.com/blogs/on- ... of-reform/

Die Atompolitik dieses Landes mag vielleicht in der Berichterstattung im Vordergrund stehen, das größte Problem ist aber die Menschenrechtslage im Iran. Wenn er das Menschenrechtsproblem nicht löst/ entscheidend bessert, dann war er auch kein guter Präsident, sondern nur ein weiterer Vertreter einer Diktatur.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Die Lage der Menschen im Land wird sich sicherlich in den nächsten Monaten verbessern. Für die Baha'i sehe ich aber kaum eine Möglichkeit zur Verbesserung. Rouhani versucht offensichtlich die Forderungen aller Gruppen des islamischen Systems, sofern sie aus Sicht eines Islamische-Republik-Mainstreams nicht extremistisch sind (wie z.B. Säkularismus und ein Ende des Velayet-e-Faqih auf der einen Seite und der Aufbau eines totalitären Führer-Status in dem der oberste Gelehrte nicht nur die letzte sondern auch die einzige Quelle der legitimen Autorität ist, was jedes demokratische Element ausschließt und wie es von z.B. den Hizbollahis vorschwebt) irgendwie zu verbinden und eine mittige Position einzunehme.

Aus diesem Grund muss er Forderungen die von den Reformern und Anhängern der grünen Bewegung 2009 ernst nehmen. Dazu gehört natürlich die Freilassung der Gefangenen von 2009 (die markanten Führer/Symbolfiguren Mussawi und Karrubi stehen unter Hausarrest, die Angelegenheit wird aber verhandelt und eine Freilassung scheint in absehbarer Zeit nicht ausgeschlossen) und ein Zurückfahren der autoritären Elemente des Staates (Internetsperren, Moralpolizei), wie er es ja auch im Wahlkampf propagiert hat.

Aber natürlich wird es über solche Forderungen hinaus wenig Bewegung geben. Die Herrschaft der Islamischen Republik und der damit verbundenen Grenzen des öffentlichen politischen Diskurses werden sicherlich nicht angetastet werde. Besteht aus Sicht von Rohani ja auch gar kein Grund dafür. Die Haltung zur Baha'i-Religion ist dazu auch weitgehend in Stein gemeißelt. Die Vorbehalte seien sie nun religiös (Baha'i als islamische Häresie) oder politisch (Baha'i als Agenten des Imperialismus) formuliert werden nicht hinterfragt. Es kommt ja weniger zu echten Verfolgungen mit Progromen, als einer organisierten Repression und Verfolgung, welche ein normales Leben erschweren und jede Aufstiegsmöglichkeiten verbaut. Erklärtes Ziel ist da offenbar die Religionsgemeinschaft in ihrer Gesamtheit zu diskriminieren und zur Ausreise zu bewegen.
Ich weiß gar nicht ob die Reformbewegung diese Sache wirklich nennenswert anders sieht als der Rest des Regimes.


Von daher wird jetzt in Rohani auch sehr vieles hinein interpretiert, möglicherweise auch mit Absicht um hinterher dann enttäuscht zu sein.

Ich selbst erwarte von dem neuen Präsidenten, dass er die Möglichkeit eines Krieges mit den USA beseitige schiebt, die wirtschaftlichen Sanktionen teilweise aufheben lässt (vor allem, dass man im Iran kein Geld ausländischer Banken abheben kann ist zum Kotzen), ebenso die Freischaltung verschiedener Internetseiten (Facebook vor allem, youtube wäre auch super). Ebenso erwarte ich eine Erneuerung der Reformbewegung, welche die demokratischen Elemente des Systems stärken wollen und Schritte zur Versöhnung mit der grünen Bewegung. Am Ende sollen also die Lebensbedingungen im Iran erleichtert und das Land in eine Periode von Stabilität, Frieden und wirtschaftlicher Erholung eintreten. Die Situation der Baha'i ist bedauerlich und gehört angeprangert, ohne einen politischen Wechsel und die damit verbundene blutige Revolution sehe ich da aber wenig Chance und selbst in einem hypothetischen neuen System, sollte man sich vor Augen halten, dass es keineswegs nur die Mullahs den Baha'i nicht wohl gesonnen sind.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von King Kong 2006 »

