Oh man, du lässt echt nach!
Antonius hat geschrieben:Nun geht die Phantasie mit Dir durch....
Deshalb zunächst etwas, was ich an E.Flaig kritisiere, denn er bewundert "die außerordentlich spirituelle Theologie des Islam, sein radikaler Monotheismus mit der reinsten Transzendenz: ohne Trinität, ohne Opfertod, ohne Heilige. Das bewundere ich; und es fasziniert mich."
Da zeigt sich, daß er von Theologie nicht viel versteht, denn diese Eigenschaften sind aus meiner Sicht ein Kennzeichen der außerordentlich theologischen Dürftigkeit des Islam, der im allgemeinen die metaphysischen Bedürfnisse der Menschen nicht befriedigen kann.
Die Verdienste von E.Flaig liegen auf anderem Gebiet: Auf seine Fähigkeit, historische Fakten, die von niemanden bestritten werden, in einer klaren und einleuchtenden Sprache darzustellen und zu bewerten.
(Nebenbei: Die Popularität der Philosophie von Arthur Schopenhauer liegt vor allem in seiner klaren Sprache begründet.)
Prof.E.Flaig hat sicherlich entscheidend dazu beigetragen, daß z.B. der Mythos 'al-andalus' zu Grabe getragen wurde, daß Begriff und Bedeutung der 'Dimmitude' bekannt wurde und daß der Scharia-Islam als unvereinbar mit den universalen Menschenrechten erkannt wurde.
Du verstehst es nicht, oder? Ich stelle die Qualifikation von Flaig in Frage...warum sind es IMMER irgendwelche Historiker, Juristen, Politikwissenschaftler, die die Bedeutung der Dhimmitude aus dem Koran erkennen und sich berufen fühlen, die westliche Gesellschaft davor zu schützen?
Bassam Tibi: Prof. für Internationale Beziehungen, von Religionssoziologie keine Ahnung
Egon Flaig: Althistoriker, Schwerpunkt Ägypten,
Siegfrieg Kohlhammer: Author, Politikwissenschaftler
Broder: Feulliton-Journalist
Bat Ye´or:
http://en.wikipedia.org/wiki/Eurabia:_T ... -Arab_Axis mehr muss ich jetzt nicht sagen, oder? Ich zitiere demnächst Quellen die behaupten die CIA wäre für 911 verantwortlich...
Paranonoide Populärwissenschaftler taugens nicht als Quelle!
...uvm...
All die Leute, die sich als Islamkritiker profilieren, sind Mediensäue, die aber NICHTS vom Thema Islamwissenschaften, Religionssoziologie, Anthropologie verstehen...
Ein Blick auf die Realität in islamischen Ländern straft einen Flaig mit der Theorie, dass Islam immer Scharia bedeutet, Lügen. Ein Blick auf Dubai, Katar usw. straft die Idee, dass Moslems und wirtschaftlicher Erfolg im Widerspruch stehen (Kohlhammer) Lügen. Und ich hab Vorlesungen bei Tibi: der Typ ist ne Mediensau, ein ekelhaft arroganter W****er, den so ungefähr keiner an seiner Universität mehr ernst nimmt...
Das ist die Reihe der Islamkritiker...und was fällt auf:
a) Die Herren sind allesamt keine Islamwissenschaftler (den jüdischen Prof aus den USA ausgenommen - die Veröffentlichungen die ich kenne, sind extrem krude, aber mag sein, dass er was aufm Kasten hat.
b)die 2 von dir bevorzugten "Islamwissenschaftler" haben ihre Verdienste auf Gebieten geleistet, die mit der Geschichtsverdrehung des 2. Weltkrieges zusammenhängen. Erster Google Eintrag bei Siegfrieg Kohlhammer: Eine Gegenveröffentlichung der chinesischen Botschaft zu einem Artikel von ihm...er hat wohl die Chinesen als Verursacher des 2. WK bezeichnet.
