Dumm nur, dass "das Mediengeschäft", das ominöse, deine Verschwörungstheorie schon dadurch wierderlegt, dass "es" die erratische Informationspolitik von Tepco kritisiertmiss marple » Do 17. Mär 2011, 11:16 hat geschrieben:
und genau deine 2 fragen sind die zentralen fragen. wer hier nicht mitspielt, ist aus dem mediengeschäft ganz schnell heraußen.
Super - GAU in Japan ?
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Re: Super - GAU in Japan ?
Re: Super - GAU in Japan ?
Der Unterschied zum Tsunami: Es gibt bei Überschwemmungsgefahr tagelange Vorwarnungen und es droht selten die zerstörerische Urgewalt eines Tsunami, wenn die "Badewanne" vollläuft.JamesDean » Do 17. Mär 2011, 11:36 hat geschrieben:
Ich weiss, ich gehöre auch nicht zu denen die sich Sorgen machen oder Panik haben.
Ich selber kann eh nichts daran ändern.
Ausserdem lebe ich auch in einer theoretisch vom Hochwasser gefährdeten Zone.
Der Kirchturm im Ort hat ganz oben eine Markierung von einem Hochwasser aus dem Mittelalter glaub ich!
Inzwischen gibt es Deiche, aber mein Vater sagte einmal das sie in den 70ern mal in ein höher gelegenes Hotel geflüchtet sind, weil der Deich zu brechen drohte.
Damals ist die Bundeswehr abgehauen weil sie es nicht halten konnte.
Dann sei aber plötzlich Windstille eingekehrt und es passierte doch kein Unglück.
Sollte das passieren, dann kommt das Wasser bis zu uns, allerdings gibt es einen Evakuierungsplan hier und wir selber sind auch vorbereitet, das wir schnell einige Habseligkeiten hier absichern könnten, und mit dem wichtigsten schnell abhauen könnten.
Zuletzt geändert von adal am Donnerstag 17. März 2011, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Super - GAU in Japan ?
Genau. "Dieselbe Quelle" zitiert 2 Quellen: Tepco und die amerikanische Atomregulierungsbehörde, die Bilder der amerikanischen Drohne ausgewertet hat und zum Schluss kommt, dass die Brennstäbe komplett freiliegen. Außerdem ist wie üblich unklar, wann und wie Tepco die Wassertemperatur im Abklingbecken des Reaktors 4 gemessen haben will.MoOderSo » Do 17. Mär 2011, 01:29 hat geschrieben:Selbe Quelle:
Zuletzt geändert von adal am Donnerstag 17. März 2011, 11:56, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Klar, mit einem Tsunami ist das nicht vergleichbar.adal » Do 17. Mär 2011, 11:44 hat geschrieben: Der Unterschied zum Tsunami: Es gibt bei Überschwemmungsgefahr tagelange Vorwarnungen und es droht nicht die zerstörerische Urgewalt eines Tsunami, wenn die "Badewanne" vollläuft.
Trotzdem schadet es nicht dafür gewappnet zu sein.

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Re: Super - GAU in Japan ?
USA zweifeln an Japans Rettungsstrategie
Tun die japanischen Techniker das Richtige, um eine noch größere Katastrophe im AKW Fukushima zu verhindern? Zum ersten Mal haben die USA den Kriseneinsatz ihres Verbündeten in Frage gestellt: Die Behörden verschleierten die Gefahr - und konzentrierten sich auf den falschen Reaktor.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751455,00.html
Tun die japanischen Techniker das Richtige, um eine noch größere Katastrophe im AKW Fukushima zu verhindern? Zum ersten Mal haben die USA den Kriseneinsatz ihres Verbündeten in Frage gestellt: Die Behörden verschleierten die Gefahr - und konzentrierten sich auf den falschen Reaktor.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,751455,00.html
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Re: Super - GAU in Japan ?
...folgendes Szenario:adal » Do 17. Mär 2011, 17:44 hat geschrieben: Der Unterschied zum Tsunami: Es gibt bei Überschwemmungsgefahr tagelange Vorwarnungen und es droht selten die zerstörerische Urgewalt eines Tsunami, wenn die "Badewanne" vollläuft.
Im AKW Krümmel an der Elbe wird durch ein Jahrhunderthochwasser die Stromversorgung gekappt, die Notstrom Aggregate sind durch die Flut abgesoffen, die Infrastruktur ist durch das Hochwasser zerstört.
Was dann?
Diese Szenario könnte so real werden wie die Katastrophe in Japan.
Re: Super - GAU in Japan ?
Keine Ahnung. Das wird hoffentlich jetzt überprüft. Bleibt noch die Frage nach der Erdbebensicherheit der AKWs am Rheingraben und die Frage nach der Stabilität des Containments bei Flugzeugabstürzen oder im Fall eines terroristischen Angriffs mit einer ferngelenkten Waffe.gallerie » Do 17. Mär 2011, 12:04 hat geschrieben: ...folgendes Szenario:
Im AKW Krümmel an der Elbe wird durch ein Jahrhunderthochwasser die Stromversorgung gekappt, die Notstrom Aggregate sind durch die Flut abgesoffen, die Infrastruktur ist durch das Hochwasser zerstört.
Was dann?
Diese Szenario könnte so real werden wie die Katastrophe in Japan.
Außerdem steht seit Fukushima noch ein anderes Thema auf der Agenda: Die vermeintliche Sicherheit der Redundanz. Der gleichzeitige Ausfall mehrerer Systeme ist nicht vorgesehen und so unwahrscheinlich, wie immer behauptet wird, eben doch nicht.
Mehr Sorgen muss sich allerdings der Atomstaat Nr. 1 machen, die USA mit ihren 104 aktiven AKWs, von denen die jüngsten aus den 70er-Jahren stammen : Allein am San-Andreas-Graben stehen 2 AKWs, die auf Erdbeben lediglich der Stärke 7,5 ausgelegt sind. 1906 gab es eines der Stärke 9. Und "The Big One" ist statistisch gesehen überfällig.
Zuletzt geändert von adal am Donnerstag 17. März 2011, 12:25, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
W. Renneberg meinte gestern noch, dass die Japaner das Richtige tun.JamesDean » Do 17. Mär 2011, 12:02 hat geschrieben:Tun die japanischen Techniker das Richtige, um eine noch größere Katastrophe im AKW Fukushima zu verhindern?
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Re: Super - GAU in Japan ?
Guter Mann. Wurde leider von Röttgen abgesägt und durch den Atomlobbyisten Hennehöfer ersetzt.Tom Bombadil » Do 17. Mär 2011, 13:19 hat geschrieben: W. Renneberg meinte gestern noch, dass die Japaner das Richtige tun.
Re: Super - GAU in Japan ?
Zumindest wenn die "redundanten" Systeme nicht komplett unabhängig voneinander sind. In diesem Fall war die Redundanz der Notstrom-Diesel sinnlos, weil sie nicht räumlich unabhängig voneinander waren. Die Flutwelle hat alle gleichermaßen getroffen.adal » Do 17. Mär 2011, 13:11 hat geschrieben: Außerdem steht seit Fukushima noch ein anderes Thema auf der Agenda: Die vermeintliche Sicherheit der Redundanz. Der gleichzeitige Ausfall mehrerer Systeme ist nicht vorgesehen und so unwahrscheinlich, wie immer behauptet wird, eben doch nicht.
