Latein in Gottesdiensten - pro und contra

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Lomond
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Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Latein in Gottesdiensten - pro und contra

In den letzten Tagen war aus Rom oft Latein zu hören.

Und wird in den kommenden Tagen sicher noch weiter zu hören sein.

Was meint ihr dazu?

"Latein - versteht doch keiner - also weg damit!"

Oder:

"Latein klingt feierlich - also her damit!"

Oder noch andere Meinungen?
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freigeist
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von freigeist »

Pro- ist eine alte Sprache. Finde die wahrung dieser Tradition gut.
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Lomond
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

freigeist » Fr 15. Mär 2013, 23:53 hat geschrieben:Finde die wahrung dieser Tradition gut.

Ebnso! :thumbup:
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von palulu »

Pro, damit noch weniger Menschen die Gottesdienste besuchen.
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Blasphemist
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Blasphemist »

:thumbup: :thumbup:
palulu » Fr 15. Mär 2013, 23:04 hat geschrieben:Pro, damit noch weniger Menschen die Gottesdienste besuchen.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Gregorius I »

palulu » Fr 15. Mär 2013, 23:04 hat geschrieben:Pro, damit noch weniger Menschen die Gottesdienste besuchen.

Traditioneller Gottesdienst und Gregorianischer Gesang in der entsprechenden Kirche - es gibt viele Menschen, die sich daran begeistern können. Ein sinnlich erlebbarer Hauch der Geschichte.

Für Sprachunkundige gibt es eben einen Verlaufsplan mit Übersetzungen. Ganz einfach.

Kurz: "Latein klingt feierlich - also her damit!"
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

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Armstrong

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Armstrong »

Die Liturgiereform nach dem 2. vatikanischen Konzil hat das Latein in den normalen Gemeinden ja nahezu ausgerottet.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von pittbull »

palulu » Sa 16. Mär 2013, 00:04 hat geschrieben:Pro, damit noch weniger Menschen die Gottesdienste besuchen.
Sollen die Katholen mal schön Latein sprechen, die Sprache der Römer, der größten Feinde des Christentums. :D
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von pittbull »

Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 00:20 hat geschrieben:Die Liturgiereform nach dem 2. vatikanischen Konzil hat das Latein in den normalen Gemeinden ja nahezu ausgerottet.
Satansmessen werden noch vorwiegend auf Latein abgehalten.
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Tantris
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Tantris »

Gregorius I » Sa 16. Mär 2013, 00:12 hat geschrieben:

Traditioneller Gottesdienst und Gregorianischer Gesang in der entsprechenden Kirche - es gibt viele Menschen, die sich daran begeistern können. Ein sinnlich erlebbarer Hauch der Geschichte.

Für Sprachunkundige gibt es eben einen Verlaufsplan mit Übersetzungen. Ganz einfach.

Kurz: "Latein klingt feierlich - also her damit!"
ODer: mit etwas mehr durchblick: Zur ausübung von macht gehört unverständliches reden.

Wie soll jemand glauben, der pfarrer hätte einen besonders dirketen draht zu gott, wenn er mit ihm im selben vorstadtsläng schwätzt, wie der gläubige ohne studium und höhere weihen?

Näheres erklärt dir gern der linguistische kollege.
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Lomond
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Gregorius I » Sa 16. Mär 2013, 00:12 hat geschrieben:

Traditioneller Gottesdienst und Gregorianischer Gesang in der entsprechenden Kirche - es gibt viele Menschen, die sich daran begeistern können. Ein sinnlich erlebbarer Hauch der Geschichte.

Gut gesagt! :thumbup:

Seh ich auch so. :)
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 00:20 hat geschrieben:Die Liturgiereform nach dem 2. vatikanischen Konzil hat das Latein in den normalen Gemeinden ja nahezu ausgerottet.

Ja - aber nicht verboten - wie manch einer irrtümlich denkt - oder dachte.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Außenstehende denken oft, in einer "lateinischen Messe" sei alles zu 100 Prozent in Latein, und selbst der Priester täte lateinisch predigen.

Ein Unsinn!

Als ich Kind war, da war die Messe eine sogenannte "lateinische Messe".

Aber:

Gepredigt wurde selbstverständlich auf Deutsch.
Die Lieder wurden deutsch gesungen - mit wenigen seltenen Ausnahmen.
Der Pfarrer verkündete alles, was so anlag, selbstverständlich auf Deutsch.

