Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Moderator: Moderatoren Forum 3

Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 07:32)

Russland wünscht jetzt durch eines seines Organe das die Ukraine nicht zum ESC zugelassen wird. Man jammert jetzt wieder" Man mag uns nicht"

http://www.focus.de/kultur/musik/eurovi ... 04502.html


Sehr interessant das man nun auch noch Stalins Taten verteidigt in Russland.
Damit steht der ESC im Schatten eines Politikums. Vermutlich wird die Ukraine vom Wettbewerb ausgeschlossen und Moskau wird das als Sieg feiern.

Aber Respekt für Jamala und die Ukrainer für ihren unbeugsamen Widerstandswillen.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Wo steht die Ukraine heute, 2 Jahre nach der Revolution und dem Putsch?
"Dafür ist die himmlische Hundertschaft nicht gestorben", hört man seitdem immer wieder in der Ukraine. Es ist der immer resignierter klingende Kommentar zur ukrainischen Wirklichkeit. Die besteht aus einer desolaten Wirtschaft und ungebrochen florierender Korruption. Und das, obwohl ukrainische Politiker, egal welcher Couleur, in ihren Reden Tag für Tag eine europäische Ukraine ohne "korupzija" versprechen.

Gerade in den Wochen vor dem Jahrestag mussten die Ukrainer wieder erkennen: Wie eh und je sind Oligarchen und Politiker aufs engste miteinander verbandelt. Sie nutzen ihre Macht nicht zum Wohl des Landes, sondern um die Wirtschaftszweige untereinander aufzuteilen. Wer kontrolliert das Gas, wer den Uran-Export, wer den Hafen von Odessa? Diese Fragen interessieren die Elite hinter den Kulissen.

Die nach der Revolution neu formierten politischen Parteien sind reiner Etikettenschwindel. Oligarchen kontrollieren weiter einzelne Gruppen von Abgeordneten. Ihre Stimmen sind die Währung, mit der im politischen Geschäft bezahlt wird. Das zeigt sich eindrucksvoll an der aktuellen Regierungskrise.

Lange zögerte der Westen, die Dinge beim Namen zu nennen: Schließlich kämpfte die Ukraine gegen von Russland unterstützte Separatisten um den Erhalt des Staatsgebietes. Aber die harschen Reaktionen auf die jüngsten Ministerrücktritte aus Washington, Berlin und Paris zeigen: Nach zwei Jahren ist man auch hier mit der Geduld am Ende.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 78657.html
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Dienstag 23. Februar 2016, 08:09, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46111
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Feb 2016, 07:46)

Damit steht der ESC im Schatten eines Politikums. Vermutlich wird die Ukraine vom Wettbewerb ausgeschlossen und Moskau wird das als Sieg feiern.

Aber Respekt für Jamala und die Ukrainer für ihren unbeugsamen Widerstandswillen.
Die Entscheidung der Verantwortlichen bleibt abzuwarten. Allerdings wäre der Protest aus Russland dann auch so zu bewerten das man die Taten Stalins in der Ukraine ja verteidigt, ergo die Schuld in dem Punkt auch übernimmt. Denke ich mal.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 07:32)
Russland wünscht jetzt durch eines seines Organe das die Ukraine nicht zum ESC zugelassen wird. Man jammert jetzt wieder" Man mag uns nicht"
http://www.focus.de/kultur/musik/eurovi ... 04502.html
Sehr interessant das man nun auch noch Stalins Taten verteidigt in Russland.
Genau. Stattdessen sollte doch Russland lieber jemanden mit einem Liedchen schicken, welches die Verbrechen der SS und der Wehrmacht (gemeinsam mit ihren Verbündeten Rumänien, Ungarn und Bulgarien) im zweiten Weltkrieg thematisiert. Vielleicht garniert mit passenden Bildchen im Hintergrund.
Und für Polen wäre doch ein Liedchen über das Warschauer Ghetto passend. Serbien könnte die Verbrechen der Ustascha-Faschisten thematisieren.
Das wäre dann doch mal so ein echter Sänger-Wettstreit, nech?
Aber dann sollte man den ESC auch umbenennen in "Festival des politischen Liedes".
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 08:01)

Die Entscheidung der Verantwortlichen bleibt abzuwarten. Allerdings wäre der Protest aus Russland dann auch so zu bewerten das man die Taten Stalins in der Ukraine ja verteidigt, ergo die Schuld in dem Punkt auch übernimmt. Denke ich mal.
Schmarrn.
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46111
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 08:08)

Schmarrn.
Soso. Also ist es eine falsche Behauptung diese Meldung ?
Russia's State Duma have asked the organisers of the Eurovision song contest to bar Ukrainian singer Jamala from performing her song about Joseph Stalin's mass deportation of Crimean Tatars in 1944.

http://uatoday.tv/society/russia-s-stat ... 96722.html

Also die Bezeichnung ist wohl klar und ausreichend. Eine russ. Organ des Landes auch. Verbleibt nur warum Russland nicht möchte das die Tatarin sowas singt.
Gut ist das nicht Russland das zu entscheiden hat sondern die Verantwortlichen des ESC. Über die Gründe für Russlands handeln habe ich meine dargelegte Meinung :)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 07:51)

Wo steht die Ukraine heute, 2 Jahre nach der Revolution und dem Putsch?

http://www.spiegel.de/politik/ausland/u ... 78657.html
Sie steht exakt dort, wo ein Land, das von einem Nachbarn, der Hegemonie ausüben will und deswegen dieses Land mit Krieg überzieht, stehen muß.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 08:07)

