obk » Di 6. Nov 2012, 18:38 hat geschrieben:
Hallo
Außer, dass das Ganze in Hinterzimmer verlagert wird, ändert sich nichts. Das sind dann natürliche tolle Bedinungen, die man für die Betreffenden schafft. Seeeehr verantwortlich!
MfG
Sie glauben also, dass sich Menschen nicht dadurch beeinflussen lassen, was Gesetze ihnen vorschreiben?
Dass es Eltern gibt, die ihre Kinder heute nicht schlagen, obwohl sie selbst von ihren Eltern verprügelt worden sind - und zwar, weil es im Gegensatz zu damals verboten ist: das halten Sie für unmöglich?
Dass Eltern ihre Kinder deswegen nicht schlagen, weil sie in einer Zeit aufgewachsen sind, in der für sie das Prügeln von Kindern stets strafbar war und gewaltfreie Erziehung der Normalfall - undenkbar?
Halten Sie also menschliches Verhalten für unveränderlich vorgegeben, ohne Möglichkeit der Beeinflussung durch soziale und juristische Normen?
Denn das ist die Konsequenz, die aus Ihrem Glauben an die Unveränderlichkeit der Zustände folgt.
Ihrer Auffassung nach gibt es nur Eltern, die 100% pro Beschneidung oder 100% contra Beschneidung sind. Dass es Eltern gibt, die die aktuelle Diskussion und Rechtslage als Anstoß nehmen, über ein ansonsten gedankenlos durchgeführtes Ritual nachzudenken, halten Sie für absolut ausgeschlossen?
Es gibt durchaus Eltern, die mit der Tradition kämpfen und ihr Kind nicht verstümmeln wollen und die ihren Standpunkt gegen die Verwandtschaft durchsetzen müssen. Bleibt es bei der jetzigen Rechtslage, dass sie nicht in die Beschneidung einwilligen können, haben Sie den Staat auf ihrer Seite und können ihr Kind selbst entscheiden lassen, wenn es alt genug ist. Wird das Gesetz aber geändert, werden mehr Jungen verstümmelt als ohne die Gesetzesänderung.