Herr Kohl

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Hank
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Hank »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 10:47 hat geschrieben:
Ich sehe das ähnlich, Hank. Ich fühle mich auch überhaupt nicht wohl den Altkanzler zu verteidigen. Es war nur so, dass Kohl in seinem Kabinett mit Geißler, Blühm, Süssmuth und manchmal auch mit Volker Rühe immer ein gewisses Korrektiv hatte nicht in die soziale Ungerechtigkeit abzugleiten. Man mag das gerne Stillstand nennen, es war aber ein Stillstand,in denen es weiten Teilen der Bevölkerung sicher besser ging. Die sogenannten Reformen unter Schröder, die heute von neoliberalen Kreisen so hoch gelobt werden werden,waren für mich eher ein Akt der Feigheit, denn es ist immer einfacher die Teile der Bevölkerung zu belasten, die sich eh nicht wehren können und auch keine Lobby haben,um gleichzeitig Unternehmen und Reichen das Geld in den Hintern zu stecken. Denen die heute einigermassen verdienen,sich vielleicht keine Sorgen machen müssen,die keine Familie mehr gründen wollen,die kann man doch ruhig mal fragen,ob wir in einem Land leben möchten,in dem wir dermassen priviligiert sind. Menschen die sich gerne als gross darstellen,die mögen darin eine gewisse Befriedigung empfinden, ich kann das nicht.
Ich kann das leider nicht teilen, mit der Plünderung der Rentenkassen hat die damalige Regierung schon sehr weit die soziale Ungerechtigkeit vorangetrieben.
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yogi61
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Re: Herr Kohl

Beitrag von yogi61 »

Hank » Sa 29. Sep 2012, 12:12 hat geschrieben: Ich kann das leider nicht teilen, mit der Plünderung der Rentenkassen hat die damalige Regierung schon sehr weit die soziale Ungerechtigkeit vorangetrieben.

Ich kann keine Plünderung erkennen, wenn man Menschen im Alter ein vernünftiges Leben ermöglicht und sie das Geld auch wieder ausgeben.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Hank »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 11:15 hat geschrieben:

Ich kann keine Plünderung erkennen, wenn man Menschen im Alter ein vernünftiges Leben ermöglicht und sie das Geld auch wieder ausgeben.
Ich kann nichts vernünftiges darin sehen, Leuten eine üppige Rente zu finanzieren, die nie einen Pfennig in die Rentenkasse eingezahlt haben.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von yogi61 »

Hank » Sa 29. Sep 2012, 12:35 hat geschrieben: Ich kann nichts vernünftiges darin sehen, Leuten eine üppige Rente zu finanzieren, die nie einen Pfennig in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Wen meinst Du damit?
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yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 11:37 hat geschrieben:
Wen meinst Du damit?
All jene, die meinten nach der Wiedervereinigung irgendwelche Ansprüche stellen zu können.
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Beitrag von yogi61 »

Hank » Sa 29. Sep 2012, 12:42 hat geschrieben: All jene, die meinten nach der Wiedervereinigung irgendwelche Ansprüche stellen zu können.
Hätte man sie lieber mit Sozialhilfe abspeisen sollen?
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Hank »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 11:43 hat geschrieben:
Hätte man sie lieber mit Sozialhilfe abspeisen sollen?
Warum denn eigentlich nicht?
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Beitrag von yogi61 »

Hank » Sa 29. Sep 2012, 12:49 hat geschrieben: Warum denn eigentlich nicht?
Weil sie offensichtlich in ihrem Leben gearbeitet haben und weil sie ihr Geld eh in den Wirtschaftskreislauf zurückführen.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Hank »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 11:52 hat geschrieben:
Weil sie offensichtlich in ihrem Leben gearbeitet haben und weil sie ihr Geld eh in den Wirtschaftskreislauf zurückführen.
Das haben andere auch, deren Rente dann zu Gunsten der Nichteinzahler beschränkt wurde.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Quatschki »