Genau. Stattdessen sollte doch Russland lieber jemanden mit einem Liedchen schicken, welches die Verbrechen der SS und der Wehrmacht (gemeinsam mit ihren Verbündeten Rumänien, Ungarn und Bulgarien) im zweiten Weltkrieg thematisiert. Vielleicht garniert mit passenden Bildchen im Hintergrund.
Und für Polen wäre doch ein Liedchen über das Warschauer Ghetto passend. Serbien könnte die Verbrechen der Ustascha-Faschisten thematisieren.
Das wäre dann doch mal so ein echter Sänger-Wettstreit, nech?
Aber dann sollte man den ESC auch umbenennen in "Festival des politischen Liedes".
Oder einfach das ADHS-Kind Russland ausschließen?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46111
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 08:07)

Genau. Stattdessen sollte doch Russland lieber jemanden mit einem Liedchen schicken, welches die Verbrechen der SS und der Wehrmacht (gemeinsam mit ihren Verbündeten Rumänien, Ungarn und Bulgarien) im zweiten Weltkrieg thematisiert. Vielleicht garniert mit passenden Bildchen im Hintergrund.
Und für Polen wäre doch ein Liedchen über das Warschauer Ghetto passend. Serbien könnte die Verbrechen der Ustascha-Faschisten thematisieren.
Das wäre dann doch mal so ein echter Sänger-Wettstreit, nech?
Aber dann sollte man den ESC auch umbenennen in "Festival des politischen Liedes".

Du ohne konkretes Beispiel dürfte das schwer werden. Aber die Richtlinien des ESC sind klar und wenn der ESC einem Lied zustimmt wird Russland das zu akzeptieren haben. Als die Entscheidung vor Jahren gegen Georgien ging war das Land auch nicht begeistert, aber man akzeptierte es. Das die DUMA sich aber einschaltet usw. zeigt doch das die Ukraine einen Nerv getroffen hat. Warum will also Russland die Taten von Stalin verteidigen wo in der Ukraine passierten ?

Dein Beispiel krankt an einem wichtigen Punkt. Deutschland hat seine Verantwortung akzeptiert, die Vergangenheit ist aufgearbeitet. In Russland ? Da sehe ich wenig davon. Auch im Umgang mit der Ukraine. Die Ukraine ist kein Hund oder Vasall von Russland sondern ein eigenständiger Staat.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Nach Ansicht der Sängerin Jamala stellt das Lied kein politisches Statement dar, sondern erzählt die Geschichte ihrer Familie und ihrer Urgroßmutter.
Ich trete an, um mein Stück zu singen und die Geschichte meiner Familie zu erzählen.
http://www.taz.de/!5276552/
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46111
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Feb 2016, 09:35)

Nach Ansicht der Sängerin Jamala stellt das Lied kein politisches Statement dar, sondern erzählt die Geschichte ihrer Familie und ihrer Urgroßmutter.

http://www.taz.de/!5276552/
Abwarten wie die vom ESC das sehen. Ich hab da so eine Vermutung.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 09:40)

Abwarten wie die vom ESC das sehen. Ich hab da so eine Vermutung.
Sie werden verlangen, den Titel "1944" in "Meine Urgroßmutter" umzubenennen.
;)
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Feb 2016, 09:35)

Nach Ansicht der Sängerin Jamala stellt das Lied kein politisches Statement dar, sondern erzählt die Geschichte ihrer Familie und ihrer Urgroßmutter.

http://www.taz.de/!5276552/
Na ja, daß so ein Lied auch ein politisches Statement ist, sollte man doch nicht verschweigen. Denn das ist es ohne Zweifel.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46111
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Wieder mal so ein Punkt wo recht deutlich belegt das russ. Truppen in der Ukraine im Einsatz sind.
Anatoly Ivanovich ANTONOV

Анатолий Иванович Антонов


Born on 15.5.1955 in Omsk


Deputy Minister of Defence, and in that capacity, involved in supporting the deployment of Russian troops in Ukraine.

According to the present Russian Ministry of Defence structure, in that capacity, he participates in shaping and implementing the policy of the Russian Government. These policies threaten the territorial integrity, sovereignty and independence of Ukraine.


http://eur-lex.europa.eu/legal-content/ ... 014.01.ENG
https://euobserver.com/foreign/127667

Die Ukraine warnt vor einem Versuch das Russland amp. Landungsoperationen bei Mariupol versuchen würde.
Ukraine intel reports Russian army's preparation for amphibious landing near Mariupol
Read more on UNIAN: http://www.unian.info/war/1271669-ukrai ... iupol.html
Ich traue Russland ja einige Taten zu, das wäre aber ein Angriff direkt und offen.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 09:18)

Du ohne konkretes Beispiel dürfte das schwer werden. Aber die Richtlinien des ESC sind klar und wenn der ESC einem Lied zustimmt wird Russland das zu akzeptieren haben. Als die Entscheidung vor Jahren gegen Georgien ging war das Land auch nicht begeistert, aber man akzeptierte es. Das die DUMA sich aber einschaltet usw. zeigt doch das die Ukraine einen Nerv getroffen hat. Warum will also Russland die Taten von Stalin verteidigen wo in der Ukraine passierten ?
Die Deportation der Krimtataren passierte nicht in der Ukraine.
Dein Beispiel krankt an einem wichtigen Punkt. Deutschland hat seine Verantwortung akzeptiert, die Vergangenheit ist aufgearbeitet. In Russland ? Da sehe ich wenig davon.
Ach. Probleme mit dem Sehen?
Der Oberste Sowjet der UdSSR (Rußland war ein Teil davon) hat 1989 die Deportation der Krimtataren verurteilt und als ungesetzlich und verbrecherisch anerkannt.
Putin (Präsident Rußlands) hat am 21.04.2014 einen Ukas über die Rehabilitierung der Krimtataren, der Armenen, der Griechen und der Deutschen unterschrieben, die unter den stalinschen Repressionen auf der Halbinsel litten.

