Perfides Spiel mit der Sprache

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Chajm
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Chajm »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 13:32)

VZ
Was nichts an der Tatsache ändert, dass eben auch in der Ostzone die Alt-Nazis in hohe und höchste Ämter kommen konnten und bis zum erbärmlichen Abtritt der Machthaber des "Arbeiter- und Bauernparadieses" auch dort verblieben!
Die Genossen im ZK der SED wussten die Nibelungentreue der Altnazis eben zu schätzen!
Und selbst in die unsägliche Aktion T4 verstrickte Mediziner kamen im ostdeutschen Gesundheitswesens wieder zu Amt und Würden und wurden sogar mit dem Titel "Verdienter Arzt/Ärztin des Volkes" ausgezeichnet!
Und bevor Sie auf die Idee kommen, dass ich den Umgang der westdeutschen Justiz mit Altnazis und Kriegsverbrechern relativieren oder in Schutz nehmen möchte - nein, mich kotzt das genau so an!
Was mich aber ebenso ankotzt, ist Ihr völlig unreflektierter Umgang mit der deutschen Geschichte nach Lesart ostdeutscher SED-Parteilehrjahr-Literatur!
"Where no counsel is, the people fall, but in the multitude of counselors there is safety."
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think twice
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 14:04)

Das nur als Beispiel für deinen Satz "wer spricht und handelt wie ein Nazi, ist ein Nazi", der ja weiter oben auch von think twice kam.
Sorry, ich habe geschrieben: Wer denkt und spricht wie ein Nazi, ist ein Nazi.
Rassismus beginnt im Kopf.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Nathan
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

jack000 hat geschrieben:(04 Dec 2016, 15:00)

[MOD] - Kann mir mal jemand erklären, was hier eigentlich das Thema ist?
Immer gern: "Perfides Spiel mit der Sprache" und die Kernaussage in diesem Strang zu Thema "Nazivokabular". Der eher rechtslastige User Thorshamar und der immer total objektive User "Nathan" waren gemeinsam zu der Überzeugung gekommen, dass der intelligente User "think wice" genau richtig liegt, dass nämlich der ein Nazi sei, der wie einer denkt und wie einer spricht. Der gerechte User Selina hat das kurzfristig nicht ganz korrekt aber doch weitgehend sinngemäß wiedergegeben und bestätigt.
Alle zum Thema Befragten äußerten sich letztlich dahingehend, dass Rassismus im Kopf beginnt und sich über die Sprache in der Gesellschaft manifestiert. So herrscht nun über Rassismus und nationalsozialistischer Ideologie zwischen rechten Usern auf der einen und gerechten Usern auf der anderen Seite ein inniger Konsens.
Ich hoffe du konntest meiner intensiv bemüht objektiven Schilderung alle notwendigen Informationen entnehmen.
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Ein Terraner
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Ein Terraner »

Nathan hat geschrieben:(04 Dec 2016, 16:29)

Immer gern: "Perfides Spiel mit der Sprache" und die Kernaussage in diesem Strang zu Thema "Nazivokabular". Der eher rechtslastige User Thorshamar und der immer total objektive User "Nathan" waren gemeinsam zu der Überzeugung gekommen, dass der intelligente User "think wice" genau richtig liegt, dass nämlich der ein Nazi sei, der wie einer denkt und wie einer spricht. Der gerechte User Selina hat das kurzfristig nicht ganz korrekt aber doch weitgehend sinngemäß wiedergegeben und bestätigt.
Alle zum Thema Befragten äußerten sich letztlich dahingehend, dass Rassismus im Kopf beginnt und sich über die Sprache in der Gesellschaft manifestiert. So herrscht nun über Rassismus und nationalsozialistischer Ideologie zwischen rechten Usern auf der einen und gerechten Usern auf der anderen Seite ein inniger Konsens.
Ich hoffe du konntest meiner intensiv bemüht objektiven Schilderung alle notwendigen Informationen entnehmen.
:D
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Nathan
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

Chajm hat geschrieben:(04 Dec 2016, 15:14)

Was nichts an der Tatsache ändert, dass eben auch in der Ostzone die Alt-Nazis in hohe und höchste Ämter kommen konnten und bis zum erbärmlichen Abtritt der Machthaber des "Arbeiter- und Bauernparadieses" auch dort verblieben!
Die Genossen im ZK der SED wussten die Nibelungentreue der Altnazis eben zu schätzen!
Und selbst in die unsägliche Aktion T4 verstrickte Mediziner kamen im ostdeutschen Gesundheitswesens wieder zu Amt und Würden und wurden sogar mit dem Titel "Verdienter Arzt/Ärztin des Volkes" ausgezeichnet!
Und bevor Sie auf die Idee kommen, dass ich den Umgang der westdeutschen Justiz mit Altnazis und Kriegsverbrechern relativieren oder in Schutz nehmen möchte - nein, mich kotzt das genau so an!
Was mich aber ebenso ankotzt, ist Ihr völlig unreflektierter Umgang mit der deutschen Geschichte nach Lesart ostdeutscher SED-Parteilehrjahr-Literatur!
Unbenommen, sehe ich auch so. Was ich ganz anders sehe ist ihre Einschätzung des Users Selina, dessen Beiträge bisher keinerlei Verdacht auf Indoktrination durch "SED-Parteilehrjahr-Literatur" erlauben, eher im Gegenteil. Der Missklang rührt wohl daher, dass wir Westdeutsche von der mangelhaften Entnazifizierung bei uns eher ge- und betroffen waren als von den Vorgängen in der DDR. Es ist keine Frage, dass sich in der DDR gerade die negativen Seiten des alten preussischen Bewusstseins bis zur Deutschen Einheit erhalten hatten, während im Westen sehr schnell mediterraner wie ganz allgemein der Einfluss anderer Kulturen dieses alte Bewusstsein deutlich abschwächte, von den genannten, leider zahlreichen Ausnahmen abgesehen.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Chajm »

Nathan hat geschrieben:(04 Dec 2016, 16:38)

