Das wäre vollkommen in Ordnung so und ist hoffentlich auch im Interesse der Kinder auch immer so.
Du hast aber nicht nur einmal geschrieben, dass du das "Mutterprivileg" verabscheust und möchtest, dass die Väter die Kinder nach der Trennung hälftig "bekommen". Dann würde auch jeder Betreuungsunterhaltsanspruch enfallen (was wohl kein ganz so geringer Grund ist

). Die praktische Umsetzung bleibt bei dir vorsichtshalber ungesagt, denn die würde bedeuten, Junior wohnt zwei Wochen bei Papa, dann zwei Wochen bei Mama. Weder Mama noch Papa dürften weiter als fussläufig auseinanderziehen, denn sonst bräuchte Junior auch zwei Schulen und zwei Freundeskreise, die er im abgesprochenen Turnus wechseln darf.
Das ist für dich "Kinder lieben"?
Liebe heißt leider oft zurückzustehen, trotzdem immer dazusein, Interesse zeigen, aber dem Kind einen geregeltes Leben gönnen - und dafür dem, der den größeren Alltag des Kindes organisiert, auch Geld zahlen. Die Aufgabe, denn Alltag zu organisieren und mit dem Kind zu leben kann durchaus auch der Vater übernehmen und tut es auch immer öfter. Aber eine entscheidung muss in irgendeiner Form fallen, denn Kinder hälftig aufteilen, ist gerecht für die Erwachsenen - für das Kind eine Katastrophe! Das kann nur jemand verlangen, der keine Kinder hat und auch keine Kinder kennt. Dass das natürlich nicht bedeutet, dass der andere Teil aus dem Leben verschwindet, ist klar. es gibt nämlich nicht nur schwarz/weiß.
(Sollte du das nicht so meinen, dann werde mal konkret

)
Dampflok » Di 19. Feb 2013, 18:48 hat geschrieben:
Ich glaube nicht, daß die meisten Männer ihr Berufsleben als "Schlossallee" sehen. Leiharbeiter, Schichtarbeiter, Kraftfahrer, Hafenarbeiter, Sicherheitskräfte?
Ich bin davon ausgegangen, dass du fähig bist, kleinere Wortbilder zu verstehen. "Schlossalle" und "Los-Feld" waren - wie mühelos aus meinem Beitrag zu entnehmen gewesen wäre - kein Synonym für "
Männer, die einen dicken Mercedes fahren und deren Frauen wälzen sich sich halbnackt am Straßenrand, um eine Brotkrume bettelnd" sondern schlicht und ergreifend für den Vorsprung an Berufserfahrung und dem Weiterlernen von neuen Fachkenntnissen, die praktische Tätigkeiten immer mit sich bringen, die erwerbstätige Männer gegenüber den nicht erwerbstäigen Hausfrauen haben.
Es ist im Übrigen sehr bezeichnend, wie du mein kleines Wortspiel ausgelegt hast. Geht es nämlich darum, dass Frauen die berühmten durchschnittllichen 23% weniger verdienen, fällt dir sofort der Rückstand der beruflichen Kenntnisse durch familiäre Auszeiten ein, der sich natürlich in der Bezahlung bemerkbar macht. Immer, wie du es brauchen kannst, nicht wahr?
Dampflok » Di 19. Feb 2013, 18:48 hat geschrieben:
Sie bekommt den Unterhalt ja NICHT weil sie Kinder erzogen hat sondern weil sie einfach weniger Geld verdient hat - ob mit oder ohne Kinder.
Dampflok, das ist selbst unter deinem Niveau. Was sie ohne Kinder verdient hätte lässt sich kaum sagen, wenn sie wegen der Kinderbetreuung nichts verdient hat. Sie bekommt den Unterhalt, WEIL sie Kinder erzogen hat und deshalb nun für eine begrenzte Zeit Unterstützung braucht, damit sie überhaupt wieder eine Chance auf dem Arbeitsmarkt hat. Je länger die Familienpause, um so schwerer der Einstieg - eine simple Tatsache, die auch der
Ex-Mann während der Ehe kannte und für seine Bequemlichkeit oder seine Weltsicht (religiös, konservativ, jeder tut, was er am besten kann...) in Kauf genommen hat. Ziemlich erbärmlich, hinterher dann darüber zu jammern.
Dampflok » Di 19. Feb 2013, 18:48 hat geschrieben: Schon damals vor 1977 waren die meisten Ehen einfach aus "Zerrüttung" geschieden, also ohne Schuldigen. Dennoch, siehe meine obigen Anmerkungen, sind alle Menschen unterschiedlich und ebenso deren Motive und Lebensumstände. Daher kann man nicht einfach dem weniger Arbeitenden Haus, Kind und Unterhalt schenken wenn er seinen Partner betrügt.
Es ist richtig, dass auch schon vor der Reform "Zerrüttung" ein Grund für das Scheitern der Ehe war. "Zerrüttung" meint nämlich, dass es gründlich schief gegangen ist und das beide ihren Teil dazu beigetragen haben - wie du schreibst "
also ohne Schuldigen". Du unterschlägst allerdings, dass in solchen Fällen damals eine Ehe nur geschieden werden konnte, wenn einer sich dann "schuldig" erklärte - mit all den Unterhalts- und Sorgerechtsfolgen, die höchstens in gemeinsamer Absprache fair geregelt werden konnten. Man muss aber schon sehr lange getrennt und - am besten beide in neuen Lebensverhältnissen (nicht unbedingt Partnern) glücklich sein, um faire Lösungen zu finden. Genau aus diesen Gründen und genau aus dem Grund, dass es DIE/DEN Schuldige/n nicht gibt, hat man das Eherecht reformiert und ist vom Verschuldungs- zum Zerrüttungsprinzip gekommen.
Noch eine Anmerkung zu dem Vorwurf an Frauen, sie würden leichtfertig Ehen verlassen (weil die Versorgung ja gesichert sei