Letztendlich müsste man eigentlich den Komplett-Ausfall der Kühlung bei der Konzeption des Reaktors als mögliches Szenario berücksichtigen. Auch bei einer Kernschmelze müsste sichergestellt sein, dass kein radioaktives material nach außen dringt. Neubauten sehen daher ja auch vor die Schmelze gegebenenfalls aufzufangen.
Re: Super - GAU in Japan ?
Nach Ansicht einiger Experten, haben die japaner maximal 48stunden zeit ein desaster zu verhindern.
Wenn die Brennstäbe im Abklingbecken des Reaktors 4 nicht rechtzeitig gekühlt werden, werden sie in Brand geraten. Auch eine erneute Kettenreaktion wahrscheinlich.
Das drohende Desaster wäre damit schlimmer als die von Tschernobyl. Die freiwerdende radioaktivtät würde sich vor allem im Umkreis von Fukushima verteilen, würde aber an intensität das Tschernobyl Desaster übertreffen.
1. Ist das Gebiet dichter besiedelt.
2. Wurde in Tschernobyl der Fallout über eine grosse Fläche verteilt.
Sollen wir hoffen dass die Japaner das richtige tun.
Wenn die Brennstäbe im Abklingbecken des Reaktors 4 nicht rechtzeitig gekühlt werden, werden sie in Brand geraten. Auch eine erneute Kettenreaktion wahrscheinlich.
Das drohende Desaster wäre damit schlimmer als die von Tschernobyl. Die freiwerdende radioaktivtät würde sich vor allem im Umkreis von Fukushima verteilen, würde aber an intensität das Tschernobyl Desaster übertreffen.
1. Ist das Gebiet dichter besiedelt.
2. Wurde in Tschernobyl der Fallout über eine grosse Fläche verteilt.
Sollen wir hoffen dass die Japaner das richtige tun.
Re: Super - GAU in Japan ?
Der Unterschied ist, daß die radioaktiven Teilchen nicht wie bei Tschernobyl hoch in die Atmosphäre gelangen werden und sich dabei weiträumig (in T. über die ganze Nordhalbkugel) verteilen.Garfield335 » Do 17. Mär 2011, 15:09 hat geschrieben:Nach Ansicht einiger Experten, haben die japaner maximal 48stunden zeit ein desaster zu verhindern.
Wenn die Brennstäbe im Abklingbecken des Reaktors 4 nicht rechtzeitig gekühlt werden, werden sie in Brand geraten. Auch eine erneute Kettenreaktion wahrscheinlich.
Das drohende Desaster wäre damit schlimmer als die von Tschernobyl. Die freiwerdende radioaktivtät würde sich vor allem im Umkreis von Fukushima verteilen, würde aber an intensität das Tschernobyl Desaster übertreffen.
1. Ist das Gebiet dichter besiedelt.
2. Wurde in Tschernobyl der Fallout über eine grosse Fläche verteilt.
Sollen wir hoffen dass die Japaner das richtige tun.
http://www.hna.de/nachrichten/jahrhunde ... 60072.html
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Re: Super - GAU in Japan ?
Selbstredend werden auch die radioaktiven Aerosole zum Teil in größere Höhen wie in etwa den Bereich der Jets gelangen. Leider verhalten sich natürliche Vorgänge nicht so, daß sie sich Wunschvorstellungen von "einfacher Physik" und verabsolutierenden Behauptungen anpassen.Talyessin » Do 17. Mär 2011, 11:54 hat geschrieben:
Das ist aber einfache Physik. Schwere Teile schaffen es nicht wirklich in den Jetstream
Tatsächlich ist für Aerosole im Stokschen Bereich weniger ihre Schwere bzw. Masse, sondern ihre Größe im quadratischen und ihre Dichte im linearen Zusammenhang für die Sinkgeschwindigkeit entscheidend, womit sie sich mit abnehmenden Durchmesser in der atmosphärischen Sedimentation dynamisch eher wie Gase verhalten. Alleine die Tatsache, daß die Aerosoldichte an der Tropopause nur noch das zehntausendstel der in Bodennähe ist, legt nahe, daß in dieser Größenordnung auch die radioaktiven Aerosole in die Höhe des Jetstreams gelangen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Donnerstag 17. März 2011, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Es ist die zurzeit einzige Hoffnung im Kampf gegen die nukleare Katastrophe: Hubschrauber und Wasserwerfer sollen im havarierten Atomkraftwerk Fukushima notdürftig die Reaktorkerne und Abklingbecken kühlen. Experten halten den Einsatz für eine Verzweiflungstat.
........................
Nach Meinung von Experten verdeutlichen diese Maßnahmen, wie dramatisch die Lage ist. "Die Wasserwerfer zeigen nur die Verzweiflung", sagt Wolfgang Renneberg, Ex-Chef der Abteilung Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium. "Ich glaube nicht, dass sich die Situation in den Reaktoren stabilisiert hat." Die Japaner müssten alles probieren, um die Temperatur der teils undichten Meiler zu stabilisieren. "Die stehen mit dem Rücken an der Wand."
Die Bilder vom Helikopter-Einsatz hält Renneberg für den "Ausdruck eines gescheiterten Versuchs". Der Hubschrauber habe sich vermutlich dem Reaktor weiter nähern wollen. Wegen hoher Strahlenwerte sei das Manöver dann aber wohl abgebrochen worden, sagt Renneberg zu SPIEGEL ONLINE. Ein effektiver Kühlversuch sehe anders aus. "Ich glaube nicht, dass das so vorgesehen war."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 57,00.html
Immer ein Hin und Her mit den Meldungen.....am besten man wartet was in ein paar Tagen der Fall ist....
........................
Nach Meinung von Experten verdeutlichen diese Maßnahmen, wie dramatisch die Lage ist. "Die Wasserwerfer zeigen nur die Verzweiflung", sagt Wolfgang Renneberg, Ex-Chef der Abteilung Reaktorsicherheit im Bundesumweltministerium. "Ich glaube nicht, dass sich die Situation in den Reaktoren stabilisiert hat." Die Japaner müssten alles probieren, um die Temperatur der teils undichten Meiler zu stabilisieren. "Die stehen mit dem Rücken an der Wand."
Die Bilder vom Helikopter-Einsatz hält Renneberg für den "Ausdruck eines gescheiterten Versuchs". Der Hubschrauber habe sich vermutlich dem Reaktor weiter nähern wollen. Wegen hoher Strahlenwerte sei das Manöver dann aber wohl abgebrochen worden, sagt Renneberg zu SPIEGEL ONLINE. Ein effektiver Kühlversuch sehe anders aus. "Ich glaube nicht, dass das so vorgesehen war."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 57,00.html
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Re: Super - GAU in Japan ?
Oder Angeheuerte. In den japanischen Medien ist gerade keine Rede von Arbeitern und Freiwilligen, sondern der derzeit für die 50 verbleibenen "Arbeiter" verwendete Begriff ist Angeheuerter.Garfield335 » Do 17. Mär 2011, 09:43 hat geschrieben:
Dann mus man halt Himmelfahrtskommandos hinschicken. Freiwillige, die bereit sind zu sterben
Ich denke da wird gerade armen Schweinen ohne Betriebszugehörigkeit aber dafür mit Geldsorgen ein Heidengeld zugesteckt. Müssen ja nicht kapieren, was es heißt ein paar hundert Millisievert einzustecken. Und in Medien kommen sich dabei noch ehrenhaft vor, die armen Teufel als Helden zu verklären.
