Profitiert Deutschland vom Euro ??

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Profitiert Deutschland vom Euro ??

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MaNic22
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Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von MaNic22 »

Ich kann mich nicht klar positionieren, bei einer solchen Situation ...

Pro: Durch schwächere Staaten und somit schwächerer Gemeinschaftswährung als einer fiktiven eigenen Währung kann Deut. günstiger exportieren und muss teurer importieren, bleibt also wettbewerbsfähiger*.
Contra: Z. B. teurere Öl- und Gasimporte belasten den Verbraucher.

Pro: Unternehmen können gefahrloser in Euroländern investieren.
Contra: Der Handel mit Nichteuroländern ist seit 2001 stärker gestiegen, als mit Euroländern.
Wobei ich bei diesem medial aufgeschnappten Argument meine, dass hier wohl weniger der Euro ausschlaggebend ist,
als vielmehr die Tatsache, dass Asiens wirtschaftliche Expansion die europäische wohl schon lange weit übertrifft.

Pro: Es ist ein entscheidendes Symbol europäischer Integration.
Contra: Durch seine inneren Ungleichheiten schürt es ganz offensichtlich Konflikte und zwingt uns zu Transfers.

Pro: Urlauber müssen kein Geld umtauschen.
Contra: Dafür sind auch ihre südländischen Urlaubsziele überteuert.

Und ein Contra, zu dem mir kein Pro einfällt:
Deutschland hat seine Souveränität in einem zentralen Bereich abgegeben. Durch die supranationale Geldppolitik
wird diese nicht nur unzugänglicher für Demokratie, sondern auch uneffizienter in der Festlegung eines Zinssatzes,
der allen nationalen Spezifika gerecht werden soll.



* http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/w ... 93254.html
Zuletzt geändert von MaNic22 am Donnerstag 31. Mai 2012, 22:36, insgesamt 3-mal geändert.
"Demokratie darf nicht so weit gehen, dass in der Familie
darüber abgestimmt wird, wer der Vater ist.
" Willy Brandt
Dr. Nötigenfalls

Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Immer weniger sind Deutschland.
Wer in Deutschland an den Exporten partizipiert ist Deutschland.
Die anderen sind die Dummen.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Donnerstag 31. Mai 2012, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.
Adam Smith
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Adam Smith »

Hier:
Vorteile fester Wechselkurse
• Wegfall von Kosten für Devisentermingeschäfte zur Absicherung gegen Wechselkursrisiken auf Grund drastischer Schwankungen
• feste Kalkulations- und Planungsbasis
Unternehmen die Geschäfte mit dem nicht Euro-Ausland machen, müssen immer den Wechselkurs im Auge behalten. Eine gemeinsame Währung ist vor allem für die Unternehmen von Vorteil.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Kibuka
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

Ich finde die Frage immer recht amüsant. Oft ist sie auch in den Medien zu lesen.

Was bedeutet profitieren? Der Euro ist eine Währung, nicht mehr und nicht weniger. Manche glauben wohl der Euro wäre eine Art gute Nachtfee, die allen Wohlstand und Frieden bringt ohne das man etwas dafür tun muss.

Der Euro als Währung hat primär - und das ist seine zentrale Aufgabe - Preisstabilität zu gewährleisten, d.h. niedrige Inflationsraten. Und diese Aufgabe hat der Euro bisher ganz gut erfüllt.

Der Euro wurde eingeführt um einen europaweit einheitlichen Zahlungsraum zu schaffen, in dem Unternehmen und Private bequem ohne Wechselkursrisiken effizient und sicher handeln können. Auch das Ziel wurde logischerweise erreicht.

Es gibt auch keine monetären Wettbewerbsverzerrungen mehr, wenn ein Land durch Geldentwertung indirekt die heimische Industrie subventioniert.

Alles andere, Integration, Frieden, Bildung, wirtschaftliche Ungleichheiten usw. sind nicht das Problem des Euro.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!

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Athos
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Athos »

MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben:Ich kann mich nicht klar positionieren, bei einer solchen Situation ...

Pro: Durch schwächere Staaten und somit schwächerer Gemeinschaftswährung als einer fiktiven eigenen Währung kann Deut. günstiger exportieren und muss teurer importieren, bleibt also wettbewerbsfähiger*.
Wird immer wieder behauptet, und das Argument scheint theoretisch auch schlüssig. Aus irgendeinem verdammten Grund sieht es in der Praxis aber so aus, dass Deutschland schon vor dem Euro, also zu DM-Zeiten exportiert hat als gäbe es kein Morgen mehr und das Exportgeschäft in die Eurozone immer mehr an Bedeutung verliert und durch Exporte in die BRIC-Staaten kompensiert, sogar überkompensiert wird.

Was einem dann auch kein Volkswirtschaftler so richtig erklären kann. Jedenfalls nicht logisch.

Insofern wäre ich mit solchen Theorien vorsichtig.

MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Contra: Z. B. teurere Öl- und Gasimporte belasten den Verbraucher.
Das stimmt selbstverständlich. was übrigens für alle Importe außerhalb der Eurozone gilt. Edelmetalle, seltene Erden, uswusw.
MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Pro: Unternehmen können gefahrloser in Euroländern investieren.
Naja... das wollen wir ja noch sehen :rolleyes:

MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Contra: Der Handel mit Nichteuroländern ist seit 2001 stärker gestiegen, als mit Euroländern.
Wobei ich bei diesem medial aufgeschnappten Argument meine, dass hier wohl weniger der Euro ausschlaggebend ist,
als vielmehr die Tatsache, dass Asiens wirtschaftliche Expansion die europäische wohl schon lange weit übertrifft.
Schon. Aber was ist beispielsweise mit UK und den USA? Die sind auch nicht in der Eurozone, dennoch aber wichtige Handelspartner.
MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Pro: Es ist ein entscheidendes Symbol europäischer Integration.
Für die meißten (inklusive mir) ist der Euro mittlerweile eher zum Symbol der europäischen Desintegration geworden.

Wobei wir wieder bei dem alten Sprichwort wären: "Gut gemacht" ist das gegenteil von "gut gemeint".
MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Contra: Durch seine inneren Ungleichheiten schürt es ganz offensichtlich Konflikte und zwingt uns zu Transfers.
Eben.
MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Pro: Urlauber müssen kein Geld umtauschen.
Also mir hat der Umtausch und das Handling einer fremden Wärung immer Spaß gemacht. Es war für mich sogar immer irgendwie integraler Bestandteil des Urlaubsgefühls. Genauso wie der Geruch nach Salzluft und Sonnencreme fand ich es immer lustig z.B. 75.000 der XY-Währung für ein Glas Bier zu bezahlen.
MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Contra: Dafür sind auch ihre südländischen Urlaubsziele überteuert.
Tja. Das ist für die Tourismausbranche tatsächlich ein Problem. Was glaubst Du wohl, warum die Türkei so zugelegt hat im Gegensatz zu Spanien oder Griechenland?

Weil die Strände dort schöner sind? Die Leute freundlicher? Das Essen besser? Oder gar die Hotels? Bullshit. Es geht nur um eins: billigbilligbillig....
MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben: Und ein Contra, zu dem mir kein Pro einfällt:
Deutschland hat seine Souveränität in einem zentralen Bereich abgegeben.
Das gilt für alle Staaten.

