Seeheimer » Do 9. Aug 2012, 15:38 hat geschrieben:
Das sehe ich ganz anders. Man kann oft nicht eine Krise verhindern, sondern man kann oft nur mit möglichst wenig Flurschaden hindurch rangieren. Das ist es, was Schmidt gemacht hat. Nach der Krise am wenigsten schlecht als alle anderen da stehen.
Frei nach Schmidt: "Viel wird auf Gipfeln nicht erreicht, aber sehr oft Schlimmes verhindert!"
Was hier bislang vergessen worden zu sein scheint, ist die kühle Durchsetzung des NATO-Doppelbeschlusses, des Anfangs vom Ende der Sowjetunion.
Man kann mutmaßen, daß ohne Schmidt alles noch viel schlimmer gekommen wäre. Aber darauf seine überragende Bedeutung zu gründen ist ja wohl etwas dünne. Denn diese Gedanken taugen allenfalls zu einer Relativierung seiner miserablen Bilanz und ganz bestimmt nicht zu seinem Ansehen als Größter Kanzler.
Und an alle, die ernsthaft Gerhard Schröder in die engere Wahl ziehen? Er hat sich dem Irak-Krieg widersetzt. Dafür danke!
Und sonst? Hartz-Reformen?
Meine Güte! Was wollte er und was erreichte er?
Er wollte das Hauptübel des Arbeitsmarktes, den Kündigungsschutz aushebeln.
Dazu schob er Hartz vor. Dieser kreirte die Bundesagentur für Arbeit kreieren, die ihre "Kunden" zu "marktüblichen Konditionen" den Arbeitgebern zur Verfügung stellen wollte. So endete seine Kanzlerschaft nicht allzu früh durch die Sozen selbst.
Marktüblich, also zum üblichen Lohn und den üblichen Urlaubsansprüchen aber ohne Kündigungsschutz.
Aber dies war denn der alten Tante SPD doch zu viel und übrig blieb ein bißchen Schminke, viel Druck auf die Arbeitslosen zu sehr geringen Löhnen und fernab der Qualifikation jede Arbeit annehmen zu müssen. Eigene Ersparnisse mußten zuvor aufgebraucht werden, auf das man letztlich schneller der Sozialhilfe zum Opfer falle.
Die Planung einer Familie wird so unmöglich zumal Mami ja mitverdienen muß, äh Karriere machen können will.
Katastrophalste Sünde war dann jedoch später die Einführung der Lohnsubventionen, namens Lohnaufstockung und der 1€-Job, der bald als angeblicher Berufseinstieg der Ausbeutung durch die Privatwirtschaft diente.
Dazu kam das sog. "Angebot" der Industrie an Lehrstellen-Suchende. Da sollten die nicht "Ausbildungsfähigen" in einem bis zu 2 Jahren währenden Praktikum, selbstverständlich ohne Bezahlung, die Chance erhalten sich auf eine Stelle bewerben zu dürfen.
Was gab's noch? Die Greencard für "Highpotentials" und der regierungsgesteuerte Hype um die Probleme mit der Datumsumstellung wegen des Jahres 2000. Ein Witz! Jeder Industrieprogrammierer wird Euch sagen, daß diese Hysterie ein reiner Fake war. Im Mediamarkt, Saturn usw. konnte man für billig Geld die entsprechende Software kaufen.
Also, von den angeblich erforderlichen 300-500 Tsd Highpotentials pro Jahr kamen bis 2010 lediglich 23.000 insgesamt. Davon wurden viele innerhalb kürzester Zeit mehrfach arbeitslos, bis sie fast alle die tolle BRD wegen des höheren Lebensstandards gen Indien(!) oder USA verließen.
In den Jahren 2009, 2010, 2011 kamen pro Jahr so ca. 150 Personen (nicht etwa 150.000!) der Sorte Highpotentials in die BRD.
Nach der Absenkung des Mindestjahresgehalts von 80000 € auf 64000 € reduzierte sich diese Zahl sogar weiter.
Wobei, nur mal nebenbei, diese Grenze nur besagt, daß der Betroffene hier eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung erhält. Darauf aber pfeiffen gerade diese Leute, denn sie wollen nicht ewig hier bleiben, sondern weitere Erfahrungen im Ausland machen.
Oder kennt wirklich niemand auch nur eine einzige fremdländische Krankenschwester, die hier seit vielen Jahre ohne Deutschen Paß lebt oder lebte? (Psst..Krankenschwestern verdienen NIE 64000+ €/Jahr)
Was ist also der tolle Effekt dieser Greencardregelung? Fragt die SPD?
Wer wissen will, wohin die viel größere Zahl an Deutschen Highpotentials und Fachkräften aller Art seit Jahren auswandert, fährt mal in die Schweiz. Und dort in die Wirtschafts-Etagen für Hochqualifizierte oder an die Unis. Oder nach Österreich oder nach Norwegen oder... oder.
Dort muß jedes Jahr sehr pünktlich die Verdienstbescheinigung vorgelegt werden und einiges mehr, sonst geht's ab in die BRD. Und das will dort niemand! Werden Kinder geboren, so zählt man als Deutscher die Jahre, bis sie endlich die Staatsbürgerschaft des Gastlandes erhalten können.
Und was ist mit diesen ganzen hochqualifizierten Türken, die in die Türkei ausreisen?
Auf den armseligen BRD-PA, der demnächst wahrscheinlich Ebay-Ramsch wird wie die Bundesverdienstkreuze, legen alle, die es sich aussuchen können, keinen Wert!
Weitere Erfolge? Der Bolognia-Prozeß, der zu halbwissenden Uniabsolventen ohne Aussicht auf qualifizierte Arbeit führte.
Schröder war ein faulenzender Versager. Er wollte die Deutsche Vereinigung verhindern, er war ein Totalversager als Niedersachsen MP und und Korrupt noch obendrein.
Er ließ sich entgegen den BRD-Adoptionsrichtlinien mit 60 von Putin ein russisches 2-jähriges Kind schenken. (Er selbst war zu eigenen Kindern nie fähig.)
Er bekam direkt im Anschluß an sein Amts-Versagen einen hochdotierten Posten in Rußland. Und die Gründe dafür erhellten sich im Nachhinein mit Blick auf die Verträgen mit Rußland unter seiner Kanzlerschaft. Seine Frau Doris Köpf, wie er anscheinend hochbegabt, erhielt einen Aufsichtsratsposten bei Karstadt.
Also wenn Kohl nein, dann K. Adenauer. und dann meinetwegen Schmidt oder Brandt. Aber was ist schon der 3. Platz in dieser traurigen Reihe?