Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

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relativ
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Senexx hat geschrieben:(27 Jan 2021, 09:36)

Ich begrüße es, dass Sie sich nun auch diesem Qualitätsmedium zuwenden.

Bild ist es, die die Versäumnisse konsequent benennt und kritisiert.

Die Restpresse versucht, das heikle Thema möglichst kleinzuhalten.

Sie versteht sich wie immer als Hofberichterstatter.

Der Gedanke, dass die hochverehrte Merkel doch eine Versagerin sein könnte, ist ihnen unerträglich.

Aber die unfallfreie Reduktion der kognitiven Dissonanzen bereitet zunehmend Schwierigkeiten.
Das ist m.M. nach Quatsch. Die Bild kritisert nicht objektiv, damit kann sie ja auch kein Geld verdienen. Schon allein die Überschriften sind meist übertrieben und reißerisch. Wenn es dann um Inhalte geht, lassen sie gerne mal wichtige Dinge weg oder aus, damit ihre Überschriften wieder einigermaßen passen. Das Blatt ist nur als Erbärmlich zu bezeichnen, kann es aber gut benutzen um zu erfahren von welchen Kräften der Spaltpilz in unserer Gesellschaft auch kommt.
Aber die unfallfreie Reduktion der kognitiven Dissonanzen bereitet zunehmend Schwierigkeiten.
...und da zeigt sich dann wirklich woher die Kritik ihren Ursprung hat.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Nightrain »

Stoner hat geschrieben:(27 Jan 2021, 10:11)

Und es gibt auch andere Dinge neben diesem Impfdesaster, für die Spahn verantwortlich ist. Seine Maskenbestellungen im Wert von 6 Mrd. Euro im März einschließlich der Vergabe an die Firma "Fiege" sowie die ganze Vertragsgestaltung ist ein weiterer Beweis für die Unfähigkeit.

Wer das hier lesen kann, wird staunen, sonst einfach Masken+Spahn+Fiege googlen, es gibt auch weitere, wenn auch nicht so detaillierte Artikel zu der Sache.
Ich kann das zwar nicht lesen, wundere mich aber generell, dass es hier irgendeine Form von Streit über die Bezahlung gibt. FFP2 Masken brauchen eine CE-Kennzeichnung durch eine EU-Zertifizierungsstelle. Die darf es nur geben, wenn das Produkt den Anforderung entspricht. Da brauch ich auch keine nachträgliche TÜV-Prüfung.

Außer natürlich, die Zertifizierungen der von der EU anerkannten Zertifizierungsstellen sind keinen Pfifferling wert. So werden die meisten FFP2-Masken aus chinesischer Produktion von einer Zertifizierungsstelle in der Türkei geprüft.
Besonders (un)lustig: mehrere Hersteller von "Made in Germany" FFP2-Masken lassen diese ebenfalls in der Türkei zertifizieren. Warum eigentlich nicht in Deutschland, fragt man sich da... :rolleyes:

So schließt sich am Ende vielleicht wieder der Kreis zur kompletten Inkompetenz auf EU-Ebene?
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Eiskalt
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Eiskalt »

Die EU-Kommission macht im Streit um die Lieferverzögerung des AstraZeneca-Impfstoffs gerade die beste Werbung für den Brexit: Sie agiert langsam, bürokratisch und protektionistisch. Und wenn etwas schiefläuft, sind die anderen schuld. So sehen viele Britinnen und Briten die EU und so bestätigten sich Anfang der Woche die Vorurteile. "Jetzt verstehe ich den Brexit besser", sagte ein Mitarbeiter von AstraZeneca im Fernsehen.

Hintergrund des Streits ist, dass der britisch-schwedische Pharmakonzern die Lieferung der bestellten und bezahlten Impfdosen in die EU von 80 auf 31 Millionen reduzieren will. Deswegen droht die EU-Kommission damit, die für Großbritannien bestimmten Impfdosen von Pfizer aus Belgien zurückzuhalten. Sie besteht darauf, dass AstraZeneca seine Zusagen einhält. Das wiederum erzürnt die Briten. "Dieser neue Impf-Nationalismus ist eigentlich das Letzte, was wir jetzt brauchen", sagte der ehemalige britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt. Und die britischen Boulevardzeitungen warnten, das "Säbelrasseln" der EU werde das schwierige Verhältnis nur noch mehr verschlechtern.

Der Vorstandsvorsitzende von AstraZeneca, Pascal Soriot, rechtfertigt die Position seines Konzerns in einem Interview mit den Zeitungen Repubblica, Die Welt und El Pais: Da die Universität Oxford bereits im vergangenen Jahr mit der Vorbereitung der Herstellung des Impfstoffes begonnen habe, sei die technische Produktion im britischen Werk weiter fortgeschritten, sodass dort mehr Impfstoff produziert werden könne. In der EU hingegen sei mit dem Verfahren später begonnen worden, daher sei auch die Produktivität nicht so hoch. "Wir sind hier im Management alle Europäer. Wir wollen der EU nichts wegnehmen", wird Soriot zitiert. Und weil Großbritannien den Vertrag mit AstraZeneca drei Monate eher unterzeichnet habe, erhalte es daher auch schneller die lokal ohnehin größere Ausbeute des Impfstoffes. Zugleich versicherte Soriot, die EU werde bis Ende Februar 17 Millionen Impfdosen erhalten, drei Millionen davon Deutschland.

Insgesamt hat AstraZeneca derzeit eine Produktionskapazität von 100 Millionen Dosen im Monat – das sind 1,1 Milliarden Dosen im Jahr. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die EU 17 Prozent der Produktion erhält, obwohl sie nur fünf Prozent der globalen Bevölkerung hat", zitieren die Zeitungen Soriot. Die EU werde beliefert, habe aber keinen vertraglichen Anspruch auf den Lieferzeitpunkt. Das habe AstraZeneca nicht zugesagt, weil es dies gar nicht habe zusagen können.

.....