Deutschland, Österreich, die Niederlande sind aber diejenigen für dieser Faktor am Ehesten jetzt zum Problem wird.

Fazit:

Der Euro in seiner jetzigen Form ist eine Mißgeburt die Deutschland nur schadet und deren Nutzen für Deutschland praktisch Null ist. Außer dass er die romantischen Gefühle einiger europhiler Traumtänzer bedient.
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Achim T.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Achim T. »

Kibuka » Do 31. Mai 2012, 22:07 hat geschrieben:Ich finde die Frage immer recht amüsant. Oft ist sie auch in den Medien zu lesen.

Was bedeutet profitieren? Der Euro ist eine Währung, nicht mehr und nicht weniger...

Absolut korrekt. Volle Zustimmung.

Deshalb:
Kibuka » Do 31. Mai 2012, 22:07 hat geschrieben:Der Euro als Währung hat primär - und das ist seine zentrale Aufgabe - Preisstabilität zu gewährleisten, d.h. niedrige Inflationsraten. Und diese Aufgabe hat der Euro bisher ganz gut erfüllt...
Nein, das ist Aufgabe der Finanzpolitik, nicht der Währung.

Aufgabe der Währung ist lediglich als Universaltauschmittel zu funktionieren. Dazu benötigt er vor allem Akzeptanz und die nimmt in letzter Zeit ab.
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Kibuka
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

Achim T. » Sa 2. Jun 2012, 13:12 hat geschrieben: Nein, das ist Aufgabe der Finanzpolitik, nicht der Währung.

Aufgabe der Währung ist lediglich als Universaltauschmittel zu funktionieren. Dazu benötigt er vor allem Akzeptanz und die nimmt in letzter Zeit ab.
Bitte keine Haarspaltereien! Natürlich ist der Euro Geld. Wenn ich vom Euro in diesem Kontext spreche, dann meine ich natürlich die Steuerung der Geldpolitik durch die EZB. Der Euro druckt sich ja nicht von alleine.
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Achim T.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Achim T. »

Athos » Sa 2. Jun 2012, 12:11 hat geschrieben:
Wird immer wieder behauptet, und das Argument scheint theoretisch auch schlüssig. Aus irgendeinem verdammten Grund sieht es in der Praxis aber so aus, dass Deutschland schon vor dem Euro, also zu DM-Zeiten exportiert hat als gäbe es kein Morgen mehr und das Exportgeschäft in die Eurozone immer mehr an Bedeutung verliert und durch Exporte in die BRIC-Staaten kompensiert, sogar überkompensiert wird.

Was einem dann auch kein Volkswirtschaftler so richtig erklären kann. Jedenfalls nicht logisch.

Insofern wäre ich mit solchen Theorien vorsichtig.

...
Natürlich kann durch die Gemeinschaftswährung billiger angeboten werden als ohne. Deutschland hat auch noch nie so Viel exportiert wie letztes Jahr.

Aber genau so natürlich ist nicht alleine die Gemeinschaftswährung der Grund für eine Erfolgreiche Wirtschaftsindustrie.

Inwiefern "wettbewerbsfähiger" ein sinnvolles Argument ist muss jedoch genauer betrachtet werden. Wir benötigen unsere Exporte um die nötigen Importe zu finanzieren. Alles was darüber hinaus Abgesetzt wird bedeutet wir sind zu wettbewerbsfähig, bzw. die Einkommen sind zu niedrig. Bei entsprechenden Einkommen hätten wir eine ausgeglichene Handelsbilanz.
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Achim T.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Achim T. »

Kibuka » Sa 2. Jun 2012, 13:15 hat geschrieben:
Bitte keine Haarspaltereien! Natürlich ist der Euro Geld. Wenn ich vom Euro in diesem Kontext spreche, dann meine ich natürlich die Steuerung der Geldpolitik durch die EZB. Der Euro druckt sich ja nicht von alleine.
Korrekt - nur ist das ein Vorteil der Gemeinschaftswährung? Ich denke eher mal "Im Gegenteil". Wir haben hier eine Zentralbank welche eine zentrale Geldpolitik betreibt, unabhängig davon wie unterschiedlich die Wirtschafts- und Finanzpolitik der Mitgliedsstaaten aussieht.

Persönlich bin ich eher Eurofan - aber ich sehe hier Handlungsbedarf in der Art, dass die Gemeinschaftswährung eine politische Union der Mitgliedsstaaten, wenn nicht sogar letztendlich deren Auflösung nötig macht.
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Fadamo
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Fadamo »

Der bürger wird bestimmt nicht davon profitieren :(
Die preise steigen und steigen und steigen weiter an :D
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Claud
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Claud »

Fadamo » Sa 2. Jun 2012, 16:07 hat geschrieben:Der bürger wird bestimmt nicht davon profitieren :(
Die preise steigen und steigen und steigen weiter an :D
Wenn man sich unbedingt an der Preissteigerung festhalten möchte, dann sollte man sich lieber eine längere Zeitreihe angucken.

http://www.blog.gruenesgeld.net/wp-cont ... sindex.jpg

büdde!
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Athos »

Achim T. » Sa 2. Jun 2012, 14:23 hat geschrieben:
Natürlich kann durch die Gemeinschaftswährung billiger angeboten werden als ohne. Deutschland hat auch noch nie so Viel exportiert wie letztes Jahr.
Und weiter? Auch während der DM-Zeit erfreuten wir uns jährlich steigender Quoten. Wären die durch den Euro noch zusätzlich nach oben geschnellt, könnte man das Argument evtl akzeptieren.

Dem ist aber nicht so. Die, schon zu DM-Zeiten vorhandenen, Steigerungen haben sich fast linear fortgesetzt.

Das Argument, der Euro hätte irgendeinen positiven Effekt gehabt, ist eine glatte Lüge.

http://www.sowi.rub.de/mam/content/lsip ... aubold.pdf

Es gab zwischen 1989 und 1993 mal einen kleinen Knick. Ansonsten ist die Entwicklung von 1970 -1989, 1993-Euroeinführung und Euroeinführung - heute identisch, die Entwicklung fast linear.
Zuletzt geändert von Athos am Samstag 2. Juni 2012, 21:57, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Frank_Stein »

MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 22:33 hat geschrieben:Ich kann mich nicht klar positionieren, bei einer solchen Situation ...

ich möchte es einmal so formulieren
eine Gemeinschaftswährung hat genau dann einen Vorteil, wenn die teilnehmenden Staaten sich wirtschaftlich ähnlich sind bzw. sinnvoll ergänzen.

mit heterogenen Wirtschaftssystemen eine gemeinsame Währung zu bilden - insbesondere wenn es alternative Ansichten über Lohnsteigerungen gemessen an der Produktivität gibt - und Staaten in alt gewohnter Manier glauben, sie könnten Schulden mit der Notenpresse entwerten und demnach auf nötige Konsolidierungsmassnahmen verzichten - geht das Ganze natürlich nach hinten los.

