China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklung

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Kibuka
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China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklung

Beitrag von Kibuka »

Nun ist das neue Gutachten zur Forschung, Innovation und Technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands von der Expertenkommission für Forschung und Innovation (kurz EFI) draußen.

Und es zeigt, mit welcher Geschwindigkeit China im Bereich Forschung und Entwicklung an die Weltspitze stürmt. Lag der Anteil der exportierten Güter, die besonders forschungs- und entwicklungsintensiv sind, Mitte der Neunziger noch bei unter 2 % der Bruttowertschöpfung, konnte die Volksrepublik den Anteil auf 13 % steigern und damit auf das Niveau der Bundesrepublik.
Herausforderung China

China ist innerhalb weniger Jahre zu einer der größten Wirtschafts- und Wissenschaftsnationen
aufgestiegen. Die chinesische Regierung verfolgt eine offensive Innovationsstrategie,
die das Land noch vor 2020 zu einem weltweit führenden Innovationsstandort
machen soll. Chinas Aufstieg stellt das deutsche Wirtschafts- und Forschungssystem vor
große Herausforderungen: Insbesondere durch die staatsdirigistische Einflussnahme auf
Unternehmen und Forschungseinrichtungen erobert China immer mehr Kompetenzfelder,
die für Deutschland traditionell von großer Bedeutung sind. Die Situation wird dadurch
verschärft, dass die chinesische Regierung den Marktzugang für ausländische Unternehmen
u. a. von deren Bereitschaft abhängig macht, ihre Produktion und FuE-Aktivitäten
nach China zu verlagern.
Zugleich werden ausländische Unternehmen durch die Schwäche
der chinesischen Patentgerichtsbarkeit sowie die Praxis der Standardsetzung benachteiligt.
Der chinesischen Führung ist es auf diesem Wege zwar gelungen, den Technologierückstand
des Landes massiv zu verringern. Um die Kooperation zukünftig ausgewogen
und zum beiderseitigen Vorteil auszubauen, müssen die Rahmenbedingungen jedoch
verlässlicher und zum gleichzeitigen Vorteil Chinas und Deutschlands gestaltet werden.

http://www.stifterverband.de/statistik_ ... n_2012.pdf
Im Bereich der Spitzentechnologie erreicht China nunmehr den zweiten Platz unmittelbar hinter den Vereinigten Staaten. Auch die Zahl der promovierten Wissenschaftler wächst beständig. Die chinesischen nationalen Ausgaben für den Bereich Forschung und Entwicklung stiegen zwischen 1995 und 2011 von 11 Milliarden auf 136 Milliarden US-Dollar an. Die Wachstumsraten halten weiter an.

Chinas Doppelstrategie aus Marktwirtschaft und staatlicher Intervention erweist sich als besonders erfolgreich. Wie der Bericht auch korrekt vermerkt, drängen die Chinesen die westlichen Unternehmen dazu vermehrt Forschungs- und Entwicklungszentren in China aufzubauen. Zuletzt hatte Boeing eingewilligt den Chinesen bei der Entwicklung bei Comac mit Know-How zu unterstützen. Nicht zuletzt, um an lukrative Deals heranzukommen.

Empfehlungen der EFI sind auch die MINT-Fächer zu stärken. Gerade Fächer, wie E-Technik genießen wenig Interesse. Und wenn sich jemand dafür interessiert, bricht er mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 % ab.

Wer an verschiedenen Statistiken, inklusive Unternehmensgründungen, Preisentwicklung von PV-Modulen, etc. interessiert ist, kann sich das Gutachten mal ansehen. Es enthält einige interessante Statistiken.

Vor allem zeigt es das China längst nicht mehr nur Holzklötze und T-Shirts exportiert.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 20. März 2012, 22:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 22:40 hat geschrieben: Und es zeigt, mit welcher Geschwindigkeit China im Bereich Forschung und Entwicklung an die Weltspitze stürmt.
Den Comic hätte ich gerne in Farbe:
Es ist eine Schattenseite des Booms: Unternehmen in China kämpfen mit rasanter Mitarbeiterfluktuation. Zu groß ist die Zahl der freien Stellen, zu niedrig die der qualifizierten Mitarbeiter. Die Konzernlenker müssen mit hohen Gehältern locken - was das Wachstum der Volksrepublik bedrohen könnte.
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,818695,00.html
hundertausende Ingenieursabsolventen jedes Jahr und Fachkräftemangel ... :dead:
Hohe Gehälter bedrohen das Wachstum ... Somit ist eine menschenwürdige Bezahlung in China also schon eine Bedrohung?

Die Wahrheit hinter den Jubelorgien sieht so aus:
So sieht es aus, wenn Fortschritt schiefgeht. New Ordos sollte Chinas Dubai werden: eine Metropole in der Wüste. Tatsächlich gibt es dort nun achtspurige Straßen, Wolkenkratzer und luxuriöse Apartments - aber kaum Menschen.
http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 98,00.html

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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

palulu hat geschrieben:Mal ehrlich, hast Du eine andere Entwicklung erwartet?
Nein, aber es sollte eine Warnung an die träumenden Politiker in Europa sein, endlich ihren Hintern hochzubekommen. Weiterhin gibt es noch Träumer, die trotz aller Fakten das Wachstum in China für Phantasie halten, und vom kommenden Zusammenbruch schwadronieren.

Das sind dieselben, die uns seit 40 Jahren das Ende der USA prophezeien - er kommt, morgen, ganz bestimmt! :D
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 22:40 hat geschrieben: Vor allem zeigt es das China längst nicht mehr nur Holzklötze und T-Shirts exportiert.
ja, die machen ja auch im Automobilbau jetzt ernst: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &p=1391638&

:eek:
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 22:52 hat geschrieben:
Nein, aber es sollte eine Warnung an die träumenden Politiker in Europa sein, endlich ihren Hintern hochzubekommen. Weiterhin gibt es noch Träumer, die trotz aller Fakten das Wachstum in China für Phantasie halten, und vom kommenden Zusammenbruch schwadronieren.
Die DDR und das 3. Reich sollten auch 1000 Jahre stehen ...
Das sind dieselben, die uns seit 40 Jahren das Ende der USA prophezeien - er kommt, morgen, ganz bestimmt! :D
Die Chinesischen Autohersteller kommen auch schon seit 15 Jahren ...
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

jack hat geschrieben: ja, die machen ja auch im Automobilbau jetzt ernst: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... &p=1391638&

:eek:
Die werden auch im Automobilbau noch früh genug ernst machen. Aber dann wirst du nicht mehr viel zu lachen haben, denn der Automobilbau ist ein Steckenpferd der deutschen Volkswirtschaft. Wenn die unter Konkurrenzdruck gerät und fällt, dann bleibt noch der Maschinenbau als wichtigster industrieller Zweig.

