Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

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NMA
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von NMA »

Armstrong » Di 8. Jan 2013, 20:48 hat geschrieben:Die Asterix-Comics müsste man sich auch dringend mal vornehmen. Neger tauchen darin nur als Sklaven oder als dümmlicher Ausguck mit Sprachfehler auf dem Piratenschiff auf.

Ausserdem sind die Comics von "ethnokulturellen Sterotypen" durchzogen, wie man es heute nennt, z.b. eine permanente Römerfeindlichkeit oder Herabsetzung von Ägyptern.

Durch den Zaubertrank werden die Gallier als überlegene Herrenmenschen dargestellt.

Gewalt gegen Ausländer (Römer) wird verherrlicht und ist ein Hauptthema der Comics.

Ausserdem herrscht im gallischen Dorf ein strenges Patriarchat. Der Häuptling ist ein Mann, der Druide ist ein Mann, der stärkste und der schlauste Dorfbewohner ist ebenfalls ein Mann.

Das passt alles nicht mehr in die heutige Zeit einer multikulturellen, pazifistischen, gegenderten Gesellschaft.

Sollten Kinder wirklich mit solchen Werken konfrontiert werden?

Ich denke, der Verlag sollte sofort handeln. Was meint ihr? :)
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Liegestuhl
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Liegestuhl »

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MikeRosoft
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von MikeRosoft »

Katenberg » Di 8. Jan 2013, 19:51 hat geschrieben:
Im Allgemeinen muss hier auf derzeitige "Werte" gesetzt werden. Das heißt, Pipi lebt bei einem gleichgeschlechtlichen Paar, dass als Erziehungsberchtigte fungiert. Desweiteren isst sie nur Bio-Bananen und demonstriert gegen Atomkraft und Bahnhöfe.
Einem Kind ist es erstmal egal ob es sich bei einem Buch um einen Klassiker handelt und ob die Generationen vor ihm eine Fassung gelesen haben in dem noch vereinzelt eine andere Wortwohl verwendet wurde.

Es macht auch keinem Sinn einem Kind ein Buch zu schenken um ihm dann nach dem Lesen des Buches zu erklären dass dieses oder jene Wort veraltet ist, immer mehr aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist, und von den Menschen die mit diesem Wort beschrieben werden sollen als diskriminierend empfunden wird.

Es sei denn solche Bücher sollen dazu dienen, dass damit Eltern ihre Kinder mit Themen wie Diskriminierung vertraut machen und wie man dem am besten entgegen wirken kann. Bei der Gelegenheit könnte man den Kindern selbstverständlich auch erklären dass es heute nichts ungewöhnliches oder gar verwerfliches ist dass kleine Pippis bei gleichgeschlechtlichen Paaren oder Alleinerziehenden leben, Bio-Bananen verzehren und mit ihren Eltern (ob nun Papi und Mami, 2 Mamis oder was auch immer) auf Demos gegen Atomkraft und Bahnhöfe gehen.

Würde irgendwie passen denn Pippi gilt ja als Rebellin und Vorbild für die Frauenbewegung.

http://www.sweden.se/de/Startseite/Lebe ... bewegung-/

Ob das allerdings das Anliegen derer ist die sich daran stören dass Negerhäuptling in Südseehäuptling geändert wird ist dann doch mehr als zu bezweifeln.
Zuletzt geändert von MikeRosoft am Mittwoch 9. Januar 2013, 08:46, insgesamt 2-mal geändert.
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Keoma
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Keoma »

Mind-X » Di 8. Jan 2013, 18:06 hat geschrieben:
Guckst Du hier...
Kann ich keinen Beleg erkennen.
Aus Latein haben sich die romanischen Sprachen entwickelt.
Sprachtod hat meiner Meinung nach andere Gründe.
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denkmal
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von denkmal »

Armstrong » Di 8. Jan 2013, 07:30 hat geschrieben:Es ist mal wieder soweit. Nachdem bereits "Pippi Langstrumpf" von politisch inkorrekten Begriffen gesäubert wurde, will nun auch der Kinderbuchverlag "Thienemann" eine radikale Säuberung klassischer Werke der Kinderliteratur vornehmen. Im Fokus stehen vorallem "Die kleine Hexe" und "Räuber Hotzenplotz"



http://www.welt.de/kultur/literarischew ... Neger.html
"Wir werden alle unsere Klassiker durchforsten", kündigt Klaus Willberg vom Stuttgarter Thienemann Verlag in der Berliner "tageszeitung" vom 5. Januar an. Die umstrittenen Worte würden dabei nicht ersetzt, sondern ganz gestrichen. Es sei notwendig, Bücher an den sprachlichen und politischen Wandel anzupassen, begründet Willberg den Schritt: "Nur so bleiben sie zeitlos."
Hier irrt der gute Mann allerdings - eben jetzt bleiben sie nicht mehr zeitlos, sondern sind dem mal gerade herrschenden Zeitgeist anzupassen. Eine herbeifabulierte Notwendigkeit sehe ich da auch nicht.
Muss man nicht überhaupt den Urheber der Werke um sein Einverständnis bitten?

Ich muss mir meinen Orwell noch einmal durchlesen. Scheint ja immer mehr umgesetzt zu werden...
allerdings - einfach mal Worte wegzulassen eröffnet ja neue Lesemöglichkeiten... ;)
Zuletzt geändert von denkmal am Mittwoch 9. Januar 2013, 13:43, insgesamt 2-mal geändert.
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Tantris
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Tantris »

Armstrong » Di 8. Jan 2013, 21:48 hat geschrieben:Die Asterix-Comics müsste man sich auch dringend mal vornehmen. Neger tauchen darin nur als Sklaven oder als dümmlicher Ausguck mit Sprachfehler auf dem Piratenschiff auf.
Kommen aber wesentlich besser weg als die römer, die sie immer wieder austricksen (bei heimlichen arbeiten in der nacht:"die nubischen sklaven arbeiten nur, wenn sie dabei singen dürfen")
Ausserdem sind die Comics von "ethnokulturellen Sterotypen" durchzogen, wie man es heute nennt, z.b. eine permanente Römerfeindlichkeit oder Herabsetzung von Ägyptern.
Der eindruck kann tatsächlich entstehen, wenn man nicht weiss, was eine ethnie ist.
Kamerad, das römische reich war eine multiethnische und multikulturelle organisation. Deswegen hat es ja auch solange gehalten. Der comic macht sich also über die bediensteten eines aggressiven multikultistaates lustig.
Und dir gefällt das nicht?... kamerad... da hättste schonmal ein bisschen denken dürfen... ausnahmsweise...

Durch den Zaubertrank werden die Gallier als überlegene Herrenmenschen dargestellt.
Nein, als gedopte superhelden. Du wirst doch wohl wissen,was ein herrenmensch ist, kamerad? Ich bitte dich!
Ein herrenmensch ist aufgrund seiner gene und seiner hohen, rassebewussten moral überlegen. Und davon ist in dem gallischen dorf keine rede. Auch die kulturelle unterlegenheit(!) gegenüber den hochzivilisierten römern ist ein wichtiger teil jeder asterix ausgabe.
Kamerad, wenigstens comics zu lesen hätte ich dir zugetraut... ok... es ist ein ausländischer comic... eh nix für dich... aber... red halt über was,wovon du was verstehst!

wie bitte?