Bestünde die Währungsunion nur aus den Nordstaaten - es gäbe keine Probleme mit der Währungsunion.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
It is not racism, but pattern recognition.
Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
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Frank_Stein
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Frank_Stein »

Kibuka » Do 31. Mai 2012, 23:07 hat geschrieben: Der Euro als Währung hat primär - und das ist seine zentrale Aufgabe - Preisstabilität zu gewährleisten, d.h. niedrige Inflationsraten. Und diese Aufgabe hat der Euro bisher ganz gut erfüllt.
offensichtlich nicht überall im gleichen Maße

die Preisstabilität hängt wohl mehr an der Lohnentwicklung der jeweiligen Region, als an der Zentralbank, denn die kann gegen eine heterogene Preisentwicklung mit ihrem einheitlichen Zinssatz wenig ausrichten.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Samstag 2. Juni 2012, 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam.
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Wenn Linke etwas von Wirtschaft verstehen würden, wären sie nicht links.
Adam Smith
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Adam Smith »

Die Lohnentwicklung ist entscheidend für die Inflationsrate. Das ist richtig.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Muninn

Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Muninn »

MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 21:33 hat geschrieben:Ich kann mich nicht klar positionieren, bei einer solchen Situation ...

Pro: Durch schwächere Staaten und somit schwächerer Gemeinschaftswährung als einer fiktiven eigenen Währung kann Deut. günstiger exportieren und muss teurer importieren, bleibt also wettbewerbsfähiger*.
Contra: Z. B. teurere Öl- und Gasimporte belasten den Verbraucher.

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Contra: Der Handel mit Nichteuroländern ist seit 2001 stärker gestiegen, als mit Euroländern.
Wobei ich bei diesem medial aufgeschnappten Argument meine, dass hier wohl weniger der Euro ausschlaggebend ist,
als vielmehr die Tatsache, dass Asiens wirtschaftliche Expansion die europäische wohl schon lange weit übertrifft.

Pro: Es ist ein entscheidendes Symbol europäischer Integration.
Contra: Durch seine inneren Ungleichheiten schürt es ganz offensichtlich Konflikte und zwingt uns zu Transfers.

Pro: Urlauber müssen kein Geld umtauschen.
Contra: Dafür sind auch ihre südländischen Urlaubsziele überteuert.

Und ein Contra, zu dem mir kein Pro einfällt:
Deutschland hat seine Souveränität in einem zentralen Bereich abgegeben. Durch die supranationale Geldppolitik
wird diese nicht nur unzugänglicher für Demokratie, sondern auch uneffizienter in der Festlegung eines Zinssatzes,
der allen nationalen Spezifika gerecht werden soll.

* http://www.wiwo.de/politik/konjunktur/w ... 93254.html


Schauen wir uns kurz diese Statistik an. http://theintelligence.de/images/storie ... _bild2.gif

Jeden sollte klar sein was das bedeutet.... Es gibt einige Wenige die profitiert haben... Die Mehrheit hat dabei drauf gezahlt... Und zahlt weiter..

Sinniger weise tausche ich in jedem Urlaub den Euro gegen richtiges Geld ein... Die Argumentation man müßte kein Geld eintauschen geht also ins Leere...
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » Do 31. Mai 2012, 23:07 hat geschrieben:Ich finde die Frage immer recht amüsant. Oft ist sie auch in den Medien zu lesen.

Was bedeutet profitieren? Der Euro ist eine Währung, nicht mehr und nicht weniger. Manche glauben wohl der Euro wäre eine Art gute Nachtfee, die allen Wohlstand und Frieden bringt ohne das man etwas dafür tun muss.
Was ist denn das für ein Argument? Profitieren wir eigentlich von der Sonne? Ich finde ja, da das ganze Leben auf ihr beruht. Man kann natürlich auch argumentieren, es sei nur eine von vielen Milliarden von Sternen allein in unsere Milchstraße, nicht mehr und nicht weniger. Und eine gute Nachtfee ist sie auch nicht, die allen Wohlstand und Frieden bringt.
Zuletzt geändert von Dampflok94 am Sonntag 3. Juni 2012, 11:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

theoderich hat geschrieben:
offensichtlich nicht überall im gleichen Maße

die Preisstabilität hängt wohl mehr an der Lohnentwicklung der jeweiligen Region, als an der Zentralbank, denn die kann gegen eine heterogene Preisentwicklung mit ihrem einheitlichen Zinssatz wenig ausrichten.
1. Die Preisentwicklung ist nie überall gleich, selbst in der Bundesrepublik nicht.

2. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex in der Eurozone zeigt das die Inflationsraten in der gesamten Eurozone niedrig sind.
Dampflok94 hat geschrieben: Was ist denn das für ein Argument? Profitieren wir eigentlich von der Sonne? Ich finde ja, da das ganze Leben auf ihr beruht. Man kann natürlich auch argumentieren, es sei nur eine von vielen Milliarden von Sternen allein in unsere Milchstraße, nicht mehr und nicht weniger. Und eine gute Nachtfee ist sie auch nicht, die allen Wohlstand und Frieden bringt.
Von was faselst du hier eigentlich?
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » So 3. Jun 2012, 11:58 hat geschrieben:Von was faselst du hier eigentlich?
Wer hier faselt sei mal dahin gestellt. Das mögen die User beurteilen. Ich habe jedenfalls nicht mit Feen angefangen zu argumentieren.

Aber noch mal für dich: Ich halte die Frage danach, ob D vom Euro profitiert nicht für amüsant. Ich halte sie für völlig legitim und sehr wichtig.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

Dampflok94 hat geschrieben: Wer hier faselt sei mal dahin gestellt. Das mögen die User beurteilen. Ich habe jedenfalls nicht mit Feen angefangen zu argumentieren.
1. Ich habe überhaupt nirgendwo mit "Feen argumentiert", auch wenn du das hier noch zehnmal behauptest.

2. Dein letzter Beitrag steht in keinem Kontext zu meinem Beitrag und enthält nur absurdes Gefasel, von Sonnen, Galaxien (Milchstraße), Feen und anderem Blödsinn.
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Sir Porthos

Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Sir Porthos »

MaNic22 » Do 31. Mai 2012, 21:33 hat geschrieben:Ich kann mich nicht klar positionieren, bei einer solchen Situation ...

Pro: Durch schwächere Staaten und somit schwächerer Gemeinschaftswährung als einer fiktiven eigenen Währung kann Deut. günstiger exportieren und muss teurer importieren, bleibt also wettbewerbsfähiger*.
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als vielmehr die Tatsache, dass Asiens wirtschaftliche Expansion die europäische wohl schon lange weit übertrifft.

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Contra: Durch seine inneren Ungleichheiten schürt es ganz offensichtlich Konflikte und zwingt uns zu Transfers.

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Und ein Contra, zu dem mir kein Pro einfällt:
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Moin !

Ich denke, dass Deutschland derzeit sehr stark vom Euro profitiert.

Die letzte Emission von deutschen Staatsanleihen wurden dem Finanzminister von panischen Investoren zu 0.0% Zinsen aus den Armen gerissen. Ich warte noch darauf, dass man Geld dafür zahlt, wenn man Deutschland Geld leiht.

Der Kurs des Euro ist im freien Fall und unsere Exportwirtschaft jubiliert darüber.

