Warum (span.) Banken retten ??

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MaNic22
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Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von MaNic22 »

Wenn man das ganze liberal angeht, dann hat die "Bankia" sich eben einfach unwirtschaftlich verzockt
und wie andere spanische Banken auch zu leichtfertig Kredite vergeben, die nun geplatzt sind.
Solches Fehlmanagment heißt in der Marktwirtschaft eigentlich "aus und vorbei". Pleite ist pleite.

Nun kennen wir dieses Szenario ja schon sehr gut, dass dann der Staat eingreift und refinanziert.
Und ich frage mich nun warum das so notwendig erscheint - diese Frage folgt aber mehr aus Unwissenheit, als aus Kritik.
Wenn eine Bank sich kaputt spekuliert und ausscheidet, müsste doch dieser Marktanteil bei anderen weniger betroffenen
Banken wieder unter kommen. Oder sind die einfach alle zu sehr vernetzt, als dass das funktionieren könnte?
Ist man gezwungen die Banken zu retten, droht sonst der Kollaps? Oder gibt es Alternativen?
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Frank_Stein
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Frank_Stein »

MaNic22 » Mo 4. Jun 2012, 19:10 hat geschrieben:Wenn man das ganze liberal angeht, dann hat die "Bankia" sich eben einfach unwirtschaftlich verzockt
und wie andere spanische Banken auch zu leichtfertig Kredite vergeben, die nun geplatzt sind.
Solches Fehlmanagment heißt in der Marktwirtschaft eigentlich "aus und vorbei". Pleite ist pleite.

Nun kennen wir dieses Szenario ja schon sehr gut, dass dann der Staat eingreift und refinanziert.
Und ich frage mich nun warum das so notwendig erscheint - diese Frage folgt aber mehr aus Unwissenheit, als aus Kritik.
Wenn eine Bank sich kaputt spekuliert und ausscheidet, müsste doch dieser Marktanteil bei anderen weniger betroffenen
Banken wieder unter kommen. Oder sind die einfach alle zu sehr vernetzt, als dass das funktionieren könnte?
Ist man gezwungen die Banken zu retten, droht sonst der Kollaps? Oder gibt es Alternativen?
Wenn banken "leichtfertig" Kredite vergeben - dann haben sie sich verzockt. Wenn sie keine Kredite geben, dann verlieren sie ihre Existenzberechtigung, denn das ist ihre Aufgabe. Die leichte Kreditvergabe bewirkt ja, dass Dinge erschaffen werden, Jobs entstehen, der Arbeitsmarkt und die Wirtschaft wachsen. Wenn man nun eine Bank fallen lässt, bewirkt das, dass die Sparer angst bekommen und alle zu ihren Banken rennen, um ihre Ersparnisse in Sicherheit zu bringen - das würde die Sache verschlimmern.
Am meisten Geld dürften die Banken dadurch verloren haben, dass sie ihr Geld in vermeintlich sichere Staatsanleihen ihres eigenen Landes investiert haben, da das Geld in den USA ja so unsicher ist.

Ich sage - ja zum Griechenland-Austritt - aber der Rest muss gerettet werden - sonst verlieren wir mehr als nur den Euro.
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Fadamo
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Fadamo »

theoderich » Mo 4. Jun 2012, 19:09 hat geschrieben:
dass die Sparer angst bekommen und alle zu ihren Banken rennen, um ihre Ersparnisse in Sicherheit zu bringen - das würde die Sache verschlimmern.
.
Für wen verschlimmern?
Ich würde auch mein geld in sicherheit bringen.
Wenn die bank pleite ist ist auch mein geld weg.Und dem vorstand oder aufsichtsrat, dem wäre es wurscht ob ich mein geld bekomme.
.
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Kibuka
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Kibuka »

MaNic22 » Mo 4. Jun 2012, 18:10 hat geschrieben:Wenn man das ganze liberal angeht, dann hat die "Bankia" sich eben einfach unwirtschaftlich verzockt
und wie andere spanische Banken auch zu leichtfertig Kredite vergeben, die nun geplatzt sind.
Solches Fehlmanagment heißt in der Marktwirtschaft eigentlich "aus und vorbei". Pleite ist pleite.
Wenn eine Großbank in die Pleite schlittert, ist das nunmal etwas anderes, als wenn ein Unternehmen insolvent wird. Schau dir mal die Bilanzsummen der Großbanken an und ihre Systemrelevanz. Es gibt weltweit ein paar Großbanken, ohne die gar nichts in der Finanzindustrie funktioniert. Zu diesem erlesenen Kreis gehört auch die Deutsche Bank!

Bild
Wenn 147 Konzerne die ganze Wirtschaft kontrollieren

Forscher der ETH haben die Weltwirtschaft systemtheoretisch unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Ein paar Konzerne besitzen die Macht über den globalen Kapitalismus. Dies birgt hohe Gefahren.

Rund drei Viertel der Mitglieder der Super-Einheit gehören der Finanzindustrie an.

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/24530287
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ralphon
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Kibuka » Mo 4. Jun 2012, 21:59 hat geschrieben: ...Es gibt weltweit ein paar Großbanken, ohne die gar nichts in der Finanzindustrie funktioniert. Zu diesem erlesenen Kreis gehört auch die Deutsche Bank!
Das wollte der TE bzw ich auch gar nicht wissen. Wichtig ist was dann mit der Realgüter produzierenden Wirtschaft passiert. Wenn diese systemrelevante Bank pleite ist, und eine Firma als Stammkunde hat, die etwas produziert und dabei Gewinne erwirtschaftet, was wird passieren? Der Finanzkonzern, der für sich behauptet, nicht pleite gehen zu können, ohne die Wirtschaft in weitem Umkreis mit ins Grab zu nehmen, müßte mir erstmal glaubhaft machen, daß die guten Kunden nicht die Bank wechseln können, von der neuen Bank keine Kredite kriegen würden oder was auch immer.
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Calvadorius
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Calvadorius »

Die Banken sichern sich (bzw. ihre Darlehen) auch untereinander ab.
Das heißt, daß im Falle einer Insolvenz einer größeren Bank andere Kreditinstitute sich erstmal Gedanken um das eigene Kapital machen müssen, bevor sie an die Übernahme von Krediten (auch an eigentlich solvente Schuldner) denken können.

Interessanter ist hier allerdings die Situation in Deutschland mit den Sparkassen sowie den Volks- und Raiffeisenbanken.
Zwar haben sich diverse Landesbanken (aus dem Verbund der Sparkassen) in der Subprimekrise auch zu weit aus dem Fenster gelehnt, doch ist es diesen regional gegliederten Instituten gelungen, sich aus der finanziellen Haftungweitestgehend herauszuhalten.
Damit gibt es in D weiterhin eine funktionierende Kreditwirtschaft.
UND:
Im Falle der Fälle gäbe es immer noch die KfW, die genausogut in der Lage wäre unmittelbar im Kreditgeschäft mitzuwirken.
Tatsächlich bin ich davon überzeugt, daß man hierzulande auch einen "global Player" über die Klippe gehen lassen könnte, ohne das System an sich zu gefährden.
Die Rettung der HRE war eigentlich bloß ein teurer Fehler.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
pudding

Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von pudding »

Kibuka » Mo 4. Jun 2012, 21:59 hat geschrieben:
Wenn eine Großbank in die Pleite schlittert, ist das nunmal etwas anderes, als wenn ein Unternehmen insolvent wird. Schau dir mal die Bilanzsummen der Großbanken an und ihre Systemrelevanz. Es gibt weltweit ein paar Großbanken, ohne die gar nichts in der Finanzindustrie funktioniert. Zu diesem erlesenen Kreis gehört auch die Deutsche Bank!
Na prima, wenn man es dann zur Regel macht sogenannte 'systemrelevante' Banken nach Fehlinvestitionen zu 'retten', welche Motivation sollten diese Banken dann haben sich künftig nicht weiterhin mit hochspekulativen Investments zu versuchen? Genau, keine, profitieren werden schon die 'richtigen' Leute. Schöne 'Marktwirtschaft', was für ein faules System.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Wie wärs denn damit diese Banken abzuwickeln,und der Deutsche Staat gründet flux eine Neue ?

