Herdprämie

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Marcin
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Re: Herdprämie

Beitrag von Marcin »

Ich weiß ja, die BILD. Aber die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen.

http://www.bild.de/politik/inland/betre ... .bild.html

• Ein Gesetz, das kaum jemand will!

Neben etlichen Abgeordneten der CDU sind auch FDP, SPD, Grüne, Linke, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände dagegen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast zu BILD: „Es ist völlig hanebüchen, wenn Merkel diesen Unsinn verteidigt und durchdrücken will“

• Es kostet Milliarden, für Kita-Plätze ist kein Geld da!

Im Haushaltsentwurf für 2013 sind für das Betreuungsgeld 400 Millionen Euro vorgesehen, ab 2014 dann 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Gleichzeitig kommen die Kommunen mit dem Ausbau der Kinderbetreuung nicht hinterher: Bundesweit fehlen nach Schätzungen noch rund 200 000 Kitaplätze und 20 000 Erzieherinnen.

• Es hält Kinder von der Kita fern!

Dabei warnen Experten: Gerade für Kinder aus sozial schwachen Familien ist frühkindliche Förderung besonders wichtig. Das zeigt auch der internationale Vergleich: Laut einer norwegischen Studie waren Kitakinder später seltener arbeitslos und verdienten mehr.

• Es hält Frauen vom Job fern!

Das belegt eine Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA): Demnach würden Mütter bei Einführung des Betreuungsgeldes seltener arbeiten gehen. Dabei sind es vor allem die langen Erwerbspausen, die die berufliche Entwicklung von Frauen behindern! Die Statistik zeigt: In Westdeutschland verdienen Frauen im Schnitt 25 Prozent weniger als Männer. Im Osten, wo Mütter in der Regel nur eine kurze Babypause machen, beträgt der Gehaltsunterschied nur sechs Prozent.

• Es ist auch juristisch Unfug!

Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik gäbe es eine staatliche Leistung dafür, dass man eine andere staatliche Leistung NICHT in Anspruch nimmt.
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JJazzGold
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Marcin » Di 3. Apr 2012, 09:40 hat geschrieben:Ich weiß ja, die BILD. Aber die Argumente sind nicht von der Hand zu weisen.

http://www.bild.de/politik/inland/betre ... .bild.html

• Ein Gesetz, das kaum jemand will!

Neben etlichen Abgeordneten der CDU sind auch FDP, SPD, Grüne, Linke, Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände dagegen. Grünen-Fraktionschefin Renate Künast zu BILD: „Es ist völlig hanebüchen, wenn Merkel diesen Unsinn verteidigt und durchdrücken will“

• Es kostet Milliarden, für Kita-Plätze ist kein Geld da!

Im Haushaltsentwurf für 2013 sind für das Betreuungsgeld 400 Millionen Euro vorgesehen, ab 2014 dann 1,2 Milliarden Euro pro Jahr. Gleichzeitig kommen die Kommunen mit dem Ausbau der Kinderbetreuung nicht hinterher: Bundesweit fehlen nach Schätzungen noch rund 200 000 Kitaplätze und 20 000 Erzieherinnen.

• Es hält Kinder von der Kita fern!

Dabei warnen Experten: Gerade für Kinder aus sozial schwachen Familien ist frühkindliche Förderung besonders wichtig. Das zeigt auch der internationale Vergleich: Laut einer norwegischen Studie waren Kitakinder später seltener arbeitslos und verdienten mehr.

• Es hält Frauen vom Job fern!

Das belegt eine Studie des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA): Demnach würden Mütter bei Einführung des Betreuungsgeldes seltener arbeiten gehen. Dabei sind es vor allem die langen Erwerbspausen, die die berufliche Entwicklung von Frauen behindern! Die Statistik zeigt: In Westdeutschland verdienen Frauen im Schnitt 25 Prozent weniger als Männer. Im Osten, wo Mütter in der Regel nur eine kurze Babypause machen, beträgt der Gehaltsunterschied nur sechs Prozent.

• Es ist auch juristisch Unfug!

Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik gäbe es eine staatliche Leistung dafür, dass man eine andere staatliche Leistung NICHT in Anspruch nimmt.

Wer hätte gedacht, dass wir zwei bei einem Thema völlig einer Meinung sein würden? Sind wir aber. Die Herdprämie ist schwachsinnige Steuergelderverschleuderung und noch dazu zuungunsten der Mütter udn Kinder.

Die BILD nimmt, unabhängig davon, dass die BILD Qualität strittig ist, nur die gängigen Argumente gegen die Herdprämie auf und bündelt sie. Dabei wurde das Ehegattensplitting noch vergessen, dass der Familie mit zuhause bleibender Mutter ohnehin monetäre Vorteile verschafft.

Dieser mentale Aussetzer der CSU mag dazu gedacht sein, Wählerstimmen zu rekrutieren, die CSU übersieht dabei aber, dass diese archaische Herdprämie konträr zu einem modernen Bayern des Dirndl/Lederhosen und Laptop steht.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

jorikke » So 1. Apr 2012, 20:09 hat geschrieben:

JJ, du wirst auch kein überzeugendes Argument finden.
Ich habe die seinerzeitige Diskussion und Argumentation seitens der CSU nicht verstanden.
Es war sehr schlicht.
Wenn soziale Wohltaten verteilt werden, dann müssen aus gleichermaßen auch individuelle verteilt werden.
Das war ein Fehler.
Gerade da, wo Förderungsnachholbedarf besteht, läßt sich durch persönliche Prämien nichts verbessern.
Es muß doch die Möglichkeit geben Verbesserungen einzuführen, ohne das diejenigen - bzw. deren politische Vertreter -
ausschließlich aus finanziellen Gleichbehandlungsgründen, nicht aus sachbezogener Betrachtungsweise, auch gleich die Hand aufhalten.
Das war keine Sternstunde der CSU.
Eine CSU, die in der Lage war, die unsinnig geplante Transrapidplanung zu begraben, sollte doch auch jetzt in der Lage sein zu sagen, das lassen wir. Dieser Schmarrn kostet noch dazu weitaus mehr, als von der Bunderegierung geplant.

Kannst Du dich noch an die wochenlange Diskussion erinnern, die Black Forrester, mein schmerzlich vermisster Sparringspartner bei AOL, und ich über die geplante Herdprämie führten? :D Wir sind zwar im Zuge der Diskussion nie zur selben Meinung gelangt, aber einen Vorteil der Herdprämie haben wir auch nicht gefunden.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Praia61 »

1. Haben wir gar nicht soviel freie Arbeitsplätze für Frauen der unteren Schichten.
Und wenn doch, lohnt so ein Job gar nicht, wenn man das Betreuungsgeld gegenrechnet.
2. Können gut ausgebildete Frauen, wenn diese mit ihrem Partner gleichzeitig Doppelverdiener ihre Kinderbetreuung selbst bezahlen.
3. Ist es ein unzulässiger Eingriff des Staates im Sinne der Gleichberechtigung nur Eltern zu fördern, welche ihre Kinder abgeben.
Beim Weg zur Arbeit (km-Pauschale), spielt es auch keine Rolle (Gleichbehandlung) wie man dort hinkommt (PKW,ÖNV,Fahrrad).
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

Marcin » Di 3. Apr 2012, 09:38 hat geschrieben:Das ist eben die Gruppe die mit am stärksten von Krippen profitiert, neben berufstätigen und sozial Schwachen.
Nö, du behauptest einfach, dass jedes Migranten-Kind und jedes Kind von Eltern mit geringem Einkommen unbedingt an dem 1. Lebensjahr ab in die Krippe muss.

