Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Armstrong » Mi 4. Jul 2012, 01:28 hat geschrieben: Das ist aber mit der Beschneidung von Mädchen genauso. Die Eltern, die das machen, wollen ihr Kind damit nicht schädigen, es ist eine jahrtausende alte Tradition, die aus Sicht dieser Menschen etwas positives ist.
Das ist vermutlich richtig!
Ich verstehe nicht, wo du da willkürlich die Grenze ziehen willst.
Das ist einzig und alleine eine persönliche Grenze, die jeder selbst zieht. Es ist doch auffällig, dass gerade unbeschnittene Männer hier die heftigste Gegenwehr leisten. Das kommt ja nicht von ungefähr und ich möchte gar nicht ausschließen, dass ich genauso reagieren würde. Es fiel bereits der Begriff "Kastrationsangst". Aus eigener Erfahrung werte ich die männliche Beschneidung als nicht allzu negativ für einen Jungen; unter Umständen sogar positiv. Über eine weibliche Beschneidung weiß ich nicht viel. Ich kenne nur Horrorgeschichten. Daher stehe ich dem entscheidend negativer und kritischer gegenüber.
Also die Grundsatzfrage ist, welches Recht höherwertig ist, die Religionsfreiheit der Eltern oder das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes.
Die Religionsfreiheit der Eltern spielt zwar eine Rolle, aber meinesachtens nur eine untergeordnete. In erster Linie ist es das Recht der erziehungsberechtigten Eltern für das Kind Einverständniserklärungen abzugeben. Dieses Recht ist für mich sehr stark und bei einer Abwägung muss sich jeder die Frage stellen, ob tatsächlich ein solches Missverhältnis entstanden ist, dass es dem Staat das Recht gibt, den Eltern dieses Recht zu nehmen. Bei einer weiblichen Beschneidung ist das für mich der Fall. Bei der Verweigerung einer Bluttransfusion, bei dem das Leben des Kindes auf dem Kind steht, ebenfalls. Bei einer Zirkumzision, die millionenfach in der Welt komplikationslos durchgeführt wird, und deren Konsequenzen der Vater aus persönlicher Erfahrung einschätzen kann, ist das meiner Auffassung nach nicht gegeben.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Dampflok » Di 3. Jul 2012, 15:30 hat geschrieben:Da lob ich mir die echten Religiösen, die sich ihre Argumente nicht nach dem Wind wechseln, ob ich ihre Meinung nun teile oder nicht.
Das Schlimmste, was einem "Religiösen" passieren kann, ist, wenn er aufhört zu denken und glaubt, die Wahrheit gefunden zu haben. Auch Religiösität und Glaube ist ein ständiger Prozess des Nachdenkens, Hinterfragen und Reflektieren.

Entsprechend kann ich deine Sympathie für die "echten Religösen" nicht teilen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Katenberg »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 08:41 hat geschrieben:Eine Taufe lässt sich rückgängig machen. Eine Beschneidung nicht.
Im religiösen Sinne ist das mit der Taufe nicht so, doch das muss jeder für sich selbst entscheiden.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Amun Ra »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 09:01 hat geschrieben:...Auch Religiösität und Glaube ist ein ständiger Prozess des Nachdenkens, Hinterfragen und Reflektieren.
...
Jau, Religiöse dürfen und müssen über alles nachdenken, sollten ihren Glauben und ihre Religion stets hinterfragen und ihr religiöses Tun reflektieren, aber behüte Gott und die Welt wenn es darum geht einmal darüber nachzudenken ob die Beschneidung noch sinnvoll ist, wenn es darum geht die Aktualität dieser Tradition in Anbetracht der aktuellen Menschenrechte zu hinterfragen... Da fahren Religiöse sofort in die Fegefeuer wenn sie es auch nur wagen diese Traditionen kritisch zu betrachten...

