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Kibuka
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Kibuka »

Thomas I hat geschrieben:Wieso? Ich habe es doch auch geschafft.
Das ist ein selten dämliches Argument! Seht her, ich habe im Lotto 10 Millionen Euro gewonnen, wenn ich das geschafft habe, können es alle schaffen. Dummerweise hat die Statistik etwas dagegen.

Es können nicht alle gleichzeitig Präsident der Vereinigten Staaten sein, es muss auch Menschen geben die den Müll abholen, Taxi fahren, das Treppenhaus putzen und Teller waschen.

Warum ein Taxifahrer nun keine 20 Milliarden auf dem Konto hat, dafür kann es verschiedene Gründe geben. Die Wahrscheinlichkeit das ein mit AIDS infiziertes afrikanisches Kind mit einem Social Network Milliarden verdient dürfte gering sein. In einem dynamischen System können nicht überall die gleichen Voraussetzungen herrschen, also kann man auch nicht verallgemeinern.
Letztlich läuft diese Form der Argumentation auf eine Diskriminierung hinaus. Der, der es nicht geschafft hat, ist entweder zu blöd oder zu häßlich.

Warum ist Bill Gates heute der reichste Mann der Welt? Weil Gary Kildall leider zu spät kam. Oft entscheiden Nuancen über Erfolg und Mißerfolg. Man kann nicht punktuell Dinge herausgreifen um dann zu verallgemeinern. Das ist schlichtweg lächerlich!
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official target
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von official target »

Thomas I hat geschrieben:Tja, nur nach der Logik muss Hartz-IV auchh nicht erhöht werden, denn wenn ich mich in der Welt - insbesondere in der 3. Welt - umschaue ist das schon ein sehr gutes Einkommen!
Eine etwas schlichte Ableitung, aber durchaus richtig.
Sie vergessen allerdings, dass beides korreliert: In einer Umgebung, in der erhebliche Anteile der Daseinsfürsorge von der Gesellschaft getragen werden, ist eine Erhöhung von HIV-Leistungen nicht mehr erforderlich, ja sogar eine Senkung denkbar.
Thomas I hat geschrieben:Niemand hindert den Liechtensteiner Fiskus daran, aber er wird es wohl trotzdem nicht machen...
Sie nehmen das Haus mit nach Liechtenstein? ... Ich dachte eigentlich nicht an Mobile Homes. Oder kann Deutschland Immobilien in Frankreich, Liechtenstein, der Schweiz oder auf den Bahamas besteuern? Das gäbe in der Tat ganz neue Ansätze. Allerdings wusste ich das noch nicht.
Thomas I hat geschrieben:Ein Haus wie Lafontaine können sich im Mittelstand sicher nicht viele Leute leisten...).
Was hat das Eine mit dem Anderen zu tun?
Thomas I hat geschrieben:So gesehen sind schon deutsche Arbeitslose reich.
Auch wenn es Sie nun gänzlich verwirrt und gar nicht mehr in Ihr reichlich demagogisches Schwarz/Weiß-Schema passen dürfte: Das ist er auch. Sein Problem ist die Dissozialisierung. Und die - derzeit - einzige Kompensation ist Geld.

Bemerken Sie in diesem Zusammenhang eigentlich, wie sehr Sie jammern, Thomas? Es wird immer wieder gesagt, die bösen, bösen Armen sollten endlich das Jammern einstellen und beginnen, Leistung zu bringen, damit sie es zu etwas bringen. Kaum will man ihnen aber das Fundament dafür geben, und dazu gehört eine umfassende - und leider kostenintensive - Daseinsfürsorge, so wie Sie sie mit oder ohne familiären Hintergrund ebenfalls besitzen, schon jammern Sie los...
Thomas I hat geschrieben:Wieso? Ich habe es doch auch geschafft. Mein Familie kommt aus der Arbeiterklasse,...
Herzlichen Glückwunsch. Sie befinden sich in elitärer Gesellschaft. Unter den Top 100 der Spitzenmanager befinden sich beispielsweise vier Verwalter, deren Wurzeln unmittelbar in der "Arbeiterklasse" stecken. Das macht nach Adam seinem Riesen sagenhafte 4 - in Worten: V-I-E-R - Prozent. Der Rest kann - mehr oder weniger stolz - auf recht illustre Ahnen zurückblicken. Selbst die Politik hat es mittlerweile eingesehen, dass man einem schönen Traum nachhing, verzichtet aber nach wie vor nicht darauf, das Märchen von der Chancengleichheit weiterhin zu erzählen.

Allerdings ist unser aller Propagandamädchen Merkel schon weitaus ehrlicher geworden:
Dass jeder Mensch auch die Hoffnung hat für sich ‚Ich kann einen Aufstieg finden, zumindest einen Einstieg in den Aufstieg.‘

-- http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 10#p137710
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Thomas I
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

Kibuka hat geschrieben: ... Man kann nicht punktuell Dinge herausgreifen um dann zu verallgemeinern. Das ist schlichtweg lächerlich!
Och, die Familie Quandt punktuell herausgreifen um dann mittels Verallgemeinerung eine aufs Generelle zielende Argmentation aufbauen ist aber okay ja?
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von official target »

Thomas I hat geschrieben:Och, die Familie Quandt punktuell herausgreifen um dann mittels Verallgemeinerung eine aufs Generelle zielende Argmentation aufbauen ist aber okay ja?
Sie haben Recht, Thomas. Ich beuge mich Ihrer Argumentation. Drehen wir es deshalb um, um diesen Fehler zu vermeiden:

Was muss ich tun, welche Leistung muss ich bringen, um "reich" zu werden? (Und, bitte, verzichten Sie auf alle Tipps, die darauf hinaus laufen, jemand anderem etwas wegzunehmen.)
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Thomas I
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

official target hat geschrieben: Sie nehmen das Haus mit nach Liechtenstein? ... Ich dachte eigentlich nicht an Mobile Homes. Oder kann Deutschland Immobilien in Frankreich, Liechtenstein, der Schweiz oder auf den Bahamas besteuern? Das gäbe in der Tat ganz neue Ansätze. Allerdings wusste ich das noch nicht.
Immobilien zahlen keine Steuern, Steuern zahlen juristische oder tatsächliche Personen.
Kann Deutschland jemanden besteuren der Schweizer, Liechtensteiner oder Franzose ist und nicht seinen (Wohn-)Sitz in Deutschland hat nur weil der hier ein Haus hat? Wohl kaum.
Vermietet er sein Haus, versteuert er die Gewinne dann natürlich nicht in Deutschland sondern an seinem Wohnsitz.
Besässe ich ein Ferienhaus in Italien und würde es vermieten, müsste ich etwaige Gewinne ja auch hierzulande und nicht in Italien versteuern.
official target hat geschrieben: Auch wenn es Sie nun gänzlich verwirrt und gar nicht mehr in Ihr reichlich demagogisches Schwarz/Weiß-Schema passen dürfte: Das ist er auch. Sein Problem ist die Dissozialisierung. Und die - derzeit - einzige Kompensation ist Geld.
Dissozalisation ist eine psychatrische (krankhafte) Störung im Sozialverhalten (ICD-10 F60.2). Ich würde nicht ansatzweise soweit gehen und das auch nur einer Mehrheit der Arbeitslosen unterstellen!
official target hat geschrieben: Bemerken Sie in diesem Zusammenhang eigentlich, wie sehr Sie jammern, Thomas? Es wird immer wieder gesagt, die bösen, bösen Armen sollten endlich das Jammern einstellen und beginnen, Leistung zu bringen, damit sie es zu etwas bringen. Kaum will man ihnen aber das Fundament dafür geben, und dazu gehört eine umfassende - und leider kostenintensive - Daseinsfürsorge, so wie Sie sie mit oder ohne familiären Hintergrund ebenfalls besitzen, schon jammern Sie los...
Was stellen Sie sich denn unter "umfassender Daseinsfürsorge" vor?