Dennoch ist diese Entwicklung in meinen Augen einfach nur pervers.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » So 3. Jun 2012, 12:15 hat geschrieben:
1. Ich habe überhaupt nirgendwo mit "Feen argumentiert", auch wenn du das hier noch zehnmal behauptest.
Ich bitte um Entschuldigung. Das da
Kibuka » Do 31. Mai 2012, 23:07 hat geschrieben:...der Euro wäre eine Art gute Nachtfee, ...
steht bestimmt durch einen Virus verursacht nur bei mir. Vielleicht sollt ich mich an die Administration wenden. Wenn das nun häufiger passiert? :eek:
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Adam Smith »

Hier:
Die durchschnittliche Zins lag bei minus 0,0122 Prozent, teilte die mit dem Schuldenmanagement betraute Finanzagentur mit. "Das hat es bislang noch nie gegeben", sagte ein Sprecher zur Nachrichtenagentur Reuters. "Die Anleger bezahlen eine gewisse Prämie dafür, dass sie dem deutschen Staat Geld leihen." Im Dezember gab es noch einen Mini-Zins von plus 0,001 Prozent.
http://www.rp-online.de/politik/eu/deut ... -1.2666870
Minus 0,0122 Prozent für Staatsanleihen

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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

Dampflok94 hat geschrieben: Ich bitte um Entschuldigung. Das da

steht bestimmt durch einen Virus verursacht nur bei mir. Vielleicht sollt ich mich an die Administration wenden. Wenn das nun häufiger passiert? :eek:
Offensichtlich ist dir nicht einmal klar, was ein Argument ist. Kein Wunder das du nur Blödsinn absonderst!
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dampflok94 »

Kibuka » So 3. Jun 2012, 12:22 hat geschrieben:
Offensichtlich ist dir nicht einmal klar, was ein Argument ist. Kein Wunder das du nur Blödsinn absonderst!
Ich nehme zur Kenntnis, daß dir die Argumente ausgegangen sind und Du nun zur persönlichen Beleidigung übergehst. Also lassen wir das.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

Sir Porthos » So 3. Jun 2012, 11:19 hat geschrieben:
Moin !

Ich denke, dass Deutschland derzeit sehr stark vom Euro profitiert.

Die letzte Emission von deutschen Staatsanleihen wurden dem Finanzminister von panischen Investoren zu 0.0% Zinsen aus den Armen gerissen. Ich warte noch darauf, dass man Geld dafür zahlt, wenn man Deutschland Geld leiht.

Der Kurs des Euro ist im freien Fall und unsere Exportwirtschaft jubiliert darüber.

Dennoch ist diese Entwicklung in meinen Augen einfach nur pervers.
Deutschland profitiert nicht vom Euro, sondern von der Staatsschuldenkrise in der südlichen Europeripherie! Der niedrige Zins für deutsche Bundesanleihen ist nämlich eine Folge der schlechten Politik in einigen Euroländern und ein Vertrauensbeweis internationaler Investoren in deutsche Anleihen.

Deutschland zahlte auch vor dem Euro weit weniger hohe Zinsen, als beispielsweise Italien oder Griechenland. Und exportstark war Deutschland auch vor dem Euro.

Die positiven Aspekte werden aber schon seit Jahren von negativen Effekten konterkariert. Deutschland zahlt zunehmend für Rettungsschirme, Strukturfonds und Bankenabschreibungen. Unter dem Strich ist es fraglich, ob und wie sehr Deutschland von der Eurozone profitiert.

Bis 2007 hat Deutschland weder profitiert noch hat der Währungsverbund Deutschland geschadet.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 3. Juni 2012, 12:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Kibuka »

Dampflok94 » So 3. Jun 2012, 11:25 hat geschrieben: Ich nehme zur Kenntnis, daß dir die Argumente ausgegangen sind und Du nun zur persönlichen Beleidigung übergehst. Also lassen wir das.
Ich werde dir einmal die Definition zitieren:
Ein Argument ist eine Aussage, die zur Begründung oder zur Widerlegung einer Behauptung gebraucht wird.
In meinem Satz wurde durch den Begriff "Fee" keine Behauptung begründet oder widerlegt, vielmehr handelte es sich um eine einfache Metapher.

Ich kann schließlich auch nichts dafür, wenn du der deutschen Sprache nicht mächtig bist. Allerdings solltest du in Zukunft mit etwas weniger Elan auftreten, sonst wird es nur unnötig peinlich für dich.
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 3. Juni 2012, 12:31, insgesamt 1-mal geändert.
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d'Artagnan
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von d'Artagnan »

Sir Porthos » So 3. Jun 2012, 11:19 hat geschrieben:
Moin !

Ich denke, dass Deutschland derzeit sehr stark vom Euro profitiert.

Die letzte Emission von deutschen Staatsanleihen wurden dem Finanzminister von panischen Investoren zu 0.0% Zinsen aus den Armen gerissen. Ich warte noch darauf, dass man Geld dafür zahlt, wenn man Deutschland Geld leiht.
(...)
Die ganze Debatte krankt schon mal daran, dass das "Deutschland" welches da angeblich profitiere, ein extrem dehnbarer Begriff ist.
Ein deutscher Anleger/Sparer und/oder jemand der gezwungen ist von seinen Ersparnissen zu leben (Rentner z.B.) profitiert ganz sicher nicht von dieser Zins-Entwicklung.
Freilich, wenn die Euro-Bonds kommen sollten ist es auf Grund der zu erwartenden Inflation ganz aus.
Eigentlich erstaunlich, dass heute noch solche Ruhe auf dem Deck der Germania herrscht!
Aber so sind sind halt die Deutschen, glauben an die Führungskompetenz der Großmachtideologen bis zum Schluss, und raffen nicht, dass sie mal wieder verraten und verkauft wurden und am Ende bluten werden...
“Most men would rather deny a hard truth than face it.”
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Frank_Stein »

Kibuka » So 3. Jun 2012, 11:58 hat geschrieben: 1. Die Preisentwicklung ist nie überall gleich, selbst in der Bundesrepublik nicht.

2. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex in der Eurozone zeigt das die Inflationsraten in der gesamten Eurozone niedrig sind.

Ja - die Preise hängen aber auch in der Bundesrepublik stark davon ab, wie die Einkommen in der jeweiligen Region sind.
Eine weitere Konsequenz in Deutschland ist ja, dass es den Länderfinanzausgleich gibt - ein Mechanismus, der viele
Fehler in sich trägt und den ich auf keinen Fall auf Europa angewendet sehen möchte - dann lieber einen Austritt Deutschlands und unserer Verbündeten Nordländer aus der gemeinsamen Währung.
Zuletzt geändert von Frank_Stein am Sonntag 3. Juni 2012, 15:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von MaNic22 »

Bei der Exportfrage bin ich auch geteilter Meinung.

Wenn der Euro als Gemeinschaftswährung beendet werden würde,
würde sich (neben einem zeitweiligen großen europäischem Chaos) Deutschlands neue alte Mark wohl deutlich aufwerten.

Wenn aber durch dieses Ereignis die Südländer langfristig wettbewerbsfähiger würden,
zum einen durch Abwertung und zum anderen durch das Ausfallen eines großen bürgenden Währungs-Bruders und der damit einhergehenden Notwendigkeit von Sparsamkeit und Strukturreformen,
könnten wir womöglich eher zu einem Punkt gelangen, wo der europäische Handel ohne ungedeckte Checks anwächst
und damit (zwar nicht zunächst, aber auf lange Sicht) wiederum auch der deutsche Export.

http://www.wiwo.de/politik/europa/waehr ... 340-2.html

"Empirische Studien zeigen, dass eine reale effektive Aufwertung der Währung um ein Prozent die deutschen Exporte lediglich um 0,5 Prozent verringert. [...]
Wichtiger als Währungsfragen ist für die Exporteure, ob die Konjunktur im Ausland rund läuft. Kehrte Europa zu nationalen Währungen zurück, würden die Währungen der Krisenländer kräftig abwerten. Das regte ihre Exporte und damit die Konjunktur an. Untersuchungen zeigen, dass die deutschen Exporte um mehr als zwei Prozent zulegen, wenn sich das BIP der Handelspartner um ein Prozent erhöht."
Zuletzt geändert von MaNic22 am Sonntag 3. Juni 2012, 21:49, insgesamt 1-mal geändert.
"Demokratie darf nicht so weit gehen, dass in der Familie
darüber abgestimmt wird, wer der Vater ist.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Wer von uns ist denn noch Deutschland ?
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Tantris »

MaNic22 » So 3. Jun 2012, 21:47 hat geschrieben:Bei der Exportfrage bin ich auch geteilter Meinung.

Wenn der Euro als Gemeinschaftswährung beendet werden würde,
würde sich (neben einem zeitweiligen großen europäischem Chaos) Deutschlands neue alte Mark wohl deutlich aufwerten.
Davon gehen alle aus. Und damit wär der deutsche exportweltmeister erstmal geschichte.
Ausserdem erleichtert die gemeinsame währung den handel mit den haupthandelspartnern der deutschen: frankreich, italien und GB.

Man kann als nicht-deutscher aber durch den ankauf von deutschen staatsanleihen, die ohne zins, auf diesen effekt spekulieren. Zurückgezahlt wird ja dann in der aufgewerteten dm.
Wenn aber durch dieses Ereignis die Südländer langfristig wettbewerbsfähiger würden,
zum einen durch Abwertung und zum anderen durch das Ausfallen eines großen bürgenden Währungs-Bruders und der damit einhergehenden Notwendigkeit von Sparsamkeit und Strukturreformen,
Na, erstmal ist der finanzielle zusammenbruch angesagt. Bankenrun, denn welcher grieche will seine ersparnisse innerhalb von tagen abgewertet sehen? Natürlich kaufen die dann erstmal euro und dollar, bzw, tun es gerade jetzt.

Wie die welt viele jahre nach der krise, ganz egal,wie sie ausgeht, aussehen wird, ist reine spekulation und hat auch nicht viel mit den aktuellen problemen zu tun.


"Empirische Studien zeigen, dass eine reale effektive Aufwertung der Währung um ein Prozent die deutschen Exporte lediglich um 0,5 Prozent verringert. [...]
Man rechnet mit einem drittel weniger wirtschaft.
Wichtiger als Währungsfragen ist für die Exporteure, ob die Konjunktur im Ausland rund läuft.
Das eine bedingt das andere.
Kehrte Europa zu nationalen Währungen zurück, würden die Währungen der Krisenländer kräftig abwerten. Das regte ihre Exporte und damit die Konjunktur an. Untersuchungen zeigen, dass die deutschen Exporte um mehr als zwei Prozent zulegen, wenn sich das BIP der Handelspartner um ein Prozent erhöht."
Da wär auch mal ein link nicht schlecht. Was sind das für "untersuchungen" und kann ich denen mehr trauen als den prognosen der aktienanalysten?
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Achim T.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Achim T. »

Athos » Sa 2. Jun 2012, 20:54 hat geschrieben:
Und weiter? Auch während der DM-Zeit erfreuten wir uns jährlich steigender Quoten. Wären die durch den Euro noch zusätzlich nach oben geschnellt, könnte man das Argument evtl akzeptieren.

Dem ist aber nicht so. Die, schon zu DM-Zeiten vorhandenen, Steigerungen haben sich fast linear fortgesetzt.

Das Argument, der Euro hätte irgendeinen positiven Effekt gehabt, ist eine glatte Lüge.

http://www.sowi.rub.de/mam/content/lsip ... aubold.pdf

Es gab zwischen 1989 und 1993 mal einen kleinen Knick. Ansonsten ist die Entwicklung von 1970 -1989, 1993-Euroeinführung und Euroeinführung - heute identisch, die Entwicklung fast linear.
Die größte Lüge ist, dass wir von dem Exportboom irgendetwas haben.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von jorikke »

Achim T. » Do 2. Aug 2012, 19:44 hat geschrieben:
Die größte Lüge ist, dass wir von dem Exportboom irgendetwas haben.

Danke für die Aufklärung. Die Firma, für die ich 43 Jahre gearbeitet habe, ist zu 87% exportintensiv.
Sie stellt Präzisionsgeräte her, hat auf ihrem Gebiet einen einzigen namhaften und viele kleine Konkurrenten, die allerdings Marktnischen besetzen.
Zwei Firmen bedienen also den deutschen Markt zu annähernd 100%. Der Umsatz kann also weder durch Qualität noch durch Werbung - in Deutschland - weiter gesteigert werden.
Da wir nach deiner Erkenntnis vom Exportboom nix haben, kann man ja, nach der Maxime "klein aber fein" einfach 87% der in Deutschland arbeitenden 2500 Mitarbeiter einfach entlassen und mit den restlichen 13% die verbleibende Inlandsnachfrage befriedigen.
Das wären dann etwa 2200 Mitarbeiter deren Steuern und Einkommen den Inlandsmarkt anheizen.
Du liegst mit deiner Meinung aber sehr nahe bei Dr.Nötigenfalls.
Der hat auf diesem Gebiet auch nur unzureichenden Einblick.
Das allerdings ist mir egal. Stören würde mich nur meine Arbeitslosigkeit.
P.S.
Es gibt zu viele Klotzköpfe.
raptor

Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von raptor »

jorikke » Sa 4. Aug 2012, 09:46 hat geschrieben:

Danke für die Aufklärung. Die Firma, für die ich 43 Jahre gearbeitet habe, ist zu 87% exportintensiv.
Sie stellt Präzisionsgeräte her, hat auf ihrem Gebiet einen einzigen namhaften und viele kleine Konkurrenten, die allerdings Marktnischen besetzen.
Zwei Firmen bedienen also den deutschen Markt zu annähernd 100%. Der Umsatz kann also weder durch Qualität noch durch Werbung - in Deutschland - weiter gesteigert werden.
Da wir nach deiner Erkenntnis vom Exportboom nix haben, kann man ja, nach der Maxime "klein aber fein" einfach 87% der in Deutschland arbeitenden 2500 Mitarbeiter einfach entlassen und mit den restlichen 13% die verbleibende Inlandsnachfrage befriedigen.
Das wären dann etwa 2200 Mitarbeiter deren Steuern und Einkommen den Inlandsmarkt anheizen.
Du liegst mit deiner Meinung aber sehr nahe bei Dr.Nötigenfalls.
Der hat auf diesem Gebiet auch nur unzureichenden Einblick.
Das allerdings ist mir egal. Stören würde mich nur meine Arbeitslosigkeit.
P.S.
Es gibt zu viele Klotzköpfe.
In Deutschland gibt es etwa 95-99% Unternehmen der Kategorie KMU.
Für die ganz große Mehrheit von diesen gilt exakt dasselbe, was du hier beschrieben hast.

