China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

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jack000
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China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von jack000 »

Ein langes Zitat an der Grenze zur Fullquote, aber ich wollte den Artikel aus "Welt-online" nicht als 3-Zeiler quoten.
@ MODs, ich bitte um Nachsicht

Chinas Situation kritisch betrachtet:
Nach Jahrzehnten des steilen Wachstums schwächt sich Chinas Entwicklung ab. Viele bisher gut vertuschte Strukturprobleme treten nun zu Tage. Experten warnen vor dem ganz lauten Knall.

Nach drei Jahrzehnten mit Wachstumsraten um die 10 Prozent geht Chinas Hochgeschwindigkeitswirtschaft in die Bremsen. Die Probleme der USA und in Europa lassen das Exportwachstum verkümmern, das lange der wichtigste Motor hinter Chinas Wirtschaftswunder war. Auch das Wachstum der Industrieproduktion verlangsamt sich seit Monaten.

In diesem Jahr könnte das Plus beim Bruttoinlandsprodukt auf 8 Prozent fallen. Und das ist wahrscheinlich noch lange nicht der Tiefpunkt. Auch wenn es mit den kürzlich verkündeten Zinssenkungen und zusätzlichen Infrastrukturprogramme gelingt, den Tag der Abrechnung zu verschieben, insgesamt sieht es nach einem bitteren Ende für die große chinesische Wachstumsstory aus.

Ein Bericht von Nomura Global Economics unter dem Titel "China Risks", der Ende vergangenen Jahres erschienen ist, weist ein Szenario aus, bei dem Chinas Wachstumsrate bis auf 4 Prozent abstürzt.

...
Der wohl lautstärkste China-Skeptiker an der Wall Street ist der Leerverkäufer Jim Chanos. Er wettet schon seit Jahren gegen chinesische Banken, Immobilienentwickler und Bergbaukonzerne wie Rio Tinto aus Australien oder Vale aus Brasilien, die von Chinas Rohstoffhunger abhängig sind. Chanos nimmt kein Blatt vor den Mund: Er rechne damit, dass China hart landet – mit katastrophalen Folgen.

Als Ursachen macht er ein instabiles Finanzsystem und einen Zusammenbruch des Immobilienmarkts aus. Letzterer stehe unmittelbar bevor. "Ich bin noch konservativ, wenn ich sage, dass das Platzen der chinesischen Immobilienblase tausend Mal so schlimm wird wie das in Dubai."

...
Edward Chancellor, globaler Stratege bei GMO, schätzt Chinas Zukunftsaussichten grundsätzlich ähnlich ein. "China-Bullen sagen immer, dass es in den vergangenen 20 Jahren dort acht Wirtschaftsabschwünge gegeben hat, und dass China jedesmal wieder zur zurückgekommen ist", sagt er.

Trotzdem bleibt er selbst Pessimist. "Ich kann nicht genau sagen, wann der Niedergang einsetzt. Das kann niemand. Aber China hat alle Merkmale eines klassischen Wahns, der übel endet: Eine mitreißende Wachstumsgeschichte, die Investoren zu unglückseligen Spekulationen verführt. Blinder Glaube an die Kompetenz der chinesischen Behörden, das Wachstum durch jeden Kreislauf zu führen. Und Überinvestition in Anlagegüter mit unzureichenden Erträgen, angeheizt durch billige Kredite."

Bemerkenswert ist, dass sich inzwischen auch langjährige China-Optimisten Sorgen über die Zukunft des riesigen Landes machen. Einer davon ist William Overholt, ein angesehener Asienexperte, der für Investmentbanken, Think Tanks und in der Wissenschaft gearbeitet hat. Derzeit forscht er an der Kennedy School der Universität Harvard.


Seiner Ansicht nach hat der Reformwille, der während Ära Jiang Zemin und Zhu Rongji (1993-2002) herrschte, deutlich nachgelassen. Staatsbetriebe wie der Energieriese Sinopec, der Telekomkonzern China Mobile, das Konglomerat Norinco und der Stahlkocher Baosteel kontrollieren die Wirtschaft. Sie profitieren von einer Oligopolstellung, staatlichen Garantien, billigen Krediten, Steuervergünstigungen und einem subventioniertem Zugriff auf Rohstoffe. Mit Hilfe dieses Vorsprungs haben die Großkonzerne die meist innovativeren kleinen und mittleren Privatunternehmen aus dem Exportmarkt gedrängt.

Die staatseigenen Großbetriebe sind mit der herrschenden Kommunistischen Partei finanziell und familiär eng verflochten. Macht und Reichtum sind in China ein und dasselbe geworden: Eine Kleptokratie von Insidern schöpft die gewaltigen Geldströme der Wirtschaft, mit strategisch positionierten Verwandten in Staatsunternehmen, Beraterfirmen und Finanzinstituten ab.

...
Japan geriet zu einer Zeit des robusten Wohlstandes in die wirtschaftliche Totzone. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen war etwa acht Mal so hoch wie das von China heute. Auch technologisch war das Land weit entwickelt. Das gilt für China so nicht, sagt Wissenschaftler Overholt: "Der Großteil chinesischer Hightech-Produkte stammt von ausländischen Firmen, die in China fertigen, und die dort nicht bleiben müssen."

...
Ist China bald an dem Punkt angelangt, an dem viele der leistungsstarken Volkswirtschaften plötzlich abgebremst werden oder gar schrumpfen? 1994 schrieb der Volkswirt Paul Krugman ein Essay mit dem Titel "Der Mythos von Asiens Wunder". Unter anderem ging es darin um Japan, das damals im Abschwung war, und um China, das seinerzeit gerade die Erdatmosphäre zu verlassen schien, um in den Weltraum durchzustarten.

Der Nobelpreisträger, dessen New-York-Times-Kolumnen oftmals polarisieren, führte außergewöhnliche Wachstumsraten wie die von China auf eine "Ausweitung des Kräfteeinsatzes" zurück. Darunter versteht Krugman die Verlagerung von überschüssiger Arbeitskraft aus der Landwirtschaft in weit produktivere Industrieproduktion und bei zugleich großen Ausgaben für Betriebsmittel und Infrastruktur. Was bei dieser Entwicklung regelmäßig zu kurz komme, sei die Konzentration auf Effizienz, Innovation und wirtschaftliche Erträge, also das "Wachstum der Produktionsmenge pro Arbeitseinheit".

Solche von einem Staat oder einer Partei orchestrierten menschlichen Wellen funktionieren eine Zeit lang und bringen große Steigerungen in der Produktionsmenge, etwa in der Sowjetunion der 1950er oder im Japan der 1950er und 1960er Jahre. Aber irgendwann stoßen Volkswirtschaften damit an ihre Grenzen und schaffen den Anschluss an jene Industrieländer nicht, die sich auf das Prinzip des freien Marktes berufen und weniger von eigennützigen Interessengruppen gesteuert werden.

China hat mit aller Macht in seine Industriekapazitäten und in seine Infrastruktur investiert. Dadurch ist das Land höher, schneller und weiter als jede andere Wirtschaft Asiens geflogen. Der Arbeits-Kapitaleinsatz verglichen mit dem BIP lag in den vergangenen zehn Jahren über 40 Prozent, in den vergangenen Jahren sogar über 50 Prozent, so der Bericht von Nomura. Japan, Korea, Singapur und Thailand hatten in den Zeiten ihrer Wirtschaftsbooms deutlichere niedrigere Raten. Sie erreichten die Grenze ihres investmentgetriebenen Wachstums nach sieben oder acht Jahren.

Zum Jang der Investitionen gehört jedoch das Jin des Konsums. Aber die chinesischen Verbraucher steuern nur 35 Prozent zur Wirtschaftsleistung bei; in den USA tragen Privathaushalte das BIP zu fast 70 Prozent. Es gibt viele Gründe, warum der Konsum in China schwächelt. Die Chinesen sparen viel, da sie ihre Gesundheitsausgaben und ihren Ruhestand zu großen Teilen selbst finanzieren müssen. Die Zinsen auf Sparguthaben werden von der Regierung aber künstlich niedrig gehalten, sie liegen unter der tatsächlichen Inflationsrate.

