Studieren mit BAFÖG

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Lomond
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Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Lomond »

Studieren mit BAFÖG
Mindestens zwei, besser 2,5 Prozent mehr pro Jahr seien nötig, sagt Dobischat, um die steigenden Lebenshaltungskosten der Nachwuchs-Akademiker aufzufangen. Denn nach wie vor müssten zwei Drittel der Studenten jobben, um ihr Leben zu finanzieren: "Das Bafög muss automatisch mit der Preis- und Einkommensentwicklung Schritt halten", sagt er - eine Forderung, die auch vom studentischen Dachverband FZS geteilt wird.

Doch Studenten wissen: Allein vom Bafög kann ohnehin kaum jemand überleben. Wie auch, wenn die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten für einen Studenten in Deutschland - ohne Gebühren - bei rund 770 Euro liegen und der Bafög-Höchstsatz 100 Euro weniger beträgt? "Der letzten Erhöhung müsste gleich wieder eine Erhöhung folgen", sagt Dobischat.

Dabei ist eigentlich alles klar geregelt: Wenn die Experten im Beirat für Ausbildungsförderung der Bundesregierung eine Anpassung empfehlen, sollte das Bafög aufgestockt werden. Verpflichtend ist das aber nicht: So wurde die Empfehlung 2007 von der Regierung schlicht ignoriert.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 51,00.html

Ja - so geht Deutschland mit seinem Nachwuchs um.

Während die Top-Manager in Staats-Unternehmen sich selbst astronomisch hohe Gehälter genehmigen können ....
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

Lomond » So 28. Aug 2011, 09:12 hat geschrieben:Studieren mit BAFÖG

Während die Top-Manager in Staats-Unternehmen sich selbst astronomisch hohe Gehälter genehmigen können ....
müssen andere hart für ihr Geld arbeiten und sich ohne Sozialleistungen durchschlagen.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 10:00 hat geschrieben:
müssen andere hart für ihr Geld arbeiten und sich ohne Sozialleistungen durchschlagen.
Sozialer aufstieg ist nicht einfach, aber für einige möglich. Das muss reichen. Mehr sozialismus brauchen wir nicht.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

Tantris » So 28. Aug 2011, 12:55 hat geschrieben:
Sozialer aufstieg ist nicht einfach, aber für einige möglich. Das muss reichen. Mehr sozialismus brauchen wir nicht.
25% der Studenten bekommen Bafög, was ist mit dem Rest? :?:
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Tantris »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 14:34 hat geschrieben:
25% der Studenten bekommen Bafög, was ist mit dem Rest? :?:
Die 25 % kriegen auch nicht alle den höchstsatz.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 14:34 hat geschrieben: 25% der Studenten bekommen Bafög, was ist mit dem Rest? :?:
Nun, zwei Drittel arbeiten. Wie ihre (unterstützenden) Eltern. Die paar Bafög-Empfänger, die ich kenne, sind arbeitsscheu und ganz groß im Jammern darüber, wie wenig sie doch haben und wie ungerecht die Welt doch wäre. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

frems » So 28. Aug 2011, 15:13 hat geschrieben: Nun, zwei Drittel arbeiten. Wie ihre (unterstützenden) Eltern. Die paar Bafög-Empfänger, die ich kenne, sind arbeitsscheu und ganz groß im Jammern darüber, wie wenig sie doch haben und wie ungerecht die Welt doch wäre. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm.
Prima. Und ich kenne.....
Soll sowas wirklich für eine Diskussion rangezogen werden? Was soll sowas wert sein?
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 15:48 hat geschrieben:
Prima. Und ich kenne.....
Soll sowas wirklich für eine Diskussion rangezogen werden? Was soll sowas wert sein?
Na, man wird doch zu solchen Statistiken auch eigene Erfahrungen heranziehen dürfen. Zudem habe ich nicht die Regel aufgestellt, daß nur Menschen aus eher arbeitsscheuem Hause arbeitsscheu studieren können/dürfen. Noch, daß man als Bafög-Bezieher nur wenig dazuverdienen darf bzw. ab einem bestimmten Betrag den Bafög-Satz verringert kriegt. Daß dadurch viele nicht motiviert sind, zu arbeiten, dürfte wohl einleuchten. Genau wie dieses System all jene bestraft, die vor ihrem Studium fleißig waren und Geld sparten. :?:
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

Es ist schon etwas pervers, dass sparsame und arbeitseifrige Studenten bei Bafög und von der Familienversicherung der GKV benachteiligt werden.

Aber soziale Gerechtigkeit blabla. :p
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Armstrong »

Ein ernsthaft betriebenes Studium ist meiner Meinung nach bereits ein Vollzeitjob. Die Notwendigkeit "nebenbei" zusätzlich noch erwerbstätig zu sein, kostet viel wertvolle Zeit und Kraft fürs Studium. Insofern finde ich es richtig, dass das Bafög ein finanziell halbwegs abgesichertes Studium garantiert.

Die meisten, mir bekannten Bafög-Empfänger bekommen auch nur 200 - 300 € im Monat und arbeiten trotz Bafög zusätzlich noch, um sich mit 20 wenigstens mal eine kleine Studentenbude leisten zu können.