Das ist eben Schwachsinn.
Marcin » Di 3. Apr 2012, 09:38 hat geschrieben:Dafür gibt es bereits Kindergeld.
Ja Kindergeld gibt es für alle Eltern.

Und nun soll es noch ein Wahlmodell geben. Eltern sollen die Wahl haben zwischen Betreuungsgeld und Krippenplatz. Wer was möchte, kann von den Eltern frei gewählt werden. 2/3 der Eltern wollen ja sowieso keinen Krippenplatz.

In ganz Skandinavien gibt es das Betreuungsgeld im Rahmen dieses Wahlmodells zur Unterstützung von Eltern.
Armstrong

Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

JJazzGold » Di 3. Apr 2012, 10:04 hat geschrieben:Die Herdprämie ist schwachsinnige Steuergelderverschleuderung und noch dazu zuungunsten der Mütter udn Kinder.
Wieso schadet es Mutter und Kind, wenn das Kind in den ersten 3 Lebensjahren häuslich von der Mutter versorgt wird, anstatt ab der Geburt in einer Krippe zu leben? :?:
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Re: Herdprämie

Beitrag von Dampflok94 »

Armstrong » Mo 2. Apr 2012, 19:50 hat geschrieben:
Was hat das damit zu tun, dass der Staat die Eltern, die ihre Erziehungsverantwortung wahrnehmen und sich selbst um ihre Kinder kümmern, mit einem kleinen Bonus von 150€ unterstützt, während er den Eltern, die ihre Erziehungsverantwortung an eine staatliche Institution outsourcen, mit bis zu 1000 € monatlich subventioniert? :?:
Das hat sehr viel damit zu tun.

Der kostenlose Kita-Besuch ist ein Angebot des Staates. Kann man wahrnehmen, muß man aber nicht. Genau so wie man sich kostenlos ein Buch in der Bibliothek ausleihen kann oder subventionierte Opern- oder Theaterkartenkaufen kann. Oder eben auch nicht. Und nur bei einem dieser Angebote soll es gefälligst einen Ausgleich für diejenigen geben, die das Angebot ausschlagen? Warum? Wieso?
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Re: Herdprämie

Beitrag von Praia61 »

Dampflok94 » Di 3. Apr 2012, 12:03 hat geschrieben: Das hat sehr viel damit zu tun.

Der kostenlose Kita-Besuch ist ein Angebot des Staates. Kann man wahrnehmen, muß man aber nicht. Genau so wie man sich kostenlos ein Buch in der Bibliothek ausleihen kann oder subventionierte Opern- oder Theaterkartenkaufen kann. Oder eben auch nicht. Und nur bei einem dieser Angebote soll es gefälligst einen Ausgleich für diejenigen geben, die das Angebot ausschlagen? Warum? Wieso?
Weil der Staat zuviel bezuschußt und kostenlos zu Verfügung stellt !
Wieviel Billionen Schulden ?
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Re: Herdprämie

Beitrag von Dampflok94 »

Praia61 » Di 3. Apr 2012, 13:25 hat geschrieben: Weil der Staat zuviel bezuschußt und kostenlos zu Verfügung stellt !
Wieviel Billionen Schulden ?
Ach, und deswegen soll erjetzt noch mehr bezuschussen? Die Logik erschließt sich mir nun allerdings nicht. :?:
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Re: Herdprämie

Beitrag von Praia61 »

Dampflok94 » Di 3. Apr 2012, 12:40 hat geschrieben: Ach, und deswegen soll erjetzt noch mehr bezuschussen? Die Logik erschließt sich mir nun allerdings nicht. :?:
Wer sagt was von mehr ?
Weniger teure Kikaplätze dafür mehr Herdprämien.
Das gleicht sich aus.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Dampflok94 »

Praia61 » Di 3. Apr 2012, 13:51 hat geschrieben: Wer sagt was von mehr ?
Weniger teure Kikaplätze dafür mehr Herdprämien.
Das gleicht sich aus.
Halte ich nix von.
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Re: Herdprämie

Beitrag von pikant »

Praia61 » Di 3. Apr 2012, 12:51 hat geschrieben: Wer sagt was von mehr ?
Weniger teure Kikaplätze dafür mehr Herdprämien.
Das gleicht sich aus.
mehr Kitaplaetze und kostenlos, dafuer null Cent fuer diese Herdpraemie!
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Re: Herdprämie

Beitrag von jmjarre »

pikant » Di 3. Apr 2012, 13:48 hat geschrieben:
mehr Kitaplaetze und kostenlos, dafuer null Cent fuer diese Herdpraemie!
mich wundert es, dass ein Grüner so argumentiert.

Migration war doch nie das Thema bei den GRÜNEN.

Denn ich sehe das höchstproblematisch hinsichtlich Migration
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Herdprämie

Beitrag von jmjarre »

Armstrong » Mo 2. Apr 2012, 19:55 hat geschrieben:
Wieso sollte man darauf verzichten die Paare zu unterstützen, die ihr Kind wenigstens in den ersten Jahren häuslich erziehen möchten und dies aufgrund ihres Niedriglohnes finanziell kaum stemmen können?

Wenn das Kind in den Kindergarten kommt, kann doch die Mutter wieder arbeiten und sie haben mehr Geld-oder?

:D

oh mannn oh mannn
Strang über die SED und deren Stasi Aktivitäten -neueste Enthüllungen...Hier:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=20&t=39858
http://www.youtube.com/watch?v=uDvsezvR7LA
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

Dampflok94 » Di 3. Apr 2012, 13:03 hat geschrieben:Der kostenlose Kita-Besuch ist ein Angebot des Staates.
Das Betreuungsgeld ist auch ein Angebot des Staates. Man kann es wahrnehmen oder eben nicht.

Ich sehe absolut keinen Grund, wieso Eltern nicht dieses Angebot gemacht werden sollte. Ob sie es wahrnehmen oder ob sie lieber ein anderes staatliches Angebot annehmen, ist dann die individuelle Entscheidung der einzelnen Eltern.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Marcin »

Die Presseschau des Deutschlandfunk zum Betreuungsgeld.

http://www.dradio.de/presseschau/
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Re: Herdprämie

Beitrag von pikant »

Armstrong » Di 3. Apr 2012, 20:26 hat geschrieben:
Das Betreuungsgeld ist auch ein Angebot des Staates. Man kann es wahrnehmen oder eben nicht.