Ich nehme Kritik gerne an, wenn sie nachvollziehbar ist und aus halbwegs vernünftigen Quellen kommt. Wenn ein Prof. Nagel einen Aufsatz über die authoritären Elemente des Islam veröffentlicht, Dr. Behzadi beschreibt, wie die iranische Revolution zu tausenden Toten führte, dann sind das Quellen, die man respektieren kann.
Ihre Bewertung des Wissenschaftlers E.Flaig ist aus meiner Sicht völlig falsch und irrelevant, denn sie gehen nicht auf die Fakten ein, die er behandelt.
Ich möchte aus dem Aufsatz eines anderen Wissenschaftlers, Siegfrieg Kohlhammer, zitieren:
- ...Das Kronjuwel in der Schatzkammer islamischer Toleranz ist die Institution der Schutzbefohlenen (dhimma). Sie beruht auf Koranversen, auf Prophetenworten und -taten (hadith) und weiteren der über Jahrhunderte sich entwickelnden religiösen Rechtsbestimmungen, die Teil dessen sind, was der rechtgläubige Muslim zu tun und zu lassen hat. Die Institution der Dhimma wird als Vertrag interpretiert, der den unterworfenen Andersgläubigen Leben, Eigentum (einschließlich des Rechts, Handel und Gewerbe zu betreiben) sowie die Ausübung ihrer Religion und Selbstverwaltung gewährt gegen die Zahlung spezieller Kopf- und Landsteuern und weiterer Leistungen sowie der Loyalität gegenüber dem islamischen Staat. Das ist nicht wenig. Aber es ist weder spezifisch islamisch noch neu, noch besonders tolerant. Und es ist kein Vertrag.
Auch juristischen Laien ist bekannt, dass ein unter Gewaltandrohung zustande gekommener Vertrag null und nichtig ist - es ist kein Vertrag, sondern "ein Angebot, das man nicht ablehnen kann", wie Don Corleone es formuliert hätte. Dass Gewaltandrohung zugrunde liegt, ergibt sich schon daraus, dass der so genannte Vertrag das Leben gewährt, das bei Nichteingehen auf das Vertragsangebot verloren ist. Unter anderem gegen die Zahlung von Schutzgeldern. "Schutzgelderpressung" wäre insofern eine polemische, dem Sachverhalt aber angemessenere Bezeichnung als "Vertrag".
Toll..und?
Es ist das Mittelalter: kleiner Tip: Menschenrechte gab es damals noch nicht. Weder in Köln, noch in Jerusalem, noch in Mekka...
Tributzahlungen der Besiegten waren Gang&Gäbe, im Okzident wie im Orient. Dein "Islamwissenschaftler" macht den gleichen, elementaren Fehler wie Craig: Er kritisiert den Zustand im Islamischen Arabien und zieht aber null Vergleich zum christlichen Europa das Mittelalters. Dummerweise ist die Aussage ohne den Vergleich aber schlicht wertlos.
Und warum soll ich die Fakten auseinandernehmen? Ich versuche ihnen klarzumachen, dass allein die methodischen Herangehensweise ihrer "Wissenschaftler" dilletantisch ist, vllt. kommen sie mal selber auf die Idee die Fakten nachzurecherchieren.
Dass Gewalt drohte, daran besteht kein Zweifel: "Die Invasion des Nahen Ostens bedeutete keineswegs eine freudige, befreiende Erfahrung, sondern ging mit einem hohen Maß an Tod und Zerstörung einher. Die Bewohner derjenigen Städte, die im Sturm genommen worden waren, wurden entweder getötet oder in die Gefangenschaft verschleppt und verloren ihr Eigentum", schreibt der US-amerikanische Professor für jüdische Geschichte Norman A. Stillman. Die britische Autorin Bat Ye'or stellt fest: "Die arabischen Eroberungen … waren begleitet von enormen Zerstörungen. Mehr noch als die christlichen Quellen beschreiben die muslimischen Chroniken die Plünderung und Einäscherung ganzer Städte und zahlloser Dörfer und die an der Bevölkerung begangenen Massaker, ihre Versklavung und Deportation."