Du willst nicht stumm bleiben?

OKOk... dann bete unsere porpaganda nach! Aber ohne eigene erweiterungen,verdammt noch mal! Du blamierst die ganze bewegung!

Gewalt gegen Ausländer (Römer) wird verherrlicht und ist ein Hauptthema der Comics.
Gegen besatzungstruppen. Einem römischen gemüsehändler haben die nie was getan. Aussercem ist das comic-gewalt. Es gibt nie tote oder behinderte.
Kamerad... bleib bei deinen landserheften... asterix ist dir offenbar zu hoch.
Am besten, keine eigenen analysen mehr! Sonst merkt jeder, dass du nicht recht sehen kannst.

Ausserdem herrscht im gallischen Dorf ein strenges Patriarchat. Der Häuptling ist ein Mann, der Druide ist ein Mann, der stärkste und der schlauste Dorfbewohner ist ebenfalls ein Mann.
Der häuptling ist ein pantoffelheld auf der flucht vor seiner frau. Ausserdem war bei den galliern nunmal patriarchat. Es wird ja nicht verherrlicht sondern durch den einsatz der schlagkräftigen ehefrauen verhöhnt. Und du merkst nichtmal das.... mann-o-mann

Das passt alles nicht mehr in die heutige Zeit einer multikulturellen, pazifistischen, gegenderten Gesellschaft.
Doch. Das passst bestens. Beissende satiren auf besatzung, militär, patriarchat, die als comic aufbereitet, für jedes kind verständlich, aber dem rechtsknaller ewig unbegreiflich... das passt bestens in die modernen zeiten und hat sie ja auch mitgeprägt, zu deinem leidwesen, was kamerad? :D
Sollten Kinder wirklich mit solchen Werken konfrontiert werden?

Ich denke, der Verlag sollte sofort handeln. Was meint ihr? :)
Entweder sollte man die bücher verbieten oder du lernst lesen. Ersteres wäre wesentlich einfacher.
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gallerie
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von gallerie »

…Tantris hat den Schuss nicht gehört. Da bietet Armstrong feinste satirische Analyse und Tantris nimmt es ernst. :rolleyes: :rolleyes:
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Umetarek
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Umetarek »

gallerie » Mi 9. Jan 2013, 13:43 hat geschrieben:…Tantris hat den Schuss nicht gehört. Da bietet Armstrong feinste satirische Analyse und Tantris nimmt es ernst. :rolleyes: :rolleyes:
Ähämm, feinste satirische Analyse? Sind deine Ansprüche so gesunken?
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von gallerie »

Umetarek » Mi 9. Jan 2013, 19:53 hat geschrieben: Ähämm, feinste satirische Analyse? Sind deine Ansprüche so gesunken?
…bei der Lektüre von Asterix erhebe ich keinen großen Anspruch.
Die Analyse hingegen finde ich humorvoll. :thumbup:
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Thomas I
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Thomas I »

Keoma » Di 8. Jan 2013, 10:22 hat geschrieben:
Würde ich nicht behaupten.
Ich schreibe auch keine Fuge von Bach um, weil heute ein anderer Rhythmus gespielt wird.

Ach, guck doch mal rein in aktuelle Musik, ob Unterhaltung, Pop, Klassik oder Filmmusik, genau das ist doch da gang und gäbe, da wird zitiert, geklaut und umgeschrieben als gäbe es kein Morgen...
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Helmuth_123
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Helmuth_123 »

Ich halte nicht viel davon, den Wortlaut von Büchern zu ändern. Auch Übersetzungen sollten so nah wie möglich am Orginal blieben.
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gallerie
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von gallerie »

Helmuth_123 » Mi 9. Jan 2013, 21:18 hat geschrieben:Ich halte nicht viel davon, den Wortlaut von Büchern zu ändern. Auch Übersetzungen sollten so nah wie möglich am Orginal blieben.
…ich hätte gern eine zeitgerechte Hiphop-Bibel, check it out motherfucker :rolleyes:
Zuletzt geändert von gallerie am Mittwoch 9. Januar 2013, 15:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Keoma
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Keoma »

Thomas I » Mi 9. Jan 2013, 15:55 hat geschrieben:

Ach, guck doch mal rein in aktuelle Musik, ob Unterhaltung, Pop, Klassik oder Filmmusik, genau das ist doch da gang und gäbe, da wird zitiert, geklaut und umgeschrieben als gäbe es kein Morgen...
Entweder war mein Vergleich doch nicht so gut, oder es wollen ihn ein paar nicht verstehen.
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nichtkorrekt
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von nichtkorrekt »

Im Allgemeinen muss hier auf derzeitige "Werte" gesetzt werden. Das heißt, Pipi lebt bei einem gleichgeschlechtlichen Paar, dass als Erziehungsberchtigte fungiert. Desweiteren isst sie nur Bio-Bananen und demonstriert gegen Atomkraft und Bahnhöfe.
Ihre Zöpfe wirken auch etwas faschistoid, man könnte ihr noch eine Rastafrisur oder eine geschlechtsneutrale Frisur und einen Migrationshintergrund verpassen oder sie zum Transvestiten machen, dann wäre der political correctness sicher Genüge getan.
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Mind-X
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mind-X »

Keoma » Mi 9. Jan 2013, 09:03 hat geschrieben:
Kann ich keinen Beleg erkennen.
Aus Latein haben sich die romanischen Sprachen entwickelt.
Sprachtod hat meiner Meinung nach andere Gründe.
Es war nicht meine Begründung oder Beweis, aber Sie führen ja weitere Gründe für die Richtigkeit dieser Theorie an. Denn die romanischen Sprachen sind eine Weiterentwicklung und nicht stehengeblieben. Latein allein entwickelte sich nicht wirklich weiter. Das heißt, was sich weiterentwickeln konnte, starb nicht aus.


Allerdings haben Sie auch Recht, dass es weitere Gründe geben kann, weshalb eine Sprache ausstirbt.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Keoma »

Latein hat sich ja weiterentwickelt.

Eh' egal.

Die political correctness hat jedenfalls mit einer Sprachdynamik nichts zu tun.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von FelixKrull »

Keoma » Mi 9. Jan 2013, 10:03 hat geschrieben:
Kann ich keinen Beleg erkennen.
Aus Latein haben sich die romanischen Sprachen entwickelt.
Sprachtod hat meiner Meinung nach andere Gründe.
was soll ich - auch - belegen? Mein Beitrag war selbstverständlich keine wissenschaftliche Abhandlung und der Sachverhalt ist stark verkürzt.

Natürlich gibt es vielfältige Ursachen, weshalb eine Sprache (Ich schliesse mal Dialekt mit ein) ausstirbt.

Wenn eine Sprache sich nicht entwickelt, veraltet diese, bis zu einem Punkt, indem sie nicht mehr zeitgemäss ist. Dass ist auch einer der Gründe, weshalb wir im Deutschen nicht mehr das Deutsch zur Zeiten von Goethe sprechen. In der deutschen Sprache exisitieren eine Vielzahl von Fremd- und Lehnwörter... und warum wohl?

