Die Pflege im Materialismus
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Die Pflege im Materialismus
Mit der Pflege der eigenen Eltern geben die Kinder ihren Eltern das zurück, was ihre Eltern an Opfern für sie selbst erbracht hatten. Unser Status Quo in der Pflege zeigt, dass Eltern ihre Kinder im allgemeinen sehr viel mehr lieben als umgekehrt.
Die Verantwortung der Kinder hat unsere Gesellschaft deshalb an externe Dienstleister outgesourct, für deren Bezahlung natürlich im optimalen Fall die Gesellschaft auch noch selbst verantwortlich sein sollte. Und jetzt zeigt sich unsere Gesellschaft verwundert über die Folgen dieses Outsourcings.
Natürlich geht es bei einem solchen Outsourcing von Dienstleistungen nicht primär um die Bedürfnisse der Pflegebedürftigten, sondern in aller erster Linie um die materiellen Bedürfnisse derjenigen, die ihr Einkommen mit solchen Dienstleistungen erwerben.
Das sind die Unternehmen/Kirchen, die solche Dienstleistungen anbieten und vor allem natürlich die dort Beschäftigten. Es überrascht nicht, dass es in öffentlichen Debatten zur Pflege am allermeisten um die Bezahlung des Pflegepersonals geht.
Die Pflegebedürftigten selbst haben keine Lobby. Meist werden sie noch nicht einmal um ihre Meinung gefragt. Jeder, der ein Pflegeheim schon häufiger von innen gesehen hat, der kennt die Reaktion der Pflegebedürftigen vor allem am Anfang der Heimunterbringung.
Gerade im Fall der inzwischen sehr häufigen Demenz zeigt sich am Anfang einer Heimunterbringung in den allermeisten Fällen ein extremer Verschlechterungsschub, vor allem, sobald die Menschen merken, dass dies kein vorübergehender Unterbringungszustand sein wird. Die Pflegebedürftigen fühlen sich zurecht abgeschoben und wertlos, weshalb viele schließlich nur noch auf ihren Tod warten, selbst in besser organisierten Heimen.
Man sieht an diesen Reaktionen, dass unsere Gesellschaft mit der Organisation der Pflege von Menschen etwas tut, was wider der Natur ist. Etwas Unsoziales, ja etwas Asoziales.
Die nächste Pflegestufe wird deshalb beim Outsourcing von Pflege sehr viel schneller erreicht als im familiären Umfeld. Das hat natürlich nicht nur mit der Heimunterbringung selbst zu tun und der dadurch entstandenen Krisensituation für den Pflegebedürftigen, aber halt eben auch, im Ursprung sogar mehr als alles andere.
Es hat natürlich auch damit zu tun, dass das Pflegeunternehmen aus materiellen Gründen ein großes Interesse daran hat, die Pflegebedürftigen möglichst schnell in eine möglichst hohe Pflegestufe zu hieven.
Deshalb werden in vielen Heimen bereits bei Einreichung eines Höherstufungsantrags sedierende Medikamente, ohne "offizielle" Absprache mit dem jeweiligen Hausarzt, erhöht. Man möchte natürlich beim Eintreffen des MdK-Mitarbeiters, der über die Höherstufung entscheidet, das Opfer in einem möglichst entrückten Zustand haben. Sonst kommt er noch auf den Gedanken und sagt, dass er sich vor ein paar Tagen noch selbstständig waschen und ohne Hilfe essen konnte. Dass der MdK Mitarbeiter bei Pflegeheimen das eine oder andere mal ein Auge zudrückt und Offensichtliches übersieht, kann durch diverse, materielle Gunstzuweisungen unterstützt werden.
Ein Bettlägeriger der Pflegestufe 3 bringt natürlich mehr Einnahmen, kostet aber meistens nicht so viel Zeit und Arbeit wie ein Dementer der Pflegestufe 1, den man beinahe immer unter Beobachtung halten muss, weil er oft zu Stürzen und zum Weglaufen neigt.
Man tut sogar so, als könnten Miseren im outgesourcten Pflegebereich dadurch behoben werden, dass man den dort Angestellten mehr Geld für ihre Dienstleistungen bezahlt.
Aber, wer Liebe und Zuwendung mit Geld bezahlen möchte, der sollte besser in ein teures Bordell gehen. Dort wird er spätestens erkennen, dass man Liebe und Zuwendung nicht mit Geld regeln kann, wenn er es nicht schon durch seine Parternschaft(en) erfahren hat.
Natürlich gibt es extreme Situationen, in denen eine externe Pflege die einzig realistische Option ist. Das ist unbestitten.
In 9 von 10 Fällen der Heimunterbringung gibt es allerdings keinerlei medizinische Notwendigkeit für eine solche Maßnahme.