Den Lippenbekenntnissen der vergangenen fünf Jahre zu Reformen, bei denen stets ein Wandel zum konsumgestützten Wachstum versprochen wurde, stehen mächtige Interessengruppen entgegen. Die staatseigenen Betriebe und Aktiengesellschaften, die von Peking kontrolliert werden, üben eine enorme Macht auf die Führung aus. Sie stehen für die Hälfte aller Arbeitsplätze und aller Anlageinvestitionen außerhalb der Landwirtschaft aus.

Die Unternehmen gehen auch mit ihren Ressourcen nicht gut um. Ausgehend von dem, was Volkswirte totale Faktorproduktivität nennen, was neben Arbeitskraft und Kapitalinvestitionen auch Führungsqualität und technologische Innovation einbezieht, sind die Staatsbetriebe deutlich weniger effizient als die Privatwirtschaft. Und das trotz solcher Vorteile wie niedriger Steuersätze, staatlich garantierter, niedriger Rohstoffpreise, bevorzugtem Zugang zu Wasser, Energie und Land, und laxer Umsetzung von Umwelt- und Arbeitsschutzrichtlinien. Kurz gesagt: Arbeitskraft und Produktionsmittel werden in Chinas Staatswirtschaft immer schlechter ausgenutzt.

Infrastruktur ist die zweite Säule von Chinas Wirtschaftsboom. Auch dort dürfte das Limit wohl bald erreicht sein. Edward Chancellor von GMO berichtet von einem Autobahnnetz ohne Verkehr, Regionalflughäfen, die auf halber Kapazität arbeiten, und einem rasant wachsenden Hochgeschwindigkeits-Eisenbahnnetz, das sich mit seinen Fahrpreisen nicht selbst finanzieren kann. Chancellor nennt Chinas Ökonomie eine "Feld der Träume"-Wirtschaft.

...
Es gibt weitere Anzeichen dafür, dass die Ressourcen im letzten Infrastrukturboom Chinas falsch verteilt wurden. Kenneth Lieberthal, Politikwissenschaftler am Brookings-Institut und langjähriger Chinaexperte an der Universität Michigan, weist darauf hin, dass viele der Gelder durch örtliche Regierungen oder Investmentgesellschaften geleitet werden, die diese Mittel dann für alles mögliche ausgeben; von repräsentativen Regierungegebäuden über Straßen und Brücken zu Sonderentwicklungszonen bis hin zu luxuriösen Einkaufszentren.

Da es keine übergeordnete Raumplanung gibt, seien viele dieser Bauwerke überflüssig. Lieberthal sagt, die meisten dieser Gebäude seien mit dreijährigen Bankkrediten finanziert, die Entwickler hätten aber zu geringe Einnahmen, als dass sie die Zinsen dafür zahlen könnten, von einer Tilgung ganz zu schweigen. "Diese Kredite müssen über Jahre hinweg immer wieder verlängert werden", sagt er.

Nirgendwo gibt es mehr Überkapazitäten als auf dem Immobilienmarkt der Großstädte. Überall in China stehen ganze Gebirgszüge aus Wohnhäusern leer. Leerverkäufer Jim Chanos nennt sie die "Blase aller Blasen". Er und andere Skeptiker lieben es, von Geisterstädten wie Ordos in der Inneren Mongolei zu berichten, wo Straßen, Einkaufszentren und Wohnungen für über eine Million Menschen errichtet wurden, die nie kamen. Satellitenbilder von anderen Städten zeugen von ähnlichen Zuständen. Entwickler in Schanghai und Peking hängen üblicherweise Vorhänge in luxuriöse Neubauten, um ihren traurigen Leerstand zu verschleiern.

All dies bereitet China-Kennern wie dem Ökonom Nicholas Lardy vom Peterson Institut Sorgen. Er weist darauf hin, dass Wohnungsbau im vergangenen Jahr 9,2 Prozent des chinesischen BIP ausmachte. Auf der Spitze des amerikanischen Immobilienbooms 2006 waren es dort 6 Prozent. Von den Industrieländern hat nur Spanien je dieses Niveau erreicht, kurz bevor die Branche dort kollabierte.

Lardy und andere Experten befürchten, dass ein starker Abschwung im Immobilienbereich und bei den Häuserpreisen der chinesischen Wirtschaft schweren Schaden zufügen könnte. In den 70 größten Städten fiel der durchschnittliche Preis für eine Immobilie im Mai bereits zum achten Mal in Folge. Würde die Nachfrage nach Stahl, Zement und Kupfer einbrechen, käme es zu Massenentlassungen. Lardy schätzt, dass etwa ein Viertel des chinesischen Stahlverbrauchs auf das Konto des Wohnungsbaus geht.

Laut Lardy besitzen 20 Prozent aller Einwohner von Peking zwei oder mehr Wohnungen in der Stadt. Ein starkes Abrutschen auf dem Immobilienmarkt würde den Wohlstand der Privathaushalte hart treffen, deren Konsum doch gestärkt werden soll und muss.

...
Natürlich würde das auch das Finanzsystem treffen, selbst wenn die meisten Hypotheken bereits konservativ bewertet sind. Die Provinzregierungen erzielen 30 bis 40 Prozent ihrer Einnahmen aus Landverkäufen, da technisch gesehen alles Land im Besitz des Staates ist. Damit finanzieren sie ihre Ausgaben.

Auch die vielen staatlichen Investmentgesellschaften nutzen Grundbesitz als Sicherheit, wenn sie sich Geld von Banken leihen, um Infrastrukturprojekte zu finanzieren. Staatseigene Betriebe und das staatlich kontrollierte Bankwesen werden von Immobilienspekulationen anscheinend unwiderstehlich angezogen. Fitch schätzt, dass 35 Prozent aller Bankkredite in China den Wechselfällen des Immobilienmarkts ausgesetzt sind. Und darin sind noch nicht die Kredite von Unternehmen enthalten, die sich das Geld zwar für betriebliche Dinge geliehen, es dann aber in Immobilien umgeleitet haben.

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Wenn es etwas gibt, das für Chinas Zukunft noch hoffen lässt, dann ist es die angebliche Stärke des Finanzsystems. Die Banken, die 90 Prozent aller Finanzanlagen kontrollieren, werden größtenteils vom Staat kontrolliert - mit einem Schuss ausländischen Investment. Die Zahl der faulen Kredite in ihren Büchern ist zu vernachlässigen.

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Doch selbst wenn die Kreditinstitute des Landes nach dem Platzen einer Immobilienblase in raue See geraten würden, gibt es immer noch die Notenbank, die Chinesische Volksbank. Sie sitzt auf ausländischen Devisen im Wert von 3,2 Billionen US-Dollar, mit denen ein Bankensturm oder andere Notfälle bekämpft werden könnten. Die Staatsverschuldung Chinas liegt bei etwa 50 Prozent der Wirtschaftsleistung von 2011, nominal sind es 7,3 Billionen US-Dollar. Die USA sind mit mehr als 80 Prozent des BIP verschuldet.

Aber die Oberfläche kann täuschen, sagt Victor Shih, Politikwissenschaftler an der amerikanischen Northwestern University. Er hat eine ganze Reihe von Informationsquellen innerhalb und außerhalb der chinesischen Regierung und hat sich intensiver als die meisten anderen westlichen Beobachter in Berichte der Regierung, Unternehmenszahlen, Bankakten und Anlageprospekte vertieft.

Shih zieht unterschiedliche Schlüsse aus den Befunden. Erstens: Wenn man die Verbindlichkeiten der Regierung in Peking, die Verschuldung der staatlichen Banken, von verschiedenen Behörden wie dem Eisenbahnministerium, den Staatsbetrieben, Investmentgesellschaften der Provinzregierungen und gegenseitigen Beteiligungen der staatlich kontrollierten Unternehmen zusammenrechnet, verdreifacht sich die chinesische Staatsverschuldung auf 150 Prozent und steigt rasant.

Zweitens: Die Zahl der faulen Kredite im Finanzsystem ist drastisch höher als offiziell verlautbart. Denn die Banken vertuschen sie auf Anordnung der Behörden, indem sie unentwegt verlängert werden. Ein Beispiel: 500 Milliarden US-Dollar an faulen Krediten wurden von den Behörden abgestoßen, um die Börsengänge der Staatsbanken Bank of China, China Construction Bank, Industrial & Commercial Bank of China und Agricultural Bank of China zu erleichtern. Jetzt sitzen diese Kredite bei verschiedenen Vermögensverwaltungsgesellschaften, ohne je abgeschrieben oder getilgt zu werden.