Danke Liegestuhl für diesen Lacher am Morgen... :D
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Milady de Winter »

Katenberg » Mi 4. Jul 2012, 09:43 hat geschrieben:
Im religiösen Sinne ist das mit der Taufe nicht so, doch das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Macht man es nicht rückgängig, wenn man aus der Kirche austritt?
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Amun Ra » Mi 4. Jul 2012, 09:45 hat geschrieben:Jau, Religiöse dürfen und müssen über alles nachdenken, sollten ihren Glauben und ihre Religion stets hinterfragen und ihr religiöses Tun reflektieren, aber behüte Gott und die Welt wenn es darum geht einmal darüber nachzudenken ob die Beschneidung noch sinnvoll ist, wenn es darum geht die Aktualität dieser Tradition in Anbetracht der aktuellen Menschenrechte zu hinterfragen... Da fahren Religiöse sofort in die Fegefeuer wenn sie es auch nur wagen diese Traditionen kritisch zu betrachten...
Wie kommst du denn darauf, dass dies nicht geschieht? Gerade das Judentum ist für seine kritische Auseinandersetzung bekannt.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

Milady de Winter » Mi 4. Jul 2012, 09:49 hat geschrieben:
Macht man es nicht rückgängig, wenn man aus der Kirche austritt?
Wenn man aus der Kirche austritt ist die Taufe natürlich nichtig. Ob das für die kirchliche Sicht gilt oder nicht, ist dem Ausgetretenem natürlich gleichgültig. Denn man noch vollständig, nach der Beschneidung nicht mehr. :s
Zuletzt geändert von NMA am Mittwoch 4. Juli 2012, 09:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Amun Ra »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 09:53 hat geschrieben:Wie kommst du denn darauf, dass dies nicht geschieht? Gerade das Judentum ist für seine kritische Auseinandersetzung bekannt.
An den Reaktionen (nicht nur) der jüdischen Gemeinde auf das Urteil erkennt man sehr schnell inwieweit die (nciht nur) jüdische Gemeinde bereit ist die traditionelle Beschneidung auf Aktualität zu hinterfragen und sie kritisch im Kontext der Menschenrechte zu prüfen: nämlich garnicht!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 09:56 hat geschrieben:Wenn man aus der Kirche austritt ist die Taufe natürlich nichtig.
Natürlich nicht.

:rolleyes:

Die Taufe ist der Eintritt ins Christentum. Du bleibst auch Christ außerhalb der Kirche.

Bei einem Wiedereintritt in die Kirche wirst du deshalb auch nicht neu getauft.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Amun Ra » Mi 4. Jul 2012, 09:59 hat geschrieben:An den Reaktionen (nicht nur) der jüdischen Gemeinde auf das Urteil erkennt man sehr schnell inwieweit die (nciht nur) jüdische Gemeinde bereit ist die traditionelle Beschneidung auf Aktualität zu hinterfragen und sie kritisch im Kontext der Menschenrechte zu prüfen: nämlich garnicht!
Sie sind also deiner Meinung nach zu einem falschen Urteil gekommen. Das bedeutet nicht, dass sie nicht hinterfragen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:01 hat geschrieben:
Natürlich nicht.

:rolleyes:

Die Taufe ist der Eintritt ins Christentum. Du bleibst auch Christ außerhalb der Kirche.

Bei einem Wiedereintritt in die Kirche wirst du deshalb auch nicht neu getauft.

Das ist allerdings vollkommen unerheblich, wobei es für mich nicht gerade einsichtig wird, wieso ich den Christ bleibe, obwohl ich austrete. Das ist doch absurd. Ob ich Christ bin oder nicht, entscheide ich doch selbst, oder etwa du :?:

Aber unerheblich ist das vor allem deshalb, weil ich noch Stück bin und nicht unumkehrbar verstümmelt wurde.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 10:06 hat geschrieben:Das ist allerdings vollkommen unerheblich, wobei es für mich nicht gerade einsichtig wird, wieso ich den Christ bleibe, obwohl ich austrete.
Darüber könnte ich ganze Abende mit dir plaudern.
Das ist doch absurd. Ob ich Christ bin oder nicht, entscheide ich doch selbst, oder etwa du :?:
Natürlich, da hast du völlig Recht. Es ist auch unerheblich.
Aber unerheblich ist das vor allem deshalb, weil ich noch Stück bin und nicht unumkehrbar verstümmelt wurde.
Für mich ist die Irreversibilität als Argument unerheblich. Denn dann dürften die Eltern auch nicht die Einwilligung zur Impfung geben.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

Denn dann dürften die Eltern auch nicht die Einwilligung zur Impfung geben.
Erstens sind Impfungen keine Verstümmelungen - und man hat mich auch keines Körperteils beraubt - und zweitens haben Impfungen einen medizinischen Sinn. :eek: :dead:
Zuletzt geändert von NMA am Mittwoch 4. Juli 2012, 10:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Dampflok »

Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 23:36 hat geschrieben:
Auch in diesem Fall muss jeder seine persönliche Abwägung machen. Ich sehe weibliche Beschneidungen weit kritischer als männliche. Die meisten sehen das wohl ähnlich. Darin liegt wohl auch das Verbot begründet.
Weibliche Beschneidungen gibt es aber in vielerlei Formen, und die pharaonische Beschneidung die immer sofort herangeführt wird (das quasi komplette Zunähen) macht eine Minderheit der Fälle aus!