Als unangenehm verwöhnt und arbeitsscheu sind mir bisher fast nur solche BWL- und Jura-Studenten aufgefallen, die täglich mit dickem BMW-Cabrio vorgefahren kommen, mit Gucci-Täschchen in die Vorlesung stöckeln oder in hellblauen Polohemden mit hochgestelltem Kragen und Golfer-Outfit über den Campus stolzieren. Das sind dann meistens die Leute, die mit Papis Scheckbuch unterwegs sind und nachmittags am hauseigenen Pool liegen, während die meisten Bafög-Studenten Zeitung austragen oder im Cafe kellnern.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

Vorweg: Bitte nicht jedes gewählte Wort, wie bspw. "arbeitsscheu", zu ernst nehmen. Danke. :p
Armstrong » So 28. Aug 2011, 17:21 hat geschrieben:Ein ernsthaft betriebenes Studium ist meiner Meinung nach bereits ein Vollzeitjob. Die Notwendigkeit "nebenbei" zusätzlich noch erwerbstätig zu sein, kostet viel wertvolle Zeit und Kraft fürs Studium. Insofern finde ich es richtig, dass das Bafög ein finanziell halbwegs abgesichertes Studium garantiert.
Ja, offiziell ist ein normales Studium eine Vollzeitbeschäftigung. Die Realität sieht aber etwas anders aus: http://www.zeit.de/2011/20/C-Studienzeit

Bleiben wöchentlich also 17 Stunden und man hätte seine 40-Stunden-Woche. Das ist vielen Studenten aber zu viel. Finde gerade nicht die durchschnittliche Arbeitsstundenzahl. Stand mal im Spiegel und waren 6,nochwas, meine ich. Wie auch immer. Bei einem unterdurchschnittlichen Lohn von 10€ (obwohl man als Honorarkraft eigentlich rund das Doppelte als Student kriegen sollte) kämen sie bei 17 Stunden auf 680€ monatlich und sind damit im Jahr nur knapp über dem Steuerfreibetrag. Also etwas mehr als der Bafög-Höchstsatz, mit dem es sich ja bescheiden leben läßt. Bafög ist aber bequemer, selbst wenn man einen Job annehmen könnte, der mit seinem Studienfach zu tun hat. Die vorlesungsfreie Zeit zwischen Klausuren/Hausarbeiten und Semesterbeginn erwähne ich erst gar nicht. Ständig "Unistreß" vorzuschieben ist auch einfacher. :p
Die meisten, mir bekannten Bafög-Empfänger bekommen auch nur 200 - 300 € im Monat und arbeiten trotz Bafög zusätzlich noch, um sich mit 20 wenigstens mal eine kleine Studentenbude leisten zu können.
Das ist dann wohl die Strafe für die fleißigeren Eltern, wenn sie nicht den Höchstsatz bekommen. Und wer bescheiden lebt, kommt selbst in einer Stadt wie Hamburg über die Runden. Dies ist eine doppelte Bestrafung. Angenommen man bekommt für ein fünfjähriges Studium im Schnitt 250€, so sind das 15.000, also 7.500 geschenkt, weil der Staat von jedem Euro nur fünfzig Cent zurückhaben möchte. Wer die 670€ (Höchstsatz) bekommt, erhielt über 40.000 (40.200 um genau zu sein :p ), wovon er aber nur ein Viertel zurückzahlen muß. Sprich, der eine erhält nur ungefähr ein Drittel der Leistungen, muß aber 75% zurückzahlen.

Sollte eine Nebentätigkeit, wie es klingt, wirklich Auswirkungen auf die Studienleistung haben, hat natürlich der Bafög-Bezieher noch weitere Vorteile, wie ich gerade lesen durfte. So wird ihm, wenn er die großzügige "maximale Förderungszeit" mit 2 oder 4 Monaten unterschreitet, einen Teil seines Darlehenes erlassen, wovon ein Teil meist eh aus Kinderzuschüssen besteht, die er nicht zurückzahlen muß. Und gehört er zu den 30% besten Absolventen des Jahrganges, noch mehr.
Für die leicht überdurchschnittliche Leistung gibt es 25% Erlaß und für 4 Monate nochmal 2.560 Euro, macht also ein Achten seiner erhaltenen Summe. Er zahlt also weniger zurück als der, der 250€ erhielt und nebenbei jobben mußte und deshalb -- wie gesagt, unter Annahme, daß der Nebenjob Einfluß auf seine Leistungen hat -- durchschnittliche Noten erhielt und ggf. zwei Semester mehr benötigte. Er hat also mehr gearbeitet, weniger Geld erhalten und trotzden mehr Schulden sowie ggf. einen späteren Einstieg ins Berufsleben. Zwar sind die Regeln beim Auslands-Bafög etwas anders, aber hier hat der Arbeitsscheue ähnlich Vorteile.

