Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

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Thomas I
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Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Thomas I »

" Ex-NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) hat die „Maßlosigkeit“ der Privilegierten und Reichen ge­geißelt. Parallelgesellschaften existierten nicht nur am un­teren Ende, sondern auch an der Spitze der Einkommenspyramide. [...]
Die Gesellschaft sei nicht gefährdet durch Rechts- oder Linksausleger, sondern durch die Protagonisten des Systems selbst. „Es sind die Privilegierten, die durch Maßlosigkeit, den mangelnden Sinn für Ba­lance und Proportionen, durch eine Bereicherungsmentalität an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. Ihnen fehlt der Sinn für soziale Bündnisse nach unten, um Verlierer zu integrieren“, so Steinbrück.
[...]Die Menschen in der Oberschicht müssten erkennen, „dass ihre übersteigerten Ge­winnerwartungen zur Zerstörung der Marktwirtschaft führen. Und dass ihre persönliche Einkommensentwicklung so nicht weiterlaufen kann.“ Ge­meinwohlorientierung könne man aber nicht durch Gesetze verordnen. „Das geht nur durch eine breite Debatte“, so der Sozialdemokrat."
http://www.derwesten.de/nachrichten/Ste ... 22597.html

Mal abgesehen das aus dem Text nicht ganz klar wird ab wo Herr Steinbrück schon von Oberschicht redet - sind das alle Besserverdienden oder, da er ja von Einkommensentwicklung die so nicht weiterlaufen kann fabuliert nur die Vorstände grosser Unternehmen, Spitzenbanker und Spitzenfußballer - mal wieder typisch SPD:

Das dem Staat nun das Geld fehlt liegt natürlich nicht daran, dass dieser Staat jahelang das Geld für unnötige Zuckerli im Sozialstaat rausgeworfen hat (begonnen durch eine SPD-Regierung in den 1970ern), dass dieser Staat jahrelang eine verfehlte Einwanderungs- und Integrationspolitik betrieben hat an der jede Kritik als Faschismus abgekanzelt wurde (auch und gerade von Seiten der SPD), dass dieser Staat sich irrsinnige Unsinnsprojekte in der Infrastruktur (z.B. der Leber-Plan benannt nach dem initiierenden SPD-Minister) erlaubte die noch durch massive und immer weiter ausufernde Bürokratie immer teurer wurden und immer länger dauerten - wobei Bürokratie-Abbau nur ein nettes Schlagwort blieb( auch unter Regierungen der SPD) - nein, das liegt natürlich daran, dass die bösen Bonzen nicht genug von ihrem Geld abgeben wollen.

Auf die Idee dass die "bösen Bonzen" das genauso sehen wie die Masse der normalen Bürger und zwar so (Zitat Steinbrück) "Die Menschen entwickeln nur noch wenig Sympathie für Politiker, die parteipolitisch als sehr selbstbezogen wahrgenommen werden und darüber ihre Realitätswahrnehmung einschränken. Die politische Klasse wird teilweise als dumpfbackig wahrgenommen.“ und deshalb auch wenig Lust verspüren ein "weiter so wie bisher nur mit anderen Worten und Statistiken" - und von einer notwendigen grossen Reformidee oder auch nur -bereitschaft ist bei der SPD da auch nichts zu spüren - mit den Ergebnissen ihrer Arbeitsleistung zu finanzieren, das sieht er nicht.

Die Frage ist doch eher - mal überspitzt ausgedrückt: Warum steht das Land eigentlich heute so da, dass die Armen keinen Sinn darinne sehen sich um Arbeit zu bemühen, die Migranten keinen Sinn darinne sich zu integrieren und die Gutverdienenden keinen darinne Steuern zu zahlen?

Hat das vielleicht etwas mit der Politik und da insbesondere den beiden Volksparteien SPD und CDU zu tun?


Man kann das natürlich auch einfach als einen weiteren erbärmliche und feigen Versuch aus den Reihen der SPD sehen von den ungeliebten Sozialreformen der Schröder-Ära abzulenken.
Vielleicht wird das die neue Dolchstoßlegende der SPD angesichts dessen das im Frühjahr in den ersten Ländern nun Grün-Rot möglich zu sein scheint:
"Haben wir ja garnicht gewollt, aber die bösen Reichen haben uns eben dazu gezwungen weil ihnen der Sinn für soziale Bündnisse nach unten fehlt..."
Zuletzt geändert von Thomas I am Montag 20. September 2010, 23:15, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

Thomas I » Mo 20. Sep 2010, 21:46 hat geschrieben:...

