zollagent hat geschrieben:(24 Feb 2016, 14:10)
Zollagent: Wieder mal die "keine Beweise-Schiene"? Wem willst du das erzählen? Meinst du im Ernst, du könntest diese Schiene permanent fahren? Übrigens muß kein Staat Beweise vorlegen, um einen internationalen Haftbefehl ausstellen zu lassen. Es ist auch unerheblich, ob die Korruption auch anderen angelastet werden kann, entscheidend ist, daß der Beschuldigte daran Anteil hat.
Ja Beweise machen schon Sinn, insbesondere wenn die Indizien so mager sind das sie von internationalen Behörden als unzureichend eingestuft wurden und die entsprechenden Verfahren eingestellt wurden.
Die Schiene sollte man auch beibehalten, auf wilden Spekulationen beruhende Schuldzuweisungen sind für die die internationalen Strafverfolgungsbehörden, viele Menschen und auch mich nicht glaubwürdig genug.
Manchen Leuten mag es ja reichen, für ein juristisches Verfahren sind brauchbare Indizien Mindeststandard und die gibt es genauso wenig wie Beweise.
zollagent hat geschrieben:Zollagent: Natürlich liegen diese Beweise vor. Die toten Russen, die gefangengenommenen Russischen Soldaten, allein das reicht schon. Augen verschließen und sagen, ich kann keine Beweise sehen, das ist keine adäquate Verteidigung. Wer auf diesem Planeten glaubt denn der russischen Regierung noch irgendwas?
Es gab vor 2 Jahren 10 Grenzbeobachter mit leichten Waffen die ein paar Tage vorher in das Gebiet verlegt wurden und die auf ukrainischem Boden vom ukrainischen Geheimdienst festgesetzt wurden und ein paar Tage später wieder freigelassen wurden.
Dann gibt es noch einen russische Soldaten der im Sommer 2015 in zivil bei einem Ziviltransport (angeblich mit Waffen) aufgegriffen wurde. Zwei weitere sind Angehörige des Militärgeheimdienstes der russischen Föderation, ob sie zivil oder bewaffnet waren weiß man nicht, es ist nur klar das die im Dienst dort waren (bzw. hinsollten da sie im Grenzgebiet aufgegriffen wurden).
Das war es dann auch schon mit belegten russischen Soldaten, übrigens ist es bei dem ersten nicht ganz klar ob der aktiv im Dienst dort war, die OSCE berichtete auch über den Fall und bemängelte fehlende Rechtstaatlichkeit und sogar Folter und Folterandrohungen.
zollagent hat geschrieben:Zollagent: Es stehen russische Kampfeinheiten in der Ukraine und keine amerikanischen. Das ist der wesentliche Unterschied und deshalb zieht deine Ablenkung nicht.
Ja das ist die Frage, ob es nicht genau anders herum ist, westliche und auch US Ausbilder sind offiziell und nachweislich in der Ukraine, mit Sicherheit auch sehr erfahrene ehemalige Frontsoldaten.
Russische Soldaten mit Kampferfahrung, die offiziell und nachweisbar in der Ukraine sein sollen sind bisher nicht belegt worden.
Es gibt dort offiziell russische Soldaten die die OSCE SMM (special monitoring mission) als Wachmannschaften beschützen. Und es gibt natürlich viele Belege über ehemalige Wehrpflichtige (ist in Russland jeder gesunden Mann) oder Soldaten die in ihrer Freizeit/Urlaub vielleicht für Abenteuer, Rache, ideologische Überzeugung oder einfach nur Geld sich im Donbas verschiedensten Gruppen angeschlossen haben könnten.
Das betrifft natürlich nicht nur die Seite der Seperatisten, sondern auch die Seite der ukrainischen Nationalisten und auch für Söldner typische Aufgaben wie Objektschutz für alles Mögliche (zum Beispiel für Fabriken oder Kraftwerke u.a. Infrastruktur im Frontgebiet).
Das sind wahrscheinlich die Leute die du einfach mal als russische Soldaten im inoffiziellen Einsatz des Kremls beschreibst (berichtige mich wenn ich da falsch liege).
Ob das alles so ist und wieviele davon auf welcher Seite welche Verstösse gegen ukrainisches, russisches oder internationales Recht begingen ist auf jeden Fall zu klären.
Aber so lange das noch nicht einmal untersucht wurde und bis auf die oben genannten drei Fälle völlig ungeklärt und nur Spekulation ist, taugt es doch auch nur um Schuldzuweisungen an die russische Regierung zu machen die durch nichts belegt sind.
zollagent hat geschrieben:Zollagent: Wäre das so, dann wären die Wahlergebnisse anders ausgefallen, als sie es sind.
Die Wahlen fanden in einem Klima der Angst statt, viele Wähler der ehemaligen Regierungsparteien haben nicht daran teilgenommen, die größte Partei (Janukowitschs´s Partei der Regionen) hat sich teils selbst aufgelöst und wurde teils zerschlagen und hat gar nicht an der Wahl teilgenommen.
Und ob die Parteien die gewählt wurden alle gegen Russland gerichtet sind ist mehr als fraglich, die meisten Parteien bei der Duma Wahl 2014 hat es vorher schon gegeben und kaum eine davon stellte sich im Wahlkampf gegen Russland.
zollagent hat geschrieben:Zollagent: Es ist nicht zu erwarten, daß die Ukrainer ausgerechnet nach Osten fliehen würden, im Fall eines wirtschaftlichen Zusammenbruchs. Sie würden dann vom Regen in die Traufe kommen, denn in Russland sieht's nicht wirklich besser aus. Und das weiß man auch in der Ukraine.
Warum sind dann soviele nach Russland geflohen.
Natürlich sieht es in Russland viel besser aus, die haben nur eine Währungskrise.
Wirtschaftlich stehen die überraschend gut da, Vollbeschäftigung, steigende Aktienindizes, Armut ist nicht gestiegen, Konkurrenzfähigkeit russischer Produkte auf dem Weltmarkt ist durch die Bank gestiegen.
Das sind viele positive Sachen wo es ind er Ukraine sehr düster ausschaut und wo die Russen (bei den genannten Faktoren) selbst besser dastehen wie die BRD.