Stinkefinger für die sogenannten "Systemrelevanten".
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Kibuka
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls hat geschrieben:Wie wärs denn damit diese Banken abzuwickeln,und der Deutsche Staat gründet flux eine Neue ?

Stinkefinger für die sogenannten "Systemrelevanten".
Als ob man systemrelevante Banken und deren Infrastruktur "flux" neu gründen könnte. :rolleyes:

Die einzig vernünftige Alternative ist eine Verstaatlichung und diese wurde auch schon mehrmals weltweit angewandt. Die nutzt aber auch nicht viel, wenn der Schaden erstmal angerichtet ist.

Ziel muss es sein ein Finanzsystem zu entwickeln, das von vornherein verhindert das Kreditinstitute große Schäden anrichten können. Das kann man durch Gesetze regeln, nicht rückwirkend, aber vorbeugend.

Leider hat die Politik in der Vergangenheit allzu oft wohlwollend dem Treiben an den Finanzmärkten zugesehen, weil es scheinbar von Vorteil war, siehe spanische Immobilienblase.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Fr 8. Jun 2012, 22:10 hat geschrieben:
Als ob man systemrelevante Banken und deren Infrastruktur "flux" neu gründen könnte. :rolleyes:

Die einzig vernünftige Alternative ist eine Verstaatlichung und diese wurde auch schon mehrmals weltweit angewandt. Die nutzt aber auch nicht viel, wenn der Schaden erstmal angerichtet ist.

Ziel muss es sein ein Finanzsystem zu entwickeln, das von vornherein verhindert das Kreditinstitute große Schäden anrichten können. Das kann man durch Gesetze regeln, nicht rückwirkend, aber vorbeugend.

Leider hat die Politik in der Vergangenheit allzu oft wohlwollend dem Treiben an den Finanzmärkten zugesehen, weil es scheinbar von Vorteil war, siehe spanische Immobilienblase.
Ich hab mir das so vorgestellt das die verpflichtungen der beteiligten Banken abgewickelt werden,ein neuer Name,und die ganze Systemrelevanz von der neuen übernommen wird.Diese Systemrelevanz aber nach und nach zurückgefahren wird.
Natürlich unter neuer Leitung.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Sonntag 10. Juni 2012, 08:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Frank_Stein »

ralphon » Mo 4. Jun 2012, 22:51 hat geschrieben: Das wollte der TE bzw ich auch gar nicht wissen. Wichtig ist was dann mit der Realgüter produzierenden Wirtschaft passiert. Wenn diese systemrelevante Bank pleite ist, und eine Firma als Stammkunde hat, die etwas produziert und dabei Gewinne erwirtschaftet, was wird passieren? Der Finanzkonzern, der für sich behauptet, nicht pleite gehen zu können, ohne die Wirtschaft in weitem Umkreis mit ins Grab zu nehmen, müßte mir erstmal glaubhaft machen, daß die guten Kunden nicht die Bank wechseln können, von der neuen Bank keine Kredite kriegen würden oder was auch immer.

Das Problem ist doch folgendermaßen. Das Papiergeld und Münzgeld, das im Umlauf ist, beträgt nur 1/10 der tatsächlichen Geldmenge.
Wenn jeder zur Bank rennen würde, um seine Ersparnisse abzuheben, würde jedes System - jede Bank in die Knie gehen - egal wie gut die Bank aufgestellt ist - egal wie gut sie gewirtschaftet hat.

Im Grunde könnte man auf das Papiergeld ja eigentlich völlig verzichten - 10% sind in normalen Zeiten vollkommen ausreichend.
Wenn man die Banken als eine Einheit begreifen würde, dann wären die nur Gehilfen für Transaktionen - also Kunde A will etwas von Verkäufer B kaufen, die beide bei der gleichen Bank sind. Wenn Kunde A das Geld abhebt und es dem Verkäufer gibt, wird er es dann auf der Bank einzahlen. Einfacher ist es, wenn Kunde A das Geld gleich an Verkäufer B überweist.
Da aber nicht alle bei der gleichen Bank sind, geben und nehmen die Banken untereinander Kredite. Das funktioniert unproblematisch, solange die Banken untereinander vertrauen. Wenn aber die Gefahr bestünde, dass eine Bank demnächst nicht mehr in der Lage sein würde, Kredite zurückzuzahlen bzw. ein Probekandidat ist, würde dieser Handel zwischen den Banken ins Stocken geraten. Auch eine Kapitaltransaktionssteuer ist in diesem Zusammenhang alles andere als nützlich.

Kurz - der Vertrauensschaden wäre viel größer als die Kosten, die damit verbunden sind, eine Bank mit den nötigen Bürgschaften auszustatten.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von GLÜ2010 »

Kibuka » Fr 8. Jun 2012, 22:10 hat geschrieben:
Als ob man systemrelevante Banken und deren Infrastruktur "flux" neu gründen könnte. :rolleyes:

Die einzig vernünftige Alternative ist eine Verstaatlichung und diese wurde auch schon mehrmals weltweit angewandt. Die nutzt aber auch nicht viel, wenn der Schaden erstmal angerichtet ist.

Ziel muss es sein ein Finanzsystem zu entwickeln, das von vornherein verhindert das Kreditinstitute große Schäden anrichten können. Das kann man durch Gesetze regeln, nicht rückwirkend, aber vorbeugend.

Leider hat die Politik in der Vergangenheit allzu oft wohlwollend dem Treiben an den Finanzmärkten zugesehen, weil es scheinbar von Vorteil war, siehe spanische Immobilienblase.

Verstaatlichung welch gräßliches Wort in der Privat-Wirtschaft .

Aus meiner Sicht hat der Staat in der Wirtschaft als Eigentümer nichts zu suchen . Er hat hier Rahmen-Gesetze zu schaffen .

Ich höre schon : Wieder neue Gesetze . Rahmengesetze heißt aber nicht mehr Gesetze , sondern Festlegung eines volks- oder weltwirtschaftlichen Rahmens innerhalb dessen Betriebswirtschaften sich frei entfalten können ohne die Gesamtheit zu gefährden . Dirigistische Eingriffe in einzelne Betriebe von von seiten des Staates sind dagegen Gift , genauso wie einseitige Profitmaximierungen der Unternehmen .

Umgekehrt gehört Infrastruktur in die Öffentliche Hand und nicht in Privathand .


Nun läßt sich seit der Finanzkrise vortrefflich streiten , ob Banken nicht auch zur Infrastruktur gehören , ähnlich wie Netze z.B. Stromnetze . Bei Stromnetzen ist die EU inzwischen dieser Meinung im Gegensatz zu unserer Neo-Liberal Konservativen-Koalition.

Nun wissen wir aber spätesten seit den Pleiten unserer Landesbanken , daß Banken in Öffentlicher-Hand auch nicht vor dem Zocker-Virus geschützt sind , d.h. auch Sie müssen wir durch entsprechende Rahmengesetze an die Kette legen . Nur lassen sich hier bei einem entsprechenden politischem Willen diese Gesetze leichter durchsetzen .

Zu diesen dringend erforderlichen Rahmen-Gesetzen gehören aus meiner Sicht :

1.)das Verbot von Ausfallversicherungen ohne überhaupt eine entsprechende Kapitalanlage auf diesem Gebiet zu besitzen .
2.)Das Verbot von Leerverkäufen .
3.)Eine Finanz-Transaktions-Steuer . Sie trägt dazu bei , daß die Spekulanten an der Linderung , der durch Sie verursachten Schäden , beitragen .