Eine Sprache sollte ständig im Fluss sein, sonst wird diese für die Mehrheit unattraktiv. Die Mehrheit bestimmt die Richtung der Sprache. Sicherlich wird es immer Altbackene geben die versuchen, jegliche Veränderung zu vermeiden, aber wird diese dann auch der nächsten Generation weitergetragen? Eher nicht, da z.b. beim Dialekt nicht wenige Familien, darauf achten, dass ihre Kinder z.b. Hochdeutsch sprechen, denn ein "nur" Dialektsprechender wird in vielen Bereichen es schwer haben, d.h. erschwerter sozialer Aufstieg, ...
Wechselt von google auf:
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mind-X »

Keoma » Mi 9. Jan 2013, 16:41 hat geschrieben:Latein hat sich ja weiterentwickelt.

Eh' egal.

Die political correctness hat jedenfalls mit einer Sprachdynamik nichts zu tun.
Es ist zu einer konservierten Sprache verkommen, dass sich nicht den Gegebenheiten des Volkes, das es sprach, angepasst hat.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Thomas I »

Keoma » Mi 9. Jan 2013, 16:38 hat geschrieben:
Entweder war mein Vergleich doch nicht so gut, oder es wollen ihn ein paar nicht verstehen.
Er war gerade was klassische Musik angeht nicht so gut, denn gerade diese wird ja immer wieder neu interpretiert. So ist bis heute umstritten in welchem Tempo z.B. Mozart oder Bach eigentlich ihre Werke "dachten".
In der Gegenwart wie auch in den letzten 150 Jahren neigt man eher zu einer flotten Gangart, aber das ist nicht unumstritten.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Muninn »

Armstrong » Di 8. Jan 2013, 20:48 hat geschrieben:Die Asterix-Comics müsste man sich auch dringend mal vornehmen. Neger tauchen darin nur als Sklaven oder als dümmlicher Ausguck mit Sprachfehler auf dem Piratenschiff auf.

Ausserdem sind die Comics von "ethnokulturellen Sterotypen" durchzogen, wie man es heute nennt, z.b. eine permanente Römerfeindlichkeit oder Herabsetzung von Ägyptern.

Durch den Zaubertrank werden die Gallier als überlegene Herrenmenschen dargestellt.

Gewalt gegen Ausländer (Römer) wird verherrlicht und ist ein Hauptthema der Comics.

Ausserdem herrscht im gallischen Dorf ein strenges Patriarchat. Der Häuptling ist ein Mann, der Druide ist ein Mann, der stärkste und der schlauste Dorfbewohner ist ebenfalls ein Mann.

Das passt alles nicht mehr in die heutige Zeit einer multikulturellen, pazifistischen, gegenderten Gesellschaft.

Sollten Kinder wirklich mit solchen Werken konfrontiert werden?

Ich denke, der Verlag sollte sofort handeln. Was meint ihr? :)

Und die Römer grüßen auf eine Art wie es in manchen Ländern bei Strafe verboten ist.
Zuletzt geändert von Muninn am Donnerstag 10. Januar 2013, 02:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Katenberg
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Katenberg »

Habe ein paar interessante Kommentare auf schnittberichte.com gelesen :thumbup:
Hab's die Tage schon gelesen... mit der Begründung, durch das Anpassen der Sprache und am Zeitgeschehen werden die Bücher zeitlos bleiben. Müßte den Link suchen. Selten so einen Blödsinn als Begründung gesehen. Entsprechend aufgebracht waren die Kommentare, viele fühlten sich an '1984' erinnert. An diktatorische Systeme mit Gleichschaltungen - natürlich alles unter dem Deckmantel, es doch nur gut zu meinen - erinnert es schon.

Warum nicht so lassen und ein Beiwort zufügen? Das Original bleibt unangetastet und eine Erklärung widmet sich den Umständen. Alles andere ist Zensur.

PS: Werden meine Louis-de-Funes-DVDs irgendwann eingezogen, weil in einigen Filmen Begriffe wie 'Neger' fallen?
Ich frage mich, was die überhaupt damit bezwecken wollen?

Haben die Verlage Angst, dass die kleinen Kindern in ein paar Jahren einen NSU 2.0 gründen werden, während der Gerichtsverhandlung ihr fehlgeleites Weltbild auf das Lesen einer, vom Obernazi *hust* Otfried Peußler verfassten Neger- und Chinesenfassung der Kleinen Hexe, zurückführen, oder haben die Verlage Angst, dass weltgewandte, bildungsaffine, grün-wählende Wohlstandsgroßstädtereltern mit ihren Cayenne-SUVs vor die Verlagstore fahren, und den Firmenhauptsitz mit Tomaten und Familien-Hundekot bewerfen, nachdem sie ihren Sohn/Tochter vom Klavier- und *lol* "Chinesischunterricht für angehende Führungskräfte" abgeholt haben?

Also, was soll das ?
@ babayarak
Schreibe doch endlich mal so, daß es andere lesen und verstehen können. Rechtschreibung - sieh es als notwendige Veränderung, nicht als Zensur.
;-)

Was darf denn dann noch alles verändert werden? Mark Twain? Was ist mit 100 Jahre alten Romanen, in denen die Frau am Herd steht? Spielte bei Jules Verne nicht oft die Kolonialisierung eine Rolle? Alles raus, alles umschreiben...

Und in 50 Jahren wundern wir uns, wie wenig wir über unsere Vergangenheit wissen, weil wir sie wegzensiert haben und dann vielleicht sogar gezwungen sind, sie zu wiederholen. Alle Beispiele, aus denen man lernen könnte, wurden ja ausgelöscht. Wer weiß, wer weiß...
Widerwärtig, diese Weichspülerei. Habe mich erst kürzlich mit meinem äthiopischen Kumpel über die Geschichte mit Pippi Langstrumpf unterhalten, und er meinte, für ihn sei dieses gönnerhafte Getue in seiner Arroganz sehr viel beleidigender als ein paar flapsige Floskeln, die in ihrer Obsoleszenz ohnehin keiner ernst nehmen könne. Da kann ich nur uneingeschränkt zustimmen. "Positiver Rassismus" ist auch Rassismus.

Bei Pippi Langstrumpf fügte der Verlag vor einigen Jahren noch eine Fußnote ein, der den Kindern erklärte, was es mit dem Begriff "Neger" auf sich hatte und wem das nicht genügte, der hatte so auch einen Hinweis, deswegen vielleicht mal die Eltern zu fragen. Später verzichtete man darauf aber und aus dem Negerkönig wurde ein Südseekönig. Problem totgeschwiegen. Problem gelöst.


Traurig, um nicht zu sagen: Erschreckend! Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen.

Die Idee mit den nachträglichen Fußnoten fände ich absolut sinnvoll und auch wichtig.
Da lernen die Kinder sogar noch etwas dazu. Aber nööö...