Von der Textilindustrie, der Spielwarenindustrie, der Elektronikindustrie, der Photovoltaikindustrie, der Schiffsindustrie haben wir uns schon verabschieden dürfen. :p

BTW: Ich glaube dennoch daran das Deutschland weiterhin erfolgreich sein kann. Wir können es naturgemäß nicht mit China oder den USA aufnehmen, aber das müssen wir auch nicht. Dennoch muss Deutschland Gas geben, wie das EFI richtig festgestellt hat.
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 20. März 2012, 23:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 22:56 hat geschrieben:Die werden auch im Automobilbau noch früh genug ernst machen.
Durchhalteparolen ... wo sind die chinesischen Elektroautos? Von Chinesen entwickelt, von Chinesen konzipiert, von Chinesen gebaut ? Mir ist kein Anbieter hier lokal bekannt.
Aber dann wirst du nicht mehr viel zu lachen haben, denn der Automobilbau ist ein Steckenpferd der deutschen Volkswirtschaft.
In 30 Jahren gehe ich in Rente ... Wenn sich die Chinesen soviel Zeit lassen wie bisher mache ich mir da keine Sorgen. Abgesehen davon: Was spricht dagegen, dass ein 1,3 Mrd. Volk eine eigene Automobilproduktion und Entwicklung hat ??
Wenn die unter Konkurrenzdruck gerät und fällt, dann bleibt noch der Maschinenbau als wichtigster industrieller Zweig.
Seit 2004 schreibe ich im PF und lese seitdem diese Parolen ...
Von der Textilindustrie, der Spielwarenindustrie, der Elektronikindustrie, der Photovoltaikindustrie, der Schiffsindustrie haben wir uns schon verabschieden dürfen. :p
Textilindustrie: Bangladesh
Spielwaren: China (wow)
Elektronik: Japan
Photovoltaik: China (ohne Subventionen würde das keiner in Deutschland kaufen)
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

jack hat geschrieben:Seit 2004 schreibe ich im PF und lese seitdem diese Parolen ...
Was für "Parolen"? Ich verweise hier auf ein offizielles Gutachten vom Sachverständigenrat, der die deutsche Bundesregierung berät. Und die Statistiken sind ganz klar und unwiderlegbar - im gegensatz zu euren Aussagen. Ich frage mich hier also ernsthaft, wer hier Parolen verbreitet...
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Adam Smith »

jack » Di 20. Mär 2012, 23:14 hat geschrieben:

Textilindustrie: Bangladesh
Spielwaren: China (wow)
Elektronik: Japan
Photovoltaik: China (ohne Subventionen würde das keiner in Deutschland kaufen)
Elektronik: Japan und Südkorea (Samsung)

Und natürlich Siemens. :)
Zuletzt geändert von Adam Smith am Dienstag 20. März 2012, 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Das ist Kapitalismus:

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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Sebastian Hauk » Di 20. Mär 2012, 23:18 hat geschrieben:
Elektronik: Japan und Südkorea (Samsung)
Man könnte auch die USA hinzuzählen, mit Apple. Wäre da nicht die Tatsache, dass alle aufgezählten Firmen in China produzieren lassen, selbst die Japaner. :p

Außerdem liegt ihr beide falsch. Der Anteil der Elektroindustrie an den Exporten der EU machte 10% aus, und die EU hatte 2008 eine leicht positive Handelsbilanz für Produkte aus der Elektroindustrie. Weltweit ist die EU mit einem Anteil von 21% der zweitgrößte Produzent nach China (30%) und vor den USA und Japan (beide 19%). Im Hinblick auf die Wertschöpfung belegt die EU auch den zweiten Platz hinter den USA und vor Japan und China.

Zahlen, Freunde, Zahlen!
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Adam Smith »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 23:22 hat geschrieben:
Man könnte auch die USA hinzuzählen, mit Apple. Wäre da nicht die Tatsache, dass alle aufgezählten Firmen in China produzieren lassen, selbst die Japaner. :p

Außerdem liegt ihr beide falsch. Der Anteil der Elektroindustrie an den Exporten der EU machte 10% aus, und die EU hatte 2008 eine leicht positive Handelsbilanz für Produkte aus der Elektroindustrie. Weltweit ist die EU mit einem Anteil von 21% der zweitgrößte Produzent nach China (30%) und vor den USA und Japan (beide 19%). Im Hinblick auf die Wertschöpfung belegt die EU auch den zweiten Platz hinter den USA und vor Japan und China.

Zahlen, Freunde, Zahlen!
Habe ja auch noch Siemens hinzugefügt. :)
Die Elektroindustrie ist nach dem Maschinen- und Anlagenbau die zweitgrößte Industriebranche und eine der größten Exportbranchen in Deutschland. Die Beschäftigtenzahl der deutschen Elektroindustrie betrug 2004 810.000 Mitarbeiter und der Umsatz 160 Milliarden Euro.
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektroindustrie
Zuletzt geändert von Adam Smith am Dienstag 20. März 2012, 23:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Sebastian Hauk hat geschrieben:
Habe ja auch noch Siemens hinzugefügt. :)
Brav, das hatte ich erst zu spät gesehen. :)

Derzeit liegt Deutschland noch ganz gut in der Elektroindustrie, lediglich in gewissen Bereichen haben wir verloren. Aber wir sollten alles dafür tun, dass das nicht weiter errodiert. Die Elektroindustrie ist einer der größten Industriezweige weltweit. Sie produziert eine große Bandbreite an Produkten, von Konsumgütern bis hin zu Turbinen, Zügen, Stromversorgungsnetzen und Kraftwerken. Eine entwickelte Volkswirtschaft braucht diesen Industriezweig und wir müssen in Europa alles tun, das wir auch in Zukunft zur Weltspitze gehören.

EDIT: Jetzt hast du ja schon wieder editiert. Lass mich doch mal auf einen konkreten Beitrag antworten. :p
Zuletzt geändert von Kibuka am Dienstag 20. März 2012, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von jack000 »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 23:22 hat geschrieben: Zahlen, Freunde, Zahlen!
Genau! Zahlen zum Thema: "China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun" fehlen noch :)
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Mithrandir »

jack » Di 20. Mär 2012, 23:48 hat geschrieben:Die DDR hatte fast 40 Jahre lang mit Lügenparolen durchgehalten bis die Wahrheit ans Licht kam. In China wird das Erwachen schneller erfolgen.
Das Wachstum in China ist real. Dort wo jetzt in Shanghai Wolkenkratzer sich dicht tummeln war vor 15 Jahren quasi nichts. Von den jungen Akademikern waren vieler Eltern noch Bauern. Seit den Reformen vor 20 Jahren geht das Wachstum durch die Decke, was an dem niedrigen Ausgangsstand einerseits liegt, andererseits aber auch an dem gewaltigen Potential. Die Menschen haben erlebt, wie in kurzer Zeit der Wohlstand rasant anstieg, während die Älteren noch Hunger erlebt haben, kennen die jungen gar nichts anderes als hohe Wachstumsraten. Inzwischen haben 700 Millionen Chinesen ein Handy, Zugfahrten, die noch vor ein paar Jahren 10-14 Stunden dauerten sind heute in einem Bruchteil der Zeit zu schaffen durch weltweit modernste Strecken und Zugtechnik, das Land ist heute schon der größte Automobilmarkt der Welt. Chinesische Produkte sind weltweit gefragt.
Der wirtschaftliche Vergleich zur DDR ist mehr als abwegig.