Das ursächliche Problem liegt darin, dass unsere Gesellschaft sich überhaupt keine intensiveren Gedanken darüber macht, wie sie Pflege im bisherigen Umfeld organisieren könnte. Es gibt da mehr Möglichkeiten als mancher denkt, der noch nie seine Birne besonders angestrengt hat.
Einer Gesellschaft, die Soziales aber üblicherweise als Forderung an andere (oder die "abstrakte" Gesellschaft selbst) projiziert, fehlt natürlich das Bewusstsein, das für kreative Ideen in der Pflege unbedingte Voraussetzung wäre.
Die Verantwortung der Kinder hat unsere Gesellschaft deshalb an externe Dienstleister outgesourct, für deren Bezahlung natürlich im optimalen Fall die Gesellschaft auch noch selbst verantwortlich sein sollte. Und jetzt zeigt sich unsere Gesellschaft verwundert über die Folgen dieses Outsourcings.
Natürlich geht es bei einem solchen Outsourcing von Dienstleistungen nicht primär um die Bedürfnisse der Pflegebedürftigten, sondern in aller erster Linie um die materiellen Bedürfnisse derjenigen, die ihr Einkommen mit solchen Dienstleistungen erwerben.
Das sind die Unternehmen/Kirchen, die solche Dienstleistungen anbieten und vor allem natürlich die dort Beschäftigten. Es überrascht nicht, dass es in öffentlichen Debatten zur Pflege am allermeisten um die Bezahlung des Pflegepersonals geht.
Die Pflegebedürftigten selbst haben keine Lobby. Meist werden sie noch nicht einmal um ihre Meinung gefragt. Jeder, der ein Pflegeheim schon häufiger von innen gesehen hat, der kennt die Reaktion der Pflegebedürftigen vor allem am Anfang der Heimunterbringung.
Gerade im Fall der inzwischen sehr häufigen Demenz zeigt sich am Anfang einer Heimunterbringung in den allermeisten Fällen ein extremer Verschlechterungsschub, vor allem, sobald die Menschen merken, dass dies kein vorübergehender Unterbringungszustand sein wird. Die Pflegebedürftigen fühlen sich zurecht abgeschoben und wertlos, weshalb viele schließlich nur noch auf ihren Tod warten, selbst in besser organisierten Heimen.
Man sieht an diesen Reaktionen, dass unsere Gesellschaft mit der Organisation der Pflege von Menschen etwas tut, was wider der Natur ist. Etwas Unsoziales, ja etwas Asoziales.
Die nächste Pflegestufe wird deshalb beim Outsourcing von Pflege sehr viel schneller erreicht als im familiären Umfeld. Das hat natürlich nicht nur mit der Heimunterbringung selbst zu tun und der dadurch entstandenen Krisensituation für den Pflegebedürftigen, aber halt eben auch, im Ursprung sogar mehr als alles andere.
Es hat natürlich auch damit zu tun, dass das Pflegeunternehmen aus materiellen Gründen ein großes Interesse daran hat, die Pflegebedürftigen möglichst schnell in eine möglichst hohe Pflegestufe zu hieven.
Deshalb werden in vielen Heimen bereits bei Einreichung eines Höherstufungsantrags sedierende Medikamente, ohne "offizielle" Absprache mit dem jeweiligen Hausarzt, erhöht. Man möchte natürlich beim Eintreffen des MdK-Mitarbeiters, der über die Höherstufung entscheidet, das Opfer in einem möglichst entrückten Zustand haben. Sonst kommt er noch auf den Gedanken und sagt, dass er sich vor ein paar Tagen noch selbstständig waschen und ohne Hilfe essen konnte. Dass der MdK Mitarbeiter bei Pflegeheimen das eine oder andere mal ein Auge zudrückt und Offensichtliches übersieht, kann durch diverse, materielle Gunstzuweisungen unterstützt werden.
Ein Bettlägeriger der Pflegestufe 3 bringt natürlich mehr Einnahmen, kostet aber meistens nicht so viel Zeit und Arbeit wie ein Dementer der Pflegestufe 1, den man beinahe immer unter Beobachtung halten muss, weil er oft zu Stürzen und zum Weglaufen neigt.
Man tut sogar so, als könnten Miseren im outgesourcten Pflegebereich dadurch behoben werden, dass man den dort Angestellten mehr Geld für ihre Dienstleistungen bezahlt.
Aber, wer Liebe und Zuwendung mit Geld bezahlen möchte, der sollte besser in ein teures Bordell gehen. Dort wird er spätestens erkennen, dass man Liebe und Zuwendung nicht mit Geld regeln kann, wenn er es nicht schon durch seine Parternschaft(en) erfahren hat.
Natürlich gibt es extreme Situationen, in denen eine externe Pflege die einzig realistische Option ist. Das ist unbestitten.