Naim » Mi 25. Sep 2013, 19:06 hat geschrieben:
Wenn Rouhani wirklich positiv in die Geschichte eingehen möchte, dann muss er die desolate Menschenrechtslage in seinem Land lösen. Sonst bleibt er - auch wenn er zu einer diplomatischen Entspannung beitragen möge - Repräsentant eines Regimes, dass seit Jahrzehnten sich an der Bevölkerung ihres Landes bereichert und die Rechte ihrer Schutzbefohlenen systematisch verletzt. Das größte Trauma der Iraner sind nicht die Amerikaner, sondern vielmehr eine schon jetzt über 30-jährige andauernde Diktatur. Der gemeine Iraner hat eine überaus positive Einstellung zum Westen und würde engste Beziehungen zum "Westen" sofort befürworten. Es gibt in dieser Region glaube ich kein Volk, dass den Westen so positiv gegenüber steht und am liebsten Anschluss an die Weltgemeinschaft finden würde.

Der frühere kanadische Justizminister Irwin Cotler bringt es auf dem Punkt:



http://www.huffingtonpost.ca/irwin-cotl ... 77569.html

Die Menschenrechtslage ist desolat, wie der jüngste Bericht des Sonderberichterstatter's der UN zu diesem Thema zeigt. Der Bericht lässt sich hier lesen:

http://www.shaheedoniran.org/english/dr ... -iran.html

Besonders die Lage der Baha'i - der größten religiösen Minderheit des Landes - ist sehr prekär. Erst ende August wurde in Bandar Abbas ein Baha'i aufgrund seiner Religionszugehörigkeit ermordet.



http://www.washingtonpost.com/blogs/on- ... of-reform/

Die Atompolitik dieses Landes mag vielleicht in der Berichterstattung im Vordergrund stehen, das größte Problem ist aber die Menschenrechtslage im Iran. Wenn er das Menschenrechtsproblem nicht löst/ entscheidend bessert, dann war er auch kein guter Präsident, sondern nur ein weiterer Vertreter einer Diktatur.
Rouhani ist ein Mann des Systems. Es ist nicht zu erwarten, daß er die Totenglocke wie im Falle Gorbatschows, der ebenfalls ein Mann des Sowjetsystems war, für die Sowjetunion einläutet. Die Sowjetunion war nach 70 Jahren reif für einen Wechsel und die Rente. Die Islamische Republik ist gerade mal über 30. Und auch Putin ist immer noch ein Mann des Sowjetsystems. Auch, wenn es jetzt wieder Russland heißt.

Natürlich sind die Erwartungen gegeben, daß Rouhani auch für mehr Liberalität im Iran eintritt. Die ominösen Geschehnisse betreffs der Internetzensur von Facebook und Co. könnten ein Indiz sein. Es ist aber nicht zu erwarten, daß da irgendetwas schnell geschieht. Das würde eine erneute Revolution wie 1979 bedeuten. Dann geschieht schnell etwas. Mit schwer zu kalkulierenden Ergebnissen. Nicht immer zu jedermanns Freude wie im Iran 1979.

Wichtig ist jetzt, daß sich die politische Situation zwischen den USA und dem Iran entspannt. Wenn diese sich entspannt, dann könnte es sich auch innenpolitisch entspannen. Zwischen 2002 (davor kooperierten die USA und der Iran sogar militärisch in Afghanistan) bis zum Ende der Ära Bush/Ahmadinejad, hatte man den Eindruck, daß beide Staaten permanent an einen Krieg vorbeitorkelten. Unter solchen schwerem Streß haben die USA (unter den Terrorangriffen aufs WTC) Sicherheitsmaßnahmen, Gesetze, legalisierte Folter, Abhörmaßnahmen etc. entwickelt im eigenen, wie in fremden Ländern, das man vorher eher der Sowjetunion zugetraut hätte. Oder dem Iran. Der Iran hat unter permanenten Streß unter israelischen bzw. US-Drohungen militärischer Art gewaltig angezogen in Sachen Überwachung und Sicherheitsspolitik. Das war schon einmal entspannter. Es ist von großer Bedeutung, daß sie die Lage entspannt, weil des direkte Auswirkungen auf die Innenpolitik hat.