...
Die Gefahr für Chinas Banken liegt ironischerweise in einer Liquiditätskrise, die viele der faulen Kredite wie stinkende, gestrandete Wale anspülen könnte. Sollte Chinas Wachstum abbrechen, könnten viele Unternehmen und Anleger ihre Renminbi-Bestände ins Ausland transferieren. Solche einen Abfluss von Geldern gab es bereits im April, als Yuan im Wert von 11 Milliarden Dollar mehr aus China abflossen, als hereinkamen.

Korrupte Parteimitglieder und andere reiche Chinesen auf Kapitalflucht könnten Chinas vielgepriesenes Sicherheitsnetz aus den Devisenreserven im Volumen von 3,2 Billionen US-Dollar reißen lassen. Politikwissenschaftler Victor Shih schätzt, dass das reichste Prozent der chinesischen Haushalte ein Vermögen von 5 Billionen US-Dollar in Form von Bargeld und Immobilien angehäuft hat. Das Glücksspiel-Mekka Macao und die Löcher im Bankensystem bieten viele Möglichkeiten, dieses Geld außer Landes zu schaffen.

Wahrscheinlich würden nur größere politische Unruhen in China eine massive Kapitalflucht auslösen. Doch die Behörden scheinen in Alarmstimmung zu sein. In den vergangenen zwei Jahren haben sie mehr für Innere Sicherheit ausgegeben als für die Verteidigung.

Eine Einkommensschere, die sich immer weiter öffnet, die Zensur des Internets und die brutale Unterdrückung von Kritikern wecken Unzufriedenheit. Für die chinesische Mittelklasse erscheint das System manipuliert zugunsten der neuen Erbaristokratie: "Prinzlinge" werden die Nachfahren der Parteiführer genannt.

...
Forschung und Entwicklung in China besteht mehr aus Diebstahl von geistigem Eigentum, aus Industriespionage und Cyberattacken auf westliche Firmen als aus echter Zusammenarbeit mit ausländischen Konzernen, sagen einige Experten.

...
Die Herausforderung, China wieder auf den richtigen Weg zu bringen, ist in der Tat von epischen Ausmaßen.
http://www.welt.de/wall-street-journal/ ... sturz.html

"Vor dem Absturz" ist sicherlich übertrieben. Aber so weitergehen wie bisher kann es nicht und es wird aus meiner Sicht schon nicht unwesentliche "Turbulenzen" geben.

Was ist eure Meinung zur Zukunft Chinas?
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Adam Smith »

Doch selbst wenn die Kreditinstitute des Landes nach dem Platzen einer Immobilienblase in raue See geraten würden, gibt es immer noch die Notenbank, die Chinesische Volksbank. Sie sitzt auf ausländischen Devisen im Wert von 3,2 Billionen US-Dollar, mit denen ein Bankensturm oder andere Notfälle bekämpft werden könnten. Die Staatsverschuldung Chinas liegt bei etwa 50 Prozent der Wirtschaftsleistung von 2011, nominal sind es 7,3 Billionen US-Dollar. Die USA sind mit mehr als 80 Prozent des BIP verschuldet.
Die USA sind mit ungefähr 100% in Bezug auf das BIP verschuldet. China wird weiter stark wachsen aber nicht mehr mit Waschstumsraten von 10%.
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Mithrandir
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Mithrandir »

Einen Absturz halte ich für unwahrscheinlich - das Wachstum kann sich aber natürlich verlangsamen.
Es ist auch durchaus so, dass die chinesische Führung Probleme angeht, den vergleichsweise schwachen Binnenkonsum z. B.: Die derzeitigen Pläne sehen vor, diesen anzukurbeln, das geht einher mit Lohnerhöhungen und einem Ausbau des Sozialsystems, damit nicht mehr so viel gespart werden muss. Man muss den schwachen Binnenkonsum nicht unbedingt als Schwäche sehen, sondern kann ihn auch als Stärke sehen, wegen des ungeheuren Potentials der Möglichkeiten, ihn zu steigern.

Auch Chinas Bevölkerung weist Eigenschaften auf, die eine Fortsetzung des Aufstiegs sehr wahrscheinlich machen. Dazu gehören eine vergleichsweise materialistische Einstellung, hohe Wertschätzung für Bildung und Lernmotivation sowie Leistungsbereitschaft.

Dazu kommen eine recht gute Infrastruktur für den Transport von Menschen und Waren und eine strategische Industriepolitik.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Adam Smith »

Mithrandir » Mo 9. Jul 2012, 21:23 hat geschrieben: Auch Chinas Bevölkerung weist Eigenschaften auf, die eine Fortsetzung des Aufstiegs sehr wahrscheinlich machen. Dazu gehören eine vergleichsweise materialistische Einstellung, hohe Wertschätzung für Bildung und Lernmotivation sowie Leistungsbereitschaft.

Dass Passagen aus dem Buch unter dem provokanten Titel "Warum chinesische Mütter überlegen sind" im renommierten "Wall Street Journal" abgedruckt waren, brachte viele Mommy-Blogger erst recht gegen Chua auf
http://www.n-tv.de/panorama/Tiger-Mutte ... 32766.html

Ostasiaten haben übrigens einen höheren IQ als Europäer oder weiße Amerikaner.
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Thomas I
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Thomas I »

Mithrandir » Mo 9. Jul 2012, 21:23 hat geschrieben: Dazu kommen eine recht gute Infrastruktur für den Transport von Menschen und Waren.

Jein. In Relation zur Grösse der damit erschlossenen Gebieten und der Zahl potentieller Nutzer ist die Infrastruktur immernoch nur allenfalls befriedigend, in der Fläche des Landes eher sogar unzureichend.
pittbull

Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von pittbull »

Sebastian Hauk » Mo 9. Jul 2012, 21:31 hat geschrieben: Ostasiaten haben übrigens einen höheren IQ als Europäer oder weiße Amerikaner.
Liegt das an der Ernährung, oder woran?
Zuletzt geändert von pittbull am Montag 9. Juli 2012, 21:43, insgesamt 1-mal geändert.
Adam Smith
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Adam Smith »

pittbull » Mo 9. Jul 2012, 21:42 hat geschrieben: Liegt das an der Ernährung, oder woran?
Ich habe doch die Erklärung dafür gleich mitgepostet.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von pittbull »

Sebastian Hauk » Mo 9. Jul 2012, 21:46 hat geschrieben:
Ich habe doch die Erklärung dafür gleich mitgepostet.
Die Seite lädt nicht auf meinem ollen iPad. Kannst du den Grund für die hohe Intelligenz der Asiaten bitte kurz beschreiben?
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jack000
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von jack000 »

Sebastian Hauk » Mo 9. Jul 2012, 21:31 hat geschrieben:


http://www.n-tv.de/panorama/Tiger-Mutte ... 32766.html

Ostasiaten haben übrigens einen höheren IQ als Europäer oder weiße Amerikaner.
Wieso kommt es dann zu dieser beispielosen extrem hohen Ideenklaurate durch Chinesen?
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von MoOderSo »

pittbull » Mo 9. Jul 2012, 22:05 hat geschrieben: Die Seite lädt nicht auf meinem ollen iPad. Kannst du den Grund für die hohe Intelligenz der Asiaten bitte kurz beschreiben?
Sie dürfen als Kinder weder Deutschland sucht den Super-Spast noch Friedmanns Schnalle beim nachmittäglichen Hartz4-Talk gucken.
Der Anarchist ist kein Feind der Ordnung. Er liebt die Ordnung so sehr, daß er ihre Karikatur nicht erträgt.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Mithrandir »

Muss das sein, dass dieses Thema so zugemüllt wird?
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von eifelbauer »

jack » Mo 9. Jul 2012, 21:13 hat geschrieben: Wieso kommt es dann zu dieser beispielosen extrem hohen Ideenklaurate durch Chinesen?
Na ja.
Die Fälschungen haben wir bestellt.
Die Chinesen befriedigen nur die Nachfrage.
In manchen Bereichen werden inzwischen die chinesischen Innovationen von den Europäern kopiert.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von jack000 »

Chinesische Schüler Auswendiglernen sehr gut, Phantasie ungenügend
Chinas Schüler sind die besten - zumindest wenn es nach dem Pisa-Ranking geht. Shanghai landete auf Platz eins, Hongkong dicht dahinter auf Platz vier. Doch hinter dem Erfolg verbirgt sich ein Problem: Chinas Kinder können zwar gut auswendig lernen, doch ihre Kreativität und Phantasie verkümmern.