George Orwell hatte anscheinend wirklich Recht.
Auf eine "schöne" neue Welt... :-/
"Die kleine Hexe" und "Der Räuber Hotzenplotz" sind nun mal Klassiker und jede Veränderung daran halte ich für überflüssig. Otfried Preussler hat sich nicht ohne Grund lange Jahre - leider erfolglos - dagegen gewehrt.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mind-X »

Offensichtlich ist auch dorthin noch nicht durchgedrungen, dass es sich um einen Verlagsentscheidung handelt. Niemand muss seine DVDs, Bücher usw. zurückgeben. Des Weiteren sind sprachliche Anpassungen nun wirklich nichts ungewöhnliches. :x
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Fadamo »

Die deutsche moralkeule hat mal wieder zu geschlagen.
Ich mag zwar das wort neger auch nicht,aber ich habe schon öfters gehört,wie afrikaner sich gegenseitig mit neger betitelt haben.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von C-Bell »

Fadamo » Di 15. Jan 2013, 19:28 hat geschrieben:Die deutsche moralkeule hat mal wieder zu geschlagen.
Ich mag zwar das wort neger auch nicht,aber ich habe schon öfters gehört,wie afrikaner sich gegenseitig mit neger betitelt haben.
Dazu sagt Wikipedia und ich kenne es auch nicht anders:
Slang in der US-amerikanischen Hip-Hop-Kultur [Bearbeiten]
Wie bei einigen groben Wörtern und ursprünglichen Beschimpfungen finden diese durchaus eine gewisse Akzeptanz, so lange sie in Freundesgruppen oder unter Betroffenen verwendet werden. So auch mit der Bezeichnung Nigger, die Afroamerikaner untereinander durchaus freundschaftlich-zuwendend verwenden. [5] In vielen Texten der Rap-Musik ist dies belegt.[6][7] Auch wollen Teile der Hip-Hop- und Jugendkultur die Bezeichnung als ironische Aufwertung im Sinne einer freundschaftlichen Beleidigung gegenüber Freunden oder Kumpels verstanden wissen. Alle bedeutenden Lexika weisen es jedoch, wenn von Weißen verwendet, [8] weiterhin als hochgradig beleidigendes Schimpfwort aus. Gelegentlich wird der Begriff in den USA als N-word (dt.: „N-Wort“) umschrieben. Insbesondere wohlhabendere junge weiße Personen, die sich lediglich der schwarzen Subkultur bedienen, werden in der Hip-Hop-Szene oft als Whigger (oder Wigger) bezeichnet (Kofferwort aus white (weiß) und Nigger).[9]
Probier es mal als Weißer, wenn Du lebensmüde bist. :)
Das ist normal, wenn man unter Vertrauten ist. Mexikaner haben auch so eine Art. Sie sind eigentlich den ganzen Tag am gegenseitigen Beleidigen. Da fallen Wörter wie Hurensohn und Arschloch ganz liebevoll - aber wehe dem, ein Fremder sagt sowas. ;)
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Adam Smith »

C-Bell » Di 15. Jan 2013, 20:42 hat geschrieben:
Dazu sagt Wikipedia und ich kenne es auch nicht anders:



Probier es mal als Weißer, wenn Du lebensmüde bist. :)
Das ist normal, wenn man unter Vertrauten ist. Mexikaner haben auch so eine Art. Sie sind eigentlich den ganzen Tag am gegenseitigen Beleidigen. Da fallen Wörter wie Hurensohn und Arschloch ganz liebevoll - aber wehe dem, ein Fremder sagt sowas. ;)
Das gilt auch für die Familie.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von C-Bell »

Sebastian Hauk » Di 15. Jan 2013, 20:44 hat geschrieben:
Das gilt auch für die Familie.

Nein eben nicht, schwarze untereinander benützen das Wort "Nigga" selbstverständlich mit einem freundschaftlichen Ton. Das wird nicht als Beleidigung gewertet. Als Außenstehender benützt Du es aber lieber nicht.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Adam Smith »

C-Bell » Di 15. Jan 2013, 20:49 hat geschrieben:
Nein eben nicht, schwarze untereinander benützen das Wort "Nigga" selbstverständlich mit einem freundschaftlichen Ton. Das wird nicht als Beleidigung gewertet. Als Außenstehender benützt Du es aber lieber nicht.
Wenn jemand etwas schlechtes über seine Familie sagt, dann darf dieses noch lange nicht eine dritte Person. So meine ich das.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von C-Bell »

Sebastian Hauk » Di 15. Jan 2013, 20:52 hat geschrieben:
Wenn jemand etwas schlechtes über seine Familie sagt, dann darf dieses noch lange nicht eine dritte Person. So meine ich das.
ahso ja, klar. Das stimmt auch.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von derkleine »

Ich finde es gibt nun wirklich wichtigeres als so was zu machen. Das erinnert mich daran das vor ein paar Jahren in England aus allen Tom und Jerry Serien die Szenen herausgeschnitten werden mussten in denen sie geraucht haben.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Milady de Winter »

derkleine » Mi 16. Jan 2013, 14:50 hat geschrieben:Ich finde es gibt nun wirklich wichtigeres als so was zu machen. Das erinnert mich daran das vor ein paar Jahren in England aus allen Tom und Jerry Serien die Szenen herausgeschnitten werden mussten in denen sie geraucht haben.
Na ja, Hauptsache die Szenen bleiben erhalten, in denen sie sich sämtliche Gliedmaßen in Scheiben schneiden... :D
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Tantris
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Tantris »

derkleine » Mi 16. Jan 2013, 15:50 hat geschrieben:Ich finde es gibt nun wirklich wichtigeres als so was zu machen. Das erinnert mich daran das vor ein paar Jahren in England aus allen Tom und Jerry Serien die Szenen herausgeschnitten werden mussten in denen sie geraucht haben.
Naja... es bleibt halt lesbar, wenn man es an die sprachliche wirklichkeit anpasst.
Bei der rauchzensur seh ich in der hinsicht keinen praktischen vorteil.

Du vergleichst äpfel mit birnen.

Mich erinnert die diskussion an die zeit der rechtschreibreform, als alle analphabetn hier beklagten, dass goethe und schiller in den schulbüchern jetzt "verfremdet" würden. Die wussten nichtmal, dass es schon 1902 eine reform gab und klassiker nie im original an harmlose schulkinder losgelassen wird, sondern nur in historisch-kritischen ausgaben für studenten und wissenschaftler.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Trekkicat »

es ist noch niemand am Wort "Neger" gestorben. Ausserdem kanb man Kindern somit zeigen, was Rassismus ist und dass man heute schwarze Kinder eben nicht mehr Neger nennt. So einfach ist das.
Um Gottes Willen, immer dieses Gutmensch-Syndrom: wir tun halt so, als wären wir alle aufgeklärt und gute Mneschen. Dem ist aber nun mal nicht so.