Es ist völlig irrwitzig zu behaupten , es würde auch den Kleinanleger treffen .
Der Kleinanleger korrigiert vielleicht 1-2mal im Jahr sein Aktienpaket , Spekulanten meist täglich , Banken computergestützt womöglich im Sekunden-Takt . Da die Höhe der Steuer also im wesentlichen von der spekulativen Häufigkeit der Transaktionen abhängt , kann der %tuale Steuersatz also sehr niedrig sein und macht sich bei gelegentlichen Transaktionen kaum bemerkbar .

Des weiteren würde sie wesentlich zur Beruhigung der Finanz-Märkte beitragen .

Natürlich wirken diese Rahmen-Gesetze am meisten , wenn sie weltweit durchgesetzt werden . Da sie dank den Briten nicht einmal EU-Weit durchzusetzen sind , brauchen unsere Neo-Liberalen , die immer noch nicht von IHREM Deregulierungs-Wahn geheilt sind (auch Star Lindner) , auf EU-weiter Einführung bestehen .

Lieber den Spatz in der Hand als diese Neo-Taube(nuß) auf dem Dach .
Wir sollten uns also mit den EU-Staaten , die sie einführen wollen , einigen und vor allem denen , die unter den EU-Rettungsschirm flüchten , ebenfalls zur Auflage machen.


Die Hoffnung stirbt zuletzt .


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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

GLÜ2010 » Mo 11. Jun 2012, 13:15 hat geschrieben:Da die Höhe der Steuer also im wesentlichen von der spekulativen Häufigkeit der Transaktionen abhängt , kann der %tuale Steuersatz also sehr niedrig sein und macht sich bei gelegentlichen Transaktionen kaum bemerkbar .

Des weiteren würde sie wesentlich zur Beruhigung der Finanz-Märkte beitragen .
Nein.

Das ist inhaltlich (wie auch sonst) falsch.
GLÜ2010 » Mo 11. Jun 2012, 13:15 hat geschrieben:Zu diesen dringend erforderlichen Rahmen-Gesetzen gehören aus meiner Sicht :

1.)das Verbot von Ausfallversicherungen ohne überhaupt eine entsprechende Kapitalanlage auf diesem Gebiet zu besitzen .
2.)Das Verbot von Leerverkäufen .
3.)Eine Finanz-Transaktions-Steuer . Sie trägt dazu bei , daß die Spekulanten an der Linderung , der durch Sie verursachten Schäden , beitragen .
Bei 1) kann sich also niemand mehr dann versichern. Es fehlt ja dann der "Stillhalter". Würde somit die Zinsen (für Staaten) massiv erhöhen. Nennt sich dann volles Risiko. Bei 2) wird es somit keinen Future - und Optionsmarkt mehr geben. Risikoreduzierung kann ja dann auch nicht mehr stattfinden. Bei 3) trifft es somit jeden. Nicht nur Spekulanten, sondern auch Investoren, Unternehmen und Privatpersonen.

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Praia61 »

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von GLÜ2010 »

Skull » Mo 11. Jun 2012, 13:55 hat geschrieben:Nein.

Das ist inhaltlich (wie auch sonst) falsch.Bei 1) kann sich also niemand mehr dann versichern. Es fehlt ja dann der "Stillhalter". Würde somit die Zinsen (für Staaten) massiv erhöhen. Nennt sich dann volles Risiko. Bei 2) wird es somit keinen Future - und Optionsmarkt mehr geben. Risikoreduzierung kann ja dann auch nicht mehr stattfinden. Bei 3) trifft es somit jeden. Nicht nur Spekulanten, sondern auch Investoren, Unternehmen und Privatpersonen.

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Zu 1.) Natürlich gibt es Ausfallversicherungen , aber nicht als reine Spekulationen , sondern zur Absicherung des Risikos der eigenen Anlage


zu 3.)Der Kleinanleger korrigiert vielleicht 1-2mal im Jahr sein Aktienpaket , Spekulanten meist täglich , Banken computergestützt womöglich im Sekunden-Takt . Da die Höhe der Steuer also im wesentlichen von der spekulativen Häufigkeit der Transaktionen abhängt , kann der %tuale Steuersatz also sehr niedrig sein und macht sich bei gelegentlichen Transaktionen kaum bemerkbar .

D.h. der Kleinanleger zahlt im Jahr 1bis2mal o,1% also im Beispiel 0.2% der Spekulant ebenfalls die Anzahl seiner Transaktionen mal 0,1% im Beispiel also 36% im Jahr .

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

Fettschrift alleine reicht leider nicht.
GLÜ2010 » Mo 11. Jun 2012, 15:45 hat geschrieben:Zu 1.) Natürlich gibt es Ausfallversicherungen , aber nicht als reine Spekulationen , sondern zur Absicherung des Risikos der eigenen Anlage
Bei wem willst Du denn (ver) sichern ?
Mit wem machst Du denn das Geschäft ?
Es gibt ja dann keinen möglichen Counterpart.

Nr. 2) hast Du dann ja wohlweislich ignoriert.
GLÜ2010 » Mo 11. Jun 2012, 15:45 hat geschrieben:zu 3.)Der Kleinanleger korrigiert vielleicht 1-2mal im Jahr sein Aktienpaket , Spekulanten meist täglich , Banken computergestützt womöglich im Sekunden-Takt . Da die Höhe der Steuer also im wesentlichen von der spekulativen Häufigkeit der Transaktionen abhängt , kann der %tuale Steuersatz also sehr niedrig sein und macht sich bei gelegentlichen Transaktionen kaum bemerkbar .
Du kannst es mehrmals wiederholen.

Ändert aber nichts.

Es bleiben höhere Kosten (die Im- und Exportunternehmen werden sich besonders freuen),
weniger Marktteilnehmer, somit geringere Liquidität und größere Kursausschläge.

Wo ist da der Sinn ? Wo soll da eine Beruhigung der Märkte stattfinden ? Eher das Gegenteil.
Skull » Mo 11. Jun 2012, 11:46 hat geschrieben:Die Vielzahl von professionellen Markteilnehmern (Marketmaker) sorgen lediglich dafür,
das die Märkte mit höherer Liquidität versorgt werden. Das es eben zu geringeren Kursauschlägen kommt.

Was daran nun sinnvoll sein sollte, diese Markteilnehmer aus dem Markt zu drängen,
um dann tendenziell zufälligere Preisfindungen (und Schwankungen) zustande kommen zu lassen,
sollte schon jemand erklären sollen.
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Zuletzt geändert von Skull am Montag 11. Juni 2012, 17:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Skull » Mo 11. Jun 2012, 13:55 hat geschrieben:Nein.

Das ist inhaltlich (wie auch sonst) falsch.Bei 1) kann sich also niemand mehr dann versichern. Es fehlt ja dann der "Stillhalter". Würde somit die Zinsen (für Staaten) massiv erhöhen. Nennt sich dann volles Risiko. Bei 2) wird es somit keinen Future - und Optionsmarkt mehr geben. Risikoreduzierung kann ja dann auch nicht mehr stattfinden. Bei 3) trifft es somit jeden. Nicht nur Spekulanten, sondern auch Investoren, Unternehmen und Privatpersonen.