Interessant wird's dann vor allem, wenn er ein un- oder schlechtbezahltes Praktikum im Rahmen seines Studiums absolvieren muß, das wirklich 40 Stunden wöchentlich benötigt und über einige Monate geht. Da müßte er Einnahmeausfälle im Nebenjob entweder durch seine Eltern, die wohl kaum als reich gelten dürften, wenn er Anspruch auf Bafög hat, oder durch Studienkredite ausgleichen. Noch mehr Schulden und/oder noch mehr Arbeit. Und wirklich bekloppt wird's, wenn dieser Student vielleicht vorher fleißig war und wie erwähnt Geld ansammelte. Hat er beispielsweise 10.000, ob nun durch Arbeit, Erbe (Arbeit seiner Verwandten) oder sonstwas, dann heißt es vom Amt, er müsse erstmal von seinem Ersparten leben bevor er einen Antrag stellen darf. Also verprasst er, obwohl er eigentlich Anspruch auf Bafög hätte aufgrund des Einkommens seiner Eltern, erstmal sein Geld, um dann anschließend die erwähnten Schulden machen zu dürfen. Wer das Geld, das er erhielt, stets zum Monatsende brav ausgegeben hat, darf sich also wieder freuen.

Kann man nur hoffen, daß der, der 250€ erhält, auch nette Eltern haben, die ihm 420€ pro Monat schenken können. Ansonsten muß er es hinnehmen, daß er mehr arbeitet und/oder mit weniger auskommt als der, der den Höchstsatz bekommt -- oder er verklagt seine Eltern. Ich behaupte einfach mal, daß letzteres die wenigsten tun würden. Und tun sie's, leidet also ihr Familienleben nachhaltig unter ihrem Wunsch, ein Studium zu absolvieren. :?
Als unangenehm verwöhnt und arbeitsscheu sind mir bisher fast nur solche BWL- und Jura-Studenten aufgefallen, die täglich mit dickem BMW-Cabrio vorgefahren kommen, mit Gucci-Täschchen in die Vorlesung stöckeln oder in hellblauen Polohemden mit hochgestelltem Kragen und Golfer-Outfit über den Campus stolzieren. Das sind dann meistens die Leute, die mit Papis Scheckbuch unterwegs sind und nachmittags am hauseigenen Pool liegen, während die meisten Bafög-Studenten Zeitung austragen oder im Cafe kellnern.
Die gibt's bestimmt auch. Aber ob das ansatzweise so viele sind wie Bafög-Bezieher, wage ich zu bezweifeln.

Wobei mir die Geschichte vom armen Studenten (immer Streß, kein Geld), wie es die Medien auch immer wieder gerne aufgreifen, irgendwie wie ein Märchen erscheint, wenn ich mich in Studentenvierteln umblicke. Aber das ist natürlich nur mein oberflächlicher Eindruck. :?

Ich mein, natürlich ist es richtig, wenn Unterschichtler auch die Möglichkeit haben, etwas Bildung schnuppern zu dürfen. Die Einrichtung des Bafögs ist ja nur das Instrument des Staates, um dieses im Grundgesetz verankerte Recht umzusetzen. Ich frag mich nur, ob das System als solche richtig ist. Man kann den Aufstieg in Deutschland aber auch durch Leistung erreichen und nicht nur auf dem gewohnt gemütlichen Wege auf Kosten der Gesellschaft.

Auch diese "maximal 20 Stunden pro Woche"-Regelung ist bescheuert wie das 400€-Limit beim Bafög. Wer 500€ verdienen könnte und damit etwas für die Volkswirtschaft tut, läßt es lieber sein und arbeitet weniger. Ich kann's ja nachvollziehen, wenn er dadurch 100€ weniger Bafög bekommen würde. Wozu arbeiten, wenn es de facto kein Geld gibt? Also Beine hochlegen. Bloß kommt das Geld in diesem Fall halt durch die Gesellschaft, während er weniger für die Volkswirtschaft tut. So ist es geregelt. :|

Naja, ich hör schon auf. Sonst kommt irgendein (vermutlicher armer) Schreihals gleich an und stänkert persönlich werdend herum, weil seine Lösung hinter all den Dingen nur mein Neid sein kann. Alles schon vorgekommen. :D
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Hm dann haben meine Bekannten und ich was falsch gemacht, weil wir alleine an Vorlesungen 6-8 h pro Tag verbraucht haben und dann noch viel Zeit für Nachbearbeitung, Bibliothek usw. :|
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 19:02 hat geschrieben:Hm dann haben meine Bekannten und ich was falsch gemacht, weil wir alleine an Vorlesungen 6-8 h pro Tag verbraucht haben und dann noch viel Zeit für Nachbearbeitung, Bibliothek usw. :|
Also TD, ehrlich mal. Nehme ich das Ergebnis einer Studie, dann willst Du die mit Einzelschicksalen relativieren. Nehme ich Einzelschicksale, dann fragst Du rhetorisch, welchen Wert die haben sollen. :|
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