Früher waren es nun mal Neger, Frauen waren halt Weiber, junge Teenager waren Knaben oder Jünglinge...ich sehe nicht ein, warum man dies nun plötzlich nach so langer Zeit ändern möchte.
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Katenberg
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Katenberg »

Müsste nicht eigentlich auch das Buch "Neger, Neger, Schornsteinfeger" zensiert werden? :?:
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von MikeRosoft »

Katenberg » Mo 21. Jan 2013, 21:58 hat geschrieben:Müsste nicht eigentlich auch das Buch "Neger, Neger, Schornsteinfeger" zensiert werden? :?:
Nein.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mabuse »

Aktionen wie diese gehören zum ganz alltäglichen Gutmensch-Aktionismus. Die Frage ist, wie geht man damit um und wie weist man diese übereifrigen Zeitgenossen in ihre Grenzen?

Im vorliegenden Fall wäre die Lösung aber eigentlich ganz einfach. Hier kann man diese Klientel nämlich mit ihren eigenen Mitteln schlagen.

Dazu fürhen wir zwei gute Gründe an, die dafür sprechen, die Änderungen in den neuen Texten kenntlich zu machen. Warum? Dazu gleich mehr. Hier erst einmal die zwei Gründe:
1. Da hier Verändereungen an teilweise sehr altem KULTURGUT vorgenommen werden, wären entsprechende Fußnoten angebracht, welche die jeweilige Änderung beschreiben und erklären.
2. Eine Erklärung, dass man ein herabwürdigendes Wort durch ein neutraleres ausgetasucht hat, um niemanden zu beleidigen oder traurig zu machen, wäre etwas, das jedes Kind versteht. Lernziel: Verstehen, dass man nicht alle Mitglieder einer Gruppe (Hexen, Neger, Bleichgesichter, Rothäute, Priester) über einen Kamm scheren kann. Dieses Lernziel bleibt bei der aktuellen Vorgehensweise aber verborgen, weil man hier nach gutem alten deutschen Brauch wieder einmal nur verdrängt anstatt zu verarbeiten. Ich wette, besonders das zweite Argument zieht bei den Gutmenschen...

Eltern könnten dann beim Vorlesen entscheiden, ob sie einfach nur die neue Version herunterlesen oder ob sie ihren Kindern an den entsprechenden Stellen erklären, warum der mächtige Staat bzw. diese wundervoll fortschrittliche Gesellschaft in unserem herrlich freien Land entschieden hat, hier ein anderes Wort vorzuschreiben.

So wie es jetzt ist, stellt die Aktion lediglich eine stillschweigende Manipulation dar, wie wir sie von Adolf Hitler, Erich Honecker und aus den zahlreichen Streichungen/Änderungen im "Armutsbericht 2012" der Bundesregierung kennen...

Im Prinzip ist es das alte "Schwarzer Peter" Spiel (demnächst vermutlich: "Pech Peter" oder "Böse Karte", wegen der vielen Peters im Land). Der "Peter" ist quasi der Nazivergleich, den man nicht auf sich lasten haben möchte. Also versucht man ihn weiter zu schieben, wie mit der Argumentation oben. Indem man mit vernünftiger Begründung für Eltern und Leser die Freiheit fordert, selbst zu entscheiden, stellt man sich ins Licht und der böse Nazi-Peter wandert wie ein Schatten zu denen, die diese Freiheit kassieren möchten. Man reiht sie ein in die oben genannte "Achse des Bösen".

Dabei ist es sehr oft ziemlich belustigend zu sehen, wie panisch diese Gutmenschen so einen Nazi-Makel von sich wieder weg bekommen wollen. Es läuft dann schließlich meistens darauf hinaus, dass Nazi-Methoden grundsätzlich nicht "ok" sind und im vorliegenden Fall dürfte das Bedürfnis nach einer Erklärung in der Fußnote (natürlich akademisch korrekt) geweckt sein. Vor allem aber, werden die selbsternannten Weltverbesserer durch Aufgreifen eines solchen Arguments den verhassten Nazi-Peter wieder los, den man ihnen vorher aufs Auge gedrückt hat... ;-)

Manipulation erzeugt Gegenmanipulation.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Armstrong »

Warum nicht? Da kommt das verbotene N-Wort gleich 2 x direkt im Titel vor.

:?:
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von MikeRosoft »

Armstrong » Mi 30. Jan 2013, 13:32 hat geschrieben:
Warum nicht? Da kommt das verbotene N-Wort gleich 2 x direkt im Titel vor.

:?:
Wer sagt denn dass das N-Wort verboten ist? Es wird auch niemand auf die Idee kommen Filme wie In der Hitze der Nacht oder Mississippi Burning neu zu synchronisieren, obwohl in diesen Filmen Worte wie Neger und Nigger sehr häufig vorkommen.

Jetzt denk einfach mal scharf darüber nach wo der Unterschied zwischen einem Buch wie Neger, Neger, Schornsteinfeger und den genannten Filmen auf der einen Seite, und auf der anderen Seite Kinderbüchern, wo Worte wie Neger, Negerlein als normaler Sprachgebrauch vermittelt werden, liegt.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Keoma »

Irgendwann müssen wir die Kinderbücher nach "blond" durchsuchen, nachdem der Begriff bereits jetzt oft als Synonym für blöd verwendet wird und die Blonden wohl bald auf "hellhaarig" bestehen.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Alexyessin »

Keoma » Mi 30. Jan 2013, 14:54 hat geschrieben:Irgendwann müssen wir die Kinderbücher nach "blond" durchsuchen, nachdem der Begriff bereits jetzt oft als Synonym für blöd verwendet wird und die Blonden wohl bald auf "hellhaarig" bestehen.
Ohne diesen Unsinn gut zu heissen, aber in Österreich bekam man als LKW Fahrer früher eine Geldstrafe wenn in den ADR Papieren vom "FahrzeugFÜHRER" zu lesen war. ;)
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Diktatur Ahoi »

Armstrong » Di 8. Jan 2013, 06:30 hat geschrieben:Es ist mal wieder soweit. Nachdem bereits "Pippi Langstrumpf" von politisch inkorrekten Begriffen gesäubert wurde, will nun auch der Kinderbuchverlag "Thienemann" eine radikale Säuberung klassischer Werke der Kinderliteratur vornehmen. Im Fokus stehen vorallem "Die kleine Hexe" und "Räuber Hotzenplotz"



http://www.welt.de/kultur/literarischew ... Neger.html
1. Man kann die Originale in amazon oder Ebay erwerben uund sollte sie gut hüten.
2. Diese "korrekten" Bücher werden in Zukunft, wenn dieser naziähnliche Spuk vorbei sein wird, wieder revidiert und durch das Original ersetzt werden.
3. Es werden schon seit langem Bücher politisch verändert: Z.B. Hauffs Märchen. Da gibt es eine Rahmenhandlung um den Juden Abner. Und da steht z.B.: Wie alle wissen sind Juden UPSNomen und sie UPSVerb Juden, sie UPSVerb, und UPSVerb. Usw .....

Das originale Buch mit originale Bildern kann man kaufen. Bis auf gewisse Stellen.
Bin schon gespannt wie sie Mark Twains Buch Huckleberry Finn korrigieren ohne den Sinn zu entstellen. Denn "Nigger" durch "Schwarzer" zu ersetzen zerstört den Sinn des Buches, der sich gerade gegen die Sklaverei und die maßlose Dummheit der Weißen Arroganz gegenüber Negern (Nicht Niggern) richtet. Dazu aber muß zunächst und über längere Zeit ein selber geächteter weißer Junge einen erwachsenen Neger als Nigger ansprechen und herumkommandieren.