All die Exportbasher hier spielen mit der kompletten wirtschaftlichen Existenz Deutschlands.
Dr. Nötigenfalls

Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

jorikke » Sa 4. Aug 2012, 08:46 hat geschrieben:

Danke für die Aufklärung. Die Firma, für die ich 43 Jahre gearbeitet habe, ist zu 87% exportintensiv.
Sie stellt Präzisionsgeräte her, hat auf ihrem Gebiet einen einzigen namhaften und viele kleine Konkurrenten, die allerdings Marktnischen besetzen.
Zwei Firmen bedienen also den deutschen Markt zu annähernd 100%. Der Umsatz kann also weder durch Qualität noch durch Werbung - in Deutschland - weiter gesteigert werden.
Da wir nach deiner Erkenntnis vom Exportboom nix haben, kann man ja, nach der Maxime "klein aber fein" einfach 87% der in Deutschland arbeitenden 2500 Mitarbeiter einfach entlassen und mit den restlichen 13% die verbleibende Inlandsnachfrage befriedigen.
Das wären dann etwa 2200 Mitarbeiter deren Steuern und Einkommen den Inlandsmarkt anheizen.
Du liegst mit deiner Meinung aber sehr nahe bei Dr.Nötigenfalls.
Der hat auf diesem Gebiet auch nur unzureichenden Einblick.
Das allerdings ist mir egal. Stören würde mich nur meine Arbeitslosigkeit.
P.S.
Es gibt zu viele Klotzköpfe.
Wie süß,wirf deine 2200 Mitarbeiter mal in die Waagschale Jorikke
Wie vernagelt muss man sein um zu glauben das damit alles abgehandelt wäre ?
Wäre sicher sehr interessant mal Vergleiche anzustellen,wieviel neue Arbeitsplätze durch den Exporthype entstanden sind,und wieviel Arbeitsplätze sich in Luft aufgelöst haben,weil Billigdreck aus China die Märkte mit ihren Produkten erstickte.

Schade das noch kein Journalist in der Lage war diese Thematik aufzugreifen und erschöpfend anzugehen.
Wäre sicher sehr aufschlussreich.
Bestimmt gut gegen kanisterköppe,gelle Jorikke.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Freitag 10. August 2012, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Antisozialist »

Dr. Nötigenfalls » Fr 10. Aug 2012, 23:08 hat geschrieben:
Wie süß,wirf deine 2200 Mitarbeiter mal in die Waagschale Jorikke
Wie vernagelt muss man sein um zu glauben das damit alles abgehandelt wäre ?
Wäre sicher sehr interessant mal Vergleiche anzustellen,wieviel neue Arbeitsplätze durch den Exporthype entstanden sind,und wieviel Arbeitsplätze sich in Luft aufgelöst haben,weil Billigdreck aus China die Märkte mit ihren Produkten erstickte.

Schade das noch kein Journalist in der Lage war diese Thematik aufzugreifen und erschöpfend anzugehen.
Wäre sicher sehr aufschlussreich.
Bestimmt gut gegen kanisterköppe,gelle Jorikke.
Die Geburt Ihres Berufsstands hat sehr viele Stellen für Kutscher vernichtet. Wenn man gesellschaftliche Gewinne und Verluste nicht miteinander vergleichen dürfte, sondern stets Besitzstände erhalten müßte, wären wir immer noch in der Steinzeit.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von raptor »

Achim T. » Do 2. Aug 2012, 19:44 hat geschrieben:
Die größte Lüge ist, dass wir von dem Exportboom irgendetwas haben.
Das wirst du genau dann merken, wenn er einmal wegbrechen sollte.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Tantris »

raptor » Sa 11. Aug 2012, 07:20 hat geschrieben: Das wirst du genau dann merken, wenn er einmal wegbrechen sollte.
Richtig.
Ist aber leider kein beweis, dass die gewinne gerecht verteilt würden.

Ein ostdeutscher langzeitarbeitsloser, der seit über zehn jahren in einer art privaten paranoiden welt dahinvegitiert, hat z.b. tatsächlich nichts vom exportboom.
Es gibt auch jede menge beamten und pensionäre und finanziell unabhängige, denen selbst schwerste rezessionen nichts anhaben kann, im gegenteil.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Skull »

Tantris » Sa 11. Aug 2012, 07:02 hat geschrieben:Ein ostdeutscher langzeitarbeitsloser, der seit über zehn jahren in einer art privaten paranoiden welt dahinvegitiert, hat z.b. tatsächlich nichts vom exportboom.
Es gibt auch jede menge beamten und pensionäre und finanziell unabhängige, denen selbst schwerste rezessionen nichts anhaben kann, im gegenteil.
Ich sehe aber keine Möglichkeiten, das sich solche Dinge ändern.

Und mit viel Phantasie, könnte man mutmaßen,
das es "Deinem" dahinvegetierenden ostdeutschen Langzeitarbeitlosen ohne Exportboom noch schlechter gehen würde.
Oder "Deinen" beamten und pensionären und finanziell unabhängigen weniger gut und sicher sein würden.

Oder umgehrt oder wie auch immer.

In jedem System, bei jeder Währung, gibt es Menschen, denen es besser und denen es weniger gut geht.
Die "profitieren" oder eben auch nicht.

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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Tantris »

Skull » Sa 11. Aug 2012, 08:09 hat geschrieben:Ich sehe aber keine Möglichkeiten, das sich solche Dinge ändern.

Und mit viel Phantasie, könnte man mutmaßen,
das es "Deinem" dahinvegetierenden ostdeutschen Langzeitarbeitlosen ohne Exportboom noch schlechter gehen würde.
Nein. Ganz ohne export vielleicht. Aber, die schwankungen im export über die jahre hinweg ändern nichts an der höhe des geringsteinkommen, denn es ist bereits derart gering.
Also, ohne export wären wir bald pleite, ob boom oder abkühlung hat nicht auf jeden einfluss. Nicht jeder wird in jedem konjunkturzyklus gefeuert und wieder eingestellt.
Oder "Deinen" beamten und pensionären und finanziell unabhängige

der finanziel unabhängige kann sein vermögen verdummen, dann ists vorbei mit der herrlichkeit. OK. Ansonsten ist man mit einem festen einkommen besonders gut dran, wenn löhne und preise zurückgehen. Da kannste endlich mal günstig einkaufen! Auch häuser, aktien und so.



In jedem System, bei jeder Währung, gibt es Menschen, denen es besser und denen es weniger gut geht.
Die "profitieren" oder eben auch nicht.


schon klar. Aber, wenn du von den leuten, resp. arbeitern, besonderen einsatz forderst, damit es "deutschland besser gehe", dann sollten die auch einen ausreichenden anteil der beute kriegen, sonst will jeder nur noch beamter sein und es folgen griechische verhältnisse.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von raptor »

Tantris » Sa 11. Aug 2012, 08:02 hat geschrieben:
Richtig.
Ist aber leider kein beweis, dass die gewinne gerecht verteilt würden.

