Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 10:45 hat geschrieben:
Deutschland liefert Waffen an die saudischen Herrscher, die damit brutal die Opposition im eigenen und in Nachbarländern unterdrücken. Natürlich macht sich Deutschland schuldig.
Ok, jetzt musst du nur noch einsehen, dass Israel in gleicher Weise involviert ist.
Darüber hinaus aber auch direkt militärisch interveniert.
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
Lord Adair Turner
Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 11:28 hat geschrieben:
Israel ist der Judenstaat und wenn man Israel kritisiert, kritisiert man nicht die Araber, die dort leben, sondern ausschließlich die Juden. Grass spielt bewusst mit antisemitischen Klischees und macht somit seine Aussage zu einer 'self-fulfilling prophecy'. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Völliger Blödsinn.
Das kommt dabei raus, wenn man sich ewig mit den weltfremdesten Antisemitismustheorien beschäftigt hat.
Es ist ganz banal, ihm war klar, dass dieser Vorwurf kommen wird (mindestens aus der Broder und Zentralrat-Ecke)....das konnte ihm auch klar sein.
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Seien wir doch mal ehrlich. Auch in der heutigen Zeit wird die eigene Religion immer noch den anderen übergestellt beziehungsweise andere Religionen werden abgewertet!
Nur ist es doch nun nicht mehr das Judentum, sondern stattdessen hat man eben angefangen die Muslime als ganz böse darzustellen. Ist doch auch Langweilig auf dauer immer nur eine Religion schlecht zu machen.
Persönliche halte ich es am liebsten immer noch mit der Ringparabal von Nathan der Weise
Saladin lässt Nathan zu sich rufen und legt ihm die Frage vor, welche der drei monotheistischen Religionen er für die wahre halte. Nathan erkennt sofort die ihm gestellte Falle: Erklärt er seine Religion zur „einzig wahren“, muss Saladin das als Majestätsbeleidigung auffassen, schmeichelt er hingegen dem Sultan, muss er sich fragen lassen, warum er noch Jude sei. Um einer klaren Antwort auszuweichen („Nicht die Kinder bloß, speist man mit Märchen ab“[3]), antwortet er mit einem Gleichnis: Ein Mann besitzt ein wertvolles Familienerbstück, einen Ring, der die Eigenschaft hat, seinen Träger „vor Gott und den Menschen angenehm“ zu machen, wenn der Besitzer ihn „in dieser Zuversicht“ trägt. Dieser Ring wurde über viele Generationen vom Vater an jenen Sohn vererbt, den er am meisten liebte. Doch eines Tages tritt der Fall ein, dass ein Vater drei Söhne hat und keinen von ihnen bevorzugen will. Deshalb lässt er sich von einem Künstler exakte Duplikate des Ringes herstellen, vererbt jedem seiner Söhne einen der Ringe und versichert jedem, sein Ring sei der echte.
Nach dem Tode des Vaters ziehen die Söhne vor Gericht, um klären zu lassen, welcher von den drei Ringen der echte sei. Der Richter aber ist außerstande, dies zu ermitteln. So erinnert er die drei Männer daran, dass der echte Ring die Eigenschaft habe, den Träger bei allen anderen Menschen beliebt zu machen; wenn aber dieser Effekt bei keinem der drei eingetreten sei, dann könne das wohl nur heißen, dass der echte Ring verloren gegangen sei. (Auf die Frage, wann dies geschehen sein könnte, geht der Richter nicht explizit ein; auch der Ring des Vaters kann schon unecht gewesen sein). Der Richter gibt den Söhnen den Rat, jeder von ihnen solle daran glauben, dass sein Ring der echte sei. Ihr Vater habe alle drei gleich gern gehabt und es deshalb nicht ertragen können, einen von ihnen zu begünstigen und die beiden anderen zu kränken, so wie es die Tradition eigentlich erfordert hätte. Wenn einer der Ringe der echte sei, dann werde sich dies in der Zukunft an der ihm nachgesagten Wirkung zeigen. Jeder Ringträger solle sich also bemühen, diese Wirkung für sich herbeizuführen.