Ich sehe absolut keinen Grund, wieso Eltern nicht dieses Angebot gemacht werden sollte. Ob sie es wahrnehmen oder ob sie lieber ein anderes staatliches Angebot annehmen, ist dann die individuelle Entscheidung der einzelnen Eltern.
FDP bezweifelt nun die Zustaendigkeit des Bundestages fuer das Betreuungsgeld!
das wird nichts mehr mit dieser Herdpraemie
Widerstand in der Koaltion viel zu gross
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Praia61 » Di 3. Apr 2012, 10:31 hat geschrieben:1. Haben wir gar nicht soviel freie Arbeitsplätze für Frauen der unteren Schichten.
Und wenn doch, lohnt so ein Job gar nicht, wenn man das Betreuungsgeld gegenrechnet.
2. Können gut ausgebildete Frauen, wenn diese mit ihrem Partner gleichzeitig Doppelverdiener ihre Kinderbetreuung selbst bezahlen.
3. Ist es ein unzulässiger Eingriff des Staates im Sinne der Gleichberechtigung nur Eltern zu fördern, welche ihre Kinder abgeben.
Beim Weg zur Arbeit (km-Pauschale), spielt es auch keine Rolle (Gleichbehandlung) wie man dort hinkommt (PKW,ÖNV,Fahrrad).
1) Einer bisher (mit-) verdienende Frau helfen die EUR 150.-/Monat nicht. Die sind nicht ausreichend, um zuhause zu bleiben. Auf der anderen Seite zahlt sie für die Betreuung des Kindes, daher sollten die anfallenden Kosten für die häusliche Betreuung von und 2 Mrd EUR in kostenlose Betreuungsangebote gesteckt werden.

Einer Mutter, die mit oder ohne Gatten/Partner ohnehin berechnet und beschlossen hat es sich leisten zu können zuhause zu bleiben, benötigt keinen zusätzlichen Anreiz und es kommen auf sie auch keine höheren Betreuungskosten zu, wie auf die weiterhin berufstätige Mutter.

2) Ich will ein flächendeckendes kostenloses Betreuungsangebot, unabhngig vom Einkommen. Das Angebot kann angenommen werden oder man läßt es bleiben, das ist eine individuelle Entscheidung und das ist Gleichstellung soweit sie darstellbar ist. Ein Angebot für alle und von allen kostenfrei nutzbar. Eine Gleichstellung die durch Ihre gedachte Anreizpauschale ja nach Einkommen ausser Kraft setzt. Das ist meines Erachtens gemäß GG gar nicht darstellbar.


3) Siehe meine Antwort zu Punkt 2, nur so ist völlige Gleichbehandlung einschließlich individuelle elterliche Entscheidungsfreiheit zum Wohl des Kindes gewährleistet.

4) Um sicherzustellen, dass jedes Kind pünktlich zum ersten Schultag ausreichend deutsch spricht, um dem Unterreicht lückenlos folgen zu können, würde ich den Kindergarten anbieten aber nicht gesetzlich vorschreiben, sondern statt dessen bei festgestellten Lücken schulisch organisierte Nachhilfestunden anordnen, die von den Eltern zu bezahlen sind.

Die ultimative Gleichstellung, wie es die CSU und auch Sie mit der Herdprämie versuchen, gibt es nicht. Um die zu erreichen müßte eine Herdprämie auf eine Höhe angehoben werden, die jeder zuhause bleibenden Mutter ein Lebensqualität analog zur Zeit vor der Geburt garantiert. Dazu sind EUR 150.- nicht ausreichend, also wird durch die geplante Herdprämie die mütterliche Zweiklassengesllschaft geschaffen. Die Einen können es sich leisten, einschließlich später fehlender Rentenbeträge, die konnten es sich auch vorher schon leisten und die anderen nicht.
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Re: Herdprämie

Beitrag von pikant »

jmjarre » Di 3. Apr 2012, 14:08 hat geschrieben:
mich wundert es, dass ein Grüner so argumentiert.

Migration war doch nie das Thema bei den GRÜNEN.

Denn ich sehe das höchstproblematisch hinsichtlich Migration
das war immer Thema, nur die Meinung zu diesem Thema hat sich in der Partei gaendert ueber die Jahre

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Barreegriff
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Re: Herdprämie

Beitrag von Barreegriff »

Das Elterngeld wird aus meiner Sicht zu Unrecht als "Herdprämie" diffamiert.

1. Es ist keineswegs selbstverständlich Kinder bereits im Alter von ein oder zwei Jahren abzugeben. Ich will dies nicht grundsätzlich negativ bewerten, es sollte aber aus meiner Sicht höchstens im Notfall passieren. Leider wird so getan, als sei diese Vorgehensweise normal und jeder der es nicht tut, gefährde geradezu die Entwicklung des Kindes. Dabei sind Kindertagesstätten für Kinder in diesem Alter eine Erfindung der Neuzeit.

2. Die ökonomischen Interessen die hinter der Diffamierung des Elterngelds stecken, sollte man sich vor Augen halten: Natürlich ist es für Firmen viel ansprechender, wenn ihre Arbeitskräfte nicht zu lange ausfallen. Das ist Neoliberalismus hinter vorgehaltener Hand, hinter dem Deckmantel von Gerechtigkeit.
Eltern haben dadurch auch keine wesentlich geringere Kosten, nur weil sie das Kind in eine kostenlose Krippe schicken. Man verbessert unsere demographische Entwicklung ohne Elterngeld also nur geringfügig - Aber am Ende hat man dann wieder gute Gründe die Renten zu kürzen.

3. Es sollte jedem frei stehen, wie er sein Kind erzieht. Wenn jemand sein Kind gerne bis zum Kindergartenalter zuhause erziehen will und dafür auf Vorteile im Beruf verzichtet, sollte dafür belohnt und nicht bestraft werden!
Powerchord!
Armstrong

Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

Naja, ich denke die Ablehnung des Betreuungsgeldes ist vielschichtig motiviert.

Die FDP ist dagegen, weil die Frauen gefälligst der Wirtschaft als Arbeitskräfte zur Verfügung stehen sollen, anstatt wirtschaftlich "unproduktiv" bei ihrem Kind zu sein. Diese Ablehnung ist also rein neoliberal-wirtschaftsfreundlich motiviert.

SPD und Grüne lehnen das Betreuungsgeld vorallem aus ideologischen Gründen ab. Sie wollen, dass die Frauen gefälligst endlich "emanzipiert" zu sein haben, worunter sie verstehen, dass Frauen erwerbstätig sein müssen, möglichst nicht ganz in ihrer Mutterrolle aufgehen und nicht die klassische Rollenverteilung in ihrer Beziehung leben sollen. Deshalb wollen sie es einseitig fördern, Kinder von ihren Müttern früh zu trennen, damit die Frauen in ihrem Sinne "emanzipiert" schuften gehen und möglichst genauso viel verdienen wie ihr Mann. :rolleyes:
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Re: Herdprämie

Beitrag von Dampflok94 »

Barreegriff » Do 5. Apr 2012, 17:07 hat geschrieben:3. Es sollte jedem frei stehen, wie er sein Kind erzieht. Wenn jemand sein Kind gerne bis zum Kindergartenalter zuhause erziehen will und dafür auf Vorteile im Beruf verzichtet, sollte dafür belohnt und nicht bestraft werden!
Es steht allen Eltern frei ob sie den Kindergarten nutzen wollen oder nicht. Aber es gibt keinen Grund sie für eine der beiden Entscheidungen zu belohnen. Und nur die Herdprämie bringt schließlich Kohle. Es bleibt dabei: Es gibt diverse Angebote des Staates. Aber bei keinem einzigen dieser Angebote gibt es Geld, wenn sie nicht genutzt werden. Und es gibt auch nicht einen Grund, warum das hier anders sein sollte.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

Dampflok94 » Do 5. Apr 2012, 21:48 hat geschrieben:Es steht allen Eltern frei ob sie den Kindergarten nutzen wollen oder nicht. Aber es gibt keinen Grund sie für eine der beiden Entscheidungen zu belohnen.
1. Es geht nicht um KinderGARTEN (3-6 Jahre), sondern um KinderKRIPPEN (0-3 Jahre).