Lateinisch waren nur einige wenige stets wiederholte Formeln, wie etwa: "Dominus vobiscum".

Und jeder mit einem IQ von über 50 wusste ganz selbstverständlich, dass das bedeutet: "Der Herr sei mit euch!"
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Antonius »

Lomond » Fr 15. Mär 2013, 22:46 hat geschrieben:Latein in Gottesdiensten - pro und contra

In den letzten Tagen war aus Rom oft Latein zu hören.

Und wird in den kommenden Tagen sicher noch weiter zu hören sein.

Was meint ihr dazu?

"Latein - versteht doch keiner - also weg damit!"

Oder:

"Latein klingt feierlich - also her damit!"

Oder noch andere Meinungen?
Noch eine Meinung: Die Lateinische Messe füllt die Kirche.
Offenbar werden viele Menschen von der Feierlichkeit der Hl. Messe im Tridentinischen Ritus angezogen.

Aus eigener Erfahrung kann ich von der Theatiner-Kirche in München berichten:
Dort wird sonntags mit Unterstützung der Vokalkapelle das Lateinische Hochamt zelebriert.
Morgen, am 5. Fastensonntag Judica, singt die Vokalkapelle die Missa Sine Nomine von Ludwig Viadana (+1645).
http://www.theatinerkirche.de/index.php?cID=9

Auch die Gemeinde singt (im Wechselgesang) die Lateinischen Texte,
das Confiteor, Kyrie, Credo, Paternoster, etc.,
(mit Unterstützung eines ausliegenden Textblattes).
Zuletzt geändert von Antonius am Samstag 16. März 2013, 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
SAPERE AUDE - Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.
Immanuel Kant (1724-1804)
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von ToughDaddy »

Antonius » Sa 16. Mär 2013, 10:12 hat geschrieben:Noch eine Meinung: Die Lateinische Messe füllt die Kirche.
Offenbar werden viele Menschen von der Feierlichkeit der Hl. Messe im Tridentinischen Ritus angezogen.

Aus eigener Erfahrung kann ich von der Theatiner-Kirche in München berichten:
Dort wird sonntags mit Unterstützung der Vokalkapelle das Lateinische Hochamt zelebriert.
Morgen, am 5. Fastensonntag Judica, singt die Vokalkapelle die Missa Custodi nos Domine von Guiseppe Antonio Bernabei (1649-1732).
http://www.theatinerkirche.de/index.php?cID=9

Auch die Gemeinde singt (im Wechselgesang) die Lateinischen Texte,
das Confiteor, Kyrie, Credo, Paternoster, etc.,
(mit Unterstützung eines ausliegenden Textblattes).
Die kommen auch nur, weil es ihre Pflicht ist. Die meisten verstehen wie im Mittelalter das lateinische Zeug sowieso nicht.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Antonius »

ToughDaddy » Sa 16. Mär 2013, 10:16 hat geschrieben: Die kommen auch nur, weil es ihre Pflicht ist. Die meisten verstehen wie im Mittelalter das lateinische Zeug sowieso nicht.
Du bist herzlich eingeladen, am sonntäglich Lateinischen Hochamt in der Theatiner-Kirche in München teilzunehmen.

Dann kannst Du aus eigener Anschauung die Realität wahrnehmen, die so ganz anders ist, als Du sie Dir vorstellst.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von ToughDaddy »

Antonius » Sa 16. Mär 2013, 10:22 hat geschrieben:Du bist herzlich eingeladen, am sonntäglich Lateinischen Hochamt in der Theatiner-Kirche in München teilzunehmen.

Dann kannst Du aus eigener Anschauung die Realität wahrnehmen, die so ganz anders ist, als Du sie Dir vorstellst.
Warum sollte ich mir wie der Großteil der anderen dort etwas antun, was in einer Sprache ist, die kaum jemand versteht?
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Antonius » Sa 16. Mär 2013, 10:22 hat geschrieben:Du bist herzlich eingeladen, am sonntäglich Lateinischen Hochamt in der Theatiner-Kirche in München teilzunehmen.

Dann kannst Du aus eigener Anschauung die Realität wahrnehmen, die so ganz anders ist, als Du sie Dir vorstellst.
Moin Antonius !

Ich mag die lateinische Messe. Gut, ich habe das große Latinum und habe meine Hochschulreife an einem Internat abgelegt, in dem es noch üblich war, die Abschlußrede auf Latein zu halten.

Ich bin kein Katholik, aber dennoch kenne ich die lateinische Messe in und auswendig. Auch das Te Deum, Requiem, etc. Alle Texte sind in meinem Kopf. Da ich nebenberuflicher Musiker bin, nützt es mir auch in diesem Bereich.

J.S.Bach hat den Text seiner h-Moll Messe komplett in der lateinischen Fassung übernommen. Es ist eines der großartigsten musikalischen Werke der Menschheit.

Und ich pflege diese Sprache auch heute noch. Derzeit lese ich gerade ein Werk von Livius: "Ab urbe condita". Es handelt von der Legende um die Gründung Roms.

Gruß aus Hamburg
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Samstag 16. März 2013, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Ceterum censeo unam Sanctam Catholicam et Apostolicam Ecclesiam non esse delendam! :thumbup:
Non enim propter gloriam, divicias aut honores pugnamus set propter libertatem solummodo quam Nemo bonus nisi simul cum vita amittit.
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Lomond » Sa 16. Mär 2013, 12:10 hat geschrieben:Ceterum censeo unam Sanctam Catholicam et Apostolicam Ecclesiam non esse delendam! :thumbup:
Ich bin Lutheraner alter Facon, Lomond.

Aber ich denke, heutzutage würde Luther das unterschreiben. Und damit auch ich.

Gruß aus Hamburg !
Armstrong

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Armstrong »

ToughDaddy » Sa 16. Mär 2013, 11:16 hat geschrieben:Die meisten verstehen wie im Mittelalter das lateinische Zeug sowieso nicht.
Das "Pater Noster", "Ave Maria", "Credo" usw. und die ganzen üblichen Lieder und Formeln haben die Kinder früher schon im Kommunionunterricht gelernt. Natürlich haben die Leute früher alles verstanden, was da in Latein im Gottedienst gebetet wurde.
Bukowski

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Bukowski »

palulu » Fr 15. Mär 2013, 23:04 hat geschrieben:Pro, damit noch weniger Menschen die Gottesdienste besuchen.
Yep, der Koran hat ja eigentlich nur auf arabisch Gültigkeit, auch der Koranunterricht findet auf arabisch statt.
Das sollte auch unbedingt so bleiben, damit nicht so viele Moslems in die Moschee rennen. ;)
http://www.neukoelln-jugend.de/migratio ... koelln.pdf
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 12:50 hat geschrieben:
Das "Pater Noster", "Ave Maria", "Credo" usw. und die ganzen üblichen Lieder und Formeln haben die Kinder früher schon im Kommunionunterricht gelernt. Natürlich haben die Leute früher alles verstanden, was da in Latein im Gottedienst gebetet wurde.
Im Mittelalter nicht. Die einfachen Leute konnten nicht einmal schreiben geschweige denn Latein verstehen.

Für sie war die Messe immer eine Art Mysterium, bei denen sie die Worte nicht verstanden, aber sich einen Reim darauf machten.

Ein Beispiel: Woher stammt der Begriff Hokuspokus ?

Aus den Worten des Priesters bei der Kommunion. Bei uns in der lutheranischen Kirche heißt dieser Teil: Einsetzungsworte. "Das ist mein Leib, der für Euch geben wurde....[...]".

Auf Latein: "Hoc est enim corpus meus.....[...]"

Daraus machten sie "Hokuspokus", weil sie die Worte nicht verstanden, aber spürten, dass dort die "Wandlung" geschieht.
Bukowski

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Bukowski »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 12:55 hat geschrieben:
Im Mittelalter nicht. Die einfachen Leute konnten nicht einmal schreiben geschweige denn Latein verstehen.

Für sie war die Messe immer eine Art Mysterium, bei denen sie die Worte nicht verstanden, aber sich einen Reim darauf machten.

Ein Beispiel: Woher stammt der Begriff Hokuspokus ?

Aus den Worten des Priesters bei der Kommunion. Bei uns in der lutheranischen Kirche heißt dieser Teil: Einsetzungsworte. "Das ist mein Leib, der für Euch geben wurde....[...]".

Auf Latein: "Hoc est enim corpus meus.....[...]"

Daraus machten sie "Hokuspokus", weil sie die Worte nicht verstanden, aber spürten, dass dort die "Wandlung" geschieht.
Das ist nur eine der Theorien über die Herkunft des Wortes ;) Die 3. hört sich viel schlüssiger an.