In 9 von 10 Fällen der Heimunterbringung gibt es allerdings keinerlei medizinische Notwendigkeit für eine solche Maßnahme.
Das ursächliche Problem liegt darin, dass unsere Gesellschaft sich überhaupt keine intensiveren Gedanken darüber macht, wie sie Pflege im bisherigen Umfeld organisieren könnte. Es gibt da mehr Möglichkeiten als mancher denkt, der noch nie seine Birne besonders angestrengt hat.
Einer Gesellschaft, die Soziales aber üblicherweise als Forderung an andere (oder die "abstrakte" Gesellschaft selbst) projiziert, fehlt natürlich das Bewusstsein, das für kreative Ideen in der Pflege unbedingte Voraussetzung wäre.
Re: Die Pflege im Materialismus
Wie viele Altenheime haben Sie denn schon von innen gesehen? Ich für mein Teil habe schon Heime gesehen... Da wäre ich gerne eingezogen..
Es gibt natürlich auch das Gegenteil.
Es gibt natürlich auch das Gegenteil.
Re: Die Pflege im Materialismus
Ich kenne Heime sehr gut.
Trotzdem scheint Dich mein Beitrag intellektuell zu überfordern.
Thema verfehlt.

Trotzdem scheint Dich mein Beitrag intellektuell zu überfordern.
Thema verfehlt.

Zuletzt geändert von Max73 am Sonntag 11. August 2013, 18:44, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Die Pflege im Materialismus
Guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt !Max73 » So 11. Aug 2013, 17:35 hat geschrieben:Mit der Pflege der eigenen Eltern geben die Kinder ihren Eltern das zurück, was ihre Eltern an Opfern für sie selbst erbracht hatten. Unser Status Quo in der Pflege zeigt, dass Eltern ihre Kinder im allgemeinen sehr viel mehr lieben als umgekehrt.
Die Verantwortung der Kinder hat unsere Gesellschaft deshalb an externe Dienstleister outgesourct, für deren Bezahlung natürlich im optimalen Fall die Gesellschaft auch noch selbst verantwortlich sein sollte. Und jetzt zeigt sich unsere Gesellschaft verwundert über die Folgen dieses Outsourcings.
Natürlich geht es bei einem solchen Outsourcing von Dienstleistungen nicht primär um die Bedürfnisse der Pflegebedürftigten, sondern in aller erster Linie um die materiellen Bedürfnisse derjenigen, die ihr Einkommen mit solchen Dienstleistungen erwerben.
Das sind die Unternehmen/Kirchen, die solche Dienstleistungen anbieten und vor allem natürlich die dort Beschäftigten. Es überrascht nicht, dass es in öffentlichen Debatten zur Pflege am allermeisten um die Bezahlung des Pflegepersonals geht.
Die Pflegebedürftigten selbst haben keine Lobby. Meist werden sie noch nicht einmal um ihre Meinung gefragt. Jeder, der ein Pflegeheim schon häufiger von innen gesehen hat, der kennt die Reaktion der Pflegebedürftigen vor allem am Anfang der Heimunterbringung.
Gerade im Fall der inzwischen sehr häufigen Demenz zeigt sich am Anfang einer Heimunterbringung in den allermeisten Fällen ein extremer Verschlechterungsschub, vor allem, sobald die Menschen merken, dass dies kein vorübergehender Unterbringungszustand sein wird. Die Pflegebedürftigen fühlen sich zurecht abgeschoben und wertlos, weshalb viele schließlich nur noch auf ihren Tod warten, selbst in besser organisierten Heimen.
Man sieht an diesen Reaktionen, dass unsere Gesellschaft mit der Organisation der Pflege von Menschen etwas tut, was wider der Natur ist. Etwas Unsoziales, ja etwas Asoziales.
Die nächste Pflegestufe wird deshalb beim Outsourcing von Pflege sehr viel schneller erreicht als im familiären Umfeld. Das hat natürlich nicht nur mit der Heimunterbringung selbst zu tun und der dadurch entstandenen Krisensituation für den Pflegebedürftigen, aber halt eben auch, im Ursprung sogar mehr als alles andere.
Es hat natürlich auch damit zu tun, dass das Pflegeunternehmen aus materiellen Gründen ein großes Interesse daran hat, die Pflegebedürftigen möglichst schnell in eine möglichst hohe Pflegestufe zu hieven.
Deshalb werden in vielen Heimen bereits bei Einreichung eines Höherstufungsantrags sedierende Medikamente, ohne "offizielle" Absprache mit dem jeweiligen Hausarzt, erhöht. Man möchte natürlich beim Eintreffen des MdK-Mitarbeiters, der über die Höherstufung entscheidet, das Opfer in einem möglichst entrückten Zustand haben. Sonst kommt er noch auf den Gedanken und sagt, dass er sich vor ein paar Tagen noch selbstständig waschen und ohne Hilfe essen konnte. Dass der MdK Mitarbeiter bei Pflegeheimen das eine oder andere mal ein Auge zudrückt und Offensichtliches übersieht, kann durch diverse, materielle Gunstzuweisungen unterstützt werden.