Hirsch » Fr 5. Jul 2013, 11:50 hat geschrieben:Seien wir doch mal ehrlich. Auch in der heutigen Zeit wird die eigene Religion immer noch den anderen übergestellt beziehungsweise andere Religionen werden abgewertet!
Nur ist es doch nun nicht mehr das Judentum, sondern stattdessen hat man eben angefangen die Muslime als ganz böse darzustellen. Ist doch auch Langweilig auf dauer immer nur eine Religion schlecht zu machen.
Natürlich.
Nur beachtet man das sonst nicht.
Dass man von den Moslems, den Chinesen und den Russen nichts hält, ihnen misstraut etc., kann man ganz öffentlich preisgeben.
Mehr als ein zustimmendes Nicken braucht man nicht zu befürchten....
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prime-pippo » Fr 5. Jul 2013, 12:48 hat geschrieben:
Es ist ganz banal, ihm war klar, dass dieser Vorwurf kommen wird (mindestens aus der Broder und Zentralrat-Ecke)....das konnte ihm auch klar sein.
Warum sollte ihm das klar sein? Andere Leute kritisieren Israel ebenfalls, ohne dass sie einem Antisemitismusverdacht ausgesetzt sind. Warum hatte er die Vermutung, dass es bei ihm anders ist?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Israel unterstützt auch seine Verbündeten, Israel liefert auch Waffen.....das macht Deutschland, das macht natürlich auch der Iran.
Aber direkte militärische Interventionen führen letztere seltener durch, wann hat Iran denn direkt ein Land angegriffen? Ich würde den Iran in Relation als defensiv einschätzen.
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Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 12:28 hat geschrieben:
Warum sollte ihm das klar sein? Andere Leute kritisieren Israel ebenfalls, ohne dass sie einem Antisemitismusverdacht ausgesetzt sind. Warum hatte er die Vermutung, dass es bei ihm anders ist?
Aber die Befürchtung ist nicht ungerechtfertigt.
Ich weiß nicht, nach welchen Kriterien aus Israelkritikern Antisemiten werden.....Möllemann war vor über 10 Jahren wegen ähnlicher Kritik schon ein Antisemit.....man kann auch viel weiter zurückgehen.
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prime-pippo » Fr 5. Jul 2013, 14:33 hat geschrieben:
Israel unterstützt auch seine Verbündeten, Israel liefert auch Waffen.....das macht Deutschland, das macht natürlich auch der Iran.
Naja, aber deshalb hat Grass Israel ja auch kritisiert. Es ging doch darum, dass er die Bedrohung durch den Iran komplett ausgelassen hat und du hast die Frage gestellt, ob vom Iran überhaupt eine Bedrohung ausginge.
Bei einer sachlichen Kritik wäre sie ungerechtfertigt. Ihm war aber schon bewusst, wie polemisch und einseitig seine Kritik war. Verschlimmert hat er sie, indem er mit dem antisemitischen Klischee gespielt hat, dass man Israel ja nicht kritisieren dürfe. Man hätte von einem Mann mit der Lebenserfahrung von Grass mehr erwarten dürfen.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 13:41 hat geschrieben:
Naja, aber deshalb hat Grass Israel ja auch kritisiert. Es ging doch darum, dass er die Bedrohung durch den Iran komplett ausgelassen hat und du hast die Frage gestellt, ob vom Iran überhaupt eine Bedrohung ausginge.
Iran unterstützt die Hisbollah, verhält sich aber militärisch defensiv. Die Gefahr, dass der Iran einen Angriffskrieg gegen Israel oder sonstwen führt, erscheint mir gering.
Israel hingegen hat offen gedroht, daher ja das Gedicht von Grass.
