Debatte: Homosexualität

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gödelchen
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Re: Re:

Beitrag von gödelchen »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 08:48)

Scheinbar. Wenn es aber tatsächlich widersprüchlich wäre, ist nicht zu erklären, warum Homosexualität im Laufe der Evolution nicht verschwunden ist. Offensichtlich bietet Homosexualität eben doch einen Vorteil in Sachen Arterhaltung und Fortpflanzung.
Es ist widersprüchlich in der Sache. Offensichtlich ist im natürlichen ein große Bandbreite der Erscheinungsformen einer Art möglich, wie uns die Pflanzen und Tierwelt zeigt. Diese Formen sind aber Erscheinungformen und nicht die Art selber, ddie sich nach einem festgelegten Muster fortpflanzt.

Deshalb gibt es in der Sache da nichts zurütteln...sollten die wunderbaren sozial minded mal merken.

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 08:48)Sag das Kutschera, der moralisiert im Wortgewand des Biologischen. Vielleicht solltest du mal nicht nur die Beschaffenheit des Mantels bewundern, sondern einen Blick darunter riskieren.
Das tue ich ganz gewiss, deshalb entgehen mir die sehr guten Denkansätze derer, die unter dem falsch eingefärbten Mäntelchen gute Erkenntnisse liefern nicht. Das falsch eingefärbte Mäntelchen ziehe ich denen schon aus, wärmt mich nicht, geht auf den Müll der Geschichte. Dazu fühle ! ich mich in der Lage :-)
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schokoschendrezki
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Re: Re:

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 08:39)

Startest du wieder mal Ablenkungsmanöver?
Im Kontext der Diskussion geht es um Kutscheras, wissenschaftlich richtige, aber politisch dämliche Aussage zur "Ehe für alle".
Mit einer Ehe dokumentiert man nicht irgendeine zweckfreie, lockere menschliche Beziehung, sondern eine - auf Dauer ausgelegte - sexuelle Beziehung, die i.d.R. einen bestimmten Zweck hat/erfüllt.
Jede menschliche Beziehung hat einen bestimmten Zweck/dient einem bestimmten Zweck.
Der Zweck einer sexuellen Beziehung besteht (aus biologischer Sicht) in der Fortpflanzung.
Der Zusammenschluss von (reinen) Jagdgemeinschaften stellt keine menschliche Beziehung dar, sondern lediglich einen einen losen Zusammenschluss von Menschen, die ein bestimmtes Ziel verfolgen ==> Jagderfolg.
Eine (zwischen)menschliche Beziehung i.S.v. gegenseitig aufeinander bezogenem Denken, Handeln und Fühlen (soziale Beziehung) entsteht nicht, kann auch nicht entstehen.
Im Gegensatz dazu ist eine Ehe eine soziale Beziehung, die ein emotionales und sexuell intimes Verhältnis zwischen zwei Menschen darstellt und durch Mitfühlen, Interesse und Fürsorge geprägt ist.

Unabhängig davon wird mit jeden Zusammenschluss, jeder zwischenmenschlichen sozialen Beziehung immer ein ganz bestimmter Zweck verfolgt. Es gibt keine zweckfreien menschlichen Beziehungen!
Das ist falsch! "Zweck" an sich ist ein rein menschlicher Begriff. Ein biologisches So-Sein hat überhaupt keinen "Zweck" . Es sei denn, man glaubt an die göttliche Schöpfung. Eine sexuelle Beziehung läuft in aller Regel auf Fortpflanzung hinaus. Ja. Aber nicht wegen irgendeiner "Zweckhaftigkeit" sondern weil die Evolution dies eben hervorgebracht hat. Es war aber in deinem früheren Beitrag auch gar nicht von sexuellen sondern von Beziehungen allgemein die Rede. Und speziell der Mensch ist neben seinem biologischen So-Sein eben auch ein gesellschaftliches Wesen. Mit allen Konsequenzen. Auch, dass eine sexuelle Beziehung zu etwas ganz anderem gewandelt werden kann, als zu einer Fortpflanhzungsgemeinschaft. Und eine gleichgeschlechtliche Beziehung kann zu einer sexuellen Beziehung ohne jedes (gemeinsame) Fortpflanhzungsziel geführt werden. Wenn dein Professort das nicht kapiert und stattdessen solche Gemeinschaften herabwürdigt, dann liiegt das (natürlich) nicht daran, dass er biologische Zusammenhänge nicht versteht sondern vor allem philosphische. indem er nicht versteht, dass der Mensch sich zu einem gesellschaftlichen Wesen gewandelt hat mit demensprechenden Eigengesetzlichkeiten. Die sich in der Sprache der Biologie gar nicht ausdrücken lassen. (Siehe etwas weiter oben den Beitrag von Unité).
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Re: Re:

Beitrag von Unité 1 »

gödelchen hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:07)

Es ist widersprüchlich in der Sache. Offensichtlich ist im natürlichen ein große Bandbreite der Erscheinungsformen einer Art möglich, wie uns die Pflanzen und Tierwelt zeigt. Diese Formen sind aber Erscheinungformen und nicht die Art selber, ddie sich nach einem festgelegten Muster fortpflanzt.
Homosexualität hat sich durchgesetzt, und zwar nicht nur beim Menschen, sondern auch bei einer Vielzahl von Tieren. Es ist also anzunehmen, dass Homosexualität aus evolutionsbiologischer Sicht einen wichtigen Zweck erfüllt, wenn so viel Energie in etwas versenkt wird, was nicht der unmittelbaren Fortpflanzung dient und nicht über die Zeit verschwindet. Daraus lässt sich folgern, dass Homosexualität und Fortpflanzung nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Oder anders: Die Art selber erscheint durch ihre Formen, ihre Formen sind Ausdruck der Art. Besteht ein bestimmter Ausdruck über einen evolutionär relevanten Zeitraum, dann ist dieser Ausdruck selbst ebenso die Art wie jeder andere auch noch bestehende.
Mit nochmal anderen Worten: Homosexualität ist natürlich.
Das tue ich ganz gewiss, deshalb entgehen mir die sehr guten Denkansätze derer, die unter dem falsch eingefärbten Mäntelchen gute Erkenntnisse liefern nicht.
Mit Kutscheras Moralisierei kann ich nichts anfangen, aber wenn's dir Erkenntnisse liefert - bitte.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:03)

Hast du überhaupt das Interview von Kutschera mit kath.net gelesen?

Er wird nach seiner Wertung der Ehe für alle aus evolutionsbiologischer Sicht gefragt, beginnt seine Antwort aber mit: Unsere naiven Politiker benutzen Begriffe aus der Biologie, ohne zu wissen, was diese überhaupt bedeuten. Bevölkerung heißt Population, und Populationen sind definiert als Fortpflanzungsgemeinschaften.
Ja habe ich und ich habe auch geschrieben, dass sich seine Sichtweise nicht teile.
Er hat aber Recht, wenn er sagt, dass Politiker (und nicht nur Politiker) Begriffe aus der Biologie benutzen, ohne zu wissen was sie bedeuten, wobei Kutschera unterschlägt, dass Population zwar Bevölkerung meint, wenn dann jedoch Weltbevölkerung.
Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:03)Er deutet um, indem er die unterschiedlichen aber gleichlautenden Begriffe in eins setzt. Er spricht nicht von Biologie, sondern von Politik und Gesellschaft mit den Worten der Biologie. Was alleine bereits aus dem Fakt ersichtlich wird, dass die Ehe eine rechtliche und keine natürliche Institution ist. Aus evolutionsbiologischer Sicht gibt es übrigens auch keine Politiker. Das ist glasklar keine biologische Sicht, sondern Kutscheras reaktionäre.
Wie bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht, ist Kutscheras Sichtweise politisch dämlich, aber dennoch aus biologischer Sicht richtig.
Er hat wie alle anderen, das Recht auf freie Meinungsäußerung und man muss seine Meinung tolerieren (können).
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Re: Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:16)

Wenn dein Professort das nicht kapiert und stattdessen solche Gemeinschaften herabwürdigt, dann liiegt das (natürlich) nicht daran, dass er biologische Zusammenhänge nicht versteht sondern vor allem philosphische. indem er nicht versteht, dass der Mensch sich zu einem gesellschaftlichen Wesen gewandelt hat mit demensprechenden Eigengesetzlichkeiten. Die sich in der Sprache der Biologie gar nicht ausdrücken lassen. (Siehe etwas weiter oben den Beitrag von Unité).
Der Herr Professor versteht es durchaus, dass menschliche Beziehungen vielvältig sind, also biologisch und sozial erklärbar und erlebbar. Das weiß jedes Kind. Nein, er diffamiert homosexuelle Beziehungen mit vollster Absicht. Das, was er zum Thema sagt, ist Biologismus pur. Mit Nicht-Verstehen hat das nix zu tun, eher mit Demagogie. Daher auch die folgerichtigen Studentenproteste.
Zuletzt geändert von Selina am Freitag 28. Juli 2017, 12:18, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von Unité 1 »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:01)

Ja habe ich und ich habe auch geschrieben, dass sich seine Sichtweise nicht teile.
Das weiß ich. Das wusste ich vorher. Was ich nicht weiß, ist warum du das mehrmals wiederholst. Ich habe dir das nicht unterstellt.
Er hat aber Recht, wenn er sagt, dass Politiker (und nicht nur Politiker) Begriffe aus der Biologie benutzen, ohne zu wissen was sie bedeuten, wobei Kutschera unterschlägt, dass Population zwar Bevölkerung meint, wenn dann jedoch Weltbevölkerung.
Das stimmte nur dann, wenn Politiker es tatsächlich biologisch meinten, wenn sie von Bevölkerung reden. Tun sie aber nicht, sie benutzen es als Bezeichnung für in Deutschland lebende Menschen. Wenn gerade mal wieder von Bevölkerung die Rede ist, dann weiß man, dass Wahlkampfzeit ist. Was sich da vornehmlich fortpflanzen soll, sind Karrieren im Parlament und in der Verwaltung.
Kutschera deutet Bevölkerung um, indem er unterstellt, Politiker wüssten nicht um die biologische Bedeutung. Was er schwerlich wissen kann, sofern sich Politiker nicht faschspezifisch dazu geäußert haben. Er benutzt die einfache Tatsache, dass Bevölkerung, ein Synonym zum eher verpönten Wort Volk, auch in der Biologie etwas bezeichnet. Von dieser falschen Gleichsetzung heraus argumentiert er. Das ist ein Taschenspielertrick.
Wie bereits mehrfach zum Ausdruck gebracht, ist Kutscheras Sichtweise politisch dämlich, aber dennoch aus biologischer Sicht richtig.
Erstens bezweifle ich, dass seine Auslassungen im Interview zutreffend sind - aus rein biologischer Sicht -, zweitens sind seine biologischen Einlassungen das Vehikel der Botschaft. Wie gesagt, er vermengt beides, um seinen Quark an den reaktionären Mann zu bringen.
Er hat wie alle anderen, das Recht auf freie Meinungsäußerung und man muss seine Meinung tolerieren (können).
Wie alle anderen Hirnhupen muss er es aushalten, dass man ihm seine eigenen Aussagen vorhält. Niemand hat ein Recht darauf, von seinen eigenen Ansichten verschont zu werden.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:16)