2. Krippenplätze werden mit Milliarden an Steuergeldern subventioniert. Es besteht aber in ganz Deutschland nur ein Bedarf von maximal 1/3 der Eltern, die ihr Kind in eine Krippe geben wollen. In Westdeutschland sind es weit weniger.

3. Da 2/3 der Eltern ihre Kleinkinder in anderer Form als der Krippe erziehen wollen, soll es analog zum Krippenausbau auch für diese grosse Mehrheit der Eltern eine kleine Unterstützung geben, nämlich 150€ Betreuungsgeld.

4. In allen skandinavischen Staaten gibt es das Betreuungsgeld als Wahlalternative zum Krippenplatz. In Schweden 300€ im Monat, in Norwegen 450€ und in Finnland noch mehr.

5. Es gibt keinen einleuchtenden Grund, warum der Staat NUR die Krippenerziehung mit Milliarden subventionieren sollte und alle anderen Erziehungsformen der grossen Mehrheit der Eltern keinen zusätzlichen Cent wert ist.
Zuletzt geändert von Armstrong am Freitag 6. April 2012, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Armstrong » Fr 6. Apr 2012, 12:35 hat geschrieben:
1. Es geht nicht um KinderGARTEN (3-6 Jahre), sondern um KinderKRIPPEN (0-3 Jahre).

2. Krippenplätze werden mit Milliarden an Steuergeldern subventioniert. Es besteht aber in ganz Deutschland nur ein Bedarf von maximal 1/3 der Eltern, die ihr Kind in eine Krippe geben wollen. In Westdeutschland sind es weit weniger.

3. Da 2/3 der Eltern ihre Kleinkinder in anderer Form als der Krippe erziehen wollen, soll es analog zum Krippenausbau auch für diese grosse Mehrheit der Eltern eine kleine Unterstützung geben, nämlich 150€ Betreuungsgeld.

4. In allen skandinavischen Staaten gibt es das Betreuungsgeld als Wahlalternative zum Krippenplatz. In Schweden 300€ im Monat, in Norwegen 450€ und in Finnland noch mehr.

5. Es gibt keinen einleuchtenden Grund, warum der Staat NUR die Krippenerziehung mit Milliarden subventionieren sollte und alle anderen Erziehungsformen der grossen Mehrheit der Eltern keinen zusätzlichen Cent wert ist.

Der Staat belohnt die zuhause bleibende Mutter bereits per Ehegattensplitting.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

JJazzGold » Fr 6. Apr 2012, 13:38 hat geschrieben:Der Staat belohnt die zuhause bleibende Mutter bereits per Ehegattensplitting.
Das Ehegattensplitting hat überhaupt nichts mit Müttern und Kindern zu tun. Es ist ein Instrument um Steuergerechtigkeit für Eheleute herzustellen.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Armstrong » Fr 6. Apr 2012, 17:48 hat geschrieben:
Das Ehegattensplitting hat überhaupt nichts mit Müttern und Kindern zu tun. Es ist ein Instrument um Steuergerechtigkeit für Eheleute herzustellen.

Die Mutter bleibt zuhause, ergo kann vom Ehegattensplitting monetär profitiert werden. Einen Grund für eine zusätzliche "Belohnung" für eine ohnehin beschlossenen Sache, das mütterliche Zuhausebeleiben derjenigen, die es sich leisten können, sehe ich nicht. Noch dazu fallen in diesem häuslichen Zeitraum auch noch die Renteneinzahlungen der zuhausebleibenden Mutter aus.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Freitag 6. April 2012, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

JJazzGold » Fr 6. Apr 2012, 17:54 hat geschrieben:Die Mutter bleibt zuhause, ergo kann vom Ehegattensplitting monetär profitiert werden.
Wenn die Mutter nicht mit dem Vater verheiratet ist, kann auch nicht vom Ehegattensplitting profitiert werden. Das Ehegattensplitting reguliert die Steuerlast von Ehepaaren, unabhängig von Kindern und Erziehung.
JJazzGold » Fr 6. Apr 2012, 17:54 hat geschrieben:Einen Grund für eine zusätzliche "Belohnung" für eine ohnehin beschlossenen Sache, das mütterliche Zuhausebeleiben derjenigen, die s sich leisten können, sehe ich nicht.
Das Betreuungsgeld sollte die Familie finanziell entlasten, wenn ein Elternteil auf Erwerbseinkünfte verzichten muss, um sich der Erziehung des Kleinkindes zu kümmern. Zugegeben sind 150€ dafür recht wenig. In Skandinavien bekommen die Eltern viel mehr. Aber immerhin schonmal ein Anfang die 150€.

Wieso du das ablehnst, der Mehrheit der Eltern, die sich selbst um ihre Kinder kümmern, finanziell mehr zu entlasten, während du gleichzeitig dafür bist einer Minderheit von Eltern für Milliarden von Steuergeldern Krippenplätze zu bauen, ist mir nicht wirklich klar. Steckt wohl eine Ideologie dahinter?
JJazzGold » Fr 6. Apr 2012, 17:54 hat geschrieben:Noch dazu fallen in diesem häuslichen Zeitraum auch noch die Renteneinzahlungen der zuhausebleibenden Mutter aus. [/color]
Stimmt wohl, die Erziehungszeiten müssten bei den Rentenansprüchen viel höher angerechnet werden als bisher.
Zuletzt geändert von Armstrong am Freitag 6. April 2012, 18:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Dampflok94 »

Armstrong » Fr 6. Apr 2012, 12:35 hat geschrieben:3. Da 2/3 der Eltern ihre Kleinkinder in anderer Form als der Krippe erziehen wollen, soll es analog zum Krippenausbau auch für diese grosse Mehrheit der Eltern eine kleine Unterstützung geben, nämlich 150€ Betreuungsgeld.
Ich wüßte nicht warum. Wer nicht will, der will eben nicht. Das auch noch finanziell zu belohnen halte ich für völlig daneben. Ich gebe auch kein Kind in die Krippe. Weil ich keines habe. Hätte also auch gerne die Kohle. Wo soll das denn enden?
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

Dampflok94 » Fr 6. Apr 2012, 20:01 hat geschrieben:Das auch noch finanziell zu belohnen halte ich für völlig daneben.
Warum genau bist du dagegen 2/3 der Eltern, die sich selbst um ihre Kinder kümmern, finanziell mehr zu entlasten? :?:
Zuletzt geändert von Armstrong am Freitag 6. April 2012, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Camarasaurus »

Alana4 » Di 3. Apr 2012, 08:25 hat geschrieben:man sollte nicht das "Kinderkriegen" finanziell belohnen.
Besser- und zielführender- wäre es, das "Kinderhaben" attraktiver zu machen.
"Kinderhaben" setzt das "Kinderkriegen" aber nun mal voraus.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Alana4 »

Camarasaurus » Fr 6. Apr 2012, 22:14 hat geschrieben:
"Kinderhaben" setzt das "Kinderkriegen" aber nun mal voraus.
Echt? Das hätt' ich ja nun nicht gedacht!

Wer wegen der paar Kröten Betreuungsgeld oder "Herdprämie" ein Kind bekommt (oder gar mehrere) KANN intellektuell nicht besonders viel auf der Pfanne haben.
die ersten Jahre eines Kindes sind finanziell Peanuts. So'n Würmchen kostet fast nix, da braucht man nicht mal 'ne größere (und mehr kostende) Wohnung.
Wer nur einigermaßen zum Denken befähigt ist, macht seine Kinderentscheidung abhängig davon, ob er sie sich auf Dauer- für die nächsten 15-20 Jahre leisten kann.
Solange dieser dämliche Staat nur das Kinderkriegen belohnt, die Familien dann aber im Regen stehen lässt, wird er nur erreichen, dass sich die untere Schicht Kinder in reichlicher Zahl anschafft. Das sind dann die, die der Staat ohnehin ein Leben lang alimentieren muss. Naja, wenn er genau die auch braucht, dann ist es ja gut.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Barreegriff »

JJazzGold » Fr 6. Apr 2012, 13:38 hat geschrieben:

Der Staat belohnt die zuhause bleibende Mutter bereits per Ehegattensplitting.
Vom Ehegattensplitting würde genauso auch ein zu hause bleibender Vater profitieren. Darüber hinaus stellt ein Ehegattensplitting keine Bevorzugung, sondern eine Entlastung dar.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Barreegriff »

Dampflok94 » Do 5. Apr 2012, 21:48 hat geschrieben: Es steht allen Eltern frei ob sie den Kindergarten nutzen wollen oder nicht. Aber es gibt keinen Grund sie für eine der beiden Entscheidungen zu belohnen. Und nur die Herdprämie bringt schließlich Kohle. Es bleibt dabei: Es gibt diverse Angebote des Staates. Aber bei keinem einzigen dieser Angebote gibt es Geld, wenn sie nicht genutzt werden. Und es gibt auch nicht einen Grund, warum das hier anders sein sollte.
Natürlich steht es Eltern frei, aber es kostet trotzdem viel Geld jedem Kind einen Platz in einer Kindertagesstätte zuzusichern.

Der Punkt ist doch der: Kinder im Alter von 1 oder 2 Jahren sollten möglichst zuhause erzogen werden. Wenn die Eltern damit aber offensichtlich überfordert sind, ist es besser dass die Kinder in einer Tagesstätte sind. Also sollte der Staat die Tagesstätte nicht zum Normalfall, sondern zu einer möglichen Alternative machen. Wenn er aber Eltern, die auf ihren Job für zwei, drei Jahre verzichten, nicht finanziell zu entlasten bereit ist, befördert er genau das.

Wir brauchen mehr Kinder in Deutschland, viel mehr. Da bringt es nichts sich wegen 150 € Elterngeld die Köpfe einzuschlagen. Man sollte das absegnen und darüber hinaus weitere Summen für zusätzliche Fördermaßnahmen bereitstellen!
Zuletzt geändert von Barreegriff am Samstag 7. April 2012, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von John Galt »

Marcin » So 1. Apr 2012, 19:09 hat geschrieben:Die Herdprämie ist der größte Quatsch überhaupt.
Naja, wer ist denn so scharf darauf sein 1-2 Jahr altes Kind unbedingt fremden Menschen anzuvertrauen? :?:

Also ich wäre da nicht so scharf drauf. :s
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Re: Herdprämie

Beitrag von am07 »

Alana4 » Sa 7. Apr 2012, 08:27 hat geschrieben:
Echt? Das hätt' ich ja nun nicht gedacht!

Wer wegen der paar Kröten Betreuungsgeld oder "Herdprämie" ein Kind bekommt (oder gar mehrere) KANN intellektuell nicht besonders viel auf der Pfanne haben.
die ersten Jahre eines Kindes sind finanziell Peanuts. So'n Würmchen kostet fast nix, da braucht man nicht mal 'ne größere (und mehr kostende) Wohnung.
Wer nur einigermaßen zum Denken befähigt ist, macht seine Kinderentscheidung abhängig davon, ob er sie sich auf Dauer- für die nächsten 15-20 Jahre leisten kann.
Solange dieser dämliche Staat nur das Kinderkriegen belohnt, die Familien dann aber im Regen stehen lässt, wird er nur erreichen, dass sich die untere Schicht Kinder in reichlicher Zahl anschafft. Das sind dann die, die der Staat ohnehin ein Leben lang alimentieren muss. Naja, wenn er genau die auch braucht, dann ist es ja gut.
Ich bin wirklich ueberrascht, wie man soviel Hass gegenueber seinen Mitmenschen (ach die furchtbare Unterschicht - man sollte sie ausrotten, nicht wahr? und vorher kleben wir ihnen noch ein grosses H4 (in gelb vielleicht?) auf die Kleidung) und Unwissenheit in einen kurzen Pragraphen stecken kann. Merkt denn keiner mehr, dass man uns anstiftet, uns genauso wie zur NS-Zeit zu benehmen? Und es wird uns schleichend eingefloesst, damit sich keiner seiner Schuld bewusst wird.

Mitdenken heisst auch, zu erkennen, dass sich ein kinderloser Staat irgendwann aufloesen wird! Kinder (= Menschen) sind die Zukunft, egal aus welcher Schicht sie kommen. Wuerde jeder zum Denken befaehigte Mensch sich weniger damit beschaeftigen, andere in Schichten einzuordnen, um sich selbst irgendwie hochzuschaukeln, koennte er sich vielleicht auf das Wesentliche konzentrieren.
Fazit: Dein Ansatz, man soll sich vorher ueberlegen, ob man sich Kinder leisten kann, ist falsch. Vielmehr sollte man einen Staat so gestalten, dass sich jeder seine Kinder leisten kann! Angefangen mit einem menschenwuerdigem Arbeitslohn. Man sollte sich die Situation immer im Gesamten ansehen und sich nicht von politisch gewollter Hetze gegen seine Mitmenschen (teilen, um besser zu regieren) mitreissen lassen.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Alana4 »

am07 » Sa 7. Apr 2012, 14:32 hat geschrieben:
Ich bin wirklich ueberrascht, wie man soviel Hass gegenueber seinen Mitmenschen (ach die furchtbare Unterschicht - man sollte sie ausrotten, nicht wahr? und vorher kleben wir ihnen noch ein grosses H4 (in gelb vielleicht?) auf die Kleidung) und Unwissenheit in einen kurzen Pragraphen stecken kann. Merkt denn keiner mehr, dass man uns anstiftet, uns genauso wie zur NS-Zeit zu benehmen? Und es wird uns schleichend eingefloesst, damit sich keiner seiner Schuld bewusst wird.

Mitdenken heisst auch, zu erkennen, dass sich ein kinderloser Staat irgendwann aufloesen wird! Kinder (= Menschen) sind die Zukunft, egal aus welcher Schicht sie kommen. Wuerde jeder zum Denken befaehigte Mensch sich weniger damit beschaeftigen, andere in Schichten einzuordnen, um sich selbst irgendwie hochzuschaukeln, koennte er sich vielleicht auf das Wesentliche konzentrieren.
Fazit: Dein Ansatz, man soll sich vorher ueberlegen, ob man sich Kinder leisten kann, ist falsch. Vielmehr sollte man einen Staat so gestalten, dass sich jeder seine Kinder leisten kann! Angefangen mit einem menschenwuerdigem Arbeitslohn. Man sollte sich die Situation immer im Gesamten ansehen und sich nicht von politisch gewollter Hetze gegen seine Mitmenschen (teilen, um besser zu regieren) mitreissen lassen.
Nun mal langsam mit den jungen Pferden. Ich habe keinen Hass auf irgendjemanden.
Aber es geht doch um Sinn oder Unsinn einer "Herdprämie".
Es ist niemandem- NIEMANDEM!!- geholfen, wenn Kinder geboren werden nur um eine gewisse Anzahl zu erreichen.
Es reicht doch nicht, dass Kind einfach nur da sind- viel wichtiger ist doch: was aus diesen Kindern wird. Wie werden sie gefördert? Wie wird deren Bildungsweg sein? M.E. ist das zunächst mal zu klären und entscheiden zu verbessern.