Es gibt das geflügelte Wort von "Wandel durch Handel". Durch die Sanktionen hat man im Iran viel Einfluß verloren auf die Politik einzuwirken. Das wurde direkt von Vertretern der dt. Handelskammer geäußert. Staaten, die im Welthandel stark eingebunden sind, müssen auf andere viel stärker Rücksicht nehmen und sind beeinflußbarer. China und die USA könnten gar nicht miteinander Krieg führen, weil sie so vernetzt sind. Es würde sie beide ruinieren. Die USA haben versucht den Iran u.a. deshalb sanktionieren, um ihn zu isolieren, um so die Möglichkeit eines Krieges zu erhalten, wenn die Auswirkungen möglichst wenig andere Staaten betreffen.

Keine Frage, daß Rouhani sich auch innenpolitisch messen lassen muß. Aber es geht nur Schritt für Schritt. Und die Frage ist, wird es besser bei dem Status Quo? Wird es nicht sogar bei einer Zuspitzung immer schlimmer? Das wird offensichtlich auf breiter Front von Ost bis West so eingestuft. Es wird gewünscht, daß es sich entspannt. Was ist denn die Alternative? Wie sollte es den IranerInnen sonst besser gehen, als bei einer angedachten Entspannung zwischen den USA und dem Iran? Soll das denn so weitergehen? Oder wem dient die weitere Konfrontation? Wem geht's dabei besser?
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von DarkLightbringer »

Die neuen Töne aus Teheran klingen handzahm, gleichwohl wird man natürlich etwas Substantielles bringen müssen. Die Sanktionen wirken, die Alimentierung Assads geht ins Geld - die Existenzfrage des Mullah-Regimes würde sich so oder so stellen, über kurz oder lang. Da bietet sich ein Entgegenkommen in der Atomfrage an, sprich, die Kontrolle.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Auf Iran-Pulse werden Texte und Themen aus der aktuellen Diskussion im Iran diskutiert. Im Zuge der UN-Versammlung gibt es vor allem zwei Themen. Der mögliche Handschlag von Rohani und Obama, welcher nicht zustande gekommen ist. Wie es heißt vor allem wegen innenpolitischer Vorbehalte von Rohani und die Erklärung von Khamenei er würde Verhandlungen nicht ablehnen und in die Idee einer "heroic flexibility" glauben. Wobei natürlich die Frage ist, was er genau darunter versteht.
On Wednesday, Sept. 17, Iran’s Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei told an audience of Islamic Revolutionary Guard Corps (Sepah) commanders that he was “not opposed to diplomacy,” adding that he believed in an idea called “heroic flexibility.”

Many Western writers and analysts have construed that Ayatollah Khamenei, as the person who has final say on all state matters, is both preparing the Iranian public for a compromise and signaling to the West that President Hassan Rouhani has his blessing to negotiate and settle the nuclear crisis.

[...]

While Khamenei used “heroic flexibility” in a wresting metaphor during his speech, saying that a wrestler may show flexibility for technical reasons but still “must not forget who is opponent is,” the term also has religious connotations that may be much more telling of Iran’s current position.

In 1970, when Khameneni was a young cleric, he translated an Arabic book titled Hassan’s Peace by Radhi Al Yaseen. Khamenei titled the Persian translation Imam Hassan’s Peace: The Most Glorious Heroic Flexibility of History.

Imam Hassan is the second Shiite Imam who signed a peace treaty with Mu’awiya, handing him the caliphate. Shiite Muslims do not view Imam Hassan’s peace treaty as a sign of surrender but rather a noble act to avoid senseless bloodshed. Hassan is often compared to his brother Imam Hussein, who chose to fight the injustice of the Ummayad caliph Yazid, courageously marching into certain death.

At critical moments in Iranian history, some officials would urge their leaders to choose the path of Imam Hassan, for the sake peace, rather than to fight. During the Iran-Iraq war, unsurprisingly, the memory of Imam Hussein took center stage, as Iranian soldiers fought against a better equipped and better financed Iraqi army.[...]
http://iranpulse.al-monitor.com/index.p ... lexibilty/
As Iranian President Hassan Rouhani landed in New York yesterday for the UN General Assembly with the apparent blessing of Supreme Leader Ayatollah Ali Khamenei to solve Iran’s nuclear crisis, Iranian media has begun to speculate over whether Rouhani and US President Barack Obama would meet, or at least run into one another and shake hands.