Die britische Regierung hatte sich mit dem Konzern im Alleingang bereits im Mai 2020 auf die Produktion und Lieferung des Impfstoffes geeinigt. Einen Monat später gab es zwar eine vorläufige Absprache von AstraZeneca mit Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien. Doch der im Juni von diesen Ländern ausgehandelte Vertrag wurde nicht abgeschlossen, sondern von der EU erst Ende August unterzeichnet. Das habe den Aufbau der Produktion der Impfdosen in Belgien entsprechend verzögert, argumentiert man bei AstraZeneca.

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... britannien

Was sagt denn unsere EU-Uschi dazu???
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:03)

Die EU-Kommission macht im Streit um die Lieferverzögerung des AstraZeneca-Impfstoffs gerade die beste Werbung für den Brexit: Sie agiert langsam, bürokratisch und protektionistisch. Und wenn etwas schiefläuft, sind die anderen schuld. So sehen viele Britinnen und Briten die EU und so bestätigten sich Anfang der Woche die Vorurteile. "Jetzt verstehe ich den Brexit besser", sagte ein Mitarbeiter von AstraZeneca im Fernsehen.
Lol, ja klar die Briten sind ja auch bereit mehr für den Impfstoff zu bezahlen. darum wahrscheinlich auch der plötzliche Produktionsabfall für die EU. Böse, böse EU....
Hintergrund des Streits ist, dass der britisch-schwedische Pharmakonzern die Lieferung der bestellten und bezahlten Impfdosen in die EU von 80 auf 31 Millionen reduzieren will. Deswegen droht die EU-Kommission damit, die für Großbritannien bestimmten Impfdosen von Pfizer aus Belgien zurückzuhalten. Sie besteht darauf, dass AstraZeneca seine Zusagen einhält. Das wiederum erzürnt die Briten. "Dieser neue Impf-Nationalismus ist eigentlich das Letzte, was wir jetzt brauchen", sagte der ehemalige britische Gesundheitsminister Jeremy Hunt. Und die britischen Boulevardzeitungen warnten, das "Säbelrasseln" der EU werde das schwierige Verhältnis nur noch mehr verschlechtern.
Böse EU macht das was die USA schon lange macht und dafür gefeiert wird. Die EU versucht jetzt Produktion zurück zu halten. Das sie jetzt ihren in Auftrag gegebenen Anteil einfordert ist natürlich ganz Böse. Bist du auch ein Kritiker des mom. Impftempos ?
Der Vorstandsvorsitzende von AstraZeneca, Pascal Soriot, rechtfertigt die Position seines Konzerns in einem Interview mit den Zeitungen Repubblica, Die Welt und El Pais: Da die Universität Oxford bereits im vergangenen Jahr mit der Vorbereitung der Herstellung des Impfstoffes begonnen habe, sei die technische Produktion im britischen Werk weiter fortgeschritten, sodass dort mehr Impfstoff produziert werden könne. In der EU hingegen sei mit dem Verfahren später begonnen worden, daher sei auch die Produktivität nicht so hoch. "Wir sind hier im Management alle Europäer. Wir wollen der EU nichts wegnehmen", wird Soriot zitiert. Und weil Großbritannien den Vertrag mit AstraZeneca drei Monate eher unterzeichnet habe, erhalte es daher auch schneller die lokal ohnehin größere Ausbeute des Impfstoffes. Zugleich versicherte Soriot, die EU werde bis Ende Februar 17 Millionen Impfdosen erhalten, drei Millionen davon Deutschland.
Na und die haben die Dosen zugesagt und jetzt wollen sie nix mehr davon wissen. ist ja klar die Briten zahlen mehr, das ist die ganze Wahrheit.
Insgesamt hat AstraZeneca derzeit eine Produktionskapazität von 100 Millionen Dosen im Monat – das sind 1,1 Milliarden Dosen im Jahr. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die EU 17 Prozent der Produktion erhält, obwohl sie nur fünf Prozent der globalen Bevölkerung hat", zitieren die Zeitungen Soriot. Die EU werde beliefert, habe aber keinen vertraglichen Anspruch auf den Lieferzeitpunkt. Das habe AstraZeneca nicht zugesagt, weil es dies gar nicht habe zusagen können.
Wieviel Geld haben die denn für Entwicklung udn Produktionsaufbau von der EU bekommen und wieviel von den Briten?

.....
Die britische Regierung hatte sich mit dem Konzern im Alleingang bereits im Mai 2020 auf die Produktion und Lieferung des Impfstoffes geeinigt. Einen Monat später gab es zwar eine vorläufige Absprache von AstraZeneca mit Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Italien. Doch der im Juni von diesen Ländern ausgehandelte Vertrag wurde nicht abgeschlossen, sondern von der EU erst Ende August unterzeichnet. Das habe den Aufbau der Produktion der Impfdosen in Belgien entsprechend verzögert, argumentiert man bei AstraZeneca.
Wieso haben sie dann nicht auch bei der Menge der Dosen nachverhandelt, bzw. diese mit diesen Argument diese reduziert?

Aber klar jetzt wo eh schon alle draufhauen ist es natürlich einfacher das auf den Zug aufzuspringen. Ist mir unbegreiflich wie man so eine einseitige Sicht auf Dinge haben kann, ohne auch nur ein Gedanken zu verschwenden was noch dahinter stecken könnte.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Eiskalt »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:18)

Lol, ja klar die Briten sind ja auch bereit mehr für den Impfstoff zu bezahlen. darum wahrscheinlich auch der plötzliche Produktionsabfall für die EU. Böse, böse EU....

Böse EU macht das was die USA schon lange macht und dafür gefeiert wird. Die EU versucht jetzt Produktion zurück zu halten. Das sie jetzt ihren in Auftrag gegebenen Anteil einfordert ist natürlich ganz Böse. Bist du auch ein Kritiker des mom. Impftempos ?

Na und die haben die Dosen zugesagt und jetzt wollen sie nix mehr davon wissen. ist ja klar die Briten zahlen mehr, das ist die ganze Wahrheit.

Wieviel Geld haben die denn für Entwicklung udn Produktionsaufbau von der EU bekommen und wieviel von den Briten?

.....

Wieso haben sie dann nicht auch bei der Menge der Dosen nachverhandelt, bzw. diese mit diesen Argument diese reduziert?

