Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 20:53)
Ich spreche von der rein biologischen Funktion der Sexualität - im Zusammenhang mit Kutscheras Aussage.
Es gibt keine rein biologische Funktion der Sexualität. Wäre dem so, wäre deine weiter unten aufgeführte Definition =(i.w.S. die Gesamtheit!
von Sexualität) sinnlos wie ein Kropf. Streng genommen dürfte im biologischen Sinne, wenn es um Fortpflanzung geht, überhaupt nicht
von Sexualität gesprochen oder ihr Dasein rein biologistisch eingeengt werden. Auch ist keine, wie auch immer (durch Ehe oder Paarbeziehung)
postulierte Notwendigkeit einer sexuellen Beziehung, von Sexualität, wie du sie selbst als Definition angibst, notwendig, um Kinder im rein biologischen Sinn
als Ergebnis zu haben. Es braucht für die Zeugung von Kindern überhaupt keine Beziehung. Im Gegenteil, auch ein durch Vergewaltigung entstandenes Kind
genügt der Fortpflanzung und Arterhaltung. Ebenso Zweckehen, die nicht wegen einer beidseitig gewollten und auch gelebten sexuellen Beziehung dennoch
Kinder erzeugen bzw. erzeugten.
Und nein, es geht nicht immer nur um Biologie. Dieser Prof. Kutschera versucht hier nur, Sexualität auf reine Biologie zu reduzieren, um daraus
seinen hinterhältigen und erzkonservativen homophoben (pseudowissenschaftlichen) Diffamierungsmüll abzuladen.
Und nochmals, rein biologistisch ist seine Aussage wissenschaftlich nicht haltbar, bzw. seine Aussage einfach nur ein Teil der gesamten biologischen Tatsachen,
mit denen er Homosexualität auf Mann/Mann und Frau/Frau einengt und dann behauptet, diese Menschen hätten kein Reproduktionspotential. DAS ist eben belegbar falsch.
Rein biologisch und im wissenschaftlichen Sinne hat ein schwuler Mann genauso die Möglichkeit der Kindszeugung wie eine lesbische Frau, wenn sie mit einem Mann schläft,
um ein Kind zu bekommen. Es ist einfach auch eine völlig unwissenschaftliche, rein populistisch und reaktionär-frömmlerische Argumentation, die Kutschera hier ablässt.
Warum er das macht und sich selbst auch noch zum wissenschaftlichen Affen, bleibt sein Geheimnis. Fakt ist jedoch auch, dass seine Aussagen bezüglich des
Potentials, dass der Kindsmissbrauch bei Adoptionen durch homosexuelle Paare (Mann/Mann oder Frau/Frau) nicht nur eine pauschale Kriminalisierung dieser sexuellen Orientierungen
darstellt, sondern er etwas behauptet, was ja noch nicht einmal bewiesen ist. Er stellt es in den Raum, ohne es belegen zu können. Schon gar nicht wissenschaftlich. Wie auch?
Dazu müsste ja ersteinmal Zeit ins Land gehen mit Homo-Ehen und einigermaßen gesicherten repräsentativen, wissenschaftlichen Studien, die seine
Thesen (erhöhten KIndsmissbrauchs bei Adoptionen von schwulen Ehepaaren) als nicht diffamierend und diskriminierend beweisen könnten. Oder wie soll man den suggestiven Prognose-Unrat dieses Professors deuten,
den er über dieser sexuellen Orientierung der Homosexualität abkippt?
Sorry, aber da liegst du schief. Es geht immer noch nur um Biologie.
"Sexualität bezeichnet in der Biologie das Vorhandensein unterschiedlicher Geschlechter innerhalb einer Art, deren Interaktion die Neukombination der DNA ermöglicht."Quelle
Sexualität, Geschlechtlichkeit, i.w. S. die Gesamtheit aller mit der Existenz zweier unterschiedlicher Geschlechter verbundenen morphologischen und physiologischen sowie psychologischen Erscheinungen, Funktionen und Beziehungen. I.e.S. bezeichnet S. die mit der sexuellen Fortpflanzung verknüpften Vorgänge. Rein biologisch gesehen ist die S. notwendig für die Erzeugung von Nachkommen und dient somit der Arterhaltung.Quelle
Rein biologisch betrachtet, ist Fortpflanzung nicht Nebenprodukt der Sexualität, sondern deren Hauptfunktion.