Thats the way it goes. Heldenverehrung war schon immer eine perfide Sache. Die verschütteten Bergarbeiter in Chile hatte man auch als Helden der Nation verklärt und gleichzeitig einen Maulkorb verpasst. Die Nazis haben die tödlich Verunglückten im Bergbau damals auch als Helden der Nation verklärt, um die gesellschaftliche Diskussion zwischen dem Wirtschaftsflügel und den Arbeitervertretern darum zu unterbinden.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Cat with a whip » Do 17. Mär 2011, 16:49 hat geschrieben:
Oder Angeheuerte. In den japanischen Medien ist gerade keine Rede von Arbeitern und Freiwilligen, sondern der derzeit für die 50 verbleibenen "Arbeiter" verwendete Begriff ist Angeheuerter.
Ich denke da wird gerade armen Schweinen ohne Betriebszugehörigkeit aber dafür mit Geldsorgen ein Heidengeld zugesteckt. Müssen ja nicht kapieren, was es heißt ein paar hundert Millisievert einzustecken. Und in Medien kommen sich dabei noch ehrenhaft vor, die armen Teufel als Helden zu verklären.
Thats the way it goes. Heldenverehrung war schon immer eine perfide Sache. Die verschütteten Bergarbeiter in Chile hatte man auch als Helden der Nation verklärt und gleichzeitig einen Maulkorb verpasst. Die Nazis haben die tödlich Verunglückten im Bergbau damals auch als Helden der Nation verklärt, um die gesellschaftliche Diskussion zwischen dem Wirtschaftsflügel und den Arbeitervertretern darum zu unterbinden.
So ist es auh mit Kriegen.
Die Kriegsprofiteure führen keine Kriege, dass machen die armen Teufel.
Dafür bekommen sie dann aber auch Lametta für die Heldenbrust!

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Re: Super - GAU in Japan ?
Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit hat die TEPCO Daten zur Strahlungsemissionen zusammengefasst:
http://www.grs.de/sites/default/files/M ... _18Uhr.pdf
Es ist zu erkennen dass die Strahlungsbelastung nur in einzelnen Stößen zunimmt und danach wieder exponentiell abnimmt. Das würde darauf hindeuten, dass es keine größeren Lecks im Containment gibt aus denen permanent Strahlung entweichen kann.
Es zeigt ebenfalls, dass bis zur Explosion in Block 2 und zum Brand am Block 4 kaum Strahlung entwichen ist.
http://www.grs.de/sites/default/files/M ... _18Uhr.pdf
Es ist zu erkennen dass die Strahlungsbelastung nur in einzelnen Stößen zunimmt und danach wieder exponentiell abnimmt. Das würde darauf hindeuten, dass es keine größeren Lecks im Containment gibt aus denen permanent Strahlung entweichen kann.
Es zeigt ebenfalls, dass bis zur Explosion in Block 2 und zum Brand am Block 4 kaum Strahlung entwichen ist.
Zuletzt geändert von Perdedor am Donnerstag 17. März 2011, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Ganz großes Tennis:
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ne-zu.htmlDas Kraftwerk von Fukushima war nicht auf Tsunamis ausgelegt. Das bereuen die Konstrukteure jetzt. Geradezu ignorant hätten sie einfach US-Pläne kopiert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Über diese Mitteilung musste ich auch schmunzeln.acid_again » Do 17. Mär 2011, 20:17 hat geschrieben:Ganz großes Tennis:
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ne-zu.html
Es ist unglaublich, wie hier bei der Sicherheit geschlampt wird. Auch in Tschernobyl flossen Schmiergelder. Der damalige russische Chefingenieur sagte in seinem letzten Interview, das Tschernobyl-Atomkraftwerk hätte eigentlich nie ans Netz gehen dürfen.Kein Tsunami-Schutz
Reaktor-Konstrukteur gibt schwere Planungspanne zu
Das Kraftwerk von Fukushima war nicht auf Tsunamis ausgelegt. Das bereuen die Konstrukteure jetzt. Geradezu ignorant hätten sie einfach US-Pläne kopiert.
Bei der Planung des Katastrophenmeilers von Fukushima-Daiichi wurden fundamentale Fehler gemacht. Das haben zwei der Konstrukteure der Kernkraftwerks eingeräumt. Trotz der Lage in einem Erdbebengebiet direkt am Meer seien weder Reaktoren noch Sicherheitssysteme auf einen Tsunami ausgelegt worden, sagten zwei frühere Toshiba-Ingenieure bei einer Pressekonferenz des japanischen Citizen's Nuclear Information Center. Viele Rückfallsysteme für den Notfall seien ungenügend dimensioniert worden.
Die Konstrukteure hätten im Wesentlichen Pläne der US-Firma General Electric kopiert, sagte der Ingenieur. Die darin vorgesehenen Sicherheitssysteme seien aber nicht für ein Tsunami-gefährdetes Kraftwerk konzipiert gewesen. Trotzdem habe man die Konstruktion fast eins zu eins übernommen. "Wir waren nah dran, ignorant zu sein. Wir haben nicht geprüft, ob die vorgesehenen Maßnahmen ausreichten“, sagte Oguro.
http://www.welt.de/vermischtes/article1 ... ne-zu.html
Da fragt man sich was die Regierung eigentlich macht, deren Aufgabe es ist der Industrie auf die Finger zu sehen.
Jedesmal dieselbe Scheiße. Ob AKW oder Bohrinsel, ständig wird auf Kosten der Sicherheit fahrlässig gespart.
Have no heroes, look up to no-one, for if you do, the best you'll ever be is second. If you have to ask why, you'll never understand!
„Weil das Wohl von einem genauso schwer wiegt, wie das Wohl von vielen.“
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Re: Super - GAU in Japan ?
Ich bin mir gar nicht mal sicher, ob in dem Fall viel zu sparen war. Es gibt auch unmotivierte Ignoranz und mangelnden Überblick. Vertraust du den deutschen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden, dass die den umfassenden Durch- und Überblick haben?Kibuka » Do 17. Mär 2011, 21:06 hat geschrieben:
Über diese Mitteilung musste ich auch schmunzeln.
Es ist unglaublich, wie hier bei der Sicherheit geschlampt wird. Auch in Tschernobyl flossen Schmiergelder. Der damalige russische Chefingenieur sagte in seinem letzten Interview, das Tschernobyl-Atomkraftwerk hätte eigentlich nie ans Netz gehen dürfen.
Da fragt man sich was die Regierung eigentlich macht, deren Aufgabe es ist der Industrie auf die Finger zu sehen.
Jedesmal dieselbe Scheiße. Ob AKW oder Bohrinsel, ständig wird auf Kosten der Sicherheit fahrlässig gespart.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Kann jemand mal endlich eine Quelle für diese lustige Behauptung rausgeben, die ich bis jetzt nur auf "Taz" und auf anti-atom Seiten lesen durfte?Garfield335 » Do 17. Mär 2011, 15:09 hat geschrieben:Auch eine erneute Kettenreaktion wahrscheinlich.
Wäre ich echt dran interessiert.

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Re: Super - GAU in Japan ?
Umso schlimmer! Wenn sogar bei soetwas, wie einem AKW, derart ohne Sachverstand oder gar mit Ignoranz gehandelt wird, dann ist praktisch gar nichts mehr sicher. Besonders erstaunt war ich über diese "unmotivierte Ignoranz" auf Seiten der Japaner, die nicht unbedingt berüchtigt für diese Eigenschaft sind. Allerdings kamen im Zuge der Katastrophe auch allerlei abenteuerliche Enthüllungen über Tepco an das Tageslicht, was meinem Vertrauen gegenüber den Atomkraftbetreibern nicht sonderlich zuträglich war.adal » Do 17. Mär 2011, 21:12 hat geschrieben:Es gibt auch unmotivierte Ignoranz und mangelnden Überblick.