), was aus der Tatsache, dass die meisten Scheidungsanträge von Frauen eingereicht würden, geschlossen wird:
Will man die Kosten einer Scheidung gering halten, darf man auf einen Anwalt verzichten und sich intern darauf einigen, die Kosten für den einen Anwalt zu teilen. Logischerweise ist es für den wirtschaftlich schwächeren Partner wichtiger, sich Rechtsberatung zu versichern. Daher werden Paare, die auf einen Anwalt verzichten wollen, sich eher darauf verständigen, dass
sie anwaltlich vertreten wird. Und so stehen in der Statistik die Frauen als Antragstellerinnen. Wer wirklich die Ehe beenden wollte, ist noch mal eine andere Geschichte...
Zum Schluss noch mal eine typische Dampflok-Logik ist, nach der alles immer so gedreht wird, wie es passt:
Dampflok » Di 19. Feb 2013, 18:48 hat geschrieben: Ebensowenig kann man es einem Partner durchgehen lassen wenn er seinen langjährigen Partner durch ein jüngeres Modell austauscht. Hat eine 25-Jährige, die die Ehe verläßt nicht ganz andere Möglichkeiten als eine 55-Jährige die verlassen wurde? Entsprechend individuell müssen die Lösungen ausfallen.
...findet Dampflok, wenn es um die Einführung des Schuldprinzips durch die Hintertür geht. Auch wenn es darum geht, dass langjährige gemeinsame Arbeitsteilung nicht mehr gilt? Passt das zur "individuellen Lösung" : nach Trennung sofort Schluss mit Unterhalt.
Ebensowenig kann man es einem Partner durchgehen lassen wenn er bei seinem langjährigen Partner Arbeitsbedingungen - statt zu Hause, nun außer Haus - austauscht. Hat eine 25-Jährige, die die Ehe verläßt nicht ganz andere Möglichkeiten als eine 55-Jährige die verlassen wurde? Entsprechend individuell müssen die Lösungen ausfallen.
Maria