Die "Liraisierung" des Euro

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garfield335

Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von garfield335 »

Jetzt wo die Liraisierung des Euros beschlossen wurde, kann ich hier mal im Forum um eure Meinung zu diesem Thema fragen.

Was hat das nun zu bedeuten? Werde ich jetzt steinreich, da ich eine Immobilie besitze?

Und was haltet ihr davon? Kauft die EZB nun auch Schuldtitel auf die ich herausgebe? Dann fange ich gleich damit an, unbegrenzt Schuldtitel in Milliardenhöhe herauszubringen, die EZB kauft sie ja :thumbup:

Brauch das Geld dringend.
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Barreegriff
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Barreegriff »

Garfield335 » Fr 7. Sep 2012, 16:47 hat geschrieben:Jetzt wo die Liraisierung des Euros beschlossen wurde, kann ich hier mal im Forum um eure Meinung zu diesem Thema fragen.

Was hat das nun zu bedeuten? Werde ich jetzt steinreich, da ich eine Immobilie besitze?

Und was haltet ihr davon? Kauft die EZB nun auch Schuldtitel auf die ich herausgebe? Dann fange ich gleich damit an, unbegrenzt Schuldtitel in Milliardenhöhe herauszubringen, die EZB kauft sie ja :thumbup:

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Dafür müsstest du erst unter den ESM schlüpfen ;)
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John Galt
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von John Galt »

Ich konnte gar nicht so schnell F5 klicken, wie mein Vermögen in den letzten 2 Tagen gestiegen ist.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ermark.png

Wann wird der Dax 6-stellig? :D
Zuletzt geändert von John Galt am Freitag 7. September 2012, 17:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Emphyrio
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Emphyrio »

Es ist doch jetzt ganz einfach, reich zu werden, man muß nur selber Anleihen der Krisenstaaten kaufen. Deren Zinssätze sind zwar jetzt etwas beschränkt worden, liegen aber noch weit, weit über den Zinssätzen von sagen wir mal deutschen Staatspapieren. Gleichzeitig mit der Senkung der Zinssätze ist aber das Ausfallsrisiko erstmal(!) auf NULL gesenkt worden... denn geht einem der Krisenstaaten das Geld aus, wird ja erstmal(!) nicht die Pleite eintreten, sondern die EZB liefert neues Geld. D.h. zusammengefasst: Das Risiko ist weit stärker gesunken als die Risikoaufschläge (Ertragszinsen), d.h. die Papiere werden lohnend (sicher auch ein von der EZB beabsichtigter Effekt)...

Vorsichtig muß man allerdings wegen dem "erstmal" sein... denn man weiß ja nicht, wie lange die EZB die Stützung der Pleitekandidaten mitmacht, das Pleite-Risiko durch ihre Gelddruckerei auf Null hält... ich denke allerdings, wenn man nur in Kurzfristanleihen investiert (so ein Jahr etwa), kann aber nichts schiefgehen... garantieren kann ich das aber nicht, soll ich jetzt auch schreiben, sagt mir gerade mein Rechtsanwalt.
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John Galt
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von John Galt »

Emphyrio » Fr 7. Sep 2012, 22:35 hat geschrieben:Es ist doch jetzt ganz einfach, reich zu werden, man muß nur selber Anleihen der Krisenstaaten kaufen. Deren Zinssätze sind zwar jetzt etwas beschränkt worden, liegen aber noch weit, weit über den Zinssätzen von sagen wir mal deutschen Staatspapieren. Gleichzeitig mit der Senkung der Zinssätze ist aber das Ausfallsrisiko erstmal(!) auf NULL gesenkt worden... denn geht einem der Krisenstaaten das Geld aus, wird ja erstmal(!) nicht die Pleite eintreten, sondern die EZB liefert neues Geld. D.h. zusammengefasst: Das Risiko ist weit stärker gesunken als die Risikoaufschläge (Ertragszinsen), d.h. die Papiere werden lohnend (sicher auch ein von der EZB beabsichtigter Effekt)...

Vorsichtig muß man allerdings wegen dem "erstmal" sein... denn man weiß ja nicht, wie lange die EZB die Stützung der Pleitekandidaten mitmacht, das Pleite-Risiko durch ihre Gelddruckerei auf Null hält... ich denke allerdings, wenn man nur in Kurzfristanleihen investiert (so ein Jahr etwa), kann aber nichts schiefgehen... garantieren kann ich das aber nicht, soll ich jetzt auch schreiben, sagt mir gerade mein Rechtsanwalt.
Ich würde ehrlich gesagt eher davon abraten, solche Anleihen zu kaufen. Wenn die Zinsen sinken hast du Kursverluste und um die Verluste auszugleichen, musst die Anleihen bis zur Fälligkeit halten.

Meine Riester-Rente hat Anleihen zur Absicherung der Garantiesumme, da sind in den letzten Tagen einiges an Gewinn verloren gegangen, bzw. gerade durch diesen Mechanismus. Werden die Anleihen bis zur Fälligkeit gehalten, dann war es nur ein Buchverlust.
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Dampflok94 »

Karl Murx » Sa 8. Sep 2012, 02:48 hat geschrieben:
Ich würde ehrlich gesagt eher davon abraten, solche Anleihen zu kaufen. Wenn die Zinsen sinken hast du Kursverluste und um die Verluste auszugleichen, musst die Anleihen bis zur Fälligkeit halten.
Wenn die Zinsen sinken, steigen die Kurse. ;)
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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John Galt
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von John Galt »

Dampflok94 » Sa 8. Sep 2012, 09:25 hat geschrieben: Wenn die Zinsen sinken, steigen die Kurse. ;)
Stimmt natürlich. :D
Die nicht-Krisenstaaten-Anleihen sind diejenigen die gerade abkaggen.
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Emphyrio
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Emphyrio »

Karl Murx » Sa 8. Sep 2012, 01:48 hat geschrieben:
Ich würde ehrlich gesagt eher davon abraten, solche Anleihen zu kaufen. Wenn die Zinsen sinken hast du Kursverluste und um die Verluste auszugleichen, musst die Anleihen bis zur Fälligkeit halten.
Es ist doch kein Problem, sie bis zur Fälligkeit zu halten, da sie Renditen bringen, die weit über den sonstigen Zinssätzen liegen... und das bei Null Ausfallrisiko! Wieso sollte man sie vor der Fällgikeit verkaufen wollen? Das wäre doch Dummheit!