frems » So 28. Aug 2011, 19:06 hat geschrieben: Also TD, ehrlich mal. Nehme ich das Ergebnis einer Studie, dann willst Du die mit Einzelschicksalen relativieren. Nehme ich Einzelschicksale, dann fragst Du rhetorisch, welchen Wert die haben sollen. :|
Nö habe doch nur gesagt, dass wir was falsch gemacht haben.
Stehen bissel wenig Infos auch bzgl. der Studie drin: Wurden die Semesterferien mitgerechnet? Scheint fast so beim Hinweis auf Hausarbeitenzeit.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 19:14 hat geschrieben:
Nö habe doch nur gesagt, dass wir was falsch gemacht haben.
Stehen bissel wenig Infos auch bzgl. der Studie drin: Wurden die Semesterferien mitgerechnet? Scheint fast so beim Hinweis auf Hausarbeitenzeit.
Also von "falsch gemacht" zu sprechen, wenn Ihr überdurchschnittlich fleißig wart und viele Vorlesungen hattet, würde ich nicht. Daß es durchaus Studenten gibt, die auf über 40 Stunden kommen, steht da ja auch im Artikel. Die Mehrheit tut es aber nicht. Und umstritten sind Studien ja eh meistens. Wenn's wieder um persönliche Erfahrung gehen darf: Für mich scheint das Ergebnis äußerst realistisch.

Ob die "Ferien", wenn Du damit die vorlesungsfreie Zeit meinst, mit eingerechnet sind, sollte -- zumindest in der Theorie -- keinen Einfluß auf den zeitlichen Aufwand haben. Zumindest in unserer Prüfungsordnung steht, wie viel Zeit circa für welches Modul aufgewendet wird und woraus sich dann die erhaltenen ECTS-Punkte ermitteln. Und meist sind Vorlesungen nur rund ein Drittel der erwähnten Zeit. Der Rest verteilt sich auf Vor- und Nachbearbeitung, Hausarbeiten, Lernaufwand für Klausuren usw. Und letztere finden ausnahmslos nach der letzten Vorlesungen statt. Genau wie Pflichtpraktika, einige Projekte und so weiter und so fort, sodaß die meisten wohl in den Ferien mehr für die Uni tun als in der Vorlesungszeit. :?:
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von palulu »

Und, wie schaut's mit Stipendien aus, Fremsi? Coole Sache das. Ich schätze mal, Du bis förderungswürdig. :)
Zuletzt geändert von palulu am Sonntag 28. August 2011, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

@frems

Naja hier haben neben Praktika und Hausarbeit die meisten vor allem in der vorlesungsfreien Zeit gearbeitet.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 19:47 hat geschrieben:@frems

Naja hier haben neben Praktika und Hausarbeit die meisten vor allem in der vorlesungsfreien Zeit gearbeitet.
Joa, will ich ja nicht ausschließen. Kenne zwar niemanden, aber das muß ja nichts heißen. Mir fiel nur auf, daß jene, die arbeiten und dies auch als selbstverständlich ansehen, eher aus der Mittelschicht kommen. Die Beine hochlegen gibt's nur bei den wenigen Reichen (wer will schon auf eine staatliche Uni, wo man nicht unter seinesgleichen ist?) und halt den Armen, die alles als selbstverständlich ansehen. :?
palulu » So 28. Aug 2011, 19:45 hat geschrieben:Und, wie schaut's mit Stipendien aus, Fremsi? Coole Sache das. Ich schätze mal, Du bis förderungswürdig. :)
Hab ich mich nicht weiter zu informiert, nachdem ich mal las, daß die meisten Stiftungen irgendwelche Pflichtveranstaltungen haben. Wenn ich von so einer Stiftung monatlich soviel Geld bekomme, wie ich an einem gemütlichen Arbeitstag verdienen kann, bringt es mir nicht viel. Geschenktes Geld klingt ja stets gut, aber irgendwo ist ja immer ein Haken, nich? :)
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

@frems

Keine Angst, die wenigsten so genannten Armen studieren überhaupt. ;)
Joa ein Haken ist immer irgendwo.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 20:04 hat geschrieben:@frems

Keine Angst, die wenigsten so genannten Armen studieren überhaupt. ;)
Joa ein Haken ist immer irgendwo.
Ich weiß. Über die vielen Gründe kann man jetzt spekulieren, aber da ich nicht gesperrt werden möchte, laß ich es lieber. Und wenn eh nur jeder Vierte Bafög bezieht und davon die wenigsten den Höchstsatz kriegen -- ich bin ja in meinem Beispiel stets vom "Extremfall" ausgegangen -- dürfte es sich auch nicht um irgendeine nennenswerte Summe handeln. Laut Wikipedia waren das im Jahre 2008 knapp 2 Milliarden Euro (inkl. Schüler), also Peanuts, wie es so schön heißt. So viel investiert alleine Berlin in Forschung und Lehre an Hochschulen. Trotzdem ist dieses System in vielen Bereichen sehr merkwürdig. :p
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

frems » So 28. Aug 2011, 20:15 hat geschrieben: Ich weiß. Über die vielen Gründe kann man jetzt spekulieren, aber da ich nicht gesperrt werden möchte, laß ich es lieber. Und wenn eh nur jeder Vierte Bafög bezieht und davon die wenigsten den Höchstsatz kriegen -- ich bin ja in meinem Beispiel stets vom "Extremfall" ausgegangen -- dürfte es sich auch nicht um irgendeine nennenswerte Summe handeln. Laut Wikipedia waren das im Jahre 2008 knapp 2 Milliarden Euro (inkl. Schüler), also Peanuts, wie es so schön heißt. So viel investiert alleine Berlin in Forschung und Lehre an Hochschulen. Trotzdem ist dieses System in vielen Bereichen sehr merkwürdig. :p
Hm wie man es nimmt. Ohne Bafög hätte ich nicht studieren können. Aber ist wohl genauso Extrembsp. :D
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

@frems Den Erlass bei Leistung hat man mittlerweile doch gestrichen.