Unbenommen, sehe ich auch so. Was ich ganz anders sehe ist ihre Einschätzung des Users Selina, dessen Beiträge bisher keinerlei Verdacht auf Indoktrination durch "SED-Parteilehrjahr-Literatur" erlauben, eher im Gegenteil. Der Missklang rührt wohl daher, dass wir Westdeutsche von der mangelhaften Entnazifizierung bei uns eher ge- und betroffen waren als von den Vorgängen in der DDR. Es ist keine Frage, dass sich in der DDR gerade die negativen Seiten des alten preussischen Bewusstseins bis zur Deutschen Einheit erhalten hatten, während im Westen sehr schnell mediterraner wie ganz allgemein der Einfluss anderer Kulturen dieses alte Bewusstsein deutlich abschwächte, von den genannten, leider zahlreichen Ausnahmen abgesehen.
Wer die tagtägliche Indoktrination über Presse, Funk und Fernsehen, bei betrieblichen Fortbildungen (Meisterlehrgang) und in der Freizeit nicht selbst erlebt hat, sollte mit seinen Urteilen vorsichtiger sein.
Bei manchen (vielen) hat die Indoktrination gewirkt und wirkt noch, während andere sich dem widersetzten und irgendwann dem System und dem Paradies den Rücken kehrten!
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Nathan
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

Chajm hat geschrieben:(04 Dec 2016, 16:55)

Wer die tagtägliche Indoktrination über Presse, Funk und Fernsehen, bei betrieblichen Fortbildungen (Meisterlehrgang) und in der Freizeit nicht selbst erlebt hat, sollte mit seinen Urteilen vorsichtiger sein.
Bei manchen (vielen) hat die Indoktrination gewirkt und wirkt noch, während andere sich dem widersetzten und irgendwann dem System und dem Paradies den Rücken kehrten!
Mach dir da nicht so viele Sorgen. Unser vitaler westlicher Kapitalismus hat noch stets die härteste "sozialistische" kadergeschmiedete Ostseele aufgekauft. Wir haben sie zugesch.ssen mit unserem Geld und sie haben es gerne genommen, was sie in Mehrzahl leider nicht davon abhält, sich heute über die Kosten der Flüchtlingskatastrophe zu beschweren. Aber das ist ein anderes Thema.
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Selina
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(04 Dec 2016, 15:16)

Sorry, ich habe geschrieben: Wer denkt und spricht wie ein Nazi, ist ein Nazi.
Rassismus beginnt im Kopf.
Ach so. Ja, stimmt ;) Das Handeln kommt dann später. Falls die demokratische Mehrheit das nicht verhindert. Übrigens: Hab mich gerade sehr über van der Bellen gefreut. Gibts da eigentlich nen Extrathread?
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

Nathan hat geschrieben:(04 Dec 2016, 16:29)

Immer gern: "Perfides Spiel mit der Sprache" und die Kernaussage in diesem Strang zu Thema "Nazivokabular". Der eher rechtslastige User Thorshamar und der immer total objektive User "Nathan" waren gemeinsam zu der Überzeugung gekommen, dass der intelligente User "think wice" genau richtig liegt, dass nämlich der ein Nazi sei, der wie einer denkt und wie einer spricht. Der gerechte User Selina hat das kurzfristig nicht ganz korrekt aber doch weitgehend sinngemäß wiedergegeben und bestätigt.
....
... und das Hauptanliegen des Stranges ist, festzustellen, dass "Perfides Spiel mit der Sprache" ein politisches Instrument ist.
Das heisst, in Bezug auf die Nazi - Nummer, dass nicht jeder Mensch ein Nazi ist, welcher von anderen Menschen als solcher bezeichnet wird.
Das war der Hinweis des in diesem Sinne kaum rechtslastigen Users ThorsHamar.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Ein Terraner
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(04 Dec 2016, 18:26)

... und das Hauptanliegen des Stranges ist, festzustellen, dass "Perfides Spiel mit der Sprache" ein politisches Instrument ist.
Das heisst, in Bezug auf die Nazi - Nummer, dass nicht jeder Mensch ein Nazi ist, welcher von anderen Menschen als solcher bezeichnet wird.
Das war der Hinweis des in diesem Sinne kaum rechtslastigen Users ThorsHamar.
Ja wurden den irgendwo Menschen als Nazis bezeichnet die keine sind?
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Welfenprinz »

think twice hat geschrieben:(03 Dec 2016, 19:07)

Wer denkt und spricht wie ein Nazi, ist ein Nazi. Punkt.
Wenn die Welt so einfach wäre.
In den 20 und 30er Jahren,als die politische Auseinandersetzung nicht nur im Wort sondern auch mit roher Gewalt ausgetragen wurde, gab es eine Fluktuation zwischen den SA und Rotfrontkämpfern,die je nach Quelle und Region bei 60% liegen konnte.. gestern rot,heute braun,morgen wird gewürfelt.

Es empfiehlt sich wirklich Jekylls Ansatz zu folgen und sich von der Enge solcher Begrifflichkeiten zu lösen.

Jeder,der bereit ist den politisch andersdenkenden auf Basis konstruierter Merkmale wie Rasse,Klasse ,sonstiger Schmonzes auszugrenzen,zu diskriminieren und körperlich bis hin zum Tod zu schädigen,hat zumindest schon mal das Potential Faschist oder Stalinist zu sein.
(Der Unterschied zu Ost und West liegt ja dain,dass Globke keine Andersdenkenden mehr in Lager stecken konnte,während seine Kameraden hinter dem Eisernen Vorhang Kontinuität in ihrer Arbeit zeigen konnten,sie vernichteten dann eben keine Juden mehr sondern “ Klassenfeinde“)
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

Nathan hat geschrieben:(04 Dec 2016, 16:38)