Many Iranian Reformist publications have favorably covered the meeting between foreign minister Mohammad Javad Zarif and EU foreign policy chief Catherine Ashton and appear to be eagerly anticipating the meeting on Thursday between Zarif and US Secretary of State John Kerry at a P5+1 ministerial meeting. Reformist newspaper Arman even published a picture of Zarif and Kerry shaking hands (above).

Iran’s hard-liners, however, have attempted to counter this enthusiasm.

Ismail Kosari, a conservative parliament member on the Security and Foreign Policy Commission, said that negotiations between America and Iran would not take place.

“If we wanted to negotiate with the Americans we would not have given so many martyrs,” Kosari said. When asked if there is a difference between the United States of 30 years ago and today, he answered that the United States “has become more bloodthirsty.” He said, “Only after confiscated assets are given back, the sanctions removed and they have apologized for the crimes they have committed against Iran, then we can investigate if we will enter talks with them or not.”

In the contentious interview, Kosari said that the “heroic flexibility” praised by Khamenei was only a “tactical” move. He also denied that Rouhani said in an interview with NBC that he has “complete discretion” to solve the nuclear file. Kosari believes that those who want direct US-Iran negotiations are “Reformists who in reality are Americans, and many of them have ran away and have become refugees in America.”[...]
http://iranpulse.al-monitor.com/index.p ... handshake/
One of the more anticipated events at the UN General Assembly this week was the possibility of a handshake between US President Barack Obama and Iranian President Hassan Rouhani. The handshake, which ultimately did not happen, would have been a first for the presidents of the two countries since the 1979 Iranian revolution.[...]
http://iranpulse.al-monitor.com/index.p ... ns-broken/
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Es wurden vor der Abreise von Rohani nach New York 80 politische Gefangene freigelassen.
TEHRAN, Iran -- Iran said Monday it had freed 80 prisoners arrested in political crackdowns, offering another potential diplomatic boost for the country's new president and his outreach to the West at this week's U.N. gathering.[...]
http://www.huffingtonpost.com/2013/09/2 ... 75815.html
Nach mehr als zweieinhalb Jahren Hausarrest sollen die beiden iranischen Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi und Mehdi Karrubi in Kürze freikommen.

Mehrere Oppositionsgruppen zitierten auf ihren Websites den Sohn von Karrubi, Mohammed Taghi: Irans oberster Führer, Ajatollah Ali Chamenei, habe den Fall an den Nationalen Sicherheitsrat weitergeleitet. Dort soll nun die Aufhebung des Hausarrests geprüft werden. [...]
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013 ... freilassen

Wenngleich natürlich noch viele politische Gefangene in den Gefängnissen sitzen. Ich vermute Mussawi und Karrubi bekommen eine Chance sich erneut ins System zu integrieren. Man muss abwarten was für verbale Zugeständnisse sie dafür machen müssen.
Zuletzt geändert von Platon am Mittwoch 25. September 2013, 20:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »

Bemerkenswert bei der ganzen Sache ist auch, wie wenig sich die westlichen Länder um die Befindlichkeiten der Israelis scheren. Diese stehen in Sachen mittlerweile ziemlich isoliert und müssen sich darauf beschränken die Glaubwürdigkeit der neuen Töne aus Iran zu bezweifeln. Selten stand das Land bzw. seine Regierung derart allein da wie in diesen Tagen beim Thema Iran.
Israel warnt vor dem neuen Kurs des iranischen Präsidenten. Rohani treibe ein doppeltes Spiel, er wolle Zeit für die Fortführung seines Atomprogramms herausschlagen, warnt Premier Netanjahu. Eine PR-Kampagne soll den Iraner als gefährlichen Heuchler brandmarken.

New York - Wie sich die Zeiten ändern: An diesem Freitag ist es ein Jahr her, dass Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in einer denkwürdigen Rede vor der Uno-Generalversammlung vor einer iranischen Atombombe warnte. Zur Veranschaulichung zog er damals sogar eine Comic-Bombe hervor, auf der er dick Israels rote Linie markierte. Spätestens im Sommer dieses Jahres werde das Regime in Teheran die zweite Phase der Urananreicherung abschließen, prophezeite Netanjahu. Dann sei die Produktion einer Atombombe in Iran nicht mehr zu stoppen und Israel werde militärisch eingreifen.

Ein Jahr später scheint es fast, als habe es diese Rede niemals gegeben. Nicht nur das von Netanjahu gesetzte Ultimatum ist ergebnislos verstrichen. Mit der Wahl des gemäßigten Klerikers Hassan Rohani zum iranischen Präsidenten hat sich nun - da sich die Staatsmänner dieser Welt erneut bei der Uno in New York versammeln - auch die Haltung der israelischen Verbündeten gegenüber Teheran deutlich verändert.[...]
http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 24408.html
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Chruschtschow

Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Chruschtschow »

Es ist Bewegung reingekommen in die Beziehungen zwischen dem Iran und dem Westen.
Mal sehen was übrig bleibt?
Zuletzt geändert von Chruschtschow am Mittwoch 25. September 2013, 23:49, insgesamt 1-mal geändert.
van Kessel

Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von van Kessel »

Israel schoss ein Eigentor. Vor der Rede des Rouhani den Saal zu verlassen, zeugt von politischer Unreife. Natürlich wollte der Vorgänger Israels Existenz von der Landkarte tilgen (oder so ähnlich), müssten diese doch aber eigentlich Hosiannah (oder wie es auf hebräisch heißen mag) schreien, dass ein weiterer Staat die Verbrechen der Nazi an den Juden Verbrechen nennt; ist aber nicht, sie möchten weiter schmollen.

Es sind keine Friedensschalmeien aus Teheran, sondern Angebote welche man prüfen sollte. Könnte es sein, dass den Israelis schlicht die Feinde auszugehen scheinen, Feinde welche Freunde mit Kohle auf den Plan rufen lassen?

Die Lieferbeschränkungen gegen den Iran, macht diesen natürlich nicht 'glücklich'. Ein Schritt - auch für den Westen - ist das Erreichen eines Status quo. Die Iraner wissen sehr wohl, dass die USA nur über den Umweg Israel zu erreichen sind. Ich hoffe, die USA nehmen wirklich einmal ihre Stärke wahr, und folgen nicht einer Politik, welche von einer Lobby diktiert wird.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Praia61 »

Auf Reden gebe ich nicht so viel.
Er soll Taten folgen lassen. :cool:
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von DarkLightbringer »

Praia61 » Do 26. Sep 2013, 11:43 hat geschrieben:Auf Reden gebe ich nicht so viel.
Er soll Taten folgen lassen. :cool:
Warum denn, lass ihn doch warm reden. Es ist ja die Zeit des Regimes, die davon läuft. Auf Rhetorik sollte man geduldig mit Rhetorik antworten. Die Mullahs werden schon irgendwann konkrete Angebote machen, schließlich sind sie es, die von den Sanktionen weg kommen müssen. Währendessen halten die Statthalter Assad und Nasrallah weiter die Hand auf - ein möglicherweise nicht ganz funktionierendes Geschäftsmodell.
Zuletzt geändert von DarkLightbringer am Donnerstag 26. September 2013, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Praia61 »

DarkLightbringer » Do 26. Sep 2013, 11:00 hat geschrieben: Warum denn, lass ihn doch warm reden. Es ist ja die Zeit des Regimes, die davon läuft. Auf Rhetorik sollte man geduldig mit Rhetorik antworten. Die Mullahs werden schon irgendwann konkrete Angebote machen, schließlich sind sie es, die von den Sanktionen weg kommen müssen. Währendessen halten die Statthalter Assad und Nasrallah weiter die Hand auf - ein möglicherweise nicht ganz funktionierendes Geschäftsmodell.
Gab es hier nicht mal einige User die dummstumpf behaupteten die Sanktionen des Westen gegen den Iran würden den Iran nicht treffen :D :D
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Platon »


New York (Reuters) - Der neue iranische Präsident Hassan Ruhani wirbt für eine rasche Lösung des Atomstreits.