official target hat geschrieben:Herzlichen Glückwunsch. Sie befinden sich in elitärer Gesellschaft. Unter den Top 100 der Spitzenmanager befinden sich beispielsweise vier Verwalter, deren Wurzeln unmittelbar in der "Arbeiterklasse" stecken. Das macht nach Adam seinem Riesen sagenhafte 4 - in Worten: V-I-E-R - Prozent. Der Rest kann - mehr oder weniger stolz - auf recht illustre Ahnen zurückblicken. Selbst die Politik hat es mittlerweile eingesehen, dass man einem schönen Traum nachhing, verzichtet aber nach wie vor nicht darauf, das Märchen von der Chancengleichheit weiterhin zu erzählen.
Ehrlich gesagt: Ist man schonmal auf die Idee gekommen das sich Menschen die aus bescheidenen Verhältnissen kommen sich schon freuen wie die Schneekönige wenn sie "nur" zur oberen Mittelschicht gehören und garkeine Lust haben sich noch mehr anzustrengen um noch mehr Einfluss und Einkommen zu haben sondern einfach das Erreichte auch genießen wollen?
Natürlich könnten mein Partner und ich noch mehr verdienen - wenn wir auf (noch mehr) Freizeit, auf Urlaub, auf Hobbies verzichten - kein Problem, minen Partner der schon aus der Mittelschicht kommt muss ich da auch regelmäßig wieder abbremsen... Aber was soll ich mit dem Einkommen von Ackermann wenn ich dann nichtmal Zeit habe das Geld in meine Modellbahn zu verpulvern?
Ein hoher Motivationstrieb aber auch Druck entsteht auch daraus dass man es besser haben will als die Eltern und sich gegenüber der Familie beweisen muss.
Kommt man aus der Arbeiterklasse muss man nicht zum Ackermann werden, da aht man das geschafft wenn man seiner Mutter einmal im Jahr einen schönen Urlaub schenken kann.
Solche Statistiken sind so fragwürdig wie die mit denen immer bewiesen werden soll das Frauen diskriminiert werden weil sie unter den Topkräften nicht stark präsent sind. Stellt man dieser Statistik auch mal die Statistik gegenüber die besagt, dass Frauen länger leben, weniger arbeitslos sind, weniger kriminell werden und weniger psychisch erkranken, dann relativiert sich das auch wieder...
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Thomas I
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

official target hat geschrieben: Was muss ich tun, welche Leistung muss ich bringen, um "reich" zu werden? (Und, bitte, verzichten Sie auf alle Tipps, die darauf hinaus laufen, jemand anderem etwas wegzunehmen.)
Selber eine Idee haben. Wer Anleitungen braucht wird nicht "reich", denn derjenige der eine Idee hat zum reichwerden, gibt sie nicht dir sondern nutzt sie selber...
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Kibuka
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Kibuka »

Thomas I hat geschrieben:Och, die Familie Quandt punktuell herausgreifen um dann mittels Verallgemeinerung eine aufs Generelle zielende Argmentation aufbauen ist aber okay ja?
Ich stelle generell Entwicklungen in Frage. Dazu zählt die Entwicklung einiger Managergehälter, die sich in den letzten 30 Jahren von den durchschnittlichen Lohnsteigerungen vollkommen entkoppelt und dabei eine Dimension erreicht haben, die nicht mehr hinnehmbar ist. Ich stelle die Verteilung von Vermögen grundsätzlich in Frage. Die Globalisierung teilt die Welt immer stärker in Gewinner und Verlierer. Die steigenden Handels- und Investitionsströme gehen an den ärmsten Ländern praktisch vollkommen vorbei. So ist der Anteil Schwarzafrikas am Welthandel und an den Investitionen transnationaler Konzerne auf rund ein Prozent gesunken.

Auch innerhalb der einzelnen Länder geht die Einkommensschere zwischen Arm und Reich immer weiter auf. Das gilt sowohl für die Entwicklungs- als auch für die Industrieländer. Eine nie da gewesene Kluft zwischen hohen und niedrigen Einkommen verzeichnen zum Beispiel die Statistiken in den USA, Großbritannien, der Ukraine oder Russland.

Allein in der Bundesrepublik besitzen jetzt schon zehn Prozent der Bevölkerung rund 60 Prozent des Gesamtvermögens. Diese Entwicklung ist beispiellos in der Geschichte der Menschheit. Wer nun der Auffassung ist, diese Entwicklung könnte sich folgenlos unbegrenzt fortsetzen, der dürfte früher oder später von der Realität eingeholt werden. Ganz abgesehen davon, dass diese asymmetrische Verteilung menschenunwürdig ist und im 21. Jahrhundert keine Grundlage mehr haben dürfte.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

Kibuka hat geschrieben: Allein in der Bundesrepublik besitzen jetzt schon zehn Prozent der Bevölkerung rund 60 Prozent des Gesamtvermögens. Diese Entwicklung ist beispiellos in der Geschichte der Menschheit. Wer nun der Auffassung ist, diese Entwicklung könnte sich folgenlos unbegrenzt fortsetzen, der dürfte früher oder später von der Realität eingeholt werden. Ganz abgesehen davon, dass diese asymmetrische Verteilung menschenunwürdig ist und im 21. Jahrhundert keine Grundlage mehr haben dürfte.
Tja, nur wenn ich mir dann z.B. das Wahlprogramm der Linken ansehe, sehe ich nur dass auch da unter dem Vorwand diese 10% der Bevölkerung etwas mehr zur Kasse zu bitten nur die folgenden 20 - 30% weiter ausgeplündert werden sollen...

Jemand der 80.000 EUR im Jahr verdient gehört wohl kaum zu den 10% die 60% des Gesamtvermögens besitzen (wobei da angesichts der Krise auch mal hinterfragt werden sollte wieviel von diesen 60% reine Papierwerte sind...).
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Kibuka
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Kibuka »

Thomas I hat geschrieben:Tja, nur wenn ich mir dann z.B. das Wahlprogramm der Linken ansehe, sehe ich nur dass auch da unter dem Vorwand diese 10% der Bevölkerung etwas mehr zur Kasse zu bitten nur die folgenden 20 - 30% weiter ausgeplündert werden sollen...

Jemand der 80.000 EUR im Jahr verdient gehört wohl kaum zu den 10% die 60% des Gesamtvermögens besitzen (wobei da angesichts der Krise auch mal hinterfragt werden sollte wieviel von diesen 60% reine Papierwerte sind...).
Mich interessieren die Linken peripher. Weder wähle ich links, noch unterstütze ich ihr Parteiprogramm.

Darüberhinaus habe ich nirgends die Aussage getätigt, man gehöre mit 80.000 EUR zu den Vermögenden.
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Thomas I
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

Kibuka hat geschrieben:
Mich interessieren die Linken peripher. Weder wähle ich links, noch unterstütze ich ihr Parteiprogramm.