...
"Multinationale wie chinesische Unternehmen haben die gleichen Klagen über Chinas Universitätsabsolventen: Sie können nicht unabhängig arbeiten, ihnen fehlt soziales Geschick, um im Team zu arbeiten, und sie sind zu arrogant, neues Können zu erlernen", bemängelt Jiang Xueqin.

Schüler haben zu wenig Phantasie

Notwendig sei die Fähigkeit, Probleme zu identifizieren, in Einzelteile zu zerlegen, aus verschiedenen Blickwinkeln zu analysieren und eine Lösung zu finden, die auch über kulturelle Grenzen hinweg vermittelt werden könne. "Diese Fähigkeit zu 'kritischem Denken' müssen chinesische Studenten lernen, wenn sie global wettbewerbsfähig werden wollen."
Zusammenfassung:
In einer Studie in 21 Ländern, die im November in China für Aufsehen sorgte, waren chinesische Schüler mit ihrer Phantasie das Schlusslicht. In Kreativität kamen sie nur auf den fünftletzten Platz. "Die Ergebnisse sind schockierend", mahnte die "China Daily" zum Umdenken. Die Kinder hätten kaum die Chance, ihre Vorstellungskraft zu nutzen.
http://www.spiegel.de/schulspiegel/wiss ... 34775.html

"Das ist alles im Kommen, bla bla, bald haben Chinesen alles, bla bla, bald bauen Chinesen Autos wie Mercedes, BWM, Volkswagen, Audi und Porsche, bla bla, ..... bla bla bla ..."...
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Adam Smith »

pittbull » Mo 9. Jul 2012, 22:05 hat geschrieben: Die Seite lädt nicht auf meinem ollen iPad. Kannst du den Grund für die hohe Intelligenz der Asiaten bitte kurz beschreiben?
Hier wird das gut erklärt:

http://www.gutefrage.net/frage/wieso-si ... so-begabt-

http://www.n-tv.de/panorama/Tiger-Mutte ... 32766.html
Zuletzt geändert von Adam Smith am Montag 9. Juli 2012, 22:23, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Emin »

So schnell wie in dem Artikel angedeutet sind die gigantischen Devisenreserven nicht verzehrt. Fast die Hälfte aller Währungsreserven überhaupt sind chinesisch, damit überlebt man auch eine geplatzte Immobilienblase.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Kibuka »

Bevor China abstürzt, stürzen alle EU-Länder ab. China ist seit Jahren auf großer Einkaustour im Westen. Der Aufstieg zu einer Industriemacht wird von allen Experten vorhergesagt.

Ob es dazwischen einmal auch Phasen niedriger Wachstumsraten gibt sei einmal dahingestellt, entscheidend ist der Trend. Und der trend is your friend!
Zuletzt geändert von Kibuka am Montag 9. Juli 2012, 23:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Tantris »

Emin » Mo 9. Jul 2012, 22:53 hat geschrieben:So schnell wie in dem Artikel angedeutet sind die gigantischen Devisenreserven nicht verzehrt. Fast die Hälfte aller Währungsreserven überhaupt sind chinesisch, damit überlebt man auch eine geplatzte Immobilienblase.
Ebent. Wenn die chinesen pleite sind, verkaufen sie halt die usa. Aber, an wen? ??
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Schmidt »

China kann nur untergehen denn der Staat hat da vielzuviel Macht. Da ist vielzuwenig privatisiert. Wenn die nicht bald mehr deregulieren und privatisieren wie wir ists bald aus. Die sollten von uns lernen wie toll es in den letzten 20 Jahren bergauf ging dank Rezepten von Friedmann und Hayek.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von schokoschendrezki »

Dass man eine Verringerung der Wachstumrate auf 4 Prozent als "Absturz" bezeichnet scheint mir darauf hinzudeuten, dass hier vielleicht auch ein gewisser journalistischer Alarmismus im Spiel war. Zumindest aus ökologischer Sicht bedeutet eine gewisse Dämpfung der enormen Wachstumsraten vielleicht gar nicht den "Absturz" sondern im Gegenteil: Die Rettung.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von pikant »

Schmidt » Mo 16. Jul 2012, 14:19 hat geschrieben:China kann nur untergehen denn der Staat hat da vielzuviel Macht. Da ist vielzuwenig privatisiert. Wenn die nicht bald mehr deregulieren und privatisieren wie wir ists bald aus. Die sollten von uns lernen wie toll es in den letzten 20 Jahren bergauf ging dank Rezepten von Friedmann und Hayek.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Kibuka »

pikant » Mo 16. Jul 2012, 15:09 hat geschrieben:
Agenda 2020 fuer China?
Die Aussage von Schmidt dürfte wohl ironisch gemeint sein!
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von EarlGreyxx »

Selten so einen Haufen Schwachfug gehört ....China vor dem Absturz. ..

Das wird sich bei denen so bei ca. 5>6 % Wachstum einpendeln, ...und das sind immer noch 100% mehr als bei uns, und wir erreichen diese 3% auch nur *bestenfalls* .

Ich fürchte mich nur vor dem Augenblick, in welchem China und Indien NICHT mehr aufeinander losgehen wollen, sondern eine Wirtschaftsunion bilden ( könnten ) ...weiiiaaaaaaa.
Bin mir absolut NICHT sicher, ob der US-$ in 20 Jahren noch die No. 1 ist, ...Amerika selbst ist es mit Sicherheit ( schon heute ) nicht mehr .
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Lupus »

Kibuka » Mo 9. Jul 2012, 23:16 hat geschrieben:Der Aufstieg zu einer Industriemacht wird von allen Experten vorhergesagt.
Das ist dann das sicherste Anzeichen, dass es genau so nicht kommt. China wird genauso in sich zusammenbrechen wie einst die New Economy. Chinas Aufstieg kommt 100 Jahre zu spät. Die Energieressourcen gehen zur Neige und die Ein-Kind-Geburtenpolitik werden größere Schneisen der Verwüstung schlagen als im Westen der Feminismus, Abtreibungen, Scheidungsrechtsreform und die Einführung der Antibaby-Pille.

Wenn schon die USA und Europa wirtschaftlich zusammenbrechen: Wohin soll China dann exportieren? Und Wachstum aufgrund von Binnenkonsum wird es nicht geben. Dafür ist die Zeit abgelaufen, weil wie gesagt Energie und Rohstoffe schon viel zu teuer geworden sind. Mal ganz von dem unglückseligen Beamtenapparat, der immer noch auf Sozialismus aufgebaut ist, dem unfähigen Bankenwesen mit seinen Wucherzinsen und den gefälschten Wachstumsstatistiken abesehen. Letzten Endes ist China keine Marktwirtschaft. Allein das reicht schon zum Untergang.
Bitte sehen Sie weiter! Es gibt hier nichts zu gehen!
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Kibuka »

Lupus » So 22. Jul 2012, 12:27 hat geschrieben: Das ist dann das sicherste Anzeichen, dass es genau so nicht kommt. China wird genauso in sich zusammenbrechen wie einst die New Economy. Chinas Aufstieg kommt 100 Jahre zu spät. Die Energieressourcen gehen zur Neige und die Ein-Kind-Geburtenpolitik werden größere Schneisen der Verwüstung schlagen als im Westen der Feminismus, Abtreibungen, Scheidungsrechtsreform und die Einführung der Antibaby-Pille.

Wenn schon die USA und Europa wirtschaftlich zusammenbrechen: Wohin soll China dann exportieren? Und Wachstum aufgrund von Binnenkonsum wird es nicht geben. Dafür ist die Zeit abgelaufen, weil wie gesagt Energie und Rohstoffe schon viel zu teuer geworden sind. Mal ganz von dem unglückseligen Beamtenapparat, der immer noch auf Sozialismus aufgebaut ist, dem unfähigen Bankenwesen mit seinen Wucherzinsen und den gefälschten Wachstumsstatistiken abesehen. Letzten Endes ist China keine Marktwirtschaft. Allein das reicht schon zum Untergang.
Deine Phantasie ist angesichts der Realdaten (Wachstum, Anstieg der Vermögen, Devisenreserven, Kauf von Unternehmen, etc.) schon recht blühend. In der Psychoanalytik würde man von einer zwanghaft vorhandenen Realitätsverweigerung sprechen.