@TD Bafög hat sicherlich seine Berechtigung, es gibt aber 2-3 Dinge die man optimieren müsste.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 21:41 hat geschrieben:
@TD Bafög hat sicherlich seine Berechtigung, es gibt aber 2-3 Dinge die man optimieren müsste.
Und welche Dinge?
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 21:42 hat geschrieben:
Und welche Dinge?
-Leistungskomponente wieder einführen (Note+Semesteranzahl)
-Für Leute die weniger als 10 Jahre nach dem Studium in Deutschland Steuern zahlen, 100% Kredit mit banküblichen Zinsen. :)
-... (findet sich bestimmt noch was)
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 21:41 hat geschrieben:@frems Den Erlass bei Leistung hat man mittlerweile doch gestrichen.
Öh, also ich hatte vorhin beim Bafög-Rückzahlungsrechner nachgeschaut und dort stand das. Aber nun denn, dann sind's halt 7.500 von 40.000 bzw. weniger als ein Fünftel. Is' ja auch wumpe.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Armstrong »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 19:02 hat geschrieben:Hm dann haben meine Bekannten und ich was falsch gemacht, weil wir alleine an Vorlesungen 6-8 h pro Tag verbraucht haben und dann noch viel Zeit für Nachbearbeitung, Bibliothek usw. :|
Tja, das verstehe ich eben auch nicht. Wenn man alleine schon den halben Tag in der Uni verbringt, zuhause dann noch die Vor- und Nachbereitung machen muss, für Prüfungen lernt, Referate ausarbeitet, Hausarbeiten schreibt, wann soll man dann noch großartig einer Erwerbstätigkeit nachgehen? Sicher kann man Sonntags mal die Wochenzeitung austragen oder Samstags irgendwo kellnern, aber weit kommste damit auch nicht.

Der Witz ist ja auch, wenn man familienversichert ist, dann lohnt es sich nicht mal über 400 € zu verdienen. Bei 500 € Brutto kommst durch die Sozialabgaben sogar unter 400 € Netto.

Übrigens bekommen die meisten Bafög-Empfänger in der Tat nicht den Höchstsatz. Das sind oft auch Kinder aus Mittelschicht-Familien, wo dann noch ein oder zwei Geschwister studieren und die bekommen dann ihre 200 oder 300 € im Monat.

Arbeitsscheu kenne ich persönlich nicht von Bafög-Empfängern, sondern eigentlich nur von Studenten, die von Papis Scheckbuch leben.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 21:52 hat geschrieben:
-Leistungskomponente wieder einführen (Note+Semesteranzahl)
-Für Leute die weniger als 10 Jahre nach dem Studium in Deutschland Steuern zahlen, 100% Kredit mit banküblichen Zinsen. :)
-... (findet sich bestimmt noch was)
1. Dann sollte man bei der Leistungskomponente aber auch darauf achten, dass man an manchen Unis leichter bessere Noten bekommt.
2. Achso Du meinst für Auswanderer?


@armstrong

Anscheinend gibt es auch Fächer, wo man nix weitermachen muss.
Kann man Sa und So bestimmt, aber irgendwann muss der Schädel auch mal abschalten. Alles andere ist bissel ungesund.
Bei Arbeitsscheu kenne ich das auch nur so wie Du. Aber eine Statistik habe ich natürlich nicht zur Hand. Mithin sind unsere Erfahrungen auch nicht viel wert.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 23:14 hat geschrieben:
1. Dann sollte man bei der Leistungskomponente aber auch darauf achten, dass man an manchen Unis leichter bessere Noten bekommt.
2. Achso Du meinst für Auswanderer?
1. Es geht bei den Noten ja nach Perzentilen. Man muss zu den 25% Besten der Uni gehören, da ist die absolute Note ja egal.
2. Natürlich, warum soll man Leute fördern die danach gleich verschwinden? Bei einem Arbeitgeberwechsel muss man teure Fortbildungen ebenfalls zurückzahlen, wenn man danach gleich wechselt. Bringt dem Staat ja nichts Leute zu fördern, die danach gleich verschwinden.