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Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 13:49 hat geschrieben:
Bei einer sachlichen Kritik wäre sie ungerechtfertigt. Ihm war aber schon bewusst, wie polemisch und einseitig seine Kritik war. Verschlimmert hat er sie, indem er mit dem antisemitischen Klischee gespielt hat, dass man Israel ja nicht kritisieren dürfe. Man hätte von einem Mann mit der Lebenserfahrung von Grass mehr erwarten dürfen.
Auch unsachliche Kritik ist nicht zwangsläufig antisemitisch, außerdem kann man darüber streiten, was sachlich und was unsachlich ist.
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Die Hisbollah mag ein Thema sein, ich weiß hier nicht genug drüber, aber der Iran ist nicht für Angriffskriege bekannt.
Das ist richtig. Man kann bisher nicht unbedingt den Eindruck gewinnen, dass Iran schon die Stärke und den Willen hat, Israel anzugreifen. Das kann sicher allerdings schlagartig ändern, wenn Iran die Atombombe schon hat. Für ein Gleichgewicht in der Region wäre ein nuklear bewaffneter Iran vom Vorteil. Bis jetzt diktiert Israel die Tagesordnung. Damit es weiterhin so bleibt, soll Iran keine Bombe bauen dürfen.
Der Iran finanziert die Hisbollah und hat bis vor Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges die Hamas finanziert. Jetzt finanziert sie nur den islamischen Dschihad im Gazastreifen. Diese Organisationen üben bewaffneten Terror auf Israel und seine Bewohner aus. Der Iran ermöglicht also direkte Angriffe auf Israel und ist somit selbstverständlich eine Bedrohung. Terroristen zu finanzieren und ins Feld zu schicken, ist alles andere als militärisch defensiv.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
prime-pippo » Fr 5. Jul 2013, 14:52 hat geschrieben:
Auch unsachliche Kritik ist nicht zwangsläufig antisemitisch, außerdem kann man darüber streiten, was sachlich und was unsachlich ist.
Wenn man behauptet, Israel könne man nicht kritisieren, ohne sich eines Antisemitismusverdachts auszusetzen, dann ist das zweifelsfrei unsachlich, denn es gab schon sehr viel Israelkritik ohne entsprechende Anschuldigung. Dieses zutiefst antisemitische Klischee hört man immer wieder aus links- und rechtsextremistischen Kreisen und Grass wusste genau, welche Bedürfnisse er damit bedient.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Hizbollah ist der Grund, warum Israel die iranischen Anlagen bis jetzt verschont hat. Immerhin lagern zehntausende SCUD-B-Raketen an der Grenze zu Israel, die jeden Ort in Israel erreichen können. Das ist sozusagen eine Denkhilfe für die IDF-Generäle, wenn sie über einen Krieg gegen Iran nachdenken. Aus der Sicht Irans (und auch Israels) ist Hizbollah also der verlängerte Arm Irans. Ich halte es für verständlich, dass Iran sich angesichts der Drohungen aus Israel gegen seine Anlagen abgesichert hat.
Conzaliss » Fr 5. Jul 2013, 15:43 hat geschrieben:Jeder, der eine Handlungsweise der Israelis kritisiert, wird schnell als Antisemit bezeichnet - besonders in Deutschland...
Und Leute, die ihren antisemitischen Schmutz loswerden wollen, verbergen ihn oft hinter dem Deckmantel der Israelkritik - besonders in Deutschland...
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Ich meine, dass man in Deutschland aufgrund der hier geltenden Meinungsfreiheit so gut wie alles konsequenzlos über Juden und Israel behaupten kann. Es gibt derzeit wohl tausende allein deutschsprachige Blogs und Webseiten, die sich ausgiebigst dem einen Thema "Israelkritik" widmen. Und wer austeilt, sollte gefälligst auch einstecken können. Kritik ist keine Einbahnstraße.