Oh- und ich liebe Kinder! Hab selbst 4 davon (Mehr kann ich mir aber nun wirklich nicht leisten, nicht bei meinen Ansprüchen und denen der Kinder)

ergänzend:
ich fände es bspw. hervorragend, wenn JEDES Kind unterstützt werden würde. Betonung liegt aber auf: jedes KIND. Das 1. Kind der Akademikerin ebenso wie alle 5 Kinder der alleinerziehenden Alg2-Empfängerin.
Aber es soll nicht belohnt werden, dass überhaupt Kinder gezeugt und geboren werden.
Zuletzt geändert von Alana4 am Samstag 7. April 2012, 17:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Diese Unionsnarren, jetzt versinken sie endgültig im Sumpf sozialer Überfütterung.
Noch ein paar solcher Schritte und Deutschland versinkt mit unmündigen Bürgern in der sozialistischen rundum sorglos Pleite der DDR. Kann man solchen Schwachsinn eigentlich noch wählen?



"Donnerstag, 12. April 2012

Eine Auszeit für die Enkel

CDU will die "Großelternzeit

Stadtkindern sind die eigenen Großeltern oft fremd, wenn sie weit weg wohnen. Nach dem Willen der CDU sollen Omas und Opas künftig Berufsalltag gegen Enkel-Betreuung tauschen können. Die Idee steht in einem Vorstandspapier – zum ländlichen Raum.
Nach dem Vorbild der Elternzeit will die CDU nun auch eine Großelternzeit einführen. Der Parteivorstand legt dazu am kommenden Montag einen Entwurf vor, der zudem die Einführung des in CDU-Reihen umstrittenen Betreuungsgeldes bekräftigt. In dem Entwurf heißt es: "Analog zur dreijährigen Elternzeit werden wir eine Großelternzeit einführen, damit Großeltern leichter eine Auszeit vom Beruf nehmen können, wenn sie sich um ihre Enkel kümmern."

Das Elternzeitgesetz gewährt Müttern und Vätern bis zum vollendeten dritten Lebensjahr ihres Kindes einen Rechtsanspruch auf Elternzeit. Voraussetzungen dafür sind, dass die Eltern das Kind selbst betreuen und mit ihm in einem Haushalt leben.

In dem Entwurf ist nicht näher beschrieben, wie eine Großelternzeit verwirklicht und ob diese ebenfalls gesetzlich geregelt werden soll. Es gehe jetzt um eine politische Willensbekundung, dass Großeltern generell einen Anspruch auf Betreuung ihrer Enkel haben sollen, hieß es in der CDU. Details müssten auf Ministeriumsebene geklärt werden wie etwa der Rechtsanspruch auf Rückkehr in eine Vollzeitstelle.

Betreuungsgeld soll Bestand haben

.........."
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Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Herdprämie

Beitrag von jorikke »

JJazzGold » Sa 14. Apr 2012, 09:52 hat geschrieben:Diese Unionsnarren, jetzt versinken sie endgültig im Sumpf sozialer Überfütterung.
Noch ein paar solcher Schritte und Deutschland versinkt mit unmündigen Bürgern in der sozialistischen rundum sorglos Pleite der DDR. Kann man solchen Schwachsinn eigentlich noch wählen?



"Donnerstag, 12. April 2012

Eine Auszeit für die Enkel

CDU will die "Großelternzeit

Stadtkindern sind die eigenen Großeltern oft fremd, wenn sie weit weg wohnen. Nach dem Willen der CDU sollen Omas und Opas künftig Berufsalltag gegen Enkel-Betreuung tauschen können. Die Idee steht in einem Vorstandspapier – zum ländlichen Raum.
Nach dem Vorbild der Elternzeit will die CDU nun auch eine Großelternzeit einführen. Der Parteivorstand legt dazu am kommenden Montag einen Entwurf vor, der zudem die Einführung des in CDU-Reihen umstrittenen Betreuungsgeldes bekräftigt. In dem Entwurf heißt es: "Analog zur dreijährigen Elternzeit werden wir eine Großelternzeit einführen, damit Großeltern leichter eine Auszeit vom Beruf nehmen können, wenn sie sich um ihre Enkel kümmern."

Das Elternzeitgesetz gewährt Müttern und Vätern bis zum vollendeten dritten Lebensjahr ihres Kindes einen Rechtsanspruch auf Elternzeit. Voraussetzungen dafür sind, dass die Eltern das Kind selbst betreuen und mit ihm in einem Haushalt leben.

In dem Entwurf ist nicht näher beschrieben, wie eine Großelternzeit verwirklicht und ob diese ebenfalls gesetzlich geregelt werden soll. Es gehe jetzt um eine politische Willensbekundung, dass Großeltern generell einen Anspruch auf Betreuung ihrer Enkel haben sollen, hieß es in der CDU. Details müssten auf Ministeriumsebene geklärt werden wie etwa der Rechtsanspruch auf Rückkehr in eine Vollzeitstelle.

Betreuungsgeld soll Bestand haben

.........."

Nun, die Idee wäre dann sinnvoll, hieße es Großelternzeit statt Elternzeit.
Wahlfreiheit.
Mag ja sein, die Eltern wollen lieber weiter an der Karriere basteln und Kitas sind nicht vorhanden.
Oma und Opa sind hingegen arbeitsmüde und würden gern auf die Aufsicht übernehmen.
Dann brächte es doch für alle etwas, und das kostenneutral.
...und das Verantwortungsgefühl der Eltern für ihre Kinder würde wieder um eine Prioritätseinheit nach hinten verschoben.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

jorikke » Sa 14. Apr 2012, 15:28 hat geschrieben:

Nun, die Idee wäre dann sinnvoll, hieße es Großelternzeit statt Elternzeit.
Wahlfreiheit.
Mag ja sein, die Eltern wollen lieber weiter an der Karriere basteln und Kitas sind nicht vorhanden.
Oma und Opa sind hingegen arbeitsmüde und würden gern auf die Aufsicht übernehmen.
Dann brächte es doch für alle etwas, und das kostenneutral.
...und das Verantwortungsgefühl der Eltern für ihre Kinder würde wieder um eine Prioritätseinheit nach hinten verschoben.

Die Elternzeit wird meinem Verständnis nach nicht von der geplanten Großelternzeit abgelöst.

Gehen wir von ca. 25 Jahren als Reproduktionszyklus aus, dass sind die Großeltern gerade mal 50-55 Jahre, wenn die großelterliche Auszeit, hier spekuliere ich, vom Arbeitgeber gewährt werden muß. Selbst wenn wir nur drei Jahre Auszeit ansetzen, welcher Arbeitgeber kann es sich leisten neben Mutter/vater auch noch für Großmutter/Großvater einen äquivalenten Job nach der Rückehr bereit zu halten?