Und natürlich holt China auch bei Forschung und Entwicklung auf, investiert im Verhältnis zum BIP bereits mehr als Frankreich oder Großbritannien.
jack hat geschrieben:Abgesehen davon: Was spricht dagegen, dass ein 1,3 Mrd. Volk eine eigene Automobilproduktion und Entwicklung hat ??
Nichts. Und das bedeutet auch nicht unbedingt ein Verdrängen der deutschen Automobilindustrie. Die konkurriert schon lange erfolgreich mit Japanern, Koreanern, US-Amerikanern, Franzosen, Skandinaviern, Italienern usw.. Mit chinesischen Unternehmen kommen lediglich ein paar weitere Wettbewerber hinzu. Gleichzeitig wird auch der Markt größer. Die deutsche Automobilindustrie und alles was da dranhängt profitiert jedenfalls erheblich vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.
Zuletzt geändert von Mithrandir am Mittwoch 21. März 2012, 00:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

jack » Di 20. Mär 2012, 23:49 hat geschrieben: Genau! Zahlen zum Thema: "China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun" fehlen noch
Bist du blind? Ich habe doch Zahlen explizit im Eingangsbeitrag genannt. China hat den Anteil der exportierten Güter, die besonders forschungs- und entwicklungsintensiv sind, auf über 13 % steigern können und damit Deutschland 2011 überholt.

Wenn dir das nicht reicht, wie wäre es dann damit:
WIPO: China ist zweitplaziertes Land in der Statistik der Patentanmeldungen

2011/12/21

Chinas internationale Patentanmeldungen übertrafen 2010 die von Japan. Damit steht China im internationalen Vergleich an zweiter Stelle. Dies verkündete die Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) am Dienstag in Genf.

Nach Angaben der WIPO wurden 2010 391.200 Patente in China angemeldet, 24,3 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit folgt China den USA, die die Liste der internationalen Patentanmeldungen anführt.

Das schnelle Wachstum Chinas im Bereich des geistigen Eigentums, ist laut WIPO-Generaldirektor Francis Gurry vor allem auf erhebliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) und die steigende Innovationsfähigkeit zurückzuführen. Gurry meinte, in China sei eine Aufwärtsspirale zwischen dem Schutz des geistigen Eigentums und der Erhöhung der Innovationsfähigkeit im Gange.

http://www.china-embassy.ch/ger/jmsw/t890294.htm
Mithrandir hat geschrieben: Das Wachstum in China ist real. Dort wo jetzt in Shanghai Wolkenkratzer sich dicht tummeln war vor 15 Jahren quasi nichts. Von den jungen Akademikern waren vieler Eltern noch Bauern. Seit den Reformen vor 20 Jahren geht das Wachstum durch die Decke, was an dem niedrigen Ausgangsstand einerseits liegt, andererseits aber auch an dem gewaltigen Potential. Die Menschen haben erlebt, wie in kurzer Zeit der Wohlstand rasant anstieg, während die Älteren noch Hunger erlebt haben, kennen die jungen gar nichts anderes als hohe Wachstumsraten. Inzwischen haben 700 Millionen Chinesen ein Handy, Zugfahrten, die noch vor ein paar Jahren 10-14 Stunden dauerten sind heute in einem Bruchteil der Zeit zu schaffen durch weltweit modernste Strecken und Zugtechnik, das Land ist heute schon der größte Automobilmarkt der Welt. Chinesische Produkte sind weltweit gefragt.
Der wirtschaftliche Vergleich zur DDR ist mehr als abwegig.
Richtig.
Mithrandir hat geschrieben: Nichts. Und das bedeutet auch nicht unbedingt ein Verdrängen der deutschen Automobilindustrie. Die konkurriert schon lange erfolgreich mit Japanern, Koreanern, US-Amerikanern, Franzosen, Skandinaviern, Italienern usw.. Mit chinesischen Unternehmen kommen lediglich ein paar weitere Wettbewerber hinzu. Gleichzeitig wird auch der Markt größer. Die deutsche Automobilindustrie und alles was da dranhängt profitiert jedenfalls erheblich vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.
Vollkommen richtig.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Schön und gut,...oder auch nicht.
Was wären denn deine Lösungsansätze ?
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Mi 21. Mär 2012, 13:01 hat geschrieben:Schön und gut,...oder auch nicht.
Was wären denn deine Lösungsansätze ?
Forschung und Entwicklung stärken, Unternehmertum stärken. Die Verzahnung zwischen Unternehmen und Hochschulen ist immer noch unzureichend. Unternehmensgründungen werden unnötig erschwert. Auch gemessen am BIP sind die Ausgaben für Forschung, Bildung und Entwicklung zu gering im OECD-Vergleich. Die Politik sollte sich mehr der Wirtschaft widmen, statt über irrelevante Themen zu schwadronieren. Hinsichtlich der Energiewende erweist sich der politische Arm als vollkommen handlungsunfähig. Es gab bereits Briefe von führenden DAX-Konzernen (Siemens, etc.), die das Management der Bunderegierung kritisieren. Das Ministerium rund um Röttgen hat immer noch keinen strategischen Plan für eine effektive und kostengünstige Energiewende erarbeitet. Röttgen scheint eher an der NRW-Wahl interessiert zu sein, statt an langfristiger Energiepolitik.

Das kostet den deutschen Steuerzahler ein Vermögen und gefährdet die deutsche Volkswirtschaft.

Weiterhin wäre es wichtig die Haushalte zu konsolideren, solange das noch möglich ist. Subventionsabbau, Reform des Steuerrechts, etc. können dabei helfen. Schäuble macht trotz Boom in diesem Jahr doppelt soviele Schulden, wie 2011 im Haushaltsentwurf vorgesehen. Das engt den Handlungsspielraum der Bundesregierung in Zukunft enorm ein.

Die Politik könnte sich ein Beispiel an den chinesischen 5-Jahres-Plänen nehmen. Aber das ist wohl unmöglich, solange die deutschen Politiker nur in Wahlperioden denken. :rolleyes:
Zuletzt geändert von Kibuka am Mittwoch 21. März 2012, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Mi 21. Mär 2012, 16:08 hat geschrieben:
Forschung und Entwicklung stärken, Unternehmertum stärken. Die Verzahnung zwischen Unternehmen und Hochschulen ist immer noch unzureichend. Unternehmensgründungen werden unnötig erschwert. Auch gemessen am BIP sind die Ausgaben für Forschung, Bildung und Entwicklung zu gering im OECD-Vergleich. Die Politik sollte sich mehr der Wirtschaft widmen, statt über irrelevante Themen zu schwadronieren. Hinsichtlich der Energiewende erweist sich der politische Arm als vollkommen handlungsunfähig. Es gab bereits Briefe von führenden DAX-Konzernen (Siemens, etc.), die das Management der Bunderegierung kritisieren. Das Ministerium rund um Röttgen hat immer noch keinen strategischen Plan für eine effektive und kostengünstige Energiewende erarbeitet. Röttgen scheint eher an der NRW-Wahl interessiert zu sein, statt an langfristiger Energiepolitik.

Das kostet den deutschen Steuerzahler ein Vermögen und gefährdet die deutsche Volkswirtschaft.