Sehr verbreitet ist dagegen der WHO-Typ IV, der ganz verschiedene Praktiken, auch z.B. das eher symbolische Anritzen der Schamgegend umfaßt.

Selbst dieses symbolische Anritzen der Schamgegend fällt unter das Verbot, das Abschneiden der Vorhaut nicht.


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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 10:15 hat geschrieben: Erstens sind Impfungen keine Verstümmelungen - und man hat mich auch keines Körperteils beraubt - und zweitens haben Impfungen einen medizinischen Sinn. :eek: :dead:
Dann kann aber die Unumkehrbarkeit kein Argument sein.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Dampflok »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 07:40 hat geschrieben: Das ist einzig und alleine eine persönliche Grenze, die jeder selbst zieht. Es ist doch auffällig, dass gerade unbeschnittene Männer hier die heftigste Gegenwehr leisten.
Auch bei der weiblichen Beschneidung leisten unbeschnittene Frauen die größte Gegenwehr.
Über eine weibliche Beschneidung weiß ich nicht viel. Ich kenne nur Horrorgeschichten. Daher stehe ich dem entscheidend negativer und kritischer gegenüber.
Viele weibliche Beschnittene behaupten sie fühlen sich besser als vorher - ähnlich wie männliche Beschnittene. Es gibt auch erwachsene Frauen die sich aus freiem Willen beschneiden lassen.
Also die Grundsatzfrage ist, welches Recht höherwertig ist, die Religionsfreiheit der Eltern oder das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes.
Die ist für den Rechtsstaat Deutschland ganz eindeutig beantwortet. Man kann allenfalls vermuten warum das Gerichtsurteil so lange gedauert hat und nicht schon z.B. 1955 ausgesprochen wurde. wahrscheinlich weil es wegen der Nazi-Greueltaten damals keine Juden hier hingezogen hatte und es hier noch keine muslimischen Gastarbeiter gab, und weil man sich aufgrund der damaligen Nähe zu den Naziverbrechen sicher nicht getraut hätte, ausgerechnet dieses Problem anzugehen. Die jetzt agierenden generationen können das aber, und die jetzige Situation zeigt Handlungsbedarf bei unter 100.000 Juden und über 4 Millionen Muslimen im Lande.


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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Dampflok:

Der letzte zitierte Absatz stammt nicht von mir. Ich widerspreche ihm sogar.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mittwoch 4. Juli 2012, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von schelm »

Liegestuhl schrieb :
Es ist doch auffällig, dass gerade unbeschnittene Männer hier die heftigste Gegenwehr leisten. Das kommt ja nicht von ungefähr und ich möchte gar nicht ausschließen, dass ich genauso reagieren würde. Es fiel bereits der Begriff "Kastrationsangst". Aus eigener Erfahrung werte ich die männliche Beschneidung als nicht allzu negativ für einen Jungen; ( ... )
104 Seiten. Zwischenstand der Argumentation kontra Gerichtsurteil :

- es ist Tradition

- sie wird von vielen vertreten

- wurde und wird deshalb hinzunehmend immer schon gemacht ( werden )

Auch nach weiteren 100 Seiten wird kein vernünftiges Argument zu lesen sein, warum ein Kind nicht das unveräußerliche Recht haben muß , vor einem medizinisch unnötigen, irreversiblen Eingriff geschützt zu werden, warum es kein Recht haben darf, irgendwann über eine solche Veränderung seines Körpers selber entscheiden zu dürfen. Wetten, dass ? :rolleyes:

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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Dampflok94 »

Dampflok » Mi 4. Jul 2012, 10:30 hat geschrieben:Die ist für den Rechtsstaat Deutschland ganz eindeutig beantwortet.
Ein Urteil eines Landgerichts ist also eine eindeutige Antwort? Das ist eine mehr als mutige Aussage. :cool:
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

schelm » Mi 4. Jul 2012, 10:37 hat geschrieben: 104 Seiten. Zwischenstand der Argumentation kontra Gerichtsurteil :