BTW: Die USA und Europa brechen zusammen? :p
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Lupus »

[quote="Kibuka » So 22. Jul 2012, 13:53]BTW: Die USA und Europa brechen zusammen? :p[/quote]
Kauf dir doch einfach mal ne Tageszeitung. :D
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von jack000 »

Die China-Blase

In einem Vierteljahr will China einen senkrechten Superlativ schaffen. Bauherren in Deutschland veranschlagen für ein solides Einfamilienhaus gern ein Jahr. Der Bauherr in Changsha, die Firmengruppe Broad, ist vor allem für Klimaanlagen bekannt und hat noch nie eine ähnlich monumentale Konstruktion errichtet. Man kann das Projekt so oder so sehen: als spektakulären Beweis, dass China zu immer noch mehr Rekorden fähig ist. Oder als riskanten Schnellbau in einem Erdbebengebiet, der gerade noch gefehlt hat in einem Land, in dem sich schon viele der ganz normalen Wolkenkratzer durch eine eher mäßige Qualität auszeichnen.

So oder so: Die XXL-Pläne fallen in eine Zeit, in der fraglich ist, ob die ökonomische Rekordjagd der Volksrepublik noch weitergehen kann. Oder ob der Aufsteiger in Fernost übertreibt und – zumindest vorübergehend – scheitern muss.

...
Träume einzelner Unternehmer sind bereits geplatzt. Der umtriebige Ingenieur Wang Chuanfu wähnte sich bereits als neuer Auto-Kaiser. 1995 gründete er seine Firma BYD (Build Your Dreams – Verwirkliche Deine Träume) als Batteriehersteller. 2003 erwarb er einen maroden Autoproduzenten, um – so das Ziel – bis 2025 der größte Pkw-Anbieter der Erde zu werden. Geschäfte und Aktienkurs legten schnell zu – bis sie rasant fielen. Aktuell erzielt BYD kaum noch Gewinn, im Wachstumsmarkt China sinkt der Pkw-Absatz. „BYD wollte anfangs nur unser Knowhow und meinte, alles selber umsetzen zu können“, berichtet Peter Bauer, Chef des Münchner Chip-Konzerns Infineon. „Heute ist BYD ein guter Kunde.“

Mitunter machen sich Fernost-Firmen auf sehr fragwürdige Art größer, als sie sind. Unternehmensbilanzen sei nicht immer zu trauen – wie die Hongkonger Analysefirma Muddy Waters warnt, die sich nach einem alten chinesischen Sprichwort benennt: „Trübe Gewässer erleichtern es, Fische zu fangen.“

Selbst vermeintliche Siegerbranchen sind nicht garantiert solide. Beispiel Solarzellen. Richtig ist, dass chinesische Hersteller den Weltmarkt vereinnahmen konnten und deutsche Anbieter wie Solon und Q-Cells pleitegingen. Richtig ist aber auch, dass die Angreifer aus Fernost bei ihren Niedrigpreisen nichts verdienen – wie Huang Ming, Chef von Himin Solar, kürzlich offenbarte: „Wir haben keine Gesetze wie die Deutschen, die Unternehmen zwingen, ab einem gewissen Punkt Insolvenz anzumelden. So ist die Katastrophe weniger sichtbar. Die zehn größten chinesischen Solarfirmen an der New Yorker Börse machten voriges Jahr zwei Milliarden Dollar Verlust.“

...
In China wird in einer so gigantischen Dimension gebaut, dass es notwendig ist, einen Begriff einzuführen: „weiße Elefanten“. Die Könige von Siam, dem heutigen Thailand, schenkten einem Höfling, der in Ungnade gefallen war, einst einen weißen Elefanten, um ihn durch die hohen Unterhaltskosten zu ruinieren. Wenn angelsächsische Fachleute heute von „weißen Elefanten“ sprechen, meinen sie eine Anschaffung, die viel kostet und wenig nützt. Oft meinen sie dann China.

...
Ähnlich undurchsichtig ist die Lage der Banken. Offiziell melden sie Rekordgewinne und gelten als stabil. Doch eine Deutsche-Bank-Studie geht davon aus, dass ein Viertel aller Bankkredite den nun so wackligen Immobiliensektor betreffen. Die Rating-Agentur Fitch nennt sogar 35 Prozent. Schlechte Darlehen für Staatskonzerne und „weiße Elefanten“, so Kritiker, würden gern einfach kaschiert.

Was all die China-Phänomene in der Gesamtschau nun bedeuten? Dass Edward Chancellor vom US-Vermögensverwalter GMO womöglich Recht hat, wenn er sagt: „Ich weiß nicht, wann der Einbruch einsetzt. Ich weiß nur, dass China alle Symptome eines exzessiven Booms aufweist, der klassischerweise übel endet.“ FOCUS fragte auch die deutschen Dax30-Konzerne nach den China-Risiken. Die 13, die eine Antwort wagen, beurteilen die Lage so: Drei befürchten soziale Spannungen und Proteste, je sechs eine nachlassende Exportkraft, Überinvestitionen in die Infrastruktur oder eine Immobilienblase, sieben eine Bankenkrise.
http://www.focus.de/finanzen/news/konju ... 97387.html

Auch wenn einiges vorzuweisen ist, die Fassade bröckelt immer mehr und es kommt zum Vorschein, was sich tatsächlich dahinter verbirgt ... häufig nichts!
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Adam Smith »

Lupus » So 22. Jul 2012, 13:27 hat geschrieben: Das ist dann das sicherste Anzeichen, dass es genau so nicht kommt.
:p
Derzeit verlassen Schätzungen zufolge zwischen 300.000 und 600.000 Ingenieure pro Jahr chinesische Universitäten – mindestens drei Mal so viele wie in den USA.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-10/Weltwirtschaft

Die Chinesen setzen auf Bildung. Ostasiaten schneiden bei Intelligenztests besser ab als Europäer.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Adam Smith »

Lupus » So 22. Jul 2012, 13:27 hat geschrieben:
Wenn schon die USA und Europa wirtschaftlich zusammenbrechen: Wohin soll China dann exportieren?
In die Nachbarländer.
Chinas Entwicklung ist keine Ausnahme. Zahlreiche weitere Schwellenländer in Asien und Lateinamerika sind derzeit mit Sieben-Meilen-Stiefeln auf der wirtschaftlichen Überholspur unterwegs. Das wirft Fragen nach der Zukunft auf: Wie wird die Weltwirtschaft im Jahr 2050 aussehen? Wer gewinnt und wer verliert? Wo liegen die Chancen und Risiken dieser Entwicklung?

...

Da ist zum einen das enorme Reservoir an Arbeitskräften, von dem die Schwellenländer zehren: In Asien werden im Jahr 2050 nach UN-Schätzungen 5,2 Milliarden Menschen leben – knapp 60 Prozent der Weltbevölkerung von dann rund neun Milliarden Menschen
http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-10/Weltwirtschaft
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von jack000 »

Chinas Wirtschaft rückt in das Zentrum der Krise
Das Wachstum in den großen Schwellenländern kommt ins Stocken. Der chinesische Index verliert fünf Prozent und das Wachstum lässt nach, was zu einer Finanzkrise in dem Schwellenland führen könnte.

[...]
"Der Abschwung hat die Emerging Markets erreicht", sagt Stephen Jen, Manager bei SLJ Macro Partners. Neueste Konjunkturzahlen wie der chinesische Einkaufsmanagerindex deuten darauf hin, dass der Wachstumsmotor des Riesenreichs zu stottern beginnt.

Das Gros der Investoren sei sich des Risikos noch nicht bewusst. Den Märkten drohe ein böses Erwachen: "Die Weltwirtschaft hat gerade mal die Hälfte der verlorenen Dekade hinter sich, die mit der Subprime-Krise 2008 begonnen hat", sagt Hedgefonds-Manager Jen.