Aber klar jetzt wo eh schon alle draufhauen ist es natürlich einfacher das auf den Zug aufzuspringen. Ist mir unbegreiflich wie man so eine einseitige Sicht auf Dinge haben kann, ohne auch nur ein Gedanken zu verschwenden was noch dahinter stecken könnte.
Ja woher weisst du das der Grund ist, dass die Briten mehr zahlen und nicht die spätere Bestellung?
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:21)

Ja woher weisst du das der Grund ist, dass die Briten mehr zahlen und nicht die spätere Bestellung?
Ich weiss nicht, ich sage nur , daß ich mir auch andere Hintergründe anschaue und erst dann mein Urteil fälle, wenn es denn überhaupt eins geben kann. Evtl. sind hier viele dinge nicht so gelaufen wie sie sollten, was vermutlich nicht nur an Pech, Produktionsausfall und politischen Unvermögen lag.

https://www.tagesschau.de/ausland/asien ... h-101.html
https://www.tagesschau.de/ausland/impfs ... n-101.html
https://www.welt.de/politik/ausland/art ... toffe.html
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Aldus hat geschrieben:(27 Jan 2021, 02:11)

So? Wage ich zu bezweifeln. Woher hast du das? UK hat als erstes Land überhaupt Astra Zeneca zugelassen.
Sorry, dann habe ich Dein Gleichnis zwischen AstraZeneca und UK falsch gedeutet. Tut mir leid.
Aldus hat geschrieben:Und ständig fast reflexartig auf die EU einzuhauen - wie es in meinen Augen weit verbreitet ist, nenne ich schlechtreden von etwas, was nicht perfekt ist aber angesichts der europäischen Geschichte immer noch "way better" als alle angeblich so tollen Alternativen.
Trotzdem halte ich die hier geäußerte Kritik an der EU für weitgehend gerechtfertigt und kann nicht pauschal mit dem "ständig fast reflexartig auf die EU einzuhauen" abgemildert werden. Du kannst die Kritik gerne inhaltlich auseinander nehmen. Ich bin hingegen kein Freund von Pauschalverteidigungen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Aldus hat geschrieben:(27 Jan 2021, 02:46)

Welche "Bredouille" soll das sein? Man impft schlicht mit denen weiter, für die man Impfstoffe vorrätig hat. Hat man für die >65jährigen aktuell nichts mehr, werden die zurückgestellt und mit denen unter 65 solange weitergemacht, bis man entsprechende Impfstoffe wieder hat.
Und genau da ist die Krux. Man hat sich gesellschaftlich und politisch verständigt, zuerst die Menschen mit den höchsten Risiken zu impfen und die Berufsgruppen, die viel Kontakt zu diesen Gruppen haben. Und danach abgestuft nach dem weiteren Risiko. Wenn man mit dem Impfen bei den U65 weiter macht, aber der Bereich zwischen 65 und 80 Jahre weiter warten muss, wäre das eine Abkehr der vereinbarten Strategie.
Aldus hat geschrieben: Das das grundsätzlich suboptimal ist, dürfte klar sein. Aber eine verbrannte Hand - nachdem man auf die Herdplatte gepackt hat, ist auch suboptimal. Und? Man verbindet die Hand und macht erstmal einhändig weiter. Was soll man auch sonst tun?

Eine "Bredouille" wird daraus nur, wenn man sich weigert einzugestehen das die Hand jetzt nunmal verbrannt ist. Darin, das gebe ich allerdings gerne zu, sind viele Politiker ziemlich groß. Und dann... ja, dann haben wir eine Bredouille.
Die Eingeständnis der "verbrannten Hand" ist noch nicht erfolgt. Aber wir müssen sowieso warten, was jetzt die Zulassungsbehörde sagt und anschließend die STIKO.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:39)

Sorry, dann habe ich Dein Gleichnis zwischen AstraZeneca und UK falsch gedeutet. Tut mir leid.



Trotzdem halte ich die hier geäußerte Kritik an der EU für weitgehend gerechtfertigt und kann nicht pauschal mit dem "ständig fast reflexartig auf die EU einzuhauen" abgemildert werden. Du kannst die Kritik gerne inhaltlich auseinander nehmen. Ich bin hingegen kein Freund von Pauschalverteidigungen.
Dafür aber wohl ein Freund von Pauschalverurteilungen.
Es geht auch nicht darum die EU vor begangenen Fehlern, die sicherlich begangen wurden, freizusprechen, sondern um die sehr einseitige Kritik auf eine Oragnisation, auf die man wohl Grundsätzlich kritisch schaut
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:46)

Und du glaubst sicher auch ich bin ein Kritiker der EU?
Ja ist anzunehmen.


Oh das ist sicher nicht ganz auszuschließen, aber aufgrund der früheren Leistungen und anderer Bestätigungen gebe ich hier dem Hersteller mal meinen Vertrauensvorschuß!
Bestätigt eher die Annahme sieh oben. Ist man etwas eher kritisch zugetan, neigt man dazu alles was mit dem zu tun hat überkritisch zu sehen, ist menschlich aber eben nicht Objektiv
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:48)

Dafür aber wohl ein Freund von Pauschalverurteilungen.
Wo habe ich pauschal verurteilt?
relativ hat geschrieben: Es geht auch nicht darum die EU vor begangenen Fehlern, die sicherlich begangen wurden, freizusprechen, sondern um die sehr einseitige Kritik auf eine Oragnisation, auf die man wohl Grundsätzlich kritisch schaut
Im Vergleich zur Bevölkerung bin ausgesprochen EU-freundlich, im Grundsatz ein Europäer und fand den Brexit eine Katastrophe. Dieser Ton, Kritiker an der Impfstoffpolitik der EU pauschal als EU-kritisch zu bezeichnen, gefällt mir nicht.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:53)

Wo habe ich pauschal verurteilt?
Wer hat die EU hier pauschal verteidigt? Ja es gibt viele die reflexartige Kritik an der EU äußern, weil sie ihr ein Dorn im Auge ist.