Ein ostdeutscher langzeitarbeitsloser, der seit über zehn jahren in einer art privaten paranoiden welt dahinvegitiert, hat z.b. tatsächlich nichts vom exportboom.
Es gibt auch jede menge beamten und pensionäre und finanziell unabhängige, denen selbst schwerste rezessionen nichts anhaben kann, im gegenteil.
Schwache werden immer unten bleiben.
Das war übrigens auch so, als diese ostdeutschen Langzeitarbeitslosen ihre noch DDR hatten.
Auch im Kommunismus waren die Starken oben und die Schwachen unten, noch viel viel krasser.

Es ist also ein Trugschluß zu denken, Kommunismus würde menschliche Auslese- und Hierarchieprozesse egalisieren.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Tantris »

raptor » Sa 11. Aug 2012, 08:41 hat geschrieben: Schwache werden immer unten bleiben.
Möchte man meinen... aber, nichtmal darauf kann man sich verlassen. So mancher schwächling wurde bereits reich geboren...
Auch im Kommunismus waren die Starken oben und die Schwachen unten, noch viel viel krasser.
Hm... die pauschalität der aussage stört mich. Der mensch ist nicht rational. Deswegen funktioniert ja auch keine wirtschaftstheorie, die davon ausgeht, dass der mensch immer nur seinen wirtschaftlichen interessen nach handelt.
Wenn sich die königin in dich verliebt, steigste auf. Das muss deswegen nicht "stärke" sein. Wasimmer du damit auch meinen magst.

Dann ist der sozialismus ein anderes system. Der feudalismus auch.

Wie in jeder gesellschaft, sichern sich die da "oben" ab, sie wollen nicht herunter. Und bauen schranken auf. Traditionen, religionen, sitten und gebräuche bis hin zu komplexen staats- und wirtschaftsformen.

Es ist eben nicht so, dass in jedem system die "starken" nach oben kommen und die mit den weniger starken fäusten unten bleiben.
Es ist in jedem system so, dass die oben alles dafür tun, dass ihre familie oben bleibt, egal wie stark oder schwach sie sein mag.

Und so ist es halt auch beim kapitalismus. Jaaaaa, ich weiiiisss... im gegensatz zum indischen kastensystem ist es nicht gesetzlich verboten gesellschaftlich aufzusteigen. Wenn der staat den kapitalismus einigermaßen bändigt und dafür sorgt,dass auch begabte aus den niederen schichten zugang zu guten ausbildungen haben, dann ist so ein system wohl eines der gerechtesten, die bisher erfunden wurden. Alle anderen sind noch viel ungerechter. Aber... leider ist so ein vergleich kein beweis, dass im konkreten fall, die schleckerfrauen halt schlecht gearbeitet hätten und deswegen jetzt nen neuen job brauchen.

Es ist also ein Trugschluß zu denken, Kommunismus würde menschliche Auslese- und Hierarchieprozesse egalisieren.
Der real-existierende im ostblock hat das bestimmt nicht getan, es wurden nur andere bedingungen gestellt. Politische linientreue, proletarische, politisch aktive familie etc.

Es war im osten allerdings nicht nötig,sich groß und breit anzupreisen, wie im westen. Deswegen sind ossis durchschnittlich weit weniger sprachgewandt. Man brauchte das in der ddr nicht. Nur ein beispiel, dass verschiedene systeme sehr wohl verschiedene qualitäten honorieren oder bestrafen.

Die durchlässigkeit war auch beim sozialismus relativ gut gegeben. Aber, er hatte halt genug anderer nachteile...
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Skull »

Tantris » Sa 11. Aug 2012, 07:28 hat geschrieben:Nein. Ganz ohne export vielleicht. Aber, die schwankungen im export über die jahre hinweg
Schwankungen ? Oder die schwankende aber grundsätzliche Zunahme des Exports ?
Tantris » Sa 11. Aug 2012, 07:28 hat geschrieben:Also, ohne export wären wir bald pleite, ob boom oder abkühlung hat nicht auf jeden einfluss.
Daher verstehe ich auch nicht das "Problem" mit meiner Aussage.
Tantris » Sa 11. Aug 2012, 07:28 hat geschrieben:der finanziel unabhängige kann sein vermögen verdummen, dann ists vorbei mit der herrlichkeit. OK. Ansonsten ist man mit einem festen einkommen besonders gut dran, wenn löhne und preise zurückgehen. Da kannste endlich mal günstig einkaufen! Auch häuser, aktien und so.
Ich verstehe nicht so ganz, was Du damit sagen willst.

Du meintest doch, Dein erstes Beispiel habe nichts vom Exportboom, Deine zweites hätte keine Probleme mit einer Rezession.
Ich antworte darauf, das auch Dein erstes Beispiel vom Exportboom profitiert haben könnte
(es könnten ja ohne diese Steuereinnahmen die Solzialleistungen noch geringer sein),
oder in Deinem zweiten Beispiel in einer Rezession, auch die von Dir angesprochenen
erhebliche Einbußen hinnehmen müssten/könnten. Die Situation der deutschen Beamten ist
doch auch heute auch nicht mehr so rosig wie noch vor 15 Jahren.
Tantris » Sa 11. Aug 2012, 07:28 hat geschrieben:schon klar.
Gut.
Tantris » Sa 11. Aug 2012, 07:28 hat geschrieben:Aber, wenn du von den leuten, resp. arbeitern, besonderen einsatz forderst
Ich hoffe, Du meinst mit Du => man => und nicht mich.

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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Achim T. »

jorikke » Sa 4. Aug 2012, 08:46 hat geschrieben:

Danke für die Aufklärung. Die Firma, für die ich 43 Jahre gearbeitet habe, ist zu 87% exportintensiv.
Sie stellt Präzisionsgeräte her, hat auf ihrem Gebiet einen einzigen namhaften und viele kleine Konkurrenten, die allerdings Marktnischen besetzen.
Zwei Firmen bedienen also den deutschen Markt zu annähernd 100%. Der Umsatz kann also weder durch Qualität noch durch Werbung - in Deutschland - weiter gesteigert werden.
Da wir nach deiner Erkenntnis vom Exportboom nix haben, kann man ja, nach der Maxime "klein aber fein" einfach 87% der in Deutschland arbeitenden 2500 Mitarbeiter einfach entlassen und mit den restlichen 13% die verbleibende Inlandsnachfrage befriedigen.
Das wären dann etwa 2200 Mitarbeiter deren Steuern und Einkommen den Inlandsmarkt anheizen.
Du liegst mit deiner Meinung aber sehr nahe bei Dr.Nötigenfalls.
Der hat auf diesem Gebiet auch nur unzureichenden Einblick.
Das allerdings ist mir egal. Stören würde mich nur meine Arbeitslosigkeit.
P.S.
Es gibt zu viele Klotzköpfe.
Wer meint mit Falschmünzerei die Gesellschaft zu unterstützen, weil er ja eben dieses Falschgeld an die Gesellschaft weitergibt, der fasziniert mich. Vor allem weil er nicht einzeln auftritt sondern immer wieder und massenweise.

Wie ich darauf komme dass es sich um Falschgeld handelt? Ganz einfach weil es nachgemalten Banknoten in der Wirkung 1:1 entspricht!

Es wird Geld in den Wirtschaftskreislauf gebracht zu welchem es keinen Gegenwert gibt (die zugehörigen Produkte wurden ja extern abgegeben). Die Gesamtgeldmenge steigt hierdurch und die Währungseinheit nimmt an Wert ab, und derjenige der dieses Geld in Umlauf bringt profitiert.