Darüberhinaus habe ich nirgends die Aussage getätigt, man gehöre mit 80.000 EUR zu den Vermögenden.
Nun ja, du bist hier in die Diskussion zwischen mir und official target eingestiegen, da habe ich schon gedacht du hättest die vorher auch etwas verfolgt.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Gretel »

Thomas I hat geschrieben:




Wieso? Ich habe es doch auch geschafft. Mein Familie kommt aus der Arbeiterklasse, väterlichserseits sogar eher noch aus dem Prekariat. (Mein Großvater väterlicherseits war Hilfszimmerer bevor er es via Wehrmacht, Hilfsarbeiter in der Ziegelei, Bundeswehr bis zum kleinen Bankangestellteen gebracht hat, mein Großvater mütterlicherseits arbeitete in einer Raffinerie, ich bin mit fünf Geschwister aufgewachsen, da herschte bei mir daheim kein Reichtum bei einem Water der Beamter im mittleren Dienst war!)
Ich will Dich ja nicht ärgern - aber ist Deine Leistungsträgerschaft nicht eventuell eher in der Reproduktion der Arbeitskraft Deines Liebsten begründet?
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lostsoul
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von lostsoul »

official target hat geschrieben: Was muss ich tun, welche Leistung muss ich bringen, um "reich" zu werden? (Und, bitte, verzichten Sie auf alle Tipps, die darauf hinaus laufen, jemand anderem etwas wegzunehmen.)
entwickel etwas neues und sieh zu das du käufer dafür findest. daimler, gates oder die yahoo-gründer habens so gemacht.

mach etwas besser als andere. ford, die albrecht brüder oder sam walton sind den weg gegangen.

nutze wirtschaftskrisen und kaufe denen, die nun dringend geld brauchen die substanz billig ab. so wie es einst der junge onassis tat.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von official target »

Thomas I hat geschrieben:Dissozalisation ist eine psychatrische (krankhafte) Störung im Sozialverhalten (ICD-10 F60.2).
Das könnte zumindest erklären, warum Sie so wenig von den Linken wissen, aber trotzdem eine so robuste Meinung über sie haben, Thomas.

"Dissozialisation" ist nicht die von Ihnen angesprochene "dissoziale Persönlichkeitsstörung". Eigentlich würde ich von Ihnen erwarten, dass Sie schon anhand der Anzahl der Buchstaben erkennen können, dass wir über verschiedene Dinge reden.

Es ist bedauerlich, dass selbst einfache Worte so sehr verzerrt werden müssen, um überhaupt noch Sinn in das eigene Weltbild projizieren zu können, denken Sie nicht, Thomas? (Und nein: Die Projektion - das ist das Substantiv zu projizieren - hat nichts mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung zu tun.)
Thomas I hat geschrieben:Selber eine Idee haben. Wer Anleitungen braucht wird nicht "reich", denn derjenige der eine Idee hat zum reichwerden, gibt sie nicht dir sondern nutzt sie selber...
Ah ja. Dann konstatieren wir also: Die Wahrscheinlichkeit reich zu werden, ist, falls ich die Zahlen richtig memoriere, eine Million Mal geringer, als die Wahrscheinlichkeit, vom Blitz getroffen zu werden.

Falls Sie nicht geneigt sind, wie die Sozis alle Menschen gleich zu machen, werden Sie sicherlich anerkennen, dass die überwältigende Mehrzahl der Menschen nicht in die Verlegenheit kommen wird, "selber eine Idee zu haben". Damit benachteiligen Sie also runde 95% aller Menschen a priori. Wie vereinbaren Sie das mit Ihrem demokratisch-libertären Grundverständnis?
Thomas I hat geschrieben:Kommt man aus der Arbeiterklasse muss man nicht zum Ackermann werden, da aht man das geschafft wenn man seiner Mutter einmal im Jahr einen schönen Urlaub schenken kann.
Wie viele Menschen, glauben Sie, wünschen sich das? Und wie viele Menschen, glauben Sie, werden es schaffen?
Thomas I hat geschrieben:Solche Statistiken sind so fragwürdig ...
Natürlich sind solche Statistiken fragwürdig. Statistiken sind IMMER fragwürdig. Ironischerweise gibt es aber niemanden mehr, der insbesondere diese Statistik in Zweifel ziehen würde: Es gab niemals Chancengleichheit. Es gab aber wohl die Idee davon. Und die Chance auf Chancengleichheit wird immer kleiner, je größer die Schere zwischen arm und reich wird...

Deutschland ist ungerecht zu seinen Kindern
Soziale Herkunft schlägt Leistung
Die Armut ist gewachsen
Armut und Ungleichheit in Deutschland nimmt zu
Armut und Ungleichheit in Deutschland

... Möchten Sie noch mehr "fragwürdige Meinungen" lesen, Thomas?
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von official target »

lostsoul hat geschrieben:ford, die albrecht brüder oder sam walton sind den weg gegangen.
nutze wirtschaftskrisen und kaufe denen, die nun dringend geld brauchen die substanz billig ab. so wie es einst der junge onassis tat.
Wenn Sie aufmerksam gelesen haben, werden Sie festgestellt haben, dass ich gern darauf verzichten würde, anderen etwas wegzunehmen, um damit selbst reich zu werden. Ich würde also gern etwas in Anspruch nehmen, bei dem meine (einzige) "Leistung" nicht aus Raub und Korruption besteht.

Im Übrigen gratuliere ich Ihnen: Offenbar sind Sie bereits Milliardär. Oder warten Sie noch auf die Eingebung?

(Falls Sie noch warten: Es gibt zahllose Menschen, die bereits einen Schritt weiter sind und die Eingebung schon hatten. Sie kranken zumeist daran, dass sie niemanden kennen, der (einfluss-)reich genug ist, ihren Traum realisieren zu helfen. Denn listigerweise brauchen die meisten Ideen entweder Beziehungen oder Geld. Meist jedoch beides - und dann auch noch reichlich.)
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Thomas I
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

Gretel hat geschrieben:
Ich will Dich ja nicht ärgern - aber ist Deine Leistungsträgerschaft nicht eventuell eher in der Reproduktion der Arbeitskraft Deines Liebsten begründet?
Mir ging es auch schon gut bevor ich ihn kennengelernt habe dass ich mich nachdem sich die Frage einer örtlichen Veränderung wegen seiner Karriere stellte etwas zurückgenommen habe ist eine andere Sache, die aber natürlich etwas damit zu tun hatte das wir annahmen dass das unter dem Strich für unser Gesamteinkommen sinniger ist - abgesehen davon bin ich 7 Monate zwischen Bremen und Mannheim gependelt, das war es mir nicht wert, daran wäre entweder ich oder die Beziehung kaputt gegangen - es gibt Dinge die mir wichtiger sind als Einkommen: Gesundheit und meine Beziehung.
Ich hatte neben den Studium mit einem Freund und dessen Eltern einen eigenen Betrieb begründet der ganz gut lief (und auch noch läuft) hab mich da dann aber auszahlen lassen als wir aus Bremen wegzogen (es reicht mir dass ich da wegen der Wohnung immernoch hinmuss...), außerdem hatte ich noch eine andere Arbeit, welche ich hier aber nicht thematisieren möchte - immerhin hatte ich damit dann insgesamt ein Einkommen das mich - wenn auch nur knapp - ins oberste Drittel katapultierte.
Und heute spiele ich mit unseren Erspartem ein bißchen an der Börse herum, das ist nicht ganz unlukrativ...

Ach ja: Wenn ich nicht mitgekommen wäre, wäre mein Liebster auch nicht in den Süden gegangen... :cheers:
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Gretel »

: Wenn auch die Einkommensschere immer weiter aufgeht - und es selbstverständlich untragbar ist, daß Leute in in diesem System sich vollkommen unwahrscheinlich bereichern können (und nicht mal was davon haben - 50 Millionen - 60 Millionen ) man fragt sich auch, warum Schauspieler 5000 am Tag Gage bekommen, geschweige andere Mediengestalten, Sportler etc. )
ist es nicht dennoch so, daß die armen Bevölkerungsschichten ebenfalls von diesem allgemeinen Reichtum profitieren? Man kann sich jetzt 30 Statistiken um die Ohren schlagen - aber wie gehts den Polen heute, wie früher? Kann man das nicht sogar auf Indien anwenden (ich weiß von den 100 000 Bauern, die sich umbrachten - aber in der Allgemeinheit, man schaue nach Kalkutta)) Anfang der 60-er Jahre in Deutschland lebte der normale Arbeiter auf einem Niveau wie heute ein Hartz4 Empfänger. Mein Vater (auch ich ein Arbeiterkind mit akademischen Schichtwechsel) mußte ein halbes Jahr lang nach Feierabend und am Wochenende schwarzarbeiten, um uns einen Schrank zu kaufen. Heute geht man bei armen Leuten zum Billigheimer oder nimmt einen gebrauchten vom Trödler oder einen der unzähligen Schränke, die bei Bekannten ungenutzt auf dem Boden stehen. Meine Mutter hat - wie alle - mit jeder Mark gerechnet und sich den "Luxus" von Hautpflegemitteln geleistet - so was bekommt man heutzutage bei Aldi nachgeworfen. Die Äpfel wurden sorgfältig geerntet, eingekocht usw. Apfelmus kriegste heute für 80 cent.
Waren über Waren, billig, billig....
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Gretel »

Thomas I hat geschrieben:
Mir ging es auch schon gut bevor ich ihn kennengelernt habe dass ich mich nachdem sich die Frage einer örtlichen Veränderung wegen seiner Karriere stellte etwas zurückgenommen habe ist eine andere Sache, die aber natürlich etwas damit zu tun hatte das wir annahmen dass das unter dem Strich für unser Gesamteinkommen sinniger ist - abgesehen davon bin ich 7 Monate zwischen Bremen und Mannheim gependelt, das war es mir nicht wert, daran wäre entweder ich oder die Beziehung kaputt gegangen - es gibt Dinge die mir wichtiger sind als Einkommen: Gesundheit und meine Beziehung.
Ich hatte neben den Studium mit einem Freund und dessen Eltern einen eigenen Betrieb begründet der ganz gut lief (und auch noch läuft) hab mich da dann aber auszahlen lassen als wir aus Bremen wegzogen (es reicht mir dass ich da wegen der Wohnung immernoch hinmuss...), außerdem hatte ich noch eine andere Arbeit, welche ich hier aber nicht thematisieren möchte - immerhin hatte ich damit dann insgesamt ein Einkommen das mich - wenn auch nur knapp - ins oberste Drittel katapultierte.
Und heute spiele ich mit unseren Erspartem ein bißchen an der Börse herum, das ist nicht ganz unlukrativ...

Ach ja: Wenn ich nicht mitgekommen wäre, wäre mein Liebster auch nicht in den Süden gegangen... :cheers:
Na gut! Dann pass mal hübsch auf Deine Penunzen auf im Moment. Eine vermutlich überängstliche Freundin hat gestern ihren Fond in ein Tagesgeldkonto umgewandelt....

Ich finde es vollkommen in Ordnung, so oder so zu leben, von mir aus kannst Du auch als begehrter Callboy 80 000 machen. - Ich habe mich nie so wirklich für Geld interessiert - ich habe sowohl als Putzfrau (na ja, nicht ganz) gearbeitet als auch eine gehabt. Eigentlich komme ich so mit knapp 1 200 im Monat aus - so alle Jahre- je nach meiner kreatiben Produktivität - kommt mal ein für mich großer Riesenbatzen von 10 oder 20 000 rein.
Eigentlich aber bin ich gemacht für einen Thunderbird und eine Villa am Wannsee - leider bin ich selbst für ne nette kleine Eigentumswohnung (und das müsste eigentlich funktionieren in Berlin)
einfach zu faul.

Aber trotzdem, my dear: Sonne Aufsteigermentalität - "ich habs ja auch geschafft" ist einfach bekloppt. Erzähl das Deiner fleißigen Arzthelferin.
Zuletzt geändert von Gretel am Freitag 10. Oktober 2008, 22:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Kibuka »

Gretel hat geschrieben:ist es nicht dennoch so, daß die armen Bevölkerungsschichten ebenfalls von diesem allgemeinen Reichtum profitieren? Man kann sich jetzt 30 Statistiken um die Ohren schlagen - aber wie gehts den Polen heute, wie früher? Kann man das nicht sogar auf Indien anwenden (ich weiß von den 100 000 Bauern, die sich umbrachten - aber in der Allgemeinheit, man schaue nach Kalkutta)) Anfang der 60-er Jahre in Deutschland lebte der normale Arbeiter auf einem Niveau wie heute ein Hartz4 Empfänger.
Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Die Produktivität der Menschheit ist aufgrund der Technologieentwicklung dramatisch gestiegen. Deshalb stellt sich heute oftmals die bloße Existenzfrage nicht mehr. Ein Vergleich zum allgemeinen Lebensstandard vor 60 oder 200 Jahren ist daher vollkommen deplatziert.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von lamb of god »

@Gretel
Dass Forschuung, Entwicklung und damit nicht zuletzt Wertschöpfngsteigerung auch an vielen Armen nicht vorbeigehen, ist trivial. Armut ist nicht immer absolut, aber sie war und ist immer relativ. Es ist aber ein berüchtigter Denkfehler die Armut von heute mit der von früher zu vergleichen. In den letzten 30 Jahren stieg das Weltbruttosozialprodukt um den Faktor 4. Die Weltbevölkerung aber nur um den Faktor 2. Verglichen mit den Möglichkeiten, leben heute weit mehr Menschen in Armut als früher.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Gretel »

Kibuka hat geschrieben:
Man sollte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen! Die Produktivität der Menschheit ist aufgrund der Technologieentwicklung dramatisch gestiegen. Deshalb stellt sich heute oftmals die bloße Existenzfrage nicht mehr. Ein Vergleich zum allgemeinen Lebensstandard vor 60 oder 200 Jahren ist daher vollkommen deplatziert.
Entschuldige vielmals diese unbotmäßige Relativierung. -
Ich habe aber die 60-er Jahre als kleines Kind gelebt. Jetzt bin ich in Berlin-Moabit, wo sich selbst der Ärmste wunderbar günstig versorgen kann. - In den 60-ern wohnten in der Kleinstadt Sozialhilfeempfänger in sogenannten "Baracken" .....

Ich will damit nur die Frage aufwerfen, ob die Schere nicht auch positive Nebenwirkungen hat.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Kibuka »

lamb of god hat im Posting zuvor bereits alles Wesentliche gesagt.

Zudem verstehe ich die Argumentation nicht ganz. Welchen Vorteil sollte die aufgehende Kluft zwischen Arm und Reich haben? Der steigende Wohlstand, beispielsweise der in Polen, hat damit nichts zu tun.
Zuletzt geändert von Kibuka am Freitag 10. Oktober 2008, 22:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von lamb of god »

Gretel hat geschrieben:
Ich will damit nur die Frage aufwerfen, ob die Schere nicht auch positive Nebenwirkungen hat.
offensichtlich hast du nicht mal verstanden, was Kibuka und ich dir mitzuteilen versuchten..
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Gretel »

lamb of god hat geschrieben:@Gretel
Dass Forschuung, Entwicklung und damit nicht zuletzt Wertschöpfngsteigerung auch an vielen Armen nicht vorbeigehen, ist trivial. Armut ist nicht immer absolut, aber sie war und ist immer relativ. Es ist aber ein berüchtigter Denkfehler die Armut von heute mit der von früher zu vergleichen. In den letzten 30 Jahren stieg das Weltbruttosozialprodukt um den Faktor 4. Die Weltbevölkerung aber nur um den Faktor 2. Verglichen mit den Möglichkeiten, leben heute weit mehr Menschen in Armut als früher.
Verglichen mit den Möglichkeiten....sicher.
Natürlich ist Armut relativ. Traurig sind anzusehen die Penner mit den Flaschen in braunen Tüten in kalifornischen Malls, fröhlich wirken die Familien, die auf dem Bürgersteig in Delhi neben dem öffentlichen Wasserhahn wohnen.


Ich persönlich habe einige Gelegenheit, gutes Geld zu verdienen (leider faul) obwohl ich ein Handwerkertöchterlein bin und mir in die Wiege gelegt wurde, Hausfrau oder vielleicht Altenpflegerin zu werden. Die Möglichkeiten sind angestiegen. Das macht ja übrigens die Leute so verrückt. Jeder erzählt Dir seinen Plan, sein Projekt - seine Umschulungswünsche....
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von eluveitie »

official target hat geschrieben: Da fällt mir promt ein weiterer Aphorismus ein: "Manche haben einen Horizont vom Durchmesser NULL. Sie nennen dies ihren Standpunkt."
Nicht schlecht. Den kannte ich noch nicht. :)
official target hat geschrieben: Die gleiche Argumentation kann JEDER STEUERZAHLER bringen, solange Subventionen an Konzerne gezahlt werden, solange Unternehmensgewinnsteigerungen über Lohnzuwächsen liegen und solange Verluste solidarisiert aber Gewinne privatisiert werden dürfen. Und falls Sie nicht zufällig einen besonders ausgefuchsten Steuer- und Finanzberater haben, der Sie - wie auch immer - durch diese Krisen schleust, werter eluveitie, werden Sie just in diesem Augenblick peu a peu enteignet. Ironischerweise jedoch genau von jenen, deren Fahne Sie tragen...
Du beschreibst etwas was ich nicht vertrete. Natürlich kann jeder Steuerzahler argumentieren, er würde enteignet - es ist schlicht so. Die Folgerung, dass ich zwangsweise (!) Solidarität im Verlustfall oder Subventionen gutheißen würde, ist dabei jedoch ausschließliches Ergebnis Deiner eigenen Fantasie.

Den Spruch der Enteignung durch jene, deren Fahne ich trage, ist im Übrigen völliger Unsinn. Enteignet werde ich ausschließlich durch diejenigen, die mich enteignen, nicht von denen, die durch die Verteilung des Diebesgutes begünstigt werden.
official target hat geschrieben: ... wie wir von den Energiepreisen, dem ÖPNV, der Privatisierung des Gesundheitssektors und all den anderen enormen Preissenkungen, die mit der Privatisierung jener Unternehmen, die einst auch Ihnen gehörten, einher gingen, gelernt haben, nicht wahr, eluveitie?!
Das Argument, private Wirtschaft sei schlecht, weil die Privatisierung ehemals staatlicher Monopole nicht funktioniert, ist einigermaßen ... dumm.

Wir werden beim Börsengang der Bahn genau das gleiche Fiasko erfahren, da nicht begriffen wird, dass das Schienennetz ein infrastrukterelles Monopol darstellt, welches durch die "Allgemeinheit" finanziert worden ist und anschließend faktisch privatisiert werden soll. Dass das nicht funktionieren wird, ist jedem klar.
official target hat geschrieben: Sie Schelm. Die meisten Mittelständler bevorzugen einen robusten Binnenmarkt und stabile Investitionsrahmenbedingungen. Dafür geben sie gern einen Teil ab.
Sie Schelm! Eine solche Behauptung ist offensichtlich Quatsch. Abgeben tut nur derjenige gerne etwas, der überhaupt etwas abzugeben hat und etwas dafür bekommt. Und für den Mittelständler bedeutet das, dass er natürlich auf einen Teil seiner Gewinne verzichtet, jedoch aus offensichtlichen Gründen nicht sukzessive auf Teile der Substanz verzichten kann, die Voraussetzung für seine Gewinne ist.
official target hat geschrieben: Die gegenwärtige Ablehung, die Sie wahrzunehmen glauben, richtet sich vor allem dagegen, dass mit diesen Abgaben nicht o.g. Punkte erfüllt werden, sondern perfiderweise ausgerechnet die Konzerne, also die große Konkurrenz, finanziert werden.
Wie dem auch immer sei. Würden die Steuern für etwas ausgegeben, was der Steuerzahler schätzt, bräuchte es keinen Zwang zur Steuer.
official target hat geschrieben: Ich kenne nicht einen einzigen Mittelständler, der es ablehnen würde, besser ausgebildete Lehrlinge zu bekommen, seinen Betrieb nicht von einem teuren Wachschutz bewachen lassen zu müssen oder seine Produkte nicht im unmittelbaren Umfeld absetzen zu können; ausgenommen vermutlich Sie, eluveitie.
Nein. Ich würde darauf auch nicht verzichten. Andere wohl auch nicht. Damit sind ausreichend Bedingungen geschaffen, um der Nachfrage ein Angebot folgen zu lassen.

Und wenn die Produkte des Staates - wie Bildung (besser ausgebildete Lehrlinge) oder Polizei (teurer Wachschutz) - tatsächlich so gut wären, wie Du hier suggerierst, bräuchte man die Steuern nicht mehr zwangsweise erheben, sondern könnte sich darauf verlassen, dass die Menschen die Nützlichkeit dieser Institutionen freiwillig einsähen und freiwillig zahlten. Mit anderen Worten: Dein Argument ist pure Heuchelei.
official target hat geschrieben: Ich leiste mir Spielchen in diesen Größenordnungen. BRAUCHEN würde ich es allerdings nicht einmal im Traum nennen; auch wenn ich dem einen oder anderen eine Träne nachweinen würde. Wirklich BRAUCHEN würde ich, angesichts der Preise in Deutschland, ungefähr 10k.
Gut für Dich. Ich brauche 80k.

Und im Übrigen hindert Dich niemand daran, all das was Du vorgibst nicht zu brauchen, stattdessen zu verschenken.
official target hat geschrieben: Insofern ist die Meinung ALLER Menschen gefragt, nicht nur die Gnade Ihrer Geburt.
Die Gnade der Geburt hat mit meinem Urteil nichts zu tun. Und ganz genau deswegen ist auch nicht einzusehen, weshalb ich die Meinung aller Menschen einholen sollte, um zu bestimmen was ich brauche und was nicht. Andere Menschen muss ich nur fragen, wenn es sie betrifft.
official target hat geschrieben: Wir sollten uns hingegen daran orientieren, was den wenigsten schadet und den meisten nutzt, egal, wie subjektiv es auch sein mag. ... WÜrden Sie das in Frage stellen wollen, eluveitie?
Ja. Ich halte nichts von dieser vulgär-utilitaristischen Annahme, da sie nicht ausschließt, dass überhaupt jemandem Schaden zugefügt wird. Und ich sehe nicht, welche Authorität darüber befugt wäre zu entscheiden.

Noch dazu können wir wohl auch lange Debatten darüber führen, was ein Schaden oder eine Schädigung überhaupt darstellt.
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von eluveitie »

Kibuka hat geschrieben: Leistung wird nicht anhand des Einkommens definiert.
Das tut auch niemand. Diskutiert wird lediglich über die verschiedene Honorierung von Leistung. Das mag manchen unfair erscheinen und natürlich finde auch ich manche Gehälter und Abfindungen absurd - aber so what? Die Debatte um die Begrenzung von Managergehältern ist populistischer Hokuspokus, nicht mehr und nicht weniger.
eluveitie

Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von eluveitie »

official target hat geschrieben: Was muss ich tun, welche Leistung muss ich bringen, um "reich" zu werden? (Und, bitte, verzichten Sie auf alle Tipps, die darauf hinaus laufen, jemand anderem etwas wegzunehmen.)
Eine beeindruckende Randforderung für jemanden, der einige Seiten zuvor noch der Substanzbesteuerung das Wort geredet hat. :blink: :blink: :blink:
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Thomas I
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Thomas I »