Es gibt ein grundsätzliches Missverständlich zwischen den Juden und Deutschen einerseits und dem Rest der Welt andererseits. Antisemitismus mag angesichts dessen, was die Deutschen getan haben und was den Juden widerfahren ist, für die beiden viel mehr bedeuten als alle anderen Hassideologien. Den anderen Völkern ist er aber nicht per se schlimmer als der Hass auf Muslime, Araber, Schwule, Sinti, Roma, Iran, Afghanistan etc.
Deutschland und Deutsche, Israel und Juden sollten aufhören, Nichtdeutschen den Kampf gegen Antisemitismus eine höhere Priorität einzureden bzw. aufzuerlegen. Die meisten Menschen auf der Welt haben nicht an Holocaust teilgenommen und auch sonst keinen Völkermord zu verantworten, schon gar nicht den an Juden.
Zuletzt geändert von Rüstiger Rentner am Freitag 5. Juli 2013, 17:09, insgesamt 4-mal geändert.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 17:03 hat geschrieben:Deutschland und Deutsche, Israel und Juden sollten aufhören, Nichtdeutschen den Kampf gegen Antisemitismus eine höhere Priorität einzureden bzw. aufzuerlegen.
Kannst du mir einen konkreten Fall nennen, wo das passiert ist?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Das, was ich geschrieben habe, ist Dir also völlig fremd? Du brauchst ein Beispiel dafür?
Gut. Ein Beispiel ist der Iran. Mit Hinweis auf den Antizionismus im Iran (was wohl auch etwas mit Antisemitismus zu tun hat), sind unzählige Sanktionen gegen das Land verhängt worden. Im gleichen Zeitraum liefert Deutschland Panzer und die USA Kampfflugzeuge an Saudi Arabien, das Homosexualität mit dem Tode bestraft. Offensichtlich sind die USA und Deutschland der Meinung, der Hass auf Zionismus sei anders zu bewerten als der Hass auf Schwule und Lesben.
Zuletzt geändert von Rüstiger Rentner am Freitag 5. Juli 2013, 17:57, insgesamt 2-mal geändert.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 17:43 hat geschrieben:
Das, was ich geschrieben habe, ist Dir also völlig fremd? Du brauchst ein Beispiel dafür?
Gut. Ein Beispiel ist der Iran. Mit Hinweis auf den Antizionismus im Iran (was wohl auch etwas mit Antisemitismus zu tun hat), sind unzählige Sanktionen gegen das Land verhängt worden. Im gleichen Zeitraum liefert Deutschland Panzer und die USA Kampffluzeuge an Saudi Arabien, das Homosexualität mit dem Tode bestraft. Offensichtlich sind die USA und Deutschland der Meinung, der Hass auf Zionismus sei anders zu bewerten als der Hass auf Schwule und Lesben.
Ein denkbar schlechtes Beispiel, die Sanktionen gegen den Iran allen Ernstes mit einer unterschiedlichen Bewertung von Antizionismus und Homophobie zu begründen. Politik wird aus ganz anderen Gründen gemacht.
Kopernikus » Fr 5. Jul 2013, 16:56 hat geschrieben:
Ein denkbar schlechtes Beispiel, die Sanktionen gegen den Iran allen Ernstes mit einer unterschiedlichen Bewertung von Antizionismus und Homophobie zu begründen. Politik wird aus ganz anderen Gründen gemacht.
Ein denkbar gutes Beispiel ist das sogar. Iran sagt, er will Israel vernichten, und bekommt Sanktionen auferlegt. Wie gesagt, er sagt das nur, einen Versuch Israel von der Landkarte zu tilgen, hat der Iran bislang nicht unternommen (aus welchen Gründen auch immer). Saudi Arabien sagt nicht nur, dass Homosexuelle kein Recht auf Leben haben, sondern nimmt sich die Freiheit Schwule und Lesben zu ermorden. Bei dem einen reicht die verbale Ankündigung der Tötung einer bestimmten Gruppe von Menschen schon aus, damit man ihn ächtet, bei dem anderen reicht nicht mal die tatsächliche Liquidation einer bestimmten Gruppe von Menschen aus, damit man zumindestens keine Waffen mehr an ihn liefert. Ein besseres Beispiel kann man dafür eigentlich nicht liefern, dass der Antisemitismus von Deutschland und den USA (und vielen anderen Ländern in Europa auch) als viel schlimmer hingestellt wird als der Hass auf Homos und die tatsächliche Tötung von Schwulen, um nur ein Beispiel zu nennen.