Ein Bettlägeriger der Pflegestufe 3 bringt natürlich mehr Einnahmen, kostet aber meistens nicht so viel Zeit und Arbeit wie ein Dementer der Pflegestufe 1, den man beinahe immer unter Beobachtung halten muss, weil er oft zu Stürzen und zum Weglaufen neigt.
Man tut sogar so, als könnten Miseren im outgesourcten Pflegebereich dadurch behoben werden, dass man den dort Angestellten mehr Geld für ihre Dienstleistungen bezahlt.
Aber, wer Liebe und Zuwendung mit Geld bezahlen möchte, der sollte besser in ein teures Bordell gehen. Dort wird er spätestens erkennen, dass man Liebe und Zuwendung nicht mit Geld regeln kann, wenn er es nicht schon durch seine Parternschaft(en) erfahren hat.
Natürlich gibt es extreme Situationen, in denen eine externe Pflege die einzig realistische Option ist. Das ist unbestitten.
In 9 von 10 Fällen der Heimunterbringung gibt es allerdings keinerlei medizinische Notwendigkeit für eine solche Maßnahme.
Das ursächliche Problem liegt darin, dass unsere Gesellschaft sich überhaupt keine intensiveren Gedanken darüber macht, wie sie Pflege im bisherigen Umfeld organisieren könnte. Es gibt da mehr Möglichkeiten als mancher denkt, der noch nie seine Birne besonders angestrengt hat.
Einer Gesellschaft, die Soziales aber üblicherweise als Forderung an andere (oder die "abstrakte" Gesellschaft selbst) projiziert, fehlt natürlich das Bewusstsein, das für kreative Ideen in der Pflege unbedingte Voraussetzung wäre.
Ich habe mehrere Geschwister und wir haben uns gegenseitig versprochen, dass unsere Mutter in keinem Pflegeheim landen wird, wenn sie Hilfe braucht. Und sollte dieser Tag kommen, so werden wir unsere Versprechen gegenseitig einlösen.
Sie hat uns das Leben geschenkt und wenn die Zeit kommt, da sie nicht mehr alleine kann, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir ihr ihre aufopfernde Liebe, uns unter persönlichem Verzicht groß zu ziehen, zurückgeben. Und dann auch durch persönlichen Verzicht.
Denn sie verdient es !
Gruß aus Hamburg !
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Sonntag 11. August 2013, 18:53, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Die Pflege im Materialismus
Sir Porthos » So 11. Aug 2013, 18:51 hat geschrieben:
Guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt !
Ich habe mehrere Geschwister und wir haben uns gegenseitig versprochen, dass unsere Mutter in keinem Pflegeheim landen wird, wenn sie Hilfe braucht. Und sollte dieser Tag kommen, so werden wir unsere Versprechen gegenseitig einlösen.
Sie hat uns das Leben geschenkt und wenn die Zeit kommt, da sie nicht mehr alleine kann, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir ihr ihre aufopfernde Liebe, uns unter persönlichem Verzicht groß zu ziehen, zurückgeben. Und dann auch durch persönlichen Verzicht.
Gruß aus Hamburg !




Re: Die Pflege im Materialismus
Du hast Missstände beschrieben, die natürlich auf keinen Fall sein dürfen. Ebenso auch das Gefühl der Pflegebedürftigen "abgeschoben" worden zu sein.Max73 » So 11. Aug 2013, 18:43 hat geschrieben:Ich kenne Heime sehr gut.
Hier sollte man aber differenzieren. Ich werde mit meiner Schwester meinen Eltern auch so lange wie möglich versuchen zu ermöglichen, dass die nicht in ein Heim müssen (Es sein denn, sie wollen).
Aber wir sind beide Berufstätig und ich wohne 450km von meinen Eltern entfernt. Es bleibt also nur meine Schwester (Die noch im selben Haus wohnt) die pflegen kann. Ich selbst kann es nur finanziell unterstützen. Aber ich habe während des Studiums als Kurierfahrer auch des öfteren Lieferungen in Altenheime gebracht. Aus meiner Sicht sind die Menschen da nicht per se unglücklich.
Warum soll es so schlimm sein ältere Menschen in speziell für sie gebaute und eingerichtete Einrichtungen unterzubringen?
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
- Dark Angel
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Re: Die Pflege im Materialismus
Ich habe meine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt und ich musste ihr beim Sterben zusehen, ohne helfen zu können und mit dem Wissen, dass es für sie keine Hilfe (mehr) gibt.Sir Porthos » So 11. Aug 2013, 17:51 hat geschrieben:
Guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt !
Ich habe mehrere Geschwister und wir haben uns gegenseitig versprochen, dass unsere Mutter in keinem Pflegeheim landen wird, wenn sie Hilfe braucht. Und sollte dieser Tag kommen, so werden wir unsere Versprechen gegenseitig einlösen.
Sie hat uns das Leben geschenkt und wenn die Zeit kommt, da sie nicht mehr alleine kann, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir ihr ihre aufopfernde Liebe, uns unter persönlichem Verzicht groß zu ziehen, zurückgeben. Und dann auch durch persönlichen Verzicht.
Denn sie verdient es !
Gruß aus Hamburg !
Obwohl sie zum Skelett abgemagert war, bin ich nicht ohne fremde Hilfe ausgekommen. Man sollte nicht unterschätzen, wie schwer ein Mensch ist, der sich nicht mehr selbst helfen - nicht mal mehr mithelfen kann.
Umbetten uhnd Windeln wechseln, war nur zu zweit möglich und die notwendigen Spritzen konnte ich ihr auch nicht geben.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Re: Die Pflege im Materialismus
Unterstützung ist nicht dasselbe wie komplettes Outsourcing.Dark Angel » So 11. Aug 2013, 19:41 hat geschrieben: Ich habe meine Mutter bis zu ihrem Tod gepflegt und ich musste ihr beim Sterben zusehen, ohne helfen zu können und mit dem Wissen, dass es für sie keine Hilfe (mehr) gibt.
Obwohl sie zum Skelett abgemagert war, bin ich nicht ohne fremde Hilfe ausgekommen. Man sollte nicht unterschätzen, wie schwer ein Mensch ist, der sich nicht mehr selbst helfen - nicht mal mehr mithelfen kann.
Umbetten uhnd Windeln wechseln, war nur zu zweit möglich und die notwendigen Spritzen konnte ich ihr auch nicht geben.
Unterstützung ist auch im familiären Umfeld meistens notwendig.
- Billie Holiday
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Re: Die Pflege im Materialismus
Ich habe meine Oma, schwerstpflegebedürftig und verwirrt, ein paar Monate gepflegt, bis sie dann in ein Pflegeheim kam. Nie wieder werde ich jemanden pflegen.
Ich wurde plötzlich gesiezt, beschimpft, meine Oma hat jedem erzählt, ich sei von der Fürsorge und zudem schwanger, stehle ihr Geld. Sie hat sich geweigert zu essen und zu trinken. Mit der Zeit wurde sie mir immer fremder, obwohl ich sie sehr geliebt habe. Ungeduld und Mitleid haben sich die Waage gehalten. Nie wieder!
Ich selber möchte lieber von Fachkräften, die sich ihren Beruf ausgesucht haben, versorgt werden, als zuhause von überforderten Angehörigen. Mein lieber Mann ist kein Krankenpfleger, sondern ein Handwerker. Im Leben wollte ich ihm nicht zumuten, mich zu waschen und zu füttern oder die selbe Frage 160 mal am Tag zu beantworten.
Es kommt vor, dass die pflegenden Angehörigen nicht selig lächelnd und voller Duldsamkein vorbildlich pflegen, sondern im Gegenteil vernachlässigen, beschimpfen oder mißhandeln. In den eigenen 4 Wänden gibt es kaum Kontrolle, was mit Opa geschieht, wenn der Hausarzt nicht regelmäßig kommt.
Oftmals hat man mit fremden Menschen viel mehr Geduld als mit den Angehörigen.
Meine Kinder sollen ihr eigenes Leben leben und eigene Kinder großziehen oder sich ihrem Beruf widmen, die sollen mich nicht pflegen.
Ich wurde plötzlich gesiezt, beschimpft, meine Oma hat jedem erzählt, ich sei von der Fürsorge und zudem schwanger, stehle ihr Geld. Sie hat sich geweigert zu essen und zu trinken. Mit der Zeit wurde sie mir immer fremder, obwohl ich sie sehr geliebt habe. Ungeduld und Mitleid haben sich die Waage gehalten. Nie wieder!
Ich selber möchte lieber von Fachkräften, die sich ihren Beruf ausgesucht haben, versorgt werden, als zuhause von überforderten Angehörigen. Mein lieber Mann ist kein Krankenpfleger, sondern ein Handwerker. Im Leben wollte ich ihm nicht zumuten, mich zu waschen und zu füttern oder die selbe Frage 160 mal am Tag zu beantworten.
Es kommt vor, dass die pflegenden Angehörigen nicht selig lächelnd und voller Duldsamkein vorbildlich pflegen, sondern im Gegenteil vernachlässigen, beschimpfen oder mißhandeln. In den eigenen 4 Wänden gibt es kaum Kontrolle, was mit Opa geschieht, wenn der Hausarzt nicht regelmäßig kommt.
Oftmals hat man mit fremden Menschen viel mehr Geduld als mit den Angehörigen.
Meine Kinder sollen ihr eigenes Leben leben und eigene Kinder großziehen oder sich ihrem Beruf widmen, die sollen mich nicht pflegen.

Zuletzt geändert von Billie Holiday am Montag 12. August 2013, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
„Just because you’re offended, doesn’t mean you’re right.“ (Ricky Gervais)
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Re: Die Pflege im Materialismus
Sei nicht zu enttäuscht, wenn Ihr scheitert.Sir Porthos » So 11. Aug 2013, 18:51 hat geschrieben:
Guter Beitrag, der es auf den Punkt bringt !
Ich habe mehrere Geschwister und wir haben uns gegenseitig versprochen, dass unsere Mutter in keinem Pflegeheim landen wird, wenn sie Hilfe braucht. Und sollte dieser Tag kommen, so werden wir unsere Versprechen gegenseitig einlösen.
Sie hat uns das Leben geschenkt und wenn die Zeit kommt, da sie nicht mehr alleine kann, so ist es eine Selbstverständlichkeit, dass wir ihr ihre aufopfernde Liebe, uns unter persönlichem Verzicht groß zu ziehen, zurückgeben. Und dann auch durch persönlichen Verzicht.
Denn sie verdient es !
Gruß aus Hamburg !
Sobald das Hirn Brei ist, verändert sich die Persönlichkeit, die Dich liebende Mutter gibt es dann nicht mehr.
„Wer mich beleidigt, bestimme ich.“ (Klaus Kinski)
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Re: Die Pflege im Materialismus
Ichb kann Dir nachempfinden. Obwohl es bei meiner Mutter nur wenige Wochen waren und sie - vollgepumpt mit Morphium - meist schlief, war es doch eine schlimme Zeit und ich will meinen Kindern nicht zumuten, das für mich tun zu müssen. Vor allem will ich meinen Enkeln nicht zumuten, mich dahinsiechen sehen zu müssen.Billie Holiday » Mo 12. Aug 2013, 14:40 hat geschrieben:Ich habe meine Oma, schwerstpflegebedürftig und verwirrt, ein paar Monate gepflegt, bis sie dann in ein Pflegeheim kam. Nie wieder werde ich jemanden pflegen.
Ich wurde plötzlich gesiezt, beschimpft, meine Oma hat jedem erzählt, ich sei von der Fürsorge und zudem schwanger, stehle ihr Geld. Sie hat sich geweigert zu essen und zu trinken. Mit der Zeit wurde sie mir immer fremder, obwohl ich sie sehr geliebt habe. Ungeduld und Mitleid haben sich die Waage gehalten. Nie wieder!
Ich selber möchte lieber von Fachkräften, die sich ihren Beruf ausgesucht haben, versorgt werden, als zuhause von überforderten Angehörigen. Mein lieber Mann ist kein Krankenpfleger, sondern ein Handwerker. Im Leben wollte ich ihm nicht zumuten, mich zu waschen und zu füttern oder die selbe Frage 160 mal am Tag zu beantworten.
Es kommt vor, dass die pflegenden Angehörigen nicht selig lächelnd und voller Duldsamkein vorbildlich pflegen, sondern im Gegenteil vernachlässigen, beschimpfen oder mißhandeln. In den eigenen 4 Wänden gibt es kaum Kontrolle, was mit Opa geschieht, wenn der Hausarzt nicht regelmäßig kommt.
Oftmals hat man mit fremden Menschen viel mehr Geduld als mit den Angehörigen.
Meine Kinder sollen ihr eigenes Leben leben und eigene Kinder großziehen oder sich ihrem Beruf widmen, die sollen mich nicht pflegen.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Montag 12. August 2013, 16:16, insgesamt 1-mal geändert.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Re: Die Pflege im Materialismus
Es hat durchaus "Vorteile", wenn die Kinder ihre Eltern auf ihrem letzten Weg
aktiv und unterstützend begleiten
gegenüber einem kurzen Anruf aus der Pflegefabrik,
zur Mitteilung des Todes.
In den Jahren anschließend am Friedhof sind die
Blumen dann eher unangebracht.
aktiv und unterstützend begleiten
gegenüber einem kurzen Anruf aus der Pflegefabrik,
zur Mitteilung des Todes.
In den Jahren anschließend am Friedhof sind die
Blumen dann eher unangebracht.
Re: Die Pflege im Materialismus
Max73 » Di 13. Aug 2013, 15:34 hat geschrieben:Es hat durchaus "Vorteile", wenn die Kinder ihre Eltern auf ihrem letzten Weg
aktiv und unterstützend begleiten
gegenüber einem kurzen Anruf aus der Pflegefabrik,
zur Mitteilung des Todes.
In den Jahren anschließend am Friedhof sind die
Blumen dann eher unangebracht.

Ich habe meine Mutter, die mit 60 schon starb, zu Hause gehabt, ich war sehr dankbar, dass ich diese Zeit mit ihr hatte. (mit Unterstützung einer Sozialstation) Mein kürzlich leider gestorbener Vater war in einem sehr schönen Heim mit und liebevoller Betreuung. er war dement, aber ganz munter und guter Dinge dabei...
Habe selber in sehr viel verschiedenen Heimen gearbeitet - und nein, das sind nicht alles "Pflegefabriken".
Und kannst Du Dir vorstellen, dass man seine Eltern auch dann "unterstützend begleiten" kann, wenn sie in einem Heim wohnen?
wenn Du schon selber keine Erfahrungen hast, so empfehle ich doch ein bißchen Lektüre zum Thema Demenz und Alzheimer ... es gibt da auch jede Menge Foren von zu Tode erschöpften Angehörigen, die Tag und Nacht hinter ihren agressiven Muttis her sind, weil sie nichts mehr essen wollen oder weil sie gerne nackt und vollgekackt in den Supermarkt spazieren - oder in den Ententeich.
Zuletzt geändert von Gretelmaus am Dienstag 13. August 2013, 17:36, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Die Pflege im Materialismus
Persönlich für mich tendiere ich auch eher zur Auffassung des Strangerstellers, auch wenn sich da in der Argumentation nur wenig Differenzierung/Reflexionstiefe erkennen lassen. Da geht schon noch mehr pro und contra, auch wenn man -wie ich auch- dem Ganzen positiv gegenübersteht.
Denn die Haltung, dass heute boshafterweise (und nur?) dem Zeitgeist geschuldet, dass die Begleitung in den letzten Jahren bis zum Tod outgesourct und gewissermassen ent-persönlicht wurde ignoriert essentielle gesellschaftliche Veränderungen der letzten Jahrzehnte.
Ja, früher wurde öfter bis zum Tod gepflegt. Das waren dann beispielsweise im Falle eines/mehrerer schwerer Schlaganfälle Tage bis maximal wenige Monate.
Heute überleben diese Fälle oft etliche Jahre. Sie können zwar heute erfolgreich -wenn man das so sehen möchte- am Leben erhalten werden, aber nicht wiederhergestellt werden.
Dem Umstand, dass es schon einen gewissen Sinn machen könnte, dass ein Mensch ab einem gewissen Zerstörungsgrad an Geist und Körper in hohem Alter stirbt, trägt die Schulmedizin mit allen Folgen keinerlei Rechnung. Gelobet sei die Patientenverfügung.
Hier schon angeschnitten: ja, natürlich gibt es zahlreiche Situationen im Kontext Pflege, die einem sicherlich leichter Fallen, wenn man nicht über sein gesamtes Leben hinweg eine enge persönliche Beziehung zum Schützling hatte. Und Angehörige, die nicht auch noch alle groben und gröbsten Arbeiten verrichten, können dem Schützling unbelastet davon begegnen.
Es gibt tatsächlich auch Eltern, die ihren Anspruch auf Pflege durch die Kinder verwirkt haben. Durch ihre Abwesenheit oder ihr Verhalten. Früher mussten die Kinder dann natürlich trotzdem ran, wenn sie ihr Gesicht nicht verlieren wollten. Ich stelle mir solche Pflegesituationen insbesondere auch für den Schützling alle andere als spassig vor.
Auch darum glaube ich, dass es ein völlig falscher Ansatz ist, Angehörige moralisch unter Druck zu setzen, ihren aufoktruierten Pflichten nachzukommen oder sie per se als kaltherzig zu stigmatisieren, wenn sie andere Wege wählen.
Ich hielte es ebenso für eine schlimme Fehlentscheidung, Menschen in einen Pflegeberuf zu pressen, wenn keine hohe persönliche Eignung dafür besteht.
Denn die Haltung, dass heute boshafterweise (und nur?) dem Zeitgeist geschuldet, dass die Begleitung in den letzten Jahren bis zum Tod outgesourct und gewissermassen ent-persönlicht wurde ignoriert essentielle gesellschaftliche Veränderungen der letzten Jahrzehnte.
Ja, früher wurde öfter bis zum Tod gepflegt. Das waren dann beispielsweise im Falle eines/mehrerer schwerer Schlaganfälle Tage bis maximal wenige Monate.
Heute überleben diese Fälle oft etliche Jahre. Sie können zwar heute erfolgreich -wenn man das so sehen möchte- am Leben erhalten werden, aber nicht wiederhergestellt werden.
Dem Umstand, dass es schon einen gewissen Sinn machen könnte, dass ein Mensch ab einem gewissen Zerstörungsgrad an Geist und Körper in hohem Alter stirbt, trägt die Schulmedizin mit allen Folgen keinerlei Rechnung. Gelobet sei die Patientenverfügung.
Hier schon angeschnitten: ja, natürlich gibt es zahlreiche Situationen im Kontext Pflege, die einem sicherlich leichter Fallen, wenn man nicht über sein gesamtes Leben hinweg eine enge persönliche Beziehung zum Schützling hatte. Und Angehörige, die nicht auch noch alle groben und gröbsten Arbeiten verrichten, können dem Schützling unbelastet davon begegnen.
Es gibt tatsächlich auch Eltern, die ihren Anspruch auf Pflege durch die Kinder verwirkt haben. Durch ihre Abwesenheit oder ihr Verhalten. Früher mussten die Kinder dann natürlich trotzdem ran, wenn sie ihr Gesicht nicht verlieren wollten. Ich stelle mir solche Pflegesituationen insbesondere auch für den Schützling alle andere als spassig vor.
Auch darum glaube ich, dass es ein völlig falscher Ansatz ist, Angehörige moralisch unter Druck zu setzen, ihren aufoktruierten Pflichten nachzukommen oder sie per se als kaltherzig zu stigmatisieren, wenn sie andere Wege wählen.
Ich hielte es ebenso für eine schlimme Fehlentscheidung, Menschen in einen Pflegeberuf zu pressen, wenn keine hohe persönliche Eignung dafür besteht.
Re: Die Pflege im Materialismus
Kennen wir uns?Gretelmaus » Di 13. Aug 2013, 17:34 hat geschrieben:
wenn Du schon selber keine Erfahrungen hast, so empfehle ich doch ein bißchen Lektüre zum Thema Demenz und Alzheimer
Ich habe mit Sicherheit sehr viel mehr, lebendige Erfahrungen
in solchen Dingen als die allermeisten in diesem Land.
Red' hier keinen Ad Personam Müll
und verpiss Dich aus meinem Thread!
Re: Die Pflege im Materialismus
Ich würde bei dem Thema auch etwas mehr differenzieren.
Es gibt Leute, die ihren Partner/Mutter/Vater/Oma/Opa jahrelang pflegen und irgendwann wirklich an die Grenze ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit kommen. Vorallem wenn zu den rein körperlichen Einschränkungen auch noch ein stark geistiger Verfall mit Persönlichkeitsveränderungen bzw. -verlust kommt.
Einen dementiell erkrankten Angehörigen zu pflegen ist ein 24-Stunden-Job, da hat man keine ruhige Nacht, keinen ruhigen Tag, de facto kaum noch eigenes Leben. Das kann schon bis zur Selbstaufgabe führen.
Ich finde es ab einem gewissen Grad der Pflegebedürftigkeit und ab einem gewissen Punkt der persönlichen Grenzen des pflegenden Angehörigen einfach nur vernünftig, wenn man sich gewisse Hilfen holt.
Das kann ein ambulanter Pflegedienst sein, der täglich kommt und z.b. die Körperpflege übernimmt. Das kann eine Einrichtung mit Tagespflege sein, wo z.b. dementiell Erkrankte für ein paar Nachmittage in der Woche betreut werden können. Oder es kann auch ein Pflegeheim sein.
Welchen Sinn macht es, wenn man selbst völlig am Ende ist, mit der Pflege völlig überfordert und der Angehörige dann letztlich genauso darunter leidet wie man selbst?
Es gibt Leute, die ihren Partner/Mutter/Vater/Oma/Opa jahrelang pflegen und irgendwann wirklich an die Grenze ihrer körperlichen und psychischen Belastbarkeit kommen. Vorallem wenn zu den rein körperlichen Einschränkungen auch noch ein stark geistiger Verfall mit Persönlichkeitsveränderungen bzw. -verlust kommt.
Einen dementiell erkrankten Angehörigen zu pflegen ist ein 24-Stunden-Job, da hat man keine ruhige Nacht, keinen ruhigen Tag, de facto kaum noch eigenes Leben. Das kann schon bis zur Selbstaufgabe führen.
Ich finde es ab einem gewissen Grad der Pflegebedürftigkeit und ab einem gewissen Punkt der persönlichen Grenzen des pflegenden Angehörigen einfach nur vernünftig, wenn man sich gewisse Hilfen holt.
Das kann ein ambulanter Pflegedienst sein, der täglich kommt und z.b. die Körperpflege übernimmt. Das kann eine Einrichtung mit Tagespflege sein, wo z.b. dementiell Erkrankte für ein paar Nachmittage in der Woche betreut werden können. Oder es kann auch ein Pflegeheim sein.
Welchen Sinn macht es, wenn man selbst völlig am Ende ist, mit der Pflege völlig überfordert und der Angehörige dann letztlich genauso darunter leidet wie man selbst?