- es ist Tradition

- sie wird von vielen vertreten

- wurde und wird deshalb hinzunehmend immer schon gemacht ( werden )
Dann hast du aber einiges überlesen.
Auch nach weiteren 100 Seiten wird kein vernünftiges Argument zu lesen sein, warum ein Kind nicht das unveräußerliche Recht haben muß , vor einem medizinisch unnötigen, irreversiblen Eingriff geschützt zu werden, warum es kein Recht haben darf, irgendwann über eine solche Veränderung seines Körpers selber entscheiden zu dürfen.
Weil es das Recht der Eltern ist über das Wohl des Kindes zu entscheiden und nicht das des Staates.
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mittwoch 4. Juli 2012, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Amun Ra »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:02 hat geschrieben:Sie sind also deiner Meinung nach zu einem falschen Urteil gekommen. Das bedeutet nicht, dass sie nicht hinterfragen.
Ich wage ernsthaft zu bezweifeln das überhaupt zu irgend einem Zeitpunkt dieses "Hinterfragen" überhaupt stattgefunden hat. Du darfst mich aber gerne eines besseren belehren.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Amun Ra » Mi 4. Jul 2012, 10:40 hat geschrieben:Ich wage ernsthaft zu bezweifeln das überhaupt zu irgend einem Zeitpunkt dieses "Hinterfragen" überhaupt stattgefunden hat. Du darfst mich aber gerne eines besseren belehren.
Wenn dieses Hinterfragen nicht stattgefunden hätte, würde es wohl keine Brit Shalom geben.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von ToughDaddy »

Dampflok94 » Mi 4. Jul 2012, 10:37 hat geschrieben: Ein Urteil eines Landgerichts ist also eine eindeutige Antwort? Das ist eine mehr als mutige Aussage. :cool:
Das Landgericht hat nur bestätigt, was bereits fast alle Juristen als Antwort parat haben.
Wieviele Urteile braucht es?
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Mi 4. Jul 2012, 10:46 hat geschrieben:Das Landgericht hat nur bestätigt, was bereits fast alle Juristen als Antwort parat haben.
Wieviele Urteile braucht es?
Interessantes Rechtsverständnis.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von riverpirate »

Armstrong » Mi 4. Jul 2012, 00:28 hat geschrieben:
Aus Sicht der Eltern ist es zum Wohle des Kindes, was sie mit ihm machen.

Das ist aber mit der Beschneidung von Mädchen genauso. Die Eltern, die das machen, wollen ihr Kind damit nicht schädigen, es ist eine jahrtausende alte Tradition, die aus Sicht dieser Menschen etwas positives ist.

Ich verstehe nicht, wo du da willkürlich die Grenze ziehen willst. Religionsfreiheit kannst du ja wohl nicht nach deinem persönlichen Geschmack abhängig machen.

Also die Grundsatzfrage ist, welches Recht höherwertig ist, die Religionsfreiheit der Eltern oder das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes.
das Recht auf körperliche Unversehrtheit des Kindes geht ihm am Arsch vorbei.
Zuletzt geändert von riverpirate am Mittwoch 4. Juli 2012, 11:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von riverpirate »

logiCopter » Mi 4. Jul 2012, 07:08 hat geschrieben:Grundsätzlich müssen sich alle religiösen Dogmatiker hier deutlich sagen lassen:

Unser Rechtsstaat garantiert jedem Religionsfreiheit, aber Religionszwang wird nicht geduldet.

Beschneidungen von Menschen, die nicht auf deren eigener Entscheidung beruhen, haben mit Religionsfreiheit nichts zu tun. Es wird ein Religionszwang ausgeübt, ähnlich wie beispielsweise bei Zwangsverheiratungen junger Mädchen oder Hinrichtungen durch die Familie wegen zu "westlichem Lebensstil".

Traditionen und Bräuche sind nur so lange zu respektieren, so lange auch sie die freie Willensentscheidung des Individuums respektieren, diese auszuüben oder nicht.
Auf die freie Willensentscheidung muss sogar in verstärktem Maße Wert gelegt werden, wenn es um die eigene, körperliche Unversehrtheit geht.