Kannst du es jetzt erkennen?
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 10342
Registriert: Dienstag 4. März 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Europa2050 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 10:42)

Die Deportation der Krimtataren passierte nicht in der Ukraine.

Ach. Probleme mit dem Sehen?
Der Oberste Sowjet der UdSSR (Rußland war ein Teil davon) hat 1989 die Deportation der Krimtataren verurteilt und als ungesetzlich und verbrecherisch anerkannt.
Putin (Präsident Rußlands) hat am 21.04.2014 einen Ukas über die Rehabilitierung der Krimtataren, der Armenen, der Griechen und der Deutschen unterschrieben, die unter den stalinschen Repressionen auf der Halbinsel litten.

Kannst du es jetzt erkennen?
Dann ist ja alles bestens.

Die Dame besingt das Leid ihrer Großmutter und das verübte Unrecht, dass von allen Seiten auch als solches anerkannt ist und von den bösen Stalinisten verübt wurde, mir denen heute keiner mehr was zu tun haben will.

Und niemand hat Probleme damit.
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
Benutzeravatar
Cobra9
Beiträge: 46111
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 11:28

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Cobra9 »

Doktor Schiwago hat geschrieben:
Die Deportation der Krimtataren passierte nicht in der Ukraine.

Ach. Probleme mit dem Sehen?
Der Oberste Sowjet der UdSSR (Rußland war ein Teil davon) hat 1989 die Deportation der Krimtataren verurteilt und als ungesetzlich und verbrecherisch anerkannt.
Putin (Präsident Rußlands) hat am 21.04.2014 einen Ukas über die Rehabilitierung der Krimtataren, der Armenen, der Griechen und der Deutschen unterschrieben, die unter den stalinschen Repressionen auf der Halbinsel litten.

Kannst du es jetzt erkennen?
Eher brauchst Du eine Brille. Die Taten die Stalin in der Ukraine zu verantworten hat war meine Aussage. Wo steht bei meinem Beitrag das Wort Deportation oder bezogen auf die Tataren ? Stalin hat den Menschen recht vielseitig ein Leid angetan. Aber die Ukraine schickt bewusst jemand ins Rennen wo genau den Nerv trifft das Russland bis heute so einem Diktator nachhängt. Putins machts ja vor

http://www.sueddeutsche.de/politik/zwei ... -1.2209854


Aber gut wenn Russland damit keine Probleme hat- wieso die massive Reaktion :D
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 19:29

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Feb 2016, 07:46)

Aber Respekt für Jamala und die Ukrainer für ihren unbeugsamen Widerstandswillen.
fremd, im westen weiß man sehr viel über die freiheitswille der polen kaum oder nichts über die der ukraine. daß diese geschichte aber auch eine ist mit regelmäßige auflehnungen gegen nota bene einem brudervolk, sagt doch viel. sowohl über die ukrainer als über das brudervolk.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 19:29

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 10:42)

Die Deportation der Krimtataren passierte nicht in der Ukraine.
es ist off topic, aber nichtsdestotrotz:
sage das nicht mit soviel triumph, denn damit sagst du daß dein rußland c.q. die SU sich auch verantwortlich gemacht hat an einem missetat: gewaltsam ein volk entfernen aus seinem habitat. da steht was geschrieben im urteil von nürnberg, was durch die russen mit unterschrieben wurde.
und danach bevölkerte rußland äh die SU das land mit eigenen menschen, sodaß die übrig gebliebenen krimtataren (+ kinder) plötzlich ein bereits volles heim zurückfanden.
Zuletzt geändert von Nomen Nescio am Dienstag 23. Februar 2016, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

zollagent hat geschrieben:(23 Feb 2016, 09:43)

Na ja, daß so ein Lied auch ein politisches Statement ist, sollte man doch nicht verschweigen. Denn das ist es ohne Zweifel.
Diese Passage hier?:
When strangers are coming...
They come to your house,
They kill you all
and say,
We’re not guilty
not guilty.
http://lyricstranslate.com/de/jamala-1944-lyrics.html

Die Frage wäre, ob die Jury sowas politisch entscheidet oder es unabhängigen Sprachwissenschaftlern überlässt. ;)

Klar ist allerdings, dass sich Jamala als Ukrainerin krimtatarischer Herkunft versteht und sich auch besorgt über die Situation der Krimtataren äußerte.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 10:51)
Aber die Ukraine schickt bewusst jemand ins Rennen wo genau den Nerv trifft das Russland bis heute so einem Diktator nachhängt. Putins machts ja vor
http://www.sueddeutsche.de/politik/zwei ... -1.2209854
Putin hängt keinem Diktator Stalin nach, sondern erklärt, wie in diesem Artikel erwähnt, den geopolitischen Hintergrund für den Hitler-Stalin-Pakt aus der damaligen Sicht der Sowjetunion.
Aber gut wenn Russland damit keine Probleme hat- wieso die massive Reaktion :D
Was ist daran massiv? Hat Putin deswegen eine Sitzung des Sicherheitsrates einberufen oder sich schon das Köfferchen bringen lassen? :D :D :D
Benutzeravatar
Nomen Nescio
Beiträge: 13100
Registriert: Sonntag 1. Februar 2015, 19:29

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Nomen Nescio »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 08:07)