Komisch ist, wenn man das prktiziert indem man Papier anmalt kommt man in den Knast, wenn man das mach indem man Fahrzeuge zusammenschraubt steht man kurz vor dem Bundesverdienstkreuz.

Die Begründung für die Unterscheidung ist faszinierend. Wir haben arbeit damit! Also wenn mein Junior nach dem Fußballtraining mit seinen Dreckschuhen durch mein frisch gesäubertes Wohnzimmer spaziert, mich dann angrinst und mir erklärt, aus seiner Aktion würde doch Arbeit für mich resultieren...
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Tantris »

Achim T. » So 12. Aug 2012, 22:33 hat geschrieben:
Wer meint mit Falschmünzerei die Gesellschaft zu unterstützen, weil er ja eben dieses Falschgeld an die Gesellschaft weitergibt, der fasziniert mich. Vor allem weil er nicht einzeln auftritt sondern immer wieder und massenweise.

Wie ich darauf komme dass es sich um Falschgeld handelt? Ganz einfach weil es nachgemalten Banknoten in der Wirkung 1:1 entspricht!

Es wird Geld in den Wirtschaftskreislauf gebracht zu welchem es keinen Gegenwert gibt (die zugehörigen Produkte wurden ja extern abgegeben). Die Gesamtgeldmenge steigt hierdurch und die Währungseinheit nimmt an Wert ab, und derjenige der dieses Geld in Umlauf bringt profitiert.

Komisch ist, wenn man das prktiziert indem man Papier anmalt kommt man in den Knast, wenn man das mach indem man Fahrzeuge zusammenschraubt steht man kurz vor dem Bundesverdienstkreuz.

Die Begründung für die Unterscheidung ist faszinierend. Wir haben arbeit damit! Also wenn mein Junior nach dem Fußballtraining mit seinen Dreckschuhen durch mein frisch gesäubertes Wohnzimmer spaziert, mich dann angrinst und mir erklärt, aus seiner Aktion würde doch Arbeit für mich resultieren...
Natürlich geht es um einkommen. Aber, man nennt es "arbeit" oder gar "beschäftigung"... ich versteh das auch nicht. Ist irgendeine art von wortmagie.
Aber, dir wirds jetzt hoffentlich klarer warum dein staubsaugen im wohnzimmer nicht gemeint war?

Das mit der geldmenge ist wie mit anderen eher hoheitlichen aufgaben:
Man hat sich halt drauf geeinigt, dass die gewählte regierung die gesetze macht und nicht jeder sein eigenes. Und auch bei der gelderzeugung gibts halt nur eine stelle, deshalb ist das geld überhaupt etwas wert.

Als anarchist muss man das natürlich ablehnen. Für die ist jede form der regierung oder des besitzes unrecht.
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Fadamo »

Ich glaube das die profitierung sofort wieder für die rettung des auslandes eingesetzt wird.
Der deutsche bürger sieht nichts davon :(
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von staatsbürger6 »

Skull » Sa 11. Aug 2012, 12:01 hat geschrieben:Schwankungen ? Oder die schwankende aber grundsätzliche Zunahme des Exports ?Daher verstehe ich auch nicht das "Problem" mit meiner Aussage.Ich verstehe nicht so ganz, was Du damit sagen willst.

Du meintest doch, Dein erstes Beispiel habe nichts vom Exportboom, Deine zweites hätte keine Probleme mit einer Rezession.
Ich antworte darauf, das auch Dein erstes Beispiel vom Exportboom profitiert haben könnte
(es könnten ja ohne diese Steuereinnahmen die Solzialleistungen noch geringer sein),
oder in Deinem zweiten Beispiel in einer Rezession, auch die von Dir angesprochenen
erhebliche Einbußen hinnehmen müssten/könnten. Die Situation der deutschen Beamten ist
doch auch heute auch nicht mehr so rosig wie noch vor 15 Jahren.Gut.Ich hoffe, Du meinst mit Du => man => und nicht mich.

mfg

Sei bitte so freundlich und lass die Beamten in dieser Runde aus dem Spiel.
Das sind doch die ärmsten Schweine in unserer Republik.
Wenn Du schon die schlechten Zeiten in den letzten 15 Jahren erwähnst, dann kommt
es bei mir vom Magen her zu einer ernsthaften Übersäuerung.
Deshalb mal zur kurzen Erinnerung!
Wenn ich vom Chef des Beamtenbundes Stich etwas von "Opfern" hören muss, geht bei mir
das Messer im Sack auf.
1.) Ein Beamter ist unkündbar.
2.) Sein Leben lang versorgt, braucht keine Rentenversicherungs-
und Arbeitslosenversicherungsbeiträge bezahlen.
3.) Die Krankheitskosten erhält er durch Beihilfe vom von Staat zu 50 % und als Pensionär
zu 70%.
4.) Die Mindestpension beträgt 1440.-Euro monatlich, so viel erhalten nur sehr wenige Rentner.
Wenn man dann noch den Fraktionsvorsitzenden der SPD C.Schmiedel vor die Brust nimmt,
dann kann man sich leicht vorstellen das er als Vorkämpfer für die Beamten fungiert.
Bis 1992 Lehrer, also Beamter. Nun erhält er ein moatliches Einkommen von 14.539,50 Euro.
Dieses setzt sich wie folgt zusammen.
Abgeordnetenentschädigung, 6.462,00 Euro
Amtszulage, 8.077,50 Euro.
Dies soll keine Neiddiskussion sondern nur eine Feststellung sein.
Grüße aus dem Süden
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Tantris
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Tantris »

Fadamo » Mo 13. Aug 2012, 06:29 hat geschrieben:Ich glaube das die profitierung sofort wieder für die rettung des auslandes eingesetzt wird.
Der deutsche bürger sieht nichts davon :(
Am besten wählst du npd. Ich hab keine lust mehr, dir das einmaleins zu erklären. Geh zu den deppen!
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Skull
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Re: Profitiert Deutschland vom Euro ??

Beitrag von Skull »

staatsbürger6 » Mo 13. Aug 2012, 15:14 hat geschrieben: Sei bitte so freundlich und lass die Beamten in dieser Runde aus dem Spiel.
Hättest Du die Diskussion verfolgt, wäre Dir aufgefallen, das nicht ich die Beamten mit ins Spiel nahm.
staatsbürger6 » Mo 13. Aug 2012, 15:14 hat geschrieben:Das sind doch die ärmsten Schweine in unserer Republik.
Ich äußere mich weder positiv, noch negativ zu Beamten. Wenn dann im Einzelfall.
Bin ja mitten im Leben. Man kennt ja auch tatsächlich welche. Die soll es real wirklich geben.
Vielleicht hast Du einfach meinen Beitrag nicht verstanden. Noch weniger im vorherigen Kontext.
staatsbürger6 » Mo 13. Aug 2012, 15:14 hat geschrieben:Wenn ich vom Chef des Beamtenbundes Stich etwas von "Opfern" hören muss, geht bei mir
das Messer im Sack auf.
Dann mache DU doch erst gar nicht diesen Nebenschauplatz "Beamte" auf.
Dann brauchst Du Dich auch nicht aufzuregen.

mfg
Zuletzt geändert von Skull am Montag 13. August 2012, 16:30, insgesamt 1-mal geändert.
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