schelm » Do 15. Dez 2011, 13:42 hat geschrieben:Dark Angel schrieb :
Vorab : Ich hatte das nur beschrieben, aus Sicht des Christentums, wie ich dessen Intention verstehe. Ich will hier nichts " beweisen" oder jemand von etwas überzeugen. Natürlich ist der Selbsterhaltungstrieb der zentrale Trieb des Ego.
Es ist nicht der zentrale Trieb des Ego, sondern der stärkste Trieb
jedes Lebewesens.
Schelm hat geschrieben: Ihn zu überwinden heißt nicht das eigne Leben bedenkenlos wegzuwerfen, sondern die Relation des begrenzten irdischen zum geglaubten ewiglichen Leben richtig einzuschätzen. Und da kann es schon mal passieren, man opfert sich selber oder stellt sich schützend vor jemand, anstatt wegzulaufen und Schaden an der Seele zu nehmen. Muß man nicht weiter ausführen, oder ?
In akuter Lebensgefahr versucht
jeder zeuerst sein eigenes Leben zu retten. Da opfert sich niemand für andere. Das tut er erst dann, wenn er einschätzt/einschätzen kann, dass das Risiko ein anderes Leben zusätzlich zum eigenen zu retten, die Gefahr nicht vergrößert. Rettungskräfte beispielweise
kennen das Risiko
und sie können/müssen können das Risiko einschätzen und auch dann gilt im Zweifelsfall, das eigene leben zuerst retten. Das hat mit Glauben oder Nichtglauben gar nix zu tun. Das ist einfach so --> Selbsterhaltungstrieb.
Der Schaden an der Seele ist reversibel, der Tod irreversibel.
Schelm hat geschrieben:
Keine Ahnung, woher soll ich das wissen ? Siehe oben - Stichwort Beschreibung !
Nun, Du hast was von Zuflucht in der Liebe Gottes geschrieben, zu der es keine Alternative als die Überwindung des Ego gäbe. Also musst Du das auch begründen können.
Schelm hat geschrieben:Der christliche Glaube meint : Ursünde - Vertreibung aus der Obhut Gottes ( Paradies ) - eigenständige Existenz.
Nein, das meint der christliche Glaube nicht. Christlicher Glaube setzt "Unheil und Ur-/Erbsünde
nicht gleich. Auch der christliche Glaube meint mit "Unheil" etwas von außen eindringendes oder durch Handlungen verschuldetes, aber definitiv nicht die Ur-/Erbsünde.
Dementprechend werden Naturkatastrophen als Unheil verstanden, wenn auch u.U. als göttliche Strafe bzw Prüfung. Nur warum da so viele Unschuldige mit bestraft/geprüft werden kann nicht erklärt und geklärt werden.
Schelm hat geschrieben: Das verfügbare Nichtparadies funktioniert nach definierten Gesetzen - Physik. Wer der Plattentektonik als Folge unserer kuscheligen Bodenheizung zu nahe kommt, der war zur falschen Zeit am falschen Ort. Kein Grund, dies persönlich zu nehmen.
Wir sind immer noch bei der Allmacht und Allgüte (Liebe) Gottes und wenn der naturkatastrophen zulässt ist er entweder nicht allmächtig oder nicht allgütig (liebt seine Schöpfung nicht). Es geht immer noch um Unheil und Unheil ist etwas von außen hereinbrechendes und das sind Naturkatastrophen nun mal. Gott als allmächtiger Schöpfer, hätte ohne Probleme eine Erde ohne Plattentektonik, ohne Vulkanausbrüche etc schaffen können und damit ohne, durch Menschen unverschuldetes, Unheil.
Schelm hat geschrieben:Sehr einfach. Gibt es eine Allmacht, ist ihr Produkt ( Mensch ) abhängig von ihr, kehrt er zurück, sollte er zum Ursprung " passen " - oder wird " passend " gemacht - was weiß ich ? Übertrage dieses Kompatibilitätsproblem einfach auf Energie und bestimmte Materiezustände, die man auch nicht willkürlich " mischen " kann.
Wie, bitte schön, hat Unheil, das aus Naturkatrastrophen resultiert, etwas mit der menschlichen Existenz oder mit menschlichem Ego zu tun?