Genau. Stattdessen sollte doch Russland lieber jemanden mit einem Liedchen schicken, welches die Verbrechen der SS und der Wehrmacht (gemeinsam mit ihren Verbündeten Rumänien, Ungarn und Bulgarien) im zweiten Weltkrieg thematisiert. Vielleicht garniert mit passenden Bildchen im Hintergrund.
Und für Polen wäre doch ein Liedchen über das Warschauer Ghetto passend. Serbien könnte die Verbrechen der Ustascha-Faschisten thematisieren.
Das wäre dann doch mal so ein echter Sänger-Wettstreit, nech?
Aber dann sollte man den ESC auch umbenennen in "Festival des politischen Liedes".
wieder off topic, aber dennoch lehrsam: wieviel millionen toten hat die SU zu verantworten. wieviel haben die durch dich genannten andere länder?
und warschauer ghetto? da wirst du doch deutlich mehr sagen müssen, denn sonst ist die reaktion »das waren die nazis unter leitung der SS«.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:07)

es ist off topic, aber nichtsdestotrotz:
sage das nicht mit soviel triumph, denn damit sagst du daß dein rußland c.q. die SU sich auch verantwortlich gemacht hat an einem missetat: gewaltsam ein volk entfernen aus seinem habitat. da steht was geschrieben im urteil von nürnberg, was durch die russen mit unterschrieben wurde.
und danach bevölkerte rußland äh die SU das land mit eigenen menschen, sodaß die übrig gebliebenen krimtataren (+ kinder) plötzlich ein bereits volles heim zurückfanden.
Ähm, das waren Entscheidungen von 2 Georgiern, Stalin und Beria und wurde durchgeführt von der Sowjetunion wo auch ganz viele Litauer, Letten, Esten, Kasachen und oh wunder auch Ukrainer daran beteiligt waren.
Im Falle der Krimtataren ist es sogar sehr wahrscheinlich das sehr viele Ukrainer an der Deportation schuldig sind da die Krim so nahe bei der Ukraine ist und zum Beispiel die Eisenbahntransporte über das ukrainische Netz gehen.

Ist schon etwas Geschichtsvergessenheit wenn man Stalin und Beria die die Diktatur anführten mal eben ihrer Nationalität beraubt.
Genauso geschichtsvergessen sind Behauptungen von nationalistischen Ukrainern die so tuen als hätte es nicht auch in der Ukraine eine Mehrheit für den Kommunismus gegeben.
Damals in den 20ern sind alle die Leibeigenen gegen die Ungerechtigkeiten aufgestanden und wollten selber die Großgrundbesitzer enteignen und in Freiheit und Wohlstand leben.
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:07)

es ist off topic, aber nichtsdestotrotz:
sage das nicht mit soviel triumph, denn damit sagst du daß dein rußland c.q. die SU sich auch verantwortlich gemacht hat an einem missetat: gewaltsam ein volk entfernen aus seinem habitat. da steht was geschrieben im urteil von nürnberg, was durch die russen mit unterschrieben wurde.
und danach bevölkerte rußland äh die SU das land mit eigenen menschen, sodaß die übrig gebliebenen krimtataren (+ kinder) plötzlich ein bereits volles heim zurückfanden.
Ähm, das waren Entscheidungen von 2 Georgiern, Stalin und Beria und wurde durchgeführt von der Sowjetunion wo auch ganz viele Litauer, Letten, Esten, Kasachen und oh wunder auch Ukrainer daran beteiligt waren.
Im Falle der Krimtataren ist es sogar sehr wahrscheinlich das sehr viele Ukrainer an der Deportation schuldig sind da die Krim so nahe bei der Ukraine ist und zum Beispiel die Eisenbahntransporte über das ukrainische Netz gehen.

Ist schon etwas Geschichtsvergessenheit wenn man Stalin und Beria die die Diktatur anführten mal eben ihrer Nationalität beraubt.
Genauso geschichtsvergessen sind Behauptungen von nationalistischen Ukrainern die so tuen als hätte es nicht auch in der Ukraine eine Mehrheit für den Kommunismus gegeben.
Damals in den 20ern sind alle die Leibeigenen gegen die Ungerechtigkeiten aufgestanden und wollten selber die Großgrundbesitzer enteignen und in Freiheit und Wohlstand leben.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Die alljährliche Parade in Moskau erinnert also an den Sieg eines Georgiers über Hitler - oder war´s dann doch ein Südossetier?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 10342
Registriert: Dienstag 4. März 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:17)

Ähm, das waren Entscheidungen von 2 Georgiern, Stalin und Beria und wurde durchgeführt von der Sowjetunion wo auch ganz viele Litauer, Letten, Esten, Kasachen und oh wunder auch Ukrainer daran beteiligt waren.
Im Falle der Krimtataren ist es sogar sehr wahrscheinlich das sehr viele Ukrainer an der Deportation schuldig sind da die Krim so nahe bei der Ukraine ist und zum Beispiel die Eisenbahntransporte über das ukrainische Netz gehen.

Ist schon etwas Geschichtsvergessenheit wenn man Stalin und Beria die die Diktatur anführten mal eben ihrer Nationalität beraubt.
Genauso geschichtsvergessen sind Behauptungen von nationalistischen Ukrainern die so tuen als hätte es nicht auch in der Ukraine eine Mehrheit für den Kommunismus gegeben.
Damals in den 20ern sind alle die Leibeigenen gegen die Ungerechtigkeiten aufgestanden und wollten selber die Großgrundbesitzer enteignen und in Freiheit und Wohlstand leben.
Du wirst aber mitgehen, dass das Verhältnis des heutigen Russland und seiner Spitzenpolitiker zur ehemaligen UdSSR zwiespältig ist

Prinzipiell gebe ich Dir aber Recht, dass die Ideologie der UdSSR unabhängig von Völkern und Nationen operierte und derartige Bestrebungen auf härteste bekämpfte. (Katyn, Kurapaty, diverse Deportationen ...).
Dass Russland Keimzelle dieses rein auf Ideologie gebauten Staates wurde war wohl eher historischer Zufall - wobei die jahrhundertelange Erfahrung der russischen Bevölkerung mit Unterdrückung und Entrechtung die Sache natürlich leichter machte. Es hätte aber 1918 auch Deutschland diesen Weg gehen können, hätte vermutlich eher in die kommunistische Ideologie gepasst ...