Man kann das natürlich auch einfach als einen weiteren erbärmliche und feigen Versuch aus den Reihen der SPD sehen von den ungeliebten Sozialreformen der Schröder-Ära abzulenken.
Jup, genauso sehe ich das. SPD hat fertig und muss nun irgendwas simulieren, von dem sie glaubt, es würde als "sozialdemokratisch" wahrgenommen.
Vielleicht wird das die neue Dolchstoßlegende der SPD angesichts dessen das im Frühjahr in den ersten Ländern nun Grün-Rot möglich zu sein scheint:
"Haben wir ja garnicht gewollt, aber die bösen Reichen haben uns eben dazu gezwungen weil ihnen der Sinn für soziale Bündnisse nach unten fehlt..."
Bislang klang es eher wie bspw: "Wir konnten doch nicht wissen, dass die Arbeitgeber unsere arbeitnehmerfeindlichen Gesetze auch ausnutzen würden." Tatsächlich saß Clement nach seiner Amtszeit, in der er arbeitnehmerfeindliche Gesetze durchgedrückt hat, bei Deutscher Industrie Service (DIS) im Aufsichtsrat und noch bei adecco im Vorstand. "Zwang" wäre also nicht mein Wort der Wahl.
Zuletzt geändert von Marmelada am Montag 20. September 2010, 23:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von schelm »

Thomas I schrieb :
Die Frage ist doch eher - mal überspitzt ausgedrückt: Warum steht das Land eigentlich heute so da, dass die Armen keinen Sinn darinne sehen sich um Arbeit zu bemühen, die Migranten keinen Sinn darinne sich zu integrieren und die Gutverdienenden keinen darinne Steuern zu zahlen?
In der DDR hatten wir ( ihr auch ? ) dafür einen zünftigen Spruch :

" Hier macht jeder was er will, keiner was er soll - und alle machen mit " :D :thumbup:

Freundliche Grüße, schelm
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Thomas I »

schelm » Mo 20. Sep 2010, 23:33 hat geschrieben:Thomas I schrieb :

In der DDR hatten wir ( ihr auch ? ) dafür einen zünftigen Spruch :

" Hier macht jeder was er will, keiner was er soll - und alle machen mit " :D :thumbup:

Freundliche Grüße, schelm
In der DDR gab es ja auch gute Gründe die "Schnauze voll" zu haben.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von yogi61 »

Peer Steinbrück hat ein Buch geschrieben und das wird jetzt irgendwann veröffentlicht. In der Sache hat er natürlich recht,nur steht es ihm als einer der Totengräber der Sozialdemokratie wohl kaum zu Kritik zu äussern.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

yogi61 » Di 21. Sep 2010, 08:24 hat geschrieben:Peer Steinbrück hat ein Buch geschrieben und das wird jetzt irgendwann veröffentlicht. In der Sache hat er natürlich recht,nur steht es ihm als einer der Totengräber der Sozialdemokratie wohl kaum zu Kritik zu äussern.
...und um sein buch zu verkaufen, was für einen grellen skandal dürfen wir von ihm erwarten?
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 09:06 hat geschrieben:
...und um sein buch zu verkaufen, was für einen grellen skandal dürfen wir von ihm erwarten?
Er sollte auf den fahrenden Zug des Gewinners aufspringen und laut über die Genetik von Besserverdienenden nachdenken.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

Marmelada » Di 21. Sep 2010, 09:11 hat geschrieben:Er sollte auf den fahrenden Zug des Gewinners aufspringen und laut über die Genetik von Besserverdienenden nachdenken.
Das wäre wohl das naheliegendste. Aber, vielleicht kaufen die leute dann aus versehen das falsche buch?
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von yogi61 »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 09:06 hat geschrieben:
...und um sein buch zu verkaufen, was für einen grellen skandal dürfen wir von ihm erwarten?
Von Peer Steinbrück? Da darf man wohl keinen Skandal erwarten,aber trotzdem bleibt es ihm unbenommen,über das System nachzudenken und er hat in der letzten Ausgabe der "Welt am Sonntag" erklärt,dass er sich von Teilen der Finanzbranche "verarscht" fühlt und dieses Gefühl teilen sicher auch eine ganze Reihe der Bürger dieses Landes.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 09:13 hat geschrieben:
Das wäre wohl das naheliegendste. Aber, vielleicht kaufen die leute dann aus versehen das falsche buch?
Oh, stimmt ja.