Nach den ganzen Pannen und Störfällen vertraue ich niemandem mehr. Es ist ein Eingeständnis an die menschliche Fehlbarkeit - Punkt.adal hat geschrieben:Vertraust du den deutschen Aufsichts- und Genehmigungsbehörden, dass die den umfassenden Durch- und Überblick haben?
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Re: Super - GAU in Japan ?
Die Starkstromleitung ist nun fertiggestellt.schelm » 16. Mär 2011, 23:23 hat geschrieben: Ich geh davon aus, die bauen keine neue Stromleitung, Tepco behauptet das nur.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Dann hoffen wir das Beste.usaTomorrow » Fr 18. Mär 2011, 00:05 hat geschrieben:
Die Starkstromleitung ist nun fertiggestellt.
Mir glangts, das i woas, das i kannt wenn i woin dat.
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Er hat Jehova gesagt.........(kann ich einen von den kleinen Dicken haben Mama - entschuldige, Vatei )
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Re: Super - GAU in Japan ?
usaTomorrow » Fr 18. Mär 2011, 00:05 hat geschrieben:
Die Starkstromleitung ist nun fertiggestellt.
Jap, Drücken wir alle die Daumen.Talyessin » Fr 18. Mär 2011, 00:06 hat geschrieben:
Dann hoffen wir das Beste.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Ach wirklich ? Woran ? An eine funktionierende E - Verteilung , die wiederum funktionierenden Pumpen Strom liefert, die durch funktionierende Leitungen Wasser, vorbei an funktionierenden Ventilen, Klappen und dergleichen ... zum Reaktor innerhalb einer strahlenbelasteten Gebäuderuine liefert ?usaTomorrow » Fr 18. Mär 2011, 00:05 hat geschrieben:
Die Starkstromleitung ist nun fertiggestellt.

Wenn man den Saft für leistungsfähigere externe Geräte bräuchte, ok - aber den vorhandenen Schrott mit Knöpfchendruck oder nach Einsatz einer Putzkolonne, einfach in Betrieb nehmen .. das dürfte kaum plausibel sein.
Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Super - GAU in Japan ?
schelm » 18. Mär 2011, 01:13 hat geschrieben: Ach wirklich ? Woran ? An eine funktionierende E - Verteilung , die wiederum funktionierenden Pumpen Strom liefert, die durch funktionierende Leitungen Wasser, vorbei an funktionierenden Ventilen, Klappen und dergleichen ... zum Reaktor innerhalb einer strahlenbelasteten Gebäuderuine liefert ?![]()
Wenn man den Saft für leistungsfähigere externe Geräte bräuchte, ok - aber den vorhandenen Schrott mit Knöpfchendruck oder nach Einsatz einer Putzkolonne, einfach in Betrieb nehmen .. das dürfte kaum plausibel sein.
Freundliche Grüße, schelm
http://www.stern.de/panorama/liveticker ... 64913.html+++ 22:32 Uhr: Wasserwerfer und Hubschrauber weiter im Einsatz +++
Die Arbeiten zur Verlegung eines Stromkabels zum Reaktor 2 wurden nach Angaben der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEA) erfolgreich abgeschlossen.
Die Stromversorgung soll aber erst dann wieder aufgenommen werden, wenn die Maßnahmen zur Wasserkühlung des Reaktors 3 von außen abgeschlossen seien, teilten die japanischen Behörden der IAEA mit. Hubschrauber und Wasserwerfer versuchten am Donnerstag, den teils zerstörten Reaktor vom Boden und aus der Luft mit Wasser zu kühlen. Dies soll am Freitag fortgesetzt werden. Nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Kyodo könnte der Strom am Freitag oder Samstag im Reaktor 2 angeschaltet werden. Es ist aber unklar, ob das Kühlsystem des Reaktors noch so intakt ist, dass es wieder in Gang gesetzt werden kann. Über Block 2 stieg am Abend erneut Rauch auf.
"It is incorrect to say that biological data cannot be decisive. It is scientifically correct to say that an individual human life begins at conception."
Professor Micheline Matthews-Roth
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Re: Super - GAU in Japan ?
@ usaTomorrow :
Die einzige mir halbwegs noch plausibel erscheinende Möglichkeit, ist die Zuführung von Meerwasser über flexible, externe Pumpen mit der maximalen Leistungsfähigkeit, die überhaupt nur aufzutreiben wäre - angeschlossen ausreichend lange Schläuche, die direkt aus dem Meer das Wasser in das Containment hinein pumpen ..
Freundliche Grüße, schelm
Leider muß man davon ausgehen, das Erdbeben, der Tsunami, als auch insbesondere die Explosionen, periphere Anlagenteile so in Mitleidenschaft gezogen haben, das bereits deren Austausch / Reparatur auch ohne Strahlenbelastung und bei intakter Infrastruktur des Landes, eine längere ( über Monate ) und technisch sehr aufwändige Angelegenheit wäre.Es ist aber unklar, ob das Kühlsystem des Reaktors noch so intakt ist, dass es wieder in Gang gesetzt werden kann
Die einzige mir halbwegs noch plausibel erscheinende Möglichkeit, ist die Zuführung von Meerwasser über flexible, externe Pumpen mit der maximalen Leistungsfähigkeit, die überhaupt nur aufzutreiben wäre - angeschlossen ausreichend lange Schläuche, die direkt aus dem Meer das Wasser in das Containment hinein pumpen ..
Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Freitag 18. März 2011, 04:00, insgesamt 2-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Re: Super - GAU in Japan ?
Ich bin mir sicher, dass die 50 Helfer von der Gefahr wissen. Schliesslich sind es Kraftwerksmitarbeiter gewesen., Ingenieure und Techniker.Cat with a whip » Do 17. Mär 2011, 16:49 hat geschrieben:
Oder Angeheuerte. In den japanischen Medien ist gerade keine Rede von Arbeitern und Freiwilligen, sondern der derzeit für die 50 verbleibenen "Arbeiter" verwendete Begriff ist Angeheuerter.
Ich denke da wird gerade armen Schweinen ohne Betriebszugehörigkeit aber dafür mit Geldsorgen ein Heidengeld zugesteckt. Müssen ja nicht kapieren, was es heißt ein paar hundert Millisievert einzustecken. Und in Medien kommen sich dabei noch ehrenhaft vor, die armen Teufel als Helden zu verklären.
Thats the way it goes. Heldenverehrung war schon immer eine perfide Sache. Die verschütteten Bergarbeiter in Chile hatte man auch als Helden der Nation verklärt und gleichzeitig einen Maulkorb verpasst. Die Nazis haben die tödlich Verunglückten im Bergbau damals auch als Helden der Nation verklärt, um die gesellschaftliche Diskussion zwischen dem Wirtschaftsflügel und den Arbeitervertretern darum zu unterbinden.
Die werden wahrscheinlich bis zum Umfallen arbeiten.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Für wen, für was? Für den Ballungsraum Tokio? Für Tepco? Für die Shareholder?Garfield335 » Fr 18. Mär 2011, 09:10 hat geschrieben:Die werden wahrscheinlich bis zum Umfallen arbeiten.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Für Deutsche heute nicht mehr nachvollziehbar: Für die Rettung ihres Landes und das Wohlergehen ihres Volkes.Kaukas » Fr 18. Mär 2011, 08:44 hat geschrieben:Für wen, für was? Für den Ballungsraum Tokio? Für Tepco? Für die Shareholder?
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Re: Super - GAU in Japan ?
Ich wünschte, so wäre es! In Tchernobyl war es tatsächlich so.
btw, den überlebenden und allgemein beratenden Experten aus Tchernobyl hat man übrigens die Einreise nach Japan untersagt
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Re: Super - GAU in Japan ?
Klar doch, es ist ein Atommeiler, der von General Electrics geliefert wurde.Kaukas » Fr 18. Mär 2011, 09:10 hat geschrieben:Ich wünschte, so wäre es! In Tchernobyl war es tatsächlich so.
btw, den überlebenden und allgemein beratenden Experten aus Tchernobyl hat man übrigens die Einreise nach Japan untersagt
Vermutlich wollen weder die USA noch Japan, dass Russen ihre Technologie ausspähen.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Was gibt es an einem so alten Reaktor noch auszuspionieren?
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Re: Super - GAU in Japan ?
Um Tschernobyl ist eine Fläche von der Hälfe Schleswig-Holsteins nicht mehr für die Landwirtschaft zugelassen. Japan ist fast so groß wie Deutschland (Japan 377.000 km²; Deutschland 357.000 km²). Für mich wäre das Grund genug.Kaukas » Fr 18. Mär 2011, 01:44 hat geschrieben:Für wen, für was? Für den Ballungsraum Tokio? Für Tepco? Für die Shareholder?
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Re: Super - GAU in Japan ?
Ist ja auch schön schief gegangen!Thomas I » Fr 18. Mär 2011, 08:50 hat geschrieben:
Für Deutsche heute nicht mehr nachvollziehbar: Für die Rettung ihres Landes und das Wohlergehen ihres Volkes.

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Re: Super - GAU in Japan ?
Die Reaktoren müssen eingedämmt werden, weil sonst das Land und die Lebesgrundlage von Millionen Menschen für immer zerstört werden.
Das ist wie ein nationaler Verteidigungsfall
Es ist sogar noch schlimmer, denn im Gegensatz zum Verteidigungsfall besteht nicht einmal die Option der bedingungslosen Kapitulation.
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Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: Super - GAU in Japan ?
Heia, hier wirds ja wieder pathetisch.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Das geschah aus propagandistischen Gründen. Hätte man sie reingelassen, hätte das die Ernsthaftigkeit der Lage unterstrichen und evtl. noch mehr Panik in Hinblick auf den Ausgang und Schwere des Unglücks das mit dem Namen Tschernobyl verbunden ist ausgelöst.Kaukas » Fr 18. Mär 2011, 10:10 hat geschrieben:Ich wünschte, so wäre es! In Tchernobyl war es tatsächlich so.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Da sehe ich auch so. Allerdings gibt's zwischen ja und neu schon noch Grautöne. Man hätte die Anwesenheit durchaus erst später einräumen können. Aber wir sind in Japan, da gilt es auch, Gesicht zu wahren.Cat with a whip » Fr 18. Mär 2011, 12:30 hat geschrieben:Das geschah aus propagandistischen Gründen. Hätte man sie reingelassen, hätte das die Ernsthaftigkeit der Lage unterstrichen und evtl. noch mehr Panik in Hinblick auf den Ausgang und Schwere des Unglücks das mit dem Namen Tschernobyl verbunden ist ausgelöst.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Zwischenzeitlich ist die Schwere des Unglücks von der franz. Atomaufsichtsbehörde auf INES 6 gestuft worden und nun ist sie von der jap. Behörden auf 5 gestuft worden. Demnach wird verunsichert in der deutschen WIKI das Unglück als Beispiel auf irgendeiner Stufe geführt, dann kurz darauf wieder gestrichen.
Jede nationale Aufsichtsbehörde kann wie sie lustig ist eine Bewertung vornehmen. Heißt es ja auch, daß die INES-Skala lediglich für die Öffentlichkeitsdarstellung gedacht ist.
Mittlerweile hat die deutsche WIKI meine Frage beantwortet, ab wann man von einer erheblichen Freisetzung von Radioaktivität spricht, also INES 6. Es müssten 1 PBq überschritten sein.
Das ist allerdings auch wieder eine Größe, deren Bedeutung dehnbar ist wie ein gut gekautes speichelbenetztes Kaugummi.
1 PBq Jod-131 sind kurzfristig wurscht. Bis Ende 2011 ist kaum was mehr übrig.
1 PBq Cs-131 nicht. Daran haben noch Generationen zu knabbern.
Jede nationale Aufsichtsbehörde kann wie sie lustig ist eine Bewertung vornehmen. Heißt es ja auch, daß die INES-Skala lediglich für die Öffentlichkeitsdarstellung gedacht ist.
Mittlerweile hat die deutsche WIKI meine Frage beantwortet, ab wann man von einer erheblichen Freisetzung von Radioaktivität spricht, also INES 6. Es müssten 1 PBq überschritten sein.
Das ist allerdings auch wieder eine Größe, deren Bedeutung dehnbar ist wie ein gut gekautes speichelbenetztes Kaugummi.
1 PBq Jod-131 sind kurzfristig wurscht. Bis Ende 2011 ist kaum was mehr übrig.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Mittlerweile glaube ich eher, die Stäbe liegen lange weiträumig zerbröselt in den Druckbehältern und nagen mehr oder weniger intensiv an selbigen, völlig offen, ob sie sich durchfessen können. Warum ? Nun, nach der Notabschaltung am 11.3 hat die reguläre Notkühlung wohl noch ca. 1 h funktioniert, dann der Batteriebetrieb, ca. 8 Stunden. Danach gab es keinen weiteren KüWa - Austausch. Nun müßte man wissen, wie lange ab diesem Zeitpunkt es bedarf bis das Wasser im Kern vollständig verdampft wäre - dabei berücksichtigt auch die Intervalle der jeweiligen Druckentlastungen, die Dampf abliesen.
Ich hege starke Zweifel, ob zwischen dem Ende des Batteriebetriebes und den Hubschrauber / Wasserwerferaktionen eine angebliche Kühlung mit Meerwasser je standfand. Warum ? Abgesehen von den öfters erwähnten physikalischen Widersprüchen, die sich aus Tepco Verlautbarungen ergaben ( z.B. Brennstäbe völlig trocken - danach angeblich wieder KüWa eingebracht, ohne Dampfexplosion ? ) existieren keine sichtbaren Belege und geschweige technische Erläuterungen von Tepco, wie diese improvisierte Kühlung denn vollzogen wurde. Auf den aktuellen Hubschrauberaufnahmen - konzentriert man sich auf die unmittelbare Umgebung der Reaktoren, ist auch keinerlei diesbezüglich notwendiges Equipment zu erkennen, also - diverse externe Notstromaggregate, Pumpen und Leitungen/ Schläuche die hin zu den havarierten Blöcken führen. Da ist nichts ersichtlich - nur Trümmer.
Der stärkste Zweifel aber resultiert schlicht aus einer wesentlichen, logistischen Informationslücke. Wenn Tepco wie behauptet diese improvisierte Notkühlung von Reaktoren und / oder des Containments an sich, je durchgeführt hat - und urplötzlich Hubschrauber und Wasserwerfer zum Einsatz bringt, so fehlt eine Erklärung, warum die angeblich erfolgte improvisierte Kühlung nicht fortgesetzt wurde ? Wären zeitweise erhöhte Strahlendosen die Ursache, so müßte darauf verwiesen - und bei Abklingen die bisherige, improvisierte Notkühlung ja fortgesetzt werden, so wie sie dies angeblich wurde, nach dem die angebliche Schlamperei mit dem Notaggregat, dem der Sprit fehlte, fortgesetzt wurde.
Wäre eine dauerhaft zu hohe Strahlung die Ursache, so könnte auch nicht ein neues Starkstromkabel angeblich installiert worden sein - was sicher mehr Zeit benötigt als ein oder mehrere Notaggregate wieder einzuschalten ...
Oder - hab ich etwas übersehen, an Informationen verpasst ? Bspw., eine improvisierte Kühlung existiert noch, aber nur für einen ( ? ) Reaktor oder dergleichen ?
Freundliche Grüße, schelm
Ich hege starke Zweifel, ob zwischen dem Ende des Batteriebetriebes und den Hubschrauber / Wasserwerferaktionen eine angebliche Kühlung mit Meerwasser je standfand. Warum ? Abgesehen von den öfters erwähnten physikalischen Widersprüchen, die sich aus Tepco Verlautbarungen ergaben ( z.B. Brennstäbe völlig trocken - danach angeblich wieder KüWa eingebracht, ohne Dampfexplosion ? ) existieren keine sichtbaren Belege und geschweige technische Erläuterungen von Tepco, wie diese improvisierte Kühlung denn vollzogen wurde. Auf den aktuellen Hubschrauberaufnahmen - konzentriert man sich auf die unmittelbare Umgebung der Reaktoren, ist auch keinerlei diesbezüglich notwendiges Equipment zu erkennen, also - diverse externe Notstromaggregate, Pumpen und Leitungen/ Schläuche die hin zu den havarierten Blöcken führen. Da ist nichts ersichtlich - nur Trümmer.
Der stärkste Zweifel aber resultiert schlicht aus einer wesentlichen, logistischen Informationslücke. Wenn Tepco wie behauptet diese improvisierte Notkühlung von Reaktoren und / oder des Containments an sich, je durchgeführt hat - und urplötzlich Hubschrauber und Wasserwerfer zum Einsatz bringt, so fehlt eine Erklärung, warum die angeblich erfolgte improvisierte Kühlung nicht fortgesetzt wurde ? Wären zeitweise erhöhte Strahlendosen die Ursache, so müßte darauf verwiesen - und bei Abklingen die bisherige, improvisierte Notkühlung ja fortgesetzt werden, so wie sie dies angeblich wurde, nach dem die angebliche Schlamperei mit dem Notaggregat, dem der Sprit fehlte, fortgesetzt wurde.
Wäre eine dauerhaft zu hohe Strahlung die Ursache, so könnte auch nicht ein neues Starkstromkabel angeblich installiert worden sein - was sicher mehr Zeit benötigt als ein oder mehrere Notaggregate wieder einzuschalten ...

Oder - hab ich etwas übersehen, an Informationen verpasst ? Bspw., eine improvisierte Kühlung existiert noch, aber nur für einen ( ? ) Reaktor oder dergleichen ?
Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Freitag 18. März 2011, 15:12, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Wieso sollte das so sein? Sie können ja nicht explodieren. Sie könnten geschmolzen sein oder durch thermische Effekte zerbrochen, aber warum "zerbröselt"?schelm hat geschrieben: Mittlerweile glaube ich eher, die Stäbe liegen lange weiträumig zerbröselt in den Druckbehältern und nagen mehr oder weniger intensiv an selbigen, völlig offen, ob sie sich durchfessen können.
Ich glaube du hast etwas falsche Vorstellungen von Dampfexplosionen. Diese werden hervorgerufen, wenn eine heiße Masse schnell in deutlich kältere Flüssigkeit eingebracht wird. Das Hochdruck Kernkühlsystem sprüht allerdings das Wasser in vergleichsweise geringen Mengen auf die heißen Brennstäbe. Der dabei entstehende Druck wird in der extra dafür eingebauten Kondensationskammer (suppression pool) abgebaut. Mit der Zeit füllt sich der Druckbehälter dann mit Wasser. Wenn dies langsam genug vor sich geht kann sich der Druck nicht explosionsartig aufbauen.schelm hat geschrieben: Brennstäbe völlig trocken - danach angeblich wieder KüWa eingebracht, ohne Dampfexplosion ?
Wie schon gesagt: Von hier aus ist die Situation schlecht zu beurteilen. Dampfexplosionen SIND eine betrachtete Gefahr in der Reaktorkonstruktion, insbesondere wenn ein "Tropfen" des geschmolzenen Kerns plötzlich ins Wasser fällt. Eine solche Gefahr kann prinzipiell ebenfalls bestehen, wenn der Druckbehälter "falsch" aufgefüllt wird. Aber "logisch zwingend" ist dies keinesfalls.
TEPCO hat mitegeteilt, dass Feuerlöschpumpen ("fire pumps") and das Notkühlsystem ("ECCS - emergency core cooling system") angeschlossen wurden (siehe die vor einiger Zeit von mir verlinkte Grafik). Sicherlich wäre es wünschenswert mehr Informationen zu bekommen. Und es ist auch richtig, dass TEPCO eine recht unrühmliche Vergangenheit hat, was die Informationspolitik betrifft. Wollen wir hoffen, dass in diesem Fall alles korrekt ist. Dass sie alledings gar nichts mitteilen ist zumindest nicht richtig.schelm hat geschrieben: technische Erläuterungen von Tepco, wie diese improvisierte Kühlung denn vollzogen wurde
Möglicherweise sind die Pumpen in einem der angrenzenden Gebäude untergebracht. Hier ein Photo der Anlage im Normalbetrieb:schelm hat geschrieben: Auf den aktuellen Hubschrauberaufnahmen - konzentriert man sich auf die unmittelbare Umgebung der Reaktoren, ist auch keinerlei diesbezüglich notwendiges Equipment zu erkennen, also - diverse externe Notstromaggregate, Pumpen und Leitungen/ Schläuche die hin zu den havarierten Blöcken führen. Da ist nichts ersichtlich - nur Trümmer.
http://www.bpp.com.pl/IMG/fukushima.jpg
Zu erkennnen ist mittig der Kühlwasser austritt und unten rechts vermutlich das Meerwasserbecken aus dem das Kühlwasser entnommen wird. Pumpsysteme würden sich folglich in diesem Bereich befinden und nicht in dem Bereich der in dem Hubschraubervideo zu sehen ist.
Woher hast du die Information, dass sie nicht fortgesetzt wird? Meines Wissens läuft die Kühlung nun ununterbrochen seit mehreren Tagen.schelm hat geschrieben: Wenn Tepco wie behauptet diese improvisierte Notkühlung von Reaktoren und / oder des Containments an sich, je durchgeführt hat - und urplötzlich Hubschrauber und Wasserwerfer zum Einsatz bringt, so fehlt eine Erklärung, warum die angeblich erfolgte improvisierte Kühlung nicht fortgesetzt wurde ?
Bedenke, die Hubschrauber und Löschfahrzeugaktionen dienen dem Auffüllen und Kühlen der Abklingbecken und nicht der Reaktorkerne.
