Ich finde den Geldwechsel im Ausland auch nicht schlimm. Ich schreck aber auch nicht entsetzt auf, wenn Euroscheine aus dem Automaten kommen.
Ich auch nicht. Aber dann solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden, daß keine neuen Euroländer mehr dazukommen werden, zumindest nicht auf demokratischer Grundlage.
Stimmt, in Österreich, den Niederlanden und Deutschland, wo man überall früh sein Wirtschaftssystem reformierte, herrschen nur aufgrund des Euros wieder Massenarbeitslosigkeit. Das ist das Problem, wenn man nur kuckt, welche Länder in der Eurozone die höchste Arbeitslosenquote hat und damit auf alle anderen schließt. Weißt Du, wie hoch der Anteil der Griechen an der Bevölkerung sowie am BIP in der EU ist?
Was bringen alle Reformen in modernen Industrieländern, wenn man den wichtigsten Teil der staatlichen Souveränität opfert und stabile Währungen zugunsten einer scheiternden Weichwährung abschafft? Daher stehen auch die "stabilen" Euroländer eben schlechter da als stabile Nichteuro-Länder. Die Schweiz hat die Arbeitslosigkeit mit 3,4% relativ weit unten gehalten, während sie bei Österreich grade explodiert und bei 8,7% liegt.
Übrigens ist Griechenland gar nicht das Hauptproblem, sondern vor allem Italien und Spanien. Spanien ist eines der größten Länder der gesamten EU mit einem wichtigen Anteil am BIP der Eurozone!
Weil er bekanntlich Vorteile bringt und man es ein kleiner, insgesamt unbedeutender Teil ist, um die europäische Integration weiter voranzutreiben, was sie derzeit auch noch tut, wenn man sieht, welche Reformen und Abkommen in den letzten Jahren umgesetzt wurden und welche noch kommen. Ebenso erwarten wir weiterhin neue Mitglieder. Wie ein Zerfall sieht das noch nicht aus.
Europäische Kooperation kann man ohne eine einheitliche Währung. Wir arbeiten mit Polen, der Schweiz, Großbritannien und Dänemark ebenso zusammen, ohne mit ihnen eine Währung zu teilen und die Schweiz ist nichtmal EU-Mitglied.
Vorteile bringt der Euro auch nicht, er verarmt den Süden und deindustrialisiert ihn, im Norden zerstört er die Kaufkraft.
Aber was du sagst ist nicht ganz falsch: Er wurde eingeführt, um einen europäischen Zentralstaat durch die Hintertür zu schaffen, bzw. durch die Einheitswährung zu erzwingen, weil es den Politikern zu lange dauerte, erst die politische Union zu bauen. Die Krise ist deshalb ein willkommener Anlaß zentralistische Strukturen wie ESM und Fiskalpakt zu etablieren, was nichts anderes ist als der Weg zu einem Superstaat Europa.
Neue Mitglieder wird die Eurozone auch nicht kriegen, zumindest nicht auf demokratischer Grundlage. In Polen, UK, Dänemark, Baltikum, Schweden, Ungarn, Tschechien usw. sind die meisten Menschen dagegen, sodaß der Euro in jedem Referendum scheitern würde.
Die einzigen Länder, in denen die Politiker noch dumm genug sind, in die scheiternde Eurozone zu wollen sind Lettland und Litauen, aber dort wollen sie ein Referendum vermeiden und die Leute mit Gewalt in den Euro zwingen. Daß du schon jetzt glaubst, daß das gelingen wird, zeigt, wer hier wirklich der Glaskugelgucker ist...
Mal sehen, ob die Letten stark genug sind, um sich noch ein Referendum zu erkämpfen.
Daß die Eurozone am zerfallen ist und nur noch mit extremen Methoden und massiven Geldtransfers - wie wir bei Zypern gesehen haben - aufrechterhalten wird, ist zudem auch kein Geheimnis.
Wieso unangenehm? Die Deutschen waren halt im Jahre 2000 in einr Umfrage mehrheitlich für den Beibehalt der Währung. Ich übrigens auch, da ich befürchtet hab, daß sich eine europäische Währung in Sachen Stabilität irgendwo in der Mitte zwischen unseren und südländischen Währungen einpendelt. Daß er noch stabiler ist als die D-Mark, hätte ich nie gedacht, aber freue mich natürlich darüber heute.
Dann findest du es also im Nachinein gut, daß man dir das demokratische Recht verweigerte, über den Euro abzustimmen? Die Umfrage zeigt aber eindrucksvoll, daß es bei einem Referendum über den Euro, niemals zur Abschaffung der D-Mark gekommen wäre.
Daß er stabiler ist als die Mark stimmt nicht, er ist wirklich eine Mischung aus DM und Lira, für Deutschland zu schwach, für Italien zu stark. Den Vergleich zwischen vergleichbar starken Euroländern mit Nicht-Euro-Ländern kennst du ja schon. Unangenehme Wahrheit!
Die Schweiz ist ein völlig anderes Thema als Norwegen in Sachen Wirtschaft, selbst wenn Du die Rohstoffförderung ausblendest. Völlig andere Schwerpunkte und ganz anderes organisiert.
Bestreitet keiner, aber beide sind ähnlich starke Länder und kommen gut ohne Euro aus - ob mit oder ohne viele Rohstoffe. Folglich dürfe auch Deutschland kein großes Problem mit einer eigenen Währung haben.
Ich hab nie behauptet, daß irgendetwas ohne Euro nicht ginge. Du mußt schon nicht irgendwelche Behauptungen erfinden, wenn Deine eigenen plumpen Aussagen von mir permanent widerlegt werden und Dir nichts weiter einfällt.
Du hast ständig behauptet, der Euro wäre nötig und leider nur plump nachgeplappert, was Merkel und Schäuble dir täglich vorsetzen. Wenn ich diese Dinge intelligent und fundiert widerlege, magst du wütend aufstampfen, aber wäre es nicht klüger sich der Realität zu stellen und zuzugeben, daß der Euro gescheitert ist? Habe ich doch schon zigmal belegt.
Klar, auf Knopfdruck. Oder wir hätten eine kaputte Wirtschaft wie die Briten, oder? Liegt ja bekanntlich alles nur an der Währung. Oh man, was für Glaskugeln...
Die Glaskugeln sind die deinen, in denen du behauptest, der Euro würde neue Mitglieder kriegen. Frag mal die Polen, Schweden oder Briten, was sie darüber denken...
Es wird nicht auf Knopfdruck besser, sondern Schritt für Schritt wie in Island. Eine neue DM und ein neuer Gulden hätten sowieso nur Vorteile, das hat Wilders Studie ja gezeigt. Daß man nicht noch andere Reformen braucht, habe ich nie bestritten, du schiebst mir nur diese Sachen unter, weil dein einziges Argument "für" den Euro noch ist, daß man mit einer eigenen Währung auch Reformen machen muß. Ihr Euro-Befürworter seid echt am Ende! Wann folgt die Einsicht?
Jopp, mag er gesagt haben. Leider half's bei der Wahl nicht und er schmierte ab. ärgerlich.
Tja, in Italien holte Beppe Grillo mit einer Anti-Euro-Agenda 26% der Wählerstimmen, auch wenn es Steinbrück, Merkel und co. nicht paßte. Er hatte nämlich den Kampf für die Lira schon früh auf seine Agenda gesetzt.
Wilders hat schon lange einen wichtigen Kampf gegen den Islamismus geführt und steht 24 Stunden am Tag unter Polizeischutz. Seine Partei hat eine vernünftige außenpolitische, proisraelische und europakritische Agenda. Aber die explizite- völlig vernünftige - Forderung nach einem Euro-Austritt Hollands hat er zu spät ins Parteiprogramm genommen, nämlich erst im Laufe des Jahres 2012, also kurz vor der Wahl. Das lag u. a. auch daran, daß die Auswertung der Lombard-Studie einige Monate dauerte. Vielen Wählern war Wilders eben mehr über seine Islam- statt die Eurokritik bekannt und er hat die explizite Eurokritik zu spät begonnen... er hätte die Studie schon 2009/2010 in Auftrag geben sollen und schon damals den Gulden zum PVV-Programm machen sollen, dann hätte es wohl auch mit den Wahlen besser geklappt, wie man an Grillo sieht.
Nun hat er es aber getan und die PVV zu einer sehr guten Partei gemacht: Außenpolitisch proisraelisch, amerikafreundlich, euroskeptisch, islamkritisch, für die Wiedereinführung des Gulden und den Euro-Austritt sowie eine vernünftige Wirtschaftspolitik. Jetzt muß die PVV auch wirklich viele Kampagnen starten und sich bemühen, daß die Niederlande so schnell wie möglich den Gulden wiederbekommen!
Wie gesagt, Länder bestehen nicht nur aus einer Währung. Griechenland setzte schon viele Reformen um, die Lohnkosten sanken deutlich. Dauert natürlich alles eine Zeit, wie wir aus Deutschland mit der Agenda 2010 ja beispielsweise wissen.
Alles bekannt, aber dennoch können Griechenland und Deutschland nicht innerhalb einer Währungsunion existieren, wir die Realität grade zeigt. Griechenland kann sich auf die Hinterbeine stellen und noch soviele Reformen machen, im Euro hat es keine Chance. Im Euro ein Land zu reformieren ist so, als wenn du mit deinem Wagen in 1 Meter hohem Schlamm stecken bleibst und als Lösung damit anfängst dein Auto neu zu lackieren. Aus dem Schlamm ziehen wird dich das auch nicht!
Griechenland, Zypern und co, müssen den isländischen Weg gehen, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
Bleibt eine Behauptung.
Wenn man es nicht verstehen will, ja. Wenn du dir die Geschichte von Währungsunionen anguckst, sind ja selbst die meisten Wechselkursunionen zwischen ähnlich starken Staaten gescheitert, wie die Latinische Münzunion und die Skandinavische Kronenunion. Wenn also eine Währungsunion zwischen Schweden und Dänemark schon nicht funktionieren kann und zum Scheitern verurteilt ist, wie soll dann eine Währungsunion zwischen Deutschland und Griechenland klappen?
Eigentlich suche ich weder Familie noch Freunde danach aus, wie sie zum Euro stehen, wieder in Deutschland noch anderswo. Übrigens sind die, die sich köstlich unterhalten fühlten ob Deiner gewünschten Gründe, selbst gegen den EU-Beitritt, aber rein aus finanziellen (EU-Mitgliedsbeiträge gegenüber Rückzahlungen/Subventionen), was ich Dir mehrmals sagte. Und nicht wegen Deinem "Ja, die Norweger sind halt so viel internationaler als der Rest Europas. Die lieben halt die Freiheit und alle anderen Völker, weshalb sie sich nicht mit einem Beitritt abschotten wollen".
Sah man ja auch am Volksentscheid: Aufm Land, speziell im Norden, wo ich häufiger bin, ist man stark von Subventionen aus der zentralistischen Regierung in Oslo abhängig und bleibt größtenteils unter sich. In den Städten im Süden Norwegens war überall eine gewaltige Mehrheit für den Beitritt. In der Diskussion versprachen sich die Befürworter, was auch die Gegner nicht leugneten, mehr Einfluß in Europa und weniger Isolation auf der Welt, da damit vieles vereinfacht würde (Freihandelsabkommen beispielsweise). Bloß noch ums Geld machte man sich Sorgen, nachdem das Thema Fischerei bilateral geklärt wurde. Da sind irgendwelche nationalromantischen Erklärungen bei nüchternen Bürgern sehr amüsiert angekommen. Lebt halt nicht jeder in Parallelwelten.
Naja, wenn du meine Aussagen grob verdrehst, kommst du natürlich zu seltsamen Schlüssen
Und wenn du deinen Bekannten irgendetwas falsch übersetzst oder verdrehst, kann ich auch nix dafür. Amüsant ist eher deine Aussage "die Isländer" wollten in die EU, wo durch die neuste Umfrage zeigt, daß eine noch größere Mehrheit nicht in die EU will!
http://en.wikipedia.org/wiki/Accession_ ... ic_opinion
Wenn es jetzt ein Referendum gäbe, würde es 70 zu 30 stehen!
Zu Norwegen habe ich gesagt, daß die Kampagne der EU-Gegner den Slogan hatte "Europa ist zu klein für uns", also Norwegen als souveränen Staat mit einem weltoffenen und globalen Fokus erhalten wollte. Daß dabe auch finanzielle Gründe (man zahlt mehr in die EU ein, als man zurückbekommt) sowie fischereitechnische Erwägungen (nach einer EU-Mitgliedschaft würde die norwegische Küste ebenso von EU-Fangflotten leergefischt werden wie das bei der britischen Küste der Fall war) eine Rolle spielten bestreitet keiner, ebenso, daß es lokale Unterschiede gab.
Zu wissen, wie alle Norweger denken, habe ich nie behauptet, aber diejenigen der Anti-EU-Kampagne haben sich für ein international offenes und souveränes Norwegen eingesetzt, daß als unabhängiger Staat viel mehr Einfluß in der Welt hat als eine Provinz der EU. Und das die EU relativ nationalistisch und nach innen gekehrt ist, ist für dich ja auch nichts Neues, wobei du es beharrlich leugnest.
Auf dem Land hatten viele Leute Angst vor einem Ruin durch die gemeinsame EU-Landwirtschaftspolitik. In den Städten dachten einige, ein EU-Beitritt würde den Handel vereinfachen, viele andere merkten aber an, daß man als unabhängiger Staat international viel besser handlungsfähig ist, da man dann selbst Freihandelsabkommen unterzeichnen kann, während man als EU-Mitglied von einem Brüsseler Kommissar vertreten wird und keine Selbstständige Vertragsfreiheit genießt. Daher ist Norwegen mit dem Freihandelsabkommen EFTA deutlich besser bedient als mit der EU.
Übrigens hat Island grade ein Freihandelsabkommen mit China abgeschlossen, was z. B. GB nicht kann, da es in der EU ist und bei allen Handelsfragen von nichtgewählten EU-Kommissaren vertreten wird.
http://fta.mofcom.gov.cn/enarticle/enre ... 654_1.html
http://www.china.org.cn/business/2013-0 ... 791739.htm
Du siehst: Für internationalen Handel und Freihandelsabkommen, braucht man keine EU, die dabei sogar im Weg steht!