[...]
Für viele überraschend wird das scheinbar vor Kraft strotzende China das neue Zentrum der Krise: Seit Anfang des Jahres hat der chinesische Aktienindex CSI300 fünf Prozent an Wert verloren. Mit Ausnahme des spanischen Ibex stehen die Aktienindizes aller übrigen großen Volkswirtschaften 2012 im Plus.

Der Deutsche Aktienindex Dax notiert mit fast 19 Prozent im grünen Bereich. Wie ernst die Lage im Reich der Mitte ist, macht der Kursverlauf des chinesischen Index seit 2009 deutlich: Festlands-Aktien haben eben erst ein Dreijahrestief markiert.

Am Freitag standen sie so niedrig wie in der Finanzkrise. Allein die Hoffnung auf eine Geldspritze durch die People’s Bank of China ließ die Kurse in Schanghai und Shenzhen am Montag um ein Prozent klettern.

"Chinas Wirtschaftswachstum dieses Jahr dürfte am Ende klar unter der Marke von acht Prozent herauskommen", sagt Thomas Gitzel, Chefökonom bei der VP Bank. Im dritten Quartal werde die Konjunktur wahrscheinlich noch schwächer sein als im enttäuschenden zweiten.

Von April bis Juni war die Wirtschaft um 7,6 Prozent expandiert. Immer mehr Volkswirte gehen davon aus, dass Peking sein offizielles Wachstumsziel von 7,5 Prozent für das Gesamtjahr nicht wird halten können. Es wäre das erste Mal seit der Asienkrise von 1998.

Expansionsraten von unter sieben Prozent gelten für die Volksrepublik als gefährlich. Die Milliardennation ist zum Wachstum verdammt, um das Heer der Arbeitssuchenden in Lohn und Brot zu bringen und soziale Unruhen zu vermeiden.

Damit nicht genug: Ein Konjunktureinbruch könnte eine Finanzkrise nach sich ziehen. Denn viel von dem Boom der vergangenen Jahre basierte auf gepumptem Geld. Zahlreiche der damals ausgegebenen Kredite drohen nun zu platzen: Sie werden "faul".
http://www.welt.de/finanzen/article1089 ... Krise.html

Holzauge sei Wachsam. Irgendwann wollen die Investoren auch mal reales Geld sehen!
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Tantris »

schokoschendrezki » Mo 16. Jul 2012, 16:06 hat geschrieben:Dass man eine Verringerung der Wachstumrate auf 4 Prozent als "Absturz" bezeichnet scheint mir darauf hinzudeuten, dass hier vielleicht auch ein gewisser journalistischer Alarmismus im Spiel war. Zumindest aus ökologischer Sicht bedeutet eine gewisse Dämpfung der enormen Wachstumsraten vielleicht gar nicht den "Absturz" sondern im Gegenteil: Die Rettung.
Das sowieso. China stürzt nicht ab, es fängt nur langsam an etwas weniger schnell stärker zu wachsen.

Die sturz-metapher in den medien kommt wohl daher, weil sich kein arsch überhaupt für die verhältnisse in china interessiert. Es geht nur darum, was aus MEINEM geld wird!

Und irgendwelche kurse stürzen jetzt tatsächlich ab, weil viele offenbar gemeint haben, die übertreibung würde ewig so weiter gehen.
Nicht die volksrepublik, dein depot ist absturzgefährdet, wenn du zu sehr auf chinesisches rekordwachstum gewettet hast.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Haitu »

Wenn ich das richtig sehen, dann ist der wirtschaftliche Erfolg Chinas im Wesentlichen immer noch auf den Export von Textilien und EDV- bzw. Elektronikartikel gestützt und das wegen der niedrigen Löhne bei der Herstellung.
Das wird sich mit der Zeit relativieren, weil immer mehr der 1,3 Milliarden Chinesen daran teilhaben wollen.
Ob der Chinese zu dieser intrinsisch motivierten Qualitätsherstellung der Deutschen im Maschinenbau und überhaupt fähig ist, wage ich zu bezweifeln. "Made in Germany" wird nicht untergehen.
Das habe ich in der Zeit in der ich auf Montage im In- und Ausland war erfahren, da wo es auf Präzision und Funktionalität ankommt, werden die Deutschen gerufen. Und es wird bezahlt was es kostet.
Was den Chinesen wie auch den Russen bleibt ist das Rohstoffreservoire.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Kibuka »

Haitu hat geschrieben:Wenn ich das richtig sehen, dann ist der wirtschaftliche Erfolg Chinas im Wesentlichen immer noch auf den Export von Textilien und EDV- bzw. Elektronikartikel gestützt und das wegen der niedrigen Löhne bei der Herstellung.
Das wird sich mit der Zeit relativieren, weil immer mehr der 1,3 Milliarden Chinesen daran teilhaben wollen.
Ob der Chinese zu dieser intrinsisch motivierten Qualitätsherstellung der Deutschen im Maschinenbau und überhaupt fähig ist, wage ich zu bezweifeln. "Made in Germany" wird nicht untergehen.
Das habe ich in der Zeit in der ich auf Montage im In- und Ausland war erfahren, da wo es auf Präzision und Funktionalität ankommt, werden die Deutschen gerufen. Und es wird bezahlt was es kostet.
Was den Chinesen wie auch den Russen bleibt ist das Rohstoffreservoire.
Dir ist wohl entgangen das die Chinesen seit Jahren kräftig deutsche Maschinenbauer und andere mittelständische Unternehmen aufkaufen.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Haitu »

Kibuka » So 16. Sep 2012, 10:45 hat geschrieben:
Dir ist wohl entgangen das die Chinesen seit Jahren kräftig deutsche Maschinenbauer und andere mittelständische Unternehmen aufkaufen.
Das bestätigt meine Aussage, dass die deutsche Arbeitsgründlichkeit gefragt ist.
Stimmt, ist mir entgangen. Ist mir aber auch egal.
Wer mich am Ende für meine Arbeit bezahlt ist mir wurscht, Ich nehme auch Renminbi Yuan, solange er mich Qualität herstellen lässt.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Kibuka »

Firmenjagd im alten Europa - China auf Einkaufstour in Deutschland

China hortet nicht nur wichtige Rohstoffe für die Produktion von Elektrogeräten, sondern geht auch im großen Stil auf Einkaufstour – in Deutschland. Bei mehreren deutschen Unternehmen liegen Millionenangebote auf dem Tisch.

Chinesische Staatskonzerne wollen mehr deutsche Unternehmen kaufen. Der Baumaschinenkonzern Shandong Heavy Industry verhandele über einen Einstieg beim Gabelstaplerbauer Kion, meldete das „Handelsblatt“. Außerdem sei Shenyang Machine Tool am Werkzeugmaschinenbauer MAG interessiert. Sollten die beiden Geschäfte zustande kommen, wären es die bislang wertvollsten Einkäufe Chinas in Deutschland: In Kion wollen die Chinesen 700 Millionen Euro investieren. Für MAG soll es um bis zu 500 Millionen Euro gehen.

http://www.focus.de/finanzen/news/unter ... 05919.html
Die Chinesen eignen sich das notwendige Know-How an. Und sie werden nicht ewig nur "Billigware" produzieren. Japan hat auch nicht ewig nur westliche Industrieprodukte nachgebaut.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 16. September 2012, 11:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » So 16. Sep 2012, 10:28 hat geschrieben:
Die Chinesen eignen sich das notwendige Know-How an. Und sie werden nicht ewig nur "Billigware" produzieren. Japan hat auch nicht ewig nur westliche Industrieprodukte nachgebaut.
Ja ,das weiß doch mittlerweile jeder.
Und weiter ?