Unbenommen, sehe ich auch so. Was ich ganz anders sehe ist ihre Einschätzung des Users Selina, dessen Beiträge bisher keinerlei Verdacht auf Indoktrination durch "SED-Parteilehrjahr-Literatur" erlauben, eher im Gegenteil. Der Missklang rührt wohl daher, dass wir Westdeutsche von der mangelhaften Entnazifizierung bei uns eher ge- und betroffen waren als von den Vorgängen in der DDR. Es ist keine Frage, dass sich in der DDR gerade die negativen Seiten des alten preussischen Bewusstseins bis zur Deutschen Einheit erhalten hatten, während im Westen sehr schnell mediterraner wie ganz allgemein der Einfluss anderer Kulturen dieses alte Bewusstsein deutlich abschwächte, von den genannten, leider zahlreichen Ausnahmen abgesehen.
Danke, Nathan, für deine Intervention :) Ich bin übrigens eine Userin und kein User, und dann noch eine, die ne echte Zeitzeugin ist :D Ich würde hier nichts über die DDR schreiben, was ich nicht selbst erlebt und erfahren hätte. Und ich bin auch keine "indoktrinierte" oder unverbesserliche SED-und-DDR-Verteidigerin. Und auch keine Ostalgikerin. Weil meine Familie und ich selbst viel Negatives damals ertragen mussten. Aber ich wehre mich immer ein wenig gegen Schwarz-Weiß-Malerei, was den damaligen Osten anbelangt. Und so viele Ossis es hier gibt, so unterschiedlich werden sicher auch die Erfahrungen sein. Das hängt vom Alter desjenigen, von seiner damaligen Arbeitswelt, seinen Freunden und seiner Familie ab und natürlich von seinen politischen Einsichten, wie derjenige dann genau sozialisiert wurde. Da gibt es keine einheitliche Sicht auf die Dinge. Das war alles viel differenzierter, als es heute manchmal in den Medien rüberkommt. Und zum konkreten Thema kann ich nur sagen: Für mich war der Antifaschismus der DDR immer etwas Selbstverständliches und Gutes, bei allen Nachteilen und Fehlern, die es in dem Staat ansonsten gab.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Fuerst_48 »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 18:48)

Danke, Nathan, für deine Intervention :) Ich bin übrigens eine Userin und kein User, und dann noch eine, die ne echte Zeitzeugin ist :D Ich würde hier nichts über die DDR schreiben, was ich nicht selbst erlebt und erfahren hätte. Und ich bin auch keine "indoktrinierte" oder unverbesserliche SED-und-DDR-Verteidigerin. Und auch keine Ostalgikerin. Weil meine Familie und ich selbst viel Negatives damals ertragen mussten. Aber ich wehre mich immer ein wenig gegen Schwarz-Weiß-Malerei, was den damaligen Osten anbelangt. Und so viele Ossis es hier gibt, so unterschiedlich werden sicher auch die Erfahrungen sein. Das hängt vom Alter desjenigen, von seiner damaligen Arbeitswelt, seinen Freunden und seiner Familie ab und natürlich von seinen politischen Einsichten, wie derjenige dann genau sozialisiert wurde. Da gibt es keine einheitliche Sicht auf die Dinge. Das war alles viel differenzierter, als es heute manchmal in den Medien rüberkommt. Und zum konkreten Thema kann ich nur sagen: Für mich war der Antifaschismus der DDR immer etwas Selbstverständliches und Gutes, bei allen Nachteilen und Fehlern, die es in dem Staat ansonsten gab.
"Für deine knapp 90 Jährchen" schreibt du aber lange Beiträge... :D :D :D
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

Fuerst_48 hat geschrieben:(04 Dec 2016, 19:11)

"Für deine knapp 90 Jährchen" schreibt du aber lange Beiträge... :D :D :D
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95 :D
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von think twice »

Welfenprinz hat geschrieben:(04 Dec 2016, 18:35)

Wenn die Welt so einfach wäre.
In den 20 und 30er Jahren,als die politische Auseinandersetzung nicht nur im Wort sondern auch mit roher Gewalt ausgetragen wurde, gab es eine Fluktuation zwischen den SA und Rotfrontkämpfern,die je nach Quelle und Region bei 60% liegen konnte.. gestern rot,heute braun,morgen wird gewürfelt.

Es empfiehlt sich wirklich Jekylls Ansatz zu folgen und sich von der Enge solcher Begrifflichkeiten zu lösen.

Jeder,der bereit ist den politisch andersdenkenden auf Basis konstruierter Merkmale wie Rasse,Klasse ,sonstiger Schmonzes auszugrenzen,zu diskriminieren und körperlich bis hin zum Tod zu schädigen,hat zumindest schon mal das Potential Faschist oder Stalinist zu sein.
(Der Unterschied zu Ost und West liegt ja dain,dass Globke keine Andersdenkenden mehr in Lager stecken konnte,während seine Kameraden hinter dem Eisernen Vorhang Kontinuität in ihrer Arbeit zeigen konnten,sie vernichteten dann eben keine Juden mehr sondern “ Klassenfeinde“)
Weißt du, die 20er und 30er Jahre waren lange vor meiner Zeit, Globke kenne ich nicht und was hinter dem Eisernen Vorhang abging, habe ich als Wessi auch nicht mitbekommen.
Ich orientiere mich mit meiner Nazi-Aussage an der NPD. Deren Ansichten und "Argumente" kenne ich. Und wer so denkt und redet wie die, ist ein Nazi. Egal, ob er sich ein rotes oder schwarzes oder gelbes oder grünes oder garkein Mäntelchen umhängt.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von think twice »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 17:45)

Ach so. Ja, stimmt ;) Das Handeln kommt dann später. Falls die demokratische Mehrheit das nicht verhindert. Übrigens: Hab mich gerade sehr über van der Bellen gefreut. Gibts da eigentlich nen Extrathread?
Ja, ich hab mich auch gefreut. Obwohl knapp die Hälfte Rechtswähler auch nicht grade ein Pappenstiel sind. Naja, für Österreich wohl normal.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Zunder »

Welfenprinz hat geschrieben:(04 Dec 2016, 18:35)

Wenn die Welt so einfach wäre.
In den 20 und 30er Jahren,als die politische Auseinandersetzung nicht nur im Wort sondern auch mit roher Gewalt ausgetragen wurde, gab es eine Fluktuation zwischen den SA und Rotfrontkämpfern,die je nach Quelle und Region bei 60% liegen konnte.. gestern rot,heute braun,morgen wird gewürfelt.

Es empfiehlt sich wirklich Jekylls Ansatz zu folgen und sich von der Enge solcher Begrifflichkeiten zu lösen.