Weiterhin wäre es wichtig die Haushalte zu konsolideren, solange das noch möglich ist. Subventionsabbau, Reform des Steuerrechts, etc. können dabei helfen. Schäuble macht trotz Boom in diesem Jahr doppelt soviele Schulden, wie 2011 im Haushaltsentwurf vorgesehen. Das engt den Handlungsspielraum der Bundesregierung in Zukunft enorm ein.

Die Politik könnte sich ein Beispiel an den chinesischen 5-Jahres-Plänen nehmen. Aber das ist wohl unmöglich, solange die deutschen Politiker nur in Wahlperioden denken. :rolleyes:
Mehr in Forschung ?
Ich hatte mal eine Doku gesehen da wurde offensichtlich das Forschung oftmals in Geldern ersäuft werden.
Mehr Geld für Bildung und Entwicklung,würde ich auch unterstützen,dann aber nicht wie derzeit,...nur für Eliten,sondern für alle.

Die Politik widmet sich doch der Wirtschaft.
Aber nur dort wo ihrer Meinung das meiste Geld gescheffelt wird,das ist ein Kernproblem.

Die Energiewende kann nicht mal eben aus dem Hut gezaubert werden,vor allem dann nicht wenn man nicht bedacht hat,das Strom ziemlich teuer werden könnte.
Status: Aufgeschreckte Hühner

Haushalte konsolidieren bedeutet,Geldhahn zudrehen.
Das führt zu nichts gutem.
Okay,gegen Verschwendung sollte natürlich vorgegangen werden.
Aber oft bekommen die Kommunen nicht genug Geld in die Kassen.

und das ist der Beweis.
...
Der Beweis nämlich,das es mit dem Aufschwung nicht weit her ist.
Deine Vorschläge reichen bei weitem nicht aus.

Oft wird vergessen oder verdrängt das Statistiken nie die echte Wirklichkeit abbilden.
Mache den Selbstversuch: Stecke eine Hand in flüssigen Stickstoff,und lege die andere Hand auf eine heiße Herdplatte.

Flüssiger Stickstoff gibts ab -195,82 °C
"Heisse Herdplatte" ist Auslegungssache,die muss nicht Rotglühend sein,...nehmen wir hier eine Temperatur von 225 °C an,für das Beispiel reicht das.

Jetzt geben wir die "Statistische Durchschnittstemperatur" an.
.....kuschelige 29,18 °C.

Okay,ich weiß du hast keine Statistiken erwähnt,..es sollte auch nur verdeutlichen,wie sehr man mit diesen blöden Statistiken in die Scheisse greifen kann.
und ausgiebigst tut.

Worauf ich endlich hinaus will,ist das verdrängt wurde das viele Arbeitsplätze die "geschaffen wurden" längst nicht mehr die alte Qualität besitzen.
Es sind uns ganze Branchen durch den globalen Handel weggebrochen.
Wie soll das kompensiert werden ? Konsolidieren von Haushalten,ist da völlig unzureichend

Es fehlen Untersuchungen die diese "Staats-Defizite,also konkret die Anzahl der tatsächlich fehlenden Arbeitsplätze,von denen man Leben kann", näher beleuchten.
Ich vermute aber das davor alle eine Horror Angst haben.

Aber genau dort liegt der Grund warum die Haushalte der meisten Komunen fast pleite sind.
so,..das dürfte fürs erste reichen.

mfg
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von jack000 »

Mithrandir » Mi 21. Mär 2012, 00:35 hat geschrieben: Das Wachstum in China ist real.
Das bezweifelt niemand, aber die Blasen sind unübersehbar: http://www.spiegel.de/reise/aktuell/0,1 ... 98,00.html
(Das ist auch für chinesische Größenverhältnisse nicht vernachlässigbar).
Nichts. Und das bedeutet auch nicht unbedingt ein Verdrängen der deutschen Automobilindustrie. Die konkurriert schon lange erfolgreich mit Japanern, Koreanern, US-Amerikanern, Franzosen, Skandinaviern, Italienern usw.. Mit chinesischen Unternehmen kommen lediglich ein paar weitere Wettbewerber hinzu. Gleichzeitig wird auch der Markt größer. Die deutsche Automobilindustrie und alles was da dranhängt profitiert jedenfalls erheblich vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.
Das sehe ich genauso und das ist auch die Kernaussage meiner Kritik an diesem Strang. Wieso wird von "Verdrängung" gesprochen nur in einem sehr viel größer werdenden Markt halt neue Konkurenten auftauchen?
Ja, es wird irgendwann mal konkurenzfähige chinesische Autos auf dem deutschen Markt geben, aber werden deswegen Daimler in Stuttgart, VW in Wolfsburg, Audi in Ingolstadt, etc... ihre Werke in Deutschland schließen?

Es muss nicht immer jemand anderes ärmer werden nur weil jemand reicher wird. Das habe ich auch in diesem Strang: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=6&t=27354
thematisiert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Adam Smith »

jack » Mi 21. Mär 2012, 21:46 hat geschrieben:
Es muss nicht immer jemand anderes ärmer werden nur weil jemand reicher wird. Das habe ich auch in diesem Strang: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=6&t=27354
thematisiert.
Natürlich nicht. Das Gegenteil ist sogar der Fall. Je größer der Markt desto besser. Zwar nicht für alle Produkte, aber für einige schon.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
Dr. Nötigenfalls

Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Sebastian Hauk » Mi 21. Mär 2012, 21:48 hat geschrieben: Je größer der Markt desto besser.
Besser für wen ?
Ich halte diese Theorie für ausgemachten Unsinn.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Mittwoch 21. März 2012, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Adam Smith »

Dr. Nötigenfalls » Mi 21. Mär 2012, 22:14 hat geschrieben:
Besser für wen ?
Ich halte diese Theorie für ausgemachten Unsinn.
Für alle Mitglieder des Marktes. Beispiele: Der A380 lohnt sich erst dann, wenn sich genügend Käufer finden. In einem kleinen Markt könnte es ihn gar nicht geben. Ein teurer Kinofilm lohnt sich erst dann, wenn er auch wieder genügend Geld einspielt. Zu wenig Kinos und es würde so einen Film nie geben usw.
Das ist Kapitalismus:

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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Mi 21. Mär 2012, 21:16 hat geschrieben: Die Energiewende kann nicht mal eben aus dem Hut gezaubert werden,vor allem dann nicht wenn man nicht bedacht hat,das Strom ziemlich teuer werden könnte.
Von "mal eben" war auch nicht die Rede! Die Politik bastelt auch nicht "mal eben" an der Energiewende, sondern nunmehr schon seit über 10 Jahren. Und seit exakt 10 Jahren schießen die Energiepreise durch die Decke. Für die Privathaushalte hat sich allein der Strompreis mehr als verdoppelt. Von den indirekten Preiserhöhungen durch gestiegene Lebensmittelkosten etc. einmal ganz zu schweigen.

Der Netzausbau geht nur langsam voran, Pläne für Windparks gibt es kaum. Man verfährt nach dem Prinzip Augen zu und durch. Und wenn es nicht läuft, muss man eben mehr vom Bürger abschöpfen. So wird die Energiewende zum Milliardenfiasko, geplant von Stümpern, ausgeführt von Idioten.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Do 22. Mär 2012, 01:16 hat geschrieben:
Von "mal eben" war auch nicht die Rede! Die Politik bastelt auch nicht "mal eben" an der Energiewende, sondern nunmehr schon seit über 10 Jahren. Und seit exakt 10 Jahren schießen die Energiepreise durch die Decke. Für die Privathaushalte hat sich allein der Strompreis mehr als verdoppelt. Von den indirekten Preiserhöhungen durch gestiegene Lebensmittelkosten etc. einmal ganz zu schweigen.

Der Netzausbau geht nur langsam voran, Pläne für Windparks gibt es kaum. Man verfährt nach dem Prinzip Augen zu und durch. Und wenn es nicht läuft, muss man eben mehr vom Bürger abschöpfen. So wird die Energiewende zum Milliardenfiasko, geplant von Stümpern, ausgeführt von Idioten.
Naja ganz so hart würde ich nicht Urteilen,weil.....weil es ja auch an der Akzeptanz der Bürger liegt.Wenn die sich zur Wehr setzen,dann geht das alles nicht Reibungslos.
Also bei uns,...wir haben schon etliche Windmühlen hier,...leider stehen die auch oft,und drehen nicht.
Aber wir haben sie.
Und ich kann mir gut vorstellen das gerade jene die am lautesten geschrien haben,in Süddeutschland die größten Blockierer sind,wenn solche Dinger in ihre Nähe stationiert werden sollen.

In Anbetracht dessen könnte Audi und BMW sowie Mercedes doch mal überlegen ihre Standort dorthin zu verlegen,wo der Strom produziert wird,nämlich im Norden.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Die Chinesen verkaufen mittlerweile ihre PV-Module unter Wert. Kaum ein Unternehmen weltweit schreibt mehr schwarze Zahlen. Es herrscht ein gandenloser Verdrängungswettbewerb und China versucht mit allen Mitteln als Gewinner hervorzugehen.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Do 22. Mär 2012, 15:07 hat geschrieben:Die Chinesen verkaufen mittlerweile ihre PV-Module unter Wert. Kaum ein Unternehmen weltweit schreibt mehr schwarze Zahlen. Es herrscht ein gandenloser Verdrängungswettbewerb und China versucht mit allen Mitteln als Gewinner hervorzugehen.
Fällt auch unter Kategorie "ruinöser Wettbewerb".
Hab ich schon seit langem bemängelt.
Allerdings andere Branche.

China führt allerdings anders wie wir hier, eine Kommandowirtschaft.
Wollen wir etwas geändert haben,müssen wir uns erst mal einige werden was wir überhaupt wollen.
Vom Markt beherrscht werden,..oder den Markt beherrschen.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Gutmensch »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 23:40 hat geschrieben:Nun ist das neue Gutachten zur Forschung, Innovation und Technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands von der Expertenkommission für Forschung und Innovation (kurz EFI) draußen.

Und es zeigt, mit welcher Geschwindigkeit China im Bereich Forschung und Entwicklung an die Weltspitze stürmt. Lag der Anteil der exportierten Güter, die besonders forschungs- und entwicklungsintensiv sind, Mitte der Neunziger noch bei unter 2 % der Bruttowertschöpfung, konnte die Volksrepublik den Anteil auf 13 % steigern und damit auf das Niveau der Bundesrepublik.



Im Bereich der Spitzentechnologie erreicht China nunmehr den zweiten Platz unmittelbar hinter den Vereinigten Staaten. Auch die Zahl der promovierten Wissenschaftler wächst beständig. Die chinesischen nationalen Ausgaben für den Bereich Forschung und Entwicklung stiegen zwischen 1995 und 2011 von 11 Milliarden auf 136 Milliarden US-Dollar an. Die Wachstumsraten halten weiter an.

Chinas Doppelstrategie aus Marktwirtschaft und staatlicher Intervention erweist sich als besonders erfolgreich. Wie der Bericht auch korrekt vermerkt, drängen die Chinesen die westlichen Unternehmen dazu vermehrt Forschungs- und Entwicklungszentren in China aufzubauen. Zuletzt hatte Boeing eingewilligt den Chinesen bei der Entwicklung bei Comac mit Know-How zu unterstützen. Nicht zuletzt, um an lukrative Deals heranzukommen.

Empfehlungen der EFI sind auch die MINT-Fächer zu stärken. Gerade Fächer, wie E-Technik genießen wenig Interesse. Und wenn sich jemand dafür interessiert, bricht er mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 % ab.

Wer an verschiedenen Statistiken, inklusive Unternehmensgründungen, Preisentwicklung von PV-Modulen, etc. interessiert ist, kann sich das Gutachten mal ansehen. Es enthält einige interessante Statistiken.

Vor allem zeigt es das China längst nicht mehr nur Holzklötze und T-Shirts exportiert.

Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. China macht große Schritte aber es ist aber mehrere Jahrzehnte vom deutschen F+E Know How entfernt. Wenn es mal chinesische Forschung geben sollte, die den Namen verdient, dann können wir anfangen uns SOrgen zu machen. Bisher erstreckt sich die chinesische F+E auf spionieren und billig zu kopieren.
the NSA is watching you! :D
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Gutmensch » Do 22. Mär 2012, 17:10 hat geschrieben:

Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. China macht große Schritte aber es ist aber mehrere Jahrzehnte vom deutschen F+E Know How entfernt. Wenn es mal chinesische Forschung geben sollte, die den Namen verdient, dann können wir anfangen uns SOrgen zu machen. Bisher erstreckt sich die chinesische F+E auf spionieren und billig zu kopieren.
und das machen sie unverschämt erfolgreich.
Sir Porthos

Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Sir Porthos »

Dr. Nötigenfalls » Do 22. Mär 2012, 22:26 hat geschrieben:
und das machen sie unverschämt erfolgreich.
Daher sollte sich jeder deutsche Konzern dreimal überlegen, ob er für kurzfristige Gewinne in China produziert und dafür Technologie preisgibt.

Auf lange Sicht gesehen, ist das ein Verlustgeschäft.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Sir Porthos hat geschrieben:
Daher sollte sich jeder deutsche Konzern dreimal überlegen, ob er für kurzfristige Gewinne in China produziert und dafür Technologie preisgibt.

Auf lange Sicht gesehen, ist das ein Verlustgeschäft.
Die Chinesen sind doch schon lange dabei auch andere Unternehmen aufzukaufen, um an Technologie zu gelangen.
Chinesen machen im Mittelstand fette Beute

Werkzeughersteller, Automobilzulieferer, Maschinenbauer: Chinesische Unternehmen sind auf Einkaufstour. Mit dem Autoschloss-Hersteller Kiekert geht der zweite Weltmarktführer im Mittelstand ins Reich der Mitte.

Der Weltmarktführer von Pkw-Schließsystemen und nach eigenen Angaben Erfinder der modernen Zentralverriegelung wird vom börsennotierten chinesischen Automobilzulieferer Lingyun (Peking) übernommen. Lingyun sei mit den Eigentümern von Kiekert, einer Investorengruppe um die Finanzinvestoren BlueBay Asset Management, Silver Point Capital und Morgan Stanley, einig geworden. Der Verkauf steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden.

Kiekert hatte 2011 mit 4000 Beschäftigten 41 Millionen Schließsysteme produziert und mehr als 500 Millionen Euro umgesetzt. Das 150 Jahre alte Traditionsunternehmen besitzt Entwicklungs- und Produktionsstandorte in Deutschland, Tschechien, USA, Mexiko und China. Kunden sind unter anderem BMW und VW.

http://www.wiwo.de/unternehmen/mittelst ... 27164.html
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Mi 11. Apr 2012, 11:57 hat geschrieben:
Die Chinesen sind doch schon lange dabei auch andere Unternehmen aufzukaufen, um an Technologie zu gelangen.
Ich vermisse bei dir konstruktive Lösungsansätze.
Feststellungen haben wir en Masse,nur keine praktikablen "Solutions".
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Dr. Nötigenfalls » Mi 11. Apr 2012, 12:43 hat geschrieben:
Ich vermisse bei dir konstruktive Lösungsansätze.
Feststellungen haben wir en Masse,nur keine praktikablen "Solutions".
Welche "Solutions"? Die "Feststellungen" deuten auf kein Problem hin, welches eine "Solution" erforderlich machen würde.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Mi 11. Apr 2012, 12:50 hat geschrieben:
Welche "Solutions"? Die "Feststellungen" deuten auf kein Problem hin, welches eine "Solution" erforderlich machen würde.
Ach so,du meinst also "weiter so" ?
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Tantris »

Dr. Nötigenfalls » Mi 11. Apr 2012, 18:33 hat geschrieben:
Ach so,du meinst also "weiter so" ?
Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von eifelbauer »

jack » Di 20. Mär 2012, 23:14 hat geschrieben: Durchhalteparolen ... wo sind die chinesischen Elektroautos? Von Chinesen entwickelt, von Chinesen konzipiert, von Chinesen gebaut ? Mir ist kein Anbieter hier lokal bekannt.


In 30 Jahren gehe ich in Rente ... Wenn sich die Chinesen soviel Zeit lassen wie bisher mache ich mir da keine Sorgen. Abgesehen davon: Was spricht dagegen, dass ein 1,3 Mrd. Volk eine eigene Automobilproduktion und Entwicklung hat ??


Seit 2004 schreibe ich im PF und lese seitdem diese Parolen ...



Photovoltaik: China (ohne Subventionen würde das keiner in Deutschland kaufen)
Ohne Subventionen wurde der Kram nirgends in Der Welt gekauft.
Die Deutschen Firmen waren die größten Abgreifer.
Das man nicht für danach vorgesorgt hat rächt sich jetzt.
Egal ob mit oder ohne Subventionierung, verkaufen tut nur noch der der das beste Preis Leistungs Verhältnis hat.
Leider sind das nicht mehr die deutschen Fabrikate.

Ist bei den Autos nicht anders.
Deutsche Autos sind im Ausland Statussymbole.
Kosten-Nutzen sind dagenen eher Dürftig.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von eifelbauer »

Dr. Nötigenfalls » Mi 11. Apr 2012, 12:43 hat geschrieben:
Ich vermisse bei dir konstruktive Lösungsansätze.
Feststellungen haben wir en Masse,nur keine praktikablen "Solutions".
Welche Lösungsansätze?
Firmen wie Volvo, Jaguar, Saab, und andere, gäbs heute nicht mehr wenn sie nicht von Chinesen oder Indern aufgekauft worden wären.
So haben sie wenigstens noch eine Zukunft.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Tantris »

eifelbauer » Mi 11. Apr 2012, 19:35 hat geschrieben:
Ohne Subventionen wurde der Kram nirgends in Der Welt gekauft.
Die Deutschen Firmen waren die größten Abgreifer.
Das man nicht für danach vorgesorgt hat rächt sich jetzt.
Egal ob mit oder ohne Subventionierung, verkaufen tut nur noch der der das beste Preis Leistungs Verhältnis hat.
Leider sind das nicht mehr die deutschen Fabrikate.

Ist bei den Autos nicht anders.
Deutsche Autos sind im Ausland Statussymbole.
Kosten-Nutzen sind dagenen eher Dürftig.
Auch das prestige der deutschen premium autos ist nichts, auf das man sich ewig verlassen kann.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von eifelbauer »

Tantris » Mi 11. Apr 2012, 18:45 hat geschrieben:
Auch das prestige der deutschen premium autos ist nichts, auf das man sich ewig verlassen kann.
Das ist auch nur was worauf sich die Deutschen einen runterholen.
Und irgendwann ist auch mit jedes Jahr noch mehr elektronischer Heinzelmännchen das Limit erreicht.
Wundert mich schon lange was die Leute sich alles für ein sinnloses Zeugs aufschwatzen lassen.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dampflok »

Kibuka » Di 20. Mär 2012, 22:40 hat geschrieben:Nun ist das neue Gutachten zur Forschung, Innovation und Technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands von der Expertenkommission für Forschung und Innovation (kurz EFI) draußen.

Und es zeigt, mit welcher Geschwindigkeit China im Bereich Forschung und Entwicklung an die Weltspitze stürmt. Lag der Anteil der exportierten Güter, die besonders forschungs- und entwicklungsintensiv sind, Mitte der Neunziger noch bei unter 2 % der Bruttowertschöpfung, konnte die Volksrepublik den Anteil auf 13 % steigern und damit auf das Niveau der Bundesrepublik.



Im Bereich der Spitzentechnologie erreicht China nunmehr den zweiten Platz unmittelbar hinter den Vereinigten Staaten. Auch die Zahl der promovierten Wissenschaftler wächst beständig. Die chinesischen nationalen Ausgaben für den Bereich Forschung und Entwicklung stiegen zwischen 1995 und 2011 von 11 Milliarden auf 136 Milliarden US-Dollar an. Die Wachstumsraten halten weiter an.

Chinas Doppelstrategie aus Marktwirtschaft und staatlicher Intervention erweist sich als besonders erfolgreich. Wie der Bericht auch korrekt vermerkt, drängen die Chinesen die westlichen Unternehmen dazu vermehrt Forschungs- und Entwicklungszentren in China aufzubauen. Zuletzt hatte Boeing eingewilligt den Chinesen bei der Entwicklung bei Comac mit Know-How zu unterstützen. Nicht zuletzt, um an lukrative Deals heranzukommen.

Empfehlungen der EFI sind auch die MINT-Fächer zu stärken. Gerade Fächer, wie E-Technik genießen wenig Interesse. Und wenn sich jemand dafür interessiert, bricht er mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 % ab.

Wer an verschiedenen Statistiken, inklusive Unternehmensgründungen, Preisentwicklung von PV-Modulen, etc. interessiert ist, kann sich das Gutachten mal ansehen. Es enthält einige interessante Statistiken.

Vor allem zeigt es das China längst nicht mehr nur Holzklötze und T-Shirts exportiert.
Und die deutsche Antwort darauf lautet also Quotierung der Führungskräfte und Benachteiligungen von Jungen in Schule und Studium.


.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Dampflok » Do 12. Apr 2012, 08:19 hat geschrieben:
Und die deutsche Antwort darauf lautet also Quotierung der Führungskräfte und Benachteiligungen von Jungen in Schule und Studium.


.
Statt auf Quoten wert zu legen, sollte sich die Bundesregierung um mehr Mittel bemühen. Hier eine aktuelle Pressemitteilung der TUM zum Thema.
Studie „Chinese Champions“: Patente made in China

Chinesische Unternehmen investieren massiv in Forschung und Entwicklung. Gleichzeitig setzen sie verstärkt auf Internationalisierung und sichern ihre Erfindungen durch eine wachsende Zahl von Patentanmeldungen ab. Das ist das Ergebnis der kürzlich von der Technischen Universität München (TUM) und der Munich Innovation Group veröffentlichten Studie „Chinese Champions“. Für die Studie analysierten die Wissenschaftler unter anderem aktuelle Patentportfolios und erstellten auf dieser Grundlage detaillierte Profile marktführender Unternehmen.

Im internationalen Vergleich belegt China seit dem Jahr 2010 einen der vorderen Plätze bei der Anzahl von Patentanmeldungen. Lange waren chinesische Firmen als flexible und kostengünstige Produzenten von im Westen entwickelten Produkten tätig. Heute investieren viele Unternehmen selbst und sichern ihre Erfindungen durch Patente ab. Forscher der TU München und der Munich Innovation Group haben 21 chinesische Marktführer mit herausragenden Forschungsaktivitäten analysiert, die in den Branchen Elektronik, Solar/Photovoltaik, Automobil oder Maschinenbau teilweise heute schon eine führende Position auf dem Weltmarkt haben.

Dabei wurden insbesondere die Internationalisierungsstrategie, der Bereich Forschung und Entwicklung und der Aufbau internationaler Patentportfolios untersucht. In ihre Analysen bezogen die Wissenschaftler auch weitere von den Unternehmen gehaltene Schutzrechte ein, da diese Einblick in die Unternehmensstrategie geben. Das Ergebnis: Den größten Anteil ihrer Schutzrechte beantragen chinesische Unternehmen für den Binnenmarkt. Allerdings zeigt sich ein deutlicher Trend, eigene Erfindungen auch weltweit abzusichern: Spitzenreiter bei den internationalen Anmeldungen von Schutzrechten sind die USA und Europa.

Das riesige Innovationspotenzial Chinas gründet sich unter anderem auf die hohe Anzahl junger Ingenieure: Jedes Jahr schließt eine halbe Million junger Chinesen ein Studium der Ingenieurwissenschaften ab. Zudem unterstützt und fördert der Staat Unternehmen mit zukunftsweisenden Strategien. Vor dem Hintergrund globaler Patentkriege, vor allem im Bereich der Telekommunikation und Informationstechnologie, sind der Aufbau und die Absicherung geistigen Eigentums immer wichtiger geworden.

In China haben sich zahlreiche Unternehmen in den letzten Jahren auf dem heimischen Markt bewiesen und wagen nun den Gang ins Ausland. Sie produzieren zunehmend hochwertige und innovative Produkte. Vor allem in Branchen wie der Elektronik-, der Solar, der Automobil- und der Maschinenbauindustrie gehören chinesische Firmen bereits zu den führenden Unternehmen.

Die Anzahl der von diesen Unternehmen angemeldeten Patenten ist in den letzten Jahren förmlich explodiert“, erklärt Dr. Philipp Sandner vom Lehrstuhl „Strategie und Organisation“ an der TUM. „In China gibt es aufstrebende Konzerne, die im großen Stil Internationalisierungsstrategien verfolgen und zehntausende Mitarbeiter haben – Unternehmen, die wir hier in Deutschland aber kaum kennen. Ziel der Chinese Champions-Studie ist es, deutschen Markteilnehmern diese Unternehmen vorzustellen.“

http://portal.mytum.de/pressestelle/pre ... 301_111006
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Kibuka » Sa 14. Apr 2012, 02:26 hat geschrieben: Statt auf Quoten wert zu legen, sollte sich die Bundesregierung um mehr Mittel bemühen.
Damits kurz darauf von den Chinesen bequem kopiert werden kann ?
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Fire81 »

Mithrandir » Mi 21. Mär 2012, 00:35 hat geschrieben: Das Wachstum in China ist real. Dort wo jetzt in Shanghai Wolkenkratzer sich dicht tummeln war vor 15 Jahren quasi nichts. Von den jungen Akademikern waren vieler Eltern noch Bauern. Seit den Reformen vor 20 Jahren geht das Wachstum durch die Decke, was an dem niedrigen Ausgangsstand einerseits liegt, andererseits aber auch an dem gewaltigen Potential. Die Menschen haben erlebt, wie in kurzer Zeit der Wohlstand rasant anstieg, während die Älteren noch Hunger erlebt haben, kennen die jungen gar nichts anderes als hohe Wachstumsraten. Inzwischen haben 700 Millionen Chinesen ein Handy, Zugfahrten, die noch vor ein paar Jahren 10-14 Stunden dauerten sind heute in einem Bruchteil der Zeit zu schaffen durch weltweit modernste Strecken und Zugtechnik, das Land ist heute schon der größte Automobilmarkt der Welt. Chinesische Produkte sind weltweit gefragt.
Der wirtschaftliche Vergleich zur DDR ist mehr als abwegig.

Und natürlich holt China auch bei Forschung und Entwicklung auf, investiert im Verhältnis zum BIP bereits mehr als Frankreich oder Großbritannien.


Nichts. Und das bedeutet auch nicht unbedingt ein Verdrängen der deutschen Automobilindustrie. Die konkurriert schon lange erfolgreich mit Japanern, Koreanern, US-Amerikanern, Franzosen, Skandinaviern, Italienern usw.. Mit chinesischen Unternehmen kommen lediglich ein paar weitere Wettbewerber hinzu. Gleichzeitig wird auch der Markt größer. Die deutsche Automobilindustrie und alles was da dranhängt profitiert jedenfalls erheblich vom wirtschaftlichen Aufstieg Chinas.
Man sollte bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen welche Zahlen man in die Relation. Wir können mit unseren 80 Millionen Einwohnern nicht mit 1 Milliarde Chinesen in den Wettbewerb um absolute Zahlen treten. Selbst wenn wir in der Zukunft aus den Top 10 der größten Wirtschaftsnationen fallen ist dadurch nichts über unseren Wohlstand gesagt.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von palulu »

Fire81 » Sa 14. Apr 2012, 20:31 hat geschrieben:
Man sollte bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen welche Zahlen man in die Relation. Wir können mit unseren 80 Millionen Einwohnern nicht mit 1 Milliarde Chinesen in den Wettbewerb um absolute Zahlen treten. Selbst wenn wir in der Zukunft aus den Top 10 der größten Wirtschaftsnationen fallen ist dadurch nichts über unseren Wohlstand gesagt.
Deutschland wird niemals die Liste der Top 10 verlassen - außer die Welt geht unter oder irgendetwas, was ähnlich schlimm ist.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Ich sag euch was.
Unsere Automobilindustrie sitzt auf ihrem absteigenden Ast.