Gretel hat geschrieben:
Na gut! Dann pass mal hübsch auf Deine Penunzen auf im Moment. Eine vermutlich überängstliche Freundin hat gestern ihren Fond in ein Tagesgeldkonto umgewandelt....
Ich kann warten. Ich habe nur noch Aktien von Unternehmen im Depot bei denen ich sicher bin sie überleben das, da lässt es mich kalt wenn die derzeit auch etwas abwärts gehen.
Gretel hat geschrieben: Ich finde es vollkommen in Ordnung, so oder so zu leben, von mir aus kannst Du auch als begehrter Callboy 80 000 machen.
Na ja, bei einem BMI von 26,x und meinem Alter würde es da wohl nichtmal für 80 langen...
Gretel hat geschrieben: Ich habe mich nie so wirklich für Geld interessiert - ich habe sowohl als Putzfrau (na ja, nicht ganz) gearbeitet als auch eine gehabt.
Mich interessiert auch nicht Geld sondern die darinne enthaltene Möglichkeit Waren und Dienstleistungen zu erwerben.
Gretel hat geschrieben: Eigentlich komme ich so mit knapp 1 200 im Monat aus - so alle Jahre- je nach meiner kreatiben Produktivität - kommt mal ein für mich großer Riesenbatzen von 10 oder 20 000 rein.
Eigentlich aber bin ich gemacht für einen Thunderbird und eine Villa am Wannsee - leider bin ich selbst für ne nette kleine Eigentumswohnung (und das müsste eigentlich funktionieren in Berlin)
einfach zu faul.
Nun ja, Villa am Wannssee wäre schon was, aber ich bin nicht unzufrieden...
Gretel hat geschrieben: Aber trotzdem, my dear: Sonne Aufsteigermentalität - "ich habs ja auch geschafft" ist einfach bekloppt. Erzähl das Deiner fleißigen Arzthelferin.
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Starfix
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Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Starfix »

http://www.mmnews.de/index.php/20081009 ... niert.html
Wall Street am Ende. Putin: „Das Vertrauen in die USA als weitweiten Spitzenreiter der freien Wirtschaft ist für immer ruiniert“. Medwedew: "Europa soll eigene Weltordnung schaffen."

Angesichts der aktuellen Finanzkrise hat der russische Regierungschef Wladimir Putin den Vereinigten Staaten die führende Rolle in der Weltwirtschaft abgesprochen.
„Das Vertrauen in die USA als weitweiten Spitzenreiter der freien Wirtschaft ist für immer ruiniert“, betonte Putin am Donnerstag bei einem Treffen mit Fraktionsmitgliedern der Kommunistischen Partei.

Auch die Wall Street als Finanzzentrum genieße kein Vertrauen mehr: „Es gibt kein Zurück“.

Die Sprecherin von US-Präsident George W. Bush, Dana Perino, hat eine Stellungnahme zur jüngsten Äußerung von Russlands Ministerpräsident Wladimir Putin an die Adresse der USA verweigert. "Ich denke, ich werde das lieber nicht kommentieren", sagte Perino am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Washington.

Auf einer Ansprache während des Treffens mit Frankreichs Präsident Sarkozy rief der russische Präsident Medwedew Europas Regierungen dazu auf, eine eigene neue Weltordnung zu schaffen, welche die Rolle der USA minimiert. "Die USA seien dei Wurzel der Wirtschaftskrise weltweit". Medwedew machte Washingtons "Wirtschafts-Egoismus" für die Welt-Finanz-Krise verantwortlich.

Ich bin auch der Meinung das wir uns von den Amerikanern und der Globalisierung trennen sollten. Vor allen so lange dort die FED das Monopol auf Geld besitzt.
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Platon
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Platon »

Also zunächst einmal ist die Threadüberschrift eine Lüge, Putin hat nicht gesagt, dass die USA ruiniert sind. Es sagte, dass das Vertrauen in die USA als stärkste Wirtschaftsmacht ruiniert ist und nein - es läuft nicht aufs Gleiche raus!

Putin/Medwedew träumen seit jeher von einer multipolaren Welt mit Russland und USA zumindest auf Augenhöhe - dazu kommen noch Europa, China und Indien als weitere Mächte. Auf diese Welt wird es langfristig auch zulaufen (wobei ich die Sache mit der Augenhöhe für mehr als Zweifelhaft halte) und durch die derzeitige Krise wie auch den Irak-Krieg wurde die Geschwindigkeit dahin sicher beschleunigt. Dennoch sollte man sich nicht der Illussion hingeben, dass eine solche Ordnung bereits vollständig Realität ist. Die Finanzkrise mag zwar schlimm sein, aber um einen Weltuntergang á la 1929 handelt es sich derzeit definitiv nicht und er wird aller Wahrscheinlichkeit auch nicht kommen. Dazu sollten man beachten, Russland ist ein Rohstofflieferant und keine Industrienation auf Augenhöhe.
Aus diesem Grund meint Putin auch, dass Europa die neue starke Macht werden wird, denn langfristig haben die neuen Mächte Russland, China und Indien mit so gewaltigen innenpolitischen Problemen zu kämpfen, dass Europa sofern es seine Einigkeit in den wichtigen Fragen findet einfach als stärkste Macht übrig bleibt.
Hier ein interessanter Artikel über die möglichen weltpolitischen Auswirkungen der Krise.
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von borus »

Platon hat geschrieben:Also zunächst einmal ist die Threadüberschrift eine Lüge, Putin hat nicht gesagt, dass die USA ruiniert sind. Es sagte, dass das Vertrauen in die USA als stärkste Wirtschaftsmacht ruiniert ist und nein - es läuft nicht aufs Gleiche raus!

Putin/Medwedew träumen seit jeher von einer multipolaren Welt mit Russland und USA zumindest auf Augenhöhe - dazu kommen noch Europa, China und Indien als weitere Mächte. Auf diese Welt wird es langfristig auch zulaufen (wobei ich die Sache mit der Augenhöhe für mehr als Zweifelhaft halte) und durch die derzeitige Krise wie auch den Irak-Krieg wurde die Geschwindigkeit dahin sicher beschleunigt. Dennoch sollte man sich nicht der Illussion hingeben, dass eine solche Ordnung bereits vollständig Realität ist. Die Finanzkrise mag zwar schlimm sein, aber um einen Weltuntergang á la 1929 handelt es sich derzeit definitiv nicht und er wird aller Wahrscheinlichkeit auch nicht kommen. Dazu sollten man beachten, Russland ist ein Rohstofflieferant und keine Industrienation auf Augenhöhe.
Aus diesem Grund meint Putin auch, dass Europa die neue starke Macht werden wird, denn langfristig haben die neuen Mächte Russland, China und Indien mit so gewaltigen innenpolitischen Problemen zu kämpfen, dass Europa sofern es seine Einigkeit in den wichtigen Fragen findet einfach als stärkste Macht übrig bleibt.
Hier ein interessanter Artikel über die möglichen weltpolitischen Auswirkungen der Krise.
weltuntergang nicht,dafür haben die usa ja die faulen finanzen in der ganzen welt untergebracht.stell dir mal vor sie hätte alle faulen kredite in eigener hand wie hoch das minus dann wer.
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von eluveitie »

Starfix hat geschrieben: Vor allen so lange dort die FED das Monopol auf Geld besitzt.
Genau... die EZB und ihr Monopol ist da deutlich angenehmer. :giggle:
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Kibuka
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Kibuka »

Putin neigt wieder zu Übertreibungen. Die USA werden sich auch von der Finanzkrise erholen. Allerdings neigt sich die uneingeschränkte Dominanz der USA dem Ende entgegen. Das ist zu begrüßen!
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Thomas I
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Thomas I »

Starfix hat geschrieben: Ich bin auch der Meinung das wir uns von den Amerikanern und der Globalisierung trennen sollten. Vor allen so lange dort die FED das Monopol auf Geld besitzt.
Frage: In welchem Land wurde in letzter Zeit wegen dramatischer Kursverluste die Börse für mehrere Tage geschlossen:

a. In den USA
b. In Russland
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borus
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von borus »