Er braucht also einen ganz eigenen Buchverkaufankurbelungsskandal. Etwas Innovatives. Schwierig, schwierig...

yogi61 » Di 21. Sep 2010, 10:04 hat geschrieben:
Von Peer Steinbrück? Da darf man wohl keinen Skandal erwarten,aber trotzdem bleibt es ihm unbenommen,über das System nachzudenken und er hat in der letzten Ausgabe der "Welt am Sonntag" erklärt,dass er sich von Teilen der Finanzbranche "verarscht" fühlt und dieses Gefühl teilen sicher auch eine ganze Reihe der Bürger dieses Landes.
Bisschen spät, über das System nachzudenken, nachdem man sich mit ihm gemein gemacht hat. Wie es der Zufall will, fühle ich mich auch von den Asozialdemokraten verarscht. Umso mehr, wenn sie jetzt so tun, als fielen sie aus allen Wolken über den Umstand, dass es bei der Bevölkerung nicht sooo gut ankommt, wenn man Politik gegen sie und für libaralisierte Finanzmärkte macht. Oder sind die aufrichtig so dumm?
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von yogi61 »

Marmelada » Di 21. Sep 2010, 10:13 hat geschrieben:Oh, stimmt ja.

Er braucht also einen ganz eigenen Buchverkaufankurbelungsskandal. Etwas Innovatives. Schwierig, schwierig...


Bisschen spät, über das System nachzudenken, nachdem man sich mit ihm gemein gemacht hat. Wie es der Zufall will, fühle ich mich auch von den Asozialdemokraten verarscht. Umso mehr, wenn sie jetzt so tun, als fielen sie aus allen Wolken über den Umstand, dass es bei der Bevölkerung nicht sooo gut ankommt, wenn man Politik gegen sie und für libaralisierte Finanzmärkte macht. Oder sind die aufrichtig so dumm?
Wenn die SPD Fehler bekennt,ist doch nichts dagegen einzuwenden. Der damalige Kurs der SPD war den Machtverhältnissen in der Partei und Fraktionsspitze geschuldet und das muss man ehrlich aufarbeiten. Ich halte Peer Steinbrück auch nicht für den Kämpfer der Witwen und Waisen,aber wenn er Fehler und Fehleinschätzungen sieht,dann ist er zumindest schon weiter als Müntefering und Clement.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

yogi61 » Di 21. Sep 2010, 10:26 hat geschrieben:
Wenn die SPD Fehler bekennt,ist doch nichts dagegen einzuwenden. Der damalige Kurs der SPD war den Machtverhältnissen in der Partei und Fraktionsspitze geschuldet und das muss man ehrlich aufarbeiten. Ich halte Peer Steinbrück auch nicht für den Kämpfer der Witwen und Waisen,aber wenn er Fehler und Fehleinschätzungen sieht,dann ist er zumindest schon weiter als Müntefering und Clement.
Was der spd-wähle will, ist keine partei, die alle paar jahre ihr fähnchen neu nach dem wind hängt.

Sollte die partei tatsächlich zu ihren alten zielen zurückgefunden haben, dann sollte man das nicht nur an irgendeinem buch erkennen können.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von NMA »

Schmidt und Schröder haben auch "arbeiterfeindliche" Regelungen/Gesetze durchgesetzt, welche sich jetzt als richtig rausstellen.
Geringfüge Beschäftigungen sind besser als gar keine.

Er hat doch recht, wenn er sagt "Parallelgesellschaften existierten nicht nur am unteren Ende, sondern auch an der Spitze der Einkommenspyramide." Starke Schultern, die nicht einsehen wollen, den Schwachen zu helfen. Noch schlimmer: Freilich sind unverantwortliche Investmentbanker viel asozialer als das bildungsfernste Gesocks aus untersten Schichten: Denn sie richten viel mehr Schaden für das Allgemeinwohl an als Zweitere.

Ich werde mir demnächst Steinbrück mal auf seiner derzei laufenden Buchvorstellungstour genauer ansehen. Ich hielt ihn immer für relativ kompetent und integer.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

yogi61 » Di 21. Sep 2010, 10:26 hat geschrieben:
Wenn die SPD Fehler bekennt,ist doch nichts dagegen einzuwenden. Der damalige Kurs der SPD war den Machtverhältnissen in der Partei und Fraktionsspitze geschuldet und das muss man ehrlich aufarbeiten. Ich halte Peer Steinbrück auch nicht für den Kämpfer der Witwen und Waisen,aber wenn er Fehler und Fehleinschätzungen sieht,dann ist er zumindest schon weiter als Müntefering und Clement.
Dann sind mir Müntefering und Clement lieber. Es bedeutet nämlich, dass sie ihren Scheiß auch wirklich glauben, selbst aus der Oppositionsrolle heraus. So weiß man, woran man ist. Der Wähler weiß es.

Einem Steinbrück fällt es just nach dem Machtverlust auf, dass "Fehler" gemacht wurden. Zuvor war er zu der Erkenntnis nicht in der Lage. So so. Wir können heute eine Wette eingehen. Sollten die Asozialdemokraten wieder an die Macht kommen, werden Leute wie Steinbrück mit Leuten wie Müntefering da weitermachen, wo sie mit Schröder aufgehört haben. Nicht die selben Personen, aber die selbe Partei - die Asozialdemokraten.
Zuletzt geändert von Marmelada am Dienstag 21. September 2010, 10:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von NMA »

Bisschen spät, über das System nachzudenken, nachdem man sich mit ihm gemein gemacht hat. Wie es der Zufall will, fühle ich mich auch von den Asozialdemokraten verarscht. Umso mehr, wenn sie jetzt so tun, als fielen sie aus allen Wolken über den Umstand, dass es bei der Bevölkerung nicht sooo gut ankommt, wenn man Politik gegen sie und für libaralisierte Finanzmärkte macht. Oder sind die aufrichtig so dumm?
Die Folgen waren damals in diesem Ausmaß nicht abuzsehen, es gab damals gute Gründe anzunehmen, das diese Liberalisierungen den Arbeitsmarkt ankurbeln könnten/sollten. Außerdem wäre die Liberalisierung, wäre es nach der Nase anderer gegangen, weitaus kompromisloser ausgefallen.
Wie gesagt, hinterher ist man immer klüger und man tut sich mit der Kritik all zu leicht.

Was ist denn dann eine Union, die nur pro Atomlobby entscheidet? Die antichristliche demokratische Union? "Asozialdemokraten" ist jedenfalls weit über das Ziel hinausgeschossen, wirklich ungerecht gegenüber einer Partei, die weitaus häufiger als die Konkurrenz sich gezwungen sah, Drecksarbeit zu leisten (oder was glaubst Du, warum in den 90ern überhaupt nichts passiert ist?), seit weit über 100 Jahren. Wo gehobelt wird fallen Späne und wer arbeitet macht Fehler. Das ist nicht asozial. Das ist verantwortungsvoll.
Zuletzt geändert von NMA am Dienstag 21. September 2010, 10:44, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von yogi61 »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 10:31 hat geschrieben:
Was der spd-wähle will, ist keine partei, die alle paar jahre ihr fähnchen neu nach dem wind hängt.

Sollte die partei tatsächlich zu ihren alten zielen zurückgefunden haben, dann sollte man das nicht nur an irgendeinem buch erkennen können.
Das kann man auch nicht an einem Buch festmachen,da Steinbrück im Moment keine Rolle in der SPD spielt,viel wichtiger ist der zukünftige Kurs der Spitze und ob man endlich auf weite Teile der Basis hört.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

Nein, vor der unsichtbaren Hand wurde auch schon damals gewarnt. Wer das tat, wurde als Reformbremser gebrandmarkt oder gar in die Kommunisten-Ecke gestellt. Zumeist gingen diese Warnungen im allgmeinen Jubel über dich ach so tolle Liberalisierung unter und verhallten ungehört.

yogi61 » Di 21. Sep 2010, 10:42 hat geschrieben:
Das kann man auch nicht an einem Buch festmachen,da Steinbrück im Moment keine Rolle in der SPD spielt,viel wichtiger ist der zukünftige Kurs der Spitze und ob man endlich auf weite Teile der Basis hört.
Kann man bei der verbliebenen Basis überhaupt noch von "weiten Teilen" sprechen? :D
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von yogi61 »

Marmelada » Di 21. Sep 2010, 10:45 hat geschrieben:Nein, vor der unsichtbaren Hand wurde auch schon damals gewarnt. Wer das tat, wurde als Reformbremser gebrandmarkt oder gar in die Kommunisten-Ecke gestellt. Zumeist gingen diese Warnungen im allgmeinen Jubel über dich ach so tolle Liberalisierung unter und verhallten ungehört.


Kann man bei der verbliebenen Basis überhaupt noch von "weiten Teilen" sprechen? :D
Das kann man.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

yogi61 » Di 21. Sep 2010, 10:46 hat geschrieben:
Das kann man.
http://www.ag-sozialdemokraten.de/categ ... erklaerung

:thumbup:

Dass die ihre Treffen in einer Telefonzelle veranstalten, halte ich übrigens für ein böses Gerücht! :mad:
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von schelm »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 09:06 hat geschrieben:
...und um sein buch zu verkaufen, was für einen grellen skandal dürfen wir von ihm erwarten?
Für den Anfang würden Okkupationspläne gegen die Schweiz genügen, um den damals begonnenen Streit mit der Schweiz zu beenden und die Steuermilliarden heim ins Reich zu holen ..... :D

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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

schelm » Di 21. Sep 2010, 10:58 hat geschrieben: Für den Anfang würden Okkupationspläne gegen die Schweiz genügen, um den damals begonnenen Streit mit der Schweiz zu beenden und die Steuermilliarden heim ins Reich zu holen ..... :D

Freundliche Grüße, schelm
Das mag dir gerecht werden, nicht aber der spd. Gleichwohl: danke für deinen beitrag.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von schelm »

Nun gut, man könnte ja auch Wirtschaftssanktionen postulieren ...
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

schelm » Di 21. Sep 2010, 11:04 hat geschrieben:Nun gut, man könnte ja auch Wirtschaftssanktionen postulieren ...
Was du nicht verstehst:
Sozialdemokraten sind keine chauvinistischen deppen. Diese deppen zählen auch nicht wirklich zu ihren wählern. Deswegen ist diese stossrichtung für sie ungeeignet.

Anders ausgedrückt, solange die SPD nicht auf alt-nazi-kurs einschwenkt, wirst du sie nie verstehen. Versuchs erst gar nicht!

Erzähl uns lieber was vom thilo und seinen uckermärcker gen-geschädigten.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von schelm »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 11:21 hat geschrieben:
Erzähl uns lieber was vom thilo und seinen uckermärcker gen-geschädigten.
Na gut, tu ich doch gern. ;)

Thilo ist Mitglied der SPD ...

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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

schelm » Di 21. Sep 2010, 11:35 hat geschrieben: Na gut, tu ich doch gern. ;)

Thilo ist Mitglied der SPD ...

Freundliche Grüße, schelm
Gut erkannt! :thumbup:

Und, was hat er zu steinbrücks aussagen gemeint?
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Thomas I »

Killing Joke » Di 21. Sep 2010, 10:39 hat geschrieben:
Die Folgen waren damals in diesem Ausmaß nicht abuzsehen, es gab damals gute Gründe anzunehmen, das diese Liberalisierungen den Arbeitsmarkt ankurbeln könnten/sollten.
Haben sie ja auch. Das allerdings Teile der Gesetzgebung - Stichwort Zeitarbeit - Murks waren und sind wurde auch damals schon deutlich geäußert.
Die Masse an Unzufriedenheit und Stimmenverluste für die SPD haben nämlich weder Hartz IV noch andere Reformen verursacht sondern die verkorkste Gesetzgebung zur Leiharbeit und insbesondere zur Bezahlung der Leiharbeiter.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Tantris »

Thomas I » Di 21. Sep 2010, 12:49 hat geschrieben:
Haben sie ja auch. Das allerdings Teile der Gesetzgebung - Stichwort Zeitarbeit - Murks waren und sind wurde auch damals schon deutlich geäußert.
Die Masse an Unzufriedenheit und Stimmenverluste für die SPD haben nämlich weder Hartz IV noch andere Reformen verursacht sondern die verkorkste Gesetzgebung zur Leiharbeit und insbesondere zur Bezahlung der Leiharbeiter.
Es soll spd-wähler geben, die keine leiharbeiter sind.

Nein, das desaster der spd rührt von ihrem fähnchen-in-den-neoliberalen-wind-hängen her.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Marmelada »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 12:51 hat geschrieben:
Es soll spd-wähler geben, die keine leiharbeiter sind. ...
Gibt auch Nicht-Leiharbeitnehmer, die unangenehm von Leiharbeit betroffen sind. In manchen Betrieben besteht die Belegschaft mindestens zur Hälfte aus Leiharbeitnehmern, ein permanentes Kommen und Gehen. Ständig müssen mehrere Leute neu eingearbeitet werden. Das stört konkret die Betriebsabläufe (was offenbar nicht bis zu den Personalern in den oberen Etagen durchdringt), das Betriebsklima leidet erheblich und über den Festangestellten schwebt ständig die Gefahr, durch eine Zeitarbeitskraft ersetzt zu werden.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von yogi61 »

Die besten Tipps für die SPD kommen auch meist aus den Reihen der Unions und FDP-Anhänger,Kunststück. ;)
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Thomas I »

Tantris » Di 21. Sep 2010, 12:51 hat geschrieben:
Es soll spd-wähler geben, die keine leiharbeiter sind.