Bald kommt irgent ein Asiate mit Tschei Ding Dong und verkauft hier günstig Elektrofahrzeuge,und unsere tolle olle Verbrennungsmotoren Clique ist im Arsch,mitsamt Zulieferer.
Wenn die nicht schnell genug umstellen werden sie nämlich den selben Weg nehmen wie viele andere Branchen zuvor,die Innovationen verpennt haben.
Zuletzt geändert von Dr. Nötigenfalls am Sonntag 15. April 2012, 00:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Goldnas »

Wenn ich mir ein Tennisspiel anschaue, dann spielen beide Spieler das selbe Spiel. Die Regeln gelten für die Kontrahenten gleichermaßen.
Wenn in Deutschland Umweltschutz groß geschrieben, in China aber nicht erwähnt wird, dann gelten für unterschiedliche Mitspieler unterschiedliche Regeln. Und die Einhaltung und die Kontrolle der Regeln schlägt sich AUCH im Preis nieder. Wenn China die selben Auflagen hat wie Deutschland und DANN noch gewinnt, dann sollen sie. So ist es aber ein Spiel, welches meiner Ansicht nach für Deutschland nicht zu gewinnen sein wird.

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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

Goldnas hat geschrieben:Wenn ich mir ein Tennisspiel anschaue, dann spielen beide Spieler das selbe Spiel. Die Regeln gelten für die Kontrahenten gleichermaßen.
Wenn in Deutschland Umweltschutz groß geschrieben, in China aber nicht erwähnt wird, dann gelten für unterschiedliche Mitspieler unterschiedliche Regeln. Und die Einhaltung und die Kontrolle der Regeln schlägt sich AUCH im Preis nieder. Wenn China die selben Auflagen hat wie Deutschland und DANN noch gewinnt, dann sollen sie. So ist es aber ein Spiel, welches meiner Ansicht nach für Deutschland nicht zu gewinnen sein wird.

LG Goldnas
Das Spiel war von Beginn an kein Spiel auf gleicher Augenhöhe. Das betrifft nicht nur Umweltstandards, sondern auch grundlegende soziale Standards.

Es wird solange kein Spiel auf gleicher Augehöhe sein, bis die Schwellenländer das Niveau des Westens erreicht haben werden. Und das wird noch eine ganze Weile dauern.

Danach wird dieselbe Konkurrenz eintreten, wie sie jetzt schon zwischen den entwickelten Industrieländern betrieben wird. Angefangen bei Steuerdumping für Unternehmen und Wohlhabende, der in Europa die Unternehmenssteuersätze seit 1990 praktisch mehr als halbiert hat, bis hin zu indirekten Subventionen für Industriezweige, wie die Luftfahrtindustrie oder die Agrarindustrie.

http://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-u ... enssteuern

Es ist ein Wettrennen, bei dem überproportional eine ganz bestimmte Schicht global gewinnt.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von eifelbauer »

Goldnas » So 15. Apr 2012, 16:03 hat geschrieben:Wenn ich mir ein Tennisspiel anschaue, dann spielen beide Spieler das selbe Spiel. Die Regeln gelten für die Kontrahenten gleichermaßen.
Wenn in Deutschland Umweltschutz groß geschrieben, in China aber nicht erwähnt wird, dann gelten für unterschiedliche Mitspieler unterschiedliche Regeln. Und die Einhaltung und die Kontrolle der Regeln schlägt sich AUCH im Preis nieder. Wenn China die selben Auflagen hat wie Deutschland und DANN noch gewinnt, dann sollen sie. So ist es aber ein Spiel, welches meiner Ansicht nach für Deutschland nicht zu gewinnen sein wird.

LG Goldnas
Den großen Reibach machen aber dank niedriger Standards in China die deutschen Firmen.
So lange der Deischte nicht bereit ist für einen Fernseher wieder 1 Monatsgehalt hinzublättern und ihn dann aber auch 15 Jahre zu benutzen (Gleiches gilt für Handy, Computer, Küchengeräte usw.) sind wir nun mal auf billigst produzierte Produkte aus Ländern wie China (Die sind den deutschen Produzenten ja inzwischen schon zu teuer. Deswegen ist Adidas nach Laos weitergezogen) angewiesen.
Aber wer will denn auf die nächsten 10 Entwicklungsschritte verzichten?
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Kibuka »

eifelbauer hat geschrieben:
Den großen Reibach machen aber dank niedriger Standards in China die deutschen Firmen.
So lange der Deischte nicht bereit ist für einen Fernseher wieder 1 Monatsgehalt hinzublättern und ihn dann aber auch 15 Jahre zu benutzen (Gleiches gilt für Handy, Computer, Küchengeräte usw.) sind wir nun mal auf billigst produzierte Produkte aus Ländern wie China (Die sind den deutschen Produzenten ja inzwischen schon zu teuer.
Der Treppenwitz an der Sache ist, die meisten Consumer-Elektronikprodukte sind leicht derart entwickelbar, dass sie deutlich länger halten. Es würde die Hersteller nur wenig Geld kosten, robuste Geräte zu produzieren. Die haltbaren Kondensatoren oder Transistoren kosten nur marginal mehr. Ein solcher Blu-ray-Player würde in Deutschland statt 150 Euro, 170 Euro kosten.

Nur die Hersteller haben kein Interesse daran. China liefert längst nicht mehr den Billigschrott, sie können auch Qualität liefern, doch Qualität mindert die Einnahmen.
Hersteller verkürzen künstlich Lebensdauer der Produkte
16.02.2012, 11:15 Uhr

Sie nennt sich "geplante Obsoleszenz": die eingebaute Lebensuhr in vielen Produkten. Hersteller wie Apple zwingen ihre Kunden damit zu Neukauf.

http://www.abendblatt.de/ratgeber/artic ... dukte.html
Zuletzt geändert von Kibuka am Sonntag 15. April 2012, 23:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von ToughDaddy »

eifelbauer » So 15. Apr 2012, 23:15 hat geschrieben:
Den großen Reibach machen aber dank niedriger Standards in China die deutschen Firmen.
So lange der Deischte nicht bereit ist für einen Fernseher wieder 1 Monatsgehalt hinzublättern und ihn dann aber auch 15 Jahre zu benutzen (Gleiches gilt für Handy, Computer, Küchengeräte usw.) sind wir nun mal auf billigst produzierte Produkte aus Ländern wie China (Die sind den deutschen Produzenten ja inzwischen schon zu teuer. Deswegen ist Adidas nach Laos weitergezogen) angewiesen.
Aber wer will denn auf die nächsten 10 Entwicklungsschritte verzichten?
Also für etliche Deutsche sind zBsp. 1500 Euro für einen Fernseher ein Monatsgehalt. Und für gute Fernseher blätterst das schon hin.
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Re: China verdrängt Deutschland bei Forschung und Entwicklun

Beitrag von Dr. Nötigenfalls »

Es freut mich wieviele Leute endlich verstehen wohin die Reise gehen muss.
Wenn ich allerdings nach meinen persönlichen Belangen gehen würde,dann müsste ich um 180 Grad andersrum argumentieren.
Da ich aber weiß,das dieser Weg nur eine Episode,und keinesfalls von Dauer sein kann,muss ich vor mir selbst ehrlich bleiben.

Im Klartext: Billigst Produkte werden nur eine Episode sein,das wird in naher Zukunft sich ändern.
Denn wenn wir mehr Nachhaltigkeit und faire Preise wollen,muss im Gegenzug auch um eine Bezahlbarkeit zu erreichen,die Qualität steigen,und die Modellzyklen extrem verringert werden.
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