Insofern kann Russland für die Deportationen wie auch die anderen stalinistischen Greul nichts, bzw. so wenig wie die anderen Unionsrepubliken.

Aber - wenn das so ist, kokettiert man mir seitens Regierung und Volk zu stark mit den "Erfolgen" und "Ruhm und Größe" der UdSSR und speziell Stalin. Und dazu gehört nun einmal die Tatsache, dass die Krim heute zu einem überwiegenden Teil von Russen bewohnt ist.

Ist ein bisschen wie bei Hitler: Autobahn, Vollbeschäftigung, Österreich und Sudetenland war in Ordnung, für den grausamen Rest war "dieser Österreicher" verantwortlich (und zwar alleine, ohne die 80 Millionen Mitläufer).
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

Die Parade erinnert an den Sieg über Hitler und allen die dafür gekämpft und gearbeitet haben, egal wo sie auf der Welt lebten und die Parade ist auch ein Gedenken an alle Opfer weltweit durch die Faschisten, natürlich auch die mindestens 30 Millionen Sowjetbürger insbesondere den vielen Ukrainern und Russen von denen zig Millionen vergast, erschossen, vergewaltigt, verbrannt wurden oder an Hunger und Erschöpfung gestorben sind.
Mach dich nur weiter darüber lustig - Bei den Sowjets konnte man das ja machen. In deutschland ist ja nur verpönt sich über die jüdischen Opfer lustig zu machen.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 10:42)

Die Deportation der Krimtataren passierte nicht in der Ukraine.

Ach. Probleme mit dem Sehen?
Der Oberste Sowjet der UdSSR (Rußland war ein Teil davon) hat 1989 die Deportation der Krimtataren verurteilt und als ungesetzlich und verbrecherisch anerkannt.
Putin (Präsident Rußlands) hat am 21.04.2014 einen Ukas über die Rehabilitierung der Krimtataren, der Armenen, der Griechen und der Deutschen unterschrieben, die unter den stalinschen Repressionen auf der Halbinsel litten.

Kannst du es jetzt erkennen?
Und weswegen jetzt der Bohai wegen eines Liedchens?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

Nomen Nescio hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:07)
es ist off topic, aber nichtsdestotrotz:
sage das nicht mit soviel triumph,
Schmarrn.
denn damit sagst du daß dein rußland c.q. die SU sich auch verantwortlich gemacht hat an einem missetat: gewaltsam ein volk entfernen aus seinem habitat.
Selbstverständlich hat Stalin die Deportation der Krimtataren befohlen. Stalin war Diktator des Vielvölkerstaates Sowjetunion, wie bekannt ist.
und danach bevölkerte rußland äh die SU das land mit eigenen menschen,
Schwachsinn. Die Krim war damals Rußland bzw. Sowjetunion. Da es in der Sowjetunion keine Grenzen gab, wurde die Verteilung von Arbeitskräften in der Regel aufgrund von Beschlüssen der KPdSU durchgeführt.
Unter dieser Politik, die aus ideologische Gründen (Schaffung des "internationalen Sowjetmenschen") basierte, gab es generell folgende Reaktionen:
"Ureinwohner": Jetzt kommen Russen, Ukrainer, Weißrussen, Jakuten etc. zu uns, nehmen uns den knappen Wohnraum und fressen uns die eh schon knappen Lebensmittel weg.
"Zugezogene": Jetzt müssen wir in dieses Gebiet umziehen, wo wir die "Ureinwohner" nicht verstehen, wenn sie in ihrer eigenen Sprache sprechen, es keine Wohnungen gibt und es eh nicht genug zu fressen gibt.
Zuletzt geändert von Doktor Schiwago am Dienstag 23. Februar 2016, 11:59, insgesamt 1-mal geändert.
Doktor Schiwago

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Doktor Schiwago »

DarkLightbringer hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:35)

Die alljährliche Parade in Moskau erinnert also an den Sieg eines Georgiers über Hitler - oder war´s dann doch ein Südossetier?
Schmarrn.
Benutzeravatar
DarkLightbringer
Beiträge: 48078
Registriert: Montag 19. Dezember 2011, 16:49
user title: Vive la Liberté !

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von DarkLightbringer »

Doktor Schiwago hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:55)

Schmarrn.
Wer oder was war eigentlich Stalin?
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Man sehe sich an, daß Stalin zunehmend salonfähig wird. Von wegen "aus Sicht der Sowjetunion".
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

zollagent hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:58)

Man sehe sich an, daß Stalin zunehmend salonfähig wird. Von wegen "aus Sicht der Sowjetunion".
Im Kommunismus seit Stalins Tod, also von 1953 bis 1990 durfte man dort kien positives Wort über Stalin verlieren. Der hatte dort ein Ansehen wie Hitler in Deutschland, es war öffentlich verpönt darüber zu reden.
Nur heutzutage sind die Leute die die Zeiten unter Stalin erlebten alle sehr alt oder sterben nach und nach.
Warum sollte also das im heutigen Bewusstsein weiter ausgelöscht werden?
Russland ist ein freies Land und wenn die Bevölkerung sich an die Zeiten erinnern will, warum nicht?
Das sagt ja nichts dazu aus ob die nicht auch etwas Grusel verspüren wenn sie sich so ein T-Shirt kaufen.

Klar ist nämlich auch, ohne so einen Stalin würden heute in der ehemaligen Sowjetunion überall die Hakenkreuzfahnen wehen, so wie im rest Europas auch und es gäbe wohl weder Russen noch Ukrainer noch Kasachen usw...denn all diese Völker hatten schon einen festen Platz auf der rassenideologischen Todesliste der NAZIs.
Abensberg
Beiträge: 2961
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 00:12

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 08:53)

Soso. Also ist es eine falsche Behauptung diese Meldung ?



Also die Bezeichnung ist wohl klar und ausreichend. Eine russ. Organ des Landes auch. Verbleibt nur warum Russland nicht möchte das die Tatarin sowas singt.
Gut ist das nicht Russland das zu entscheiden hat sondern die Verantwortlichen des ESC. Über die Gründe für Russlands handeln habe ich meine dargelegte Meinung :)
Also ganz selbstlos macht die Frau das doch auch nicht


auch für Journalistin Cathrin Kahlweit von der Süddeutschen Zeitung ist Conchita in ihren Statements stets sehr viel unpolitischer gewesen, als beispielsweise die Ukrainerin Ruslana, Gewinnerin des ESC 2004. Im selben Jahr fand auch die Orange Revolution in der Ukraine statt - ein Aufbegehren, das von nahezu ganz Europa unterstützt wurde. Ruslana sei - auch aufgrund ihrer großen Bekanntheit durch den ESC - direkt nach dem Contest zu einer wichtigen politischen Figur ihres Landes geworden. Besuche des ukrainischen Parlaments, die tagelange Belagerung des Kiewer Maidan, Engagement in revolutionären Bewegungen: Ruslana habe, laut Kahlweit, fast überall mitgemischt und zeige, wie politisch der ESC sein kann.

http://www.eurovision.de/news/Wenn-der- ... ik500.html

Damals schon für Jushenko, der alles Russische verbieten wollte
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:09)

Im Kommunismus seit Stalins Tod, also von 1953 bis 1990 durfte man dort kien positives Wort über Stalin verlieren. Der hatte dort ein Ansehen wie Hitler in Deutschland, es war öffentlich verpönt darüber zu reden.
Nur heutzutage sind die Leute die die Zeiten unter Stalin erlebten alle sehr alt oder sterben nach und nach.
Warum sollte also das im heutigen Bewusstsein weiter ausgelöscht werden?
Russland ist ein freies Land und wenn die Bevölkerung sich an die Zeiten erinnern will, warum nicht?
Das sagt ja nichts dazu aus ob die nicht auch etwas Grusel verspüren wenn sie sich so ein T-Shirt kaufen.

Klar ist nämlich auch, ohne so einen Stalin würden heute in der ehemaligen Sowjetunion überall die Hakenkreuzfahnen wehen, so wie im rest Europas auch und es gäbe wohl weder Russen noch Ukrainer noch Kasachen usw...denn all diese Völker hatten schon einen festen Platz auf der rassenideologischen Todesliste der NAZIs.
Es wird doch nicht "das Bewußtsein ausgelöscht", sondern ein blutiger Diktator zunehmend verherrlicht. Übrigens würden auch ohne Stalin nicht "überall Hakenkreuzfahnen wehen", ist dürfte eher so sein, daß ohne die USA es keine Sowjetunion über das Jahr 1945 hinaus mehr gegeben hätte. Es war die Materialwalze der USA, die sowohl Hitlerdeutschland als auch Japan niederwarf. Der Sowjetunion starrte 1942 die Niederlage ins Gesicht. Und nicht die Millionen Toten der Sowjetunion. Erst die Materialunterstützungen der USA versetzten die sowjetischen Armeen in die Lage, Hitlers Wehrmacht zurückzudrängen. Die sowjetischen Toten sind nur der Beleg für die Unfähigkeit des Diktators, strategisch richtige Entscheidungen zu treffen. Und ohne die Kungelei Stalins mit Hitler zu Beginn des Weltkriegs ist es schon fraglich, ob dieser so weit hätte kommen können.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 11:46)

Die Parade erinnert an den Sieg über Hitler und allen die dafür gekämpft und gearbeitet haben, egal wo sie auf der Welt lebten und die Parade ist auch ein Gedenken an alle Opfer weltweit durch die Faschisten, natürlich auch die mindestens 30 Millionen Sowjetbürger insbesondere den vielen Ukrainern und Russen von denen zig Millionen vergast, erschossen, vergewaltigt, verbrannt wurden oder an Hunger und Erschöpfung gestorben sind.
Mach dich nur weiter darüber lustig - Bei den Sowjets konnte man das ja machen. In deutschland ist ja nur verpönt sich über die jüdischen Opfer lustig zu machen.
Die Parade 70 Jahre nach dem 2. WK ist nur noch eine Selbstbeschwichtigung, noch im 21. Jahrhundert sich zumindest militärisch für das Erreichte zu rühmen oder selbst darzustellen, was wirtschaftlich im Verhältnis schon lange nicht mehr untermauert wird und innenpolitisch nur noch von den Tatsachen ablenkt.
Punkt.

P.S.
Leibeigenschaft wurde in Russland 1861 aufgehoben.
Die Revolution in Russland noch in den 20-ern damit zu rechtfertigen ist nur noch 'ne Bildungslücke.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Abensberg hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:12)

Also ganz selbstlos macht die Frau das doch auch nicht


auch für Journalistin Cathrin Kahlweit von der Süddeutschen Zeitung ist Conchita in ihren Statements stets sehr viel unpolitischer gewesen, als beispielsweise die Ukrainerin Ruslana, Gewinnerin des ESC 2004. Im selben Jahr fand auch die Orange Revolution in der Ukraine statt - ein Aufbegehren, das von nahezu ganz Europa unterstützt wurde. Ruslana sei - auch aufgrund ihrer großen Bekanntheit durch den ESC - direkt nach dem Contest zu einer wichtigen politischen Figur ihres Landes geworden. Besuche des ukrainischen Parlaments, die tagelange Belagerung des Kiewer Maidan, Engagement in revolutionären Bewegungen: Ruslana habe, laut Kahlweit, fast überall mitgemischt und zeige, wie politisch der ESC sein kann.