Ich habe ganz bewusst die soziale, emotionale und psychologische Funktion ausgeblendet.]
Klar geht es dir und "deinem" Professor Kutschera nur um die Sexualität im biologischen Sinne (der Fortpflanzung dienend).
Und genau da liegt der "absichtliche Irrtum" seiner Behauptung. Denn wenn es um die reine Möglichkeit der Kindszeugung geht,
ist es - ich wiederhole mich - im biologischen Sinne völlig wurst, ob ein Mann oder eine Frau eine Lesbe oder ein Schwuler ist,
oder Heteromann bzw. -frau.
Für alle gilt gleichermaßen das identische, rein biologisch mögliche und vorhandene Fortpflanzungspotential.
Der Biologie / Evolution im Sinne der Fortpflanzung ist Sexualität völlig piepenhagen. In dem Sinne, wie du ja selbst Sexualität beschreibst, umfasst diese weit mehr als das
dem ausschließlich biologistischen Fortpflanzungszweck dienende, bloße "rein-raus" - Paarungsverhalten. Mit abschließendem
Samenerguß und Eizellenbefruchtung.
Letzteres gehorcht zyklischen Fortpflanzungsinstinkten und körperlichen Automatismen, die von Sexualität oder sexueller Orientierung völlig
unbeeinflusst sind. Lesbische Frauen haben genauso ihren Eisprung und ihren monatlichen Zyklus, wie eine Heterofrau. No difference, as you certainly know.
Ich habe auch nicht von staatlicher Ehe gesprochen, sondern allgemein von einer sexuellen Beziehung.
Für die Fortpflanzung im biologischen Sinne ist keine sexuelle Beziehung, schon gar keine "auf Dauer" angelegte, wie du das beschrieben hattest,
notwendig. Und was die sogeannten Brutpflegeinstinkte angeht, auch das, was man ein gesichertes und umsorgtes Aufwachsen für ein Kind
ansieht, ist es hinreichend belegt, dass Adoptiveltern keineswegs schlechter oder weniger fürsorglich wären als Heteroeltern. Auch
lässt sich die These nicht halten, dass homosexuelle Eltern weniger gute Eltern wären und deren Kinder nicht genauso gut ins eigene
Leben als Erwachsene geführt werden könnten, ohne Schaden zu nehmen. Welchen auch immer…
Nun - miteinander haben gleichgeschlechtliche Paare kein Reproduktionspotential. Weder können sich zwei Männer miteinander, noch können sich zwei Frauen miteinander fortpflanzen. Und darauf bezieht sich Kutschera.
Es geht nicht darum, ob das Individuum über Reproduktionspotential verfügt, sondern ob das gleichgeschlechtliche Paar miteinander über Reproduktionpotential verfügt und das tut es nunmal nicht.
Was willst du oder dieser Prof. Kutschera mit dieser einengenden Feststellung? - Etwa im biologischen, wissenschaftlichen(?) Sinne eine Binsenweisheit verbreiten? Wie schon oben erläutert, kann er das natürlich rein biologisch so
feststellen und hat damit natürlich recht. Fragt sich halt nur, weshalb er nur die halbe Wahrheit im biologischen Sinne erwähnt, und nicht die Ganze. Wohlgemerkt im Zusammenhang mit Homosexualität und dem, wovor
er warnt…indem er diese Menschen diffamiert, mit Halbwahrheiten bzw. dem Verschweigen der ganzen biologischen Wahrheit.
Sorry, aber Kutschera geht es nicht um das Ausleben der sexuellen Orientierung.
Es geht um diese Aussage Kutscheras:
"d. h. Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Verbindungen, sind sterile, a-sexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktions-Potenzial."
Und in diesem Kontext hat Kutschera sehr wohl recht. Gleichgeschlechtliche Paare können sich miteinander nicht fortpflanzen. Männer können (immer noch) nicht schwanger werden und Frauen produzieren (immer noch) kein Sperma
Danke an Kutschera und dich. Auch im Namen von ganz Deutschland. Wir wussten das alle noch nicht. Nun kann ich ja beruhigt schlafen.
In diesem Sinne, gute Nacht an dich und alle anderen