Thomas I hat geschrieben:
Frage: In welchem Land wurde in letzter Zeit wegen dramatischer Kursverluste die Börse für mehrere Tage geschlossen:

a. In den USA
b. In Russland
in welchen ländern sind die meisten banken usw.pleite ?
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von official target »

eluveitie hat geschrieben: Enteignet werde ich ausschließlich durch diejenigen, die mich enteignen, nicht von denen, die durch die Verteilung des Diebesgutes begünstigt werden.
Und wo ziehen Sie in Anbetracht der Lobby-Politik in diesem Land die Grenze, eluveitie?
eluveitie hat geschrieben:Das Argument, private Wirtschaft sei schlecht, weil die Privatisierung ehemals staatlicher Monopole nicht funktioniert, ist einigermaßen ... dumm.
Etwas derartiges aus meiner Argumentation herauszulesen, zeugt zumindest von einer bedenklichen Fantasie.
eluveitie hat geschrieben:Und für den Mittelständler bedeutet das, dass er natürlich auf einen Teil seiner Gewinne verzichtet, jedoch aus offensichtlichen Gründen nicht sukzessive auf Teile der Substanz verzichten kann, die Voraussetzung für seine Gewinne ist.
Eine ebenfalls eher in die Kategorie "schlicht" einzuordnende These. Die Besteuerung sorgt lediglich dafür, dass die "Substanz" genutzt wird; anderenfalls sie ohne weiteres in Umlauf gebracht werden kann.
eluveitie hat geschrieben:Nein. Ich würde darauf auch nicht verzichten.
Dann erklären Sie mir doch bitte, wovon sie es finanzieren wollen, eluveitie.
eluveitie hat geschrieben:Und wenn die Produkte des Staates - wie Bildung (besser ausgebildete Lehrlinge) oder Polizei (teurer Wachschutz) - tatsächlich so gut wären, wie Du hier suggerierst, bräuchte man die Steuern nicht mehr zwangsweise erheben, ...
Abermals greifen Sie in die Kiste der besonders schlichten Argumentation, eluveitie. Bildung und Polizei sind NICHT gut, weil sie schlicht unterfinanziert sind. Ich, für meinen Teil, bewundere jeden einzelnen Polizisten, dass er mit dieser Ausrüstung und dem Gehalt überhaupt noch bereit ist, seinen Dienst zu verrichten. Von "gut" sind wir, vor allem Dank der durch Sie repräsentierten Einstellung, mehr als weit entfernt --- und entfernen uns immer weiter davon.

Identisch sieht es im Bildungssektor aus. Veraltete Lehrmittel, marode Schulen, überfüllte Klassen, fehlende Lehrkräfte, wohin das Auge blickt. Und dazu noch ein Haufen egomaner Kultusminister, denen Macht und Profilierungssucht über alles geht. Insofern stellt die Dissozialisierung, in deren Gefolge auch die Kooperation Schule-Elternhaus aufgebrochen wurde, nur noch einen marginalen Punkt mehr dar.
eluveitie hat geschrieben:Die Gnade der Geburt hat mit meinem Urteil nichts zu tun.
Nicht? Sie würden ebenfalls insistieren, jedwege Chance auf ein Entkommen verweigert zu bekommen, wenn Sie Ghetto-Kind wären und Tag für Tag mit Gewalt konfrontiert wären, sich aber keinen privaten Wachschutz leisten könnten, um Ihre Kinder und sich selbst zu schützen? Oder wenn Sie in Afrika jeden Tag aufs Neue dem Hungertod zu entrinnen versuchen, während Sie hören, dass man hierzulande tonnenweise Lebensmittel verderben lässt, um Preise zu stabilisieren? Sie fänden es auch ohne weiteres in Ordnung, dass ihre 7-jährigen Kinder 12 Stunden am Tag arbeiten gehen müssen, damit Ihre Familie wenigstens zwei, drei Mal in der Woche satt wird? Sie könnten weiterhin ruhig schlafen, wenn Sie in einem Kriegsgebiet wohnen würden, deren Waffen in Deutschland, USA, Großbritannien oder Israel hergestellt werden?
eluveitie hat geschrieben:Andere Menschen muss ich nur fragen, wenn es sie betrifft.
Was glauben Sie denn, worauf der Reichtum Europas beruht? Auf der wahnsinnigen Menge an Bodenschätzen? Oder eher auf einer elitären Rassentheorie?
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Kibuka »

official target hat geschrieben:Ich, für meinen Teil, bewundere jeden einzelnen Polizisten, dass er mit dieser Ausrüstung und dem Gehalt überhaupt noch bereit ist, seinen Dienst zu verrichten. Von "gut" sind wir, vor allem Dank der durch Sie repräsentierten Einstellung, mehr als weit entfernt --- und entfernen uns immer weiter davon.

Identisch sieht es im Bildungssektor aus. Veraltete Lehrmittel, marode Schulen, überfüllte Klassen, fehlende Lehrkräfte, wohin das Auge blickt. Und dazu noch ein Haufen egomaner Kultusminister, denen Macht und Profilierungssucht über alles geht.
Das kann ich unterschreiben.
eluveitie hat geschrieben:Die Debatte um die Begrenzung von Managergehältern ist populistischer Hokuspokus, nicht mehr und nicht weniger.
Wenn Sie sich die Beiträge genauer durchlesen und nicht Dinge zusammenphantasieren würden, würden Sie feststellen das ich nirgends eine Begrenzung von Managergehältern gefordert habe, sondern für eine aggressivere, progressive Besteuerung von Vermögen eintrete. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied!
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Re: Verstaatlichung von acht Banken in England

Beitrag von Jürgen Meyer »

Kibuka hat geschrieben:
Das kann ich unterschreiben.



Wenn Sie sich die Beiträge genauer durchlesen und nicht Dinge zusammenphantasieren würden, würden Sie feststellen das ich nirgends eine Begrenzung von Managergehältern gefordert habe, sondern für eine aggressivere, progressive Besteuerung von Vermögen eintrete. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied!


Natürlich muss man Bankmanagern beispielsweise, die Milliarden verzockt haben und dafür als Privatbankiers die Verantwortung tragen, vor allem erstmal zur Rechenschaft ziehen und auch feuern d h auf Null-Einkommen setzen und es darf auch nicht so sein, dass
Milliarden ohne jede Gegenleistung in Grossbanken gepumpt werden und die Topmanager überhöhte Bezüge weiterhin beziehen oder Riese3nabfindungen bekommen

Das lässt sich aber nur durch Teilverstaatlichungen lösen

Jürgen
Bundestagswahl 2009 - PF : Linke 26 % (42 Stimmen ), FDP 17 % (27), Neonazis 17 % (27), MLPD 0 %, Wahlboykotteure 7 % ( 11) , CDU/CSU 11 % (18), SPD 8 % (13), GRÜNE 4 % (6), Sonstige 11% (17), TTl 161 Stimmen
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 24#p676524
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Kibuka »

USA sind trotz Finanzkrise wettbewerbsfit

Wie im Vorjahr liegen die USA an der Spitze des WEF-Berichts zur Wettbewerbsfähigkeit vor der Schweiz und Dänemark.

Deutschland fiel von Platz 5 auf 7 zurück, Grossbritannien sogar aus den Top 10. Neu belegen die Briten nur noch den 12. Rang von 134 untersuchten Ländern, wie aus dem am Mittwoch veröffentlichten Bericht des Weltwirtschaftsforums (WEF) für 2008/09 hervorgeht. Die grösste Schwäche des Landes sei die makroökonomische Stabilität, urteilt das WEF.