Dafür, dass Leute zu blöd sind, das Prinzip des Umlagesystems zu kapieren, dafür können weder Kohl noch Blüm etwas.
Zuletzt geändert von Quatschki am Samstag 29. September 2012, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Marmelada »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 11:47 hat geschrieben:Ich sehe das ähnlich, Hank. Ich fühle mich auch überhaupt nicht wohl den Altkanzler zu verteidigen. Es war nur so, dass Kohl in seinem Kabinett mit Geißler, Blühm, Süssmuth und manchmal auch mit Volker Rühe immer ein gewisses Korrektiv hatte nicht in die soziale Ungerechtigkeit abzugleiten. Man mag das gerne Stillstand nennen, es war aber ein Stillstand,in denen es weiten Teilen der Bevölkerung sicher besser ging. Die sogenannten Reformen unter Schröder, die heute von neoliberalen Kreisen so hoch gelobt werden werden,waren für mich eher ein Akt der Feigheit, denn es ist immer einfacher die Teile der Bevölkerung zu belasten, die sich eh nicht wehren können und auch keine Lobby haben,um gleichzeitig Unternehmen und Reichen das Geld in den Hintern zu stecken. ...
Das hat meines Erachtens gar nichts mit den einzelnen Parteien oder gar Personen zu tun, sondern mit der Änderung der Machtverhältnisse. Solange es den Sozialismus/Kommunismus als Gegengewicht zum kapitalistischen System gab, zeigte sich letzteres in freundlicher Form, der sozialen Marktwirtschaft (zumindest im westlichen Teil der Welt). Nachdem die komministische Großmacht zusammengebrochen war, bestand dazu keine Notwendigkeit mehr, so dass sich jetzt (seit Schröder) der Raubtierkapitalismus zu etablieren beginnt. Ob unter CDU oder SPD, unter Kohl oder Schröder, ist dabei völlig egal. Sie saßen alle tatsächlich zufällig zum jeweiligen Zeitpunkt an den Hebeln und agierten entsprechend der Verschiebungen von Systemen.
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Beitrag von yogi61 »

Marmelada » Sa 29. Sep 2012, 13:12 hat geschrieben:Das hat meines Erachtens gar nichts mit den einzelnen Parteien oder gar Personen zu tun, sondern mit der Änderung der Machtverhältnisse. Solange es den Sozialismus/Kommunismus als Gegengewicht zum kapitalistischen System gab, zeigte sich letzteres in freundlicher Form, der sozialen Marktwirtschaft (zumindest im westlichen Teil der Welt). Nachdem die komministische Großmacht zusammengebrochen war, bestand dazu keine Notwendigkeit mehr, so dass sich jetzt (seit Schröder) der Raubtierkapitalismus zu etablieren beginnt. Ob unter CDU oder SPD, unter Kohl oder Schröder, ist dabei völlig egal. Sie saßen alle tatsächlich zufällig zum jeweiligen Zeitpunkt an den Hebeln und agierten entsprechend der Verschiebungen von Systemen.

Das ist sicher nicht ganz auszuschliessen. Ich kann mich aber nur an die Fakten und das Erlebte halten. Die Regierung Kohl habe ich eben als liberaler und weniger neoliberal empfunden, als die Nachfolgeregierungen.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Hank »

Marmelada » Sa 29. Sep 2012, 12:12 hat geschrieben:Das hat meines Erachtens gar nichts mit den einzelnen Parteien oder gar Personen zu tun, sondern mit der Änderung der Machtverhältnisse. Solange es den Sozialismus/Kommunismus als Gegengewicht zum kapitalistischen System gab, zeigte sich letzteres in freundlicher Form, der sozialen Marktwirtschaft (zumindest im westlichen Teil der Welt). Nachdem die komministische Großmacht zusammengebrochen war, bestand dazu keine Notwendigkeit mehr, so dass sich jetzt (seit Schröder) der Raubtierkapitalismus zu etablieren beginnt. Ob unter CDU oder SPD, unter Kohl oder Schröder, ist dabei völlig egal. Sie saßen alle tatsächlich zufällig zum jeweiligen Zeitpunkt an den Hebeln und agierten entsprechend der Verschiebungen von Systemen.
Seit der Wende sind die Kasinos geöffnet, davor gab es nach den Anspruch, das bessere System zu sein.
Aber wiederum auch ein guter Beleg dafür, dass Konkurrenz nichts schlechtes ist.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Hank »

Quatschki » Sa 29. Sep 2012, 12:04 hat geschrieben:Dafür, dass Leute zu blöd sind, das Prinzip des Umlagesystems zu kapieren, dafür können weder Kohl noch Blüm etwas.
Nein, den Generationenvertrag aufgelöst haben selbst die beiden nicht, das war früher.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

Quatschki » Sa 29. Sep 2012, 10:17 hat geschrieben:[youtube][/youtube]
Live dabei gewesen.
Welcher andere Politiker hat es jemals geschafft, so viele Leute an einem Wochentag nach Feierabend zu einer spontanen, nicht angekündigten, nicht plakatierten Sympathiekundgebung zusammenzubringen?

Kann sich jemand Björn Engholm oder Oskar Lafontaine an Stelle des Kanzlers vorstellen?

Wenn ich seine stimme höre und seine verlogenen reden dann wird es einen schlecht :mad2:
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Espressoli »

"Seine historischen Leistungen".... ups... :|
Da die deutsche Vereinigung nicht seine tatsächliche Leistung war sondern er lediglich zu diesem Zeitpunkt
deutscher Kanzler war, [...]
Diese Aussage mag für den Mauerfall richtig sein, nicht aber für die deutsche Einheit.
Mauerfall und deutsche Einheit sind untrennbar....
Eines wäre ohne das Andere nicht möglich gewesen...