Sollten wir also China mit Deutscher Technologie ne Ampel am Arsch einbauen,die immer anzeigt wann China pupst und wann es bereit ist,das man ihm in den Arsch kriechen kann ?
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Haitu »

Kibuka » So 16. Sep 2012, 11:28 hat geschrieben:
Die Chinesen eignen sich das notwendige Know-How an. Und sie werden nicht ewig nur "Billigware" produzieren. Japan hat auch nicht ewig nur westliche Industrieprodukte nachgebaut.
Was das Know-How des chinesischen Facharbeiters angeht, glaube ich auf Generationen nicht daran, dass es den deutschen ersetzen könnte.
Das sind unsere Traditionen.
Dass der chinesische Unternehmer/Manager den anderen in der Welt überlegen ist, kann ich mir schon eher vorstellen.
Das sind deren Traditionen.
Als Vergleich ziehe ich hier mal den 100jährigen Krieg zwischen Frankreich und England heran. Da haben die Engländer oft in krasser Unterzahl die französischen Heere geschlagen weil die Engländer ihre Bogenschützen hatten. Die Franzosen konnten denen nichts entgegensetzen weil ein Bogenschütze (englische Tradition) 10-15 Jahre Ausbildung benötigte um fit zu sein.
Ich hoffe mal, dass der Vergleich nicht all zu stark hinkt.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Lupenreiner Demokrat »

Haitu, um Ihren Vergleich mal aufzugreifen, ich kann mir nicht vorstellen das die Chinesen Hemmungen hätten oder zögern würden, nach der ersten Schlacht gleich eigene Bogenschützen auszubilden.

Die Chinesen durchlaufen alle Entwicklungsstadien, die auch die beiden anderen Paradebeispiele für aufstrebende Industrienationen durchlaufen haben. Zuerst war es Deutschland in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts, dann Japan in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und nun China in der ersten Hälfte des 21 Jahrhunderts. Alle drei Nationen waren anfangs dafür bekannt, dass sie Waren kopiert und gefälscht und eine menschenfeindliche Sozialpolitik gegen ihre Arbeitermassen gefahren haben. Deutschland und Japan haben den Absprung letztendlich geschafft, und auch China weiß, dass man früher oder später auch auf den Binnenmarkt setzen und sozialen Verwerfungen entgegentreten muss, um dauerhaft Wohlstand und innere Sicherheit gewährleisten zu können.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von gallerie »

Lupenreiner Demokrat » So 16. Sep 2012, 21:32 hat geschrieben:Haitu, um Ihren Vergleich mal aufzugreifen, ich kann mir nicht vorstellen das die Chinesen Hemmungen hätten oder zögern würden, nach der ersten Schlacht gleich eigene Bogenschützen auszubilden.

Die Chinesen durchlaufen alle Entwicklungsstadien, die auch die beiden anderen Paradebeispiele für aufstrebende Industrienationen durchlaufen haben. Zuerst war es Deutschland in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts, dann Japan in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und nun China in der ersten Hälfte des 21 Jahrhunderts. Alle drei Nationen waren anfangs dafür bekannt, dass sie Waren kopiert und gefälscht und eine menschenfeindliche Sozialpolitik gegen ihre Arbeitermassen gefahren haben. Deutschland und Japan haben den Absprung letztendlich geschafft, und auch China weiß, dass man früher oder später auch auf den Binnenmarkt setzen und sozialen Verwerfungen entgegentreten muss, um dauerhaft Wohlstand und innere Sicherheit gewährleisten zu können.
…die Chinesen durchlaufen eben nicht die gleichen Entwicklungsstadien wie das Europa des 19. Jahrhundert. China hat aus der globalen Geschichte gelernt.
Es sind die spirituellen und religiösen Wurzeln im Lernprozess mit der historisch dargelegten Entwicklung der Industrialisierung in Europa, die eine Eigendynamik kennzeichnet.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Lupenreiner Demokrat »

gallerie » So 16. Sep 2012, 16:05 hat geschrieben:
…die Chinesen durchlaufen eben nicht die gleichen Entwicklungsstadien wie das Europa des 19. Jahrhundert. China hat aus der globalen Geschichte gelernt.
Es sind die spirituellen und religiösen Wurzeln im Lernprozess mit der historisch dargelegten Entwicklung der Industrialisierung in Europa, die eine Eigendynamik kennzeichnet.
Kommunismus und Kapitalismus im Verbund hat es weltweit noch nicht gegeben.
Ich habe auch nicht gesagt, dass China die gleiche Entwicklung durchläuft wie die europäischen Industrienationen des 19ten Jahrhunderts. Meine Aussage war das die Industrialisierung in China ähnlich abläuft wie in Deutschland und Japan, und es gibt zahlreiche Beispiele, die das belegen. Alle drei Länder haben in der Anfangsphase nur Waren kopiert und gefälscht und den Markt mit Billigprodukten überschwemmt. Alle drei Nationen hatten zu Beginn des Aufstiegs eine katastrophale Sozialpolitik und haben diese Stück für Stück revidiert. Alle drei Länder haben mit einer Exportorientierten Wirtschaft begonnen und nach und nach dem Binnenmarkt mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das jede der drei Nationen im Detail Besonderheiten vorweist, daran habe ich keinen Zweifel.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Haitu »

Lupenreiner Demokrat » So 16. Sep 2012, 16:32 hat geschrieben:Haitu, um Ihren Vergleich mal aufzugreifen, ich kann mir nicht vorstellen das die Chinesen Hemmungen hätten oder zögern würden, nach der ersten Schlacht gleich eigene Bogenschützen auszubilden.

Die Chinesen durchlaufen alle Entwicklungsstadien, die auch die beiden anderen Paradebeispiele für aufstrebende Industrienationen durchlaufen haben. Zuerst war es Deutschland in der zweiten Hälfte des 19 Jahrhunderts, dann Japan in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und nun China in der ersten Hälfte des 21 Jahrhunderts. Alle drei Nationen waren anfangs dafür bekannt, dass sie Waren kopiert und gefälscht und eine menschenfeindliche Sozialpolitik gegen ihre Arbeitermassen gefahren haben. Deutschland und Japan haben den Absprung letztendlich geschafft, und auch China weiß, dass man früher oder später auch auf den Binnenmarkt setzen und sozialen Verwerfungen entgegentreten muss, um dauerhaft Wohlstand und innere Sicherheit gewährleisten zu können.
Um den Vergleich zu erläutern. Die Franzosen hatten ja nun bis zur nächsten Schlacht keine 10 Jahre Zeit um Bogenschützen auszubilden, darum haben sie sich Armbrustschützen aus Italien gekauft. Was letztendlich aber nichts gebracht hat, weil die Frequenz einer Armbrust wesentlich geringer ist als die eines Bogens. Das aber nur am Rande.
Dass die Schritte zum Wohlstand einer Nation im Prinzip die gleichen sind, glaube ich auch. Dennoch wird das Ergebnis ein anders sein. Deutschland und Japan unterscheiden sich doch sehr.
Und ich glaube auch, dass China sich dann irgendwann zu so etwas wie zu eine Demokratie entwickeln wird.
Wenn es viel zu gewinnen gibt sind die Begehrlichkeiten groß und meiner Meinung nach sind es immer drei Gruppen die sich den Großteil einverleiben wollen und es letztendlich auch bekommen, die Unternehmer/Manager, die Politiker und die Religion und erst wenn die satt sind kommt das Volk. Die Politik scheint mir die Gruppe zu sein, wo sich das vorhandene Geld am einfachsten in die Breite ziehen lässt.
Ist das verständlich was ich damit ausdrücken will?
gallerie » So 16. Sep 2012, 17:05 hat geschrieben: …die Chinesen durchlaufen eben nicht die gleichen Entwicklungsstadien wie das Europa des 19. Jahrhundert. China hat aus der globalen Geschichte gelernt.
Es sind die spirituellen und religiösen Wurzeln im Lernprozess mit der historisch dargelegten Entwicklung der Industrialisierung in Europa, die eine Eigendynamik kennzeichnet.
Kommunismus und Kapitalismus im Verbund hat es weltweit noch nicht gegeben.
Es sind die spirituellen und religiösen Wurzeln im Lernprozess mit der historisch dargelegten Entwicklung der Industrialisierung in Europa, die eine Eigendynamik kennzeichnet.