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

theoderich » So 10. Jun 2012, 09:55 hat geschrieben:

Das Problem ist doch folgendermaßen. Das Papiergeld und Münzgeld, das im Umlauf ist, beträgt nur 1/10 der tatsächlichen Geldmenge.
Wenn jeder zur Bank rennen würde, um seine Ersparnisse abzuheben, würde jedes System - jede Bank in die Knie gehen - egal wie gut die Bank aufgestellt ist - egal wie gut sie gewirtschaftet hat.
Das alleine ist schon ein Grund, über eine Geldreform nachzudenken.
Im Grunde könnte man auf das Papiergeld ja eigentlich völlig verzichten - 10% sind in normalen Zeiten vollkommen ausreichend.
Muß Basisgeld unbedingt physikalisch gedruckt werden? Es müßte doch reichen, so ein Basisgeldkonto bei der Zentralbank zu haben.
Wenn man die Banken als eine Einheit begreifen würde, dann wären die nur Gehilfen für Transaktionen - also Kunde A will etwas von Verkäufer B kaufen, die beide bei der gleichen Bank sind. Wenn Kunde A das Geld abhebt und es dem Verkäufer gibt, wird er es dann auf der Bank einzahlen. Einfacher ist es, wenn Kunde A das Geld gleich an Verkäufer B überweist.
Da aber nicht alle bei der gleichen Bank sind, geben und nehmen die Banken untereinander Kredite. Das funktioniert unproblematisch, solange die Banken untereinander vertrauen. Wenn aber die Gefahr bestünde, dass eine Bank demnächst nicht mehr in der Lage sein würde, Kredite zurückzuzahlen bzw. ein Probekandidat ist, würde dieser Handel zwischen den Banken ins Stocken geraten. Auch eine Kapitaltransaktionssteuer ist in diesem Zusammenhang alles andere als nützlich.

Kurz - der Vertrauensschaden wäre viel größer als die Kosten, die damit verbunden sind, eine Bank mit den nötigen Bürgschaften auszustatten.
Am größten wäre der Schaden, dauerhafter Erpressbarkeit ausgeliefert zu sein.

Wenn eine Bank einen Kredit ausgibt und das Giroguthaben an andere Banken überwiesen wird, z.B. um Baustoffe zu kaufen, geht die Bank aber davon aus, daß Zinsen in größerer Höhe zurückfließen. Wenn eine Bank in Schwierigkeiten ist, ist also schon mehrfacher Kreditausfall vorhanden. Warum schlechte Geschäftspraktiken stützen?
Zuletzt geändert von ralphon am Montag 11. Juni 2012, 22:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Wenn es sich hauptsächlich um Immobilien dreht und viele davon zwangsversteigert werden müssen, um eine Bank wieder flüssig zu machen, könnte die Bundesregierung ja Immobilien kaufen (zum Marktpreis). Damit könnte ich mich evtl. anfreunden.
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Kibuka
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Kibuka »

Es ist Wahnsinn was hier abläuft! Der IWF ist ausgestiegen, man will für Spanien keine Extrabratwurst auflegen. Griechenland will jetzt auch eine Neuverhandlung der Sparauflagen.

Währenddessen steigen die Zinsen für spanische Anleihen immer weiter.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

ralphon » Mo 11. Jun 2012, 21:19 hat geschrieben:Das alleine ist schon ein Grund, über eine Geldreform nachzudenken.
Was schwebt Dir vor ?

Wie willst Du Geld in welcher Form reformieren ?

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Calvadorius
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Calvadorius »

Der Unterschied zwischen Spanien und Griechenland besteht schlicht darin, daß der spanische Etat ziemlich ausgeglichen ist.
Die Verschuldung Spaniens liegt (31.12.2011) gerade mal bei 68% des BIP (D: 81%).

Die Hilfen der EU betreffen bloß die spanischen Banken, in Griechenland (Verschuldung 165% des BIP) den Staatshaushalt.
Zuletzt geändert von Calvadorius am Montag 11. Juni 2012, 22:54, insgesamt 2-mal geändert.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
Falk1990
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

ralphon » Mo 4. Jun 2012, 21:51 hat geschrieben: Das wollte der TE bzw ich auch gar nicht wissen. Wichtig ist was dann mit der Realgüter produzierenden Wirtschaft passiert. Wenn diese systemrelevante Bank pleite ist, und eine Firma als Stammkunde hat, die etwas produziert und dabei Gewinne erwirtschaftet, was wird passieren? Der Finanzkonzern, der für sich behauptet, nicht pleite gehen zu können, ohne die Wirtschaft in weitem Umkreis mit ins Grab zu nehmen, müßte mir erstmal glaubhaft machen, daß die guten Kunden nicht die Bank wechseln können, von der neuen Bank keine Kredite kriegen würden oder was auch immer.
Wenn Großbanken pleite gehen betrifft dies ja nicht nur diese Bank und deren Kunden.
Vielmehr kommt es zu einer Vertrauenskrise innerhalb des gesamten Bankensystems, da niemand genau weiß, wie stark die anderen Banken mit der jeweiligen Pleitebank zusammenhängen. Dieser Vertrauensverlust hat zur Folge, dass der Interbankenhandel zum erliegen kommt, weshalb es sodann sehr schwer wird sich mit Liquidität zu versorgen. Infolgedessen sinkt das aggregierte Kreditvolumen, was sich negativ auf die Investitionen und damit auf die Realwirtschaft auswirkt.

Schön zu sehen ist das am Beispiel der Lehman Brothers Pleite (15.9.2008):
http://www.querschuesse.de/wp-content/u ... 1/1a24.jpg

LG,
Falk
Zuletzt geändert von Falk1990 am Montag 11. Juni 2012, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Calvadorius »

Falk1990 » Mo 11. Jun 2012, 22:51 hat geschrieben: Wenn Großbanken pleite gehen betrifft dies ja nicht nur diese Bank und deren Kunden.
Vielmehr kommt es zu einer Vertrauenskrise innerhalb des gesamten Bankensystems, da niemand genau weiß, wie stark die anderen Banken mit der jeweiligen Pleitebank zusammenhängen. Dieser Vertrauensverlust hat zur Folge, dass der Interbankenhandel zum erliegen kommt, weshalb es sodann sehr schwer wird sich mit Liquidität zu versorgen. Infolgedessen sinkt das aggregierte Kreditvolumen, was sich negativ auf die Investitionen und damit auf die Realwirtschaft auswirkt.

Schön zu sehen ist das am Beispiel der Lehman Brothers Pleite (15.9.2008):
http://www.querschuesse.de/wp-content/u ... 1/1a24.jpg

LG,
Falk
Das sähe ich in Abhängigkeit des jeweiligen Bankensystems.
In D haben wir mit den Sparkassen und Volks(Raiffeisen)-Banken ein recht tragfähiges Konstrukt, das sich aus diesen Geschäften weitestgehend herausgehalten hat.
Überdies könnten staatliche Banken (zB. die KfW) genausogut solche Aufgaben übernehmen.
Ich würde also mal ganz frech behaupten, daß es systemrelevante Banken in D nicht gibt.
Leben ist eine sexuell übertragbare Krankheit, die in jedem Fall tödlich endet.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

pudding » Di 5. Jun 2012, 05:15 hat geschrieben: Na prima, wenn man es dann zur Regel macht sogenannte 'systemrelevante' Banken nach Fehlinvestitionen zu 'retten', welche Motivation sollten diese Banken dann haben sich künftig nicht weiterhin mit hochspekulativen Investments zu versuchen? Genau, keine, profitieren werden schon die 'richtigen' Leute. Schöne 'Marktwirtschaft', was für ein faules System.
Wenn Banken Hilfen beantragen ist das für sie häufig kein leichtes Unterfangen. Das Vertrauen der Aktionäre und Geldgeber ist i.d.R. über eine lange Zeit erschüttert und die Kunden der Bank suchen häufig das Weite. Mitunter ist dies der Grund, warum viele Banken eine starke Reduzierung des Geschäftsvolumens, einer Inanspruchnahme von staatlichen Hilfen, vorzogen.

Das die Banken ihre Risikoaversität komplett ablegen, nur weil der Staat eventuell im schlimmsten Fall einspringt, halte ich daher eher für ein Märchen als für die Realität.