Nein, das desaster der spd rührt von ihrem fähnchen-in-den-neoliberalen-wind-hängen her.
Es soll Leute geben die Ahnung von den Gesetzen haben ofder zumindest deren Folgen kennen und wissen wie das gerade beim Thema Leiharbeiter auch Menschen die nicht Leiharbeiter sind und waren betrafen und betrifft.
Das Desaster rührt wohl auch von Ewiggestrigen her die jede Reform ablehnten und daher jeden Fehler massiv propagandistisch aufblähten - oft ohne eigentlich eine konkrete Ahnung zu haben worum es ging und geht.
Dein Beitrag ist da ein sehr schönes Beispiel für.
Zuletzt geändert von Thomas I am Dienstag 21. September 2010, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von NMA »

Die größte Schwäche der Demokratie ist, dass Demokraten abgewählt werden, wenn sie notwendige unangenehme Entscheidungen treffen. Der Wähler wirft der Politik Verantwortungslosigkeit vor, will aber gleichzeitig nur gebauchpinselt werden, koste es, was es wolle...Die Lobbymacht der unorganisierten Wählermasse ist je nach Politikfeld und Einzelfall manchmal schwächer, manchmal gleich stark und manchmal viel stärker als die der meisten Verbände oder den daran hängenden Wählergruppen. Solange der Wähler dies nicht nutzt, braucht er nicht rummjammern, die Lobbyisten würden Wahlen obsoletieren.

Wenn wir also keine schwachen Asozialdemokraten mehr haben wollen, holen wir uns halt wieder eine Regierung zurück, die nicht abgewählt werden kann. Die kann dann wenigstens ungestört durchziehen was notwendig ist. Die Liste wäre lang...
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Gretel »

Thomas I » Mo 20. Sep 2010, 20:46 hat geschrieben:" Ex-NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) hat die „Maßlosigkeit“ der Privilegierten und Reichen ge­geißelt. Parallelgesellschaften existierten nicht nur am un­teren Ende, sondern auch an der Spitze der Einkommenspyramide. [...]
Die Gesellschaft sei nicht gefährdet durch Rechts- oder Linksausleger, sondern durch die Protagonisten des Systems selbst. „Es sind die Privilegierten, die durch Maßlosigkeit, den mangelnden Sinn für Ba­lance und Proportionen, durch eine Bereicherungsmentalität an dem Ast sägen, auf dem sie sitzen. Ihnen fehlt der Sinn für soziale Bündnisse nach unten, um Verlierer zu integrieren“, so Steinbrück.
[...]Die Menschen in der Oberschicht müssten erkennen, „dass ihre übersteigerten Ge­winnerwartungen zur Zerstörung der Marktwirtschaft führen. Und dass ihre persönliche Einkommensentwicklung so nicht weiterlaufen kann.“ Ge­meinwohlorientierung könne man aber nicht durch Gesetze verordnen. „Das geht nur durch eine breite Debatte“, so der Sozialdemokrat."
http://www.derwesten.de/nachrichten/Ste ... 22597.html

Mal abgesehen das aus dem Text nicht ganz klar wird ab wo Herr Steinbrück schon von Oberschicht redet - sind das alle Besserverdienden oder, da er ja von Einkommensentwicklung die so nicht weiterlaufen kann fabuliert nur die Vorstände grosser Unternehmen, Spitzenbanker und Spitzenfußballer - mal wieder typisch SPD:

Das dem Staat nun das Geld fehlt liegt natürlich nicht daran, dass dieser Staat jahelang das Geld für unnötige Zuckerli im Sozialstaat rausgeworfen hat (begonnen durch eine SPD-Regierung in den 1970ern), dass dieser Staat jahrelang eine verfehlte Einwanderungs- und Integrationspolitik betrieben hat an der jede Kritik als Faschismus abgekanzelt wurde (auch und gerade von Seiten der SPD), dass dieser Staat sich irrsinnige Unsinnsprojekte in der Infrastruktur (z.B. der Leber-Plan benannt nach dem initiierenden SPD-Minister) erlaubte die noch durch massive und immer weiter ausufernde Bürokratie immer teurer wurden und immer länger dauerten - wobei Bürokratie-Abbau nur ein nettes Schlagwort blieb( auch unter Regierungen der SPD) - nein, das liegt natürlich daran, dass die bösen Bonzen nicht genug von ihrem Geld abgeben wollen.

