Katenberg » So 17. Mär 2013, 22:55 hat geschrieben:Du vergisst aber, dass die damaligen Angehörigen rehablitiert sind. Im Übrigen tragen da auch die türkischen Behörden eine Mitschuld, die auf Nachfrage der deutschen Kollegen die Wahrscheinlichkeit der "Mafia"-Spur bejahten.
Ich vergesse vor allem nicht, dass es mehrere Jahre lange üblich war, die Opfer posthum und deren Angehörige de facto zu verhöhnen, und zwar nicht nur durch irgendwelche Quatschköpfe wie hier im Fall Daniel, worüber jetzt die deutsche Volksseele sich wieder einmal empört, sondern ganz seriös und systematisch durch deutsche Behörden! Und dass es allein einem Zufall zu verdanken ist, und nicht etwa einem plötzlich einsetzendem Einsichtsvermögen der "ermittelnden" Behörden, dass dieses erbärmliche Schauspiel, das die deutschen Behörden sich da jahrelang geleistet hatten, ein Ende fand. Und dein Hinweis bezüglich angeblicher Mitschuld der türkischen Behörden mildert nicht das geringste an diesem Umstand, egal wie groß dir die Rolle der türkischen Behörden aus deiner deutschen Perspektive auch erscheinen mag.
Und mit der Gesellschaft den Spiegel vors Gesicht halten habe ich etwas anderes gemeint!
Es geht darum, dass wir nicht um einen Menschen trauern, sondern seine Abstammung eine so große Rolle spielt. Nach NSU-Opfern werden Bushaltestellen und so weiter benannt, denkst du, dass irgendetwas nach Daniel S. benannt werden wird [...]
Das denke ich in der Tat nicht. Ich bin nämlich nicht bescheuert genug, diese beiden Fälle gleichzusetzen. Der NSU-Fall hat eine ganz andere, weitaus gewichtigere Dimension.
[...] wo doch der eigene Bürgermeister Trauerveranstaltungen unterbinden wollte und einen Tisch gegen Rechts eröffnen wollte, als wäre Daniel S von Neonazis ermordet worden.
Vielleicht hat das tatsächlich was damit zu tun, dass die Deutschen sich in ihrer "Anteilnahme" und "Trauer" wie Nazis verhalten und der Bürgermeister dem ganzen durch so eine Maßnahme einen Riegel vorschieben wollte?
Diese Gesellschaft ist inkonsequent, indem sie Gewalttäter wegen irgendeiner traaaagischen Migrationsgeschichte auf freien Fuß setzt. Sagen wir den Tätern damit nicht, das sie sich so verhalten dürfen?
Das wäre in der Tat das falsche Signal. Aber bevor du solche Schlussfolgerungen ziehst, müsstest du noch deine These belegen, dass Gewalttäter aufgrund ihrer "Migrationsgeschichte" tatsächlich auch juristisch nachsichtiger behandelt werden als dies bei einheimischen Gewalttätern der Fall ist. Berufst du dich hier auf konkrete Fakten oder ist das bei dir eher ein Bauchgefühl? Haben wir in Deutschland eine Zwei-Klassen-Justiz, oder was?
Toleranz hat Grenzen und bei Gewalt ist diese Grenze um Meilen überschlagen worden und da ist es mir egl, ob ein Deutscher einen Türken eins in die Fresse gibt oder andersherum!
Sorry, aber ich glaube nicht, dass dir das "egal" ist. Deine unausgewogenen Ansichten deuten eher auf eine parteiische Grundhaltung hin.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.