An den Grenzen und Zuverdiensten könnte man ebenfalls ein paar Dinge optimieren, das ist aber Detailarbeit...
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

Daß manche, sei es wegen dem Fach, ihrer Motivation oder ihrem Nachholbedarf, mehr Zeit investieren als andere, hat ja niemand bestritten. Aber zum anderen Punkt: Wer 12, 13 Jahre zur Schule ging, schon etwas studiert hat und vielleicht auch weitere Qualifikationen (ob's nun eine Lehre, Zivi/Bund, Auslandsaufenthalte, vorherige Jobs zu Schulzeiten, .. sind) besitzt und der dann Zeitungen austrägt, was jeder Grundschüler machen kann, der muß sich auch nicht wundern, wenn er wenig verdient. Und wer bei so günstigen KV für Studenten auf Vertrag und nicht Rechnung/Honorar arbeitet, der hat's wohl auch nicht anders verdient. :p
Zuletzt geändert von frems am Sonntag 28. August 2011, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 23:19 hat geschrieben:
1. Es geht bei den Noten ja nach Perzentilen. Man muss zu den 25% Besten der Uni gehören, da ist die absolute Note ja egal.
2. Natürlich, warum soll man Leute fördern die danach gleich verschwinden? Bei einem Arbeitgeberwechsel muss man teure Fortbildungen ebenfalls zurückzahlen, wenn man danach gleich wechselt. Bringt dem Staat ja nichts Leute zu fördern, die danach gleich verschwinden.

An den Grenzen und Zuverdiensten könnte man ebenfalls ein paar Dinge optimieren, das ist aber Detailarbeit...
1. Achso meinst das. Ok.
2. Joa richtig.


@frems

Du meinst private KV? Kann nicht jeder günstig nutzen.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von John Galt »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 23:22 hat geschrieben: @frems

Du meinst private KV? Kann nicht jeder günstig nutzen.
Jeder Student, der langfristig (2 Monate+) mehr als 400 Euro im Monat verdienen will, der muss sich krankenversichern, da er aus der Familienversicherung rausfliegt. Geht privat für 60-130 Euro im Monat, gesetzlich ebenfalls für rund 60 Euro im Monat.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 23:22 hat geschrieben:
@frems

Du meinst private KV? Kann nicht jeder günstig nutzen.
Wichtig für familienversicherte Studenten: Haben Sie ein regelmäßiges monatliches Gesamteinkommen von mehr als 365 Euro, fallen Sie aus der Familienversicherung heraus. Sie müssen sich dann in der Regel selbst versichern. Für Sie fällt dann der Studenten-Beitrag an. ... Seit Januar 2009 zahlen alle Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung den gleichen staatlich festgelegten Beitragssatz. Während Ihres Studiums sind Sie bei der TK sehr günstig versichert. Monatlich fallen in der Regel nur 64,77 Euro für die Krankenversicherung und 11,64 Euro für die Pflegeversicherung an.
Dafür kann man, wenn man der Arbeit nicht abgeneigt ist, gerne auf Rechnung jobben und pro Stunde 20€ überwiesen kriegen statt netto 8€ bei einem Vertrag. :?:
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Karl Murx » So 28. Aug 2011, 23:26 hat geschrieben:
Jeder Student, der langfristig (2 Monate+) mehr als 400 Euro im Monat verdienen will, der muss sich krankenversichern, da er aus der Familienversicherung rausfliegt. Geht privat für 60-130 Euro im Monat, gesetzlich ebenfalls für rund 60 Euro im Monat.
Aber nur für gesunde Studenten. Dann geht nur noch gesetzlich. Hätte sich jedoch nur in den Semesterferien gelohnt und dafür soviel Rennerei? ;)


@frems

Schon klar.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 23:31 hat geschrieben: Schon klar.
Die Zahlen 8 bzw. 20 Euro fielen mir übrigens jetzt nur ein, weil ein Kommilitone Nachhilfe gibt und das vermittelnde Institut bot ihm entweder einen Vertrag an, wo er 8 Euro netto pro Stunde verdient, oder 25 Euro pro Termin (45 Minuten), wovon 5 ans Institut für die Vermittlung und die Räumlichkeiten gehen. Er studiert weder auf Lehramt noch eine Sprache, aber gibt Nachhilfe in den Fächern Deutsch, Englisch und Geschichte. Wie gesagt, wer lieber Zeitungen bei Wind und Wetter austrägt... wobei das natürlich auch stark vom Standort abhängt, klar. Aber er hätte mit drei Vollzeitstunden schon Kranken- und Pflegeversicherung abbezahlt. Und wenn über zahlreiche Fächer der Durchschnitt bei 23 Stunden wöchentlich liegt, naja. ;)
Zuletzt geändert von frems am Sonntag 28. August 2011, 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

frems » So 28. Aug 2011, 23:38 hat geschrieben: Die Zahlen 8 bzw. 20 Euro fielen mir übrigens jetzt nur ein, weil ein Kommilitone Nachhilfe gibt und das vermittelnde Institut bot ihm entweder einen Vertrag an, wo er 8 Euro netto pro Stunde verdient, oder 25 Euro pro Termin (45 Minuten), wovon 5 ans Institut für die Vermittlung und die Räumlichkeiten gehen. Er studiert weder auf Lehramt noch eine Sprache, aber gibt Nachhilfe in den Fächern Deutsch, Englisch und Geschichte. Wie gesagt, wer lieber Zeitungen bei Wind und Wetter austrägt... wobei das natürlich auch stark vom Standort abhängt, klar. Aber er hätte mit drei Vollzeitstunden schon Kranken- und Pflegeversicherung abbezahlt. Und wenn über zahlreiche Fächer der Durchschnitt bei 23 Stunden wöchentlich liegt, naja. ;)
Wobei natürlich dafür einige Voraussetzungen vorliegen müssen. Aber will da jetzt auch nicht ins Detail gehen.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Herr Bert »