Die Unterhändler sollten sich eine möglichst knappe Frist setzen, zitierte die "Washington Post" Aussagen Ruhanis vom Mittwoch. "Wenn es drei Monate sind, wäre dies die Wahl des Iran. Wenn es sechs Monate sind, ist das immer noch gut". Am Donnerstag wollten die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland in New York die Verhandlungen mit dem Iran über dessen umstrittenes Atomprogramm fortsetzen. Mit Spannung wurde dabei vor allem das Aufeinandertreffen von US-Außenminister John Kerry mit seinem iranischen Kollegen Mohammad Dschawad Sarif erwartet: Derartig hochrangige Begegnungen sind extrem außergewöhnlich, da die beiden Staaten seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr unterhalten.

Deutschland wird bei den Atomgesprächen durch den scheidenden Außenminister Guido Westerwelle vertreten. Im Vorfeld der Verhandlungen wuchsen allerdings die Zweifel, ob dabei mit greifbaren Ergebnissen zu rechnen ist. "Wir sehen unglaublich viele Signale und Gesten, aber überhaupt keine Substanz", sagte ein französischer Diplomat nach einem Treffen von Außenminister Laurent Fabius mit seinem iranischen Kollegen am Mittwoch am Rande der UN-Vollversammlung. "Hoffentlich wird sich das morgen ändern".
[...]
http://de.reuters.com/article/worldNews ... 3E20130926

Jetzt kommt es in der Tat darauf an, ob man wirklich bereit ist substanzielle Zugeständnisse zu machen. Ich denke auch nicht, dass es notwendig ist da nun jahrelang herum zu verhandeln. Man redet seit 2006 miteinander und da sollten beide Seiten mögliche Szenarien bereits im Vorfeld durchdacht haben.
Mögliche Optionen wären wohl eine teilweise Einstellung der Anreicherung, Verträge über die Lieferung von angereichertem Uran über Drittländer und weitere Inspektoren in einzelnen Anlagen. Die Frage ist natürlich auch wie schnell und welche Sanktionen wann aufgehoben werden.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA und der Iran wollen nicht deshalb kommunizieren, weil sie wieder ihre Liebe für einander entdeckt haben.

Die USA unter Bush hatte noch die Kraft nicht zu diskutieren, sondern Krieg zu führen. Das hat die politischen Reserven und die Handlungsmöglichkeiten der USA erschöpft. Die USA müssen jetzt reden. Ob über Syrien oder mit dem Iran. Washington will die Gespräche, weil sie nicht mehr anders können. Der Unilateralismus, der aus eigener Kraft zu handeln ermöglicht ist nicht mehr umsetzbar. Ein Krieg gegen den Iran ist für die USA nicht wirklich verkraftbar. Die Konfrontationspolitik macht es schwer für eine USA, die sich aus der Region zurückziehen muß. Sie muß vor Ort versuchen die Situation so zu ordnen, daß sie Ansprechpartner hat und wenigestens mit denen, die sie nicht als Partner hat reden kann. Nämlich den Iran. Wenn man nicht mehr vor Ort ist, vor Ort nicht selbst handeln kann, muß man mit den dortigen Leuten, sprich Staaten sprechen können.

Der Iran will wieder full speed agieren können. Das geht unter den Sanktionen nicht. Khatami machte diese Gesprächsangebote bereits vor vielen Jahren. Daran ist nichts neues. Siehe das Guldimann Memorandum. Danach kam die Epoche Bush/Ahmadinejad. Wenn der Iran seine Rolle als Regionalmacht ausbauen will, dann muß er das ohne die Sanktionen machen. Sonst fährt er nur mit halber Kraft. Das mag für einige genügen. Nicht für Teheran. Die USA wollen sicher sein, daß man sich in wesentlichen Eckpunkten abgesprochen hat, bevor sozusagen der Iran "entfesselt" wird. ;)

Die USA und der Iran sehen keinen Sinn mehr darin so weiter miteinander umzugehen. Auch belastet es beide wie es zur Zeit läuft. Die USA können als "Supermacht" nicht mal mehr einen Krieg dort führen und die Sanktionen hindern den Iran Vollgas zu geben. Das ergibt für beide keinen Sinn.