LG,
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

Calvadorius » Mo 11. Jun 2012, 21:57 hat geschrieben: Das sähe ich in Abhängigkeit des jeweiligen Bankensystems.
In D haben wir mit den Sparkassen und Volks(Raiffeisen)-Banken ein recht tragfähiges Konstrukt, das sich aus diesen Geschäften weitestgehend herausgehalten hat.
Das ist vollkommen richtig. Wobei man sagen muss, dass auch die Sparkasse und vermutlich auch die Volks- und Raiffeisenbanken große Verbindlichkeiten gegenüber Banken aufweisen. Das kann man leicht an der aggregierten Bilanz der Sparkasse sehen:
http://www.sparkasse.de/s_finanzgruppe/ ... ilanz.html
(Man achte dazu auf den Posten Verbindlichkeiten gegenüber Banken)
Calvadorius » Mo 11. Jun 2012, 21:57 hat geschrieben: Überdies könnten staatliche Banken (zB. die KfW) genausogut solche Aufgaben übernehmen.
Einen Teil könnten staatliche Banken sicher übernehmen. Aber die Ausfälle sind zu groß, als das sie den Effekt wirklich spürbar kompensieren können.
Calvadorius » Mo 11. Jun 2012, 21:57 hat geschrieben: Ich würde also mal ganz frech behaupten, daß es systemrelevante Banken in D nicht gibt.
Gewagte These. ;)
Ich würde beispielsweise sagen, dass die Deutsche Bank mit ihrer Bilanzsumme von über 1,5 Mrd. Euro systemrelevant ist.

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Dampflok94 »

Falk1990 » Mo 11. Jun 2012, 23:35 hat geschrieben:Gewagte These. ;)
Ich würde beispielsweise sagen, dass die Deutsche Bank mit ihrer Bilanzsumme von über 1,5 Mrd. Euro systemrelevant ist.
Stimmt. Die Deutsche Bank hat eine Bilanzsumme von über 1,5 Mrd. Euronen. Der Mond ist auch über 100 Kilometer von der Erde entfernt. Sehr viel über. Du hättest die Summe etwas höher ansetzen dürfen. ;)
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

Dampflok94 » Di 12. Jun 2012, 11:29 hat geschrieben: Stimmt. Die Deutsche Bank hat eine Bilanzsumme von über 1,5 Mrd. Euronen. Der Mond ist auch über 100 Kilometer von der Erde entfernt. Sehr viel über. Du hättest die Summe etwas höher ansetzen dürfen. ;)
Die ausgewiese Bilanzsumme der Deutschen Bank in Q1/12
war 2103 Mrd Euro. Bereinigt dann immer noch 1256 Mrd. Euro.

Das auf die Aktionäre zurechenbare Konzernergebnis immerhin 1,381 Mrd Euro.

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Falk1990 » Mo 11. Jun 2012, 22:51 hat geschrieben: Wenn Großbanken pleite gehen betrifft dies ja nicht nur diese Bank und deren Kunden.
Vielmehr kommt es zu einer Vertrauenskrise innerhalb des gesamten Bankensystems, da niemand genau weiß, wie stark die anderen Banken mit der jeweiligen Pleitebank zusammenhängen. Dieser Vertrauensverlust hat zur Folge, dass der Interbankenhandel zum erliegen kommt, weshalb es sodann sehr schwer wird sich mit Liquidität zu versorgen. Infolgedessen sinkt das aggregierte Kreditvolumen, was sich negativ auf die Investitionen und damit auf die Realwirtschaft auswirkt.

Schön zu sehen ist das am Beispiel der Lehman Brothers Pleite (15.9.2008):
http://www.querschuesse.de/wp-content/u ... 1/1a24.jpg

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Kredit kriegt der der keinen braucht. Warum soll das zwischen Banken anders sein als zwischen Banken und Kunden?

Warum soll die eine Bank die andere mit Liquidität versorgen wenn sie die Geschäfte auch selbst übernhmen kann? Also: es sinkt nur das Kreditvolumen der angeschlagenen Bank, während das Kreditvolumen der gesunden Bank steigt. Wo ist das Problem?
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Konder »

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Wenn 147 Konzerne die ganze Wirtschaft kontrollieren

Forscher der ETH haben die Weltwirtschaft systemtheoretisch unter die Lupe genommen. Ihr Fazit: Ein paar Konzerne besitzen die Macht über den globalen Kapitalismus. Dies birgt hohe Gefahren. 

Rund drei Viertel der Mitglieder der Super-Einheit gehören der Finanzindustrie an.

http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/ ... y/24530287
ist das nicht so etwas wie Verschönerungs theorie ?
Faschismus ist wenn die Unteren klassen in eine Menge-Elitärischen Gesellschaft die Elitäre Diktatur unterschützen.
somit ist in Deutschland keine Demokratie sondern Faschismus.

http://www.youtube.com/watch?v=ApTEhzH4P5Q
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Dampflok94 »

ralphon » Di 12. Jun 2012, 12:56 hat geschrieben:
Kredit kriegt der der keinen braucht. Warum soll das zwischen Banken anders sein als zwischen Banken und Kunden?

Warum soll die eine Bank die andere mit Liquidität versorgen wenn sie die Geschäfte auch selbst übernhmen kann? Also: es sinkt nur das Kreditvolumen der angeschlagenen Bank, während das Kreditvolumen der gesunden Bank steigt. Wo ist das Problem?
So einfach läuft das Kreditgeschäft nicht. Allein schon wegen der Eigenkapitalvoraussetzungen. Kaust Du nicht bei einem Supermarkt, dann kaufst Du es beim anderen. Ist bei Krediten anders. Die andere Bank kann dir ggf. keinen Kredit mehr geben, selbst wenn sie denn wollte. Mal abgesehen davon ist das Kreditgeschäft auch eine Sache des Vertrauens. Wer seinen Kredit zu 100% besichern kann, wird natürlich kein Problem haben die Bank zu wechsen. Aber wer kann das schon?
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

Dampflok94 » Di 12. Jun 2012, 12:19 hat geschrieben:Mal abgesehen davon ist das Kreditgeschäft auch eine Sache des Vertrauens. Wer seinen Kredit zu 100% besichern kann, wird natürlich kein Problem haben die Bank zu wechsen. Aber wer kann das schon?
Vollkommen korrekt.

Es soll sogar Menschen und Kunden geben, die möchten keine Geschäftsbeziehung
oder Gestattung des Einblickes von der xy Bank über die eigenen Finanzen.

Genauso wie es Kunden geben soll, die gerade eine Beziehung zur abc Bank und (oder) deren Mitarbeiter wünschen.

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Robben1986 »

MaNic22 » Mo 4. Jun 2012, 18:10 hat geschrieben:Wenn man das ganze liberal angeht, dann hat die "Bankia" sich eben einfach unwirtschaftlich verzockt
und wie andere spanische Banken auch zu leichtfertig Kredite vergeben, die nun geplatzt sind.
Solches Fehlmanagment heißt in der Marktwirtschaft eigentlich "aus und vorbei". Pleite ist pleite.
Das siehst du schon ganz richtig.

Das wir in einer Welt leben in der unwirtschaftliche Banken mit Steuergeldern subventioniert werden ist rein ökonomisch gesehen äußerst schädlich.
Gegenteilige Behauptungen sind meist politisch motivierte Unwahrheiten.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

Dampflok94 » Di 12. Jun 2012, 11:29 hat geschrieben: Stimmt. Die Deutsche Bank hat eine Bilanzsumme von über 1,5 Mrd. Euronen. Der Mond ist auch über 100 Kilometer von der Erde entfernt. Sehr viel über. Du hättest die Summe etwas höher ansetzen dürfen. ;)
Ich hatte nur die Zahlen von 2010 zur Hand und war etwas faul mir die von 2012 herauszusuchen. Deshalb hab ich es einfach mal großzügig nach unten abgeschätzt. Aber du hast recht, die tatsächliche Bilanzsumme liegt noch weit höher.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

ralphon » Di 12. Jun 2012, 11:56 hat geschrieben: Kredit kriegt der der keinen braucht. Warum soll das zwischen Banken anders sein als zwischen Banken und Kunden?

Warum soll die eine Bank die andere mit Liquidität versorgen wenn sie die Geschäfte auch selbst übernhmen kann? Also: es sinkt nur das Kreditvolumen der angeschlagenen Bank, während das Kreditvolumen der gesunden Bank steigt. Wo ist das Problem?
Dem Beitrag des Users Dampflok94 von 12:33 Uhr ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Espressoli »

Thema: Warum (span.) Banken retten ??

Bankkunden sollten vermehrt auf "die kleine Banken" zurück greifen, die es - immer noch recht unbeschadet - in vielen Ländern gibt.. "Das Überdimensionale" schadet eigentlich überall, egal ob in der Wirtschaft oder bei den Banken usw... Bricht "ein Grosser" zusammen, sind die allgemeinen Schäden wesentlich höher, als bei "kleinen Anbietern" und der Schrei nach dem Geld des Bürgers wird gleich in höchsten Oktaven veranstaltet... Welchen Nutzen aus "Zusammenbrüchen" Politker gerne ziehen, lässt sich bei Frau Merkel wunderbar beobachten, die "unser Land und sein Geld" gerne für "ganz private Machtspielchen benutzt"...

Grundsätzlich muss schleunigst die Regelung her, dass Banken für ihre "Machenschaften" selber grade stehen müssen und nicht die Bürger - die ja der jeweilige Staat sind... da würde so mancher Banker lernen, wieder "den einfachen Rechenschieber" zu benutzen...
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Robben1986 »

Espressoli » Di 12. Jun 2012, 16:44 hat geschrieben:Thema: Warum (span.) Banken retten ??

Bankkunden sollten vermehrt auf "die kleine Banken" zurück greifen, die es - immer noch recht unbeschadet - in vielen Ländern gibt.. "Das Überdimensionale" schadet eigentlich überall, egal ob in der Wirtschaft oder bei den Banken usw... Bricht "ein Grosser" zusammen, sind die allgemeinen Schäden wesentlich höher, als bei "kleinen Anbietern" und der Schrei nach dem Geld des Bürgers wird gleich in höchsten Oktaven veranstaltet... Welchen Nutzen aus "Zusammenbrüchen" Politker gerne ziehen, lässt sich bei Frau Merkel wunderbar beobachten, die "unser Land und sein Geld" gerne für "ganz private Machtspielchen benutzt"...

Grundsätzlich muss schleunigst die Regelung her, dass Banken für ihre "Machenschaften" selber grade stehen müssen und nicht die Bürger - die ja der jeweilige Staat sind... da würde so mancher Banker lernen, wieder "den einfachen Rechenschieber" zu benutzen...
Daher konkrete Forderung an die Politik: Keine Steuergelder für Banken unter welchem Vorwand auch immer.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Skull » Mo 11. Jun 2012, 22:38 hat geschrieben:Was schwebt Dir vor ?

Wie willst Du Geld in welcher Form reformieren ?

mfg
Mehr Basisgeld, weniger darauf aufbauende Giralgeldschöpfung. Macht das ganze stabiler.

Auf der einen Seite erhöhte direkte Geldschöpfung, was heute schon die Münzen betrifft, die wird dann erweitert auf ein Staatskonto bei der Zentralbank, die je nach Wertentwicklungsziel Beträge auf dem Konto gutschreibt. Der Staat darf die Geldschöpfungsmenge natürlich nicht bestimmen sondern wie gehabt nur Wertentwicklungsziele angeben (~2% Zielinflation).

Im Gegenzug Erhöhung der Mindestreserve damit die Giralgeldmenge die die Bank schöpfen darf sinkt.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Espressoli »

Robben1986 » Di 12. Jun 2012, 16:46 hat geschrieben:
Daher konkrete Forderung an die Politik: Keine Steuergelder für Banken unter welchem Vorwand auch immer.
ja... ;)

PS: "Der Staat" eines Landes ist ja schliesslich nicht dazu da, internationale Grosss-Banken "zu erhalten", sondern dazu, dem jeweiligen Volk "das Auskommen" zu sichern...
Zuletzt geändert von Espressoli am Dienstag 12. Juni 2012, 18:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

Espressoli » Di 12. Jun 2012, 16:44 hat geschrieben:Thema: Warum (span.) Banken retten ??

Bankkunden sollten vermehrt auf "die kleine Banken" zurück greifen, die es - immer noch recht unbeschadet - in vielen Ländern gibt.. "Das Überdimensionale" schadet eigentlich überall, egal ob in der Wirtschaft oder bei den Banken usw... Bricht "ein Grosser" zusammen, sind die allgemeinen Schäden wesentlich höher, als bei "kleinen Anbietern" und der Schrei nach dem Geld des Bürgers wird gleich in höchsten Oktaven veranstaltet... Welchen Nutzen aus "Zusammenbrüchen" Politker gerne ziehen, lässt sich bei Frau Merkel wunderbar beobachten, die "unser Land und sein Geld" gerne für "ganz private Machtspielchen benutzt"...

Grundsätzlich muss schleunigst die Regelung her, dass Banken für ihre "Machenschaften" selber grade stehen müssen und nicht die Bürger - die ja der jeweilige Staat sind... da würde so mancher Banker lernen, wieder "den einfachen Rechenschieber" zu benutzen...
Das ein kleingliedriges Bankensystem krisenresistenter ist, als ein System in dem es auch große Banken gibt, halte ich für ein Märchen. Dafür gibt es im wesentlichen zwei Gründe:

1.) Ein kleingliedriges Bankensystem hat nicht zur Folge, dass der Staat einfach die Hände in den Schoß legen kann, wenn eine Krise über das Bankensystem hereinbricht. Denn ob nun eine große Bank oder viele kleine Banken pleite gehen, macht für die wirtschaftlichen Konsequenzen keinen Unterschied. In beiden Fällen beinhalten die Pleiten große Risiken für das gesamte Bankensystem und damit leider auch für Realwirtschaft. Nur dann, wenn eine einzelne kleine Bank aufgrund von individuellen Fehlern pleite geht, kann der Staat wirklich die Hände in den Schoß legen. Sobald eine Krise aber dazu führt, dass wirklich viele kleine Banken gleichzeitig bedroht sind, muss er genauso einspringen, als wenn nur eine große Bank betroffen ist. Darüberhinaus haben große Banken den Vorteil, dass sie individuelle Zahlungsengpässe besser mit der internen Verlustverrechnung abfangen können. Das heißt, sie kann die Verluste einer Niederlassung mit den Gewinnen der anderen Niederlassungen ausgleichen und es droht keine Pleite. Diese Möglichkeit bietet sich kleinen Banken nicht immer. Außerhalb von Krisen sind diese also viel anfälliger für Pleiten.

2.) Das kleine Banken weniger zocken ist nicht wahr, denn gerade diese sind darauf angewiesen die Kunden mit möglichst hohen Zinsen und Renditen zu locken. Ansonsten besteht kaum die Möglichkeit neben den anderen Banken zu aufzufallen und zu bestehen. Ein Beispiel dafür sind die vielen kleinen Hedgefonds in den USA und dem Rest der Welt, welche ja bekanntlich die Zockerbuden schlechthin sind.

Anders ist das ganze natürlich, wenn eine Großbank eine zu hohe Marktmacht besitzt. In diesem Falle ist eine Zerschlagung durchaus sinnvoll.