Kannst du das für einen deutschen Arbeiter bitte anders ausdrücken? Oder soll das heißen, die Chinesen machen das selbe wie wir, bloß auf andere Art und darum kommt da was Neues bei raus?
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von gallerie »

Haitu » Mo 17. Sep 2012, 00:25 hat geschrieben: Um den Vergleich zu erläutern. Die Franzosen hatten ja nun bis zur nächsten Schlacht keine 10 Jahre Zeit um Bogenschützen auszubilden, darum haben sie sich Armbrustschützen aus Italien gekauft. Was letztendlich aber nichts gebracht hat, weil die Frequenz einer Armbrust wesentlich geringer ist als die eines Bogens. Das aber nur am Rande.
Dass die Schritte zum Wohlstand einer Nation im Prinzip die gleichen sind, glaube ich auch. Dennoch wird das Ergebnis ein anders sein. Deutschland und Japan unterscheiden sich doch sehr.
Und ich glaube auch, dass China sich dann irgendwann zu so etwas wie zu eine Demokratie entwickeln wird.
Wenn es viel zu gewinnen gibt sind die Begehrlichkeiten groß und meiner Meinung nach sind es immer drei Gruppen die sich den Großteil einverleiben wollen und es letztendlich auch bekommen, die Unternehmer/Manager, die Politiker und die Religion und erst wenn die satt sind kommt das Volk. Die Politik scheint mir die Gruppe zu sein, wo sich das vorhandene Geld am einfachsten in die Breite ziehen lässt.
Ist das verständlich was ich damit ausdrücken will?



Es sind die spirituellen und religiösen Wurzeln im Lernprozess mit der historisch dargelegten Entwicklung der Industrialisierung in Europa, die eine Eigendynamik kennzeichnet.

Kannst du das für einen deutschen Arbeiter bitte anders ausdrücken? Oder soll das heißen, die Chinesen machen das selbe wie wir, bloß auf andere Art und darum kommt da was Neues bei raus?
…sie machen es nicht nur anders sondern auch zukunftssicherer.
Dabei spielt die Gesellschaftsform keine grundlegende Rolle mehr.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Haitu »

gallerie » So 16. Sep 2012, 19:39 hat geschrieben:
…sie machen es nicht nur anders sondern auch zukunftssicherer.
Dabei spielt die Gesellschaftsform keine grundlegende Rolle mehr.
Zukunft, das ist eine lange Zeit. Wollen erst mal schaun, ob das Ökosystem Erde das durchhält.
Solange es satt zu essen gab und keine Prügel, war die Gesellschaftsform schon immer egal und daran, dass die Chinesische Regierung sich in der Zukunft als humanistischer Verein sieht, glaube ich nicht.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Haitu » So 16. Sep 2012, 23:39 hat geschrieben:.... die Chinesische Regierung sich in der Zukunft als humanistischer Verein sieht, glaube ich nicht.
Wohl kaum.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von schokoschendrezki »

gallerie » So 16. Sep 2012, 19:39 hat geschrieben:
…sie machen es nicht nur anders sondern auch zukunftssicherer.
Dabei spielt die Gesellschaftsform keine grundlegende Rolle mehr.
Darin besteht möglicherweise aber auch eine gewisse Gefahr. Ich habe schon häufig die Meinung gehört, dass in großen Teilen der chinesischen Bevölkerung und vor allem auch der KP Chinas eine Art ideologisches Vakuum herrscht und man nicht wissen könne, womit dieses in Zukunft ausgefüllt werde. "Nationalismus" in unserem im 19. Jahrhundert geprägten Sinn zum Beispiel gibt es in China nicht, das sich traditionell als "Reich der Mitte" im Sinne eines Weltzentrums versteht und einen Nationalismus als Rezept gegen Minderwertigkeitsgefühle praktisch nicht nötig hatte. Die ganze Absurdität des derzeitigen Konflikts Chinas mit Japan um ein paar unbewohnte Inseln zeigt das ja: Sushi-Restaurants und japanische Autohäuser hängen chinesische Flaggen als "Bekenntnis" zu China auf und vor allem, um sich gegen antijapanische Randalierer zu schützen. Die Chinesen haben ein Vierteljahrhundert geschuftet und durch Handel und Produktion eine Weltmacht geschaffen und wissen jetzt nicht wohin mit ihrer Kraft. Deshalb wäre es so enorm wichtig, primitive und kulturalistische antichinesische Reflexe von seiten der europäischeen und amerikanischen Bevölkerung zu überwinden und auf Kooperation zu setzen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Montag 17. September 2012, 10:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von ThorsHamar »

Der finale Verkauf der freien Welt an die Kommunisten geht weiter:
http://www.welt.de/?config=articleidfro ... =109267348
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von schokoschendrezki »

ThorsHamar » Mo 17. Sep 2012, 10:50 hat geschrieben:Der finale Verkauf der freien Welt an die Kommunisten geht weiter:
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Müssen wir jetzt alle sterben? :rolleyes:

Meines Wissens gehen die neuen chinesischen Eigentümer von Volvo PKW - im Gegensatz zu den schwedischen und amerikanischen Vorbesitzern - ziemlich pfleglich und verantwortlich mit dem Unternehmen um. Ohne die Chinesen wäre die Marke schon futsch.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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ThorsHamar
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 09:58 hat geschrieben:
Müssen wir jetzt alle sterben? :rolleyes:

Meines Wissens gehen die neuen chinesischen Eigentümer von Volvo PKW - im Gegensatz zu den schwedischen und amerikanischen Vorbesitzern - ziemlich pfleglich und verantwortlich mit dem Unternehmen um. Ohne die Chinesen wäre die Marke schon futsch.
Eben!
Und sterben müssen wir alle in jedem Falle, um mal ein kleines Gedicht einzubauen .... :cool:
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Haitu
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von Haitu »

schokoschendrezki » Mo 17. Sep 2012, 10:09 hat geschrieben:
Darin besteht möglicherweise aber auch eine gewisse Gefahr. Ich habe schon häufig die Meinung gehört, dass in großen Teilen der chinesischen Bevölkerung und vor allem auch der KP Chinas eine Art ideologisches Vakuum herrscht und man nicht wissen könne, womit dieses in Zukunft ausgefüllt werde. "Nationalismus" in unserem im 19. Jahrhundert geprägten Sinn zum Beispiel gibt es in China nicht, das sich traditionell als "Reich der Mitte" im Sinne eines Weltzentrums versteht und einen Nationalismus als Rezept gegen Minderwertigkeitsgefühle praktisch nicht nötig hatte. Die ganze Absurdität des derzeitigen Konflikts Chinas mit Japan um ein paar unbewohnte Inseln zeigt das ja: Sushi-Restaurants und japanische Autohäuser hängen chinesische Flaggen als "Bekenntnis" zu China auf und vor allem, um sich gegen antijapanische Randalierer zu schützen. Die Chinesen haben ein Vierteljahrhundert geschuftet und durch Handel und Produktion eine Weltmacht geschaffen und wissen jetzt nicht wohin mit ihrer Kraft. Deshalb wäre es so enorm wichtig, primitive und kulturalistische antichinesische Reflexe von seiten der europäischeen und amerikanischen Bevölkerung zu überwinden und auf Kooperation zu setzen.
Wenn wir über China reden, dann reden wie von den paar % der chinesischen Bevölkerung die Geschäfte machen. Die anderen sind aber auch da und die werden nicht untätig zuschauen, sondern werden Teilhabe erwarten. Ich erwarte noch sehr viel Unfriede im Land der Mitte.
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ThorsHamar
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von ThorsHamar »

Haitu » Mo 17. Sep 2012, 10:18 hat geschrieben:
Wenn wir über China reden, dann reden wie von den paar % der chinesischen Bevölkerung die Geschäfte machen. Die anderen sind aber auch da und die werden nicht untätig zuschauen, sondern werden Teilhabe erwarten. Ich erwarte noch sehr viel Unfriede im Land der Mitte.
Berechtigt, in mehrfacher Hinsicht!
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Re: China: Die Volksrepublik steht vor dem Absturz

Beitrag von schokoschendrezki »

Haitu » Mo 17. Sep 2012, 11:18 hat geschrieben:
Wenn wir über China reden, dann reden wie von den paar % der chinesischen Bevölkerung die Geschäfte machen. Die anderen sind aber auch da und die werden nicht untätig zuschauen, sondern werden Teilhabe erwarten. Ich erwarte noch sehr viel Unfriede im Land der Mitte.
Also wenn ich von China rede, dann rede ich von den Hunderten von Millionen Chinesen, deren Elterngeneration beim Großen Sprung oder der Kulturrevolution in den 50ern und 60ern eine der größten Hungersnöte der Weltgeschichte überstehen mussten und die sich jetzt einen bescheidenen Wohlstand erlauben können. Umfragen weisen die Chinesen als eine der derzeit und weltweit optimistischsten Völker der Welt aus. Zurecht.
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