2.) Hax, pax, max, deus adimax
Das etymologische Wörterbuch von Pfeifer vermutet alternativ einen Zusammenhang mit einer anderen Zauberformel, die wohl schon seit dem 14. Jahrhundert, sicher aber für 1563 bezeugt ist: hax, pax, max, deus adimax. (kurz: Haxpaxmax). Deren Anfang sei später verstümmelt worden.

3.) Hocus pocus iunior
Seit dem 17. Jahrhundert (erstmals 1624) ist die Zauberformel zunächst in England als hocas pocas und hocus pocus belegt. Vor allem das 1634 in London erschienene Buch „Hocus Pocus Iunior. The anatomie of Legerdemain“ von Elias Piluland (Exemplar der Originalausgabe in der Bayerischen Staatsbibliothek München) weist auf hocus pocus filiocus hin, das vor allem in Schweden und Dänemark auch noch in der Langform gebraucht wird. Iunior bzw. filiocus meint hier dann aber nicht den Sohn Gottes, sondern den Sohn des Taschenspielers. Das lateinische hocus heißt im Englischen hoax und bedeutet Ulk, Schabernack, Scherz. Und hocas pocas heißt dann übersetzt so viel wie Taschenspieler. Daher erklären sich auch Sonderformen wie zum Beispiel Hockesbockes, Okesbockes, Oxbox.

In der Zeit von König Jakob soll sich ein Zauberer selbst „The Kings Majesties most excellent Hocus Pocus“ genannt und den Zauberspruch „Hocus pocus, tontus talontus, vade celeriter jubeo“ verwendet haben. So heißt es bei Thomas Ady in A Candle in the Dark (1655, Exemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek München): I will speak of one man … that went about in King James his time … who called himself, The Kings Majesties most excellent Hocus Pocus, and so was he called, because that at the playing of every Trick, he used to say, Hocus pocus, tontus talontus, vade celeriter jubeo, a dark composure of words, to blinde the eyes of the beholders, to make his Trick pass the more currantly without discovery, because when the eye and the ear of the beholder are both earnestly busied, the Trick is not so easily discovered, nor the Imposture discerned.



http://de.wikipedia.org/wiki/Hokuspokus
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von ToughDaddy »

Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 12:50 hat geschrieben:
Das "Pater Noster", "Ave Maria", "Credo" usw. und die ganzen üblichen Lieder und Formeln haben die Kinder früher schon im Kommunionunterricht gelernt. Natürlich haben die Leute früher alles verstanden, was da in Latein im Gottedienst gebetet wurde.
Na klar doch, darum mußte so ein dummer Typ wie Luther erstmal kommen und die Bibel ins Deutsche übersetzen. :D
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Bukowski » Sa 16. Mär 2013, 13:08 hat geschrieben: Das ist nur eine der Theorien über die Herkunft des Wortes ;) Die 3. hört sich viel schlüssiger an.


2.) Hax, pax, max, deus adimax
Das etymologische Wörterbuch von Pfeifer vermutet alternativ einen Zusammenhang mit einer anderen Zauberformel, die wohl schon seit dem 14. Jahrhundert, sicher aber für 1563 bezeugt ist: hax, pax, max, deus adimax. (kurz: Haxpaxmax). Deren Anfang sei später verstümmelt worden.

3.) Hocus pocus iunior
Seit dem 17. Jahrhundert (erstmals 1624) ist die Zauberformel zunächst in England als hocas pocas und hocus pocus belegt. Vor allem das 1634 in London erschienene Buch „Hocus Pocus Iunior. The anatomie of Legerdemain“ von Elias Piluland (Exemplar der Originalausgabe in der Bayerischen Staatsbibliothek München) weist auf hocus pocus filiocus hin, das vor allem in Schweden und Dänemark auch noch in der Langform gebraucht wird. Iunior bzw. filiocus meint hier dann aber nicht den Sohn Gottes, sondern den Sohn des Taschenspielers. Das lateinische hocus heißt im Englischen hoax und bedeutet Ulk, Schabernack, Scherz. Und hocas pocas heißt dann übersetzt so viel wie Taschenspieler. Daher erklären sich auch Sonderformen wie zum Beispiel Hockesbockes, Okesbockes, Oxbox.

In der Zeit von König Jakob soll sich ein Zauberer selbst „The Kings Majesties most excellent Hocus Pocus“ genannt und den Zauberspruch „Hocus pocus, tontus talontus, vade celeriter jubeo“ verwendet haben. So heißt es bei Thomas Ady in A Candle in the Dark (1655, Exemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek München): I will speak of one man … that went about in King James his time … who called himself, The Kings Majesties most excellent Hocus Pocus, and so was he called, because that at the playing of every Trick, he used to say, Hocus pocus, tontus talontus, vade celeriter jubeo, a dark composure of words, to blinde the eyes of the beholders, to make his Trick pass the more currantly without discovery, because when the eye and the ear of the beholder are both earnestly busied, the Trick is not so easily discovered, nor the Imposture discerned.



http://de.wikipedia.org/wiki/Hokuspokus
Ok, es ist immer schwer gegen eine google-queen hier anzustinken. Ich hasse die googelei.
Armstrong

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Armstrong »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 13:55 hat geschrieben:Im Mittelalter nicht. Die einfachen Leute konnten nicht einmal schreiben geschweige denn Latein verstehen.
Man muss nicht schreiben können, um zu verstehen was es bedeutet, wenn der Priester in der Messe ein Kreuzzeichen macht und dazu "In nomine patris, et filii et spiritus sancti" sagt.

Die Grundgebete muss man sowieso auswendig lernen, egal ob auf Deutsch oder Latein.
Armstrong

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Armstrong »

ToughDaddy » Sa 16. Mär 2013, 14:11 hat geschrieben:Na klar doch, darum mußte so ein dummer Typ wie Luther erstmal kommen und die Bibel ins Deutsche übersetzen. :D
Es gab schon vor Luther Bibelübersetzungen.
Bukowski

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Bukowski »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 13:13 hat geschrieben:
Ok, es ist immer schwer gegen eine google-queen hier anzustinken. Ich hasse die googelei.
... und ich interessiere eben mich WIRKLICH für die Hintergründe der Dinge, die hier besprochen werden.
Du hingegen magst lieber Deinen eigenen Bauch am Stammtisch pinseln, nicht wahr? ;)
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 13:19 hat geschrieben:
Man muss nicht schreiben können, um zu verstehen was es bedeutet, wenn der Priester in der Messe ein Kreuzzeichen macht und dazu "In nomine patris, et filii et spiritus sancti" sagt.

Die Grundgebete muss man sowieso auswendig lernen, egal ob auf Deutsch oder Latein.
Ich denke nicht, dass jeder Katholik heute wie damals das Vaterunser - das Gebet des Herrn - auf Latein sprechen kann.

Und die Liturgie schon gar nicht.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von ToughDaddy »

Armstrong » Sa 16. Mär 2013, 13:19 hat geschrieben:
Es gab schon vor Luther Bibelübersetzungen.
Noch besser, also soweit auch, dass man Latein verstanden hat in der Masse.
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Bukowski » Sa 16. Mär 2013, 13:26 hat geschrieben:
... und ich interessiere eben mich WIRKLICH für die Hintergründe der Dinge, die hier besprochen werden.
Du hingegen magst lieber Deinen eigenen Bauch am Stammtisch pinseln, nicht wahr? ;)
Madame, ich bin sportlich. Aber hätte ich eine Wampe, dann würde ich sie mir gerne pinseln. Jedoch das letzte, woran ich dabei denken würde, wären Deine Beiträge. Die sind völlig unzulänglich zum pinseln.....

Befriedige Dich daher mit anderen Pinseln. Wie ich Dich einschätze, stehst Du bestimmt auf dicke Einfaltspinsel. Habe ich Recht oder ist das die Wahrheit ? Tertium non datur !
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Samstag 16. März 2013, 13:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Doansche007 »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 11:19 hat geschrieben:
Moin Antonius !

Ich mag die lateinische Messe. Gut, ich habe das große Latinum und habe meine Hochschulreife an einem Internat abgelegt, in dem es noch üblich war, die Abschlußrede auf Latein zu halten.

Ich bin kein Katholik, aber dennoch kenne ich die lateinische Messe in und auswendig. Auch das Te Deum, Requiem, etc. Alle Texte sind in meinem Kopf. Da ich nebenberuflicher Musiker bin, nützt es mir auch in diesem Bereich.

J.S.Bach hat den Text seiner h-Moll Messe komplett in der lateinischen Fassung übernommen. Es ist eines der großartigsten musikalischen Werke der Menschheit.

Und ich pflege diese Sprache auch heute noch. Derzeit lese ich gerade ein Werk von Livius: "Ab urbe condita". Es handelt von der Legende um die Gründung Roms.

Gruß aus Hamburg
Ich finde die lateinische Messe wird total überbewertet, obwohl ich Katholik bin, habe ich nicht das Bedürfnis mir auf Lateinisch sagen zu lassen, was ich glauben soll, schließlich versteh ich kein Lateinisch, nur Deutsch und Englisch und mein kleines Italienisch ist längst in Vergessenheit geraten... Das ist nicht bei allen so, aber die Botschaft von Jesus Christus ist mir persönlich viel zu wichtig, als das man sie in einer fremden Sprache im Gottesdienst vortragen sollte. Ich habe nie auch nur ein Wort lateinisch gelernt in meinem Leben, und das geht vielen anderen auch so.
Zuletzt geändert von Doansche007 am Samstag 16. März 2013, 14:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von SLclem »

Ich finde auch, wenn man keinen (z.B. elterlichen?) Bezug zum Lateinischen hat, ist es in etwa so, als ob man sich für El Greco, Leonardo da Vinci oder die Pointilisten (wie ich) interessiert – es ist eine Liebhaberei.

Einen gesteigerten Wert im Gottesdienst kann ich mir höchstens als "spirituelle Dekoration" (NICHT abwertend gemeint!) vorstellen ...
... mein Sohn hat allerdings eine (Gott-sei-Dank milde) Form von Lese/Rechtschreibschwäche – und DAAAA kann Latein ihm nachweislich das Leben sehr erleichtern ... :D
Moshe Zuckermann zu Israel-Palästina: https://www.youtube.com/watch?v=ROe_T4MQorM
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 14:42 hat geschrieben:
Tertium non datur!
Verum ist! :thumbup:

Q. E. D. :thumbup:

usw ....
Zuletzt geändert von Lomond am Samstag 16. März 2013, 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Hören wir uns doch mal das Credo an:



Credo in unum Deum,

Patrem omnipotentem,
factorem caeli et terrae,
visibilium omnium et invisibilium.

Et in unum Dominum Jesum Christum,
Filium Dei unigenitum,
et ex Patre natum ante omnia saecula.
Deum de Deo,
lumen de lumine,
Deum vero de Deo vero,
genitum non factum,
consubstantialem Patri:
per quem omnia facta sunt.


Qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de caelis.
Et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine,
et homo factus est.
Crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato;
passus et sepultus est,
et resurrexit tertia die secundum Scripturas,
et ascendit in caelum,
sedet ad dexteram Patris.
Et iterum venturus est cum gloria,
iudicare vivos et mortuos,
cuius regni non erit finis.

Et in Spiritum Sanctum,
Dominum et vivificantem:
qui ex Patre Filioque procedit.
Qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur:
qui locutus est per prophetas.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.

Confiteor unam baptisma in remissionem peccatorum.
Et exspecto resurrectionem mortuorum,
et vitam venturi saeculi.

Amen.




Wer noch nie gehört hat, wie diese Worte feierlich nach Art des Gregorianischen Chorals gesungen werden, der ist an einem der schönen Dinge des Lebens vorbeigegangen.
Zuletzt geändert von Lomond am Samstag 16. März 2013, 22:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Tantris »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 12:19 hat geschrieben:
Moin Antonius !

Ich mag die lateinische Messe. Gut, ich habe das große Latinum und habe meine Hochschulreife an einem Internat abgelegt, in dem es noch üblich war, die Abschlußrede auf Latein zu halten.

Ich bin kein Katholik, aber dennoch kenne ich die lateinische Messe in und auswendig. Auch das Te Deum, Requiem, etc. Alle Texte sind in meinem Kopf. Da ich nebenberuflicher Musiker bin, nützt es mir auch in diesem Bereich.

J.S.Bach hat den Text seiner h-Moll Messe komplett in der lateinischen Fassung übernommen. Es ist eines der großartigsten musikalischen Werke der Menschheit.

Und ich pflege diese Sprache auch heute noch. Derzeit lese ich gerade ein Werk von Livius: "Ab urbe condita". Es handelt von der Legende um die Gründung Roms.

Gruß aus Hamburg
Es gibt also noch einige freaks, die aus ästhetisch-snobistischen gründen die messer gerne in altkirchenslavisch hören.

Wenns ihnen spass macht... weiter so! :thumbup:

Aber... der katholizismus versteht sich mehr als volkskirche.

Versuchs mal bei den freimaurern! Noch mehr tote sprachen, bizarre rituale und elitäres bewusstsein als jedes homoerotische internat alter schule!

Aber, für die große masse taugt das alles nichts! Jeder hat doch ein anderes hobby.
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Tantris » So 17. Mär 2013, 00:58 hat geschrieben:
Es gibt also noch einige freaks, die aus ästhetisch-snobistischen gründen die messer gerne in altkirchenslavisch hören.

Wenns ihnen spass macht... weiter so! :thumbup:

Aber... der katholizismus versteht sich mehr als volkskirche.

Versuchs mal bei den freimaurern! Noch mehr tote sprachen, bizarre rituale und elitäres bewusstsein als jedes homoerotische internat alter schule!

Aber, für die große masse taugt das alles nichts! Jeder hat doch ein anderes hobby.
Werter Tantris,

Intelligenz sieht nur von unten betrachtet aus wie Arroganz.

Herzlichen Gruß aus Hamburg !

PS: Ich brauche bei den Freimaurern nichts "versuchen".
Daylight

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Daylight »

Sir Porthos » So 17. Mär 2013, 02:15 hat geschrieben:
Werter Tantris,

Intelligenz sieht nur von unten betrachtet aus wie Arroganz.

Herzlichen Gruß aus Hamburg !

PS: Ich brauche bei den Freimaurern nichts "versuchen".
Intelligenz ist wertfrei und kann - als solche und für sich - per se keinen arroganten Charakter haben.
Zuletzt geändert von Daylight am Sonntag 17. März 2013, 02:48, insgesamt 2-mal geändert.
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Daylight » So 17. Mär 2013, 02:47 hat geschrieben: Intelligenz ist wertfrei und kann - als solche und für sich - per se keinen arroganten Charakter haben.
Alleine betrachtet als Eigenschaft eines Individuums nicht. Aber in der Interaktion mit anderen Menschen - insbesondere dann, wenn man sie ausspielt - , kann sie durchaus arrogant wirken.
Daylight

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Daylight »

Sir Porthos » So 17. Mär 2013, 02:51 hat geschrieben:
Alleine betrachtet als Eigenschaft eines Individuums nicht. Aber in der Interaktion mit anderen Menschen - insbesondere dann, wenn man sie ausspielt - , kann sie durchaus arrogant wirken.
Wirkung ist relativ, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters, nicht objektiv messbar.
Arroganz liegt in der äußerlichen Eigenart seines Wirtes, innerhalb seines Gehabes, seines Auftretens.
Mit "Intelligenz" hat das nix zu schaffen.

Arroganz vermag, vermeintliche Intelligenz darzustellen, obschon diese nicht vorhanden sein muss.
Zuletzt geändert von Daylight am Sonntag 17. März 2013, 03:06, insgesamt 1-mal geändert.
Sir Porthos

Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Sir Porthos »

Daylight » So 17. Mär 2013, 03:05 hat geschrieben: Wirkung ist relativ, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters, nicht objektiv messbar.
Arroganz liegt in der äußerlichen Eigenart seines Wirtes, innerhalb seines Gehabes, seines Auftretens.
Mit "Intelligenz" hat das nix zu schaffen.

Arroganz vermag, vermeintliche Intelligenz darzustellen, obschon diese nicht vorhanden sein muss.
Arroganz wird von Menschen, die so bezeichnet werden, oft gar nicht wahrgenommen. Insofern ist sie eine Bewertung, die von individuellen Maßstäben abhängt. Und bei Menschen, die zwischen den beiden Ohren nur ein Vakuum haben, hängt die Meßlatte halt sehr tief. :)

Aber ich denke, dass kann einem überlegenen Intellekt dort vorbeigehen, wo die Sonne nicht scheint. Und zwar vierspurig.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Sir Porthos » So 17. Mär 2013, 03:51 hat geschrieben:
Alleine betrachtet als Eigenschaft eines Individuums nicht. Aber in der Interaktion mit anderen Menschen - insbesondere dann, wenn man sie ausspielt - , kann sie durchaus arrogant wirken.
Wer mehr weiß als ein Dummkopf, der erscheint einem Dummen immer "arrogant". :cool:
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von SLclem »

Daylight » So 17. Mär 2013, 03:05 hat geschrieben:Wirkung ist relativ, liegt im Auge des jeweiligen Betrachters, nicht objektiv messbar.
Arroganz liegt in der äußerlichen Eigenart seines Wirtes, innerhalb seines Gehabes, seines Auftretens.
Mit "Intelligenz" hat das nix zu schaffen.