Als Arbeitgeber würde ich die Großeltern nur dann in die Betreuungsauszeit gehen lassen, wenn zuvor ein betrieblicher Altersteilzeitvertrag unterschrieben wurde. Dann können die freigewordenen Stellen gleich nu besetzt oder ganz gestrichen werden. Aber - Nach der 67er Rentenregelung dürften es sich die wenigsten Großeltern leisten können, gleich ganz aufzuhören. Was ist mit den ausfallenden Rentenzahlungen? Wer fängt die auf?

Das ist doch alles nur ein Konstrukt, um u.a. Arbeitslose ab 55 per großzügig genehmigter Großelternauszeit aus der Statistik zu nehmen, die ansonsten beweisen würde, dass die Prämissen für die Rente mit 67 nicht eingehalten werden können. Zusätzlich wird hier der absolute soziale Kuschelkurs vermittelt, der gar nicht finanzierbar ist.

Mutti geht erst drei Jahre in Elternzeit, ggfls. mit Herdprämie, ein bis dreimal, zeitgleich gehen die Großeltern in die Großelternzeit und anschließend nimmt Mutti die betriebliche Auszeit zur Pflege der Großeltern.

Da ist doch jeder Arbeitgeber mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn er, ausser zu einfachen manuellen Tätigkeiten noch Frauen einstellt. Für die muß er, ich überspitze bewußt, länger einen Arbeitsplatz zur Verfügung halten, als sie ihn ausfüllt.

Und Einzahlungen in die Sozialkassen bekommen auch eine Auszeit.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

JJazzGold » So 15. Apr 2012, 00:19 hat geschrieben:Mutti geht erst drei Jahre in Elternzeit, ggfls. mit Herdprämie, ein bis dreimal, zeitgleich gehen die Großeltern in die Großelternzeit und anschließend nimmt Mutti die betriebliche Auszeit zur Pflege der Großeltern.
Wie sieht denn deine Alternative aus?

Mutti setzt sich ein paar Monate nach der Geburt wieder bei Aldi an die Kasse, während das Kind sein Leben grösstenteils in einer staatlich finanzierten Krippe verbringt, die deutlich mehr als 150€/Monat kostet. Die Großeltern sind mit Ende 50 ohnehin kaum mehr in den "ersten Arbeitsmarkt" vermittelbar, werden noch ein paar Jahre evtl. als Lohnsklaven ausgebeutet und anschließend zwangsverrentet. Den Lebensabend verbringen sie dann in einem drittklassigen Altenheim. Der Platz im Altenheim wird von Krankenkasse und Sozialamt finanziert und kostet deutlich mehr als eine häusliche Pflege durch Mutti gekostet hätte.

:s
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Armstrong » So 15. Apr 2012, 00:49 hat geschrieben:
Wie sieht denn deine Alternative aus?

Mutti setzt sich ein paar Monate nach der Geburt wieder bei Aldi an die Kasse, während das Kind sein Leben grösstenteils in einer staatlich finanzierten Krippe verbringt, die deutlich mehr als 150€/Monat kostet. Die Großeltern sind mit Ende 50 ohnehin kaum mehr in den "ersten Arbeitsmarkt" vermittelbar, werden noch ein paar Jahre evtl. als Lohnsklaven ausgebeutet und anschließend zwangsverrentet. Den Lebensabend verbringen sie dann in einem drittklassigen Altenheim. Der Platz im Altenheim wird von Krankenkasse und Sozialamt finanziert und kostet deutlich mehr als eine häusliche Pflege durch Mutti gekostet hätte.

:s
Die Alternatve ist die alternativlose Schaffung von Rahmenbedingungen, die es jedem Paar und jeder/m Alleinerziehenden erlaubt ein Modell nach seinen Möglichkeiten, einschließlich der finanziellen, zu wählen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr als uneigenverantwortlicher rundumversorgender Sozialpamperstatus, der impliziert, man müsse nur ein Kind bekommen, der Staat werde sich dann schon darum in jeder Form kümmern.

Welche Einkommenschicht meinen Sie denn, kann es sich leisten, mal einfach ein paar Monate oder Jahre aus dem Job auszusteigen, ob für EUR 150.- oder durch gesetzlich vorgeschriebene und ggfls. durch Großelternherdprämie finanzierte Auszeit? Eine hochqualifizierte, mit hochdotiertem Job versehene Mutter bekommt, siehe auch Frau Schröder, ganz lässig Kind, Ehe, Haushalt und Job in den Griff.

Die Einführung dieser Szenarien dient doch langfristig dem Bund, respektive den vom Bund dadurch entlasteten Kommunen, nur zu einem, der Statistik, die nachweist, dass die groß angekündigte flächendeckende Kitaversorgung aufgrund des Anteils an Herprämienmüttern und Herdprämiengroßmüttern für die jetzt noch anfallende Menge an zu betreuenden Kindern nicht mehr rentabel ist. Die Finanzierung von Kitas ist wesentlich kostenträchtiger, als die Herdprämie und Großelternauszeit. Frau Schröder ist bisher ebensowenig wie Frau von der Leyen gelungen diese Unionszusage auch nur ansatzweise befriedigend umzusetzen.

Als Nebeneffekt wird das Jobangebot durch die aus dem Job gelockte Mutter und Großmutter vergrößert, ggfls. auch noch für EUR 150.-, statt der höheren Hartz IV Leistung zuhause bleiben. last not least könnte auch ein wenig Schwarzarbeit helfen, die Kasse nebenbei noch ein wenig aufzubessern.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 17. April 2012, 21:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Clark »

JJazzGold » Di 17. Apr 2012, 12:34 hat geschrieben:
Die Alternatve ist die alternativlose Schaffung von Rahmenbedingungen, die es jedem Paar und jeder/m Alleinerziehenden erlaubt ein Model nach seinen Möglichkeiten, einschließlich der finanziellen, zu wählen.
Ich würde als Model Linda Evangelista wählen. ;)

Aber im Ernst: Ich und mein Bruder haben alles andere als darunter gelitten, dass meine Mutter zu Hause bleiben konnte und wir nicht in den Kindergarten mussten.
Nur: damals konnte mein Vater alleine genug verdienen, um die ganze Familie durchzuziehen.
Heute ist das kaum noch möglich. Vielleicht war es ein gewaltiger Fehler der Sozialpolitiker, darauf zu drängen, dass möglichst jede Frau arbeiten geht, auch dadurch können gut bezahlte Jobs für Familienväter fehlen.
Familienpolitisch ist es eine Katastrophe, wenn Kinder zu früh in eine Kita kommen. Ich sehe es bei meinem Bruder, genauer bei meinen Neffen. Es gibt keinen Bezug mehr zur Familie, auch zu mir oder unserer Mutter nicht.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Alana4 »

Clark » Di 17. Apr 2012, 12:20 hat geschrieben: ......
Familienpolitisch ist es eine Katastrophe, wenn Kinder zu früh in eine Kita kommen.
Ach was, es gibt Tausende Gegenbeispiele, sowas darf man nicht pauschlisieren.
Ich sehe es bei meinem Bruder, genauer bei meinen Neffen. Es gibt keinen Bezug mehr zur Familie, auch zu mir oder unserer Mutter nicht.
Das könnte aber auch ganz andere Ursachen haben.
Denn meine Kinder haben einen supertollen Bezug zur Familie- zu Großeltern, Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen und noch weiter verzweigt. Wir pflegen das bewusst. Wie sollte ein Kita-Besuch da schaden?
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

JJazzGold » Di 17. Apr 2012, 12:34 hat geschrieben:Nicht weniger, aber auch nicht mehr als uneigenverantwortlicher rundumversorgender Sozialpamperstatus, der impliziert, man müsse nur ein Kind bekommen, der Staat werde sich dann schon darum in jeder Form kümmern.
Aber genau dies wird doch durch den Krippenausbau bereits gemacht. Allein der Bau der neuen Krippen kostet den Staat etliche Milliarden. Würde man nun auch noch in all diesen Krippen hochqualifiziertes, angemessen bezahltes Personal in ausreichender Zahl (Betreuungsschlüssel von 1:3) beschäftigen, wäre das angesichts der Haushaltslage in Bund, Ländern und Kommunen schon gar nicht mehr finanzierbar.

