Warum zerbrichst Du Dir dann überhaupt den Kopf über das Thema "Verfassung", wenn Dich der Inhalt nicht interessiert?
Wenn ein paar Leute über 82 Millionen Menschen entscheiden, und eine Volksabstimmung ablehnen, dann kanns mit der Demokratie nicht so weit her sein.
Helmut Kohl hat im Jahre 1990 die Diskussion über das Thema Artikel 146 GG mit der Begründung abgewimmelt, dass sich das GG als Verfassung bewährt habe.
In den nachfolgenden (freien, gleichen und geheimen!) Wahlen ist er wiedergewählt worden. In dieser Wiederwahl liegt durchaus eine Aussage des deutschen Volkssouveräns zum Thema Verfassung.
Schon die Vernunft und der gute Anstand gebietet es, dass man, bevor man eine Verfassung verabschiedet, das Volk fragt, ob man diese Verfassung will oder nicht. Wenn man der Meinung ist, dass man das Volk nicht fragen sollte, dann ist man für so eine Aufgabe gänzlich ungeeignet.
Die heutige politische Klasse ist für alles mögliche gänzlich ungeeignet, nicht nur für die Funktion des Verfassungsstifters. Solange diese Leute immer wieder in freien und geheimen Wahlen an der Macht bestätigt werden, wählen die Deutschen sich noch ganz andere Probleme an den Hals als nur das Ausbleiben eines Verfassungsreferendums.
Allerdings muss man auch die Betrachtungsweise, dass alle Wahlen nach 1990 das GG als Verfassung bestätigt haben, in einem Punkt einschränken: Der Bann von Volksabstimmungen auf Bundesebene aus dem GG war neben anderen Entscheidungen der Autoren des GG den außenpolitischen Sachzwängen der Zeit des kalten Krieges geschuldet und bedurfte deshalb nach 1990 einer neuen staatsrechtlichen Legitimation, die nicht erfolgt ist. Sowohl die Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung als auch die Mehrheit aller Parlamentarier ist nämlich für Volksabstimmungen auf Bundesebene, deren Einführung scheitert nur an der Sperrminorität der Unionsparteien gegen GG - Änderungen. Das halte ich persönlich für einen staatsrechtlich untragbaren Zustand.