Auf die Idee dass die "bösen Bonzen" das genauso sehen wie die Masse der normalen Bürger und zwar so (Zitat Steinbrück) "Die Menschen entwickeln nur noch wenig Sympathie für Politiker, die parteipolitisch als sehr selbstbezogen wahrgenommen werden und darüber ihre Realitätswahrnehmung einschränken. Die politische Klasse wird teilweise als dumpfbackig wahrgenommen.“ und deshalb auch wenig Lust verspüren ein "weiter so wie bisher nur mit anderen Worten und Statistiken" - und von einer notwendigen grossen Reformidee oder auch nur -bereitschaft ist bei der SPD da auch nichts zu spüren - mit den Ergebnissen ihrer Arbeitsleistung zu finanzieren, das sieht er nicht.



Hat das vielleicht etwas mit der Politik und da insbesondere den beiden Volksparteien SPD und CDU zu tun?


Man kann das natürlich auch einfach als einen weiteren erbärmliche und feigen Versuch aus den Reihen der SPD sehen von den ungeliebten Sozialreformen der Schröder-Ära abzulenken.
Vielleicht wird das die neue Dolchstoßlegende der SPD angesichts dessen das im Frühjahr in den ersten Ländern nun Grün-Rot möglich zu sein scheint:
"Haben wir ja garnicht gewollt, aber die bösen Reichen haben uns eben dazu gezwungen weil ihnen der Sinn für soziale Bündnisse nach unten fehlt..."

[...]
Die bösen 70-er, als noch "überflüssige Zuckerli" an den Sozialstaat verteilt wurden, sind leider vorbei:
Vom neuen Hypo - Skandal hat man ja schon gehört, aber welch Peanuts: Brady Dougan, Chef der Credit Suisse, hat gerade 71 Millionen Schweizer Franken (ca. 50 Millionen Euro) an Bonuszahlungen erhalten.

Und was hast Du Experte gegen den Leber-Plan?

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46050021.html

Zur Erinnerung: Die SPD ist jetzt in der Opposition.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Mittwoch 22. September 2010, 18:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von adal »

Thomas I » Di 21. Sep 2010, 12:01 hat geschrieben:Das Desaster rührt wohl auch von Ewiggestrigen her die jede Reform ablehnten
Auch. Wobei der typisch deutsche Reformstau weniger der strukturkonservativen "Sozialmafia" als unserem politischen System geschuldet ist.

Wir haben aber auch ein systemisches Problem mit den Leuten, die Wein saufen und Wasser predigen: Um genau zu sein mit deren ungesunden Gewinnerwartungen am Kapitalmarkt, gegen die wir auf nationaler Ebene kaum etwas machen können. Und den systemischen Punkt spricht Steinbrück an. Du hast ihn geflissentlich überlesen.
Zuletzt geändert von adal am Dienstag 21. September 2010, 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von NMA »

@ Marmelada

Ich habe mir gestern Steinbrück live angesehen, auf seiner Buchvorstellungstour. Er hat zugegeben, dass man sich damals zu Beginn der Regierungszeit von Rot-Grün der Sache nicht mehr oppositionsbequem versperren konnte und sich eben auch endlich sozialdemokratischerseits vom Liberalisierungsglauben hat verführen lassen, nachdem man Jahrzehnte lang einigermaßen alleine da stand mit dem Widerstand gegen z.B. dem Thatcherismus, der solche Liberalisierungen bereits viel früher und viel drastischer gefordert hatte. Er verwies darauf, dass die Medien auch seit Jahrzehnten auf sozialdemokratische Spielverderber eingehauen haben indem sie gebetsmühlenartig von den regelnden Kräften des freien Marktes und auf die unnötig und störend bremsende Wirkung einer zu behäbigen Politik schwadroniert haben.