Hier sind die Briten auf Platz 58 gerutscht. Die Sparquote sei tief, das Defizit der öffentlichen Haushalte wachse und die Verschuldung steige. Der Finanzplatz in London sei trotz der Finanzkrise immer noch einer der effizientesten der Welt, auch wenn er vom zweiten Platz auf den fünften zurückgekrebst sei.

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/19439360
Ich wäre nicht überrascht, wenn die USA erneut als erste aus der Rezession kommen würden. Irgendwie schaffen sie es immer wieder.
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von ToughDaddy »

Kibuka hat geschrieben:
Ich wäre nicht überrascht, wenn die USA erneut als erste aus der Rezession kommen würden. Irgendwie schaffen sie es immer wieder.
Naja dann werden eben mal wieder ein paar Kredite in Richtung Ausland, vor allem europäischen Ausland, nicht zurückgezahlt und gut ist. Solange man immer noch alles auf Pump in Europa kaufen kann, ist doch alles gut.
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Starfix »

Kibuka hat geschrieben:
Ich wäre nicht überrascht, wenn die USA erneut als erste aus der Rezession kommen würden. Irgendwie schaffen sie es immer wieder.
Das war doch allles von den Geplant, das haben die in der Verganheit schon öfter gemacht, die FED kann nach belieben solche Krisen auslösen. Rockefäller und Rotschild haben das System schon lange erkannt. Und nur wenige wollen diese Bande Stoppen.


Das folgende Zitat sagt doch schon alles.
Zitate “For more than a century, ideological extremists at either end of the political spectrum have seized upon well-publicized incidents to attack the Rockefeller family for the inordinate influence they claim we wield over American political and economic institutions. Some even believe we are part of a secret cabal working against the best interests of the United States, characterizing my family and me as ‘internationalists’ and of conspiring with others around the world to build a more integrated global political and economic structure - one world, if you will. If that’s the charge, I stand guilty, and I am proud of it.”
sinngemäß übersetzt: “Über ein Jahrhundert lang haben ideologische Extremisten von beiden Seiten des politischen Spektrums gut publizierte Ereignisse wahrgenommen, die Rockefeller-Familie für den übermäßigen Einfluss anzugreifen, den wir ihrer Meinung nach auf amerikanische politische und wirtschaftliche Institutionen ausüben. Manche glauben gar, wir seien Teil einer geheimen Kabale, die entgegen der besten Interessen der USA arbeitet, charakterisieren mich und meine Familie als “Internationalisten” und Verschwörer, die gemeinsam mit anderen weltweit eine integriertere globale politische und wirtschaftliche Struktur schaffen - eine Welt, wenn Sie so wollen. Wenn das die Anklage ist, dann bin ich schuldig, und ich bin stolz darauf.”
aus David Rockefellers “Memoirs” (2002)

„Wir sind der Washington Post, der New York Times, dem Time Magazine und anderen großen Publikationen dankbar, deren Chefredakteure an unseren Treffen in der Vergangenheit teilnahmen und die Zusage der Vertraulichkeit fast 40 Jahre lang respektierten. ...”
„Es wäre für uns nie möglich gewesen, einen Plan für die Welt zu entwickeln, wenn wir während dieser Jahre im Licht der Öffentlichkeit gestanden hätten. Aber die Welt ist auf einem komplexen und vorbereiteten Weg hin zur Weltregierung. Die supranationale Souveränität einer intellektuellen Elite und der Welt-Bankiers ist sicherlich der nationalen Souveränität der letzten Jahrhunderte vorzuziehen.“
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von DK2008 »

Starfix hat geschrieben:Das war doch allles von den Geplant, das haben die in der Verganheit schon öfter gemacht, die FED kann nach belieben solche Krisen auslösen. Rockefäller und Rotschild haben das System schon lange erkannt. Und nur wenige wollen diese Bande Stoppen.
Ja was denn nun???

Ende des Kapitalismus oder kapitalistische Verschörung?
Du musst dich schon entscheiden!

Mal faselst du was von dem finalen Crash, den du schon seit Jahren voraussiehst. Mal soll es dann wieder irgendeine Weltverschwörung sein, an der sich die kapitalisten bereichern.

:roll:
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Liegestuhl »

Platon hat geschrieben:Also zunächst einmal ist die Threadüberschrift eine Lüge, Putin hat nicht gesagt, dass die USA ruiniert sind. Es sagte, dass das Vertrauen in die USA als stärkste Wirtschaftsmacht ruiniert ist und nein - es läuft nicht aufs Gleiche raus!
Wer hat das zu bestimmen?
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lostsoul
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von lostsoul »

rußlands börse hat dieses jahr 70% verloren. was sagt uns das über das vertrauen in rußland?
YOU are not welcome!
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Yellow Submarine »

lostsoul hat geschrieben:rußlands börse hat dieses jahr 70% verloren. was sagt uns das über das vertrauen in rußland?
Lieber lostsoul,
das sagt uns, dass wir darauf vertrauen können, dass die Börse in Russland kurz- bis mittelfristig über 70 % steigt. :clap:
Immer bereit!
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von eifelbauer »

Starfix hat geschrieben:
Das war doch allles von den Geplant, das haben die in der Verganheit schon öfter gemacht, die FED kann nach belieben solche Krisen auslösen. Rockefäller und Rotschild haben das System schon lange erkannt. Und nur wenige wollen diese Bande Stoppen.


Das folgende Zitat sagt doch schon alles.
Also ist alles im grünen Bereich und die USA sind gar nicht am Ende? :shock:
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Yellow Submarine »

eifelbauer hat geschrieben:
Also ist alles im grünen Bereich und die USA sind gar nicht am Ende? :shock:
Lieber eifelbauer,
vielleicht, vielleicht. Ich schließe nach meinen Erfahrungen nichts aus. :dunno:
Immer bereit!
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von aloa5 »

Yellow Submarine hat geschrieben:Lieber eifelbauer,
vielleicht, vielleicht. Ich schließe nach meinen Erfahrungen nichts aus. :dunno:
Zumindest die Reputation der USA (und da hat Putin recht) hat deutlich gelitten. Von anderen Problemen mag man sich evtl. erholen und vielleicht sogar monetär dort auch noch profitieren (ob Absicht oder nicht). Das Absinken des Ansehens bleibt länger. Und das sich dies längerfristig "rechnet" halte ich für fraglich.

Wann wird das Öl in Euro abgerechnet?

Grüße
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von Welfenprinz »

aloa5 hat geschrieben: Zumindest die Reputation der USA (und da hat Putin recht) hat deutlich gelitten.
Das ist phasenweise schon öfter der Fall gewesen. Bisher hat die schiere Masse und die USAals grösster Wirtschaftsraum den Dollar als Leitwährung erhalten. Mit dem Euro und dem Aufstieg Chinas wird sich das ändern.



Wann wird das Öl in Euro abgerechnet?
Das ist dann der symbolische Wendepunkt.
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von palulu »

Wir hoffen mal, dass die USA ruiniert sind. Am besten wäre es natürlich wenn diese Finanzkrise die Amis dazu zwingen würde, sich aus dem souveränen Irak zurück zu ziehen.
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Re: Putin sagt das die USA ruiniert ist.

Beitrag von borus »

palulu hat geschrieben:Wir hoffen mal, dass die USA ruiniert sind. Am besten wäre es natürlich wenn diese Finanzkrise die Amis dazu zwingen würde, sich aus dem souveränen Irak zurück zu ziehen.
Träume mal weiter ,die haben ihre faulen finanzen in aller welt verteilt.und zu not wird die $ druckmaschine angeworfen.
Sollte ich jemanden persönlich verletzt haben,das war nicht meine absicht und bitte ich hiermit offiziell um Entschuldigung. wahrheit ist wahrheit nur muss es einen geben der sie sagt und kein feigling sein
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