http://www.eurovision.de/news/Wenn-der- ... ik500.html

Damals schon für Jushenko, der alles Russische verbieten wollte
Was soll die Vorhaltung "so selbstlos macht die Frau das nicht"? Sie darf das, was sie tut und es ist nicht verwerflich. Verwerflich hingegen ist der Versuch, über politische Einflußnahme Russland unangenehme Themen zu unterdrücken.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Abensberg
Beiträge: 2961
Registriert: Donnerstag 12. Juni 2008, 00:12

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Abensberg »

So weit ich weiß ist es ein Song Wettbewergb wo Politik nichts zu suchen hat. ähnlich olympia
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

jan2009 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:15)
P.S.
Leibeigenschaft wurde in Russland 1861 aufgehoben.
Die Revolution in Russland noch in den 20-ern damit zu rechtfertigen ist nur noch 'ne Bildungslücke.
Ja in Russland, aber nicht in der Ukraine, lies mal Schewschenko (ukrainischer Nationaldichter).
Und es geht hier doch um die Ukraine und nicht Russland?
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 10342
Registriert: Dienstag 4. März 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:09)

Im Kommunismus seit Stalins Tod, also von 1953 bis 1990 durfte man dort kien positives Wort über Stalin verlieren. Der hatte dort ein Ansehen wie Hitler in Deutschland, es war öffentlich verpönt darüber zu reden.
Nur heutzutage sind die Leute die die Zeiten unter Stalin erlebten alle sehr alt oder sterben nach und nach.
Warum sollte also das im heutigen Bewusstsein weiter ausgelöscht werden?
Russland ist ein freies Land und wenn die Bevölkerung sich an die Zeiten erinnern will, warum nicht?
Das sagt ja nichts dazu aus ob die nicht auch etwas Grusel verspüren wenn sie sich so ein T-Shirt kaufen.
Auch das ist in Ordnung - in diesem Moment können Sie aber bei den Gräuel eben nicht mehr argumentieren, dass das ja die böse UdSSR war und nicht Russland - und dann müssen Sie sich halt auch gefallen lassen, von den damaligen Opfern - Balten, Polen, Ukrainern, sowie den inländischen Opfern der Diktatur böse angeschaut zu werden.

Geht nur Hopp oder Top. Und um nicht missverstanden zu werden, ich meine da nicht einzelne Spinner oder ein paar unwesentliche WK2-Verteranen, die gibt es überall. Sondern das offizielle, meinungsmachende Russland sowie eine breite Schicht der Bevölkerung.
Klar ist nämlich auch, ohne so einen Stalin würden heute in der ehemaligen Sowjetunion überall die Hakenkreuzfahnen wehen, so wie im rest Europas auch und es gäbe wohl weder Russen noch Ukrainer noch Kasachen usw...denn all diese Völker hatten schon einen festen Platz auf der rassenideologischen Todesliste der NAZIs.
Kontrafaktische Geschichte ist immer so eine Sache für sich.

Alternativ1: Ohne den Hitler-Stalin-Pakt und die Freihaus-Versorgung mit Lebens- und Kriegsmitteln hätten sich die Nazis schon in Norwegen an den Engländern die Zähne ausgebissen und die Polen ihnen im Osten einen "yugoslawischen" Partisanenkrieg geboten.
Alternativ2: Ohne die Auslöschung der sowjetischen Militärintelligenz in den dreißiger Jahren wären der Wehrmacht die "Husarenstücke" des Jahres 1941 nicht gelungen.

Soweit zur kontrafaktischen Geschichtsschreibung.

Wobei dem sowjetischen und englischen Volk das Standhalten und die Befreiung Europas nicht hoch genug anzurechnen ist!
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
Benutzeravatar
jan2009
Beiträge: 1668
Registriert: Freitag 8. November 2013, 18:53

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von jan2009 »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:20)

Ja in Russland, aber nicht in der Ukraine, lies mal Schewschenko (ukrainischer Nationaldichter).
Und es geht hier doch um die Ukraine und nicht Russland?
Keine Ausflüchte.... :x
Taras Schewschenko ist 1861 gestorben....
Sozusagen, mit der Leibeigenschaft.
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

jan2009 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:31)

Keine Ausflüchte.... :x
Taras Schewschenko ist 1861 gestorben....
Sozusagen, mit der Leibeigenschaft.
Ja und? Du sollst nicht über den lesen sondern seine Texte, dann wird dir klar das die Ukrainer sich dem Kommunismus angeschlossen haben, oder glaubst du die Zuständen waren Anfang des 20. Jahrhunderts besser wie Ende des 19.?
Und nimm dich auch mal selbst Ernst, oder gilt das mit den Ausflüchten nur für andere?
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

Abensberg hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:19)

So weit ich weiß ist es ein Song Wettbewergb wo Politik nichts zu suchen hat. ähnlich olympia
Russland versucht doch da aus einer Familiengeschichte Politik zu mache. So what?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
kathrin

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von kathrin »

Cobra9 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 09:18)

Du ohne konkretes Beispiel dürfte das schwer werden. Aber die Richtlinien des ESC sind klar und wenn der ESC einem Lied zustimmt wird Russland das zu akzeptieren haben. Als die Entscheidung vor Jahren gegen Georgien ging war das Land auch nicht begeistert, aber man akzeptierte es. Das die DUMA sich aber einschaltet usw. zeigt doch das die Ukraine einen Nerv getroffen hat. Warum will also Russland die Taten von Stalin verteidigen wo in der Ukraine passierten ?