Die wirklichen "Macher" waren somit "das Volk" in der DDR,
der damalige deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher,
und Michail Gorbatschow...

Ich erinnere mich an eine Doku vor einigen Jahren zum Thema "Wiedervereinigung"... da erzählte Genscher
davon, wie er Kohls Zweifel diesbezüglich zerstreute.. und Kohl am Tag der Maueröffnung mehr oder weniger Angst
davor hatte, auf das Gerüst zu steigen... (und "seine blühenden Landschaften" zu verkünden....) Kohls Interesse
galt wohl mehr dem Gerüst, dass es nicht stabil genug sein könnte...

Für mich war Kohl nicht der "Macher"... er hat lediglich ausgeführt, was - auch ohne ihn - auf Deutschland
zugekommen wäre...
Zuletzt geändert von Espressoli am Samstag 29. September 2012, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Espressoli »

Hank » Sa 29. Sep 2012, 11:35 hat geschrieben: Ich kann nichts vernünftiges darin sehen, Leuten eine üppige Rente zu finanzieren, die nie einen Pfennig in die Rentenkasse eingezahlt haben.
Wobei man dabei nicht unbedingt an die Ex-DDR-Bürger denken muss... Unser Rentensystem krankt stark,
weil es u.a. auch Beamte stemmen muss, die mehrheitlich nicht bereit sind, am "Gemeinwohl" - entsprechend -
teilzunehmen...Rentenreform kann erst möglich werden, wenn auch Beamte und Selbständige- als Zahler -
mit eingebunden werden... dann könnte die Reform beginnen...
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Gregorius I »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 08:37 hat geschrieben:

Das ist doch Blödsinn. Er war Kanzler und er hat die Einheit ermöglicht. Ob andere Politiker die Gelegenheit genau so genutzt hätten, bleibt Spekulation. Und ja. es war immer hipp den Mann zu bashen und nicht für voll zu nehmen, deswegen war er ja wohl auch 16 Jahre Kanzler. Ach ja, wenn wir so tolle Politiker in der Opposition hatten, die alless besser gemacht hätten. dann frage ich mich, warum die nicht einfach mal eine Wahl gewonnen haben.

Wenn ich mich recht entsinne, waren Teile der SPD und insbesondere Lafontaine gegen eine deutsche Wiedervereinigung. Das kam im deutschen Volk überhaupt nicht gut an.
Errare humanum est, perseverare diabolicum.

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Re: Herr Kohl

Beitrag von Gregorius I »

yogi61 » Sa 29. Sep 2012, 10:47 hat geschrieben:
Ich sehe das ähnlich, Hank. Ich fühle mich auch überhaupt nicht wohl den Altkanzler zu verteidigen. Es war nur so, dass Kohl in seinem Kabinett mit Geißler, Blühm, Süssmuth und manchmal auch mit Volker Rühe immer ein gewisses Korrektiv hatte nicht in die soziale Ungerechtigkeit abzugleiten. Man mag das gerne Stillstand nennen, es war aber ein Stillstand,in denen es weiten Teilen der Bevölkerung sicher besser ging. Die sogenannten Reformen unter Schröder, die heute von neoliberalen Kreisen so hoch gelobt werden werden,waren für mich eher ein Akt der Feigheit, denn es ist immer einfacher die Teile der Bevölkerung zu belasten, die sich eh nicht wehren können und auch keine Lobby haben,um gleichzeitig Unternehmen und Reichen das Geld in den Hintern zu stecken. Denen die heute einigermassen verdienen,sich vielleicht keine Sorgen machen müssen,die keine Familie mehr gründen wollen,die kann man doch ruhig mal fragen,ob wir in einem Land leben möchten,in dem wir dermassen priviligiert sind. Menschen die sich gerne als gross darstellen,die mögen darin eine gewisse Befriedigung empfinden, ich kann das nicht.

Man sollte in diesem Zusammenhang auch mal wieder daran erinnern, dass es Rot-Grün unter Schröder und Fischer waren, die den Spitzensteuersatz gesenkt haben.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Espressoli »

Gregorius I » Sa 29. Sep 2012, 19:30 hat geschrieben:

Wenn ich mich recht entsinne, waren Teile der SPD und insbesondere Lafontaine gegen eine deutsche Wiedervereinigung. Das kam im deutschen Volk überhaupt nicht gut an.
..wie wär's mit Willy Brandt lange Zeit vor Kohl...
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Gregorius I »

Espressoli » Sa 29. Sep 2012, 19:35 hat geschrieben: ..wie wär's mit Willy Brandt lange Zeit vor Kohl...

Ich verstehe nicht, was du mit diesem Verweis auf Brandt zum Ausdruck bringen willst???
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Quatschki »

Espressoli » Sa 29. Sep 2012, 20:35 hat geschrieben: ..wie wär's mit Willy Brandt lange Zeit vor Kohl...
Wenn er nicht so viel gesoffen hätte, wäre er 1989 noch fit genug gewesen, eine aktivere Rolle zu spielen
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Espressoli »

Gregorius I » Sa 29. Sep 2012, 19:40 hat geschrieben:

Ich verstehe nicht, was du mit diesem Verweis auf Brandt zum Ausdruck bringen willst???
Sind Sie wirklich so jung?....
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Tantris »

Gregorius I » Sa 29. Sep 2012, 20:30 hat geschrieben:

Wenn ich mich recht entsinne, waren Teile der SPD und insbesondere Lafontaine gegen eine deutsche Wiedervereinigung. Das kam im deutschen Volk überhaupt nicht gut an.
Naja, man war nicht dagegen, man hat nur nicht behauptet, die einheit sie gratis. Das ostdeutsche volk hat dann kohl gewählt, er war ja das finanziell weitaus bessere angebot, konnte aber dann doch nicht liefern und die sache war dann wesentlich teuere, als lafontaine befürchtet hatte.
Und daraus schliesst das deutsche volk die spd sei "gegen die vereinigung" gewesen?

Naja... an willy brandt hast du ja auch keine erinnerungen mehr...
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Re: Herr Kohl

Beitrag von jorikke »

Espressoli » Sa 29. Sep 2012, 20:05 hat geschrieben:
Mauerfall und deutsche Einheit sind untrennbar....
Eines wäre ohne das Andere nicht möglich gewesen...

Die wirklichen "Macher" waren somit "das Volk" in der DDR,
der damalige deutsche Aussenminister Hans-Dietrich Genscher,
und Michail Gorbatschow...

Ich erinnere mich an eine Doku vor einigen Jahren zum Thema "Wiedervereinigung"... da erzählte Genscher
davon, wie er Kohls Zweifel diesbezüglich zerstreute.. und Kohl am Tag der Maueröffnung mehr oder weniger Angst
davor hatte, auf das Gerüst zu steigen... (und "seine blühenden Landschaften" zu verkünden....) Kohls Interesse
galt wohl mehr dem Gerüst, dass es nicht stabil genug sein könnte...

Für mich war Kohl nicht der "Macher"... er hat lediglich ausgeführt, was - auch ohne ihn - auf Deutschland
zugekommen wäre...

"Er hat lediglich ausgeführt"...
Meine Güte, sein Verdienst war ja gerade wie er es ausgeführt hat.
Das es dazu kommen konnte, daran hat weder Kohl noch irgend ein anderer Politiker Verdienste.
Ein Resultat des Zusammenbruchs der Gegenseite.
Aber als er plötzlich vor dieser Aufgabe stand, da hat er gehandelt.
Er hat die Widerstände der Briten und Franzosen überwunden, die innenpolitischen Gegner vorgeführt und seinen 10-Punkte Plan umgesetzt.
Alles andere wäre Murks gewesen.
Da war nichts von "lediglich ausführen".
Das war Initiative, Handeln und politischer Mut.
Er mag ansonsten ein Arsch gewesen sein. Bei der Wiedervereinigung war er der richtige Mann.
Selbst die eingefleischtesten Union-u. Kohl Hasser könnten das nach so langer Zeit zugeben.
Politisch würde es heute ihrer Richtung keinen Schaden mehr anrichten.
Lediglich ein Akt der Ehrlichkeit.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von yogi61 »

Gregorius I » Sa 29. Sep 2012, 20:35 hat geschrieben:

Man sollte in diesem Zusammenhang auch mal wieder daran erinnern, dass es Rot-Grün unter Schröder und Fischer waren, die den Spitzensteuersatz gesenkt haben.

Ja, daran darf und muss man immer wieder erinnern.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von frems »

yogi61 » So 30. Sep 2012, 12:49 hat geschrieben:

Ja, daran darf und muss man immer wieder erinnern.
Öh, der normale Eingangssteuersatz ging von 25,9 auf 15%, während der Grundfreibetrag stieg. Ebenfalls sank die Schwelle, ab der der Spitzensteuersatz gezahlt werden muß, stark ab. Ist etwas einfach, wenn man nur auf eine Zahl, nämlich die des Spitzensteuersatzes, verweist. :?
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Re: Herr Kohl

Beitrag von JJazzGold »

Tantris » So 30. Sep 2012, 01:21 hat geschrieben:
Naja, man war nicht dagegen, man hat nur nicht behauptet, die einheit sie gratis. Das ostdeutsche volk hat dann kohl gewählt, er war ja das finanziell weitaus bessere angebot, konnte aber dann doch nicht liefern und die sache war dann wesentlich teuere, als lafontaine befürchtet hatte.
Und daraus schliesst das deutsche volk die spd sei "gegen die vereinigung" gewesen?