LG,
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Dampflok94 » Di 12. Jun 2012, 13:19 hat geschrieben: So einfach läuft das Kreditgeschäft nicht. Allein schon wegen der Eigenkapitalvoraussetzungen. Kaust Du nicht bei einem Supermarkt, dann kaufst Du es beim anderen. Ist bei Krediten anders. Die andere Bank kann dir ggf. keinen Kredit mehr geben, selbst wenn sie denn wollte. Mal abgesehen davon ist das Kreditgeschäft auch eine Sache des Vertrauens. Wer seinen Kredit zu 100% besichern kann, wird natürlich kein Problem haben die Bank zu wechsen. Aber wer kann das schon?
Ich habe nicht versprochen, daß jeder überall Kredit kriegen würde. Kreditwürdig sollte man schon sein. Die Sicherheiten die eine Bank vorweisen muß um Kredite zu vergeben sind das eine. Spareinlagen das andere:

Wenn die Sicherheit z.B. in einer Immobilie besteht, und zwar zu ihrem aktuellen Verkehrswert, dann streut die Bank gemäß ihren Möglichkeiten Kredite wenn diese Werte hoch sind, und kann keine Folgekredite vergeben, wenn sich der Gebäudewert halbiert hat. Diese Extremdeflation erscheint nichtmal in der Inflationsrechnung (die die Zentralbank zu einer kreditfördernden Zinssenkung ermächtigen würde) weil die Folgekosten wie Zinsen und Mieten weiter steigen. Es gibt also Ausfallerscheinungen auch wenn Kredite bedient werden.

Wenn dagegen die Geldbasis steigt, wandert die erhöhte Geldmenge als Spareinlage zurück in den Bankenkreislauf. Eine Spareinlage als Grundlage von Krediten kann nicht wegen irgendeiner geplatzten Blase zusammenschrumpfen. Es gibt also von vornherein weniger Kredite im Boom, aber wenn, dann ist die Chance höher, die auch durchzuziehen.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Falk1990 » Di 12. Jun 2012, 18:19 hat geschrieben: ... Diese Möglichkeit bietet sich kleinen Banken nicht immer. Außerhalb von Krisen sind diese also viel anfälliger für Pleiten.
...
Man könnte quasi die redewendung "too big to fail" durch "big enough to blackmail" ersetzen
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

Espressoli » Di 12. Jun 2012, 16:44 hat geschrieben:Thema: Warum (span.) Banken retten ??

Bankkunden sollten vermehrt auf "die kleine Banken" zurück greifen, die es - immer noch recht unbeschadet - in vielen Ländern gibt.. "Das Überdimensionale" schadet eigentlich überall,
Dann versuche mal bei einer kleinen Bank Deine Geschäfte
im Rahmen wie Pensionsfonds oder weltweit operierende Unternehmen
wie Allianz, VW, Siemens, oder oder oder abzuwickeln.

Viel Glück.
ralphon » Di 12. Jun 2012, 17:05 hat geschrieben:Mehr Basisgeld, weniger darauf aufbauende Giralgeldschöpfung. Macht das ganze stabiler.

Auf der einen Seite erhöhte direkte Geldschöpfung, was heute schon die Münzen betrifft, die wird dann erweitert auf ein Staatskonto bei der Zentralbank, die je nach Wertentwicklungsziel Beträge auf dem Konto gutschreibt. Der Staat darf die Geldschöpfungsmenge natürlich nicht bestimmen sondern wie gehabt nur Wertentwicklungsziele angeben (~2% Zielinflation).

Im Gegenzug Erhöhung der Mindestreserve damit die Giralgeldmenge die die Bank schöpfen darf sinkt.
Der Staat gibt keine Geldziele heraus, das macht die autonome Zentralbank.
Aus gutem Grund.

Verstehe aber nicht den (Deinen) Sinn eines erhöhten "Bsisgeldes".

Die Notenbank kann schon heute die Mindestreserve erhöhen, wie es ihr beliebt.

Es würde sich nichts an der heute entstandenen Problematik ändern.
Es sei denn Du unterstellst, das eine zukünftige Notenbank mehr weiß, als die Vergangene.

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Zuletzt geändert von Skull am Dienstag 12. Juni 2012, 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Espressoli »

Falk1990 » Di 12. Jun 2012, 17:19 hat geschrieben: Das ein kleingliedriges Bankensystem krisenresistenter ist, als ein System in dem es auch große Banken gibt, halte ich für ein Märchen. Dafür gibt es im wesentlichen zwei Gründe:

1.) Ein kleingliedriges Bankensystem hat nicht zur Folge, dass der Staat einfach die Hände in den Schoß legen kann, wenn eine Krise über das Bankensystem hereinbricht. Denn ob nun eine große Bank oder viele kleine Banken pleite gehen, macht für die wirtschaftlichen Konsequenzen keinen Unterschied. In beiden Fällen beinhalten die Pleiten große Risiken für das gesamte Bankensystem und damit leider auch für Realwirtschaft. Nur dann, wenn eine einzelne kleine Bank aufgrund von individuellen Fehlern pleite geht, kann der Staat wirklich die Hände in den Schoß legen. Sobald eine Krise aber dazu führt, dass wirklich viele kleine Banken gleichzeitig bedroht sind, muss er genauso einspringen, als wenn nur eine große Bank betroffen ist. Darüberhinaus haben große Banken den Vorteil, dass sie individuelle Zahlungsengpässe besser mit der internen Verlustverrechnung abfangen können. Das heißt, sie kann die Verluste einer Niederlassung mit den Gewinnen der anderen Niederlassungen ausgleichen und es droht keine Pleite. Diese Möglichkeit bietet sich kleinen Banken nicht immer. Außerhalb von Krisen sind diese also viel anfälliger für Pleiten.


2.) Das kleine Banken weniger zocken ist nicht wahr, denn gerade diese sind darauf angewiesen die Kunden mit möglichst hohen Zinsen und Renditen zu locken. Ansonsten besteht kaum die Möglichkeit neben den anderen Banken zu aufzufallen und zu bestehen. Ein Beispiel dafür sind die vielen kleinen Hedgefonds in den USA und dem Rest der Welt, welche ja bekanntlich die Zockerbuden schlechthin sind.

Anders ist das ganze natürlich, wenn eine Großbank eine zu hohe Marktmacht besitzt. In diesem Falle ist eine Zerschlagung durchaus sinnvoll.

LG,
Falk
Ich steige bei Ihrem letzten Satz ein.... ;)
Die Grossbanken haben durchgängig eine zu hohe Marktmacht...

Denke, dass sich "das Zocken" in Kleinbanken in Grenzern hält... Der dortige Kunde ist wesentlich "sensibler" auf diesem Gebiet.. werden ihm zu hohe Risiken angeboten und er durchschaut diese, wird der Kunde dort viel eher misstrauisch und reaigert entsprechend "feinfühling"... Der Banker muss sich also um den Kunden "bemühen"...

Vielen Kunden von Kleinbanken ist "Seriosität" wichtiger als "Zockerbuden-Mentalität"... In Kleinbanken haben Menschen ihr Gesicht noch zu verlieren, wenn's "kracht"... In Grossbanken taucht man dagegen "in Vorständen" oder sonstwo ab - bedient die Zocker auch weiterhin nach jeder "Krise" und verdient sich dort einen Namen, grade weil man "ausgekocht" ist...
Zahlen dürfen es dann "die Nichtzocker"...

Denke nicht, dass kleine Banken ausserhalb von Krisenzeiten "anfälliger" sind... alleine schon deshalb, weil die Kunden andere sind, als jene von Grossbanken... "Sicherheit" hat bei den Kleinen mehrheitlich Vorrang... auch heute noch.. denke, das zahlt sich aus, auch in Krisenzeiten...

PS: ... und was eventuelle Steuerprüfungen betrifft, sind selbige in Kleinbanken sicherlich einfacher durchführbar, als in Grossbanken, die i.d.R. unüberschaubar sind und daher "fruchtlos" - also teuer - bleiben... dies nur am Rande zu "fehlenden Staatseinnahmen"...
Zuletzt geändert von Espressoli am Mittwoch 13. Juni 2012, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Falk1990 »

Espressoli » Di 12. Jun 2012, 23:56 hat geschrieben: Ich steige bei Ihrem letzten Satz ein.... ;)
Die Grossbanken haben durchgängig eine zu hohe Marktmacht...