Nein das tue ich nicht, weil Du ausweichst. Diese, Deine, Antwort korreliert
nicht mit dem zuvor geschriebenen.
Schelm hat geschrieben:Das Heil kann - im Verständnis des Glaubens - aber nur in der freiwilligen Überwindung des Ego erreicht werden, da
Meine Antwort bezog sich auf genau diesen Satz. Überwindung des Ego bedeutet vollständige Entindividualisierung, Selbstaufgabe und Unterwerfung unter einen fremden Willen und das
ist Sklaverei. Mensch kann demzufolge nur ein/sein Heil erlangen, wenn er sich zum willenlosen Spielzeug Gottes macht.
Das hat rein gar nix mit Kompatibilitätsproblem(en) oder zum Ursprung passend zu tun.
Schelm hat geschrieben:Theodizeefrage, klick mich ! Mit eignen Worten : Versuche es aus der Dimension der Voraussetzungen zu sehen, dann gehts aus Glaubensicht um die Ewigkeit - und im irdischen um die Erkenntnis, kein eigner Gott zu sein, nicht eigenständig und unabhängig " aus sich selbst heraus " existieren zu können. Trotzdem wurde die Fähigkeit mitgegeben, sich weitgehend durch eigne
schöpferische Kraft = Technologie gegen diese Widrigkeiten wappnen zu können. Was ist deine Alternative ? Jedem sein Universum ? Unsterblichkeit für alle auf der Erde ? Die Menschen bis zum Mond stapeln ? Wie sähe dein Plan aus - und aus welchen existenziellem Recht würde er resultieren ?
Du hast die Theodizee-Frage nicht begriffen. Dabei geht es nämlich
nicht um Unsterblichkeit, sondern ganz genau um die Frage(n): wenn Gott allmächtig ist, warum lässt er das Böse, "Unheil"/Leid zu, warum hat er die Erde so geschaffen, wie sie ist, wenn Gott allgütig (alle Menschen liebt) ist, warum bestraft er Unschuldige, warum lässt er zu dass Unschuldige zu Schaden kommen (auch durch andere Menschen). Und genau darum geht es auch im Eingangspost und nicht um Fähigkeiten des Menschen oder Technologien.
Eben dieser Theodizee-Frage haben sich Leibniz und Kant von unterschiedlichen Positionen her genähert und versucht sie zu beantworten.
Schelm hat geschrieben:
Nö, weil ich bin es ja nicht, der eine universell - absolute Autonomität zu Recht gegen seinen Schöpfer meint einzufordern.
Das glaube ich Dir gerne, dass Du das nicht merkst, denn Du schreibst weiterhin sinnbefreites Zeugs, was mit dem Eingangsthema nicht das geringste zu tun hat.
Schelm hat geschrieben:
Der " Pfusch " liegt darin seine Geschöpfe so zu lieben, um ihnen - nach ihrem Willen - ein Mehr als ein Marionettendasein nicht zu verweigern, sie nach dieser gefährlichen und schönen Erfahrung in seine Obhut wieder einzulassen.
Du merkst ja nicht mal den inneren Widerspruch in Deinem Geschreibsel.
Einmal schreibst Du Gott habe den Menschen mit freiem Willen, sprich mit Individualität (Ego) ausgestattet und ein anderes mal, dass Mensch(en) nur ihr Heil, also vollkommene Liebe Gottes finden können, wenn sie ihre Individualität (Ego) überwinden, also aufgeben und sich vollständig unter Gottes Willen unterordnen. Mit ihrer Induvidualität (Ego) überwinden Menschen jedoch auch ihren (angeblichen) freien Willen bzw geben ihn auf. Dass beides zusammen nicht geht, ist Dir so gar nicht aufgefallen.
Und dann erklär doch bitte mal, was Naturkatastrophen mit dem menschlichen Willen zu tun haben sollen.
Also wenn Gott allmächtig ist, hätte er eine Erde ohne Plattentektonik und Vuklane schaffen können und die Menschen hätten immer noch genug Probleme zu meistern und gefahren zu bestehen gehabt. Mit Liebe hat das Ganze aber nix zu tun.
Schelm hat geschrieben:So versteht es der Glaube. Greif nicht mich deswegen an - ich sags dir ja bloß.
Ich greife Dich nicht an, ich will nur Begründungen und Antworten auf das
warum.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.
Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen