Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Du kannst meinetwegen auch die Gotische Frakturschrift anwenden, wenn es in dem Kontext paßt.
Hier im Forum wenden wir allerdings Lateinische Buchstaben und Deutsche Orthographieregeln an.
Die deutschen Orthographieregeln werden durch den Rat für deutsche Rechtschreibung festgelegt, und diesem Rat zufolge ist die alte Rechtschreibung von vor 1996, von vor 2004 und von vor 2006
falsch. Wenn Du Dich nicht an die aktuelle deutsche Rechtschreibung halten willst, kannst Du selbiges nicht von anderen verlangen. Mein Zugeständnis an Deine Person ist also reine Kulanz und Höflichkeit.
Ungeachtet dessen bist Du in diesem Forum bislang der erste und einzige, der meine Rechtschreibung moniert hat. Zu einem erneuten Pluralis majestatis besteht also kein Anlass. Du bist "ich" und nicht "wir".
Ja, die kenne ich. Meine Beiträge an "Bobo" enthielten allerdings sehr wohl Informationen, und zwar Informationen, die für die Diskussion unmittelbar relevant waren.
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Schön, daß Du das erkannt hast.
Die
selbstkritische Anwendung dieser Prinzipien durch Dich wäre schon ein Fortschritt....
Du darfst davon ausgehen, dass ich meine eigenen Ansichten regelmäßig überprüfe und korrigiere.
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Ich unterscheide nicht zwischen Islamkritik und "Islamkritik", denn das wäre eine Methode, alles Unliebsame fortzuschaffen, also eine unredliche Methode.
Ebenso verhält es sich mit dem Begriff der "Islamophobie", der von Khomeini und seiner Kamarilla kreiert wurde, um Islamkritik im Keim zu ersticken.
Ich halte die Qualifikation und die Motivation von "Kritik" sehr wohl für relevant - und bei der Mehrzahl der von Dir zitierten Personen mangelt es entweder an einem oder gleich an beiden dieser Kriterien.
Wenn ich krank bin und Heilung suche, dann gehe ich nicht zu einem Quacksalber und auch nicht zu einem Wunderheiler, sondern zu jemandem, der die notwendige Qualifikation hat, um mir zu helfen, also zu einem diplomierten Arzt. Und unter denen suche ich dann denjenigen aus, der die richtige "Motivation" hat, mich zu behandeln: Nicht zu dem, der beim Blick auf meine Krankheit nur sein Bankkonto im Kopf hat, auch nicht zu dem, der sich sadistisch an meinem Leid erfreut oder ihm gleichgültig und mitleidlos gegenüber steht, sondern zu dem, der mein Leid nach Kräften lindern will.
Das ist in meinen Augen vollkommen selbstverständlich und ich sehe nicht, warum es, wenn man solche Unterscheidungen bei Ärzten treffen kann, "unredlich" sein sollte, sie auch bei "Islamkritikern" zu treffen. Genauso unterscheide ich etwa zwischen Antisemitismus, "Israelkritik" und Israelkritik; und genausowenig halte ich einen "Kirchenkritiker" wie "iNADINA TÜRK" für einen Kirchenkritiker.
Du hast jedenfalls behauptet, den Islam kennenzulernen zu wollen:
Wenn man den Islam kennenlernen will, sind die Werke der Islam-Dissidenten sehr wichtig, [...]
Was denn nun?
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Von den Islamkritikern habe ich jedoch einige (politische) Aspekte des Islam kennengelernt, die besagen, daß diese Religions-Ideologie mit Prinzipien des demokratischen Rechtsstaates unvereinbar ist.
Das wird ja auch von Dir, so weit ich es sehe, nicht bestritten.
Das ist eine Unterstellung. Ich habe nie behauptet, dass der Islam mit den Prinzipien des demokratischen Rechtsstaates unvereinbar sei.