Eine Bank hat genau dann eine zu große Marktmacht, wenn sie in der Lage ist das Geschehen ihrer Branche nach ihrem belieben zu verändern und wenn andere Banken neben ihr nicht bestehen können, sodass in diesem Bereich kein funktionierender Markt entstehen kann.

Diese Macht sehe ich (derzeit) eigentlich bei keiner deutschen Bank. Oder würdest du sagen, dass irgendeine Bank das Zinsniveau nach belieben bestimmen und andere Marktteilnehmer einfach verdrängen kann?
Espressoli » Di 12. Jun 2012, 23:56 hat geschrieben:
Denke, dass sich "das Zocken" in Kleinbanken in Grenzern hält... Der dortige Kunde ist wesentlich "sensibler" auf diesem Gebiet.. werden ihm zu hohe Risiken angeboten und er durchschaut diese, wird der Kunde dort viel eher misstrauisch und reaigert entsprechend "feinfühling"... Der Banker muss sich also um den Kunden "bemühen"...

Vielen Kunden von Kleinbanken ist "Seriosität" wichtiger als "Zockerbuden-Mentalität"... In Kleinbanken haben Menschen ihr Gesicht noch zu verlieren, wenn's "kracht"... In Grossbanken taucht man dagegen "in Vorständen" oder sonstwo ab - bedient die Zocker auch weiterhin nach jeder "Krise" und verdient sich dort einen Namen, grade weil man "ausgekocht" ist...
Zahlen dürfen es dann "die Nichtzocker"...

Denke nicht, dass kleine Banken ausserhalb von Krisenzeiten "anfälliger" sind... alleine schon deshalb, weil die Kunden andere sind, als jene von Grossbanken... "Sicherheit" hat bei den Kleinen mehrheitlich Vorrang... auch heute noch.. denke, das zahlt sich aus, auch in Krisenzeiten...
Beruht das auf eigenen Erfahrungen, Statistiken oder einfach nur auf Einschätzungen deinerseits? Bei Ersterem und Letzterem verweise ich darauf, dass subjektive Erfahrungen oder Einschätzungen nicht immer die ganze Realität abbilden.
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von GLÜ2010 »

Dr. Nötigenfalls » So 10. Jun 2012, 06:44 hat geschrieben:
Ich hab mir das so vorgestellt das die verpflichtungen der beteiligten Banken abgewickelt werden,ein neuer Name,und die ganze Systemrelevanz von der neuen übernommen wird.Diese Systemrelevanz aber nach und nach zurückgefahren wird.
Natürlich unter neuer Leitung.

Ganz gleich ob man die Verpflichtungen der gefährdeten Banken abwickelt und sie neu gründet , von Seiten des Staates als Anteileigner einsteigt(aber bitte zu Anteilen entsprechend den Kapitalanteilen) oder auf dem Standpunkt steht , Banken gehören zur Infrastruktur und somit in die Öffentliche-Hand , in jedem Fall muß die Kasino-Mentalität durch entsprechende Rahmengesetze unterbunden werden , sonst geht dieses Spielchen wieder von vorne los .

pudding kann ich da nur zustimmen :


Na prima, wenn man es dann zur Regel macht sogenannte 'systemrelevante' Banken nach Fehlinvestitionen zu 'retten', welche Motivation sollten diese Banken dann haben sich künftig nicht weiterhin mit hochspekulativen Investments zu versuchen? Genau, keine, profitieren werden schon die 'richtigen' Leute. Schöne 'Marktwirtschaft', was für ein faules System.

Es geht also im Prinzip nicht um die Rettung der Banken sondern um die Einführung und Durchsetzung von Gesetzen , die Ihre Zocker-Mentalität unterbindet und die Banken auf Ihre volkswirtschaftliche Aufgabe , nämlich die Vergabe von Krediten für die REAL-Wirtschaft , beschränkt . Dies gilt für jedes Banksystem ob nun Privat oder in Öffentlicher-Hand .


Wie ich oben schon sagte , zu diesen dringend erforderlichen Rahmen-Gesetzen gehören aus meiner Sicht :

1.)das Verbot von Ausfallversicherungen ohne überhaupt eine entsprechende Kapitalanlage auf diesem Gebiet zu besitzen .
2.)Das Verbot von Leerverkäufen .
3.)Eine Finanz-Transaktions-Steuer
. Sie trägt dazu bei , daß die Spekulanten an der Linderung , der durch Sie verursachten Schäden , beitragen .

Wir sollten uns also mit den EU-Staaten , die sie einführen wollen , einigen und vor allem denen , die unter den EU-Rettungsschirm flüchten , ebenfalls zur Auflage machen . Sonst fließen keine Gelder .
Auf Letzteres sollte auch die Opposition für Ihre Zustimmung zum Fiskalpakt dringen .

Ohne entsprechende Rahmengesetze können wir ansonsten nur noch in das Liedchen von der dummen Liese einfallen : Ein Loch ist im Eimer lieber Heinrich ….

Auf der anderen Seite könnten wir den Staaten bei der Rückzahlung ein größeres Zeitfenster einräumen , denn das , was wir z.B. von Griechenland verlangen , können Sie in diesem Zeitrahmen kaum schaffen .


Dank an Dr.Nötigenfalls für den Link
Trigema Chef Wolfgang Grupp redet Klartext


Dies zeigt wie durchaus auch in der Real-Wirtschaft gedacht wird .


Die Hoffnung stirbt zuletzt .

Bürger einer demokratisch gewählten LOBBYKRATIE

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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Skull »

GLÜ2010 » Do 14. Jun 2012, 09:22 hat geschrieben:Wie ich oben schon sagte , zu diesen dringend erforderlichen Rahmen-Gesetzen gehören aus meiner Sicht :

1.)das Verbot von Ausfallversicherungen ohne überhaupt eine entsprechende Kapitalanlage auf diesem Gebiet zu besitzen .
2.)Das Verbot von Leerverkäufen .
3.)Eine Finanz-Transaktions-Steuer
. Sie trägt dazu bei , daß die Spekulanten an der Linderung , der durch Sie verursachten Schäden , beitragen
Ist ja lustig, das Du Deinen Beitrag nun ständig wiederholst.

Aber zu Deinen Punkten hatte ich ja schon einmal Stellung genommen.

mlg
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ralphon
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Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von ralphon »

Skull » Di 12. Jun 2012, 22:00 hat geschrieben:
Der Staat gibt keine Geldziele heraus, das macht die autonome Zentralbank.
Aus gutem Grund.

Verstehe aber nicht den (Deinen) Sinn eines erhöhten "Bsisgeldes".

Die Notenbank kann schon heute die Mindestreserve erhöhen, wie es ihr beliebt.
...
Kann sie nicht. Weil dann die Geldnachfrage unter das Soll sinkt und eine Rezession erzeugt wird. Sie muß gleichzeitig die Möglichkeit haben, den Geldmengenverlust durch direkte Geldschöpfung zu ersetzen. Dafür steht zur Zeit nur ein kleines Münzkontingent zur Verfügung.
Zuletzt geändert von ralphon am Sonntag 24. Juni 2012, 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
Dr. Nötigenfalls

Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Die Lösung liegt darin, einem toten Gaul den Sattel abzunehmen.
Espressoli

Re: Warum (span.) Banken retten ??

Beitrag von Espressoli »

Dr. Nötigenfalls » So 24. Jun 2012, 12:56 hat geschrieben:Die Lösung liegt darin, einem toten Gaul den Sattel abzunehmen.
...oder ihm einfach nicht "ins Maul zu schau'n"... ;)
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