Übrigens, auch Iran tötet die Schwulen. Würde er Israel nicht bedrohen, würde er wahrscheinlich grössere Baukräne von Deutschland bekommen, damit er die Homos noch höher hängen kann. Die Heuchelei im Westen ist nicht zu ertragen.
Zuletzt geändert von Rüstiger Rentner am Freitag 5. Juli 2013, 18:33, insgesamt 6-mal geändert.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 17:04 hat geschrieben:Saudi Arabien sagt nicht nur, dass Homosexuelle kein Recht auf Leben haben, sondern nimmt sich die Freiheit Schwule und Lesben zu ermorden.
Homosexuelle in Deutschland haben nichts zu befürchten: die Verfolgung von Schwulen ist eine innersaudiarabische Angelegenheit.
Bei Saudi Arabien werden die deutschen und sonstigen westlichen Waffen auch in den Nachbarländern zur Niederschlagung von Volksaufständen benutzt. Das alles ist für den Westen kein Grund, Saudi Arabien zu ächten. Nein, es ist unser wichtiger strategischer Partner, denn König Abdullah will keine Juden töten und auch nicht Israel von der Landkarte tilgen. Ein guter Diktator ist das.
Zuletzt geändert von Rüstiger Rentner am Freitag 5. Juli 2013, 18:42, insgesamt 1-mal geändert.
Eigentlich gibst du dir die Antwort, warum der Iran und nicht Saudi Arabien sanktioniert werden, ohne dass dies etwas mit Antizionismus vs. Homophobie zu tun hat, selbst: Israel ist politischer und strategischer Partner des Westens. Wer es wie auch immer bedroht, wird von den Partnern Israels eben mit Sanktionen überzogen. Saudi Arabien stellt für den Westen und seine Verbündeten keine Bedrohung dar. Deshalb das Fehlen von Sanktionen. Es geht eben international gerade nicht um politische Überzeugungen, sondern politische Interessen.
Ponderosa » Fr 5. Jul 2013, 18:10 hat geschrieben:
Homosexuelle in Deutschland haben nichts zu befürchten: die Verfolgung von Schwulen ist eine innersaudiarabische Angelegenheit.
Ich glaube inzwischen, dass Antisemitismus in jeder Hinsicht des Teufels ist, der diese schwachsinnige Ideologie unter den Menschen verbreitet, weil ihm jüdische Traditionen wie der Sabbat und auch die jüdische Mystik generell ein Dorn im Auge ist.
Ein solches gelebtes Judentum würde nämlich, wenn sich dessen Geist auch positiv auf andere Menschen auswirken würde, deutlich sichtbar zu einer besseren Welt beitragen.
Da es aber im Interesse des Teufels ist, dass auf der Welt weiterhin Böses geschieht, hasst er die Juden natürlich dafür, dass sie eben auf eine solche Art jeglicher Gewalt trotzen, nämlich indem sie versuchen einen ruhigen Geist zu bekommen.
Dieser Judenhass hat eben schon Tradition etwa seit dem Mittelalter, wo es eben im Interesse vieler Menschen war, warum auch immer, böse Taten zu begehen und sogar in der stinkenden Scheiße zu sitzen, während die Juden mit einer solchen Art zu leben halt schon damals nicht so viel anfangen konnten. Statt dass diese jüdische Lebensart aber vorbildlich war für andere, haben diese extrem unkultivierten "gewöhnlichen Menschen" des Mittelalters sich eben gesagt, dass diese kein besseres Leben verdient hätten, und vielleicht auch noch dran schuld waren, dass sie in der Scheiße sitzen oder von Seuchen befallen waren, weil diese Menschen eben nicht wussten, wie man das ändern kann, und auch nie alles dahingehend versucht haben.