Im Vergleich zur Bevölkerung bin ausgesprochen EU-freundlich, im Grundsatz ein Europäer und fand den Brexit eine Katastrophe. Dieser Ton, Kritiker an der Impfstoffpolitik der EU pauschal als EU-kritisch zu bezeichnen, gefällt mir nicht.
Welcher Bevölkerung? Nunja wenn dir der Ton nicht gefällt, dann beteilige dich doch auch nicht an der einseitigen pauschalen EU Kritik. Es sind ja noch nichtmals alle Fakten auf den Tisch und schon ist alles was die EU gemacht hat mist, ist das deine bevorzugte Form von konstruktiver und objektiver Kritik?
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Eiskalt »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:50)

Ja ist anzunehmen.
Bestätigt eher die Annahme sieh oben. Ist man etwas eher kritisch zugetan, neigt man dazu alles was mit dem zu tun hat überkritisch zu sehen, ist menschlich aber eben nicht Objektiv
Das ging eigentlich an den anderen.
Nein das ist nicht so ich bin ein Befürworter der EU.
Kann man auch sehen im Brexit Strang.

Aber gerade WEIL ich Pro EU bin, bin ich der Meinung das man solch ein eklatantes Versagen auch kritisieren muss, denn wenn das nicht passiert wird die Akzeptanz der EU noch weiter abnehmen.
Ausserdem ist auch Selbstkritik nicht schlechtes!
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Adam Smith »

Aldus hat geschrieben:(27 Jan 2021, 11:27)

In diesem seitenlang provozierenden Tonfall, als ob ich die Bild Zeitung aufschlage?

In Reinstform.
Für dich ist demnach Zeit-online vergleichbar mit der Bild-Zeitung.

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... britannien
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:00)

Wer hat die EU hier pauschal verteidigt?
Z.B. Aldus.
relativ hat geschrieben:Ja es gibt viele die reflexartige Kritik an der EU äußern, weil sie ihr ein Dorn im Auge ist.
Nenn ein Posting.
relativ hat geschrieben: Welcher Bevölkerung?
In Deutschland.
relativ hat geschrieben: Nunja wenn dir der Ton nicht gefällt, dann beteilige dich doch auch nicht an der einseitigen pauschalen EU Kritik. Es sind ja noch nichtmals alle Fakten auf den Tisch und schon ist alles was die EU gemacht hat mist, ist das deine bevorzugte Form von konstruktiver und objektiver Kritik?
Beantworte doch bitte mal die Frage, wo hier einseitige pauschale EU-Kritik stattfindet.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:03)

Das ging eigentlich an den anderen.
Nein das ist nicht so ich bin ein Befürworter der EU.
Kann man auch sehen im Brexit Strang.
Nunja dann scheinst du ja ein ausgesprochener Politikerkritiker zu sein, oder nur bestimmter Politiker wer weiss. Dieses Paradoxon muss du dann aber für dich selber lösen.
Aber gerade WEIL ich Pro EU bin, bin ich der Meinung das man solch ein eklatantes Versagen auch kritisieren muss, denn wenn das nicht passiert wird die Akzeptanz der EU noch weiter abnehmen.
Ausserdem ist auch Selbstkritik nicht schlechtes!
Schau mal da sind noch nichtmal alle Fakten auf den Tisch und schon ist für dich ein Versagen in Stein gemeißelt. Findest du das als EU Befürworter nicht auch ein wenig komisch?
Selbstkritik ist was ganz anderes , als das was hier gerade läuft.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Eiskalt »

Den Vorwurf des Vertragsbruchs wies Soriot zurück. Brüssel wollte nach seinen Worten mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt beliefert werden wie die Briten - obwohl diese drei Monate früher unterzeichnet hätten. "Darum haben wir zugesagt, unser Bestmögliches zu tun." Doch "unser Vertrag enthält keine vertragliche Verpflichtung", zeigte sich der Manager juristisch spitzfindig.

Dass Großbritannien - nun aus britischer Produktion, zu Beginn vom Kontinent - mit Vorrang beliefert werde, geschehe zu Recht: Die Briten hätten schlicht die älteren Ansprüche. Schon bevor Astrazeneca in das Impfstoffprojekt einstieg, hätten die Entwickler der Universität Oxford gemeinsam mit der britischen Regierung den Herstellungsprozess vorbereitet. Damit einhergegangen sei auch eine Verpflichtung, aus der britischen Produktion zuerst den britischen Bedarf zu decken. Eine solche Klausel, europäische Produktion für Europa zu reservieren, sei mit der EU nicht vereinbart worden. Europa könne später auch Impfstoff aus Großbritannien beziehen, sobald dort Kapazitäten frei würden.

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 0989e6d8e6

Manager Magazin gehört übrigens zum Spiegel, ist nicht Springer Verlag.
Aber die könnten ja mal die Verträge öffentlich machen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:13)

Z.B. Aldus.
Wenn wir schon dabei sind zeige mir ein posting....


Nenn ein Posting.
Von wem?

In Deutschland.
Du bist also EU Freundlicher als über 50% der bevölkerung die EU Freindlich sind. Dann siehst du dich diesbezüglich positiver als ich dich hier.

Beantworte doch bitte mal die Frage, wo hier einseitige pauschale EU-Kritik stattfindet.
Wenn von einem Versagen die Rede ist, obwohl noch gar nicht alle Einzelheiten und Fakten bekannt sind ist das was?
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:22)

Nunja dann scheinst du ja ein ausgesprochener Politikerkritiker zu sein, oder nur bestimmter Politiker wer weiss. Dieses Paradoxon muss du dann aber für dich selber lösen.
Der Drang zur Schubladeneinordnung ist schon irgendwie augenfällig. ;)
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von yogi61 »

Astrazeneca hat übrigens das sogenannte Krisengespräch mit der EU platzen lassen, das berichten EU-Kreise aus Brüssel.
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https://www.youtube.com/watch?v=Ca9jtQhnjek
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Nightrain »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:24)
Dass Großbritannien - nun aus britischer Produktion, zu Beginn vom Kontinent - mit Vorrang beliefert werde, geschehe zu Recht: Die Briten hätten schlicht die älteren Ansprüche.
Diese Argumentation von Astra-Zeneca überzeugt mich aber nicht wirklich. Wenn die in allen Verträgen nur "best effort" stehen haben, dann muss bei einer Minderproduktion gleichmäßig bei allen Verträgen die Lieferung gekürzt werden.

Und wenn man doch auf deren Argumentation eingeht, dann muss das Abschlussdatum ALLER Lieferverträge auf den Tisch und dann müsste Astra-Zeneca entsprechend der eigenen Argumentation sämtlichen Staaten, die NACH der EU unterzeichnet haben ab sofort die Lieferungen drastisch kürzen und bevorzugt die EU beliefern...
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:24)

Den Vorwurf des Vertragsbruchs wies Soriot zurück. Brüssel wollte nach seinen Worten mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt beliefert werden wie die Briten - obwohl diese drei Monate früher unterzeichnet hätten. "Darum haben wir zugesagt, unser Bestmögliches zu tun." Doch "unser Vertrag enthält keine vertragliche Verpflichtung", zeigte sich der Manager juristisch spitzfindig.

Dass Großbritannien - nun aus britischer Produktion, zu Beginn vom Kontinent - mit Vorrang beliefert werde, geschehe zu Recht: Die Briten hätten schlicht die älteren Ansprüche. Schon bevor Astrazeneca in das Impfstoffprojekt einstieg, hätten die Entwickler der Universität Oxford gemeinsam mit der britischen Regierung den Herstellungsprozess vorbereitet. Damit einhergegangen sei auch eine Verpflichtung, aus der britischen Produktion zuerst den britischen Bedarf zu decken. Eine solche Klausel, europäische Produktion für Europa zu reservieren, sei mit der EU nicht vereinbart worden. Europa könne später auch Impfstoff aus Großbritannien beziehen, sobald dort Kapazitäten frei würden.

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 0989e6d8e6

Manager Magazin gehört übrigens zum Spiegel, ist nicht Springer Verlag.
Aber die könnten ja mal die Verträge öffentlich machen.
Ok die Sichtweise eines Managers von beteiligten Unternehmen ist jetzt ein Standpunkt. Schauen wir uns mal die mögliche Historie von einer anderen Seite an.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 67218.html
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:28)

Der Drang zur Schubladeneinordnung ist schon irgendwie augenfällig. ;)
Dann erkläre dich doch mal zum Sachverhalt. Mom. hast du mir nix gesagt, was mich veranlassen würde dich nicht dahin zu verordnen, wohin ich es getan habe.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:33)

Diese Argumentation von Astra-Zeneca überzeugt mich aber nicht wirklich. Wenn die in allen Verträgen nur "best effort" stehen haben, dann muss bei einer Minderproduktion gleichmäßig bei allen Verträgen die Lieferung gekürzt werden.

Und wenn man doch auf deren Argumentation eingeht, dann muss das Abschlussdatum ALLER Lieferverträge auf den Tisch und dann müsste Astra-Zeneca entsprechend der eigenen Argumentation sämtlichen Staaten, die NACH der EU unterzeichnet haben ab sofort die Lieferungen drastisch kürzen und bevorzugt die EU beliefern...
Was sein kann ist natürlich, daß sich Brüssel hat über den Tisch ziehen lassen. Das kann man dann kritisieren, machte das verhalten der Unternehmen aber nicht unbedingt besser.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:26)

Wenn wir schon dabei sind zeige mir ein posting....
Gerne:
https://www.politik-forum.eu/viewtopic. ... 0#p4919004
relativ hat geschrieben: Von wem?
Egal von wem. Nenn mir ein Posting hier, wo reflexartige Kritik an der EU geäußert wurde.
relativ hat geschrieben:Du bist also EU Freundlicher als über 50% der bevölkerung die EU Freindlich sind. Dann siehst du dich diesbezüglich positiver als ich dich hier.
Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass mehr als 50% der deutschen Bevölkerung EU-feindlich ist. Wie kommst Du zu dieser Einschätzung? Und inwieweit meinst Du meine EU-Freundlichkeit/-Feindlichkeit hier einschätzen zu können?
relativ hat geschrieben:Wenn von einem Versagen die Rede ist, obwohl noch gar nicht alle Einzelheiten und Fakten bekannt sind ist das was?
Naja, das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass man nie von ein Versagen sprechen kann, wenn noch ein einzelner Fakt fehlt. Ja, es ist richtig, es liegt noch nicht alles auf dem Tisch. Und es ist auch fraglich, ob überhaupt alles auf den Tisch gelegt wird, sprich Vertragsverhandlungen mit den Impfstoffherstellern. Dieses Zurückhalten von Informationen darf auch nicht der Grund sein, unkritisch mit der Situation umzugehen. Der Ausdruck "Versagen" mag vielleicht voreilig sein, darüber kann man gerne diskutieren. Ich sehe aber deutliche Indizien für schwere Versäumnisse im gesamten Ablauf und das wird sogar in der Politik bis hoch zu den MP deutlich gemacht und ist Gegenstand dieser Diskussion. Und da bitte ich schon mehr inhaltliche Argumentation und weniger Schubladenkategorisierungen für verschiedene User.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Nightrain »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:38)

Was sein kann ist natürlich, daß sich Brüssel hat über den Tisch ziehen lassen. Das kann man dann kritisieren, machte das verhalten der Unternehmen aber nicht unbedingt besser.
Offenbar bestreitet man in Brüssel viele Aussagen der Firma. Beispielsweise soll im Vertrag stehen, dass man auch Anteile der Produktion aus Werken in GB bekommt, falls es bei EU Standorten Probleme gibt. Außerdem steht ja immernoch der Verdacht im Raum, dass Astra-Zeneca Impfstoff aus der EU-Produktion ungekürzt in diverse Länder außerhalb der EU schafft, obwohl diese Länder eventuell den Vertrag erst später unterschrieben haben.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:33)