Das ist falsch! "Zweck" an sich ist ein rein menschlicher Begriff. Ein biologisches So-Sein hat überhaupt keinen "Zweck" . Es sei denn, man glaubt an die göttliche Schöpfung. Eine sexuelle Beziehung läuft in aller Regel auf Fortpflanzung hinaus. Ja. Aber nicht wegen irgendeiner "Zweckhaftigkeit" sondern weil die Evolution dies eben hervorgebracht hat.
Ja sicher ist Zweck ein menschlicher Begriff, genauso wie Leben, wie Evolution etc.
Mensch benutzt nunmal Sprache um beobachtbare Regelmäßigkeiten. Biologie ist die Lehre vom Lebendigen/von Lebewesen.
Eines der wichtigsten Merkmale von Leben ist Reproduktion, entsprechend ist Reproduktion auch Zweck des Lebens (Zweck des "biologischen so-sein") - ob dir das nun gefällt oder nicht.
Der Begriff "Zweck" beschreibt nichts weiter als den kausalen Zusammenhang von Ursache und Wirkung - und zwar ganz ohne "Glaube an göttliche Schöpfung"
Zweck der Sexualität ist somit der kausale Zusammenhang von Paarungsakt und Rekombination der Gene (Reproduktion) - nicht mehr und nicht weniger!
schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:16) Es war aber in deinem früheren Beitrag auch gar nicht von sexuellen sondern von Beziehungen allgemein die Rede.
Und jede Beziehung hat einen bestimmten Zweck, verfolgt ein bestimmtes Ziel!
schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:16) Und speziell der Mensch ist neben seinem biologischen So-Sein eben auch ein gesellschaftliches Wesen. Mit allen Konsequenzen. Auch, dass eine sexuelle Beziehung zu etwas ganz anderem gewandelt werden kann, als zu einer Fortpflanhzungsgemeinschaft. Und eine gleichgeschlechtliche Beziehung kann zu einer sexuellen Beziehung ohne jedes (gemeinsame) Fortpflanhzungsziel geführt werden.
Falsch! Der Mensch ist kein gesellschaftliches Wesen, sondern ein Herdentier und als solches ein soziales Wesen.
Gesellschaft/Kultur sind ein Produkt meschlicher Intelligenz.
Und Mensch ist nicht die einzige Art, bei der Sexualität auch eine soziale Funktion hat.
Jede sexuelle Beziehung zwischen heterosexuellen Menschen hat Reproduktionspotential - unabhängig davon ob dieses Potential genutzt wird oder nicht, ob es genutzt werden kann oder nicht.Und jede sexuelle Handlung hat (bewusst oder unbewusst) Fortpflanzung/Reproduktion zum Ziel. Jede heterosexuelle Beziehung ist eine Fortpflanzungsgemeinschaft - wieder ob dir das nun gefällt oder nicht!
Wäre es nicht so, gäbe es keine ungewollten Schwangerschaften, keine Abtreibungen und niemand müsste sich Gedanken über Verhütung machen.
schokoschendrezki hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:16)Wenn dein Professort das nicht kapiert und stattdessen solche Gemeinschaften herabwürdigt, dann liiegt das (natürlich) nicht daran, dass er biologische Zusammenhänge nicht versteht sondern vor allem philosphische. indem er nicht versteht, dass der Mensch sich zu einem gesellschaftlichen Wesen gewandelt hat mit demensprechenden Eigengesetzlichkeiten. Die sich in der Sprache der Biologie gar nicht ausdrücken lassen. (Siehe etwas weiter oben den Beitrag von Unité).
Das ist Quatsch mit Sosse! Der Mensch hat sich in gar nichts "verwandelt" und weist auch keine "Eigengesetzlichkeiten" auf.
Mensch war schon immer und ist immer noch ein soziales Wesen und er ist und bleibt seiner Biologie und der Evolution verhaften, davon kann er sich nicht lösen. Aus evolutionsbiologischer Sicht betrachtet nimmt der Mensch keine Sonderstellung ein. Und genau das kapieren Philosophen nicht bzw wollen sie nicht akzeptieren.
Alles, was Mensch aus biologischer Sicht ist, lässt sich auch mit der Sprache der Biologie ausdrücken.
Alles andere ist Sache von Sozialwissenschaftlern, Psychologen ggf noch Gesellschaftswissenschaftlern, aber ganz sicher nicht Sache von Philosophen.
Zuletzt geändert von Dark Angel am Freitag 28. Juli 2017, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

Den Menschen und seine sexuellen Beziehungen auf reine Fortpflanzung und irgendein "Reproduktionspotenzial" zu reduzieren, ist und bleibt Biologismus reinsten Wassers. Schön, dass sich die Studenten gegen so einen Leerkörper ... ähm... Lehrkörper zu wehren wissen.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:46)
Homosexualität hat sich durchgesetzt, und zwar nicht nur beim Menschen, sondern auch bei einer Vielzahl von Tieren. Es ist also anzunehmen, dass Homosexualität aus evolutionsbiologischer Sicht einen wichtigen Zweck erfüllt, wenn so viel Energie in etwas versenkt wird, was nicht der unmittelbaren Fortpflanzung dient und nicht über die Zeit verschwindet. Daraus lässt sich folgern, dass Homosexualität und Fortpflanzung nicht im Widerspruch zueinander stehen.
Homosexualität hat sich nicht durchgesetzt, sie taucht mit einer Häufigkeit von ca 5%, bei sich sexuell reproduzierenden Arten - als Abweichung von der Normalverteilung - auf. Evolutionsbiologisch ist ein derart geringes Auftreten für die Erhaltung der Population durchaus verkraftbar.
Durchsetzen ist etwas Anderes.
Zur Arterhaltung tragen gleichgeschlechtliche Paare insofern bei, als sie sich um verwaisten und/oder ausgesetzten Nachwuchs kümmern.
Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:46)]Oder anders: Die Art selber erscheint durch ihre Formen, ihre Formen sind Ausdruck der Art. Besteht ein bestimmter Ausdruck über einen evolutionär relevanten Zeitraum, dann ist dieser Ausdruck selbst ebenso die Art wie jeder andere auch noch bestehende.
Mit nochmal anderen Worten: Homosexualität ist natürlich.
Das bestreitet nicht einmal Kutschera.
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Re: Re:

Beitrag von ThorsHamar »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:31)

.... Aus evolutionsbiologischer Sicht betrachtet nimmt der Mensch keine Sonderstellung ein. Und genau das kapieren Philosophen nicht bzw wollen sie nicht akzeptieren.
Alles, was Mensch aus biologischer Sicht ist, lässt sich auch mit der Sprache der Biologie ausdrücken.
Alles andere ist Sache von Sozialwissenschaftlern, Psychologen ggf noch Gesellschaftswissenschaftlern, aber ganz sicher nicht Sache von Philosophen.
Hm ... ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass es schon eine Sonderstellung des Menschen gibt, welche Biologie und Philosophie betrifft:
Die menschliche Sozialisation ist die einzige, die es ermöglicht, dass Inkompetenz mit Macht verbunden werden kann.
Zuletzt geändert von ThorsHamar am Freitag 28. Juli 2017, 12:59, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Re:

Beitrag von becksham »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:53)
...Zur Arterhaltung tragen gleichgeschlechtliche Paare insofern bei, als sie sich um verwaisten und/oder ausgesetzten Nachwuchs kümmern.
...
Nicht, wenn es nach Herrn Kutschera geht.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:18)

Das weiß ich. Das wusste ich vorher. Was ich nicht weiß, ist warum du das mehrmals wiederholst. Ich habe dir das nicht unterstellt.
Das stimmte nur dann, wenn Politiker es tatsächlich biologisch meinten, wenn sie von Bevölkerung reden. Tun sie aber nicht, sie benutzen es als Bezeichnung für in Deutschland lebende Menschen. Wenn gerade mal wieder von Bevölkerung die Rede ist, dann weiß man, dass Wahlkampfzeit ist.
Ich sagte doch, er hat sich politisch dämlich ausgedrückt.
Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:18)] Was sich da vornehmlich fortpflanzen soll, sind Karrieren im Parlament und in der Verwaltung.
Kutschera deutet Bevölkerung um, indem er unterstellt, Politiker wüssten nicht um die biologische Bedeutung.
Najaaa - manchmal könnte man diesen Eindruck durchaus gewinnen.
Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:18)Was er schwerlich wissen kann, sofern sich Politiker nicht faschspezifisch dazu geäußert haben. Er benutzt die einfache Tatsache, dass Bevölkerung, ein Synonym zum eher verpönten Wort Volk, auch in der Biologie etwas bezeichnet. Von dieser falschen Gleichsetzung heraus argumentiert er. Das ist ein Taschenspielertrick.
Ich würde es eher bewusste Provokation nennen. Dafür ist Kutschera "berühmt und berüchtigt".
Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:18)Erstens bezweifle ich, dass seine Auslassungen im Interview zutreffend sind - aus rein biologischer Sicht -, zweitens sind seine biologischen Einlassungen das Vehikel der Botschaft. Wie gesagt, er vermengt beides, um seinen Quark an den reaktionären Mann zu bringen.
Nun - das kommt auch auf die Art der Fragestellung an und ich gehe davon aus, dass kath-net die Richtung auch ganz bewusst vorgegeben hat. Ändert aber nichts daran, dass Kutschera sämliche "politischen Fettnäpfchen" bedient hat.
Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:18)Wie alle anderen Hirnhupen muss er es aushalten, dass man ihm seine eigenen Aussagen vorhält. Niemand hat ein Recht darauf, von seinen eigenen Ansichten verschont zu werden.
Das gilt dann aber für beide Seiten. Man muss auch unliebsame Meinungen aushalten (können) und darf nicht nach Suspendierung schreien.
Entscheident ist, wie Kutschera im Unibetrieb seinen Studenten persönlich gegenüber tritt.
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Re: Re:

Beitrag von Unité 1 »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:53)

Homosexualität hat sich nicht durchgesetzt, sie taucht mit einer Häufigkeit von ca 5%, bei sich sexuell reproduzierenden Arten - als Abweichung von der Normalverteilung - auf. Evolutionsbiologisch ist ein derart geringes Auftreten für die Erhaltung der Population durchaus verkraftbar. Durchsetzen ist etwas Anderes.
Ich fragte nicht, ob die Population es verkraftet, sondern warum es überhaupt existiert. 5% ist ne ziemliche Größenordnung für eine derartige Verschwendung von "Reproduktionspotential". Wenn Kutschera recht hat, dass Homopaare der Aufrechterhaltung der Population hinderlich seien, dann verwundert es, dass der Selektionsmechanismus nicht durchgeschlagen hat. Das meinte ich mit durchgesetzt.
Zur Arterhaltung tragen gleichgeschlechtliche Paare insofern bei, als sie sich um verwaisten und/oder ausgesetzten Nachwuchs kümmern.
Kann sein. Aber dafür wären gleichgeschlechtliche Paare nicht zwingend notwendig.
Das bestreitet nicht einmal Kutschera.
Aber Demolit.
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Re: Re:

Beitrag von Billie Holiday »

becksham hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:58)

Nicht, wenn es nach Herrn Kutschera geht.
Vielleicht hat er einen ähnlichen Freundeskreis wie ich...die haben nicht die geringste Lust auf Kinder. Mag sein, dass es viele homos. Paare gibt, die sich um Kinder kümmern, jedoch auch wie bei Heten ist das Interesse am Kinder großziehen nicht grundsätzlich. Meine Tante fand Kinder immer zum Kotzen, von den schwulen Freunden hat niemand Bock auf Kinder.
Homos sind normale Menschen und keine Heiligen, meine Erfahrung. Sie kümmern sich nicht alle pauschal milde lächelnd um Waisen.
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Re: Re:

Beitrag von becksham »

Billie Holiday hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:08)

Vielleicht hat er einen ähnlichen Freundeskreis wie ich...die haben nicht die geringste Lust auf Kinder. Mag sein, dass es viele homos. Paare gibt, die sich um Kinder kümmern, jedoch auch wie bei Heten ist das Interesse am Kinder großziehen nicht grundsätzlich. Meine Tante fand Kinder immer zum Kotzen, von den schwulen Freunden hat niemand Bock auf Kinder.
Homos sind normale Menschen und keine Heiligen, meine Erfahrung. Sie kümmern sich nicht alle pauschal milde lächelnd um Waisen.
Natürlich nicht. Auch das behauptet doch niemand.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

becksham hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:58)

Nicht, wenn es nach Herrn Kutschera geht.
Wo äußert er sich denn, dass dies nicht so wäre?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Re:

Beitrag von becksham »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:13)

Wo äußert er sich denn, dass dies nicht so wäre?
Du, ich mag ihn missverstanden haben aber mich deucht, jemand der sagt, er sehe "staatlich geförderte Pädophilie und schwersten Kindesmissbrauch auf uns zukommen" befürwortet es nicht, "sich um verwaisten und/oder ausgesetzten Nachwuchs zu kümmern".
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Marmelada »

http://hessenschau.de/gesellschaft/uni- ... e-100.html
Auf Nachfrage bekräftigte Kutschera seine Haltung auch gegenüber hessenschau.de: Nach allem, was man wisse, führe die jeweils 50-prozentige Übereinstimmung der Gene eines Kindes mit denen seiner Mutter und seines Vaters zu einer Inzucht-Hemmung. Diese Hemmung entfalle in der Beziehung eines Mannes oder einer Frau zu einem Stiefkind - und damit auch bei homosexuellen Paaren, die durch künstliche Befruchtung oder Adoption zu Kindern kommen.
Besonders apart ist die damit gleichzeitig einhergehende Diffamierung aller heterosexuellen Adoptiv- oder Patchworkeltern durch den ach so tollen Wissenschaftler.
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Re: Re:

Beitrag von Hyde »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 08:48)

Scheinbar. Wenn es aber tatsächlich widersprüchlich wäre, ist nicht zu erklären, warum Homosexualität im Laufe der Evolution nicht verschwunden ist. Offensichtlich bietet Homosexualität eben doch einen Vorteil in Sachen Arterhaltung und Fortpflanzung.
Das muss nicht so sein. Es werden auch immer wieder Kinder mit, teils schweren, Behinderungen geboren. Daraus kann man auch nicht ableiten, dass Behinderungen einen evolutionären Vorteil bieten.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

becksham hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:20)

Du, ich mag ihn missverstanden haben aber mich deucht, jemand der sagt, er sehe "staatlich geförderte Pädophilie und schwersten Kindesmissbrauch auf uns zukommen" befürwortet es nicht, "sich um verwaisten und/oder ausgesetzten Nachwuchs zu kümmern".
Es nicht befürworten, bedeutet nicht, dass er es negiert.
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Re: Re:

Beitrag von gödelchen »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 10:46)

Homosexualität hat sich durchgesetzt, und zwar nicht nur beim Menschen, sondern auch bei einer Vielzahl von Tieren. Es ist also anzunehmen, dass Homosexualität aus evolutionsbiologischer Sicht einen wichtigen Zweck erfüllt, wenn so viel Energie in etwas versenkt wird, was nicht der unmittelbaren Fortpflanzung dient und nicht über die Zeit verschwindet. Daraus lässt sich folgern, dass Homosexualität und Fortpflanzung nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Oder anders: Die Art selber erscheint durch ihre Formen, ihre Formen sind Ausdruck der Art. Besteht ein bestimmter Ausdruck über einen evolutionär relevanten Zeitraum, dann ist dieser Ausdruck selbst ebenso die Art wie jeder andere auch noch bestehende.
Mit nochmal anderen Worten: Homosexualität ist natürlich.


Mit Kutscheras Moralisierei kann ich nichts anfangen, aber wenn's dir Erkenntnisse liefert - bitte.
Wer widerspricht dem ? darüber ist nicht zu debattieren. Du widerlegst aber damit meine Argumente nicht. Ein Liger ist auch natürlich...wo ist dein Problem ?
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

Marmelada hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:33)

http://hessenschau.de/gesellschaft/uni- ... e-100.html
Besonders apart ist die damit gleichzeitig einhergehende Diffamierung aller heterosexuellen Adoptiv- oder Patchworkeltern durch den ach so tollen Wissenschaftler.
Genau. Dieser Kommentar hier sagt alles:

Zitat:

Umstrittene Äußerungen zur Ehe für alle: Geradezu menschenverachtend

Der Kasseler Professor Kutschera hat homosexuelle Paare als "sterile Erotik-Duos ohne Reproduktionspotential" bezeichnet. Warum das geradezu menschenverachtend ist - unser Kommentar.

Für Laien lässt sich kaum nachvollziehen, inwiefern die Ausführungen des Kasseler Biologie-Professors zu Homosexualität und nicht-biologischer Elternschaft wissenschaftlich seriös sind. Kompetenz in Sachen Evolution und Genetik wird man Ulrich Kutschera, der sich auch international einen Namen als Forscher gemacht hat, nicht absprechen können. Statt sich aber mit sachlichen Beiträgen in die gesellschaftliche Debatte einzubringen, disqualifiziert sich der Wissenschaftler mit der Art und Weise seiner Äußerungen selbst.

Seine undifferenzierten und abfälligen, ja geradezu menschenverachtenden Formulierungen verletzen nicht nur die Regeln der Wissenschaft, sondern auch des Respekts vor anderen. Mit solchen Provokationen verschafft sich der Wissenschaftler zwar die maximale Aufmerksamkeit. Sie schaden aber zugleich seinem Ruf und dem der Uni Kassel.

Man kann darüber streiten, ob Mann und Frau, Homo und Hetero in jeder Hinsicht gleich sind. Dass sie grundsätzlich die gleichen Rechte verdienen, sollte im 21. Jahrhundert nicht mehr zur Debatte stehen.


https://www.hna.de/kassel/hna-meinung-s ... 92076.html
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zunder »

Keoma hat geschrieben:(28 Jul 2017, 09:37)

Frag das doch die Kerzenschlucker, die partout in der Ehe etwas Heiliges sehen wollen.
Es ist wohl kein Zufall, daß Kutschera, obwohl Atheist, mit seinem Käse ausgerechnet bei den Katholiken gelandet ist.
Er könnte sich ja mal um deren zölibatäre und klösterliche Reproduktionsindustrie kümmern.
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Re: Re:

Beitrag von Unité 1 »

gödelchen hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:55)

Wer widerspricht dem ? darüber ist nicht zu debattieren.
Vielleicht habe ich dich falsch verstanden. Wenn du das mal in verständlich ausdrücken könntest:
Es ist widersprüchlich in der Sache. Offensichtlich ist im natürlichen ein große Bandbreite der Erscheinungsformen einer Art möglich, wie uns die Pflanzen und Tierwelt zeigt. Diese Formen sind aber Erscheinungformen und nicht die Art selber, ddie sich nach einem festgelegten Muster fortpflanzt.

Für mich klingt das wie die Trennung zwischen dem Wesen eines Subjekts und seiner Erscheinung. Was so richtig wie banal ist. Die eigentliche Aussage ergibt sich für mich aus der Verknüpfung vom Wesen und Fortpflanzung. Wenn diese wesensmäßig sei, Fortpflanzung Daseinszweck und Homosexualität im Widerspruch zu Fortpflanzung stehe, dann sei Homosexualität nicht natürlich, denn es entspräche nicht dem Wesen der Art, sich nicht fortzupflanzen.

Was hast du denn sonst damit gemeint?
„Ich knüpfe mein Schicksal als Parteivorsitzender der CDU an diese Antwort“
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Selina
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

Zunder hat geschrieben:(28 Jul 2017, 14:38)

Es ist wohl kein Zufall, daß Kutschera, obwohl Atheist, mit seinem Käse ausgerechnet bei den Katholiken gelandet ist.
Er könnte sich ja mal um deren zölibatäre und klösterliche Reproduktionsindustrie kümmern.
:thumbup: Und um die vielen Missbrauchsfälle unter dem Dach der katholischen Kirche, die nur sehr zögerlich aufgeklärt werden.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Re:

Beitrag von gödelchen »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 14:39)

Vielleicht habe ich dich falsch verstanden. Wenn du das mal in verständlich ausdrücken könntest:
Es ist widersprüchlich in der Sache. Offensichtlich ist im natürlichen ein große Bandbreite der Erscheinungsformen einer Art möglich, wie uns die Pflanzen und Tierwelt zeigt. Diese Formen sind aber Erscheinungformen und nicht die Art selber, ddie sich nach einem festgelegten Muster fortpflanzt.

Für mich klingt das wie die Trennung zwischen dem Wesen eines Subjekts und seiner Erscheinung. Was so richtig wie banal ist. Die eigentliche Aussage ergibt sich für mich aus der Verknüpfung vom Wesen und Fortpflanzung. Wenn diese wesensmäßig sei, Fortpflanzung Daseinszweck und Homosexualität im Widerspruch zu Fortpflanzung stehe, dann sei Homosexualität nicht natürlich, denn es entspräche nicht dem Wesen der Art, sich nicht fortzupflanzen.

Was hast du denn sonst damit gemeint?
Ganz einfach , das Wesen eines Subjekts kann sich in einer Vielfalt ausdrücken und daraus erscheinen. Die Spezies homo sapiens ist auf Fortpflanzung angelegt.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von gödelchen »

Selina hat geschrieben:(28 Jul 2017, 14:46)

:thumbup: Und um die vielen Missbrauchsfälle unter dem Dach der katholischen Kirche, die nur sehr zögerlich aufgeklärt werden.
Tötööö, da haben wir es wieder :-)

Zur Kenntniss:

Wer eine politische Ansicht hat, sucht sich Verbündete. Welche sollte er klug angehen. Die Kirchen sind in Sachen Sexualität auch Verbündete, weil sie dazu aus ihrem Verständnis heraus etwas sagen können. Ob das, was sie sagen , durchdringt oder in seinem Grundgedanken Bestand hat, ist eine andere Sache.

Die dämliche Zusammengeschusterung mit dem Missbrauch ist hier in der Debatte fehl am Platze. Sowie das der Odenwaldschule bei der Pädagogik auch nicht "stilbildend" ist.
elmore

Re: Re:

Beitrag von elmore »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:31)

...
Jede sexuelle Beziehung zwischen heterosexuellen Menschen hat Reproduktionspotential - unabhängig davon ob dieses Potential genutzt wird oder nicht, ob es genutzt werden kann oder nicht.Und jede sexuelle Handlung hat (bewusst oder unbewusst) Fortpflanzung/Reproduktion zum Ziel. Jede heterosexuelle Beziehung ist eine Fortpflanzungsgemeinschaft - wieder ob dir das nun gefällt oder nicht! …
Diese These von dir (die ich unterstrichen habe im Zitat) ist sehr steil und auch wissenschaftlich nicht haltbar. Sozusagen
biologischer und evolutorischer Unsinn. Dir als Frau und Mutter dürfte ja bekannt sein, dass die Möglichkeit der Schwangerschaft
bzw. das zu werden, vom weiblichen Zyklus abhängt und zu bestimmten Zeiten die "Gefahr" oder neutraler formuliert, die
Wahrscheinlichkeit bzw. Möglichkeit von Natur aus sehr gering bis unwahrscheinlich ist, dass es zu Befruchtung einer
Eizelle und damit zum einzigen Zweck kommt, den angeblich Sexualität im bioglogischen Sinne (und von der Evolution so vorgesehen)
deiner Meinung nach erfüllt. Kann es sein, dass dir da eventuell theologische /christliche Glaubensthesen ein Schnippchen schlagen.

Ich behaupte, Fortpflanzung ist ein Nebenprodukt der Sexualität, das im Falle der häufigsten sexuellen Orientierung auch - so nebenbei -
die Arterhaltung sicherstellt. Es gibt eine Menge Paare, die sich abmühen, obwohl sie eigentlich keine körperlichen Handicaps haben,
und es klappt dennoch nicht mit der Schwangerschaft, obwohl ein Kinderwunsch da ist.

Es ist auch völliger Unsinn, die staatliche Ehe und der einzigen Sinn und Zweck, sozusagen die primäre Bedeutung im Kinderkriegen zu sehen.
Das ist allenfalls ein katholisch-christlich geprägtes Ammenmärchen. Und auch eines, dass ein Staat wie Deutschland nunmehr - etwas säkulärer in seiner
Sorge um die nationale Population - zum heiligen Hort der Art- und Nationenerhaltung erklärte.

Fortpflangzung selbst, die Erhaltung oder Vermehrung der Spezies Mensch brauchte noch nie irgendwelche künstlichen Wertevehikel, um
Kinder zu erzeugen…Wie du ja viel besser weisst wie ich - gelang es dem Menschen incl. seiner evolutorischen Vorstufen - sich ohne
jede Ehe oder irgendwelche anderen soziologisch-künstlichen (ideologischen) Erfindungen fortzupflanzen.

Die Ehe als etwas anzusehen, dass letztlich nur dem Zweck dient und den einzigen, "logischen" Sinn hat, die Art zu erhalten, ist für mich daher nicht schlüssig.
Weil sowohl biologisch als auch entwicklungshistorisch nicht haltbar.

btw: Reproduktionspotenzial im biologischen Sinne haben auch Schwule und Lesben. Es gibt auch homosexuelle Männer, die Väter sind und ihre eigentliche
sexuelle Orientierung nicht oder lange nicht auslebten. In heterosexuelle Beziehungen zwar unglücklich waren, aber dennoch Kinder zeugten, bevor sie ihre
eigentliche Sexualität zu leben begannen. Genauso können lesbische Frauen, sofern sie ein eigenes Kind haben möchten, ein solches austragen.
Das muss nichtmal durch künstliche Befruchtung sein. Insofern hat der Prof. Kutschera auch nicht recht.
Das Reproduktionspotenzial von schwulen oder lesbischen Menschen ist genauso groß und genauso gut (hinsichtlich der biologischen Möglichkeit) wie bei Heteros.

Und umgekehrt gibt es genug Frauen, die zwar instinktiv entschieden hatten, der sieht gesund aus und hat wohl auch gute Erbanlagen (Widerstandskräfte, gutes Immunsystem usw.),
auch wenn er geistig ein Flachpinsel ist. Und als Folge trennt sich Frau vom Zeuger zuweilen recht fix. Also alle Möglichkeiten offen, sowohl für Schwule, Lesben als auch Heteros.
So rein biologisch gesehen. Oder etwa nicht?

Böse Zungen behaupten sowieso, " a *woman* needs two man, one for the body and one for the head" … :D

*woman* verstand der kecke Geist, der diesen Gedanken schuf, natürlich als heterosexuell orientierte Frau.
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Re: Re:

Beitrag von gödelchen »

elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)

Diese These von dir (die ich unterstrichen habe im Zitat) ist sehr steil und auch wissenschaftlich nicht haltbar. Sozusagen
biologischer und evolutorischer Unsinn. Dir als Frau und Mutter dürfte ja bekannt sein, dass die Möglichkeit der Schwangerschaft
bzw. das zu werden, vom weiblichen Zyklus abhängt und zu bestimmten Zeiten die "Gefahr" oder neutraler formuliert, die
Wahrscheinlichkeit bzw. Möglichkeit von Natur aus sehr gering bis unwahrscheinlich ist, dass es zu Befruchtung einer
Eizelle und damit zum einzigen Zweck kommt, den angeblich Sexualität im bioglogischen Sinne (und von der Evolution so vorgesehen)
deiner Meinung nach erfüllt. Kann es sein, dass dir da eventuell theologische /christliche Glaubensthesen ein Schnippchen schlagen.

Ich behaupte, Fortpflanzung ist ein Nebenprodukt der Sexualität, das im Falle der häufigsten sexuellen Orientierung auch - so nebenbei -
die Arterhaltung sicherstellt. Es gibt eine Menge Paare, die sich abmühen, obwohl sie eigentlich keine körperlichen Handicaps haben,
und es klappt dennoch nicht mit der Schwangerschaft, obwohl ein Kinderwunsch da ist.

Es ist auch völliger Unsinn, die staatliche Ehe und der einzigen Sinn und Zweck, sozusagen die primäre Bedeutung im Kinderkriegen zu sehen.
Das ist allenfalls ein katholisch-christlich geprägtes Ammenmärchen. Und auch eines, dass ein Staat wie Deutschland nunmehr - etwas säkulärer in seiner
Sorge um die nationale Population - zum heiligen Hort der Art- und Nationenerhaltung erklärte.

Fortpflangzung selbst, die Erhaltung oder Vermehrung der Spezies Mensch brauchte noch nie irgendwelche künstlichen Wertevehikel, um
Kinder zu erzeugen…Wie du ja viel besser weisst wie ich - gelang es dem Menschen incl. seiner evolutorischen Vorstufen - sich ohne
jede Ehe oder irgendwelche anderen soziologisch-künstlichen (ideologischen) Erfindungen fortzupflanzen.

Die Ehe als etwas anzusehen, dass letztlich nur dem Zweck dient und den einzigen, "logischen" Sinn hat, die Art zu erhalten, ist für mich daher nicht schlüssig.
Weil sowohl biologisch als auch entwicklungshistorisch nicht haltbar.

btw: Reproduktionspotenzial im biologischen Sinne haben auch Schwule und Lesben. Es gibt auch homosexuelle Männer, die Väter sind und ihre eigentliche
sexuelle Orientierung nicht oder lange nicht auslebten. In heterosexuelle Beziehungen zwar unglücklich waren, aber dennoch Kinder zeugten, bevor sie ihre
eigentliche Sexualität zu leben begannen. Genauso können lesbische Frauen, sofern sie ein eigenes Kind haben möchten, ein solches austragen.
Das muss nichtmal durch künstliche Befruchtung sein. Insofern hat der Prof. Kutschera auch nicht recht.
Das Reproduktionspotenzial von schwulen oder lesbischen Menschen ist genauso groß und genauso gut (hinsichtlich der biologischen Möglichkeit) wie bei Heteros.

Und umgekehrt gibt es genug Frauen, die zwar instinktiv entschieden hatten, der sieht gesund aus und hat wohl auch gute Erbanlagen (Widerstandskräfte, gutes Immunsystem usw.),
auch wenn er geistig ein Flachpinsel ist. Und als Folge trennt sich Frau vom Zeuger zuweilen recht fix. Also alle Möglichkeiten offen, sowohl für Schwule, Lesben als auch Heteros.
So rein biologisch gesehen. Oder etwa nicht?

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Du hast nur vergessen für deine Thesen/Meinung entsprechen valide wissenschaftliche Quellen anzugeben. Also Danke für deine Meinung, denke die Wissenschaft kann damit leben.
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Re: Re:

Beitrag von Unité 1 »

gödelchen hat geschrieben:(28 Jul 2017, 15:47)

Ganz einfach , das Wesen eines Subjekts kann sich in einer Vielfalt ausdrücken und daraus erscheinen. Die Spezies homo sapiens ist auf Fortpflanzung angelegt.
Achso, einfach nur erratisches Phrasenschmeißen. Weiß auch nicht, warum ich dachte, du hättest damit etwas aussagen wollen.
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Re: Re:

Beitrag von gödelchen »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:59)

Achso, einfach nur erratisches Phrasenschmeißen. Weiß auch nicht, warum ich dachte, du hättest damit etwas aussagen wollen.
Nö, irgendwie in dem Zusammen eher orgastisch....:-) Aber wer verstehen wollte, hat doch verstanden :-)
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Zinnamon »

Also beim Zulesen ist hier nix orgastisch. Soviel ist mal sicher.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von unity in diversity »

Zinnamon hat geschrieben:(28 Jul 2017, 17:27)

Also beim Zulesen ist hier nix orgastisch. Soviel ist mal sicher.
Kein Wunder.
Die Genderstrategen wollen links- und rechtsgegenderte Toiletten und damit wirklich keiner verlorengeht, eine neutrale mittendrin.
Damit die Leute zu würdigen wissen, daß sie politisch immer gleicher werden.
Dann merken sie nicht, wie sie ökonomisch immer weiter auseinanderdriften.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Umetarek »

Eine Toilette für alle tuts doch, solange man auf dem Klo die Tür hinter sich zuziehen kann und die Pissrinne mit einer separaten Tür abgetrennt ist.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von unity in diversity »

Umetarek hat geschrieben:(28 Jul 2017, 17:49)

Eine Toilette für alle tuts doch, solange man auf dem Klo die Tür hinter sich zuziehen kann und die Pissrinne mit einer separaten Tür abgetrennt ist.
Ähm, du bist kommunismusverdächtig.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Umetarek »

unity in diversity hat geschrieben:(28 Jul 2017, 17:54)

Ähm, du bist kommunismusverdächtig.
Damit kann ich leben, auch wenn ich eher weniger -ismus affin bin.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von unity in diversity »

Umetarek hat geschrieben:(28 Jul 2017, 17:56)

Damit kann ich leben, auch wenn ich eher weniger -ismus affin bin.
Freut mich, weil alles, was auf "ismus" endet, irgendwann immer endet, alles eine Frage der Zeit.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)

Diese These von dir (die ich unterstrichen habe im Zitat) ist sehr steil und auch wissenschaftlich nicht haltbar. Sozusagen
biologischer und evolutorischer Unsinn. Dir als Frau und Mutter dürfte ja bekannt sein, dass die Möglichkeit der Schwangerschaft
bzw. das zu werden, vom weiblichen Zyklus abhängt und zu bestimmten Zeiten die "Gefahr" oder neutraler formuliert, die
Wahrscheinlichkeit bzw. Möglichkeit von Natur aus sehr gering bis unwahrscheinlich ist, dass es zu Befruchtung einer
Eizelle und damit zum einzigen Zweck kommt, den angeblich Sexualität im bioglogischen Sinne (und von der Evolution so vorgesehen)
deiner Meinung nach erfüllt. Kann es sein, dass dir da eventuell theologische /christliche Glaubensthesen ein Schnippchen schlagen.
Ich spreche von der rein biologischen Funktion der Sexualität - im Zusammenhang mit Kutscheras Aussage.
elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)Ich behaupte, Fortpflanzung ist ein Nebenprodukt der Sexualität, das im Falle der häufigsten sexuellen Orientierung auch - so nebenbei -
die Arterhaltung sicherstellt. Es gibt eine Menge Paare, die sich abmühen, obwohl sie eigentlich keine körperlichen Handicaps haben,
und es klappt dennoch nicht mit der Schwangerschaft, obwohl ein Kinderwunsch da ist.
Sorry, aber da liegst du schief. Es geht immer noch nur um Biologie.
"Sexualität bezeichnet in der Biologie das Vorhandensein unterschiedlicher Geschlechter innerhalb einer Art, deren Interaktion die Neukombination der DNA ermöglicht."Quelle

Sexualität, Geschlechtlichkeit, i.w. S. die Gesamtheit aller mit der Existenz zweier unterschiedlicher Geschlechter verbundenen morphologischen und physiologischen sowie psychologischen Erscheinungen, Funktionen und Beziehungen. I.e.S. bezeichnet S. die mit der sexuellen Fortpflanzung verknüpften Vorgänge. Rein biologisch gesehen ist die S. notwendig für die Erzeugung von Nachkommen und dient somit der Arterhaltung.Quelle
Rein biologisch betrachtet, ist Fortpflanzung nicht Nebenprodukt der Sexualität, sondern deren Hauptfunktion.
Ich habe ganz bewusst die soziale, emotionale und psychologische Funktion ausgeblendet.

elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)]Es ist auch völliger Unsinn, die staatliche Ehe und der einzigen Sinn und Zweck, sozusagen die primäre Bedeutung im Kinderkriegen zu sehen.
Ich habe auch nicht von staatlicher Ehe gesprochen, sondern allgemein von einer sexuellen Beziehung.
elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)Fortpflangzung selbst, die Erhaltung oder Vermehrung der Spezies Mensch brauchte noch nie irgendwelche künstlichen Wertevehikel, um
Kinder zu erzeugen…Wie du ja viel besser weisst wie ich - gelang es dem Menschen incl. seiner evolutorischen Vorstufen - sich ohne
jede Ehe oder irgendwelche anderen soziologisch-künstlichen (ideologischen) Erfindungen fortzupflanzen.
Die Ehe als etwas anzusehen, dass letztlich nur dem Zweck dient und den einzigen, "logischen" Sinn hat, die Art zu erhalten, ist für mich daher nicht schlüssig.
Weil sowohl biologisch als auch entwicklungshistorisch nicht haltbar.
Es geht immer noch nicht um Ehe, sondern allgemein um die biologische Funktion/den biologischen Zweck einer sexuellen Beziehung bzw der Sexualität, aus rein biologischer Sicht, denn aus dieser behauptet Kutschera (ausschließlich) zu argumentieren.
elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)btw: Reproduktionspotenzial im biologischen Sinne haben auch Schwule und Lesben. Es gibt auch homosexuelle Männer, die Väter sind und ihre eigentliche
Nun - miteinander haben gleichgeschlechtliche Paare kein Reproduktionspotential. Weder können sich zwei Männer miteinander, noch können sich zwei Frauen miteinander fortpflanzen. Und darauf bezieht sich Kutschera.
Es geht nicht darum, ob das Individuum über Reproduktionspotential verfügt, sondern ob das gleichgeschlechtliche Paar miteinander über Reproduktionpotential verfügt und das tut es nunmal nicht.
elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:15)]sexuelle Orientierung nicht oder lange nicht auslebten. In heterosexuelle Beziehungen zwar unglücklich waren, aber dennoch Kinder zeugten, bevor sie ihre
eigentliche Sexualität zu leben begannen. Genauso können lesbische Frauen, sofern sie ein eigenes Kind haben möchten, ein solches austragen.
Das muss nichtmal durch künstliche Befruchtung sein. Insofern hat der Prof. Kutschera auch nicht recht.
Das Reproduktionspotenzial von schwulen oder lesbischen Menschen ist genauso groß und genauso gut (hinsichtlich der biologischen Möglichkeit) wie bei Heteros.
Sorry, aber Kutschera geht es nicht um das Ausleben der sexuellen Orientierung.
Es geht um diese Aussage Kutscheras:
"d. h. Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Verbindungen, sind sterile, a-sexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktions-Potenzial."

Und in diesem Kontext hat Kutschera sehr wohl recht. Gleichgeschlechtliche Paare können sich miteinander nicht fortpflanzen. Männer können (immer noch) nicht schwanger werden und Frauen produzieren (immer noch) kein Sperma
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:03)

Ich fragte nicht, ob die Population es verkraftet, sondern warum es überhaupt existiert. 5% ist ne ziemliche Größenordnung für eine derartige Verschwendung von "Reproduktionspotential". Wenn Kutschera recht hat, dass Homopaare der Aufrechterhaltung der Population hinderlich seien, dann verwundert es, dass der Selektionsmechanismus nicht durchgeschlagen hat. Das meinte ich mit durchgesetzt.
Wie und warum Homosexualität entsteht, ist bisher nicht bekannt, bekannt ist nur, dass die "Weichen" in einer sehr frühen pränatalen Entwicklungsphase gestellt werden.
Ich kenne nur Berichte von Wissenschaftlern über Beobachtungen bei Pinguinen und einigen anderen Tierarten, bei denen sich homosexuelle Paare um verwaisten Nachwuchs kümmerten bzw verlassene Eier ausbrüteten.
Ich weiß nicht ob es bei anderen Primatenarten so etwas wie ein Inzesttabu gibt, ob Mensch da eine Ausnahme bildet bzw inwieweit es Studien gibt, die Kutscheras "Befürchtungen" stützen.
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Re: Re:

Beitrag von Misterfritz »

Unité 1 hat geschrieben:(28 Jul 2017, 13:03)

Ich fragte nicht, ob die Population es verkraftet, sondern warum es überhaupt existiert. 5% ist ne ziemliche Größenordnung für eine derartige Verschwendung von "Reproduktionspotential". Wenn Kutschera recht hat, dass Homopaare der Aufrechterhaltung der Population hinderlich seien, dann verwundert es, dass der Selektionsmechanismus nicht durchgeschlagen hat. Das meinte ich mit durchgesetzt.
Es ist sogar vorteilhaft, wenn Lebewesen, die in Gruppen/Familienverbänden leben und nicht alle Nachkommen produzieren, sondern sich als Onkel/Tante, etc. auch um den Nachwuchs kümmern.
In normalen Rudelverbänden, wo sich nur die Stärksten vermehren (wie z.B. bei Wölfen), ist es wahrscheinlich gar nicht so unbedingt nachweisbar, ob nicht auch ein Teil auch homosexuell ist.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Re:

Beitrag von elmore »

gödelchen hat geschrieben:(28 Jul 2017, 16:32)

Du hast nur vergessen für deine Thesen/Meinung entsprechen valide wissenschaftliche Quellen anzugeben. Also Danke für deine Meinung, denke die Wissenschaft kann damit leben.
Bitte sehr. Gerne. :p

Der Zyklus einer Frau ist eine valide wissenschaftliche Quelle. Und damit ist auch bewiesen, dass Sex nicht ausschließlich seinen Zweck in der Fortpflanzung hat, sondern die übergeordnete
Komponente ist und deren Synergie- oder Nebenprodukt eben auch die Sicherstellung der Arterhaltung und / oder Vermehrung derselben ist.
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Re: Re:

Beitrag von Nomen Nescio »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 21:02)

Wie und warum Homosexualität entsteht, ist bisher nicht bekannt, bekannt ist nur, dass die "Weichen" in einer sehr frühen pränatalen Entwicklungsphase gestellt werden.
die entwicklung soll durch ein hormon beeinflußt werden. habe vergessen welches, aber vermute testosteron.
zu früh ==> asexuell (man denkt das lawrence of arabia das war)
rechtzeitig ==> alle arten von heterosexuell (lau, stark, und wieder lau)
etwas später ==> alle arten von bisexuell sein (lau, stark und wieder lau)
noch später ==> homosexuell (von lau bis stark. und weiter ???)

bei tiere ist das vermutlich dasselbe, denn dies ist eine sehr alte verfahrensweise. jedenfalls soll es für gewirbelte tiere gelten, denke ich.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
elmore

Re: Re:

Beitrag von elmore »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 20:53)

Ich spreche von der rein biologischen Funktion der Sexualität - im Zusammenhang mit Kutscheras Aussage.
Es gibt keine rein biologische Funktion der Sexualität. Wäre dem so, wäre deine weiter unten aufgeführte Definition =(i.w.S. die Gesamtheit!
von Sexualität) sinnlos wie ein Kropf. Streng genommen dürfte im biologischen Sinne, wenn es um Fortpflanzung geht, überhaupt nicht
von Sexualität gesprochen oder ihr Dasein rein biologistisch eingeengt werden. Auch ist keine, wie auch immer (durch Ehe oder Paarbeziehung)
postulierte Notwendigkeit einer sexuellen Beziehung, von Sexualität, wie du sie selbst als Definition angibst, notwendig, um Kinder im rein biologischen Sinn
als Ergebnis zu haben. Es braucht für die Zeugung von Kindern überhaupt keine Beziehung. Im Gegenteil, auch ein durch Vergewaltigung entstandenes Kind
genügt der Fortpflanzung und Arterhaltung. Ebenso Zweckehen, die nicht wegen einer beidseitig gewollten und auch gelebten sexuellen Beziehung dennoch
Kinder erzeugen bzw. erzeugten.

Und nein, es geht nicht immer nur um Biologie. Dieser Prof. Kutschera versucht hier nur, Sexualität auf reine Biologie zu reduzieren, um daraus
seinen hinterhältigen und erzkonservativen homophoben (pseudowissenschaftlichen) Diffamierungsmüll abzuladen.

Und nochmals, rein biologistisch ist seine Aussage wissenschaftlich nicht haltbar, bzw. seine Aussage einfach nur ein Teil der gesamten biologischen Tatsachen,
mit denen er Homosexualität auf Mann/Mann und Frau/Frau einengt und dann behauptet, diese Menschen hätten kein Reproduktionspotential. DAS ist eben belegbar falsch.
Rein biologisch und im wissenschaftlichen Sinne hat ein schwuler Mann genauso die Möglichkeit der Kindszeugung wie eine lesbische Frau, wenn sie mit einem Mann schläft,
um ein Kind zu bekommen. Es ist einfach auch eine völlig unwissenschaftliche, rein populistisch und reaktionär-frömmlerische Argumentation, die Kutschera hier ablässt.
Warum er das macht und sich selbst auch noch zum wissenschaftlichen Affen, bleibt sein Geheimnis. Fakt ist jedoch auch, dass seine Aussagen bezüglich des
Potentials, dass der Kindsmissbrauch bei Adoptionen durch homosexuelle Paare (Mann/Mann oder Frau/Frau) nicht nur eine pauschale Kriminalisierung dieser sexuellen Orientierungen
darstellt, sondern er etwas behauptet, was ja noch nicht einmal bewiesen ist. Er stellt es in den Raum, ohne es belegen zu können. Schon gar nicht wissenschaftlich. Wie auch?
Dazu müsste ja ersteinmal Zeit ins Land gehen mit Homo-Ehen und einigermaßen gesicherten repräsentativen, wissenschaftlichen Studien, die seine
Thesen (erhöhten KIndsmissbrauchs bei Adoptionen von schwulen Ehepaaren) als nicht diffamierend und diskriminierend beweisen könnten. Oder wie soll man den suggestiven Prognose-Unrat dieses Professors deuten,
den er über dieser sexuellen Orientierung der Homosexualität abkippt?

Sorry, aber da liegst du schief. Es geht immer noch nur um Biologie.
"Sexualität bezeichnet in der Biologie das Vorhandensein unterschiedlicher Geschlechter innerhalb einer Art, deren Interaktion die Neukombination der DNA ermöglicht."Quelle

Sexualität, Geschlechtlichkeit, i.w. S. die Gesamtheit aller mit der Existenz zweier unterschiedlicher Geschlechter verbundenen morphologischen und physiologischen sowie psychologischen Erscheinungen, Funktionen und Beziehungen. I.e.S. bezeichnet S. die mit der sexuellen Fortpflanzung verknüpften Vorgänge. Rein biologisch gesehen ist die S. notwendig für die Erzeugung von Nachkommen und dient somit der Arterhaltung.Quelle
Rein biologisch betrachtet, ist Fortpflanzung nicht Nebenprodukt der Sexualität, sondern deren Hauptfunktion.
Ich habe ganz bewusst die soziale, emotionale und psychologische Funktion ausgeblendet.]
Klar geht es dir und "deinem" Professor Kutschera nur um die Sexualität im biologischen Sinne (der Fortpflanzung dienend).

Und genau da liegt der "absichtliche Irrtum" seiner Behauptung. Denn wenn es um die reine Möglichkeit der Kindszeugung geht,
ist es - ich wiederhole mich - im biologischen Sinne völlig wurst, ob ein Mann oder eine Frau eine Lesbe oder ein Schwuler ist,
oder Heteromann bzw. -frau. Für alle gilt gleichermaßen das identische, rein biologisch mögliche und vorhandene Fortpflanzungspotential.
Der Biologie / Evolution im Sinne der Fortpflanzung ist Sexualität völlig piepenhagen. In dem Sinne, wie du ja selbst Sexualität beschreibst, umfasst diese weit mehr als das
dem ausschließlich biologistischen Fortpflanzungszweck dienende, bloße "rein-raus" - Paarungsverhalten. Mit abschließendem
Samenerguß und Eizellenbefruchtung.
Letzteres gehorcht zyklischen Fortpflanzungsinstinkten und körperlichen Automatismen, die von Sexualität oder sexueller Orientierung völlig
unbeeinflusst sind. Lesbische Frauen haben genauso ihren Eisprung und ihren monatlichen Zyklus, wie eine Heterofrau. No difference, as you certainly know.





Ich habe auch nicht von staatlicher Ehe gesprochen, sondern allgemein von einer sexuellen Beziehung.
Für die Fortpflanzung im biologischen Sinne ist keine sexuelle Beziehung, schon gar keine "auf Dauer" angelegte, wie du das beschrieben hattest,
notwendig. Und was die sogeannten Brutpflegeinstinkte angeht, auch das, was man ein gesichertes und umsorgtes Aufwachsen für ein Kind
ansieht, ist es hinreichend belegt, dass Adoptiveltern keineswegs schlechter oder weniger fürsorglich wären als Heteroeltern. Auch
lässt sich die These nicht halten, dass homosexuelle Eltern weniger gute Eltern wären und deren Kinder nicht genauso gut ins eigene
Leben als Erwachsene geführt werden könnten, ohne Schaden zu nehmen. Welchen auch immer…

Nun - miteinander haben gleichgeschlechtliche Paare kein Reproduktionspotential. Weder können sich zwei Männer miteinander, noch können sich zwei Frauen miteinander fortpflanzen. Und darauf bezieht sich Kutschera.
Es geht nicht darum, ob das Individuum über Reproduktionspotential verfügt, sondern ob das gleichgeschlechtliche Paar miteinander über Reproduktionpotential verfügt und das tut es nunmal nicht.
Was willst du oder dieser Prof. Kutschera mit dieser einengenden Feststellung? - Etwa im biologischen, wissenschaftlichen(?) Sinne eine Binsenweisheit verbreiten? Wie schon oben erläutert, kann er das natürlich rein biologisch so
feststellen und hat damit natürlich recht. Fragt sich halt nur, weshalb er nur die halbe Wahrheit im biologischen Sinne erwähnt, und nicht die Ganze. Wohlgemerkt im Zusammenhang mit Homosexualität und dem, wovor
er warnt…indem er diese Menschen diffamiert, mit Halbwahrheiten bzw. dem Verschweigen der ganzen biologischen Wahrheit.

Sorry, aber Kutschera geht es nicht um das Ausleben der sexuellen Orientierung.
Es geht um diese Aussage Kutscheras:
"d. h. Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Verbindungen, sind sterile, a-sexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktions-Potenzial."

Und in diesem Kontext hat Kutschera sehr wohl recht. Gleichgeschlechtliche Paare können sich miteinander nicht fortpflanzen. Männer können (immer noch) nicht schwanger werden und Frauen produzieren (immer noch) kein Sperma
Danke an Kutschera und dich. Auch im Namen von ganz Deutschland. Wir wussten das alle noch nicht. Nun kann ich ja beruhigt schlafen. :D

In diesem Sinne, gute Nacht an dich und alle anderen
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Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(28 Jul 2017, 12:31)

Ja sicher ist Zweck ein menschlicher Begriff, genauso wie Leben, wie Evolution etc.
Mensch benutzt nunmal Sprache um beobachtbare Regelmäßigkeiten. Biologie ist die Lehre vom Lebendigen/von Lebewesen.
Eines der wichtigsten Merkmale von Leben ist Reproduktion, entsprechend ist Reproduktion auch Zweck des Lebens (Zweck des "biologischen so-sein") - ob dir das nun gefällt oder nicht.
Der Begriff "Zweck" beschreibt nichts weiter als den kausalen Zusammenhang von Ursache und Wirkung - und zwar ganz ohne "Glaube an göttliche Schöpfung"
Zweck der Sexualität ist somit der kausale Zusammenhang von Paarungsakt und Rekombination der Gene (Reproduktion) - nicht mehr und nicht weniger!g


Und jede Beziehung hat einen bestimmten Zweck, verfolgt ein bestimmtes Ziel!
Nein. Wirklich. Der Begriff "Zweck" ist - anders als sonstige debattentaugliche Schlagwörter - ganz eindeutig und völlig unambivalent - definiert. Als "Beweggrund einer zielgerichteten Tätigkeit". Und setzt eine Vorstellung, eine Imagination voraus. (zusammengefasst aus Wikipedia. Zur Klärung dieses recht einfachen Begriffs bedarf es keiner eigenen Überlegung). "Zweck" reduziert sich mitnichten auf einen kausalen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang. Und es ist mitnichten der "Zweck" des Mondes, um die Erde zu kreisen. Und es gibt auch keinerlei "Zweck", dass er sich jährlich um ca. vier Zentimeter von der Erde entfernt. Es ist einfach so. Auch - und gerade weil - sich das mit den Gesetzen der Physik erklären lässt.

Anders als etliche User in diesem Strang, mit denen ich in der moralischen Sicht auf die Bewertung von Homosexualität völlig übereinstimme, glaube ich weder an irgendeinen "Zweck" von Homesexualität noch einen solchen von Fortpflanzung. Die Evolution schlägt ganz einfach diese Richtung ein. Weil sie gewissermaßen nicht anders kann. Sie kann auch auf eine Selbstzerstörung allen Lebens hinauslaufen. Welchen "Zweck" sollte das haben? Auch das wäre eben so.

Irgendwann hat das menschliche Gehirn die Fähigkeit erworben, mittels neuronaler Prozesse, einen Willen, einen Wunsch zu konkretisieren und so zu fassen, dass er ihn auch real und wirksam durchsetzt. Zum Beispiel den, eine homosexuelle Beziehung ganz ohne Fortpflanzungsabsicht einzugehen. Ich wüsste nicht, was daran "unnatürlich" sein soll. Diese Fähigkeit zur Willensbildung und zur Bewusstheit und überhaupt zu Komplexität und "Leben" erfüllt keinen "Zweck" sondern ergibt sich einfach aus Naturgesetzen. Die denen des Gestzes der Entropiezunahme entgegenstehen. Warum, isrt unklar, aber einen "Zweck" erfüllen sie nicht.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Samstag 29. Juli 2017, 05:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re:

Beitrag von Nomen Nescio »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jul 2017, 05:24)

Irgendwann hat das menschliche Gehirn die Fähigkeit erworben, mittels neuronaler Prozesse, einen Willen, einen Wunsch zu konkretisieren und so zu fassen, dass er ihn auch real und wirksam durchsetzt. Zum Beispiel den, eine homosexuelle Beziehung ganz ohne Fortpflanzungsabsicht einzugehen. Ich wüsste nicht, was daran "unnatürlich" sein soll. Diese Fähigkeit zur Willensbildung und zur Bewusstheit und überhaupt zu Komplexität und "Leben" erfüllt keinen "Zweck" sondern ergibt sich einfach aus Naturgesetzen. Die denen des Gestzes der Entropiezunahme entgegenstehen. Warum, isrt unklar, aber einen "Zweck" erfüllen sie nicht.
betrachte die ganze evolution wie ein glücksspiel mit vielen nieten und wenigen preisen.

das gilt auch für die sexulaität. wenn es eine (schiefe) gausse kurve ist, dann ist wo die kurve anfängt, links und schnell steigend, bis zum maximum das heterosexuelle gebiet.
davor, bis zum nullpunkt der zeitachse, ist asexuell.
nach dem maximum sinkt die kurve wieder, aber nicht mehr so steil. noch immer heterosexuell.
schließlich - noch tiefer - kommt dann das übergangsgebiet von bisexuell.
sinkt die kurve noch mehr, d.h. noch später wird das hormon produziert, dann kommt man ins gebiet der homosexualität.

das einzige was man weiter mit sicherheit weiß, ist das ältere frauen eine größere chance auf homosexuelle kinder haben.

die hormonproduktionbeeinflussung spielt sich ab in höchstens drei wochen. vermutlich eher zwei.
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Re: Re:

Beitrag von gödelchen »

elmore hat geschrieben:(28 Jul 2017, 23:57)

Bitte sehr. Gerne. :p

Der Zyklus einer Frau ist eine valide wissenschaftliche Quelle. Und damit ist auch bewiesen, dass Sex nicht ausschließlich seinen Zweck in der Fortpflanzung hat, sondern die übergeordnete
Komponente ist und deren Synergie- oder Nebenprodukt eben auch die Sicherstellung der Arterhaltung und / oder Vermehrung derselben ist.
Gern geschehen. Die Natur hat für ihren Fortbestand ein Prinzip geschaffen, dass allen natürlcihen Dingen innewohnt. Das ist der Fortpflanzungstrieb. Die einen machen Zellteilung, die anderen legen Eier, ein paar poppen. Der ganze Überbau, was so sich da im Kopf und in in den neuronalen Bahnen abspielt ist nur schönes sinnvollen Beiwerk " Beiwerk" mit entsprechenden Schwachstellen. Das Prinzip gilt auch für den Menschen, wer der Fortpflnzung selber nicht dient, ist halt draußen. Der Mensch hat dabei einmal als Individuum die Ausgangslage durch eigenen Entschluss oder durch Gepägtheit an dem Prozess teilzunehmen.

Für die Sicherstellung des Fortpflanzungsergebnisses hat die Natur Systeme ( Ehe, Familie, Rudel, usw) durch die Wesen geschaffen. Homosexuelle sind in dem Prozess nur eingeschrnkt dem natürlichen Prozess unterworfen. Sie benötigen Hilfskonstrukte, die nur beim der Art Mensch zu einem Fortpflanzungsergebnis führen können.

Das ist alles. Das ganze von dir aufgebaute Modell der Sexualität als Gesamtpaket trifft es nicht. Das Paket ist ein Mechanismus der nur dem Prinzip dient. Dieser Mechanismus hat beim Menschen eine größere Leistungsfähigkeit als beim Hering.

Der Mensch, das sieht ich hier in der Debatte deutlich, kann mit seiner Reduktion als Winzling im natürlichen Ablauf nicht zufrieden sein, deshalb muss er den Mechanismus als das Wesentliche aufbauen für sein Eigenbild. Die Psychiater danken es ihm und der Natur ist das egal, die Natur braucht den Mesncehn nicht. Der Mensch braucht die Natur.

Also einfach die Pyramide vom Kopf wieder auf die Basis stellen. Hilft.

Mehr ist nicht zu sagen.
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Re: Re:

Beitrag von Dark Angel »

elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)

Es gibt keine rein biologische Funktion der Sexualität. Wäre dem so, wäre deine weiter unten aufgeführte Definition =(i.w.S. die Gesamtheit! von Sexualität) sinnlos wie ein Kropf.
Aber selbstverständlich gibt es eine rein biologische Funktion der Sexualität, nämlich eine Form der Fortpflanzung.

"Sexualität [zɛks-] (sinngemäß „Geschlechtlichkeit“, von spätlat. sexualis; aus lat. sexus „Geschlecht“; vgl. Sex) bezeichnet im engeren biologischen Sinne die Gegebenheit von (mindestens) zwei verschiedenen Fortpflanzungstypen (Geschlechtern) von Lebewesen derselben Art, die nur jeweils zusammen mit einem Angehörigen des (bzw. eines) anderen Typus (Geschlechts) zu einer zygotischen Fortpflanzung fähig sind. Hier dient die Sexualität einer Neukombination von Erbinformationen, die aber bei manchen Lebensformen auch durch der Sexualität ähnliche, nicht polare, Rekombinationsvorgänge ermöglicht wird.
[...]
Die Herausbildung der Sexualität ist einer der Hauptfaktoren und gleichzeitig ein Ergebnis der biologischen Evolution. Die Entstehung von genetisch unterschiedlichen Geschlechtern und Paarungstypen gilt als Ausgangspunkt für die Entwicklung höherer Lebewesen aus ursprünglich geschlechtslosen Einzellern ..."
Quelle

Dann lies doch bitte noch einmal nach, was i.w.S. Gesamtheit gemeint ist, die Quelle habe ich angegeben.
"... die Gesamtheit aller mit der Existenz zweier unterschiedlicher Geschlechter verbundenen morphologischen und physiologischen sowie psychologischen Erscheinungen, Funktionen und Beziehungen."
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)] Streng genommen dürfte im biologischen Sinne, wenn es um Fortpflanzung geht, überhaupt nicht von Sexualität gesprochen oder ihr Dasein rein biologistisch eingeengt werden
.
Gerade wenn es um Fortpflanzung geht, muss im biologischen Sinn von Sexualität gesprochen werden, weil Sexualität nur eine mögliche Form (und "praktizierte") der Fortpflanzung darstellt. Neben Sexualität/sexueller Reproduktion/sexueller Selektion gibt es noch die asexuelle (vegetative) Fortpflanzung und die Parthenogenese.
Biologie beschäftigt sich mit den allgemeinen Gesetzmäßigkeiten des Lebendigen (der Lebewesen)...
Der Mensch ist nur ein winziger Teil der Lebewesen und bei weitem nicht der Wichtigste!
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)
Auch ist keine, wie auch immer (durch Ehe oder Paarbeziehung) postulierte Notwendigkeit einer sexuellen Beziehung, von Sexualität, wie du sie selbst als Definition angibst, notwendig, um Kinder im rein biologischen Sinn als Ergebnis zu haben. Es braucht für die Zeugung von Kindern überhaupt keine Beziehung. Im Gegenteil, auch ein durch Vergewaltigung entstandenes Kind genügt der Fortpflanzung und Arterhaltung. Ebenso Zweckehen, die nicht wegen einer beidseitig gewollten und auch gelebten sexuellen Beziehung dennoch Kinder erzeugen bzw. erzeugten.

Oh doch es braucht eine Beziehung - sogar eine sexuelle Beziehung. Und wir sprechen immer noch nicht von Ehe, im biologischen Sinn noch nicht einmal von Menschen. Homosexualität tritt bei vielen Tierarten auf, ebenso hat Sexualität bei vielen Tierarten eine wichtige Funktion im Sozialgefüge. Der Mensch bildet auch hier keine Ausnahme!
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)Und nein, es geht nicht immer nur um Biologie. Dieser Prof. Kutschera versucht hier nur, Sexualität auf reine Biologie zu reduzieren, um daraus seinen hinterhältigen und erzkonservativen homophoben (pseudowissenschaftlichen) Diffamierungsmüll abzuladen.
Doch es geht um Kuscheras Aussage. Und als Evolutionsbiologe reduziert Kutschera Sexualität auf ihre rein biologische Dimension - er versucht es nicht, er tut es und aus dieser (rein wissenschaftlichen) Sicht hat er nunmal recht.
Das "... Erotikduo ohne Reproduktionspotential ..." ist die rein biologische Sicht.
Man kann sich damit auseinander setzen, inwieweit Kutscheras Meinungsäußerung menschlich abwertend und/oder politisch korrekt iat, aber nicht darüber ob es im naturwissenschaftlichen Sinn korrekt ist - das ist es.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)]Und nochmals, rein biologistisch ist seine Aussage wissenschaftlich nicht haltbar, bzw. seine Aussage einfach nur ein Teil der gesamten biologischen Tatsachen, mit denen er Homosexualität auf Mann/Mann und Frau/Frau einengt und dann behauptet, diese Menschen hätten kein Reproduktionspotential. DAS ist eben belegbar falsch.
Doch, die Aussage ist im ausgesagten Kontext - gleichgeschlechtliche Paarbeziehung - wissenschaftlich korrekt.
Gleichgeschlechtliche Paare haben miteinander kein Peproduktionspotential.
Und es ist auch eine biologische Tatsache, dass homosexuelle Individuen (egal welcher Population) immer das gleiche Geschlecht präferieren und keine sexuellen Kontakte zum jeweils anderen Geschlecht eingehen. Das hat nichts mit einengen zu tun, das ist schlicht ein Fakt.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)Rein biologisch und im wissenschaftlichen Sinne hat ein schwuler Mann genauso die Möglichkeit der Kindszeugung wie eine lesbische Frau, wenn sie mit einem Mann schläft, um ein Kind zu bekommen. Es ist einfach auch eine völlig unwissenschaftliche, rein populistisch und reaktionär-frömmlerische Argumentation, die Kutschera hier ablässt.
Der Mann hätte die Möglichkeit, hat sie aber nicht, weil er keinen sexuellen Kontakt zu einer Frau sucht - mit seinem gleichgeschlechtlichen Partner hat er diese Möglichkeit nicht, gleiches gilt für die lesbische Frau.
Und genau darum geht es, genau das ist Kutscheras Aussagen.
Auch wenn's nicht gefällt, aber Kutscheras Aussage bezieht sich gerade nicht auf das einzelne Individuum, sondern auf das Paar ("Erotikduo"), welches in der gleichgeschlechtlichen Konstellation miteinander kein Reproduktionspotential hat.
Evtl. Nachkommen homosexueller Individuen sind niemals aus der Rekombination der Gene beider Partner entstanden.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)]Warum er das macht und sich selbst auch noch zum wissenschaftlichen Affen, bleibt sein Geheimnis. Fakt ist jedoch auch, dass seine Aussagen bezüglich des Potentials, dass der Kindsmissbrauch bei Adoptionen durch homosexuelle Paare (Mann/Mann oder Frau/Frau) nicht nur eine pauschale Kriminalisierung dieser sexuellen Orientierungen darstellt, sondern er etwas behauptet, was ja noch nicht einmal bewiesen ist. Er stellt es in den Raum, ohne es belegen zu können. Schon gar nicht wissenschaftlich. Wie auch?
Warum er das tut, bleibt tatsächlich sein Geheimnis. Ob aber das Potential zum Kindesmissbrauch bei der Adoption durch homosexuelle Paare steigt, darüber gibt es bisher keine seriösen Langzeitstudien, ebenso wenig gibt es seriöse Langzeitstudien darüber, welche Auswirkungen das auf die Entwicklung der Kinder haben wird.
Dass Homosexuelle das das Kindeswohl in den Vordergrund stellen, ihm genauso viel Liebe, Zuneigung, Geborgenheit geben (wollen), steht außer Frage.
Es gibt auch keine verlässlichen (seriösen) Studien/Langzeitstudien darüber, wie die Verteilung von Kindesmissbrauch bei "leiblichen" Eltern oder einem Stiefelternteil ist. Zumindest kenne ich keine.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)]Dazu müsste ja ersteinmal Zeit ins Land gehen mit Homo-Ehen und einigermaßen gesicherten repräsentativen, wissenschaftlichen Studien, die seine Thesen (erhöhten KIndsmissbrauchs bei Adoptionen von schwulen Ehepaaren) als nicht diffamierend und diskriminierend beweisen könnten. Oder wie soll man den suggestiven Prognose-Unrat dieses Professors deuten,
den er über dieser sexuellen Orientierung der Homosexualität abkippt?
Siehe oben - es gibt keine seriösen Langzeitstudien.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)]Klar geht es dir und "deinem" Professor Kutschera nur um die Sexualität im biologischen Sinne (der Fortpflanzung dienend).
Es ist nicht "mein" Prof. Kutschera, ich teile seine Meinung zur "Ehe für alle" nicht!
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)]Und genau da liegt der "absichtliche Irrtum" seiner Behauptung. Denn wenn es um die reine Möglichkeit der Kindszeugung geht,
ist es - ich wiederhole mich - im biologischen Sinne völlig wurst, ob ein Mann oder eine Frau eine Lesbe oder ein Schwuler ist,
oder Heteromann bzw. -frau. Für alle gilt gleichermaßen das identische, rein biologisch mögliche und vorhandene Fortpflanzungspotential.
Es geht eben nicht um die "reine Möglichkeit der Kindszeugung", es geht immer noch um die Möglichkeit der "Kinds"zeugung/Zeugung von Nachkommen innerhalb der gleichgeschlechtlichen Paarbeziehung - nur darum. Kutscheras Aussage war:
"d. h. Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Verbindungen, sind sterile, a-sexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktions-Potenzial."
Und in diesem Kontext ist ebe biologisch eben nicht wurscht!
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)
Der Biologie / Evolution im Sinne der Fortpflanzung ist Sexualität völlig piepenhagen. In dem Sinne, wie du ja selbst Sexualität beschreibst, umfasst diese weit mehr als das dem ausschließlich biologistischen Fortpflanzungszweck dienende, bloße "rein-raus" - Paarungsverhalten. Mit abschließendem Samenerguß und Eizellenbefruchtung.
Und genau dafür sind "zwei verschiedenen Fortpflanzungstypen (Geschlechtern) von Lebewesen derselben Art, ..." notwendig. Das funktioniert bei gleichgeschlechtlichen Partnern nunmal nicht.
Das ist biologisch/evolutionär eben nicht "piepegal".
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)Letzteres gehorcht zyklischen Fortpflanzungsinstinkten und körperlichen Automatismen, die von Sexualität oder sexueller Orientierung völlig unbeeinflusst sind. Lesbische Frauen haben genauso ihren Eisprung und ihren monatlichen Zyklus, wie eine Heterofrau. No difference, as you certainly know.
Die lesbischen Frauen können noch so viele "zyklische[n] Fortpflanzungsinstinkte[n] und körperliche[n] Automatismen" haben, es ändert nichts an der Tatsache, dass sie miteinander keine Nachkommen haben können, dass evtle Nachkommen nicht aus der Rekombination der Gene der jeweiligen gleichgeschlechtlichen Partner entstehen können. Es sind immer nur die Gene eines der beiden Partner beteiligt, aber niemals beider.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08) Für die Fortpflanzung im biologischen Sinne ist keine sexuelle Beziehung, schon gar keine "auf Dauer" angelegte, wie du das beschrieben hattest, notwendig.
Ich hatte nicht geschrieben, dass eine "auf Dauer" ausgelegte sexuelle Beziehung für die Fortpflanzung notwendig wäre, sondern eine sexuelle Beziehung und die ist sogar durch einen ONS gegeben.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)Und was die sogeannten Brutpflegeinstinkte angeht, auch das, was man ein gesichertes und umsorgtes Aufwachsen für ein Kind ansieht, ist es hinreichend belegt, dass Adoptiveltern keineswegs schlechter oder weniger fürsorglich wären als Heteroeltern. Auch lässt sich die These nicht halten, dass homosexuelle Eltern weniger gute Eltern wären und deren Kinder nicht genauso gut ins eigene Leben als Erwachsene geführt werden könnten, ohne Schaden zu nehmen. Welchen auch immer…
Das habe ich auch nicht behauptet.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)Was willst du oder dieser Prof. Kutschera mit dieser einengenden Feststellung? - Etwa im biologischen, wissenschaftlichen(?) Sinne eine Binsenweisheit verbreiten? Wie schon oben erläutert, kann er das natürlich rein biologisch so feststellen und hat damit natürlich recht. Fragt sich halt nur, weshalb er nur die halbe Wahrheit im biologischen Sinne erwähnt, und nicht die Ganze. Wohlgemerkt im Zusammenhang mit Homosexualität und dem, wovor er warnt…indem er diese Menschen diffamiert, mit Halbwahrheiten bzw. dem Verschweigen der ganzen biologischen Wahrheit.
Wie ich bereits mehrfach geschrieben und betont habe, teile ich Kutscheras Meinung zur "Ehe für alle" nicht, ich teile nicht einmal seine "Befürchtungen" hinsichtlich der Adoption.
Mir geht es einzig darum, dass Kutscheras Aussage:
"d. h. Mann-Mann- bzw. Frau-Frau-Verbindungen, sind sterile, a-sexuelle Erotik-Duos ohne Reproduktions-Potenzial."

in genau diesem Kontext wissenschaftlich korrekt ist.
elmore hat geschrieben:(29 Jul 2017, 02:08)Danke an Kutschera und dich. Auch im Namen von ganz Deutschland. Wir wussten das alle noch nicht. Nun kann ich ja beruhigt schlafen. :D
Was soll das denn jetzt?
Wenn du meine Beträge gelesen hast, müsstest du auch mitgekriegt haben, dass ich Kutscheras Meinung zur "Ehe für alle" und zur Adoption von Kindern durch homesexuelle/lesbische Paare nicht teile.
Warum unterstellst du mir dergleichen?
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Re:

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jul 2017, 05:24)
Nein. Wirklich. Der Begriff "Zweck" ist - anders als sonstige debattentaugliche Schlagwörter - ganz eindeutig und völlig unambivalent - definiert. Als "Beweggrund einer zielgerichteten Tätigkeit". Und setzt eine Vorstellung, eine Imagination voraus. (zusammengefasst aus Wikipedia. Zur Klärung dieses recht einfachen Begriffs bedarf es keiner eigenen Überlegung). "Zweck" reduziert sich mitnichten auf einen kausalen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang. Und es ist mitnichten der "Zweck" des Mondes, um die Erde zu kreisen. Und es gibt auch keinerlei "Zweck", dass er sich jährlich um ca. vier Zentimeter von der Erde entfernt. Es ist einfach so. Auch - und gerade weil - sich das mit den Gesetzen der Physik erklären lässt.
Im Zusammenhang mit Evolution schon mal den Satz "Zufall und Notwendigkeit" gehört (ich glaube Jaques Monod hat den geprägt)? Sexualität ist für die Entstehung komplexer Lebensformen notwendig, erfüllt i.w.S. somit einen Zweck.
schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jul 2017, 05:24)Anders als etliche User in diesem Strang, mit denen ich in der moralischen Sicht auf die Bewertung von Homosexualität völlig übereinstimme, glaube ich weder an irgendeinen "Zweck" von Homesexualität noch einen solchen von Fortpflanzung. Die Evolution schlägt ganz einfach diese Richtung ein. Weil sie gewissermaßen nicht anders kann. Sie kann auch auf eine Selbstzerstörung allen Lebens hinauslaufen. Welchen "Zweck" sollte das haben? Auch das wäre eben so.
Ich habe Homosexualität nie moralisch bewertet. Homosexualität ist schlicht eine Abweichung von der Normalverteilung.
schokoschendrezki hat geschrieben:(29 Jul 2017, 05:24)Irgendwann hat das menschliche Gehirn die Fähigkeit erworben, mittels neuronaler Prozesse, einen Willen, einen Wunsch zu konkretisieren und so zu fassen, dass er ihn auch real und wirksam durchsetzt. Zum Beispiel den, eine homosexuelle Beziehung ganz ohne Fortpflanzungsabsicht einzugehen. Ich wüsste nicht, was daran "unnatürlich" sein soll. Diese Fähigkeit zur Willensbildung und zur Bewusstheit und überhaupt zu Komplexität und "Leben" erfüllt keinen "Zweck" sondern ergibt sich einfach aus Naturgesetzen. Die denen des Gestzes der Entropiezunahme entgegenstehen. Warum, isrt unklar, aber einen "Zweck" erfüllen sie nicht.
Sorry - aber das ist der absolute Nonsens! Die sexuelle Orientierung ist keine Willensentscheidung, die kann nicht frei gewählt werden und/oder willentlich verändert werden. Sexuelle Orientierung ist angeboren!
Die sexuelle Orientierung zum gleichen Geschlecht ensteht bereits in einer sehr frühen pränatalen Eentwicklungsphase und ist wahrscheinlich auf hormonelle Einflüsse zurückzuführen.
Mit "Fähigkeit des Gehirns" hat Homosexualität nichts zu tun - aber sowas von.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von Selina »

Ich frag mich immer noch, warum hier die biologische Seite der Sexualität so betont wird. Auf diese Weise springt man doch nur über Kutscheras Stöckchen. Es täte in meinen Augen dagegen Not, über wirklich freie Sexualität zu sprechen, über den Anspruch an sie, über Glücksgefühl, Nähe, Zärtlichkeit, Lust. Wie war das früher, wie ist das heute? Diese ethisch-sozialen Hintergründe sind doch viel interessanter und meines Erachtens mindestens genauso wichtig wie die fast götzenartig beschworene Fortpflanzung. Und diese ethisch-sozialen Fragen, die in jeder Zeit neu und anders beantwortet werden, sind für alle Menschen gleichermaßen wichtig und glücksentscheidend, egal ob hetero- oder homosexuell. Darüber würde ich gerne reden.
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Re: Debatte: Homosexualität

Beitrag von unity in diversity »

Selina hat geschrieben:(29 Jul 2017, 11:14)

Ich frag mich immer noch, warum hier die biologische Seite der Sexualität so betont wird. Auf diese Weise springt man doch nur über Kutscheras Stöckchen. Es täte in meinen Augen dagegen Not, über wirklich freie Sexualität zu sprechen, über den Anspruch an sie, über Glücksgefühl, Nähe, Zärtlichkeit, Lust. Wie war das früher, wie ist das heute? Diese ethisch-sozialen Hintergründe sind doch viel interessanter und meines Erachtens mindestens genauso wichtig wie die fast götzenartig beschworene Fortpflanzung. Und diese ethisch-sozialen Fragen, die in jeder Zeit neu und anders beantwortet werden, sind für alle Menschen gleichermaßen wichtig und glücksentscheidend, egal ob hetero- oder homosexuell. Darüber würde ich gerne reden.
In den Schulen gibt es hin und wieder merkwürdige Interpretationen deines Standpunktes:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 9#p3957952
Wer für alles offen ist, kann irgendwo nicht ganz dicht sein.
Denk mal darüber nach.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
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