Und so war es eigentlich immer. Es war eben nur ein Vorwand für den Judenhass, dass diese sich bereichern würden, die christliche Religion ablehnen, etc. Der Reichtum entstand zwar bei ihnen, aber nicht deshalb, weil es eben Juden waren, sondern eher als Folge einer ordentlichen Lebensführung, als Folge einer sehr praktisch orientierten Religionsausübung.
Der gewöhnliche Antisemit dagegen ist überhaupt nicht an einer ordentlichen Lebensführung interessiert, um die es aber doch gerade gehen sollte. Dass weiterhin viel Böses auf dieser Welt passiert, ohne dass irgendwelche Juden daran beteiligt wären, ist dem kleinkarriert denkenden Antisemiten dabei völlig egal.
Conzaliss » Fr 5. Jul 2013, 19:04 hat geschrieben:
Wie die Proteste in Frankreich gezeigt haben, ist das Thema auch im Westen noch nicht völlig abgehakt...
Gibt in Frankreich keine Verfolgung .
Die können schon in Frieden Leben und müssen keine Angst um ihr Leben haben.
Zwei User haben Fragen gestellt bzw. Einwände erhoben, und ich habe darauf für jeden nachvollziehbar und stringent geantwortet. Ob der eine oder andere sich der Wirklichkeit stellt oder doch lieber an seiner eigenen baut, ist für mich nicht von Belang.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 17:43 hat geschrieben:Gut. Ein Beispiel ist der Iran. Mit Hinweis auf den Antizionismus im Iran (was wohl auch etwas mit Antisemitismus zu tun hat), sind unzählige Sanktionen gegen das Land verhängt worden. Im gleichen Zeitraum liefert Deutschland Panzer und die USA Kampfflugzeuge an Saudi Arabien, das Homosexualität mit dem Tode bestraft. Offensichtlich sind die USA und Deutschland der Meinung, der Hass auf Zionismus sei anders zu bewerten als der Hass auf Schwule und Lesben.
Verstehe ich nicht. Was genau wirfst du bei diesem Beispiel Israel vor?
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Kopernikus » Fr 5. Jul 2013, 18:57 hat geschrieben:Eigentlich gibst du dir die Antwort, warum der Iran und nicht Saudi Arabien sanktioniert werden, ohne dass dies etwas mit Antizionismus vs. Homophobie zu tun hat, selbst: Israel ist politischer und strategischer Partner des Westens. Wer es wie auch immer bedroht, wird von den Partnern Israels eben mit Sanktionen überzogen. Saudi Arabien stellt für den Westen und seine Verbündeten keine Bedrohung dar. Deshalb das Fehlen von Sanktionen. Es geht eben international gerade nicht um politische Überzeugungen, sondern politische Interessen.
Also Saudi-Arabien als Unterstützer von Al Quaida, anderen Terrororganisationen ist keine Gefahr für den Westen?
ToughDaddy » Fr 5. Jul 2013, 20:10 hat geschrieben:
Also Saudi-Arabien als Unterstützer von Al Quaida, anderen Terrororganisationen ist keine Gefahr für den Westen?
Das wird aus geostrategischen Gründen geschluckt. Mangels Alternativen. Unter umgekehrten Vorzeichen wäre der Iran heute ein Verbündeter des Westens und Saudi Arabien der sanktionierte Staat.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 17:03 hat geschrieben:Deutschland und Deutsche, Israel und Juden sollten aufhören, Nichtdeutschen den Kampf gegen Antisemitismus eine höhere Priorität einzureden bzw. aufzuerlegen.