Es ist das Mittelalter, gerne nochmal. Die meisten Kriege damals führten zum Schleifen ganzer Städte, zu Massakern usw. Um die Frage, OB es Sklaverei im Islam gab, geht es hier glaube ich auch nicht, sondern um die konkrete Behandlung der Sklaven.
Bei dem Hamburger Orientalisten Albrecht Noth liest sich das so: "Nun hat natürlich die Vertragsbereitschaft der muslimischen Eroberer nicht ausgeschlossen, dass es im Verlauf der futuh (Eroberungen) auch immer wieder zu Kämpfen mit der jeweils einheimischen Bevölkerung gekommen ist. Die Muslime hatten ihre militärische Stärke, sei es in Gefechten, sei es bei der Belagerung von festen Plätzen, des Öfteren erst einmal zu demonstrieren, bevor ihre nichtmuslimischen Kontrahenten zu der Überzeugung kamen, dass eine vertragliche Einigung mit den Muslimen für sie die vorteilhafteste Lösung sei."
Schön...erinnert mich son Bißchen daran, dass im 2. Weltkrieg die Amis auch erstmal Stärke demonstrieren mussten, bevor Japan kapitulierte. Scheint so ne Eigenart von Kriegen zu sein, dieses "Einschüchtern und Kapitulation erzwingen"...was willst du mit dem Teil eigentlich sagen?
An solchen Demonstrationen hatte es schon der Prophet bei zahlreichen Razzien, Belagerungen, Eroberungen und Vertreibungen nicht fehlen lassen (einschließlich der Folter), am eindringlichsten im Jahre 627 bei der Massakrierung der Juden vom Stamme Banu Qurayza.
Sir William Muir, der bedeutendste britische Islamwissenschaftler des 19. Jahrhunderts, schreibt in The Life of Muhammad: "In der Nacht wurden quer über den Marktplatz der Stadt Gräben ausgehoben, groß genug, um die Leichen der Männer aufzunehmen. Am Morgen befahl Mohammed, der selber zu den Zuschauern der Tragödie gehörte, dass die männlichen Gefangenen in Gruppen von jeweils fünf oder sechs herbeigeführt werden sollten. Jede Gruppe hieß man dann in einer Reihe am Rande des Grabens niedersitzen, der bestimmt war, ihr Grab zu werden; dort wurden sie enthauptet und die Leichen hinabgestoßen. … Die Schlächterei, die am Morgen begonnen hatte, dauerte den ganzen Tag und wurde bei Fackelschein bis in den Abend hinein fortgesetzt. Nachdem er so den Marktplatz mit dem Blut von sieben- oder achthundert Opfern getränkt und den Befehl erteilt hatte, die Erde über den Leichen zu glätten, ließ Mohammed das furchtbare Schauspiel hinter sich, um bei den Reizen Rihanas Trost zu finden, deren Ehemann und männliche Verwandten alle gerade in dem Massaker umgekommen waren." Die anderen Frauen und die Kinder wurden in die Sklaverei verkauft.[/list]
1. Ist mittlerweile sogar bei islamischen Gelehrten anerkannt, dass sich die entsprechenden Passagen um eine Reaktion auf den Verrat an der Umma drehen und keinesfalls repräsentativ für den Umgang mit Ungläubigen sind.
2. hatten die Banu Qurayza eben NICHT kapituliert als sie mit der Übermacht konfrontiert wurden sondern haben sich auf den Kampf eingelassen und damit ihre Vernichtung besiegelt. Was wohl in den meisten Belagerungen des Mittelalter üblich war.
3. ist das doch ein wirklich toller Ansatz, wieder zum Thema zurückzukommen:
Sklaverei im Islam