In Youtube findet sich dazu ein kurz-Video: Unser Lehrer Doktor Specht - Zum Thema "Political Correctness"
http://politik-forum.eu/posting.php?mod ... &p=1795398

Lehrer Specht bezeichnet die Verteufelung des Wortes Neger für Schwarze als Schwachsinn der Political Correctness. Ihre Protagonisten bezeichnet er als wildgewordene Emanzen, Hohlköpfe, Schreiberlinge die kein Blut sondern Tinte in ihren Adern haben, Sprachpolizisten und insgesamt als Verbrecher, die jedes Substantiv und jedes Verb auf rassische Reinheit prüfen.

Ein Film des Zwangsfernsehens aus der guten alten Zeit 1999.

Aber eins werden Sie nie erreichen: Daß Verkäufer nicht mehr wissen, wo die Negerküsse stehen.

Ein Neger ist für mich mit mir und entsprechend meiner eigenen Festlegung auf einer Ebene.
Zuletzt geändert von Diktatur Ahoi am Mittwoch 13. Februar 2013, 14:32, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von pittbull »

Diktatur Ahoi » Mi 13. Feb 2013, 15:31 hat geschrieben: Das originale Buch mit originale Bildern kann man kaufen. Bis auf gewisse Stellen.
Bin schon gespannt wie sie Mark Twains Buch Huckleberry Finn korrigieren ohne den Sinn zu entstellen. Denn "Nigger" durch "Schwarzer" zu ersetzen zerstört den Sinn des Buches, der sich gerade gegen die Sklaverei und die maßlose Dummheit der Weißen Arroganz gegenüber Negern (Nicht Niggern) richtet.
Die Semantik des Werkes sollte nicht angetastet werden, daher wird der Nigger bleiben, nur der "Neger" verschwinden, dessen rassistische Nebenbedeutung nicht mehr zeitgemäß ist.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mind-X »

Vielleicht sei nochmal erklärt, dass keine "Sprachpolizei" damit das Problem hatte, sondern Mekonnen Mesghenas Tochter (beides Deutsche mit dunkler Hautfarbe), dass sie in ihrem Lieblingsbuch selbiges lesen musste. Daraufhin wendete sich der Vater an den Verlag und dieser setze sich mit dem Autoren in Verbindung, der dann sein Einverständnis gab, dies in Neuauflagen zu verändern.


P.S.:
Das lächerlichste "Argument" ist immer wieder der Hinweis auf "Unser Lehrer Doktor Specht". Jetzt wird schon mit Aussagen aus dümmlichen Soaps versucht, einen schon immer negativ konnotierten Begriff wieder salonfähig zu machen. :D
Zuletzt geändert von Mind-X am Mittwoch 13. Februar 2013, 20:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Diktatur Ahoi »

pittbull » Mi 13. Feb 2013, 14:42 hat geschrieben: Die Semantik des Werkes sollte nicht angetastet werden, daher wird der Nigger bleiben, nur der "Neger" verschwinden, dessen rassistische Nebenbedeutung nicht mehr zeitgemäß ist.
Es waren doch die Linken, die Negern eingeredet haben, daß Neger das deutsche Synonym für das US-Nigger ist.
Ihre Funktion war hier, wie immer, das Spalten, und das Verhetzen gegeneinander um große gemeinsame Identitäten zugunsten ihrer Ideologie in Stücke zu hauen.
Ich habe viel mit Schwarzafrikanern zu tun gehabt. Ich habe sie nie Neger genannt, weil sie Opfer linker Volksverhetzung sind und sich nicht nur beleidigt, sondern ernsthaft verletzt gefühlt hätten.
Denn sie haben einen sehr tief sitzenden Komplex.
Und wie gesagt: Neger bedeutet Schwarzer und die rassistische Konnotation stammt nicht von deutschen Rechten, sondern von deutschen Linken.

Warum wegen diesem Pack Bücher ändern? Ihr werdet in der Mülltonne der Geschichte landen und die Originale werden die endgültige Version werden.
Clark

Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Clark »

Mind-X » Mi 13. Feb 2013, 20:47 hat geschrieben: Vielleicht sei nochmal erklärt, dass keine "Sprachpolizei" damit das Problem hatte, sondern Mekonnen Mesghenas Tochter (beides Deutsche mit dunkler Hautfarbe), dass sie in ihrem Lieblingsbuch selbiges lesen musste. Daraufhin wendete sich der Vater an den Verlag und dieser setze sich mit dem Autoren in Verbindung, der dann sein Einverständnis gab, dies in Neuauflagen zu verändern.


P.S.:
Das lächerlichste "Argument" ist immer wieder der Hinweis auf "Unser Lehrer Doktor Specht". Jetzt wird schon mit Aussagen aus dümmlichen Soaps versucht, einen schon immer negativ konnotierten Begriff wieder salonfähig zu machen. :D
Sie sind immer noch nur bei einem kleinen Mädchen, das leugnen will, eine dunkle Hautfarbe zu haben, und können immer noch keine weiteren Leute benennen, die sich beleidigt fühlen wenn man dunkelhäutige Menschen als neger bezeichnet?
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Diktatur Ahoi »

Mind-X » Mi 13. Feb 2013, 20:47 hat geschrieben: Vielleicht sei nochmal erklärt, dass keine "Sprachpolizei" damit das Problem hatte, sondern Mekonnen Mesghenas Tochter (beides Deutsche mit dunkler Hautfarbe), dass sie in ihrem Lieblingsbuch selbiges lesen musste. Daraufhin wendete sich der Vater an den Verlag und dieser setze sich mit dem Autoren in Verbindung, der dann sein Einverständnis gab, dies in Neuauflagen zu verändern.


P.S.:
Das lächerlichste "Argument" ist immer wieder der Hinweis auf "Unser Lehrer Doktor Specht". Jetzt wird schon mit Aussagen aus dümmlichen Soaps versucht, einen schon immer negativ konnotierten Begriff wieder salonfähig zu machen. :D
Das lächerlichste ist, daß wir in jeder Gesellschaft einen Bodensatz psychisch Kranker haben, die beim Betrachten der Welt, wie sie ist, Angst bekommen und umfassende Kontrollzwänge entwickeln und damit die gesunde Majorität drangsalieren.
Um ihre freischwebenden Theorien zu unterhalten, greifen sie zum Mittel der selektiven Abspaltung des faktischen und sind somit als Schizophrene anzusehen, die wirklich an das glauben, was sie tun. Diese Kranken versuchen nicht zu verstehen wie etwas funktioniert, sie können nicht Ideen entwickeln, wie man freiheitliche Systeme verbessern kann, sondern schaffen sie ab und errichten ihre selbstverständlich moralisch hochstehende Terrorherrschaft.