Und ich hatte dich nach einem konkreten Beispiel gefragt.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 20:50 hat geschrieben:Meine Antwort steht immer noch da.
Das Beispiel per Copy und Paste zu wiederholen, halte ich für nicht sehr sinnvoll.
Ich habe das Beispiel gelesen, aber wenn du in diesem Beispiel den Juden bzw. Israel nichts vorwirfst, dann ist es nicht unbedingt brauchbar. Mich würde ein Beispiel interessieren, in dem Juden genau das machen, was du ihnen in diesem Beitragvorgeworfen hast, damit ich verstehe, was du meinst.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 20:05 hat geschrieben:
Ich habe das Beispiel gelesen, aber wenn du in diesem Beispiel den Juden bzw. Israel nichts vorwirfst, dann ist es nicht unbedingt brauchbar. Mich würde ein Beispiel interessieren, in dem Juden genau das machen, was du ihnen in diesem Beitragvorgeworfen hast, damit ich verstehe, was du meinst.
Du wiederholst Dich. Ich werfe Israel nichts vor, den Juden auch nicht, sondern mache darauf aufmerksam, dass aus der Sicht Israels der Antisemitismus ein grösseres Gewicht hat und mehr Beachtung geschenkt werden sollte als zum Beispiel dem Krieg Russlands gegen Tschetschenien oder den tausendfachen Opfern der US-Drohnen in Pakistan. Dafür habe ich auch Verständnis, denn ich kenne die deutsche Geschichte und auch die Geschichte der Juden. Aber ich habe kein Verständnis dafür, dass man vom Iran besondere Sensibilität in Bezug auf Holocaust und ähnliches fordert, denn Iran hat weder das Lager in Auschwitz betrieben noch einen Weltkrieg angezettelt. Fazit: Holocaust ist für viele Menschen auf der Welt ein Verbrechen unter vielen anderen. Ein Araber im zerbombten Irak, der seine ganze Familie durch US-Kriege verloren hat, bricht nicht gleich in Tränen aus, wenn man ihm die Erschiessungen in Buchenwald oder Dachau erzählt.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 21:02 hat geschrieben:
Aber ich habe kein Verständnis dafür, dass man vom Iran besondere Sensibilität in Bezug auf Holocaust und ähnliches fordert, denn Iran hat weder das Lager in Auschwitz betrieben noch einen Weltkrieg angezettelt. Fazit: Holocaust ist für viele Menschen auf der Welt ein Verbrechen unter vielen anderen. Ein Araber im zerbombten Irak, der seine ganze Familie durch US-Kriege verloren hat, bricht nicht gleich in Tränen aus, wenn man ihm die Erschiessungen in Buchenwald oder Dachau erzählt.
In welchem konkreten Fall haben die Juden vom Iran besondere Sensibilität bezüglich des Holocaustes gefordert? Du hast ja geschrieben, dass Israel bzw. die Juden damit aufhören müssten.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 20:09 hat geschrieben:
In welchem konkreten Fall haben die Juden vom Iran besondere Sensibilität bezüglich des Holocaustes gefordert? Du hast ja geschrieben, dass Israel bzw. die Juden damit aufhören müssten.
Der israelische Präsident (wohl ein Jude) hat schon mehrfach Ahmadinejad fehlendes Mitgefühl für die Opfer des Holocaust vorgeworfen. Warum muss der iranische Präsident, dessen Land von Israel bedroht wird, die Juden mögen?
Kopernikus » Fr 5. Jul 2013, 20:31 hat geschrieben:
Das wird aus geostrategischen Gründen geschluckt. Mangels Alternativen. Unter umgekehrten Vorzeichen wäre der Iran heute ein Verbündeter des Westens und Saudi Arabien der sanktionierte Staat.
Achso, also Terrorismus wird geschluckt, während man aber die eigenen Bevölkerung deswegen die Freiheiten entzieht und andere Länder mit Angriffskriegen überzieht. Nicht schlecht.