Obeige Aussagen basieren natürlich alle auf der Annahme, dass die TEPCO aussagen im Wesentlichen richtig sind. Ich sehe aber nicht, was Falschinformationen der TEPCO nutzen würden. Früher oder später kommt das doch eh raus. Und um Zeitgewinnung geht es offenbar auch nicht, da ja gar ncihts unternommen wird, was Zeit benötigen würde (wie z.B. großflächige Evakuierungen).
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Re: Super - GAU in Japan ?
Perdedor schrieb :
Und meine Zweifel für den hier vorliegenden konkreten Fall, die begründete ich nun schon oft. Also nochmal : Ausgangspunkt meiner Zweifel ist die Tepco Meldung, Brennstäbe hätten völlig ( ! ) trocken gelegen - und wären danach wieder mit KüWa durch Wiederbefüllung bedeckt gewesen ( ! ) Wenn dies erfolgt wäre - sehr vorsichtig und in geringer jeweiligen Dosis - so könnte zwar eine sofortige Druckentlastung ( siehe entsprechenden Beitrag an Cat with a wip ) über den Suppression Pool und / oder Druckventile am Reaktor, eine zerstörerische Dampfexplosion verhindern, aber keinen Wasserstand ( !! ) erneut aufbauen - siehe Vergleich Wasserkocher, wenn man die Stromzufuhr nicht kappt und beständig das Heizelement mit geringen Wassermengen betröpfelt. Das weiter Energie erzeugte Heizelement wäre hier der Reaktorkern, der sofort alles verdampft, es sich Druck aufbaut, der wiederum abgelassen werden muß - u.s.w. von vorn. Wie sollte bei dem Temperaturniveau im Kern dann eine Kondensation des eingesprühten Wassers, welches sofort verdampft, erfolgen können ? Man könnte zwar kurzfristig Druck abbauen - aber nicht die hohen Temperaturen !
Freundliche Grüße, schelm
" Zerbröselt " = zerbrochen, geschmolzen.Wieso sollte das so sein? Sie können ja nicht explodieren. Sie könnten geschmolzen sein oder durch thermische Effekte zerbrochen, aber warum "zerbröselt"?
Oh, davon hört ich auch.Ich glaube du hast etwas falsche Vorstellungen von Dampfexplosionen. Diese werden hervorgerufen, wenn eine heiße Masse schnell in deutlich kältere Flüssigkeit eingebracht wird. Das Hochdruck Kernkühlsystem sprüht allerdings das Wasser in vergleichsweise geringen Mengen auf die heißen Brennstäbe. Der dabei entstehende Druck wird in der extra dafür eingebauten Kondensationskammer (suppression pool) abgebaut. Mit der Zeit füllt sich der Druckbehälter dann mit Wasser. Wenn dies langsam genug vor sich geht kann sich der Druck nicht explosionsartig aufbauen.

Und meine Zweifel für den hier vorliegenden konkreten Fall, die begründete ich nun schon oft. Also nochmal : Ausgangspunkt meiner Zweifel ist die Tepco Meldung, Brennstäbe hätten völlig ( ! ) trocken gelegen - und wären danach wieder mit KüWa durch Wiederbefüllung bedeckt gewesen ( ! ) Wenn dies erfolgt wäre - sehr vorsichtig und in geringer jeweiligen Dosis - so könnte zwar eine sofortige Druckentlastung ( siehe entsprechenden Beitrag an Cat with a wip ) über den Suppression Pool und / oder Druckventile am Reaktor, eine zerstörerische Dampfexplosion verhindern, aber keinen Wasserstand ( !! ) erneut aufbauen - siehe Vergleich Wasserkocher, wenn man die Stromzufuhr nicht kappt und beständig das Heizelement mit geringen Wassermengen betröpfelt. Das weiter Energie erzeugte Heizelement wäre hier der Reaktorkern, der sofort alles verdampft, es sich Druck aufbaut, der wiederum abgelassen werden muß - u.s.w. von vorn. Wie sollte bei dem Temperaturniveau im Kern dann eine Kondensation des eingesprühten Wassers, welches sofort verdampft, erfolgen können ? Man könnte zwar kurzfristig Druck abbauen - aber nicht die hohen Temperaturen !
Zum einen schlussfolgere ich das aus nicht erfolgenden Meldungen über Status / Ergebnisse. Zum anderen lagern im Block 4 die verbrauchten Brennelemente - gemeldet und zu sehen war heute jedoch ein Wasserwerfer, der Block 3 ( ! ) besprüht, oder ?Woher hast du die Information, dass sie nicht fortgesetzt wird? Meines Wissens läuft die Kühlung nun ununterbrochen seit mehreren Tagen.
Bedenke, die Hubschrauber und Löschfahrzeugaktionen dienen dem Auffüllen und Kühlen der Abklingbecken und nicht der Reaktorkerne.
Freundliche Grüße, schelm
Zuletzt geändert von schelm am Freitag 18. März 2011, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Gebannt blickt die Welt auf den Unglücksreaktor von Fukushima. Trotz der hohen Radioaktivität kämpfen mittlerweile über hundert Retter gegen den drohenden Super-GAU. Wie jetzt bekannt wurde, wollte die Betreiberfirma Tepco zunächst sämtliche Mitarbeiter aus der Todeszone abziehen. Doch Japans Regierungschef sprach ein Machtwort, schickte die Retter zurück in die Strahlenhölle!
Das Schicksal des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 steht weiter auf Messers Schneide. Ein zusätzliches Krisen-Kommando aus Technikern, Soldaten und Feuerwehrleuten soll unter extremer Strahlenbelastung die vier beschädigten Reaktoren abkühlen.
Am Montag soll Tepco aus Sorge um die Gesundheit seiner Mitarbeiter erwogen haben, alle Helfer vor Ort abzuziehen. Das berichtet die Zeitung „Mainichi Shimbun“.
Dem Bericht zufolge kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass es schwierig sein werde, das Kraftwerk nach den Explosionen und Bränden wieder unter Kontrolle zu bringen.
Regierungschef Naoto Kan habe diese Bitte jedoch zurückgewiesen. „Eine Abberufung ist unmöglich“, zitierte die Zeitung Kan. Und weiter: „Es geht nicht darum, ob Tepco kollabiert, es geht darum, ob Japan zusammenbricht.“
Ein namentlich nicht genannter Vertreter der Betreibergesellschaft sagte dem Blatt, dies bedeute, die Arbeiter sollten sich der Strahlung aussetzen und „sterben“.
http://www.bild.de/BILD/news/2011/03/18 ... oelle.html
Wenn man selbst weit weg ist kann man eine große Fresse riskieren.
Ob der Regierungschef auch selber mit anpacken würde?
Das Schicksal des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 steht weiter auf Messers Schneide. Ein zusätzliches Krisen-Kommando aus Technikern, Soldaten und Feuerwehrleuten soll unter extremer Strahlenbelastung die vier beschädigten Reaktoren abkühlen.
Am Montag soll Tepco aus Sorge um die Gesundheit seiner Mitarbeiter erwogen haben, alle Helfer vor Ort abzuziehen. Das berichtet die Zeitung „Mainichi Shimbun“.
Dem Bericht zufolge kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass es schwierig sein werde, das Kraftwerk nach den Explosionen und Bränden wieder unter Kontrolle zu bringen.
Regierungschef Naoto Kan habe diese Bitte jedoch zurückgewiesen. „Eine Abberufung ist unmöglich“, zitierte die Zeitung Kan. Und weiter: „Es geht nicht darum, ob Tepco kollabiert, es geht darum, ob Japan zusammenbricht.“
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http://www.bild.de/BILD/news/2011/03/18 ... oelle.html
Wenn man selbst weit weg ist kann man eine große Fresse riskieren.
