Kibbuzim (Kibbuze)

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Helicobacter

Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

Even without the Marx and Engels revolutionary beginning, Kibbutzim are mainly based on Marx and Engels’s principles from the Communist Manifesto. The measures that should be taken in for a communist society to arise are basically all applicable to Kibbutzim.

1. Abolition of property in land and application of all rents of land to public purposes.

2. A heavy progressive or graduated income tax.

3. Abolition of all right of inheritance.

4. Confiscation of the property of all emigrants and rebels.

5. Centralisation of credit in the hands of the state, by means of a national bank with state capital and an exclusive monopoly.

6. Centralisation of the means of communication and transport in the hands of the state.

7. Extension of factories and instruments of production owned by the state; the brining into cultivation of waste-lands, and the improvement of the soil generally in accordance with a common plan.

8. Equal liability of all to labour. Establishment of industrial armies, especially for agriculture.

9. Combination of agriculture with manufacturing industries; gradual abolition of the distinction between town and country, by a more equable distribution of the population over the country.

10. Free education for all children in public schools. Abolition of children’s factory labour in its present form. Combination of education with industrial production, &c. &c
http://lifeexaminations.wordpress.com/2 ... communism/

Vorgestern sah ich im Fernsehen einen Bericht über einen Kibbuz nahe Golan.
Die Menschen (ca. 128 000 Menschen leben in Israel in Kibbuzim) arbeiten und leben zusammen und teilen alles, was sie haben. Ich würde gern so einen Kibbuz besuchen, um mir ein eigenes Bild zu machen. Kennt jemand so einen Kibbuz aus persönlicher Erfahrung? Dürfen Nicht-Juden dort leben? Die Leute, die in dem Film zu Worte kamen, machten auf mich einen sehr aufgeschlossenen und modernen Eindruck.
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nichtkorrekt
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Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von nichtkorrekt »

Habe auf die Schnelle das gefunden:

http://www.israel.de/tourismus/info/kibbutz.html

Ich glaube Kibbuzim sind auch bei freiwilligen sozialen Jahren recht beliebt; ich denke aber, man sollte sich dabei schon ein wenig mit dem jüdischen Glauben und dem Staat Israel indentifizieren können um in solch einer Einrichtung zu leben, ich schätze Deutsche Sozialisten sind dort weniger gerne gesehen (falls du dort nur hinmöchtest um dem Marxismus zu frönen), aber das ist meine rein persönliche Meinung.
Wer nicht AfD wählt, wählt Merkel.
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

nichtkorrekt » So 13. Jan 2013, 21:26 hat geschrieben:Habe auf die Schnelle das gefunden:

http://www.israel.de/tourismus/info/kibbutz.html

Ich glaube Kibbuzim sind auch bei freiwilligen sozialen Jahren recht beliebt; ich denke aber, man sollte sich dabei schon ein wenig mit dem jüdischen Glauben und dem Staat Israel indentifizieren können um in solch einer Einrichtung zu leben, ich schätze Deutsche Sozialisten sind dort weniger gerne gesehen (falls du dort nur hinmöchtest um dem Marxismus zu frönen), aber das ist meine rein persönliche Meinung.
Ich habe mit Marxismus nichts am Hut. Mich interessiert einfach das Leben in den Kibbuzim. Die Israelis, die in dem Bericht zu Worte kamen, haben sich sehr kritisch zur gegenwärtigen israelischen Regierung und Politik geäussert. Ihnen geht es um Frieden mit den Nachbarn und um den Frieden innerhalb Israels. Von aussen neigen viel leider immer dazu, die jüdischen Israelis alle in einen Topf zu tun, deshalb finde ich es gut, dass auch Berichte bisweilen vorkommem, die über interessante Themen in Israel fernab des Konfliktes mit den Palästinensern informieren.
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

Ich glaube, es war dieser Kibbuz:

http://www.canstockphoto.de/reise-fotos ... 57716.html

Die Bewohner haben dort Bananenplantagen angebaut und Arbeiter aus Vietnam eingestellt, die ihnen behilflich sind.
pikant
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Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von pikant »

Helicobacter » So 13. Jan 2013, 21:37 hat geschrieben:
Ich habe mit Marxismus nichts am Hut. Mich interessiert einfach das Leben in den Kibbuzim. Die Israelis, die in dem Bericht zu Worte kamen, haben sich sehr kritisch zur gegenwärtigen israelischen Regierung und Politik geäussert. Ihnen geht es um Frieden mit den Nachbarn und um den Frieden innerhalb Israels. Von aussen neigen viel leider immer dazu, die jüdischen Israelis alle in einen Topf zu tun, deshalb finde ich es gut, dass auch Berichte bisweilen vorkommem, die über interessante Themen in Israel fernab des Konfliktes mit den Palästinensern informieren.
mich wuerde eher der Lohn interessieren, den man dort bezahlt!
guter Lohn fuer gute Arbeit muss da schon drin sein :)
Zuletzt geändert von pikant am Montag 14. Januar 2013, 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
Clark

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Clark »

pikant » Mo 14. Jan 2013, 11:02 hat geschrieben:
mich wuerde eher der Lohn interessieren, den man dort bezahlt!
guter Lohn fuer gute Arbeit muss da schon drin sein :)
In einer sozialistischen Gemeinschaft braucht man keinen Lohn. Die Gemeinschaft entscheidet für Sie, was Sie brauchen und was nicht. Und genau das bekommen Sie dann. Und nicht einen Jota mehr.
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

pikant » Mo 14. Jan 2013, 11:02 hat geschrieben:
mich wuerde eher der Lohn interessieren, den man dort bezahlt!
guter Lohn fuer gute Arbeit muss da schon drin sein :)
Zusammenarbeiten und zusammenleben, dazu in einer wunderschönen Umgebung und mit Menschen, die man mag, finde ich schön. Und auch gute Löhne kommen der gesamten Gemeinschaft zugute. Die Kibbuze sind also nichts für Leute, die nur an sich und ihren matreriellen Vorteil denken.
Bukowski

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Bukowski »

Helicobacter » Mo 14. Jan 2013, 19:56 hat geschrieben:
Zusammenarbeiten und zusammenleben, dazu in einer wunderschönen Umgebung und mit Menschen, die man mag, finde ich schön. Und auch gute Löhne kommen der gesamten Gemeinschaft zugute. Die Kibbuze sind also nichts für Leute, die nur an sich und ihren matreriellen Vorteil denken.
Kennst Du auch das israelische - arabische Friedensdorf "Neve shalom" ?

http://nswas.org/rubrique41.html
Dort gibt es auch:
...ein Haus für Volontäre dient jungen freiwilligen Mitarbeitern aus dem Ausland.
:)
Zuletzt geändert von Bukowski am Dienstag 15. Januar 2013, 08:27, insgesamt 2-mal geändert.
pikant
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Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von pikant »

Helicobacter » Mo 14. Jan 2013, 19:56 hat geschrieben:
Zusammenarbeiten und zusammenleben, dazu in einer wunderschönen Umgebung und mit Menschen, die man mag, finde ich schön. Und auch gute Löhne kommen der gesamten Gemeinschaft zugute. Die Kibbuze sind also nichts für Leute, die nur an sich und ihren matreriellen Vorteil denken.
fuer Hungerloehne sollte man nicht arbeiten - hoffentlich gibt es dort wenigstens einen Mindestlohn :)
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Mind-X
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Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Mind-X »

Mod.


Ja. Das hat gerade viel Spaß gemacht, mehrere Seiten, die nicht zum Thema "Kibbuzim" gehören, zu entsorgen. :)

Meine liebste Userschaft, bitte halten Sie sich an das Thema des Threads. Für die tausendste Grundsatzdebatte zum Thema Israel usw. gibt es andere Threads.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

BLINDER SIEH! TAUBER HÖR! NAZI BEDENKE!
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

pikant » Di 15. Jan 2013, 08:30 hat geschrieben:
fuer Hungerloehne sollte man nicht arbeiten - hoffentlich gibt es dort wenigstens einen Mindestlohn :)
Sie machen sich falsche Vorstellungen über das Leben in Kibbuzen.
Clark

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Clark »

Helicobacter » Di 15. Jan 2013, 19:30 hat geschrieben: Sie machen sich falsche Vorstellungen über das Leben in Kibbuzen.
Lagerfeuerromantik?
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

Clark » Di 15. Jan 2013, 19:36 hat geschrieben: Lagerfeuerromantik?
Sprechen Sie aus eigener Erfahrung ? Waren Sie schon in einem Kibbuz ?
Clark

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Clark »

Helicobacter » Di 15. Jan 2013, 19:40 hat geschrieben: Sprechen Sie aus eigener Erfahrung ? Waren Sie schon in einem Kibbuz ?
Mich interessieren gerade Ihre Erfahrungen. Von selbst rücken Sie ja nicht damit heraus.
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

Clark » Di 15. Jan 2013, 20:04 hat geschrieben: Mich interessieren gerade Ihre Erfahrungen. Von selbst rücken Sie ja nicht damit heraus.
Was wollen Sie denn genau wissen ?
Clark

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Clark »

Helicobacter » Di 15. Jan 2013, 20:09 hat geschrieben: Was wollen Sie denn genau wissen ?
Alles. Wie lebt es sich in einem Kibbuz? Gibt es abends mal Krabben zu essen, kann man sich ein Handy seiner Wahl leisten, etc etc. Sie sind da doch wohl der Fachmann, also erzählen Sie mal.
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