Wollt Ihr noch mal studieren?
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 23:58 hat geschrieben:
Wobei natürlich dafür einige Voraussetzungen vorliegen müssen. Aber will da jetzt auch nicht ins Detail gehen.
Klar. Aber als Beispiel: Der besagte Herr hat, soviel ich weiß, mittlerweile 10 bis 15 Termine pro Woche. Also 7 bis maximal 11 Stunden pro Woche, meist auf zwei, drei Abende verteilt. Macht also rund 1.000€ nach Abzug von Krankenkasse etc. Dazu noch etwas Geld von seinen Eltern, aber nicht ansatzweise soviel wie den Bafög-Höchstsatz. Weder lebt er -- für Studentenverhältnisse -- schlecht, noch hat er keine Zeit um abzuschalten. Hat er mal mehr zu tun, arbeitet er weniger (oder gar nicht) -- und hat er mal ein, zwei Wochen Zeit, arbeitet er auch mal 30, 40 Stunden. Daß in Eberswalde, Zittau oder Alfter weniger Möglichkeiten vorherrschen als in Hamburg oder München, ist mir schon bewußt. ;)
Herr Bert hat geschrieben:Wollt Ihr noch mal studieren?
Nein, danach sicherlich nicht noch einmal. :p
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

@frems

Ist doch schön, wenn es bei ihm klappt. Ich war meistens bis abends 18 Uhr in der Bibliothek. Danach wollte ich einfach meine Ruhe. Kannst Dir vielleicht vorstellen.


@HerrBert

Wie noch mal? Wenn man die Zeit zurückdreht oder noch ein Studium?
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Erstgeborener »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 19:02 hat geschrieben:Hm dann haben meine Bekannten und ich was falsch gemacht, weil wir alleine an Vorlesungen 6-8 h pro Tag verbraucht haben und dann noch viel Zeit für Nachbearbeitung, Bibliothek usw. :|
In der Tat, du hast etwas falsch gemacht!
Dermaßen viel Zeit habe ich höchstens vor Klausuren investiert.

Zum Thema, dadurch, dass ich vor meinem Studium eine Ausbildung hatte und meinen Wehrdienst verkängerte, konnte ich ordentlich sparen und somit einige Zeit gut leben.
BAFÖG war somit perdu.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von palulu »

Ich kann deine Argumenation in Teilen nachvollziehen, fremsi. Aber - und darauf kommt es an - der Staat vergibt Bafög nicht nur, weil er Schüler aus armen Verhältnissen dazu ermuntern möchte, ein Studium aufzunehmen, um damit ihre individuelle Zukunft abzusichern. Schließlich sind Akademiker deutlich weniger arbeitslos.

Bafög ist eine der effektivsten und sinnvollsten Investitionen, die der Staat in einer kapitalistischen Gesellschaft nur tätigen kann. Die Zahlen, die Du uns präsentierst, mögen uns "hoch" erscheinen. Trotzdem ist das verglichen damit, was der Geförderte in aller Regel später an Steuern bezahlt, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von frems »

Hä? Darum ging's doch gar nicht. Ich hielt Bafög bzw. die Umsetzung von Rechten doch für richtig und nannte die investierten Summen, natürlich unter Betrachtung der späteren Vorteile (falls der Akademiker im Land bleibt, siehe Murx' Beitrag), Peanuts. :?:

Aber deshalb muß man ja nicht jede Regelung als perfekt, gerecht und leistungsfördernd betrachten, wenn dies unter Umständen gar nicht der Fall ist. Ist doch nicht alles Schwarz-Weiß. Zudem ging's schon im ursprünglichen Beitrag auch um die Höhe und das "Studieren mit Bafög". Nicht um die Frage, ob Kinder aus einkommensschwachen Familien gefördert werden sollten oder nicht. Das stand nie zur Debatte. Jedenfalls von meiner Seite aus nicht. Und deshalb versteh ich nicht, was Du mir da zuschieben willst. :?
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Erstgeborener » Mo 29. Aug 2011, 02:34 hat geschrieben:
In der Tat, du hast etwas falsch gemacht!
Dermaßen viel Zeit habe ich höchstens vor Klausuren investiert.
Tja stell Dir vor, es gibt leichte Fächer und schwere. :eek:
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von DK2008 »

Das gesamte Bafög-System sollte komplett neu geregelt werden!

Ein Problem haben eigentlich weniger die Studenten, welche den angeblich zu niedrigen Bafög-Höchstsatz erhalten, sondern vielmehr diejenigen 75% der Studenten, die überhaupt kein Bafög erhalten. Denen bringt auch eine Erhöhung des Bafögs praktisch Nichts. Wer nicht bezugsberechtigt ist geht leer aus. Und reiche Eltern haben die meisten leider auch nur in der Theorie der Bafög-Regeln. Viele Familien können es sich nicht leisten ihren Nicht-Bafög-Berechtigten Nachwuchs finanziell entsprechend dem Bafög zu fördern.