Ob der Regierungschef auch selber mit anpacken würde?

Zuletzt geändert von Eiskalt am Freitag 18. März 2011, 16:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Ich kann das leider nicht ganz nachvollziehen. Könntest du deinen Punkt mal anhand von Formeln verdeutlichen?schelm hat geschrieben: Und meine Zweifel für den hier vorliegenden konkreten Fall, die begründete ich nun schon oft.
Selbstverständlich bilden sich auch am untergetauchten Brennstab noch Dampfblasen. Der Stab muss gar nicht soweit gekühlt werden, dass das Wasser nicht mehr verdampft. Gerade das Verdampfen entzieht dem Stab doch Wärme.
Im Gegenteil. Jeder Block hat ein eigenes Abklingbecken.schelm hat geschrieben: Zum einen schlussfolgere ich das aus nicht erfolgenden Meldungen über Status / Ergebnisse. Zum anderen lagern im Block 4 die verbrauchten Brennelemente - gemeldet und zu sehen war heute jedoch ein Wasserwerfer, der Block 3 ( ! ) besprüht, oder ?
Und in JEDEM Abklingbecken befinden sich Brennelemente. Am Block 3 sogar die gefährlicheren MOX Elemente. Daher die Fokussierung.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Es geht tatsächlich um die zukunft Japans und nicht um die von Tepco.JamesDean » Fr 18. Mär 2011, 16:24 hat geschrieben:Gebannt blickt die Welt auf den Unglücksreaktor von Fukushima. Trotz der hohen Radioaktivität kämpfen mittlerweile über hundert Retter gegen den drohenden Super-GAU. Wie jetzt bekannt wurde, wollte die Betreiberfirma Tepco zunächst sämtliche Mitarbeiter aus der Todeszone abziehen. Doch Japans Regierungschef sprach ein Machtwort, schickte die Retter zurück in die Strahlenhölle!
Das Schicksal des havarierten Atomkraftwerks Fukushima 1 steht weiter auf Messers Schneide. Ein zusätzliches Krisen-Kommando aus Technikern, Soldaten und Feuerwehrleuten soll unter extremer Strahlenbelastung die vier beschädigten Reaktoren abkühlen.
Am Montag soll Tepco aus Sorge um die Gesundheit seiner Mitarbeiter erwogen haben, alle Helfer vor Ort abzuziehen. Das berichtet die Zeitung „Mainichi Shimbun“.
Dem Bericht zufolge kam das Unternehmen zu dem Schluss, dass es schwierig sein werde, das Kraftwerk nach den Explosionen und Bränden wieder unter Kontrolle zu bringen.
Regierungschef Naoto Kan habe diese Bitte jedoch zurückgewiesen. „Eine Abberufung ist unmöglich“, zitierte die Zeitung Kan. Und weiter: „Es geht nicht darum, ob Tepco kollabiert, es geht darum, ob Japan zusammenbricht.“
Ein namentlich nicht genannter Vertreter der Betreibergesellschaft sagte dem Blatt, dies bedeute, die Arbeiter sollten sich der Strahlung aussetzen und „sterben“.
http://www.bild.de/BILD/news/2011/03/18 ... oelle.html
Wenn man selbst weit weg ist kann man eine große Fresse riskieren.
Ob der Regierungschef auch selber mit anpacken würde?
Übrigens ist Japan keine Diktatur. Dort kann niemand gegen seinen Willen gezwungen werden, sein Leben für die Gemeinschaft zu riskieren.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Alles durchaus richtig.adal » Fr 18. Mär 2011, 17:07 hat geschrieben: Es geht tatsächlich um die zukunft Japans und nicht um die von Tepco.
Übrigens ist Japan keine Diktatur. Dort kann niemand gegen seinen Willen gezwungen werden, sein Leben für die Gemeinschaft zu riskieren.
Trotzdem sind diese Sprüche schon hart.
Und ein gewisser Druck seitens der japanischen Lebensart ist sicher nicht zu leugnen.
Ich frage mich ob der Kerl auch selber reingehen würde.
Das sind eher die Momente in dehnen ein Regierungschef vor den Arbeitern knien müsste und BITTEN das sie weitermachen.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Perdedor schrieb :
Siehe obigen Link :
http://de.wikipedia.org/wiki/WasserdampfIch kann das leider nicht ganz nachvollziehen. Könntest du deinen Punkt mal anhand von Formeln verdeutlichen?
Im Normalbetrieb ja auch kein Thema - da sind die Brennstäbe von ausreichend Wasser bereits umgeben, welches die entsprechende Energie der Brennstäbe aufnehmen kann, teilweise verdampft, der Dampf für den Turbinenbetrieb abgeführt - und neues Speisewasser den Reaktordruckverhältnissen angepasst, eingespeist wird. Einen bereits 1000 oder mehr grädigen Kern ( dessen Stäbe lt. Tepco bei der Not - Pumpen Panne 2h angeblich völlig trocken lag ! ) mit kaltem KüWa aus dem Meer zu " besprühen " .. dürfte aber nur Dampf erzeugen, welcher einen extremen Überdruck im Kern aufbaut, wird er nicht adäquat abgeführt, aber keinen neuen Wasserstand aufbaut. Würde man größere Wassermengen auf den heißen Kern verbringen, dürfte die Dampfexplosion erfolgen, da die entstehende Dampfmenge nicht ausreichend entweichen könnte. Ansonsten dürfte alles verdampfen, dem Kern kaum zwischenzeitlich soviel Wärme entziehen, so dass sich bei gleichzeitiger Druckentlastung ein Wasserstand aufbauen Könnte. Damit wurde ja auch imho begründet, im Falle trockenliegender Stäbe alternativ das komplette Containment ( also außerhalb des Kerns ) zu fluten, die Stäbe sich selbst zu überlassen, nur noch die Stahlhülle zu kühlen, um ein Durchfressen zu verhindern.Selbstverständlich bilden sich auch am untergetauchten Brennstab noch Dampfblasen. Der Stab muss gar nicht soweit gekühlt werden, dass das Wasser nicht mehr verdampft. Gerade das Verdampfen entzieht dem Stab doch Wärme.
Siehe obigen Link :
Freundliche Grüße, schelmOberhalb des kritischen Punktes (374,12 °C / 221,2 bar) sind Wasserdampf und flüssiges Wasser in ihrer Dichte nicht mehr voneinander zu unterscheiden, weshalb dieser Zustand als „überkritisch“ bezeichnet wird. Unterhalb des kritischen Punktes ist der Wasserdampf folglich „unterkritisch“, wobei er sich in einem Gleichgewicht mit dem flüssigen Wasser befindet. Wird er in diesem Bereich nach dem vollständigen Verdampfen der Flüssigkeit über die zugehörige Verdampfungstemperatur weiter erwärmt, so entsteht „überhitzter Dampf“. Diese Form des Dampfes enthält keine Wassertröpfchen mehr und ist in ihrem physikalischen Verhalten ebenfalls ein Gas und nicht sichtbar
Zuletzt geändert von schelm am Freitag 18. März 2011, 17:20, insgesamt 1-mal geändert.
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
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Re: Super - GAU in Japan ?
Warum wird hier eigentlich die Bild-"Zeitung" zitiert und auch noch als Diskussionsgrundlage genommen?
Geht es nicht seriös?

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