Und ja, so leid es mir tut: Wer das nicht einsehen kann und glaubt, aufgrund von irgendwelchen Traditionen oder religiösen Bräuchen andere zwingen oder körperliche Eingriffe ohne deren Einverständnis an ihnen vornehmen zu können, hat in einem Rechtsstaat freier und selbstbestimmter Individuen nichts verloren und sollte besser gehen, damit man ihn nicht einsperren muss.
ein Beitrag den man 100% unterschreiben kann. :thumbup:
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von schelm »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:39 hat geschrieben:
Weil es das Recht der Eltern ist über das Wohl des Kindes zu entscheiden und nicht das des Staates.
Dieses Recht findet seine Grenzen bei der Verletzung der körperlichen Unversehrtheit, wie das Gericht ja feststellte. Wenn allerdings die soziale Akzeptanz innerhalb einer Gemeinschaft davon abhängig gemacht wird, so sollten sich die Eltern durchaus einmal fragen, ob eine so engstirnige Sicht innerhalb der Gemeinschaft tatsächlich dem Wohl des Kindes entspricht, oder eher ein Hemmnis für seine freien Entwicklungs - und Entscheidungsoptionen darstellt.

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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » Mi 4. Jul 2012, 10:56 hat geschrieben: Glaube mir, Du bekommst keine konkrete Antwort ,nicht von Liegestuhl.
Ich habe bereits geantwortet

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 4#p1575714

Wer fragt, bekommt bei mir auch eine Antwort.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

schelm » Mi 4. Jul 2012, 10:59 hat geschrieben:Dieses Recht findet seine Grenzen bei der Verletzung der körperlichen Unversehrtheit, wie das Gericht ja feststellte.
Nein, das ist nicht richtig. Auch eine Impfung oder sogar Haareschneiden stellt eine Körperverletzung da. Wenn die Eltern aber ihr Einverständnis geben, dann stellt diese Körperverletzung keine strafbare Handlung mehr da. Im Falle des Gerichtes unterstellt das Gericht aber, diese Einverständniserklärung wäre nicht zum Wohle des Kindes. Und ich argumentiere, dass das Gericht das Wohl des Kindes nicht einschätzen kann und dass das Wohl des Kindes nicht in dem Maße beeinträchtigt wird, dass es diesen staatlichen Eingriff in die Erziehung der Eltern rechtfertigt.

Deine Darstellung der Argumentation ist viel zu einfach.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:28 hat geschrieben:
Dann kann aber die Unumkehrbarkeit kein Argument sein.
:?: Doch, natürlich! Die beiden Vorgänge sind doch überhaupt nicht vergleichbar. Impfungen und Verstümmelungen gleichzusetzen ist doch grotesk!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von ToughDaddy »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 11:08 hat geschrieben:
:?: Doch, natürlich! Die beiden Vorgänge sind doch überhaupt nicht vergleichbar. Impfungen und Verstümmelungen gleichzusetzen ist doch grotesk!
Am besten ist doch die Behauptung, dass dies zum Wohle des Kindes geschieht. loool
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Dampflok94 »

ToughDaddy » Mi 4. Jul 2012, 10:46 hat geschrieben:
Das Landgericht hat nur bestätigt, was bereits fast alle Juristen als Antwort parat haben.
Wieviele Urteile braucht es?
Fast alle Juristen? Gibt es da eine Umfrage?

Und es braucht noch einiger Urteile, vor allem eines höchstrichterlichen. Erst dann darf die Frage als geklärt gelten. In welche Richtung auch immer.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 11:08 hat geschrieben: :?: Doch, natürlich! Die beiden Vorgänge sind doch überhaupt nicht vergleichbar. Impfungen und Verstümmelungen gleichzusetzen ist doch grotesk!
Wenn man als Argument für ein Verbot die Unumkehrbarkeit angibt, dann kann man selbstverständlich beides gleichsetzen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:00 hat geschrieben:
Ich habe bereits geantwortet

http://politik-forum.eu/viewtopic.php?p ... 4#p1575714

Wer fragt, bekommt bei mir auch eine Antwort.
Herumeierei, und keine Antwort. Aber das weißt Du ja selber.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von ThorsHamar »