Saudi-Arabien und Israel hingegen fühlen sich überrollt. Israel geht ein wichtiges Argument verloren von der Zweistaatenlösung und den Siedlungen abzulenken. Von Riad höre ich zur Zeit gar nichts. Vermutlich sind sie geschockt. An deren Stelle würde ich erstmal einen Batzen Geld in den USA ausgeben. Für Dinge, die sie ohnehin nie brauchen.

Israel hingegen versucht wieder auszubremsen.
In this UN act, Iran is the star and Israel is the grump observing from the sidelines

'We are the kid who shouts that the emperor has no clothes,' Strategic and Intelligence Affairs Minister Yuval Steinitz, Netanyahu’s close ally, said this week. But the shouting is being ignored.

http://www.haaretz.com/news/diplomacy-d ... m-1.549038
Nur, es wird für Israel immer schwerer dazwischenzufunken. Es gibt eben Befindlichkeiten der USA, die sind nicht dieselben, wie die von Israel.

Ein wesentliches Problem für Israel:
Israel should focus on Mideast peace, not Iran's nukes

It’s more important for Israel to focus on accelerated negotiations with the Palestinians than to play the hero against Iran.

http://www.haaretz.com/opinion/israel-s ... s-1.339684
Man kann davon ausgehen, daß die Kontakte lange vorher von beiden Seiten ausgelotet wurden. Niemand, weder Obama noch Rouhani können sich die Blöße geben aufeinander zuzugehen und dann abzublitzen.

Und beide Seiten, die diese Verbesserungen wünschen, dürfen nicht auf die Hardliner beider Seiten Rücksicht nehmen. Und auch nicht auf Israel oder Saudi-Arabien. Soweit es geht. :D

Wenn es nach den Hardlinern Irans und der USA, wie auch in Israel oder den Saudis gehen würde, wäre Konfrontation eher angesagt. Das lenkt dann so herrlich von anderen Dingen ab.
Zuletzt geändert von King Kong 2006 am Donnerstag 26. September 2013, 15:31, insgesamt 1-mal geändert.
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King Kong 2006
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von King Kong 2006 »

Sollten Teheran und Washington davon nichts wissen? Ein Vertragspartner des Pentagon lässt Material für eine US-Basis in Afghanistan über den iranischen Hafen Bandar Abbas und durch den Iran transportieren.
A Pentagon contractor that provides U.S. forces in Afghanistan with food and water shipped supplies to build an Afghan military base warehouse through Iran, in a move that may have violated U.S. sanctions, Fox News has learned.

Anham, which holds a multibillion-dollar Pentagon supply contract, used Iran's Bandar Abbas port to land building materials and equipment that were later transported across Iran, according to internal corporate emails and trucking manifests reviewed by Fox News.

http://www.foxnews.com/politics/2013/09 ... r-project/
Kaum zu glauben, daß Teheran und die USA nicht wissen, das da so etwas läuft.

Wie weit man schon mal war, bevor Mastermind Bush den Iran auf die Achse des Bösen setzte und in den dümmsten Krieg seit der Varusschlacht marschierte und der iranische Gegenzug in Ahmadinejad mündete sah man in dem Umstand, daß der Iran Garantien übernahm, daß bei Notlandungen von US-Piloten beim Einsatz gegen die Taliban in Afghanistan, diesen Hilfe und Sicherheit zu gewähren, wenn diese im Iran notlanden müssten.

Der Höhepunkt war dann noch eine militärische Zusammenarbeit, ausgerechnet mit den Quds-Einheiten und der Delta-Force. Wobei sich US-Militärs zur Koordination auch noch in Teheran aufgehalten haben sollen.
2001 uprising in Herat
­
The 2001 uprising in Herat was a coordinated insurrection and uprising in the Afghan city of Herat as part of the United States war in Afghanistan. The city was captured on November 12 by Northern Alliance forces as well as Special Forces of the United States, the United Kingdom [1] and the Islamic Republic of Iran.[2]

The combatants

The U.S. Special Operations teams consisted of U.S. Army Rangers and Delta force under the command of CENTCOM General Tommy Franks. Iranian forces consisted of agents of the Qods Force under the command of Major General Yahya Rahim Safavi, commander of the Pasdaran. The Northern Alliance faction consisted of over 5,000 militiamen under the command of Ismail Khan, a commander in the previous Soviet Invasion of Afghanistan and former governor of Herat before the Taliban came into power in 1995. UK Special Forces for reasons of national security remain anonymous and do not out their formal command structure. [3]