Euer ganzes neurotisches Antirassismus-Getue erinnert mich an einen verklemmt homosexuellen Hetero, der sich zwanghaft ununterbrochen mit der widerwärtigen Unzucht Homo-Unzüchtiger befassen muß, anstatt mal bei sich selbst aufzuräumen.
Aber da hat ein Herr Hahn ja z.B. keine Probleme mit Asiaten, sondern fürchtet den Rassismus der anderen. Und Obama ist, juchhu, der erste schwarze Präsident der USA. Mit dem eigenen Rassismus hat das natürlich nichts zu tun, sondern mit der Bekämpfung des Rassismus der anderen. Weshalb übrigens Obama Schwarzer ist und nicht Weißer ist rätselhaft mit Blick auf seine Eltern.
Es sei denn es gilt in Euren Köpfen die alte Nazi-Regel: "Ein Halbneger ist ein Neger und ein Halbjude ist ein Jude."

Mit welchem Recht seid Ihr bereit, semantisches von rassistischem zu trennen? Wer hat Euch legitimiert als Reichschriftumskammer zu fungieren?
Das alberne Mekonnen-Bsp gehört zu einer unendlichen Reihe von Büchern, die wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten verboten oder modifiziert werden mußten. Das ist überhaupt kein Bsp. für die allgemeine Korrektur wegen angeblich politisch unkorrekter Aussagen.
Also wer hat Euch legitmiert? Die Masse, die schweigt, anstatt euch komplett auf euer Normalmaß einzustampfen.
Und zu Lehrer Specht: Er ist kein Argument für diese Sprach-Problematik, aber ein Bsp. dafür, wie eure Gedankenpolizei seit 10 Jahren das unbefangene Reden und Denken zusammengeschnürrt hat und auf vier-Augengespräche reduziert hat.

Es ist stickig geworden unter eurer Jakobiner-Hochmoral.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von MikeRosoft »

Diktatur Ahoi » Do 14. Feb 2013, 20:36 hat geschrieben:
Es waren doch die Linken, die Negern eingeredet haben, daß Neger das deutsche Synonym für das US-Nigger ist.
Ihre Funktion war hier, wie immer, das Spalten, und das Verhetzen gegeneinander um große gemeinsame Identitäten zugunsten ihrer Ideologie in Stücke zu hauen.
Ich habe viel mit Schwarzafrikanern zu tun gehabt. Ich habe sie nie Neger genannt, weil sie Opfer linker Volksverhetzung sind und sich nicht nur beleidigt, sondern ernsthaft verletzt gefühlt hätten.
Denn sie haben einen sehr tief sitzenden Komplex.
Und wie gesagt: Neger bedeutet Schwarzer und die rassistische Konnotation stammt nicht von deutschen Rechten, sondern von deutschen Linken.

Warum wegen diesem Pack Bücher ändern? Ihr werdet in der Mülltonne der Geschichte landen und die Originale werden die endgültige Version werden.
Wenn Neger Schwarzer bedeutet dann spricht doch auch nicht das Geringste dagegen hier Begriffe wie Schwarze oder schwarze Menschen zu verwenden.

Du hast viel mit Schwarzafrikanern zu tun gehabt und hast sie nie als Neger bezeichnet da dir klar war dass sich diese Menschen beleidigt und ernsthaft verletzt fühlen wenn sie als Neger bezeichnet werden. Du siehst also doch selbst dass ein Verzicht auf das Wort Neger kein Problem ist und die Kommunikation auch ohne dieses Wort klappt.
Zuletzt geändert von MikeRosoft am Donnerstag 14. Februar 2013, 21:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von MikeRosoft »

Clark » Do 14. Feb 2013, 20:43 hat geschrieben: Sie sind immer noch nur bei einem kleinen Mädchen, das leugnen will, eine dunkle Hautfarbe zu haben, und können immer noch keine weiteren Leute benennen, die sich beleidigt fühlen wenn man dunkelhäutige Menschen als neger bezeichnet?
Sie sind es vorallem der mit nichts belegen kann dass da tatsächlich ein schwarzer/dunkelhäutiger Arbeitskollege existiert der sich von Ihnen als Neger bezeichnen läßt.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mind-X »

Clark » Do 14. Feb 2013, 20:43 hat geschrieben: Sie sind immer noch nur bei einem kleinen Mädchen, das leugnen will, eine dunkle Hautfarbe zu haben, und können immer noch keine weiteren Leute benennen, die sich beleidigt fühlen wenn man dunkelhäutige Menschen als neger bezeichnet?
Meine Bekannten fühlen sich durch das N-Wort beleidigt.

Die -> hier fühlen sich dadurch beleidigt.


Tja, Clark. Sie konnten bisher ja auch keinen dunkelhäutigen Menschen benennen, dem es gefällt, dass man ihm das N-Wort an Kopf wirft.
Zuletzt geändert von Mind-X am Donnerstag 14. Februar 2013, 21:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Mind-X »

Bilden Sie sich doch einmal. Oder fragen Sie die Betroffenen selber.

http://mediendienst-integration.de/arti ... dlich.html

Rassismus-Debatte
Wer ist hier empfindlich?


Warum reagieren so viele Leute angefasst, wenn ein rassistischer Begriff in einem Kinderbuch ausgetauscht werden soll? Unsere Autorin von der "Initiative Schwarze Menschen in Deutschland" freut sich über die Diskussion und erinnert daran, dass es sich bei "Neger" keineswegs um antiquiertes Wortgut handelt. Es ist nach wie vor gängig. Von Hadija Haruna



Endlich ist die Debatte um rassistische Sprache in Kinderbüchern im Mainstream angekommen. Sie ist nicht neu. Seit Jahrzehnten versuchen Menschen in Deutschland, dieses Thema öffentlich zu machen. Jahrelang schrieben Eltern und Institutionen wie "der braune Mob" Verlage an, und versuchten gegen den Rassismus in der deutschen Sprache anzugehen. Dass darüber in den bildungsbürgerlichen Wohnzimmern und Zeitungen jetzt eine Empörungswelle entbrannt ist, verwundert.

Von Sprachpolizei, Kulturverfall, Verfälschung und Gehirnwäsche ist die Rede. Der Protest klingt zu schrill, um ihn als typische Abwehrreaktion zu werten, wenn es um das Thema Rassismus geht. Stern-Autor Hans-Ulrich Jörges höhnt, er habe seine Töchter wohl "rassistisch und sexistisch verseucht", weil er ihnen Jim Knopf vorgelesen habe. Ulrich Greiner von Die Zeit empört sich, wie man "in der menschenfreundlichen Absicht, auf die Gefühle von Minderheiten Rücksicht zu nehmen" zur "Zensur" greife. Ob wir auf dem Weg zur Trottelsprache wären, fragt Spiegel-Autor Jan Fleischauer, der nur Schwarze kennen will, die das Wort in Ordnung finden.

Ich frage mich, warum reagiert eine Gruppe in Deutschland so empfindlich? Seit wann muss mit dem N-Wort ein Teil des deutschen Kulturgutes bewahrt werden? Die Verrenkungen, mit denen sein Fortbestand verteidigt wird, sind jedenfalls beachtlich. Längst hat die Debatte nicht mehr nur mit Literatur zu tun. Auf unzähligen Facebookseiten und in Kommentarfeldern wird über die Nutzung des Worts an sich diskutiert. Gefährliches Halbwissen kursiert über die "echte" Geschichte seines Ursprungs.

Spiegel Autorin Dialika Neufeld teilt diese Diskutanten treffend in drei Gruppen ein: Die "aus Prinzip N-Sager", die "Problem-Leugner" und diejenigen, die sich allein um den Schutz des Originals sorgen. Auch ich fühle mich an endlose Diskussionen und Abwehrmechanismen erinnert, die aufkommen, wenn ich Mitmenschen darauf hingeweise, dass das N-Wort – zumindest in meiner Gegenwart – doch bitte nicht verwendet werden soll.

Auch, wenn es derzeit als antiquierter Wortschatz dargestellt wird: Veraltet ist das Wort nämlich nicht.

Im Gegenteil: Das N-Wort wird rege von weißen Menschen verwendet, die sich bei der Anwesenheit schwarzer Menschen mit den Worten "War nicht so gemeint" entschuldigen oder abwehren mit "Sei doch nicht so empfindlich." Interessant ist, dass besonders Journalisten und Autoren überraschend uninformiert scheinen, obwohl Sprache ihr tägliches Geschäft ist. So wird das N* in Medien und Büchern zu Marketingzwecken instrumentalisiert und immer wieder reproduziert.

Sind wir ehrlich. In Wirklichkeit geht es nicht um Zensur. Denn gegen andere sprachliche Modernisierungen in Verlagen hatte offenbar auch niemand etwas auszusetzen. Wer jetzt mit dem Erhalt des "Originals" argumentiert, sei daran erinnert, dass es schon längst modernisierte Übersetzungen gibt. Zudem haben die derzeit diskutierten Streichungen nicht einmal eine ästhetische Konsequenz. Es geht hier um eines: um Wörter, die damals wie heute rassistisch waren. Nur dass früher Rassismus zum guten Ton zählte.

Was oft vergessen wird: Deutschland hat nicht nur den Holocaust, sondern auch eine Kolonialgeschichte hinter sich. Eine Zeit, die ebenfalls mit Unterdrückung, Gewalt und Mord einherging. Erinnert sei an den Völkermord der Deutschen an den Herero und Nama im heutigen Namibia Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Sprache und Bilder über schwarze Menschen aus dieser Zeit prägen uns bis heute. Das N-Wort hat seine Wirkungsmacht nicht verloren.

Ist es wirklich erstrebenswert, Kindern eine rassistische Weltsicht zu vermitteln? Sie sind nicht dumm. Und gerade deswegen ist es so gefährlich. Sie verinnerlichen die Werte und Moral, die sie durch Bücher transportiert bekommen und tragen sie erfahrungsgemäß in ihre Klassenräume.

Entstanden war die Debatte durch ein Interview von Frau Schröder mit der Zeit, in dem sie geäußert hatte, ihrem Kind das N-Wort nicht vorzulesen. Die Journalistin Jeannine Kantara hatte damals in einem Kommentar bereits auf einen Aufsatz von der Professorin Maisha-Maureen Eggers von der Fachhochschule Magdeburg-Stendal hingewiesen. In "Pippi Langstrumpf – Emanzipation nur für weiße Kinder?" beschreibt Eggers wie "schwarze Kinder als stumme, handlungsabhängige Figuren konstruiert" und so koloniale Bilder vom unterwürfigen "Eingeborenen" am Leben erhalten werden. Diese Botschaft verstehen alle Kinder – weiße wie schwarze. Ersteren wird dabei beigebracht, wer N* sind und dass man sie damit beleidigen kann. Letzteren wird vermittelt, dass sie die N* sind. Beide fühlen das Machtverhältnis subtil, das mit dem Wort und der Botschaft verbunden ist.

Wie schön wäre es, wenn wir uns darauf einigen könnten: Raus mit den kolonialen Altlasten! Dann bräuchten Kinder vor dem Schlafen gehen keine diskriminierenden Wörter mehr vorgelesen bekommen, deren verletzende Bedeutung erst erklärt werden muss, wie es jetzt viele raten. In der Hoffnung, dass Kinder diese doppelte Ansprache richtig verstehen und die Wörter dann nicht doch in ihrem Alltag benutzen.

Stattdessen verschiebt sich die Debatte und es wird die Political-Correctness-Keule geschwungen. Was steckt dahinter? Die Angst, sich von den eigenen Vorurteilen verabschieden zu müssen, das Gefühl, sich um die eigene Kindheit betrogen zu fühlen? Oder vielleicht die Tatsache, dabei ertappt worden zu sein, weil man sich selbst nicht an den Formulierungen stört – sie unter Umständen noch heute verwendet?

"Zeitgemäß" nennt der Thienemann Verlag seine Entscheidung. Ich nenne es verantwortungsvoll. Um sich darauf einzulassen, braucht es Offenheit und Empathie — und die Anerkennung der Tatsache, dass in Deutschland nicht alle Menschen weiß sind. Genauso wenig wie alle Deutschen weiß sind und damit auch nicht alle Leser. Simone Dede Ayiv hat im Tagesspiegel diese Perspektive erst kürzlich sehr deutlich macht.

Afro-Deutsche leben seit mehreren hundert Jahren in Deutschland. Sie wurden damals nicht gefragt, wie sie den verbreiteten Rassismus erleben. Werden sie es heute? Die neunjährige Ishema aus Frankfurt bringt es in ihrem Leserbrief an Die Zeit auf den Punkt. "Stellen sie sich mal vor, sie wären Deutschafrikaner (...) Sie kaufen nichtsahnend 'Die Zeit' (...) und da steht dann, dass das Wort Neger aus den Kinderbüchern gestrichen werden soll und dass das angeblich die Kinderbücher verderben soll. Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie sich das für mich anfühlt, wenn ich das Wort lesen oder hören muss. Mein Vater ist kein Neger und ich auch nicht."

Die kleine Ishema hat recht. Schwarze Menschen werden nicht mitgedacht. Warum? Weil sie pauschal als "Afrikaner" gedacht werden, die Fremden, die Anderen, die angeblich aus der Empfindlichkeits- oder Minderheitenecke rufen? Wer Minderheiten als kränkungsempfindlich abstempelt, übersieht ihr Selbstbewusstsein. Sie haben das N-Wort nie legitimiert. Und wer auf der Reproduktion von rassistischen Stereotypen beharrt, verkennt diese Realität. Kristina Schröder scheint das verstanden zu haben. Hoffentlich erreicht diese Botschaft nun auch den Mainstream.
"und du wirst wahnsinnig werden von dem, was deine Augen sehen müssen." (5. Mose 28,34)

BLINDER SIEH! TAUBER HÖR! NAZI BEDENKE!
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Re: Sprachpolizei säubert Klassiker der Kinderliteratur

Beitrag von Clark »

MikeRosoft » Do 14. Feb 2013, 21:11 hat geschrieben:
Sie sind es vorallem der mit nichts belegen kann dass da tatsächlich ein schwarzer/dunkelhäutiger Arbeitskollege existiert der sich von Ihnen als Neger bezeichnen läßt.
Kann ich direkt machen. Sogar mehrere. Geht aber nicht wegen Datenschutz.
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