MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der DDR

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Talyessin
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MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der DDR

Beitrag von Talyessin »

Hallo Zusammen,

nachdem ein Diskussionsbedarf besteht, sich über die Rolle und der daraus resultierenden Verantwortung der Staatssicherheit in der DDR auszutauschen.
Muninn

Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

Welcher Diskussionsbedarf?

Das Ministerium für Staatssicherheit war ein Inlandsgeheimdienst wie ihn auch die BRD. betriebt.
Zuletzt geändert von Muninn am Mittwoch 7. August 2013, 18:27, insgesamt 1-mal geändert.
Kavenzmann

Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Kavenzmann »

Muninn » Mittwoch 7. August 2013, 18:26 hat geschrieben:Welcher Diskussionsbedarf?

Das Ministerium für Staatssicherheit war ein Inlandsgeheimdienst wie ihn auch die BRD. betriebt.
Nur gab's in der DDR diesen "Dienst" zur Unterdrückung. Das war der wesentliche Unterschied.
Muninn

Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

Kavenzmann » Mi 7. Aug 2013, 17:37 hat geschrieben: Nur gab's in der DDR diesen "Dienst" zur Unterdrückung. Das war der wesentliche Unterschied.

Sie meinen eine innerstaatliche Sicherheit herzustellen ist "Unterdrückung"? Wie in Israel in den okkupierten Gebieten? Meinen Sie in etwa so.
Kavenzmann

Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Kavenzmann »

Muninn » Mittwoch 7. August 2013, 18:50 hat geschrieben: Sie meinen eine innerstaatliche Sicherheit herzustellen ist "Unterdrückung"?

Mit dieser Art von Argumentation haben braune Faschisten (Nazis) und rote Faschisten (Stalinisten) zu allen Zeiten die Bespitzelung und Unterdrückung ihres eigenen Volkes gerechtfertigt.

Metternich war das Vorbild, aber der war ja vergleichsweise harmlos.
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zollagent
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Muninn » Mi 7. Aug 2013, 18:26 hat geschrieben:Welcher Diskussionsbedarf?

Das Ministerium für Staatssicherheit war ein Inlandsgeheimdienst wie ihn auch die BRD. betriebt.
Das war er ganz und gar nicht. Die Stasi war ein Spitzeldienst, der ausschließlich die Aufgabe hatte, die Herrschaft der SED zu festigen und jeden Widerstand oder jeden Widerspruch so früh wie möglich zu erkennen. Das zeigt allein schon a. die Größe (allein ca. 200.000 "inoffizielle Mitarbeiter) und die Kompetenzen. Diese Gleichsetzung eines Spitzeldienstes mit Diensten eines Rechtsstaates wird immer wieder versucht. Sie hat nur keine sachliche Grundlage.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Muninn » Mi 7. Aug 2013, 18:50 hat geschrieben:

Sie meinen eine innerstaatliche Sicherheit herzustellen ist "Unterdrückung"? Wie in Israel in den okkupierten Gebieten? Meinen Sie in etwa so.
Nein, das meint er nicht und das meint auch niemand, der etwas mit Rechtsstaat am Hut hat. Die Stasi stellte keine "innerstaatliche Sicherheit" her, sondern hatte Aufgaben, die teilweise der Aufgabenstellung der Gestapo glichen. U.a. die Aufdeckung von oppositionellen Einstellungen. So was hat nichts mit "innerstaatlicher Sicherheit" zu tun.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

zollagent » Mi 14. Aug 2013, 11:03 hat geschrieben: Nein, das meint er nicht und das meint auch niemand, der etwas mit Rechtsstaat am Hut hat. Die Stasi stellte keine "innerstaatliche Sicherheit" her, sondern hatte Aufgaben, die teilweise der Aufgabenstellung der Gestapo glichen. U.a. die Aufdeckung von oppositionellen Einstellungen. So was hat nichts mit "innerstaatlicher Sicherheit" zu tun.

Sie meinen das der VS keinen Oppositionellen Gruppen wie die sogn. Sauerlandgruppe überwacht.

Auch der VS soll die staatliche Ordnung wahren. Oder halten Sie das für falsch?
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Muninn » Mi 14. Aug 2013, 12:07 hat geschrieben:

Sie meinen das der VS keinen Oppositionellen Gruppen wie die sogn. Sauerlandgruppe überwacht.

Auch der VS soll die staatliche Ordnung wahren. Oder halten Sie das für falsch?
Eine staatliche Ordnung wahren oder eine Diktatur gegen die Bürger in ihrem Bestand sichern, das sind zwei paar Stiefel. Und die Stasi tat Letzteres. Deine Narrenvergleiche ändern nichts daran.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

zollagent » Mi 14. Aug 2013, 11:33 hat geschrieben: Eine staatliche Ordnung wahren oder eine Diktatur gegen die Bürger in ihrem Bestand sichern, das sind zwei paar Stiefel. Und die Stasi tat Letzteres. Deine Narrenvergleiche ändern nichts daran.