Ein ganztätiger Krippenplatz verursacht monatlich laufende Kosten von über 1000 €. Das können Arbeitslose, Gering- und Normalverdiener natürlich nicht bezahlen, daher übernimmt der Staat diese Kosten dann entweder größtenteils oder komplett.

Das heisst: Du findest es gut, wenn der Staat gigantische Milliardensummen dafür ausgibt, dass Eltern ihre Kinder in Krippen abgeben.

Du findest es dagegen inakzeptabel, wenn der Staat einen verglichen zum Krippenausbau geringen Betrag dafür ausgibt, gerade Eltern mit geringen und mittleren Einkommen eine kleine zusätzliche Unterstützung zu geben, wenn in den ersten Jahren ein Elternteil für ihr kleines Kind zuhause bleibt.

Krippenausbau = sehr teuer, nur für 1/3 der Eltern, Erziehung wird an Krippen abgegeben

Betreuungsgeld = viel günstiger, für 2/3 der Eltern, Erziehung wird eigenverantwortlich wahrgenommen
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Armstrong » Di 17. Apr 2012, 14:04 hat geschrieben:
Aber genau dies wird doch durch den Krippenausbau bereits gemacht. Allein der Bau der neuen Krippen kostet den Staat etliche Milliarden. Würde man nun auch noch in all diesen Krippen hochqualifiziertes, angemessen bezahltes Personal in ausreichender Zahl (Betreuungsschlüssel von 1:3) beschäftigen, wäre das angesichts der Haushaltslage in Bund, Ländern und Kommunen schon gar nicht mehr finanzierbar.

Ein ganztätiger Krippenplatz verursacht monatlich laufende Kosten von über 1000 €. Das können Arbeitslose, Gering- und Normalverdiener natürlich nicht bezahlen, daher übernimmt der Staat diese Kosten dann entweder größtenteils oder komplett.

Das heisst: Du findest es gut, wenn der Staat gigantische Milliardensummen dafür ausgibt, dass Eltern ihre Kinder in Krippen abgeben.

Du findest es dagegen inakzeptabel, wenn der Staat einen verglichen zum Krippenausbau geringen Betrag dafür ausgibt, gerade Eltern mit geringen und mittleren Einkommen eine kleine zusätzliche Unterstützung zu geben, wenn in den ersten Jahren ein Elternteil für ihr kleines Kind zuhause bleibt.

Krippenausbau = sehr teuer, nur für 1/3 der Eltern, Erziehung wird an Krippen abgegeben

Betreuungsgeld = viel günstiger, für 2/3 der Eltern, Erziehung wird eigenverantwortlich wahrgenommen
Vielleicht lesen Sie erst einmal meinen Beitrag, bevor Sie auf ihn antworten.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Armstrong »

JJazzGold » Di 17. Apr 2012, 15:28 hat geschrieben:Vielleicht lesen Sie erst einmal meinen Beitrag, bevor Sie auf ihn antworten.
Habe ich und du hast mit keinem Wort meine Frage beantwortet, warum du für den teuren staatlichen Krippenausbau, aber gegen das günstigere Betreuungsgeld bist.
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Re: Herdprämie

Beitrag von Olifant »

Armstrong » Di 17. Apr 2012, 16:12 hat geschrieben:
Habe ich und du hast mit keinem Wort meine Frage beantwortet, warum du für den teuren staatlichen Krippenausbau, aber gegen das günstigere Betreuungsgeld bist.
Es gobt noch immer viel zu wenig Betreuungsplätze, jeder Euro in die Herdprämie ist einer weniger für Kinderbetreuungsangebote.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Armstrong » Di 17. Apr 2012, 16:12 hat geschrieben:
Habe ich und du hast mit keinem Wort meine Frage beantwortet, warum du für den teuren staatlichen Krippenausbau, aber gegen das günstigere Betreuungsgeld bist.
Ihre Frage habe ich vorwegnehmend bereits mit dem ersten Satz meines Beitrags, auf den Sie offensichtlich nicht eingehen wollen, beantwortet:

"Die Alternative ist die alternativlose Schaffung von Rahmenbedingungen, die es jedem Paar und jeder/m Alleinerziehenden erlaubt ein Modell nach seinen Möglichkeiten, einschließlich der finanziellen, zu wählen."

So fair wie möglich im Angebot allen Lebensmodellen gegenüber.

Was Sie favorisieren ist die zuhause bleibende Mutter und die ist nicht in allen Lebensmodellen darstellbar und wird auch nicht von allen Frauen als best practice gesehen.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 17. April 2012, 21:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Herdprämie

Beitrag von JJazzGold »

Olifant » Di 17. Apr 2012, 16:17 hat geschrieben:
Es gobt noch immer viel zu wenig Betreuungsplätze, jeder Euro in die Herdprämie ist einer weniger für Kinderbetreuungsangebote.

Exakt, bis hin zur Schaffung der Möglichkeit das politische Angebot der Etablierung des flächendeckenden Kita-Angebots einzustampfen, da der Bedarf nicht mehr in ausreichender Menge gegeben ist.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Dienstag 17. April 2012, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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JJazzGold » Di 17. Apr 2012, 16:20 hat geschrieben:Was Sie favorisieren ist die zuhause bleibende Mutter und die ist nicht in allen Lebensmodellen darstellbar und wird auch nicht von allen Frauen als best practice gesehen.
Das habe ich auch nicht behauptet. Es gibt laut Bundesregierung einen potentiellen Bedarf von Krippenplätzen für ca. 1/3 der Kleinkinder.

Für die anderen 2/3 der Kleinkinder besteht kein Bedarf eines Krippenplatzes.

Da der Staat nun für 1/3 der Eltern teure Krippen für etliche Milliarden hinstellt, soll das Betreuungsgeld eine zusätzliche Unterstützung für die anderen 2/3 der Eltern sein.

Dieses Wahlmodell ist in ganz Skandinavien seit Jahren fest etabliert. In Schweden gibts 300€ Betreuungsgeld, in Nordwegen 450€ und in Finnland noch mehr.

Ich sehe also keinen einzigen Grund, weshalb man nur Krippenplätze für 1/3 der Eltern bauen, für die anderen 2/3 aber nicht einmal diese läppischen 150€ übrig haben sollte.

Es ist doch eher umgekehrt, als du behauptest:

Die Gegner des Betreuungsgeldes haben einen chronischen Hass auf alle Frauen und Mütter, alle Männer und Väter, die eine traditionelle Rollenverteilung leben und die ihre Kinder häuslich in der Familie erziehen möchten.

Deshalb sollen nur noch Krippenplätze geschaffen werden und für alles andere soll es keinen Cent mehr geben.
Zuletzt geändert von Armstrong am Dienstag 17. April 2012, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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