Der koranische Islam macht überhaupt keine Aussagen über eine "islamische" Herrschaftsform. Auch der Prophet selbst wird sich dazu nicht geäußert haben - was ja dann zu den sehr unterschiedlichen Methoden führte, mit denen die ersten Kalifen an die Macht kamen. Abu Bakr wurde gewählt; Umar von seinem Vorgänger designiert; Umar selbst stellte sechs Personen für seine Nachfolge zur Auswahl, von denen wiederum Uthman gewählt wurde; Ali kam durch Huldigung an die Macht; Mu'awya durchs Schwert; Yazid durch Erbfolge.
Sechs Herrscher, sechs Methoden.
Was der Islam allerdings ablehnt, ist "ungerechte Herrschaft". "Der beste Dschihad ist ein wahres Wort in Gegenwart eines ungerechten Herrschers", heißt es in einem Hadith.
Sofern man Demokratie nicht als "ungerechte Herrschaft" begreift - und ich bin nicht geneigt, das zu tun, jedenfalls dann, wenn sie nicht zur Diktatur der Mehrheit wird, sondern auch Minderheitenrechte achtet - , dann ist sie mit dem Islam selbstverfreilich vollkommen vereinbar.
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Typische Reaktion in Diskussionen mit Mohammedanern:
Die Autoren unliebsamer Thesen werden madig gemacht, anstatt sich mit deren Thesen auseinanderzusetzen.
Jetzt werde nicht albern.
Ich
habe mich sehr wohl - gerade Dir gegenüber! - mit den Thesen Kalischs inhaltlich auseinandergesetzt. Und zwar mit dem Argument, dass es die "archäologischen Sensationsfunde" analog zu Qumran oder Nag Hammadi, die Kalisch erwartet, bereits gibt, und er sie lediglich nicht zur Kenntnis nimmt. Nach historischen Maßstäben ist Muhammad als Person besser belegt als sämtliche Personen der Bibel, einschließlich Jesus, und auch besser als ein Großteil anderer antiker Persönlichkeiten, weil es
Schriftzeugnisse aus der Moschee von Sanaa gibt, die auf kaum eine Generation nach dem Tod Muhammads datieren, und darüber hinaus die ebenfalls recht alten Inschriften im Felsendom. (Die Schriften von Nag Hammadi und Qumran datieren teilweise auf mehrere Jahrhunderte nach ihrer mutmaßlich ersten Abfassung.)
Das wurde von Dir als "Geschwafel" abqualifiziert.
Wenn ich mich also mit dem Inhalt der Schriften auseinandersetze, die Du anbringst, dann ist das "Geschwafel" - wenn ich mich mit den Personen auseinandersetze, die sie verfasst haben, und ihre Motivation oder ihre Qualifikation hinterfrage, dann ist das eine "typische Reaktion" für einen "Mohammedaner", der "die Autoren unliebsamer Thesen" bloß "madig" machen will, "anstatt sich mit deren Thesen auseinanderzusetzen".
Das ist doch lächerlich.
Khomeini ist mir im Traum erschienen.
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Da sind selbst die von Dir genannten Autoren Mohammad Arkoun und Nasr Hamid Abu Zayd, so weit ich sehe, in ihrem Denken schon weiter....
Das ist durchaus möglich.
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Die Autoren Krauss, Flaig, Kalisch, Schirrmacher, und viele andere, haben uns die Erkenntnis gebracht, daß der Islam ein
politisches Problem darstellt,
da er mit unserer Verfassung und mit den universalen Menschenrechten nicht kompatibel ist.
Folglich bedarf der Islam, also Koran, Sunnah, Hadithe, etc, etc, einer grundlegenden und umfassenden Reform.
Und diese Reform ist eine Bringschuld der Islam-Vertreter, also aller Mohammedaner.
Was soll das permanente "uns" und "wir"?
Antonius » Mi 17. Okt 2012, 10:18 hat geschrieben:
Daß diese grundlegende und umfassende Reform notwendig ist, ist auch an den immensen Problemen in den islam-dominierten Ländern zu erkennen, denn der Islam hat kein Konzept.
Die Lösung für die Mehrzahl der Probleme in den "islam-dominierten Ländern" liegt außerhalb des Islam, insofern hat der "Islam" für diese Probleme tatsächlich "kein Konzept".
Damit einher geht allerdings, dass die Mehrzahl dieser Probleme überhaupt nicht durch den Islam entstanden sind.