Jeder,der bereit ist den politisch andersdenkenden auf Basis konstruierter Merkmale wie Rasse,Klasse ,sonstiger Schmonzes auszugrenzen,zu diskriminieren und körperlich bis hin zum Tod zu schädigen,hat zumindest schon mal das Potential Faschist oder Stalinist zu sein.
(Der Unterschied zu Ost und West liegt ja dain,dass Globke keine Andersdenkenden mehr in Lager stecken konnte,während seine Kameraden hinter dem Eisernen Vorhang Kontinuität in ihrer Arbeit zeigen konnten,sie vernichteten dann eben keine Juden mehr sondern “ Klassenfeinde“)
Im Rassismus geht es nicht einmal ansatzweise um politisch Andersdenkende, sondern um zugeschriebene Identitäten. Die Nazis haben nicht unterschieden, ob der Neger, Slawe oder Jude rechts, links oder in der MItte war. Er war aufgrund vermeintlich biologischer Eigenschaften minderwertig, was entweder zu seiner Versklavung oder zu seiner Vernichtung führte.

Der Unsinnsbegriff der "gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit" verzichtet auf jeden Inhalt und nivelliert durch seine Beliebigkeit Täter und Opfer. Es ist nunmal ein Unterschied, ob ich eine Gruppe zum Feind erkläre oder ob eine Gruppe tatsächlich Feind ist. Als "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" kann ich beides bezeichnen. Welche idiotischen Folgen das hat, kann man bei deinem Gewährsmann nachlesen.

Die Gleichsetzung der Judenvernichtung mit der angeblichen Vernichtung der "Klassenfeinde, ist unterste Schublade. Das kenne ich von Usern wie Cattrell und ähnlichgen Schmuckstücken, die zu Recht dauergesperrt wurden.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Fuerst_48 »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 19:34)

95 :D
Erst ?? Die Schwester meiner Schwiegermutter wird im Februar 106 (!!)... :thumbup:
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Amtsschimmel »

Sprache wird seit jeher in der Politik von allen genutzt... Genauso gut könnte man einen Artikel über Begriffe wie "Globalisierungsverlierer", "Abgehängte", "Ängste nehmen" oder "Wir müssen XYZ dem Bürger besser erklären" schreiben. Das Ganze ist beliebig, denn Sprache ist die einzige Waffe, die die Politik hat. Dementsprechend wird sie genutzt. Daran ist nichts verwerflich.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

Amtsschimmel hat geschrieben:(04 Dec 2016, 22:49)

Sprache wird seit jeher in der Politik von allen genutzt... Genauso gut könnte man einen Artikel über Begriffe wie "Globalisierungsverlierer", "Abgehängte", "Ängste nehmen" oder "Wir müssen XYZ dem Bürger besser erklären" schreiben. Das Ganze ist beliebig, denn Sprache ist die einzige Waffe, die die Politik hat. Dementsprechend wird sie genutzt. Daran ist nichts verwerflich.
Doch, wenn man's merkt .... ;)
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

Ein Terraner hat geschrieben:(04 Dec 2016, 18:35)

Ja wurden den irgendwo Menschen als Nazis bezeichnet die keine sind?
:D nee, nie ......
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Amtsschimmel »

ThorsHamar hat geschrieben:(04 Dec 2016, 22:51)

Doch, wenn man's merkt .... ;)
Also Du meinst, dass hinter "Wir müssen XYZ dem Bürger besser erklären" in Wirklichkeit keine Geringschätzung mitschwingt, die Unmündigkeit und Dummheit unterstellt?
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

think twice hat geschrieben:(04 Dec 2016, 20:32)

Ja, ich hab mich auch gefreut. Obwohl knapp die Hälfte Rechtswähler auch nicht grade ein Pappenstiel sind. Naja, für Österreich wohl normal.
Ich hoffe, unsere eigenen Rechtspopulisten bewegen sich weiter zwischen 10 bis 12 Prozent nur. Ist zwar auch viel, kann man aber verkraften, wenn man an die 88 bis 90 Prozent denkt, die die nicht wählen :D
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

Amtsschimmel hat geschrieben:(04 Dec 2016, 22:55)

Also Du meinst, dass hinter "Wir müssen XYZ dem Bürger besser erklären" in Wirklichkeit keine Geringschätzung mitschwingt, die Unmündigkeit und Dummheit unterstellt?
Doch, das steckt dahinter. Allerdings ist das Volk ja auch doof und wenn eben das "perfide Spiel mit der Sprache" trotzdem entdeckt wird, ist der Sprachmanipulierer eben noch blöder und es kommt der nächste Versucher auf den Plan .... und so geht es immer weiter .... :cool:
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Amtsschimmel »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 23:04)

Ich hoffe, unsere eigenen Rechtspopulisten bewegen sich weiter zwischen 10 bis 12 Prozent nur. Ist zwar auch viel, kann man aber verkraften, wenn man an die 88 bis 90 Prozent denkt, die die nicht wählen :D
Das hängt ganz davon ab, was nach Merkel kommt. Wird es von der Leyen, droht der endgültige Bruch mit den Konservativen in der CDU. Von der Leyen wäre die endgültige Provokation der konservativen Basis.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 23:04)

Ich hoffe, unsere eigenen Rechtspopulisten bewegen sich weiter zwischen 10 bis 12 Prozent nur. Ist zwar auch viel, kann man aber verkraften, wenn man an die 88 bis 90 Prozent denkt, die die nicht wählen :D
Die Prozentzahl der "Rechtspopulisten" hängt allein von der Definition der Jury ab, welche in Alleinvertretungsanspruch erst den "Rechtspopulisten" definiert.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Welfenprinz »

Oh zunder ,da hast du jetzt aber etwas ganz falsch versta den.
Und natürlich ist auch Rassismus nur ein Konstrukt zur Herrschaftsausübung und nicht an die Merkmale gebunden.
Was die Systeme eint ist ja nicht umsonst die Willkür ,und das jeder Opfer werden kann.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Ein Terraner »

ThorsHamar hat geschrieben:(04 Dec 2016, 22:52)

:D nee, nie ......
Na dann passt doch alles.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Zunder »

Welfenprinz hat geschrieben:(04 Dec 2016, 23:50)