Naja... an willy brandt hast du ja auch keine erinnerungen mehr...
Es war Lafontaines Vorschlag, damals noch SPD, der die Ostdeutschen dazu zwingen sollte vor Ort zu bleiben, sprich ihnen ein Umzugverbot zu erteilen, einschließlich eigens gefertigter Pässe, bis sie ihre Wirtschaft auf Westniveau gehoben hätten. Das fällt unter "SPD gegen die Widervereinigung".

Lafontaines Zukunftsplanung für die DDR wiederum kam bei Gysi, der sich kurzerhand der ex SED bemächtigt hatte, gut an, denn das hätte auf lange Zeit eine Wiedervereinigung verhindert. Kein Wunder also, dass die beiden DDR Eigenständigkeitsplaner sich auch weiterhin gut verstanden, bis hin zur späteren gemeinsamen ex SED Folgepartei.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

Quatschki » Sa 29. Sep 2012, 19:51 hat geschrieben: Wenn er nicht so viel gesoffen hätte, wäre er 1989 noch fit genug gewesen, eine aktivere Rolle zu spielen
Du bringst alles durcheinander. Jelzin war der säufer und nicht brandt :D Brandt hatte nur leberdurst gehabt :)
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

jorikke » So 30. Sep 2012, 11:21 hat geschrieben: "Er hat lediglich ausgeführt"... Meine Güte, sein Verdienst war ja gerade wie er es ausgeführt hat. Das es dazu kommen konnte, daran hat weder Kohl noch irgend ein anderer Politiker Verdienste. Ein Resultat des Zusammenbruchs der Gegenseite. Aber als er plötzlich vor dieser Aufgabe stand, da hat er gehandelt. Er hat die Widerstände der Briten und Franzosen überwunden, die innenpolitischen Gegner vorgeführt und seinen 10-Punkte Plan umgesetzt. Alles andere wäre Murks gewesen. Da war nichts von "lediglich ausführen". Das war Initiative, Handeln und politischer Mut. Er mag ansonsten ein Arsch gewesen sein. Bei der Wiedervereinigung war er der richtige Mann. Selbst die eingefleischtesten Union-u. Kohl Hasser könnten das nach so langer Zeit zugeben. Politisch würde es heute ihrer Richtung keinen Schaden mehr anrichten. Lediglich ein Akt der Ehrlichkeit.
Wenn kohl der richtige mann war,hätte er in beiden deutschen staaten volksabstimmung über eine einheit geduldet. Kohl hatte nur das glück gehabt,dass er zu dieser zeit der unruhen in der ddr, kanzler war. Die hochrufe für kohl sind völlig übertrieben.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Gregorius I »

Tantris » So 30. Sep 2012, 00:21 hat geschrieben:
Naja, man war nicht dagegen, man hat nur nicht behauptet, die einheit sie gratis. Das ostdeutsche volk hat dann kohl gewählt, er war ja das finanziell weitaus bessere angebot, konnte aber dann doch nicht liefern und die sache war dann wesentlich teuere, als lafontaine befürchtet hatte.
Und daraus schliesst das deutsche volk die spd sei "gegen die vereinigung" gewesen?

Naja... an willy brandt hast du ja auch keine erinnerungen mehr...

Eigentlich hatte ich nur auf die Ansicht eines Teils der SPD verwiesen. Brandt, an dessen Ostpolitik ich noch gute Erinnerungen habe, hatte ich nicht gemeint, sondern ausdrücklich Lafontaine.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Gregorius I »

frems » So 30. Sep 2012, 13:21 hat geschrieben: Öh, der normale Eingangssteuersatz ging von 25,9 auf 15%, während der Grundfreibetrag stieg. Ebenfalls sank die Schwelle, ab der der Spitzensteuersatz gezahlt werden muß, stark ab. Ist etwas einfach, wenn man nur auf eine Zahl, nämlich die des Spitzensteuersatzes, verweist. :?