Die Staatlicher Ordnung spiegelt sich in den Gesetzen des Staates wieder. Wo hat das Ministerium für Staatsicherheit gegen die Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik verstoßen?
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Muninn » Mi 14. Aug 2013, 12:39 hat geschrieben:

Die Staatlicher Ordnung spiegelt sich in den Gesetzen des Staates wieder. Wo hat das Ministerium für Staatsicherheit gegen die Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik verstoßen?
Und wieder sinnloses Geblubber zugunsten eines Regimes, das schlicht rechtswidrig war. Es gibt Rechte, die kein Staat den Bürgern nehmen darf. Das war aber mit der DDR-Regierung der Fall. Und die Stasi war ihr Werkzeug dafür. Mit deiner Argumentation könntest du alle Arten von Unrechtsregimen rechtfertigen, unabhängig davon, ob sie Sklaverei, Menschenfresserei oder irgendeine andere Barbarei für legal erklären. Sie brauchten dann nur ein entsprechendes Regelwerk. Dem aber, mein lieber Rabenvogel, steht die Zivilisation entgegen. Auch, wenn sie dir offenbar fremd geblieben ist.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

zollagent » Mi 14. Aug 2013, 12:28 hat geschrieben: Und wieder sinnloses Geblubber zugunsten eines Regimes, das schlicht rechtswidrig war. Es gibt Rechte, die kein Staat den Bürgern nehmen darf. Das war aber mit der DDR-Regierung der Fall. Und die Stasi war ihr Werkzeug dafür. Mit deiner Argumentation könntest du alle Arten von Unrechtsregimen rechtfertigen, unabhängig davon, ob sie Sklaverei, Menschenfresserei oder irgendeine andere Barbarei für legal erklären. Sie brauchten dann nur ein entsprechendes Regelwerk. Dem aber, mein lieber Rabenvogel, steht die Zivilisation entgegen. Auch, wenn sie dir offenbar fremd geblieben ist.

Mein lieber Freund. Wenn ich Sie richtig verstanden habe. Das haben Sie erkannt das z.B. die USA ein Unrechtsregime ist. Denn die Todestrafe steht den Menschenrechten entgegen. Von Folter und Konzentrationslager der Amis möchte ich lieber nicht anfangen.

Es freut mich das Sie langsam der Wahrheit auf die Spur kommen. Auch wenn es oft etwas mühsam für mich ist.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Muninn » Do 15. Aug 2013, 00:08 hat geschrieben:

Mein lieber Freund. Wenn ich Sie richtig verstanden habe. Das haben Sie erkannt das z.B. die USA ein Unrechtsregime ist. Denn die Todestrafe steht den Menschenrechten entgegen. Von Folter und Konzentrationslager der Amis möchte ich lieber nicht anfangen.

Es freut mich das Sie langsam der Wahrheit auf die Spur kommen. Auch wenn es oft etwas mühsam für mich ist.
Deine Wahrheit ist mir seit langem bekannt. Eine Verherrlichung von Mördern, Diktatoren und Menschenfeinden. Dein einsamer kalter Krieg, der längst verloren ist und deine moralfreie Verherrlichung von Verbrechern, wenn sie nur die richtige Frontstellung haben, ist eher Objekt von leicht mitleidigem Amüsement denn ernsthafter politischer Diskussion.
Zuletzt geändert von zollagent am Donnerstag 15. August 2013, 09:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

zollagent » Do 15. Aug 2013, 08:44 hat geschrieben: Deine Wahrheit ist mir seit langem bekannt. Eine Verherrlichung von Mördern, Diktatoren und Menschenfeinden. Dein einsamer kalter Krieg, der längst verloren ist und deine moralfreie Verherrlichung von Verbrechern, wenn sie nur die richtige Frontstellung haben, ist eher Objekt von leicht mitleidigem Amüsement denn ernsthafter politischer Diskussion.

Wo habe ich denn die Amis verherrlicht? :?:
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Nichtwähler »

Die Gestapo und deren Nachfolge Organisation, die Stasi, diese beiden Stützen der erst braunen und dann roten Diktatur, stehen sich in nichts nach.
Aber anscheinend lernen die Menschen daraus immer noch nichts.
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Tantris »

Nichtwähler » Do 15. Aug 2013, 12:19 hat geschrieben:Die Gestapo und deren Nachfolge Organisation, die Stasi, diese beiden Stützen der erst braunen und dann roten Diktatur, stehen sich in nichts nach.
Aber anscheinend lernen die Menschen daraus immer noch nichts.
Also... für den fall dass du älter als vier jahre bist: da gabs schon unterschiede. Deutlich mehr morde und folterungen bei der gestapo. Was aus der stasi natürlich keinen anständigen verein macht, aber, man sollte halt nicht derartig wurschtig beim denken vorgehen.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von ToughDaddy »

Nichtwähler » Do 15. Aug 2013, 12:19 hat geschrieben:Die Gestapo und deren Nachfolge Organisation, die Stasi, diese beiden Stützen der erst braunen und dann roten Diktatur, stehen sich in nichts nach.
Aber anscheinend lernen die Menschen daraus immer noch nichts.
Wo hast dieses Unwissen her? Von der Baumschule? Sorry, aber solche Relativierungen der Naziverbrechen ist einfach nur erbärmlich.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Nichtwähler »

ToughDaddy » 15.08.2013, 13:27 hat geschrieben:
Wo hast dieses Unwissen her? Von der Baumschule? Sorry, aber solche Relativierungen der Naziverbrechen ist einfach nur erbärmlich.
Ich relativiere hier nicht, sondern ordne Verbrecher zu Verbrecher. Sonst nichts.
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

Nichtwähler » Do 15. Aug 2013, 14:10 hat geschrieben:
Ich relativiere hier nicht, sondern ordne Verbrecher zu Verbrecher. Sonst nichts.
Jemand, der wegen wiederholten Schwarzfahrens ertappt wird, ist ebenso ein Verbrecher wie jemand, der seine Familie zerstückelt und tiefgefroren hat. Meinst Du, zwischen den beiden Dingen gäbe es evtl. einen klitzekleinen Unterschied?
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 13:23 hat geschrieben:
Jemand, der wegen wiederholten Schwarzfahrens ertappt wird, ist ebenso ein Verbrecher wie jemand, der seine Familie zerstückelt und tiefgefroren hat. Meinst Du, zwischen den beiden Dingen gäbe es evtl. einen klitzekleinen Unterschied?
Naja, die Stasi hat mit der GESTAPO schon sehr viel Ähnlichkeiten. Dass unter der GESTAPO mehr Morde passierten als bei über 50 Jahre Stasi bezweifle ich auch.

Sippenhaft war ein zentraler Punkt bei der Stasi, Auslandsmorde ebenso.
Es gibt keinen Bereich, wo die Stasi sich nicht einbrachte, das war bei der GESTAPO nicht der Fall (Wirtschaft)

http://www.n-tv.de/sport/fussball/Myste ... 41336.html

Der Sprachgebrauch der SED, der das MfS als „Schild und Schwert der Partei“ bezeichnete, beschreibt die ihm zugedachte Funktion im politisch-ideologischen System der DDR.

Genauso war es auch bei der GESTAPO und der NSDAP

---alleine am 22.6 1953 hat die Stasi 6000 Menschen festgenommen

Zudem entführte das MfS in den 1950er Jahren im Zuge diverser Verhaftungsaktionen gegen „feindliche Agenten“ etwa 600 bis 700 Personen aus dem Westen in die DDR.
Zuletzt geändert von jmjarre am Donnerstag 15. August 2013, 15:46, insgesamt 4-mal geändert.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Tantris » Do 15. Aug 2013, 11:25 hat geschrieben:
Also... für den fall dass du älter als vier jahre bist: da gabs schon unterschiede. Deutlich mehr morde und folterungen bei der gestapo. Was aus der stasi natürlich keinen anständigen verein macht, aber, man sollte halt nicht derartig wurschtig beim denken vorgehen.
Ich bin NICHT Deiner Meinung:

Die Stasi folterte genauso.
Lies mal über Ulrich Mühe oder Jörg Berger

Hier aus wiki: (bzw auch in Hohenschönhausen oder auch Bautzen in gleicher Form zu lesen)

Das MfS war kein klassisches Abwehr- und Aufklärungsorgan, da seine Kompetenzen weit über die eines normalen Nachrichtendienstes hinausgingen.

Im Gegensatz zu Nachrichtendiensten in westlichen Demokratien, wo es eine strikte Gewaltenteilung zwischen Exekutive, Legislative und Judikative gibt, hatte das MfS auch polizeiliche und staatsanwaltliche Befugnisse. Selbst die Überwachung und Verfolgung von Parteimitgliedern waren erlaubt, allerdings mussten solche Vorgänge von den Abteilungsleitern (Oberstleutnant und höher) erst genehmigt werden.

So war das MfS primär ein Überwachungs- und Repressionsorgan der SED, das die DDR-Gesellschaft in allen Bereichen kontrollierte, und erst in zweiter Linie ein Auslandsnachrichtendienst. Der Aufgabenschwerpunkt spiegelte sich auch in der zahlenmäßigen Verteilung des Personals wider.
Durch Beschluss des SED-Politbüros vom 23. September 1953 wurde festgelegt, dass das Ministerium für Staatssicherheit als militärisches Organ sowohl als Inlands- als auch als Auslandsnachrichtendienst arbeiten sollte.[18] Dies umfasste folgende Aufgabenbereiche:
Inland[Bearbeiten]

Durchführung von Agententätigkeit, z. B.: Kontrolle von Massenorganisationen und gezielte Zersetzung und Spaltung potenzieller oppositioneller Kreise, wie zum Beispiel Intellektuelle, Dissidenten, sowie der Kirche und deren Jugendgruppen.[19]
Umfassende Überwachung der DDR-Bürger und teilweise auch ihrer Angehörigen außerhalb der DDR unter Missachtung ihrer Bürgerrechte. Wurde im Jargon auch „Aufdeckung und Beseitigung feindlicher Zersetzungstätigkeiten“ genannt. Dies erfolgte u. a. durch Bespitzeln, Zensur von Presse und Filmen, Unterdrückung der Meinungsfreiheit.

Kontrolle („Absicherung“) sämtlicher bewaffneter Organe der DDR (Grenztruppen, NVA und Volkspolizei)
Kontrolle („Absicherung“) des Staatsapparates (andere Ministerien)
Kontrolle („Absicherung“) der volkswirtschaftlichen Organe (Kombinate und Betriebe)
Kontrolle („Absicherung“) des Verkehrswesens und der Touristik
Zusammenarbeit zwischen Sicherheitsorganen und Volkspolizei
Personenschutz von Partei- und Staatsfunktionären
Überwachung sogenannter „bevorrechteter Personen“ (Diplomaten, akkreditierte Presse und Geschäftsleute)
Aufklärung besonderer Straftatbestände wie gemeingefährlicher Brandstiftung oder politisch motivierter Schmierereien (Sachbeschädigung und staatsfeindliche Hetze)

Das MfS übernahm nach Todesfällen an der Berliner Mauer oder der innerdeutschen Grenze die Ermittlungen zum Hergang und ihre Verschleierung gegenüber der Öffentlichkeit und den Angehörigen. Dabei „legendierte“ das MfS die Fälle, um ihnen entweder wenig bis keine Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen oder die Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken. Getötete Grenzsoldaten stilisierte das MfS zu Helden, für deren Tod feindliche Agenten oder Verbrecher verantwortlich seien. Tatortuntersuchungsberichte, Sterbeurkunden und andere Dokumente wurden dafür gefälscht. Ferner kontrollierte das MfS den Verbleib der Leichen und die Umstände der Beerdigungen. Angehörige wurden verpflichtet, über die Todesumstände Stillschweigen zu bewahren oder bekamen erfundene Geschichten erzählt.[20]

Ausland[Bearbeiten]
Durchführung geheimdiensttypischer verdeckter Operationen (MfS-Begriff: Aktive Maßnahmen) und von Spionage durch die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A)
Aufklärungsarbeit in Westdeutschland und West-Berlin mit dem Ziel, aus allen wichtigen Institutionen der Westalliierten (Bonner Regierung, Industrie, Forschung) Informationen zu gewinnen.
Aktive Spionageabwehr und Abwehr von Anschlägen privater und staatlicher Organisationen
Aktive Beeinflussung des öffentlichen Lebens im Westen durch Eindringen von MfS-Informanten in alle wichtigen Bereiche (z. B. durch aktive Desinformation)
Im Rahmen von Auslandsmissionen, etwa in Mosambik wurden aufgrund der Fluchtgefahr auch „zivile Einsätze“ für Bauprojekte und Infrastruktur mit Kräften (etwa des Wachregiments Feliks Dzierzynski) durchgeführt, die dabei nicht in Uniform auftraten.[21]
Mordanschläge[Bearbeiten]

Es sind diverse Mordanschläge des MfS auf im Westen lebende Regimegegner belegt. So versuchten MfS-Agenten mehrfach, den in der Bundesrepublik lebenden Fluchthelfer Wolfgang Welsch zu ermorden. Beim Mord an dem im Westen lebenden DDR-Dissidenten Bernd Moldenhauer deuten Indizien darauf hin, dass das MfS den Täter beauftragt hatte. Auch Siegfried Schulze, ein Mitglied der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit, wurde 1975 zum Ziel eines Mordanschlags.[22] Ebenso wurde eine Beteiligung des MfS am Unfalltod des Fußballspielers Lutz Eigendorf vermutet. Demnach sei Eigendorf zunächst Alkohol injiziert und anschließend während der Fahrt geblendet worden. Auch gab ein mehrfach vorbestrafter, ehemaliger IM an, vom MfS einen Mordauftrag für Eigendorf erhalten, diesen aber nicht ausgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht jedoch keine objektiven Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod Eigendorfs.[23][24] Auf den Fluchthelfer Kay Mierendorff wurde 1982 ein Briefbombenanschlag verübt, den er schwerverletzt überlebte.[25][26][27][28]
Rechtsgrundlagen[Bearbeiten]

Die Führungsrolle der SED war in Artikel 1 der DDR-Verfassung von 1968 verankert:
„Die Deutsche Demokratische Republik ist ein sozialistischer Staat deutscher Nation. Sie ist die politische Organisation der Werktätigen in Stadt und Land, die gemeinsam unter Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei den Sozialismus verwirklichen“

Da die SED in ihrem Selbstverständnis davon ausging, mit dem Marxismus-Leninismus im Besitz der Wahrheit zu sein und die Gesetzmäßigkeiten der Geschichte zu kennen, leitete sie daraus ein Führungsmonopol ab.

Verbindliche Grundlagen für die Tätigkeit des MfS waren die Befehle und Weisungen des Politbüros, die kritiklos und strikt zu befolgen waren. Das Statut des MfS von 1969[29] legte fest, dass das Programm der SED und die Beschlüsse des Zentralkomitees (ZK) sowie des Politbüros Richtlinien für die geheimpolizeiliche Arbeit des MfS sind. Diese Beschlüsse wurden jeweils von Parteifunktionären den verantwortlichen Leitern des MfS dargelegt, wobei die politischen Schwerpunkte der nachrichtendienstlichen Arbeit, der politische und gesellschaftliche Handlungsspielraum sowie die zu beachtenden Normen der geheimpolizeilichen Tätigkeit festgelegt wurden.[30]

Rechtliche Grundlage für die Tätigkeit des MfS bildete das „Gesetz über die Bildung eines Ministeriums für Staatssicherheit“, die Statuten des SfS/MfS von 1953[31] bzw. 1969[32] (die strengster Geheimhaltung unterlagen und in denen die geheimdienstlichen Befugnisse von der Regierung oder dem Nationalen Verteidigungsrat begründet wurden) sowie die Strafprozessordnung und das Volkspolizei-Gesetz von 1968, dessen Paragraph 20 die Angehörigen des MfS mit polizeilichen Befugnissen ausstattete. Allerdings bewegte sich der Geheimdienst auch außerhalb dieser rechtlichen Grundlagen und verstieß bei seiner Arbeit auch gegen Verfassungsgarantien der eigenen DDR-Verfassung.

-----------

wenn Du unter wiki nach GESTAPO suchst, wirst Du wenige Unterschiede finden, da es auch damals im 3. Reich keine Gewaltenteilung gab.
Zuletzt geändert von jmjarre am Donnerstag 15. August 2013, 15:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 13:23 hat geschrieben:
Jemand, der wegen wiederholten Schwarzfahrens ertappt wird, ist ebenso ein Verbrecher wie jemand, der seine Familie zerstückelt und tiefgefroren hat. Meinst Du, zwischen den beiden Dingen gäbe es evtl. einen klitzekleinen Unterschied?
Deine Verklärung mit diesem Beispiel KOTZT mich an und die eine Verhöhnung ohnegleichen
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 15:38 hat geschrieben:
Naja, die Stasi hat mit der GESTAPO schon sehr viel Ähnlichkeiten. Dass unter der GESTAPO mehr Morde passierten als bei über 50 Jahre Stasi bezweifle ich auch.
Du bezweifelst es also... Das ist natürlich eine wirklich fundierte Basis für Deine Ausführungen. Ist denn die Stasi eigentlich auch organisatorisch/politisch identisch mit der SS oder dem SD? Mit der Geheimen Feldpolizei oder den Einsatzgruppen...?

Manchmal fragt man sich wiklich, was manche Leute dazu bewegt, sich zu Dingen zu äußern, obwohl man schon beim ersten Satz weiß, dass sie davon null Ahnung haben.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Muninn » Mi 7. Aug 2013, 17:26 hat geschrieben:Welcher Diskussionsbedarf?

Das Ministerium für Staatssicherheit war ein Inlandsgeheimdienst wie ihn auch die BRD. betriebt.
FALSCH, die Stasi hatte alleine 20.000 Auslandsagenten in der BRD- was laberst Du hier für einen MIST!????

Die Stasi war in Mosambik oder auch in der BRD für Morde verantwortlich
Zuletzt geändert von jmjarre am Donnerstag 15. August 2013, 16:02, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 15:55 hat geschrieben:
Deine Verklärung mit diesem Beispiel KOTZT mich an und die eine Verhöhnung ohnegleichen
Durchatmen, Nachdenken, evtl. Posten.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 15:58 hat geschrieben:
FALSCH, die Stasi hatte alleine 20.000 Auslandsagenten in der BRD-
Und die Gestapo war ausschließlich im Inland tätig, Du Blitzbirne.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 15:01 hat geschrieben:
Und die Gestapo war ausschließlich im Inland tätig, Du Blitzbirne.
Die Gestapo hatte 30.000 Aktive und die Stasi ca 200.000 bis 240.000

Die GESTAPO war m.E. NICHT im Ausland tätig,

Welche geflüchtete Menschen hat denn die GESTAPO im Ausland ermordet? :cool:
http://www.welt.de/sport/fussball/artic ... ollte.html
Zuletzt geändert von jmjarre am Donnerstag 15. August 2013, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 16:05 hat geschrieben:
Die Gestapo hatte 30.000 Aktive und die Stasi ca 200.000 bis 240.000

Die GESTAPO war m.E. NICHT im Ausland tätig,
Keine Ahnung und auch noch des Lesens unkundig. Traurig sowas.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 15:12 hat geschrieben:
Keine Ahnung und auch noch des Lesens unkundig. Traurig sowas.
also nochmals: wen hat die GESTAPO im Ausland ermordet?

eher sogar das Gegenteil:

Die Stasi war dabei, Internierungslager in der DDR für Oppositionelle aufzubauen
http://www.ndr.de/geschichte/grenzenlos ... ne100.html
Zuletzt geändert von jmjarre am Donnerstag 15. August 2013, 16:21, insgesamt 2-mal geändert.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 14:57 hat geschrieben: Du bezweifelst es also... Das ist natürlich eine wirklich fundierte Basis für Deine Ausführungen. Ist denn die Stasi eigentlich auch organisatorisch/politisch identisch mit der SS oder dem SD? Mit der Geheimen Feldpolizei oder den Einsatzgruppen...?

Manchmal fragt man sich wiklich, was manche Leute dazu bewegt, sich zu Dingen zu äußern, obwohl man schon beim ersten Satz weiß, dass sie davon null Ahnung haben.
War eine Organisation über der Stasi? Nein.

Die GESTAPO war im Auslandseinsatz?

Also...die Stasi war im Auslandseinsatz: Äthiopien, Mosambik, BRD...dort haben sie Morde begangen, Waffen geliefert usw...

Ausland
Durchführung geheimdiensttypischer verdeckter Operationen (MfS-Begriff: Aktive Maßnahmen) und von Spionage durch die Hauptverwaltung Aufklärung (HV A)

Aufklärungsarbeit in Westdeutschland und West-Berlin mit dem Ziel, aus allen wichtigen Institutionen der Westalliierten (Bonner Regierung, Industrie, Forschung) Informationen zu gewinnen.

Aktive Spionageabwehr und Abwehr von Anschlägen privater und staatlicher Organisationen

Aktive Beeinflussung des öffentlichen Lebens im Westen durch Eindringen von MfS-Informanten in alle wichtigen Bereiche (z. B. durch aktive Desinformation)

Im Rahmen von Auslandsmissionen, etwa in Mosambik wurden aufgrund der Fluchtgefahr auch „zivile Einsätze“ für Bauprojekte und Infrastruktur mit Kräften (etwa des Wachregiments Feliks Dzierzynski) durchgeführt, die dabei nicht in Uniform auftraten.[21]

Mordanschläge[Bearbeiten]

Es sind diverse Mordanschläge des MfS auf im Westen lebende Regimegegner belegt. So versuchten MfS-Agenten mehrfach, den in der Bundesrepublik lebenden Fluchthelfer Wolfgang Welsch zu ermorden. Beim Mord an dem im Westen lebenden DDR-Dissidenten Bernd Moldenhauer deuten Indizien darauf hin, dass das MfS den Täter beauftragt hatte. Auch Siegfried Schulze, ein Mitglied der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit, wurde 1975 zum Ziel eines Mordanschlags.[22] Ebenso wurde eine Beteiligung des MfS am Unfalltod des Fußballspielers Lutz Eigendorf vermutet. Demnach sei Eigendorf zunächst Alkohol injiziert und anschließend während der Fahrt geblendet worden. Auch gab ein mehrfach vorbestrafter, ehemaliger IM an, vom MfS einen Mordauftrag für Eigendorf erhalten, diesen aber nicht ausgeführt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sieht jedoch keine objektiven Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod Eigendorfs.[23][24] Auf den Fluchthelfer Kay Mierendorff wurde 1982 ein Briefbombenanschlag verübt, den er schwerverletzt überlebte.

Die SS ja, aber die GESTAPO? Hmmm.
Zuletzt geändert von jmjarre am Donnerstag 15. August 2013, 16:29, insgesamt 1-mal geändert.
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Blickwinkel »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 16:27 hat geschrieben:
War eine Organisation über der Stasi? Nein.

Die GESTAPO war im Auslandseinsatz?

Also...die Stasi war im Auslandseinsatz: Äthiopien, Mosambik, BRD...dort haben sie Morde begangen, Waffen geliefert usw...

Die SS ja, aber die GESTAPO? Hmmm.
Die Gestapo war im Auslandseinsatz, z.B. in Frankreich. In allen wichtigen von Deutschland besetzten Ländern gab es Gestapo-Außenstellen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von jmjarre »

Blickwinkel » Do 15. Aug 2013, 15:33 hat geschrieben:
Die Gestapo war im Auslandseinsatz, z.B. in Frankreich. In allen wichtigen von Deutschland besetzten Ländern gab es Gestapo-Außenstellen.
willst Du das nun tatsächlich vergleichen mit der MfS? Alleine schon zahlenmässig...
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Fadamo »

zollagent » Mi 14. Aug 2013, 11:00 hat geschrieben: Das war er ganz und gar nicht. Die Stasi war ein Spitzeldienst, der ausschließlich die Aufgabe hatte, die Herrschaft der SED zu festigen und jeden Widerstand oder jeden Widerspruch so früh wie möglich zu erkennen. Das zeigt allein schon a. die Größe (allein ca. 200.000 "inoffizielle Mitarbeiter) und die Kompetenzen. Diese Gleichsetzung eines Spitzeldienstes mit Diensten eines Rechtsstaates wird immer wieder versucht. Sie hat nur keine sachliche Grundlage.


Jeder staat hat seinen spitzeldienst.Daher sollte jeder staat sich an die eigene nase fassen.
Du darfst davon ausgehen,dass in deutschland nicht alles sauber abläuft.
Es wimmelt nur so an demokratie-und rechtsverletzungen.
Ob in der politik oder beschitzelung. oder in der wirtschaft.
In deutschland stinkt es fürchterlich nach unreinheit.Und wer es leugnet ist blind oder will es nicht sehen.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Blickwinkel »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 16:52 hat geschrieben:
willst Du das nun tatsächlich vergleichen mit der MfS? Alleine schon zahlenmässig...
Ich will gar nichts vergleichen, ich stelle nur fest, es gab Außenstellen der Gestapo in den besetzten Ländern und damit war die Gestapo auch im Ausland tätig.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Tantris »

Blickwinkel » Do 15. Aug 2013, 16:57 hat geschrieben:
Ich will gar nichts vergleichen, ich stelle nur fest, es gab Außenstellen der Gestapo in den besetzten Ländern und damit war die Gestapo auch im Ausland tätig.
Hat die ddr denn keine kriege begonnen und ihre neutralen nachbarstaaten besetzt?

Dann gabs wohl doch unterschiede...
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Nichtwähler »

jmjarre » 15.08.2013, 16:05 hat geschrieben:
Die Gestapo hatte 30.000 Aktive und die Stasi ca 200.000 bis 240.000

Die GESTAPO war m.E. NICHT im Ausland tätig,

Welche geflüchtete Menschen hat denn die GESTAPO im Ausland ermordet? :cool:
http://www.welt.de/sport/fussball/artic ... ollte.html
Stimmt, die Gestapo war - abgesehen von den besetzten Gebieten - nicht im Ausland tätig, dafür gab es den SD ( Sicherheitsdienst ) und die Organisation Gehlen, welche gleich nach dem 2.WK mit fast der gesamten Mannschaft zum späteren BND wurde.
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Nichtwähler »

Blickwinkel » 15.08.2013, 16:57 hat geschrieben:
Ich will gar nichts vergleichen, ich stelle nur fest, es gab Außenstellen der Gestapo in den besetzten Ländern und damit war die Gestapo auch im Ausland tätig.
Ja, aber die besetzten Länder waren Protektorate und/oder standen unter Deutscher Verwaltung. Das galt nicht als Ausland.
Tatsachen hören nicht auf zu existieren, nur weil sie ignoriert werden.
( Aldous Huxley )
van Kessel

Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von van Kessel »

hi Nichtwähler,
Ja, aber die besetzten Länder waren Protektorate und/oder standen unter Deutscher Verwaltung. Das galt nicht als Ausland.
ich schleife euch beiden gern ein Messerchen, mit welchem ihr hervorragend Haare spalten könnt! :D

Natürlich blieben die besetzten Länder weiterhin Ausland. Wenn die Nazis dies anders sahen, so war dies Nazi-Verständnis, nicht Recht. Es ist dabei völlig unerheblich, wie die Nazis diese Dienste zu benennen pflegten.

Es entspricht in der Dialektik dem Verständnis, einen amerikanischen Dienst intellektuel zu nennen, nur weil dieser Dienst dies Wort (bitte, Kenner des Amerikanischen nicht so genau hin'hören') in seiner Bezeichnung trägt.
Muninn

Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Muninn »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 14:58 hat geschrieben:
FALSCH, die Stasi hatte alleine 20.000 Auslandsagenten in der BRD- was laberst Du hier für einen MIST!????

Die Stasi war in Mosambik oder auch in der BRD für Morde verantwortlich

Ich habe mir mal das Filmchen angeschaut. Wo werden da die Morde des MfS erwähnt?
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