Er weiss heute, dass es ein Fehler war, freilich auch, dass er mit dieser Erkenntnis nicht alleine ist.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Thomas I »

Gretel » Di 21. Sep 2010, 14:36 hat geschrieben: Die bösen 70-er, als noch "überflüssige Zuckerli" an den Sozialstaat verteilt wurden, sind leider vorbei:
Vom neuen Hypo - Skandal hat man ja schon gehört, aber welch Peanuts: Brady Dougan, Chef der Credit Suisse, hat gerade 71 Millionen Schweizer Franken (ca. 50 Millionen Euro) an Bonuszahlungen erhalten.
Das ist das Problem der Schweiz und der Aktionäre dieser Bank. Zahlungen an einheimische Banken die trotzdem schon wieder mit Boni um sich werfen (ergo Zahlungen zu inakzeptablen Konditionen) hat ja die SPD durchaus mitzuverantworten.
Gretel » Di 21. Sep 2010, 14:36 hat geschrieben: Und was hast Du Experte gegen den Leber-Plan?

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-46050021.html

Zur Erinnerung: Die SPD ist jetzt in der Opposition.
Such dir mal eine Karte wie unser Strassennetz heute mit dem Leber-Plan aussähe - und dann frage dich mal ob ökologischer und ökonomischer Wahnsinn nicht genau so aussieht...
...verglichen damit ist Stuttgart 21 eine niedliches, kleines und billiges Vorhaben.
Zuletzt geändert von Thomas I am Mittwoch 22. September 2010, 21:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von lobozen »

Killing Joke hat geschrieben:...holen wir uns halt wieder eine Regierung zurück, die nicht abgewählt werden kann. Die kann dann wenigstens ungestört durchziehen was notwendig ist. Die Liste wäre lang...
Hätte ich [...] die absolute Macht und müsste die repräsentierten Bürger nicht fragen, ob sie das, was gemacht wird, mögen, dann könnte ich ohne Zweifel viel effektiver in ihrem Interesse regieren. (lee kuan yew)
"asiatische werte"... :D
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von NMA »

Ich weiss, dass das europäische Horizonte zu übersteigen droht und ich wäre diesem Experiment gegenüber auch sehr kritisch.
Allerdings klingt es als Alternative auch nicht ganz uneinsichtig...

...zumindest gegenüber Leuten, die unserer Parteiendemokratie pauschale, undifferenzierte Verachtung entegenbringen und ihre eigene Lobbymacht nicht nutzen.

Auch vorgestern sagte Steinbrück wieder:"Wenn man sich nicht engagiert oder für so klug hält, nicht zu wählen, wird man am Ende von Leuten regiert, die dümmer sind als man selbst.“

...schon klar, bequem ausserhalb jeglicher direkter Verantwortung stehenden, bequemen Verachter der Parteiendemokratie ohne ausreichende Kenntnisse des politischen Systems und des begrenzten Einflusses der Regierung auf bestimmte Entwicklungen könnten irgendetwas besser as jene, die es sich antun, sich durch die politische Realität zu kämpfen :rolleyes: .
...82 Millionen Bundestrainer wussten es vor allem hinterher besser als Löw :rolleyes:.

Die Politik muss kritisiert, überwacht und abgestraft werden (ebenso wie die seriösen Medien), aber die allgemein anwachsende pauschale Verachtung finden nicht nur Steinbrück sondern auch ich verfehlt, dumm und gefährllich.
So ein Volk sollte man vielleicht wirklich nach asiatischer Denkart regieren!
Zuletzt geändert von NMA am Donnerstag 23. September 2010, 09:36, insgesamt 6-mal geändert.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von NMA »

Wer die Demontage der Volksparteien begrüßt, braucht sich nicht wundern, wenn ein weiter zersplittertes Konglomerat an Klientelparteien zurückbleibt, welches in einem noch stärkeren Maße als bisher von Verbänden gesteuert wird, als bisher. Außerdem ergäben sich daraus automatisch häufiger Situationen, in denen der Wähler Partei A wählt, welche sich dann Partei B mangels Alternativen mit ins Boot holen muss, obgleich diese ein rotes Tuch für den Wähler der Partei A ist.

Bei allen Schönheitsfehlern einer superrepräsentativen Demokratie scheint es mir trotzdem so, als sei diese allemal das kleinste Übel zum Zwecke des Erhalts von Wohlstand, Sicherheit und Stabilität im Gefüge dieses Landes.
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Re: Steinbrück pöbelt gegen Wohlhabende!

Beitrag von Olifant »

@Killing Joke

Ich kann alle Deine - wirklich guten - Ausführungen vorbehaltlos unterstreichen... :thumbup:
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