Clark » Di 15. Jan 2013, 20:14 hat geschrieben: Alles. Wie lebt es sich in einem Kibbuz? Gibt es abends mal Krabben zu essen, kann man sich ein Handy seiner Wahl leisten, etc etc. Sie sind da doch wohl der Fachmann, also erzählen Sie mal.
In Deutschland gibt es aber leider Kibbuze.
Zuletzt geändert von Helicobacter am Dienstag 15. Januar 2013, 20:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von NaSoWas »

Helicobacter » Di 15. Jan 2013, 19:30 hat geschrieben: Sie machen sich falsche Vorstellungen über das Leben in Kibbuzen.
Ad 1: Singular : Kibbutz Plural: Kibbutzim (Nicht Kibbutze usw.) Die Endung "-im" ist i.d.R. Plural Maskulin. Ein ähnliches Wort der gleichen Wort-Wurzel das Wort "Kwutza" und bedeutet: Gruppe. "Kwutza" ist weiblich und hier ist das Plural: "Kwutzot". "Kibbutz" ist also im eigentlichen Wortsinn eine "Gruppierungssiedlung". In beiden Fällen ist die Wortwurzel K-B-Z oder K-W-Z. der Buchstabe "B" schreibt sich mit Punkt in der Mitte. Das "W" ist ein "B", also: der gleiche Buchstabe, jedoch ohne Punkt darinnen.

Ad 2: Israelische Dörfer haben sehr viele Versionen der Gemeinschaften. Hier mal ein kleiner Aufriss:
  • "Kubbutz" ist sehr oft wirklich sozialistisch, fast ohne privates Eigentum. Mit dem alt-hergebrachten Sozialismus haben die Kibbutzim von heute jedoch wenig zu tun.
  • Eine andere Form eines Aggrar-Dorfes heisst "Moshav". Hier gibt es, im geringen Umfang, auch Privateigentum.
  • Wieder eine andere Version ist die "Moshava". Hier besitzen die einzelnen Bauern auch private Produktionsmittel. Die Moshava ist die älteste Version einer Aggrar-Gruppe.
  • Unter den Kibbutzim gibt manche, die als gemeinsamen Nenner der Mitglieder auch eine strengere religiöse Auslegung voraussetzen.
  • Allgemein heisst ein Dorf: "Kfar".
Zuletzt geändert von NaSoWas am Samstag 16. Februar 2013, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Helicobacter

Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von Helicobacter »

NaSoWas » Sa 16. Feb 2013, 02:45 hat geschrieben: Ad 1: Singular : Kibbutz Plural: Kibbutzim
Sie müssen nicht den Titel des Threads wiederholen.
wintermute
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Re: Kibbuzim (Kibbuze)

Beitrag von wintermute »

Helicobacter » So 13. Jan 2013, 14:05 hat geschrieben: http://lifeexaminations.wordpress.com/2 ... communism/

Vorgestern sah ich im Fernsehen einen Bericht über einen Kibbuz nahe Golan.
Die Menschen (ca. 128 000 Menschen leben in Israel in Kibbuzim) arbeiten und leben zusammen und teilen alles, was sie haben. Ich würde gern so einen Kibbuz besuchen, um mir ein eigenes Bild zu machen. Kennt jemand so einen Kibbuz aus persönlicher Erfahrung? Dürfen Nicht-Juden dort leben? Die Leute, die in dem Film zu Worte kamen, machten auf mich einen sehr aufgeschlossenen und modernen Eindruck.
Diese fundamentalkommunistischen Kibbuzim nach Marx und Lenin sterben langsam aus. Seit Jahrzehnten leiden sie an Brain Drain und Überalterung, die fähige Jugend emanzipiert sich von Isolation und Sektendruck dieser Kommunen und geht in die Städte, um sich selbst und den Anschluss an die moderne Kultur zu finden. Dem Modell Kibbuz war bereits der sichere Untergang vorausgesagt.

Seit wenigen Jahren gibt es allerdings eine interessante Entwicklung. Die grauen Eminenzen der Gründerzeit sterben langsam weg, und mit ihnen stirbt die Allmacht der Marxprediger. Die Bewohner befreien sich langsam von Big Brother, vom Kommunismus, begreifen sich nicht mehr nur als fremdgesteuerte, fremd-geeignete, beliebig ersetzbare Arbeitskräfte, sondern als Menschen. Sie erlauben sich und ihren Kindern eigene Menschlichkeit, eigenes Denken, eigene Wege, eigene Gemeinschaftlichkeit, Freiheit. Und die Kibbuzim erwachen wieder zum Leben.
Zuletzt geändert von wintermute am Montag 18. Februar 2013, 05:41, insgesamt 1-mal geändert.
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