Diese Argumentation von Astra-Zeneca überzeugt mich aber nicht wirklich. Wenn die in allen Verträgen nur "best effort" stehen haben, dann muss bei einer Minderproduktion gleichmäßig bei allen Verträgen die Lieferung gekürzt werden.
Auf welcher rechtlichen Grundlage? Ist da nicht entscheidend, was man bei Vertragsverletzungen zwischen AstraZeneca und EU konkret vereinbart hat?
Nightrain hat geschrieben: Und wenn man doch auf deren Argumentation eingeht, dann muss das Abschlussdatum ALLER Lieferverträge auf den Tisch und dann müsste Astra-Zeneca entsprechend der eigenen Argumentation sämtlichen Staaten, die NACH der EU unterzeichnet haben ab sofort die Lieferungen drastisch kürzen und bevorzugt die EU beliefern...
Auch hier die Frage, auf welcher rechtlichen Grundlage?
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Skeptiker »

yogi61 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:31)
Astrazeneca hat übrigens das sogenannte Krisengespräch mit der EU platzen lassen, das berichten EU-Kreise aus Brüssel.
Na klar. An deren Stelle würde ich nun auch die beleidigte Leberwurst spielen. So gewinnt man Zeit, in der man nicht darüber diskutieren muss, warum man seinen Lieferverpflichtungen nicht nachkommt.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Nightrain »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:48)
Auf welcher rechtlichen Grundlage? Ist da nicht entscheidend, was man bei Vertragsverletzungen zwischen AstraZeneca und EU konkret vereinbart hat?

Auch hier die Frage, auf welcher rechtlichen Grundlage?
Es geht hier nicht um die rechtliche Grundlage, sondern um die letzte Chance für AstraZeneca die Lieferengpässe in der EU schlüssig zu erklären. Sonst wird es bald einen sehr hässlichen Exportstopp aller Impfstoffe aus der EU geben.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Ich lese da keine Pauschalverteidigung der EU... :?:

Egal von wem. Nenn mir ein Posting hier, wo reflexartige Kritik an der EU geäußert wurde.
Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass mehr als 50% der deutschen Bevölkerung EU-feindlich ist. Wie kommst Du zu dieser Einschätzung? Und inwieweit meinst Du meine EU-Freundlichkeit/-Feindlichkeit hier einschätzen zu können?
"Im Vergleich zur Bevölkerung bin ausgesprochen EU-freundlich..." war deine Aussage. Ich habe nur die eher EU freundlichen genommen um sie mit dir zu verglichen. Hab ich doch schon erklärt. Von Versagen ect. zu sprechen obwohl die Faktenlage gar nicht eindeutig ist. Reicht das nicht?

Naja, das würde im Umkehrschluss bedeuten, dass man nie von ein Versagen sprechen kann, wenn noch ein einzelner Fakt fehlt. Ja, es ist richtig, es liegt noch nicht alles auf dem Tisch. Und es ist auch fraglich, ob überhaupt alles auf den Tisch gelegt wird, sprich Vertragsverhandlungen mit den Impfstoffherstellern. Dieses Zurückhalten von Informationen darf auch nicht der Grund sein, unkritisch mit der Situation umzugehen. Der Ausdruck "Versagen" mag vielleicht voreilig sein, darüber kann man gerne diskutieren. Ich sehe aber deutliche Indizien für schwere Versäumnisse im gesamten Ablauf und das wird sogar in der Politik bis hoch zu den MP deutlich gemacht und ist Gegenstand dieser Diskussion. Und da bitte ich schon mehr inhaltliche Argumentation und weniger Schubladenkategorisierungen für verschiedene User.
Dann sprich doch nicht pauschal und allgemein vom Versagen sonder kritisier was du konktret zu kritisieren hast, ohne darauf zu hoffen das die rundum Kritik schon stimmen wird, die auf den Tisch liegt. Mehr inhalte fordere ich von dir, da du hier mit der pauschalen Kritik argumentierst.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:34)

Ok die Sichtweise eines Managers von beteiligten Unternehmen ist jetzt ein Standpunkt. Schauen wir uns mal die mögliche Historie von einer anderen Seite an.
https://www.wiwo.de/politik/deutschland ... 67218.html
Aus dem Artikel: "Insidern zufolge lag der späte Abschluss vor allem an Pfizer. Der US-Konzern hatte die Verhandlungen an sich gezogen und zeigte sich bei Haftungsfragen hartleibig. Pfizer pochte auf einen Haftungsausschluss und wollte auch bei Produktionsfehlern nicht in die Verantwortung genommen werden. Der EU-Kommission missfiel vor allem, dass die Amerikaner juristische Streitfragen vor einem internationalen Schiedsgericht klären lassen wollten."

Die Frage ist doch, war es die harte Verhandlungsstrategie der EU wert, den Abschluss um einige Monate zu verzögern, damit nicht der Staat sondern Pfizer bei Impfschäden aufkommen sollte? Rein rechtlich mag die EU "richtig" gehandelt haben. Aber auf Kosten einer verzögerten Lieferung. Ältere Menschen über 80 werden eben nicht im Januar-Februar vollständig geimpft, sondern eher Februar-März. Und wie viel allein eine Verzögerung um eine Woche ausmacht, habe ich hier schon überschlagsmäßig vorgerechnet.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:35)

Dann erkläre dich doch mal zum Sachverhalt. Mom. hast du mir nix gesagt, was mich veranlassen würde dich nicht dahin zu verordnen, wohin ich es getan habe.
Ach so, man muss Dir also erst beweisen, dass man nicht in diese Schublade gehört. Wie bequem. :)
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:38)

Was sein kann ist natürlich, daß sich Brüssel hat über den Tisch ziehen lassen. Das kann man dann kritisieren, machte das verhalten der Unternehmen aber nicht unbedingt besser.
Ich sags mal so, Raubtiere verhalten sich wie Raubtiere. Darüber sollte man nicht überrascht sein.
Skeptiker

Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Skeptiker »

Eiskalt hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:24)
Den Vorwurf des Vertragsbruchs wies Soriot zurück. Brüssel wollte nach seinen Worten mehr oder weniger zum selben Zeitpunkt beliefert werden wie die Briten - obwohl diese drei Monate früher unterzeichnet hätten. "Darum haben wir zugesagt, unser Bestmögliches zu tun." Doch "unser Vertrag enthält keine vertragliche Verpflichtung", zeigte sich der Manager juristisch spitzfindig.

Dass Großbritannien - nun aus britischer Produktion, zu Beginn vom Kontinent - mit Vorrang beliefert werde, geschehe zu Recht: Die Briten hätten schlicht die älteren Ansprüche. Schon bevor Astrazeneca in das Impfstoffprojekt einstieg, hätten die Entwickler der Universität Oxford gemeinsam mit der britischen Regierung den Herstellungsprozess vorbereitet. Damit einhergegangen sei auch eine Verpflichtung, aus der britischen Produktion zuerst den britischen Bedarf zu decken. Eine solche Klausel, europäische Produktion für Europa zu reservieren, sei mit der EU nicht vereinbart worden. Europa könne später auch Impfstoff aus Großbritannien beziehen, sobald dort Kapazitäten frei würden.

https://www.manager-magazin.de/unterneh ... 0989e6d8e6

Manager Magazin gehört übrigens zum Spiegel, ist nicht Springer Verlag.
Aber die könnten ja mal die Verträge öffentlich machen.
Das hört sich doch plausibel an. Da hat offenbar jemand bei der EU gepennt. Wer hätt's gedacht :rolleyes:

In Südostasien scheint man ja ohne Impfung bald nicht mehr einreisen können - so wie in viele anderen Staaten auch. "Normale" Menschen erhalten ihre Impfung aber "frühestens" im Sommer, eher im Herbst oder sogar nächstes Jahr. Bedeutet wohl massive Einschränkungen der Mobilität für EU-Europäer.

Ziemliches Desaster wie ich finde ... :x
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:52)

Es geht hier nicht um die rechtliche Grundlage, sondern um die letzte Chance für AstraZeneca die Lieferengpässe in der EU schlüssig zu erklären. Sonst wird es bald einen sehr hässlichen Exportstopp aller Impfstoffe aus der EU geben.
Sorry, man kann nicht außerhalb einer rechtlichen Grundlage eine bevorzugte Auslieferung an die EU einfordern. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Nightrain »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:04)
Sorry, man kann nicht außerhalb einer rechtlichen Grundlage eine bevorzugte Auslieferung an die EU einfordern. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Man kann aber mit rechtlicher Grundlage einen Exportstopp veranlassen, wenn einem die Antworten für das System der Impfstoffbelieferung nicht gefallen. ;)

AstraZeneca hat zum Vertragsabschluss eine Sofortzahlung von 300 Millionen Euro erhalten, um trotz Zulassungsrisiko sofort mit der Vorproduktion der Impfdosen für die EU zu beginnen. Nun stellt sich vielleicht heraus, dass AstraZeneca mit dem Geld der EU die Vorproduktion für GB gemacht hat.
Zuletzt geändert von Nightrain am Mittwoch 27. Januar 2021, 13:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von gallerie »

Skeptiker hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:02)

Das hört sich doch plausibel an. Da hat offenbar jemand bei der EU gepennt. Wer hätt's gedacht :rolleyes:

In Südostasien scheint man ja ohne Impfung bald nicht mehr einreisen können - so wie in viele anderen Staaten auch.
...so schauts aus!
Deshalb ist die Debatte über einen Impfpass und die Vorteile/diskriminierende Vorteile haltlos.
Der weltweite Tourismus wird auch Deutschland dazu zwingen Impfpässe auszustellen.
Noch ein Jahr ohne Mallorca, unvorstellbar! Mit Impfpass kein Problem...
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Tom Bombadil »

Die Impfstoffbeschaffung ist und bleibt ein Desaster. Sanofi bringt keinen Impfstoff mehr auf den Markt, bei AstraZeneca hat man zu lange gewartet, bei Pfizer gab es rechtliche Probleme.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Quatschki »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:04)

Sorry, man kann nicht außerhalb einer rechtlichen Grundlage eine bevorzugte Auslieferung an die EU einfordern. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Es wurden Milliarden Förderkredite für die Impfstoffentwicklung ausgegeben.
Wenn sie nicht ganz blöd waren, haben sich sich dort eine bevorzugte Belieferung vertraglich zusichern können.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:57)

Ich lese da keine Pauschalverteidigung der EU... :?:
Eine Pauschalverteidigung der EU, indem man die Kritik mittels ad personam pauschal kleinredet und nicht mehr auf den Inhalt eingeht.
relativ hat geschrieben: "Im Vergleich zur Bevölkerung bin ausgesprochen EU-freundlich..." war deine Aussage. Ich habe nur die eher EU freundlichen genommen um sie mit dir zu verglichen. Hab ich doch schon erklärt. Von Versagen ect. zu sprechen obwohl die Faktenlage gar nicht eindeutig ist. Reicht das nicht?
Sorry, mir erschließt sich nicht, wie man von meiner Aussage auf "Du bist also EU Freundlicher als über 50% der bevölkerung die EU Freindlich sind." kommt.
relativ hat geschrieben: Dann sprich doch nicht pauschal und allgemein vom Versagen sonder kritisier was du konktret zu kritisieren hast, ohne darauf zu hoffen das die rundum Kritik schon stimmen wird, die auf den Tisch liegt. Mehr inhalte fordere ich von dir, da du hier mit der pauschalen Kritik argumentierst.
Wo habe ich pauschal vom Versagen der EU gesprochen? Wo äußere "pauschale Kritik"? Beantworte erstmal diese Fragen, wenn Du mit mir weiterdiskutieren willst. Seit meinen ersten Posting habe ich die konkreten Punkte meiner Kritik genannt. Wenn Du diese nicht zur Kenntnis nehmen willst, kann ich nicht viel machen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Senexx »

Man könnte das allgemeine Gezetere ja witzig finden, wenn es nicht um ein sehr, sehr erstes Problem ginge.

Es ist sowieso nur Schattenboxen. Am Sachverhalt ändert sich dadurch nichts. Den Letzten beißen die Hunde. Und der Letzte ist die EU.