Nichtwähler » Do 15. Aug 2013, 19:27 hat geschrieben:
Ja, aber die besetzten Länder waren Protektorate und/oder standen unter Deutscher Verwaltung. Das galt nicht als Ausland.
Das ist nicht die entscheidende Frage. Natürlich war die Gestapo auch in den besetzten Gebieten tätig. Sie war aber kein Auslandsgeheimdienst, sondern ein Instrument der Repression im Inneren - also zur Unterdrückung von (vermeintlichen) Regimegegnern. Insofern ist der Vergleich von Gestapo und MfS völlig schwachsinnig, zumal die Gestapo eine tatsächlich ziemlich kleine Truppe war im Verhältnis zu anderen Dienststellen des NS-Unterdrückungsapparates. Wenn man überhaupt einen Vergleich (der immer ahistorisch und falsch sein muss) anstellen wollte, könnte man das MfS mit dem RSHA vergleichen.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Tantris » Do 15. Aug 2013, 12:25 hat geschrieben:
Also... für den fall dass du älter als vier jahre bist: da gabs schon unterschiede. Deutlich mehr morde und folterungen bei der gestapo. Was aus der stasi natürlich keinen anständigen verein macht, aber, man sollte halt nicht derartig wurschtig beim denken vorgehen.
Das Prinzip wurde angesprochen, nicht die schiere Größe.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 14:23 hat geschrieben:
Jemand, der wegen wiederholten Schwarzfahrens ertappt wird, ist ebenso ein Verbrecher wie jemand, der seine Familie zerstückelt und tiefgefroren hat. Meinst Du, zwischen den beiden Dingen gäbe es evtl. einen klitzekleinen Unterschied?
Schwarzfahren ist kein Verbrechen, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Die "klitzekleinen Unterschiede" scheinen dir auch nicht sehr vertraut zu sein.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Olifant » Do 15. Aug 2013, 15:57 hat geschrieben: Du bezweifelst es also... Das ist natürlich eine wirklich fundierte Basis für Deine Ausführungen. Ist denn die Stasi eigentlich auch organisatorisch/politisch identisch mit der SS oder dem SD? Mit der Geheimen Feldpolizei oder den Einsatzgruppen...?

Manchmal fragt man sich wiklich, was manche Leute dazu bewegt, sich zu Dingen zu äußern, obwohl man schon beim ersten Satz weiß, dass sie davon null Ahnung haben.
Du bist ein gutes Beispiel!
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

jmjarre » Do 15. Aug 2013, 16:52 hat geschrieben:
willst Du das nun tatsächlich vergleichen mit der MfS? Alleine schon zahlenmässig...
Dieser Streit ist völlig unsinnig. Die Gestapo und die Stasi hatten prinzipiell die gleiche Aufgabenstellung, nämlich die Sicherung der Herrschaft einer Diktatur gegen das eigene Volk und sie nutzten prinzipiell die gleichen Werkzeuge, nämlich Spitzel, willkürliche Verhaftungen, Folter und Rufmord (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Das wars dann auch. Die Diskussion, was denn nun "besser" war, kann man sich schenken. Denn beides war verwerflich.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Tantris »

zollagent » Fr 16. Aug 2013, 11:02 hat geschrieben: Schwarzfahren ist kein Verbrechen, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Die "klitzekleinen Unterschiede" scheinen dir auch nicht sehr vertraut zu sein.
Du kannst sehr wohl wegen schwarzfahrens in den knast kommen. Monatelang. Gibts alles.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von zollagent »

Tantris » Fr 16. Aug 2013, 11:13 hat geschrieben:
Du kannst sehr wohl wegen schwarzfahrens in den knast kommen. Monatelang. Gibts alles.
Geht sogar wegen Falschparkens. Ändert aber nichts am grundsätzlichen Charakter der Ordnungswidrigkeit. Und gehört ganz sicher nicht in eine Kategorie mit einem Kapitalverbrechen.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Olifant »

zollagent » Fr 16. Aug 2013, 11:04 hat geschrieben: Du bist ein gutes Beispiel!
Brrrrrr.... Das war jetzt aber volle elle fies... Und auch noch total intelligent...
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von ToughDaddy »

zollagent » Fr 16. Aug 2013, 11:02 hat geschrieben: Schwarzfahren ist kein Verbrechen, sondern eine Ordnungswidrigkeit. Die "klitzekleinen Unterschiede" scheinen dir auch nicht sehr vertraut zu sein.
Ein Verbrechen zwar nicht, aber eine Straftat:
http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__265a.html
Mithin solltest Dich selber vorher vertraut machen.
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Re: MfS - Oder die Verantwortung der Staatssicherheit in der

Beitrag von Tantris »

zollagent » Fr 16. Aug 2013, 11:21 hat geschrieben: Geht sogar wegen Falschparkens. Ändert aber nichts am grundsätzlichen Charakter der Ordnungswidrigkeit. Und gehört ganz sicher nicht in eine Kategorie mit einem Kapitalverbrechen.
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Beitrag von zollagent »

ToughDaddy » Fr 16. Aug 2013, 12:03 hat geschrieben:
Ein Verbrechen zwar nicht, aber eine Straftat:
http://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__265a.html
Mithin solltest Dich selber vorher vertraut machen.
Das sagt der Richtige. Kapitalverbrechen mit Schwarzfahren in einen Topf werfen, das tun nur juristische Laien. Oder Stammtischpolitiker, die niemand wählt. Man will ja ins Gespräch kommen, gelle? ;)
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