Die Mehrheit der Studenten hat also weder Bafög, noch reiche Eltern und hat damit Pech gehabt.

Die Lösung: Man ersetzt das Bafög durch einen Fonds, aus dem jeder Student flexibel, unbürokratisch und selbstverantwortlich Geld beziehen kann. D.h. jeder Student entscheidet für sich, wie viel er monatlich aus dem großen Topf braucht (natürlich in einem gewissen Rahmen). Jeder ist unabhängig von Einkommen, Vermögen, Eltern, etc. bezugsberechtigt. Auch größere Einmal-Entnahmen (z.B. für Auslandssemester) sollten möglich sein.
Als Gegenleistung verpflichtet man sich für x Jahre nach dem Studium einen bestimmten Prozentsatz seines jährlichen Einkommens an den Fonds abzuführen. Die Anzahl der Jahre und die Höhe des Prozentsatzes richtet sich danach, wie viel man während des Studiums aus dem Fonds entnommen hat (und ggf. dem Studiengang). Insgesamt sollte es im Durchschnitt finanziell 0 auf 0 aufgehen.

Das ganze ist quasi eine Rentenversicherung, nur umgekehrt. Im Gegensatz zur Rente funktioniert das System, weil die künftigen Einzahler bereits existieren und nicht erst geboren werden müssen.

Vorteile:
- alle Studenten können selbst entscheiden ob sie lieber arbeiten wollen oder nicht.
- Kein Kredit -> keine Privatinsolvenz nach dem Studium (Wer nix verdient zahlt auch nix)
- keine aufwendigen Bafög-Anträge mehr (wird ja immer rumgeheult...)
- Den Staat kostet alles keinen Cent.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Perdedor »

DK2008 hat geschrieben: Man ersetzt das Bafög durch einen Fonds, aus dem jeder Student flexibel, unbürokratisch und selbstverantwortlich Geld beziehen kann. D.h. jeder Student entscheidet für sich, wie viel er monatlich aus dem großen Topf braucht (natürlich in einem gewissen Rahmen). Jeder ist unabhängig von Einkommen, Vermögen, Eltern, etc. bezugsberechtigt. Auch größere Einmal-Entnahmen (z.B. für Auslandssemester) sollten möglich sein.
Als Gegenleistung verpflichtet man sich für x Jahre nach dem Studium einen bestimmten Prozentsatz seines jährlichen Einkommens an den Fonds abzuführen. Die Anzahl der Jahre und die Höhe des Prozentsatzes richtet sich danach, wie viel man während des Studiums aus dem Fonds entnommen hat (und ggf. dem Studiengang).
Sehr guter Plan.
In diesem Konzept könnte man ggf auch über Studiengebühren nachdenken, wenn man sie denn für notwendig erachtet. Diese würden dann automatisch als aus dem Fond entnommenes Geld abgerechnet und führen ebenso zur besagten nachgelagerten "Studiensteuer". So ist garantiert, dass die Studenten nicht während des Studiums belastet werden und es gibt keine Bevorzugung von Studenten mit reichen Eltern.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von palulu »

frems » Mo 29. Aug 2011, 03:52 hat geschrieben:Hä? Darum ging's doch gar nicht. Ich hielt Bafög bzw. die Umsetzung von Rechten doch für richtig und nannte die investierten Summen, natürlich unter Betrachtung der späteren Vorteile (falls der Akademiker im Land bleibt, siehe Murx' Beitrag), Peanuts. :?:

Aber deshalb muß man ja nicht jede Regelung als perfekt, gerecht und leistungsfördernd betrachten, wenn dies unter Umständen gar nicht der Fall ist. Ist doch nicht alles Schwarz-Weiß. Zudem ging's schon im ursprünglichen Beitrag auch um die Höhe und das "Studieren mit Bafög". Nicht um die Frage, ob Kinder aus einkommensschwachen Familien gefördert werden sollten oder nicht. Das stand nie zur Debatte. Jedenfalls von meiner Seite aus nicht. Und deshalb versteh ich nicht, was Du mir da zuschieben willst. :?
Na ja. Siehe es als Bestrafung für deine eingangs pöbelhaften Beiträge an. :)
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Erstgeborener »

ToughDaddy » Mo 29. Aug 2011, 10:15 hat geschrieben:
Tja stell Dir vor, es gibt leichte Fächer und schwere. :eek:
Das hat nie einen Unterschied gemacht.
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von ToughDaddy »

Erstgeborener » Do 8. Sep 2011, 00:33 hat geschrieben:
Das hat nie einen Unterschied gemacht.
Nein natürlich nicht. :rolleyes:
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Erstgeborener »

ToughDaddy » Do 8. Sep 2011, 01:12 hat geschrieben:
Nein natürlich nicht. :rolleyes:
Nein, für alle Fächer habe ich erst vor den Klausuren gelernt.

Beweise mir das Gegenteil!
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Re: Studieren mit BAFÖG

Beitrag von Enigma »

ToughDaddy » So 28. Aug 2011, 20:04 hat geschrieben:@frems

Keine Angst, die wenigsten so genannten Armen studieren überhaupt. ;)
Joa ein Haken ist immer irgendwo.
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