Stimmt, wenn man den netten Diktator Schah nicht gestürzt hätte, der ein großer Verbündeter der USA waren.
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 21:12 hat geschrieben:
Der israelische Präsident (wohl ein Jude) hat schon mehrfach Ahmadinejad fehlendes Mitgefühl für die Opfer des Holocaust vorgeworfen.
Hast du dafür einen Beleg? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sowas mal irgendwann gefordert hätte. Vor allem, weil Ahmadenidschad die Opfer des Holocaustes mehrfach geleugnet hat.
BTW: Ich weiß, dass ich sehr nervig nachhaken kann. Mich interessiert aber wirklich, ob dieser Vorwurf begründet ist, oder aus dem Bauch heraus erhoben wurde.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Freitag 5. Juli 2013, 21:32, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 20:17 hat geschrieben:
Hast du dafür einen Beleg? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sowas mal irgendwann gefordert hätte. Vor allem, weil Ahmadenidschad die Opfer des Holocaustes mehrfach geleugnet hat.
Ja, ich habe seine Reden gehört. Ahmadinejad und seine Gefühlskälte gegenüber den toten und lebenden Juden ist seit fast einem Jahrzehnt fester Bestandteil seiner Reden, und nicht nur seiner Reden in Israel.
Ahmadinedschad hat mehrfach den Holocaust in Zweifel gezogen und auch explizit geleugnet. Zwischen 2005 und 2006 bezweifelte er wiederholt die historische Authentizität des Holocaust, unter anderem während der von ihm ins Leben gerufenen Holocaust-Konferenz, zu der international bekannte Holocaustleugner eingeladen waren
Rüstiger Rentner » Fr 5. Jul 2013, 21:30 hat geschrieben:
Ja, ich habe seine Reden gehört. Ahmadinejad und seine Gefühlskälte gegenüber den toten und lebenden Juden ist seit fast einem Jahrzehnt fester Bestandteil seiner Reden, und nicht nur seiner Reden in Israel.
Es geht nicht um die Reden von Ahmadenidschad, sondern um die Reden des israelischen Ministerpräsidenten. Mir ist nicht bekannt, dass er irgendwann mal eine besondere Sensibilität bezüglich des Holocaustes vom Iran gefordert hätte. Das wäre bezüglich der regelmäßigen Holocaustleugnungen von Ahmadenidschad auch mehr als unpassend.
Aber gut. Du schriebst, dass Israel bzw. die Juden damit aufhören müssten. War das dein einziges Beispiel oder machen sie das immer noch? Wenn ja, würde ich gerne wissen, wo das konkret passiert.
Ich schulde dem Leben das Leuchten in meinen Augen.
Liegestuhl » Fr 5. Jul 2013, 20:33 hat geschrieben:
Ahmadinedschad hat mehrfach den Holocaust in Zweifel gezogen und auch explizit geleugnet. Zwischen 2005 und 2006 bezweifelte er wiederholt die historische Authentizität des Holocaust, unter anderem während der von ihm ins Leben gerufenen Holocaust-Konferenz, zu der international bekannte Holocaustleugner eingeladen waren
Hat Ahmadinejad das unter vier Augen mit seiner Frau getan oder öffentlich? Verlinke eine Rede, einen Interview oder ähnliches von ihm, wo er den Holocaust geleugnet haben soll.
Ausserdem hast Du gesagt:
weil Ahmadenidschad die Opfer des Holocaustes mehrfach geleugnet hat.
Das ist eine glatte Lüge!
Ahmadinejad hat zwar den Umfang des Holocausts angezweifelt, d. h. die Zahl der toten Juden. Das war nun keine Heldentat von ihm, aber ihm gleich in den Mund zu legen, dass er die Opfer des Holocausts, also alle geleugnet haben soll, ist eine Verdrehung und Verfälschung und so lächerlich wie die WMD der USA.