Vorhin kam im TV Programm "Das Vierte" eines Sendung mit dem Titel "Deutschland hilft", mit 'nem Interview mit einer Frauenrechtlerin aus Afrika, welche über die Beschneidung von Mädchen bei den Massai berichtete und, auf Nachfrage des Reporters, die Beweggründe der Eltern erläuterte.
Das klang so:
Die Eltern haben die uralte Tradition von ihren Vorfahren übernommen und wenn sie ihre Mädchen nicht beschneiden, dann hat dieses Mädchen für sie keine Chance, eine Frau zu werden und wird somit auch keine Massai.
Die Eltern sind Nomaden, so die Interviewte, welche seit Urzeiten nur Vieh züchteten und Bildung ausserhalb dieses Themenkreises sei deshalb praktisch nicht vorhanden, weil eben unnötig.
Zahllose Versuche, die Eltern auf den völlig unnötigen Blödsinn hinzuweisen, ihnen die Augen zu öffnen und ihre blutigen Steinzeit-Rituale zu beenden, scheiterten stets mit der Bemerkung, dass diese Beschneidung sozusagen ein Stammeszeichen der Massai sind und niemand von aussen diese uralte Tradition verbieten könne.
Die Eltern handeln also aus Liebe zu ihren Kindern, um ihnen ein Leben in der Massai - Gesellschaft zu ermöglichen.

Da musste ich so an Deutschland, die gebildeten Juden und Moslems in 2012 denken....
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Mi 4. Jul 2012, 11:09 hat geschrieben: Am besten ist doch die Behauptung, dass dies zum Wohle des Kindes geschieht. loool
Am besten finde ich die Leute, die nun überhaupt keine Ahnung von irgendetwas haben, sich weigern auch nur eine einzige Frage zum Thema zu beantworten und dann über andere Leute richten wollen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » Mi 4. Jul 2012, 11:13 hat geschrieben: Herumeierei, und keine Antwort. Aber das weißt Du ja selber.
Nein, geh doch einfach mal auf die einzelnen Punkte ein! Welche Frage blieb denn deiner Meinung nach unbeantwortet?
Zuletzt geändert von Liegestuhl am Mittwoch 4. Juli 2012, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

Liegestuhl hat geschrieben:(...)Auch eine Impfung oder sogar Haareschneiden stellt eine Körperverletzung da.(...)
omg :dead:

Du hast da wirklich eine äußerst aparte Sicht auf die Dinge. Oder gibts aus Fanatismus vor, sie zu haben?
Zuletzt geändert von NMA am Mittwoch 4. Juli 2012, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:15 hat geschrieben:
Nein, geh doch einfach mal auf die einzelnen Punkte ein!
Bin ich schon x-Mal. Für mich ist es in beiden Fällen,Jungen und Mädchen, eine Körperverletzung und gehört verboten. Im Gegensatz zu Dir, habe ich aber einen Kompromisvorschlag gemacht, um eine Übergangsphase zu ermöglichen, die für die Jungs am Humansten ist.

Du dagegen setzt Deine Beschneidung,unter Narkose im OP von einem Chirurgen mit der Beschneidung von 8 Tage alten Babys auf dem Schoß eines Rabbis in der Synagoge ohne Betäubung gleich.

Deine uneinsichtige Sturheit, Deine Kompromislosigkeit und vor allem Deine Einseitigkeit ist das, was mich so ankotzt.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

Seeheimer » Mi 4. Jul 2012, 11:19 hat geschrieben: omg :dead:

Du hast da wirklich eine äußerst aparte Sicht auf die Dinge.
Nein, nicht ich.
Auch das Abschneiden der Haare erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung in der Variante der körperlichen Misshandlung.
körperliche Unversehrtheit ist z. B. bei Beibringen einer Wunde, dem Verabreichen eines gesundheitsschädlichen Stoffes, dem Ausschlagen von Zähnen, dem Entfernen eines Körperteils, dem Zufügen einer Prellung, der Defloration, dem Abschneiden der Haare beeinträchtigt
http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rpe ... utschland)

Deine Haare darf nur jemand abschneiden, dem du es ausdrücklich erlaubt hast.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von ToughDaddy »

Dampflok94 » Mi 4. Jul 2012, 11:11 hat geschrieben: Fast alle Juristen? Gibt es da eine Umfrage?