Oh zunder ,da hast du jetzt aber etwas ganz falsch versta den.
Und natürlich ist auch Rassismus nur ein Konstrukt zur Herrschaftsausübung und nicht an die Merkmale gebunden.
Was die Systeme eint ist ja nicht umsonst die Willkür ,und das jeder Opfer werden kann.
Selbstverständlich ist der Rassismus an Merkmale gebunden. Deswegen veranstalteten die Nazis ja auch die Rassenkunde. Sie hielten ihren Unfug sogar für wissenschaftlich. Mit realer Feindschaft oder politischer Opposition hat das überhaupt nichts zu tun.
Daß die Ausrottung der Juden aus Gründen der Herrschaft betrieben worden sein soll, halte ich für eine ziemlich abenteuerliche Vermutung.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Welfenprinz »

Puh,das führt an dieser Stelle zu weit. Und ich bin ehrlich gesagt in der Herleitung auch nicht sattelfest genug um das darzulegen.
Über Rassismus als Konstrukt gibt es mehr als genügend Ansätze oder Literatur,falls man sich damit beschäftigen will.
https://books.google.de/books?id=NA7gz1 ... kt&f=false

Mich hat es überzeugt.

Bleiben wir bei der Willkür.
Es hat im Stalinismus niemanden geschützt Kommunist zu sein,es hat im Nationalsozialismus niemanden geschützt Arier zu sein. Die Feststellung der Merkmale hat nicht zu einem an dieser Feststellung orientiertem Handeln geführt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(05 Dec 2016, 12:48)

Selbstverständlich ist der Rassismus an Merkmale gebunden. Deswegen veranstalteten die Nazis ja auch die Rassenkunde. Sie hielten ihren Unfug sogar für wissenschaftlich. Mit realer Feindschaft oder politischer Opposition hat das überhaupt nichts zu tun.
Daß die Ausrottung der Juden aus Gründen der Herrschaft betrieben worden sein soll, halte ich für eine ziemlich abenteuerliche Vermutung.
Der Ausspruch "Wer Jude ist, bestimme ich" wird mal Herrmann Göring und mal dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger zugesprochen. Die Japaner, in Hitlers "Mein Kampf" noch den "minderen Rassen" zugerechnet, wurden später zu "Ehrenariern" ernannt, als sie nämlich Verbündete des Nazireichs im 2. Weltkrieg wurden.

In jedem Fall versteht man den modernen Rassissmus, den "Rassismus ohne Rassen" erst, wenn man erkennt, dass der Rasse-Begriff durch den Kultur-Begriff ersetzt wurde, sich aber am Ernst und der Menschenfeindlichkeit dieser Haltung nix ändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Welfenprinz »

Obwohl es sich auf jeden Fall sehr tief mit “Sprache“ verwebt,ist das hier vielleicht der falsche Strang das zu vertiefen. Just my2cent,dass ich da überhaupt mit angefangen habe.
Und erstmal streich ich auch die Segel,weil mir da wie gesagt so aus dem Stegreif einiges an Fundament fehlt.
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

Die Sprache der Nazis kehrt schleichend zurück - So ist ein interessanter Beitrag des rbb überschrieben:

http://www.rbb-online.de/politik/beitra ... rache.html
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Keoma »

think twice hat geschrieben:(04 Dec 2016, 20:32)

Ja, ich hab mich auch gefreut. Obwohl knapp die Hälfte Rechtswähler auch nicht grade ein Pappenstiel sind. Naja, für Österreich wohl normal.
Dafür liebe ich solche Piefke wie dich.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Fuerst_48 »

Keoma hat geschrieben:(05 Dec 2016, 14:41)

Dafür liebe ich solche Piefke wie dich.
Zitat aus der legendären Piefke-Saga: "Mir san de depperten Weana 100 mal liaba, als wie de Scheiß-Piefkes!" :D
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Zunder »

Welfenprinz hat geschrieben:(05 Dec 2016, 13:28)

Bleiben wir bei der Willkür.
Es hat im Stalinismus niemanden geschützt Kommunist zu sein,es hat im Nationalsozialismus niemanden geschützt Arier zu sein. Die Feststellung der Merkmale hat nicht zu einem an dieser Feststellung orientiertem Handeln geführt.
Dabei ging es im innenpolitische Maßnahmen zur Herrschaftssicherung. Das ist eine andere Baustelle. Repressiv haben auch absolutistische Herrscher regiert. Und auch die Jakobiner konnten in diesem Punkt locker mit Hitler und Stalin mithalten. Sogar im Namen der Menschenrechte.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Dec 2016, 13:52)

Der Ausspruch "Wer Jude ist, bestimme ich" wird mal Herrmann Göring und mal dem Wiener Bürgermeister Karl Lueger zugesprochen. Die Japaner, in Hitlers "Mein Kampf" noch den "minderen Rassen" zugerechnet, wurden später zu "Ehrenariern" ernannt, als sie nämlich Verbündete des Nazireichs im 2. Weltkrieg wurden.

In jedem Fall versteht man den modernen Rassissmus, den "Rassismus ohne Rassen" erst, wenn man erkennt, dass der Rasse-Begriff durch den Kultur-Begriff ersetzt wurde, sich aber am Ernst und der Menschenfeindlichkeit dieser Haltung nix ändert.
Wenn du unseren Foren-Japaner erlebt hast, müßte dir eigentlich klar sein, daß der Rasse-Begriff nach wie vor virulent ist. Und Sarrazins Beispiel mit dem belgischen Ackergaul ist biologistischer Rassismus. Was denn sonst? Der Kulturchauvinismus wurde schon von den alten Griechen gepflegt. Diese Haltung ist eben etwas anderes als Biologismus.
Der politische Opportunismus der Nazis relativiert ihre Ideologie übrigens in keiner Weise.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von ThorsHamar »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 Dec 2016, 13:52)

..... In jedem Fall versteht man den modernen Rassissmus, den "Rassismus ohne Rassen" erst, wenn man erkennt, dass der Rasse-Begriff durch den Kultur-Begriff ersetzt wurde, sich aber am Ernst und der Menschenfeindlichkeit dieser Haltung nix ändert.
Da hast Du Dich aber mächtig verrannt.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

Selina hat geschrieben:(04 Dec 2016, 18:48)

Danke, Nathan, für deine Intervention :) Ich bin übrigens eine Userin und kein User, und dann noch eine, die ne echte Zeitzeugin ist :D Ich würde hier nichts über die DDR schreiben, was ich nicht selbst erlebt und erfahren hätte. Und ich bin auch keine "indoktrinierte" oder unverbesserliche SED-und-DDR-Verteidigerin. Und auch keine Ostalgikerin. Weil meine Familie und ich selbst viel Negatives damals ertragen mussten. Aber ich wehre mich immer ein wenig gegen Schwarz-Weiß-Malerei, was den damaligen Osten anbelangt. Und so viele Ossis es hier gibt, so unterschiedlich werden sicher auch die Erfahrungen sein. Das hängt vom Alter desjenigen, von seiner damaligen Arbeitswelt, seinen Freunden und seiner Familie ab und natürlich von seinen politischen Einsichten, wie derjenige dann genau sozialisiert wurde. Da gibt es keine einheitliche Sicht auf die Dinge. Das war alles viel differenzierter, als es heute manchmal in den Medien rüberkommt. Und zum konkreten Thema kann ich nur sagen: Für mich war der Antifaschismus der DDR immer etwas Selbstverständliches und Gutes, bei allen Nachteilen und Fehlern, die es in dem Staat ansonsten gab.
Gut, dass es hier außer meiner wunderbaren Gastgeberin zumindest eine weitere Frau gibt, die mir nicht misstrauisch bis ablehnend gegenübersteht. ;)

Ich glaube, der "Antifaschismus der DDR" stößt hier einigen sauer auf und wenn ich mir so einige Methoden der DDR-Führung ansehe entdecke auch ich doch eher gute alte deutsche faschistische Tendenzen. Das Thema interessiert mich und ich bin sicher, auch für andere wäre es sehr informativ, auf was konkret deine Einschätzung beruht. Ein eigener Strang hierzu könnte sich lohnen und ich würde zu den aufmerksamen Lesern und fairen Diskutanten gehören.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

ThorsHamar hat geschrieben:(05 Dec 2016, 17:25)

Da hast Du Dich aber mächtig verrannt.
Nö, das trifft es ziemlich genau. Die von rechts so intensiv beschworene "Kulturelle Identität Deutschlands" ist doch nur eine weichgespülte Form von Rassismus. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es vielleicht eine bayerische und eine badische, eine ostfriesische, eine hamburgische, möglicherweise eine thüringsche Identität gibt, aber doch keine "deutsche". Die Deutschen können sich doch untereinander so wenig leiden, dass man ganz unmöglich von einer "Kultur der Deutschen" sprechen kann, zumal es seit dem Ende des zweiten Weltkriegs derart umfangreiche europäische Einflüsse im Westen Deutschlands gegeben hat, dass wir heute ganz ohne Flüchtlinge bereits total multikulturell sind und sich allein schon deswegen keine "deutsche Kultur" als sinnstiftend definieren lässt.

Dazu kommt, dass diese selbsternannten Kulturbewahrer zumeist überhaupt keinen Schimmer von dem haben, was man als Reste der deutschen Kultur bis heute annehmen darf, nämlich die Werke großer deutscher Dichter, Maler und Musiker und zudem unsere deutsche Sprache als eigentliches deutsches kulturelles Erbe häufig nur höchst unvollkommen beherrschen.

Also, mein lieber Freund und Kupferstecher, du Lordsiegelbewahrer des Deutschtums, steig von der Eiche, schau in den Spiegel und weine bitterlich.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

Nathan hat geschrieben:(05 Dec 2016, 22:56)

Gut, dass es hier außer meiner wunderbaren Gastgeberin zumindest eine weitere Frau gibt, die mir nicht misstrauisch bis ablehnend gegenübersteht. ;)

Ich glaube, der "Antifaschismus der DDR" stößt hier einigen sauer auf und wenn ich mir so einige Methoden der DDR-Führung ansehe entdecke auch ich doch eher gute alte deutsche faschistische Tendenzen. Das Thema interessiert mich und ich bin sicher, auch für andere wäre es sehr informativ, auf was konkret deine Einschätzung beruht. Ein eigener Strang hierzu könnte sich lohnen und ich würde zu den aufmerksamen Lesern und fairen Diskutanten gehören.
Die Einschätzung beruht auf vielen Begegnungen mit wirklichen Antifaschisten, auf guter Literatur und auf guten Spiel- und Dokumentarfilmen. Und weil ich das alles so wertvoll damals fand und heute noch finde im Rückblick, bin ich auch so schockiert, was heute wieder möglich ist in diesem Deutschland und dass es offenbar nicht gelingt, eine klare gemeinsame Botschaft der Demokraten gegen den Rechtsruck auszusenden. Diese Neue Rechte hat mehr Einfluss, als uns anderen allen lieb sein dürfte. Aber sei mir bitte nicht böse, ich hab keine Lust, mich in einem extra Strang zum Thema "Antifaschismus in der DDR" hier pausenlos wegen meiner Ansichten verteidigen zu müssen. Ich kann nur sagen, in der DDR ist vieles schief gelaufen, hat es Unrecht und Fehler gegeben, aber einige wenige Dinge waren richtig gut. Dazu zählt unter anderem auch der Antifaschismus. Andere mögen das anders sehen. Aber ich stelle in diesem Punkt meine Ansichten und meine Erinnerungen nicht zur Disposition.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Bleibtreu »

Nathan hat geschrieben:(05 Dec 2016, 22:56)

Gut, dass es hier außer meiner wunderbaren Gastgeberin zumindest eine weitere Frau gibt, die mir nicht misstrauisch bis ablehnend gegenübersteht. ;)

Ich glaube, der "Antifaschismus der DDR" stößt hier einigen sauer auf und wenn ich mir so einige Methoden der DDR-Führung ansehe entdecke auch ich doch eher gute alte deutsche faschistische Tendenzen. Das Thema interessiert mich und ich bin sicher, auch für andere wäre es sehr informativ, auf was konkret deine Einschätzung beruht. Ein eigener Strang hierzu könnte sich lohnen und ich würde zu den aufmerksamen Lesern und fairen Diskutanten gehören.
Ach Nathan - du wieder und dein ranwanzendes Gesäusel. :cool:

Ein von Oben staatlich-ideologisch verordneter AntiFaschismus als LippenBekenntnis, wie es ihn in der ehemaligen DDR als StaatsDoktrin gab, ist doch kein verinnerlichter und gelebter AntiFaschismus! Wäre es anders, gäbe es gerade im ehemaligen Osten nicht so viele Faschos. Da würde der ehemalige Osten stattdessen nur so vor Antifas übersprudeln. :D Das heißt selbstverständlich nicht, dass es nicht ehemalige OstBürger gibt, die AntiFaschisten mit Leib und Seele sind, wie mE der Juser Ammianus.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:23)

Ach Nathan - du wieder und dein ranwanzendes Gesäusel. :cool:

Ein von Oben staatlich-ideologisch verordneter AntiFaschismus als LippenBekenntnis, wie es ihn in der ehemaligen DDR als StaatsDoktrin gab, ist doch kein verinnerlichter und gelebter AntiFaschismus! Wäre es anders, gäbe es gerade im ehemaligen Osten nicht so viele Faschos. Da würde der ehemalige Osten stattdessen nur so vor Antifas übersprudeln. :D Das heißt selbstverständlich nicht, dass es nicht ehemalige OstBürger gibt, die AntiFaschisten mit Leib und Seele sind!
Immer noch sauer, dass deine Hassorgie keinen Erfolg gehabt hat? Na, komm, das wirst du überleben! Ich hatte schwer daran zu kauen, ausgerechnet von einer Jüdin derart frech diffamiert zu werden, aber ich habs auch überlebt. So, Schluss damit.

Was deine Betrachtungen zu den Faschos im Osten betrifft kommt man wirklich nicht umhin festzustellen, dass gerade die DDR-Bürger vielfach heute noch durch ihre "Blockwart-Einstellung" auffallen und offensichtlich alte, antrainierte faschistische Denkweisen zeigen. Man wird ja nicht als Fascho oder Stalinist geboren, da muss eine Indoktrination von Staats wegen stattgefunden haben. Allerdings erzeugt starker sozialer Druck auch einen entsprechenden Gegendruck.
Ich hab mir vor einiger Zeit die DDR Miniserie "Daniel Druskat" mit Manfred Krug besorgt (nochmals danke an den hiesigen Tippgeber), und bei aufmerksamem Studieren erkennt man doch deutlich eine ganz bewusste antifaschistische Haltung des Films und seines Hauptdarstellers, gerade so deutlich, dass es der Stasi offenbar nicht auffiel. Interessantes Filmdokument!
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:23)

Wäre es anders, gäbe es gerade im ehemaligen Osten nicht so viele Faschos. Da würde der ehemalige Osten stattdessen nur so vor Antifas übersprudeln.
Die "Faschos" im Osten gibt es nicht wegen "verordneter" antifaschistischer Grundwerte in der DDR oder weil die nicht funktionierten, sondern weil die Leute nach Jahrzehnten deutsche Einheit die Nase voll haben von einem System, in dem ihre Stimme nichts wert ist. Das jedenfalls schreien sie von morgens bis abends herum. "Wir sind das Volk" brüllen sie und nutzen diese Revolutionsworte von 1989 mit Absicht, um den etablierten Parteien der Gegenwart ihren Frust entgegenzuschleudern. Dass ich mich persönlich von braunem fremdenfeindlichem Gelaber dieser Leute distanziere, ist bekannt. Ich wollte nur erklären, warum die ostdeutschen "Faschos" so drauf sind, wie sie drauf sind. Mit der DDR hat es jedenfalls nichts zu tun, eher mit starren und verkrusteten neoliberalen Strukturen. Sie erkennen nicht, dass es auch andere Wege gibt, dieses Erstarrtsein der Etablierten aufzubrechen. Und dann die Krönung: Diesen ostdeutschen "Faschos" wurde von der Neuen Rechten eingeredet, an ihrem Unglück seien die Flüchtlinge und der Islam schuld. Deshalb kriegen die Flüchtlinge die andere Hälfte ihres Frustes ab. Flüchtlinge, die es im Osten gar nicht in so großer Zahl gibt.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Bleibtreu »

Nathan hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:39)

Immer noch sauer, dass deine Hassorgie keinen Erfolg gehabt hat? Na, komm, das wirst du überleben! Ich hatte schwer daran zu kauen, ausgerechnet von einer Jüdin derart frech diffamiert zu werden, aber ich habs auch überlebt. So, Schluss damit.
Na, wieder vom AdHominemRausch übermannt, du armes verletztes Seelchen? Wer hier andere ständig diffamierte, wie du es jetzt mit mir versuchst und sich in HassOrgien suhlte, was mich und andere dann erst auf den Plan rief, kannst du gerne noch mal in der Weinstube rekapitulieren, du großer Held! Dein Gejammer wird doch nicht besser, nur weil die WeinstubenMods keine Lust auf den Aufwand hatten, wenn sie dir ne Verwarnung dafür geben. Lies es selbst nach; steht alles noch im ModStrang! :cool:

Was deine Betrachtungen zu den Faschos im Osten betrifft kommt man wirklich nicht umhin festzustellen, dass gerade die DDR-Bürger vielfach heute noch durch ihre "Blockwart-Einstellung" auffallen und offensichtlich alte, antrainierte faschistische Denkweisen zeigen. Man wird ja nicht als Fascho oder Stalinist geboren, da muss eine Indoktrination von Staats wegen stattgefunden haben. Allerdings erzeugt starker sozialer Druck auch einen entsprechenden Gegendruck.
Schön, dass du noch zum Thema gefunden hast! :thumbup:

Nun ja, die besorgten WutBürger gehen doch ein wenig über das hinaus, was du hier verharmlosend beschreibst. Sonst bist du doch auch nicht so schüchtern, wenn es um diese Klientel geht.
Warum also plötzlich so zurückhaltend, hm?
Ich hab mir vor einiger Zeit die DDR Miniserie "Daniel Druskat" mit Manfred Krug besorgt (nochmals danke an den hiesigen Tippgeber), und bei aufmerksamem Studieren erkennt man doch deutlich eine ganz bewusste antifaschistische Haltung des Films und seines Hauptdarstellers, gerade so deutlich, dass es der Stasi offenbar nicht auffiel. Interessantes Filmdokument!
Der Passus "gerade so deutlich, dass es der Stasi offenbar nicht auffiel" sagt doch alles und bestätigt meine Aussage. Ist dir das entgangen?
Also, was soll mir dein schwammiges Gebrumme jetzt sagen? Als ein Beleg für den doll gegriffenen AntiFaschismus durch die DDR Doktrin taugt er nicht. :)
Selina hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:41)

Die "Faschos" im Osten gibt es nicht wegen "verordneter" antifaschistischer Grundwerte in der DDR oder weil die nicht funktionierten, sondern weil die Leute nach Jahrzehnten deutsche Einheit die Nase voll haben von einem System, in dem ihre Stimme nichts wert ist. Das jedenfalls schreien sie von morgens bis abends herum. "Wir sind das Volk" brüllen sie und nutzen diese Revolutionsworte von 1989 mit Absicht, um den etablierten Parteien der Gegenwart ihren Frust entgegenzuschleudern. Dass ich mich persönlich von braunem fremdenfeindlichem Gelaber dieser Leute distanziere, ist bekannt. Ich wollte nur erklären, warum die ostdeutschen "Faschos" so drauf sind, wie sie drauf sind. Mit der DDR hat es jedenfalls nichts zu tun, eher mit starren und verkrusteten neoliberalen Strukturen. Sie erkennen nicht, dass es auch andere Wege gibt, dieses Erstarrtsein der Etablierten aufzubrechen. Und dann die Krönung: Diesen ostdeutschen "Faschos" wurde von der Neuen Rechten eingeredet, an ihrem Unglück seien die Flüchtlinge und der Islam schuld. Deshalb kriegen die Flüchtlinge die andere Hälfte ihres Frustes ab. Flüchtlinge, die es im Osten gar nicht in so großer Zahl gibt.
Aha - die OpferRolle wird mal wieder rausgepuhlt - schön. Und wo ist jetzt der dolle AntiFaschismus der ehemaligen DDR Staatsdoktrin? Hat nicht wirklich durchschlagend gefruchtet, wie es aussieht.
Zuletzt geändert von Bleibtreu am Dienstag 6. Dezember 2016, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Chajm »

Nathan hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:39)

Immer noch sauer, dass deine Hassorgie keinen Erfolg gehabt hat? Na, komm, das wirst du überleben! Ich hatte schwer daran zu kauen, ausgerechnet von einer Jüdin derart frech diffamiert zu werden, aber ich habs auch überlebt. So, Schluss damit.

( ... )
Und genau das ist das perfide Spiel mit der Sprache!
Auch ein Josef Goebbels erwähnte bereits 1933 in seiner Rede im Sportpalast das "freche Lügenmaul der Juden", welches er zu stopfen gedachte!
Zuletzt geändert von Chajm am Dienstag 6. Dezember 2016, 00:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Bleibtreu »

Chajm hat geschrieben:(06 Dec 2016, 00:04)

Und genau das ist das perfide Spiel mit der Sprache!
Auch ein Josef Goebbels erwähnte bereits 1933 in seiner Rede im Sportpalast das "freche Lügenmaul der Juden", welches er zu stopfen gedachte!
Genau so ist es und dabei selber schamlos lügen und diffamieren, was die arme Seele nur so hergibt! :thumbup:
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Nathan »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:54)

Na, wieder vom AdHominemRausch übermannt, du armes verletztes Seelchen? Wer hier andere ständig diffamierte, wie du es jetzt mit mir versuchst und sich in HassOrgien suhlte, was mich und andere dann erst auf den Plan rief, kannst du gerne noch mal in der Weinstube rekapitulieren, du großer Held! Dein Gejammer wird doch nicht besser, nur weil die WeinstubenMods keine Lust auf den Aufwand hatten, wenn sie dir ne Verwarnung dafür geben. Lies es selbst nach; steht alles noch im ModStrang! :cool:
...
Achso, du wirfst also den Moderatoren immer noch Pflichtverletzung durch Faulheit vor? Dies gibt aber der Modstrang wirklich nicht her! Dein aktuelles Wettern gegen "Faschos" und dein damaliges wildes Verteidigen einer talentfreien Rechtsnationalen erhöhen deine Glaubwürdigkeit eher weniger. Nur gut, dass ich deinen Mann als ausgesprochen integer kenne, und ihm nicht zu nahe treten will und die Mods das eh alles wieder löschen werden...erneut also, Schluss damit.
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Selina »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Dec 2016, 23:54)

Aha - die OpferRolle wird mal wieder rausgepuhlt - schön. Und wo ist jetzt der dolle AntiFaschismus der ehemaligen DDR Staatsdoktrin? Hat nicht wirklich standhaft gefruchtet, wie es aussieht.
Nix Opferrolle. Ich gehöre im Übrigen zu den schärfsten Kritikern dieser tumben brüllenden Typen. Kann man hier oft nachlesen. Und was die DDR anbelangt, da sollte man die urteilen lassen, die sie wirklich kennen. Ein schöner Ansatz wäre doch zum Beispiel, sich gegenseitig zu erzählen, wie jeder die damaligen Verhältnisse erlebt hat, hüben und drüben, ohne gegenseitige Unterstellungen. Wie wärs damit? Dabei kann man doch getrost davon ausgehen, dass sich die Wessis besser im damaligen westlichen Teil Deutschlands auskennen und die Ossis besser im damaligen östlichen. Keiner mag es, wenn einem jemand erzählt, wie man sein eigenes Leben im Nachhinein bewerten sollte. Oder?

PS: Die Begriffe "Wessis" und "Ossis" benutze ich nicht diffamierend, sondern eher ironisch-freundlich ;)
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Re: Perfides Spiel mit der Sprache

Beitrag von Zunder »

So wie es aussieht, rückt hier demnächst die Wach- und Schließgesellschaft an.
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