Es ist jetzt nur die Frage ob man gleich schon zuschlagen sollte, bei Griechenland, Portugal etc., oder ob man warten sollte, bis die explizit um Hilfe bitten. Ich denke, ersteres ist praktisch risikolos perfekt möglich, denn sollte sich für diese Länder die Situation andeuten, mit dem zur Verfügung stehenden Geld nicht auszukommen, werden sie ziemlich sicher unter den ESM gehen und die EZB um weiteres Geld angehen, wo sie jetzt schon dieses tolle Angebot haben, und NICHT sagen, ach gehen wir doch lieber Pleite. Man kann also m.E. guten Mutes schon in solche ehemaligen Hochrisiko-Papiere dieser Länder investieren, bevor die Länder ihren Willen manifestiert haben, unter den ESM zu gehen und weitere EZB-Gelder zu empfangen. Mein Rechtsanwalt sagt gerade, ich soll noch schreiben: Garantieren kann ich das alles aber nicht.
Zuletzt geändert von Emphyrio am Samstag 8. September 2012, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
garfield335

Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von garfield335 »

Karl Murx » Fr 7. Sep 2012, 17:01 hat geschrieben:Ich konnte gar nicht so schnell F5 klicken, wie mein Vermögen in den letzten 2 Tagen gestiegen ist.

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... ermark.png

Wann wird der Dax 6-stellig? :D
Wir sprechen hier nicht von der Papiermarkisierung des Euros sondern von einer Liraisierung.

Zum Glück ist es noch ein weiter weg bis zur Papiermark.
Zuletzt geändert von garfield335 am Dienstag 11. September 2012, 16:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Mari
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Mari »

Dampflok94 » Sa 8. Sep 2012, 10:25 hat geschrieben: Wenn die Zinsen sinken, steigen die Kurse. ;)
Im Prinzip hast Du Recht, aber tatsächlich sinkt der Wert der Währung.
LG Mari
Man kann ein ganzes Volk eine Zeit lang belügen, Teile eines Volkes dauernd betrügen, aber nicht das ganze Volk dauernd belügen und betrügen. (Abraham Lincoln)
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sportsgeist
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von sportsgeist »

Garfield335 » Fr 7. Sep 2012, 16:47 hat geschrieben:Die "Liraisierung" des Euro
audi wirds freuen, die verkaufen ja jetzt schon auf rekordniveau, und wenn der euro noch weiter faellt (und der dollar steigt) werden die bald lieferstopp verkuenden (muessen), oder eben lieferzeiten >24 monate, was ja aufs selbe hinaus kommt.
Zuletzt geändert von sportsgeist am Dienstag 11. September 2012, 16:15, insgesamt 1-mal geändert.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von garfield335 »

sportsgeist » Di 11. Sep 2012, 16:15 hat geschrieben: audi wirds freuen, die verkaufen ja jetzt schon auf rekordniveau, und wenn der euro noch weiter faellt (und der dollar steigt) werden die bald lieferstopp verkuenden (muessen), oder eben lieferzeiten >24 monate, was ja aufs selbe hinaus kommt.
Der Euro ist aber immer noch ziemlich hoch, er war doch auch schon mal bei 0,80dollar.
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Skull »

Garfield335 » Di 11. Sep 2012, 15:17 hat geschrieben: Der Euro ist aber immer noch ziemlich hoch, er war doch auch schon mal bei 0,80dollar.
Exakt 0,8252 im Jahr 2000.

mfg
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sportsgeist
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von sportsgeist »

Garfield335 » Di 11. Sep 2012, 16:17 hat geschrieben:
Der Euro ist aber immer noch ziemlich hoch, er war doch auch schon mal bei 0,80dollar.
ich fuerchte, aus dir wuerde kein guter verkaeufer und verkaufspsychologe werden.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Lupenreiner Demokrat
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Re: Die "Liraisierung" des Euro

Beitrag von Lupenreiner Demokrat »

Barreegriff » Fr 7. Sep 2012, 15:54 hat geschrieben:
Dafür müsstest du erst unter den ESM schlüpfen ;)
Ich fürchte, da sind Sie nicht mehr ganz auf dem Laufenden. Herr Monti und Herr Rajoy haben bereits beide klargestellt, dass sie demnächst hunderte Milliarden von der EZB gedruckt bekommen werden, ohne unter den ESM zu schlüpfen. Die Zurückhaltung der Bundesregierung zu diesen Aussagen spricht Bände, wenn Sie mich fragen.

Nachtrag: Für Spanien steht im Moment das Gerücht im Raum, das es über drei Jahre 300 Milliarden erhalten wird. Da Herr Schäuble gesagt hat , noch nichts wäre beschlossen BEVOR Herr Draghi gesagt hat, es gäbe das Programm gar nicht wissen aufmerksame Beobachter bereits jetzt, wie der Hase läuft.
Zuletzt geändert von Lupenreiner Demokrat am Sonntag 16. September 2012, 19:36, insgesamt 1-mal geändert.
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