Bedauerlicherweise sind die beteiligten Politiker nicht schadensersatzpflichtig.
Zuletzt geändert von Senexx am Mittwoch 27. Januar 2021, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:07)

Man kann aber mit rechtlicher Grundlage einen Exportstopp veranlassen, wenn einem die Antworten für das System der Impfstoffbelieferung nicht gefallen. ;)
Und nach genau dieser rechtlichen Grundlage frage ich. :)
Nightrain hat geschrieben:AstraZeneca hat zum Vertragsabschluss eine Sofortzahlung von 300 Millionen Euro erhalten, um trotz Zulassungsrisiko sofort mit der Vorproduktion der Impfdosen für die EU zu beginnen. Nun stellt sich vielleicht heraus, dass AstraZeneca mit dem Geld der EU die Vorproduktion für GB gemacht hat.
Das wäre zu klären.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 12:58)

Aus dem Artikel: "Insidern zufolge lag der späte Abschluss vor allem an Pfizer. Der US-Konzern hatte die Verhandlungen an sich gezogen und zeigte sich bei Haftungsfragen hartleibig. Pfizer pochte auf einen Haftungsausschluss und wollte auch bei Produktionsfehlern nicht in die Verantwortung genommen werden. Der EU-Kommission missfiel vor allem, dass die Amerikaner juristische Streitfragen vor einem internationalen Schiedsgericht klären lassen wollten."

Die Frage ist doch, war es die harte Verhandlungsstrategie der EU wert, den Abschluss um einige Monate zu verzögern, damit nicht der Staat sondern Pfizer bei Impfschäden aufkommen sollte? Rein rechtlich mag die EU "richtig" gehandelt haben. Aber auf Kosten einer verzögerten Lieferung. Ältere Menschen über 80 werden eben nicht im Januar-Februar vollständig geimpft, sondern eher Februar-März. Und wie viel allein eine Verzögerung um eine Woche ausmacht, habe ich hier schon überschlagsmäßig vorgerechnet.
Tja das ist die Frage mit der man sich durchaus kritisch auseinandersetzen kann, hat aber nix mit einem Versagen zu tun. Da erinnere ich noch an die sogenannte Schweinegrippe, wo die damalige deutsche Regierung ins Risiko gegangen ist und für viel Geld Impfstoffe geordert hat, die nacher gar nicht mehr gebraucht wurden, weil der Virus sich harmloser entwickelte als befürchtet.
An den Aufschrei ob dieses Risikos kann ich mich noch gut erinnern.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Tom Bombadil »

Nightrain hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:07)

Man kann aber mit rechtlicher Grundlage einen Exportstopp veranlassen, wenn einem die Antworten für das System der Impfstoffbelieferung nicht gefallen.
Dann sollte man sich aber auch nicht wundern, wenn es zu langanhaltenden technischen Problemen in der Produktion kommt.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

Senexx hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:13)

Bedauerlicherweise sind die beteiligten Politiker nicht schadensersatzpflichtig.
Ich halte nicht viel von so einer Pflicht. Aber von der Pflicht, das umfänglich aufzuklären, damit wäre schon viel geholfen, auch für die Zukunft.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von relativ »

Sören74 hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:04)

Sorry, man kann nicht außerhalb einer rechtlichen Grundlage eine bevorzugte Auslieferung an die EU einfordern. Das Leben ist kein Wunschkonzert.
Die USA kann offensichtlich so ein Lieferstop in andere Länder vollziehen. :?:
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:14)

Tja das ist die Frage mit der man sich durchaus kritisch auseinandersetzen kann, hat aber nix mit einem Versagen zu tun. Da erinnere ich noch an die sogenannte Schweinegrippe, wo die damalige deutsche Regierung ins Risiko gegangen ist und für viel Geld Impfstoffe geordert hat, die nacher gar nicht mehr gebraucht wurden, weil der Virus sich harmloser entwickelte als befürchtet.
An den Aufschrei ob dieses Risikos kann ich mich noch gut erinnern.
Der Aufschrei von damals kann nun wirklich nicht der Grund dafür sein, bei der jetzigen Impfung auf den einzelnen Euro zu schauen. Um mal Präsident Truman zu zitieren, wer keine Hitze verträgt, sollte nicht in die Küche gehen.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Adam Smith »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:10)

Die Impfstoffbeschaffung ist und bleibt ein Desaster. Sanofi bringt keinen Impfstoff mehr auf den Markt, bei AstraZeneca hat man zu lange gewartet, bei Pfizer gab es rechtliche Probleme.
Sanofi möchte aber den Biontech Impstoff herstellen.
Sanofi will 125 Millionen Biontech-Dosen produzieren

Die Franzosen entwickeln zusammen mit dem britischen Konzern GlaxoSmithKline selbst zwei Corona-Impfstoffe, sie hatten im Dezember aber einen Rückschlag erlitten, weil das Mittel bei älteren Erwachsenen keine ausreichende Reaktion des Immunsystems hervorrief.
https://www-spiegel-de.cdn.ampproject.o ... 96ceadf3f4
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von Sören74 »

relativ hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:16)

Die USA kann offensichtlich so ein Lieferstop in andere Länder vollziehen. :?:
Ob sie es kann, weiß ich nicht, aber gut finde ich es nicht.
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Re: Das Corona-Impfdesaster: Auswirkungen, Verantwortungen und Konsequenzen

Beitrag von gallerie »

Tom Bombadil hat geschrieben:(27 Jan 2021, 13:10)

Die Impfstoffbeschaffung ist und bleibt ein Desaster. Sanofi bringt keinen Impfstoff mehr auf den Markt, bei AstraZeneca hat man zu lange gewartet, bei Pfizer gab es rechtliche Probleme. Und da, wo es wohl am besten funktioniert hätte, bei Biontech, wurde, aus welchen Gründen auch immer, viel zu wenig bestellt.
...ich setz noch einen drauf Made in Thailand.
Die einzige Firma die in der Lage ist Impfstoffe herzustellen gehört dem König.
Der weigerte sich aber die teuren Lizenzen zu kaufen um in Thailand
den Impfstoff zu produzieren.
Die thailändische Regierung sprang ein und kaufte mit thailändischen Steuergeldern die Lizenz.
Da aber der thailändische König Besitzer der Herstellungsfirma ist hat er die nun laufende Produktion des Impfstoffes
am Markt frei ausgeschrieben.
Er bietet also den Impfstoff am freien Markt an, obwohl die Thais mit ihren Steuergeldern die Lizenz erworben hatten, und zudem den Impfstoff dringend brauchen.
Erste Unruhen sind in Bangkok zu sehen.
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