Und es braucht noch einiger Urteile, vor allem eines höchstrichterlichen. Erst dann darf die Frage als geklärt gelten. In welche Richtung auch immer.
Nö darüber gibt es keine Umfrage, sondern Fachliteratur und Gespräche mit Juristen.
Dann müßte ein solcher Rechtsstreit erstmal so hoch kommen. Ganz davon abgesehen: Nicht jedes Urteil muss höchstrichterlich sein, um Wirkung zu entfalten. Ansonsten könnte man gleich die anderen Gerichte abschaffen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

Das Urteil hat keine Bindewirkdung ueber den Fall hinaus!

solange kein anderes hoeheres Gericht diese Auffassung bestaetigt, sei das Urteil ueber den konkreten Fall nicht bindend

so die CDU Beauftragte fuer Religionsfragen Maria Flachsbarth in der Bundestagsfraktion!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » Mi 4. Jul 2012, 11:23 hat geschrieben: Bin ich schon x-Mal.
Du bist nicht ein einziges Mal auf meine Argumentation eingegangen. Du hast sie doch noch nicht einmal verstanden.
Im Gegensatz zu Dir, habe ich aber einen Kompromisvorschlag gemacht, um eine Übergangsphase zu ermöglichen, die für die Jungs am Humansten ist.
Dann hast du das wohl nicht gelesen:
Liegestuhl » Di 3. Jul 2012, 09:54 hat geschrieben:Es wäre zum Beispiel möglich, dass die Beschneidung in einem geregelten, gesetzlichen Rahmen unter entsprechenden hygienischen Bedingungen stattfindet. So muss das Kind nicht kurz nach der Geburt eine Reise ins Ausland antreten oder sich einer illegalen, unter hygienisch fragwürdigen Bedingungen, Beschneidung aussetzen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von NMA »

Liegestuhl hat geschrieben:Nein, nicht ich.
Aber wie sonst sollte man es interpretieren, dass du hier Impfungen und Haare schneiden im Zusammenhang mit der unumkehrbaren Misshandlung von Genitalien bringst?
Zuletzt geändert von NMA am Mittwoch 4. Juli 2012, 11:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von riverpirate »

Liegestuhl » Mi 4. Jul 2012, 10:25 hat geschrieben:
Deine Haare darf nur jemand abschneiden, dem du es ausdrücklich erlaubt hast.
Und die 8 tägigen Babys geben die Erlaubnis zum Beschneiden?

Wenn Eltern Haare scheiden erlauben, wachsen die erstens nach, es dient der Sozialisierung und der Gesundheit, und am wichtigsten, es bereitet keine Schmerzen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von ToughDaddy »

pikant » Mi 4. Jul 2012, 11:28 hat geschrieben:Das Urteil hat keine Bindewirkdung ueber den Fall hinaus!

solange kein anderes hoeheres Gericht diese Auffassung bestaetigt, sei das Urteil ueber den konkreten Fall nicht bindend

so die CDU Beauftragte fuer Religionsfragen Maria Flachsbarth in der Bundestagsfraktion!
Na sowas aber auch. Kein Urteil hat Bindewirkung über einen Fall hinaus: Nennt man Einzelfallentscheidung.
Ändert aber nichts daran, dass das Urteil die Auffassung der Juristen bestätigt und sich andere Gerichte darauf berufen können.

Ohja ein Religionsbeauftragter mal wieder. Naja für eine eigene Meinung hat es zum Glück bei Dir noch nicht gereicht. Newsletterspam eben.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

riverpirate » Mi 4. Jul 2012, 11:30 hat geschrieben: Und die 8 tägigen Babys geben die Erlaubnis zum Beschneiden?
Wenn du irgendwann mal auf meine Argumentation eingegangen wärest oder sie zumindest verstanden hättest, würdest du eine solche Frage nicht stellen.
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von Liegestuhl »

ToughDaddy » Mi 4. Jul 2012, 11:31 hat geschrieben: Ohja ein Religionsbeauftragter mal wieder. Naja für eine eigene Meinung hat es zum Glück bei Dir noch nicht gereicht. Newsletterspam eben.
Bleib einfach sachlich, ToughDaddy!
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Re: Endlich - Gericht greift bei Beschneidung durch!

Beitrag von pikant »

http://www.flachsbarth.info/index.php

hier kann man es nachlesen, dass dieses Urteil keine bindende Wirkung hat

gestern hat auch der Chefarzt einer Klinik in Berlin, wo Beschneidungen stattfiden, davon gesprochen, dass er als Arzt da keinerlei Koerperletzung sieht und Beschneidungen sogar aus vielen Gruednen sinnvoll sind
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