Arroganz vermag, vermeintliche Intelligenz darzustellen, obschon diese nicht vorhanden sein muss.
Naja, Daylight, unter "Gleichen" kann Arroganz sehr wohl "festgestellt" werden.

Der Punkt "sieht von unten aus wie Arroganz" IST gerechtfertigt; denn unter der Prämisse(!), dass der Wertende OBJEKTIV kein "Gleicher" ist, ist dessen Wertung eben nicht zutreffend, sondern eine objektive Fehleinschätzung ...

;) ... übrigens wirkt Dein Avatar "zweifellos" arrogant, aber ich bin kein :?: Nobelpreisträger :?: oder promovierter Philosoph – und :thumbup: DU :thumbup: vielleicht schon ?!?
Daylight » So 17. Mär 2013, 02:47 hat geschrieben:Intelligenz ist wertfrei und kann - als solche und für sich - per se keinen arroganten Charakter haben.
Intelligenz ist aber auch nicht DAS, was von außen "gesehen" wird:
"intelligere" = verstehen / erkennen geschieht nämlich "passiv". Arroganz entsteht durch das aktive Anmaßen einer vermeintlichen Überlegenheit durch Sprechen, Haltung etc.
Insofern ist "Arroganz" nicht eigentlich eine Eigenschaft, sondern eine –selbstverliebte?– aktive Selbstdarstellung.
Intelligenz ist leider kein Schutzschild dagegen!

Um es auf den Punkt zu bringen: jemand kann sehr intelligent sein und trotzdem eine saudumme / arrogante Aussage machen ...
Zuletzt geändert von SLclem am Sonntag 17. März 2013, 20:59, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Antonius »

Sir Porthos » Sa 16. Mär 2013, 13:26 hat geschrieben: Ich denke nicht, dass jeder Katholik heute wie damals das Vaterunser - das Gebet des Herrn - auf Latein sprechen kann.

Und die Liturgie schon gar nicht.
Da hast Du Recht, lieber Sir Porthos, jeder sicherlich nicht.
Aber es sind doch erstaunlich viele, vor allem in der Theatiner-Kirche in München.
Um 10:30 Uhr beginnt das Lateinische Hochamt.

Das Gebet des Herrn auf Latein:

Pater noster, qui es in caelis,
sanctificetur nomen tuum.
Adveniat regnum tuum.
Fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra.
Panem nostrum cotidianum da nobis hodie.
Et dimitte nobis debita nostra,
sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem,
sed libera nos a malo.
(Quia tuum est regnum et potestas
et gloria in saecula.)
Amen.


Und hier der deutsche Text: http://www.kathpedia.com/index.php?title=Vater_unser

(Nun muß ich mich beeilen, um rechtzeitig dort zu sein.)

Grüsse aus München
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von John Galt »

Ja bitte nur noch Gottesdienst in lateinischer Sprache erlauben.

Das versteht außer den Honks die vor den 70ern ein Gymnasium besucht haben heute sowieso fast niemand mehr. Durch die tote Sprache wird der Hokuspokus tatsächlich zum Hokuspokus. :thumbup:
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »

Antonius » So 17. Mär 2013, 10:30 hat geschrieben:

Aber es sind doch erstaunlich viele, vor allem in der Theatiner-Kirche in München.
Um 10:30 Uhr beginnt das Lateinische Hochamt.

So wie ich mal nach München komme, werde ich auch um 10 Uhr 30 dort sein! :thumbup:
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Mind-X »

Wenn der Gottesdienst nur noch zu einer Tradition verkommt, in dem es um den äußeren Schein geht, dann weg damit.

"habentes speciem quidem pietatis virtutem autem eius abnegantes et hos devita"
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

BLINDER SIEH! TAUBER HÖR! NAZI BEDENKE!
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Lomond »


in dem es um den äußeren Schein geht ....

Wer sagt das?

Deine Meinung - nicht meine ...
Zuletzt geändert von Lomond am Sonntag 17. März 2013, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Latein in Gottesdiensten - pro und contra

Beitrag von Mind-X »

Lomond » So 17. Mär 2013, 13:40 hat geschrieben:

Wer sagt das?

Deine Meinung - nicht meine ...

Man beachte das Teilzitat im Zusammenhang, mit dem Rest des Satzes. Das heißt: Bitte lesen Sie den Satz komplett. :)


Wenn der Gottesdienst nur noch zu einer Tradition verkommt, in dem es um den äußeren Schein geht, dann weg damit.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

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