Sicherlich, aber in einer solidarischen Gesellschaft sollte es die Regel sein, dass die materiell Benachteiligten entlastet werden, die materiell sehr gut Gestellten aber entsprechend ihrer Leistungskraft durchaus soviel leisten, ohne ihren Lebensstil ändern zu müssen. In den skandinavischen Ländern funktioniert das hervorragend, dort herrscht große Zufriedenheit in der Bevölkerung, weil sich selbst die Reichen bei Steuern über 50% alles leisten können, was sie wollen. In Deutschland wurde auch der Spitzensteuersatz deutlich gesenkt. Zu zahlen haben das die Benachteiligten in der Gesellschaft, die auf Hartz IV- = Sozialhilfeniveau gesetzt und ihrer Ersparnisse beraubt werden. Ich halte das nicht für gerecht.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Gregorius I »

Fadamo » So 30. Sep 2012, 14:13 hat geschrieben: Wenn kohl der richtige mann war,hätte er in beiden deutschen staaten volksabstimmung über eine einheit geduldet. Kohl hatte nur das glück gehabt,dass er zu dieser zeit der unruhen in der ddr, kanzler war. Die hochrufe für kohl sind völlig übertrieben.

Eigentlich ist es müssig, die Frage zu diskutieren, ob Kohl Verdienste im Hinblick auf die deutsche Weidervereinigung hat. Er hat! Er war damals Kanzler, also hatte er die Verantwortung, auch wenn er durch fähige Kabinettskollegen und Mitarbeiter/Berater unterstützt wurde. Diese seine Verantwortung hat er wahrgenommen. Trotz des endenden Kalten Krieges hätten die Alliierten die deutsche Weidervereinigung nicht betrieben - wenn sie Kohl nicht in Gang gebracht und forciert hätte. Er konnte auch die DDR-Regierungen davon überzeugen, der Wiedervereinigung nicht im Wege zu stehen. Wozu Volksabstimmungen? Die Westdeutschen haben sich immer für die Wiedervereinigung eingesetzt, die Ostdeutschen haben ihren Willen durch ihre friedliche Revolution kundgetan. Die ersten gesamtdeutschen Wahlen waren eine "Volksabstimmung"!

Kohl ist der Kanzler der deutschen Einheit. Das kann ihm niemand nehmen, das ist sein geschichtliches Verdienst, selbst wenn er - bewusst oder unbewusst? - die Folgekosten der zusammengebrochenen DDR unterschätzt hat. Mittlerweile gibt es im Osten z. T. blühende, z. T. weiterhin vernachlässigte Landschaften, auch im Westen gibt es nun seit 2 Jahrzehnten sträflich vernachlässigte Gebiete. Kohl regiert seit 14 Jahren nicht mehr: die nachfolgenden Regierungen haben diesen Ungerechtigkeiten und Vernachlässigungen auch nicht steuern können!
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Re: Herr Kohl

Beitrag von frems »

Gregorius I » So 30. Sep 2012, 20:13 hat geschrieben: Sicherlich, aber in einer solidarischen Gesellschaft sollte es die Regel sein, dass die materiell Benachteiligten entlastet werden, die materiell sehr gut Gestellten aber entsprechend ihrer Leistungskraft durchaus soviel leisten, ohne ihren Lebensstil ändern zu müssen. In den skandinavischen Ländern funktioniert das hervorragend, dort herrscht große Zufriedenheit in der Bevölkerung, weil sich selbst die Reichen bei Steuern über 50% alles leisten können, was sie wollen. In Deutschland wurde auch der Spitzensteuersatz deutlich gesenkt. Zu zahlen haben das die Benachteiligten in der Gesellschaft, die auf Hartz IV- = Sozialhilfeniveau gesetzt und ihrer Ersparnisse beraubt werden. Ich halte das nicht für gerecht.
Naja, in Skandinavien, hat nur Dänemark einen deutlich höheren Spitzensteuersatz als Deutschland, sofern man Dänemark hinzuziehen möchte. Auch ist der Eingangssteuersatz für Geringverdiener dort deutlich höher, während -- wie in Schweden -- für Unternehmen und andere Einkünfte die Steuern viel niedriger sind. Fürderhin gehen die Dänen auch einen etwas anderen Weg, der in Deutschland wohl viele aufschrecken würde, weshalb die letzten großen Arbeitsmarktreformen bei uns etwas zurückhaltender waren, als die Einführung von Flexicurity, wo hire and fire an der Tagesordnung liegt. Ansonsten stimme ich Dir aber zu.
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Re: Herr Kohl

Beitrag von andischaf »

Meiner Meinung nach hat Helmut Kohl einfach nur Glück gehabt, das die Wiedervereinigung in seine Amtszeit fiel. Dazu übermäßig viel beigetragen hat er nicht. Er hat einfach nur die Gunst der Stunde genutzt, nicht mehr und nicht weniger. Die DDR-Bürger haben von innen heraus dem ganzen Treiben ein Ende gesetzt. Helmut Kohl hätte ohne diese friedliche Revolution gar nichts ausrichten können. Die DDR-Staatsführung war doch für Einflüsse von Außen absolut nicht empfänglich, 40 Jahre sozialistisches Vaterland wurde gefeiert. Helmut Kohl hat einen Baum gefällt der schon von allein am Umfallen war. Der Mann der Einheit war Michail Gorbatschow. Der war intelligent genug um zu erkennen das der Ostblock am Ende war. Er war froh das er die bankrotte DDR los war, da er mit seiner Sowjetunion schon genug Ärger am Hals hatte.
Helmut Kohl hätte zur Bundestagswahl 1994 schon weg gemusst. Was die Wiedervereinigung in Ostdeutschland angerichtet hat ist ein Versagen der politischen Führung unter Helmut Kohl. Wie Leichenfledderer haben Banken, Versicherungen und andere Wirtschaftsbereiche, sowie auch Privatpersonen die Unwissenheit und die Vertrauensseeligkeit der DDR-Bürger ausgenutzt und auf deren Kosten Kasse gemacht. Der Grundstein für viele Hartz4-Karrieren wurde damals gelegt.
Helmut Kohl ging es am Ende nur noch darum den Amtszeitrekord von Konrad Adenauer zu brechen. Als Kanzler für sein Land da zu sein, darum ging es ihm meiner Meinung nach, zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr. Ganz wie Lothar Matthäus der mit aller Gewalt unbedingt Rekordnationalspieler werden wollte. Dabei hatte er in der Nationalmannschaft eigentlich schon seit 1996 nichts mehr zu suchen.
Unrühmlich war auch Helmut Kohls arrogantes Verhalten bei der Parteispendenaffäre, als er meinte er könnte sich einfach über das Gesetz stellen.
Helmut Kohl war der erste Kanzler, dem es nicht mehr um die Verantwortung für sein Land ging, die er mit dem Amt innehatte, sondern nur noch um reine Macht.
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MG-42
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Re: Herr Kohl

Beitrag von MG-42 »

andischaf » So 30. Sep 2012, 19:37 hat geschrieben:Meiner Meinung nach hat Helmut Kohl einfach nur Glück gehabt, das die Wiedervereinigung in seine Amtszeit fiel. Dazu übermäßig viel beigetragen hat er nicht. Er hat einfach nur die Gunst der Stunde genutzt, nicht mehr und nicht weniger. Die DDR-Bürger haben von innen heraus dem ganzen Treiben ein Ende gesetzt. Helmut Kohl hätte ohne diese friedliche Revolution gar nichts ausrichten können. Die DDR-Staatsführung war doch für Einflüsse von Außen absolut nicht empfänglich, 40 Jahre sozialistisches Vaterland wurde gefeiert. Helmut Kohl hat einen Baum gefällt der schon von allein am Umfallen war. Der Mann der Einheit war Michail Gorbatschow. Der war intelligent genug um zu erkennen das der Ostblock am Ende war. Er war froh das er die bankrotte DDR los war, da er mit seiner Sowjetunion schon genug Ärger am Hals hatte.
Helmut Kohl hätte zur Bundestagswahl 1994 schon weg gemusst. Was die Wiedervereinigung in Ostdeutschland angerichtet hat ist ein Versagen der politischen Führung unter Helmut Kohl. Wie Leichenfledderer haben Banken, Versicherungen und andere Wirtschaftsbereiche, sowie auch Privatpersonen die Unwissenheit und die Vertrauensseeligkeit der DDR-Bürger ausgenutzt und auf deren Kosten Kasse gemacht. Der Grundstein für viele Hartz4-Karrieren wurde damals gelegt.
Helmut Kohl ging es am Ende nur noch darum den Amtszeitrekord von Konrad Adenauer zu brechen. Als Kanzler für sein Land da zu sein, darum ging es ihm meiner Meinung nach, zu diesem Zeitpunkt schon längst nicht mehr. Ganz wie Lothar Matthäus der mit aller Gewalt unbedingt Rekordnationalspieler werden wollte. Dabei hatte er in der Nationalmannschaft eigentlich schon seit 1996 nichts mehr zu suchen.
Unrühmlich war auch Helmut Kohls arrogantes Verhalten bei der Parteispendenaffäre, als er meinte er könnte sich einfach über das Gesetz stellen.
Helmut Kohl war der erste Kanzler, dem es nicht mehr um die Verantwortung für sein Land ging, die er mit dem Amt innehatte, sondern nur noch um reine Macht.
Kohl hatte auch den Vorteil das Oscar damals nicht verstand das man Deutschland wieder vereinen kann. Kohl hat das erzwungen gegen internationale Widerstände, das ist sein Vermächtnis. Der Stillstand unter Kohl wurde von Schröder bereinigt.
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Fadamo
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

MG-42 » Mo 1. Okt 2012, 03:03 hat geschrieben:
Kohl hatte auch den Vorteil das Oscar damals nicht verstand das man Deutschland wieder vereinen kann. Kohl hat das erzwungen gegen internationale Widerstände, das ist sein Vermächtnis. Der Stillstand unter Kohl wurde von Schröder bereinigt.

Bei einer vereinigung müßte ja die alte brd auch einige gene der ddr mit übernommen haben. :D
Ich kann da nichts feststellen :(
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MG-42
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Re: Herr Kohl

Beitrag von MG-42 »

Fadamo » So 30. Sep 2012, 23:02 hat geschrieben:

Bei einer vereinigung müßte ja die alte brd auch einige gene der ddr mit übernommen haben. :D
Ich kann da nichts feststellen :(
Merkel :D
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Camarasaurus »

Fadamo » Mo 1. Okt 2012, 06:02 hat geschrieben:

Bei einer vereinigung müßte ja die alte brd auch einige gene der ddr mit übernommen haben. :D
Ich kann da nichts feststellen :(
Da gibt's genug. Zum Beispiel bestellt hin und wieder jemand im hiesigen Imbiss einen Broiler und kein Mensch weiß, was der will. :D Diese babylonische Sprachverwirrung ist doch nur auf ostdeutsche Gene zurückzuführen, oder was? :D ;)
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

Camarasaurus » Mo 1. Okt 2012, 06:15 hat geschrieben:
Da gibt's genug. Zum Beispiel bestellt hin und wieder jemand im hiesigen Imbiss einen Broiler und kein Mensch weiß, was der will. :D Diese babylonische Sprachverwirrung ist doch nur auf ostdeutsche Gene zurückzuführen, oder was? :D ;)

Ja, die guten alten broiler :thumbup:
Ich vermisse sie :(
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

MG-42 » Mo 1. Okt 2012, 06:14 hat geschrieben:
Merkel :D

Merkel ist zu einer belastung aller deutschen geworden :mad2:
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Quatschki »

Fadamo » Mo 1. Okt 2012, 07:24 hat geschrieben:

Merkel ist zu einer belastung aller deutschen geworden :mad2:
Angela Merkel ist für Deutschland alternativlos, damit das mal klar ist!
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

Quatschki » Mo 1. Okt 2012, 07:52 hat geschrieben: Angela Merkel ist für Deutschland alternativlos, damit das mal klar ist!



:?: :?: :?:
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Re: Herr Kohl

Beitrag von derkleine »

Quatschki » Mo 1. Okt 2012, 07:52 hat geschrieben: Angela Merkel ist für Deutschland alternativlos, damit das mal klar ist!
Frau Merkel hat Versprochen die Spendenfaire schonungslos auf zu klären. Hat sie das gemacht? NEIN Sie ist also eine Lügnerin. Basta!
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Fadamo »

derkleine » Mo 1. Okt 2012, 13:30 hat geschrieben: Frau Merkel hat Versprochen die Spendenfaire schonungslos auf zu klären. Hat sie das gemacht? NEIN Sie ist also eine Lügnerin. Basta!
Sie wird demnächst in leuna erwartet. Vielleicht bringt sie da ein paket voll informationen mit. Ob wir dann noch herrn kohl bejubeln :?:
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Re: Herr Kohl

Beitrag von derkleine »

Fadamo » Mo 1. Okt 2012, 13:40 hat geschrieben: Sie wird demnächst in leuna erwartet. Vielleicht bringt sie da ein paket voll informationen mit. Ob wir dann noch herrn kohl bejubeln :?:
Es ist doch nur traurig das es heute keinen Politiker mehr gibt dem man noch trauen kann. Schade!
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Re: Herr Kohl

Beitrag von Shakazulu »

derkleine » Mo 1. Okt 2012, 13:49 hat geschrieben: Es ist doch nur traurig das es heute keinen Politiker mehr gibt dem man noch trauen kann. Schade!
Parteispenden Kohl mit seinem Blackout.....

Schäuble war ja anscheinend demonstrativ fern geblieben..... (Respekt!)
WIR BRAUCHEN DIESE ERDE - ABER DIESE ERDE BRAUCHT UNS NICHT!!!!

Ein Volk das solche Boxer, Fußballer, Tennisspieler, Politiker und Rennfahrer hat kann auf seine Uniwersitäten ruhig verzichten.
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von Grimm
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Re: Herr Kohl

Beitrag von von Grimm »

Fadamo » Mo 1. Okt 2012, 14:40 hat geschrieben: Sie wird demnächst in leuna erwartet. Vielleicht bringt sie da ein paket voll informationen mit. Ob wir dann noch herrn kohl bejubeln :?:
http://www.mz-web.de/ks/images/mdsBild/ ... 14543l.jpg
NUBILOSA bedeutet soviel wie: bewölkt, trübe, düster. :?
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