Meanwhile, a team of U.S. Special Forces and CIA agents would oversee the operation in Tehran alongside Iranian military intelligence.[4]

http://en.wikipedia.org/wiki/2001_uprising_in_Herat
Soweit war man schon gekommen. Mit der Vorarbeit von Clinton und Khatami. Nach der Zusammenarbeit mit dem Iran und der erfolgreichen Entmachtung der Taliban und der Gewissheit auch mit konstruierten Beweisen gegen den Irak vorgehen zu können, hat der schlaueste US-Präsident aller Zeiten zusammen mit Profiexperten aus neokonservativen Kreisen dann den Iran auf die Achse abgeschoben, empfohlen nicht eine einzige Gasultrazentrifuge aufzustellen, da sonst Krieg bevorsteht. Das Ergebnis kennt man. Jetzt fängt man quasi wieder von vorne an. Es ist anzuraten alte Fehler nicht zu wiederholen.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von van Kessel »

die wesentlichen Rösselsprünge hat @KingKong geschrieben. Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass die Erfinder des Schachspieles die Weltgemeinschaft daran erinnerten, dass - bzgl. der A-Waffen-Thematik - Israel 'an der Reihe' wäre, den Atomwaffensperrvertrag zu unterscheiben.

Upps, der Ball ist im Feld der 'Audi'-Verweigerer, selbst der Holocaust-Hinweis Israels erweist sich zunehmend als nutzloses Bauernopfer.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Wölfelspitz »

van Kessel » Do 26. Sep 2013, 22:31 hat geschrieben:Ergänzend möchte ich noch hinzufügen, dass die Erfinder des Schachspieles die Weltgemeinschaft daran erinnerten, dass - bzgl. der A-Waffen-Thematik - Israel 'an der Reihe' wäre, den Atomwaffensperrvertrag zu unterscheiben.
Was dieses Land nach westlichen Maßstäben natürlich nicht muss und der Iran das weiß ;) Im übrigen ist das im ZDF-Videotext, aber auch in sonstigen Medien mantra-mäßig wiederholte Textbausteinchen, dass der Westen den Iran verdächtige, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an einer A-Bombe zu arbeiten und er deshalb sanktioniert würde, Unfug. In Wahrheit verdächtigt niemand, wahrscheinlich nicht einmal Israel, den Iran, momentan an einer solchen Waffe zu arbeiten. Israel und seinen westlichen Verbündeten stört allerdings die Tatsache, dass der Iran sich überhaupt mit nuklearer Forschung beschäftigt: Denn wer in der Lage ist, die Atomkraft dergestalt beherrscht zu kontrollieren, dass man mit ihr einen Atomreaktor steuern kann, wird dann erst recht wissen, wie man diese Kraft einfach aus der Flasche lässt. Und das passt denen nicht, das ist alles.

Israel würde am liebsten erhaben und selbstsicher über all die "doofen" Teppichknüpfer in seiner Umgebung thronen und sich überlegen fühlen. Zum Glück läuft das nicht.
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Re: Der neue iranische Präsident Hassan Rouhani

Beitrag von Wölfelspitz »

van Kessel » Do 26. Sep 2013, 00:55 hat geschrieben:Israel schoss ein Eigentor. Vor der Rede des Rouhani den Saal zu verlassen, zeugt von politischer Unreife.
Wie ein trotziges Kind :rolleyes: Aber bislang hatte es dieses verzogene Gör (Israel) ja auch nicht nötig, sich mit irgendjemanden ernsthaft auf Dialoge einzulassen. Der große Bruder im Rücken war Absicherung genug für jedwedes Benehmen und jedweder Forderung. Selbst ärgern konnte man ihn, indem man aus Trotz erst recht weiter Siedlungen baute, wenn etwa die EU, wie vor ein paar Monaten geschehen, Hilfsgelder für israelische Projekte aufgrund derartiger Bautätigkeiten stoppte.

Vielleicht wird nach all den Jahren die Staatengemeinschaft es ja langsam mal leid, sich nur um die Bedürfnisse dieses Flegels zu kümmern.
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