Dein Beispiel krankt an einem wichtigen Punkt. Deutschland hat seine Verantwortung akzeptiert, die Vergangenheit ist aufgearbeitet. In Russland ? Da sehe ich wenig davon. Auch im Umgang mit der Ukraine. Die Ukraine ist kein Hund oder Vasall von Russland sondern ein eigenständiger Staat.

Die Richtlinien des ESC sind mehr als klar, nämlich, KEINE Lieder mit politischen Texten. SO einfach ist das.
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

Europa2050 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 12:24)

Auch das ist in Ordnung - in diesem Moment können Sie aber bei den Gräuel eben nicht mehr argumentieren, dass das ja die böse UdSSR war und nicht Russland - und dann müssen Sie sich halt auch gefallen lassen, von den damaligen Opfern - Balten, Polen, Ukrainern, sowie den inländischen Opfern der Diktatur böse angeschaut zu werden.
Stalinverehrung gibt es ja nicht nur in Russland sondern in allen ehemaligen Sowjetstaaten, und auch in den USA, Großbrittanien oder Frankreich und vielen anderen Ländern der Welt kann man solche Devotionalien kaufen und findet Leute die den verehren oder Denkmäler und Denkschriften zu Stalin.

Also wenn in Polen oder Israel jemand Stalin verehrt muss der sich eben auch gefallen lassen das russische Bürger die unter Stalin litten sich dort beschweren können.
Es ist nun alles nicht so einfach wie es anfangs ausschaut, das Thema zieht sich viel tiefer...und so gut wie nichts davon ist aufgearbeitet wie man derzeit bei den politischen Argumenten beim "nation-building" in der Ukraine sieht.
Die nehmen sich alles was die Sowjets machten, zu denen sei selber stark beigetragen haben und verorten es einfach mal nach Russland.

Dann nähern sie sich ihren westukrainischen Nationalisten hin, die oftmals an Progromen gegen Juden und Russen und auch Tataren beteiligt waren, noch lange bevor es die NAZIs gab mit denen diese und andere Nationalisten im zweiten Weltkrieg zusammenarbeiteten und wiederum gab es Millionen toter Zivilisten in der Ukraine, getötet unter Beihilfe gewisser reaktionärer ukrainischer Gruppen deren höchstes Ziel übrigens auch die Restauration des Leibeigenen also Kulakensystem war..
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 13:06)

Stalinverehrung gibt es ja nicht nur in Russland sondern in allen ehemaligen Sowjetstaaten, und auch in den USA, Großbrittanien oder Frankreich und vielen anderen Ländern der Welt kann man solche Devotionalien kaufen und findet Leute die den verehren oder Denkmäler und Denkschriften zu Stalin.

Also wenn in Polen oder Israel jemand Stalin verehrt muss der sich eben auch gefallen lassen das russische Bürger die unter Stalin litten sich dort beschweren können.
Es ist nun alles nicht so einfach wie es anfangs ausschaut, das Thema zieht sich viel tiefer...und so gut wie nichts davon ist aufgearbeitet wie man derzeit bei den politischen Argumenten beim "nation-building" in der Ukraine sieht.
Die nehmen sich alles was die Sowjets machten, zu denen sei selber stark beigetragen haben und verorten es einfach mal nach Russland.

Dann nähern sie sich ihren westukrainischen Nationalisten hin, die oftmals an Progromen gegen Juden und Russen und auch Tataren beteiligt waren, noch lange bevor es die NAZIs gab mit denen diese und andere Nationalisten im zweiten Weltkrieg zusammenarbeiteten und wiederum gab es Millionen toter Zivilisten in der Ukraine, getötet unter Beihilfe gewisser reaktionärer ukrainischer Gruppen deren höchstes Ziel übrigens auch die Restauration des Leibeigenen also Kulakensystem war..
In keinem dieser Länder ist aber Stalin durch die Regierung salonfähig, sondern es sind immer einzelne Narren, wie es sie überall gibt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

zollagent hat geschrieben:(23 Feb 2016, 13:12)

In keinem dieser Länder ist aber Stalin durch die Regierung salonfähig, sondern es sind immer einzelne Narren, wie es sie überall gibt.
In der Ukraine hat man wohl ganz offiziell vor ein paar Jahren sogar ein neues Denkmal für den errichtet:
http://www.nybooks.com/daily/2010/05/26 ... or-stalin/

Ich glaube du liegst schon wieder falsch.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Montag 8. August 2011, 12:21

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von zollagent »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 13:19)

In der Ukraine hat man wohl ganz offiziell vor ein paar Jahren sogar ein neues Denkmal für den errichtet:
http://www.nybooks.com/daily/2010/05/26 ... or-stalin/

Ich glaube du liegst schon wieder falsch.
Eher nicht, Stalin ist in der Ukraine nicht salonfähig. Bei Putin aber durchaus.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
103

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von 103 »

MOD Spam entfernt MOD
Benutzeravatar
Europa2050
Beiträge: 10342
Registriert: Dienstag 4. März 2014, 08:38
user title: Kein Platz für Nationalismus

Re: Krise in der Ukraine III: (Re)Aktionen der Ukraine

Beitrag von Europa2050 »

103 hat geschrieben:(23 Feb 2016, 13:06)

Stalinverehrung gibt es ja nicht nur in Russland sondern in allen ehemaligen Sowjetstaaten, und auch in den USA, Großbrittanien oder Frankreich und vielen anderen Ländern der Welt kann man solche Devotionalien kaufen und findet Leute die den verehren oder Denkmäler und Denkschriften zu Stalin.

Also wenn in Polen oder Israel jemand Stalin verehrt muss der sich eben auch gefallen lassen das russische Bürger die unter Stalin litten sich dort beschweren können.
Denen hatte ich ja einen Halbsatz gewidmet, das ist ein persönliches Problem und kein Gesellschaftliches. Gibt es auch mit Hitler, Mussolini, Mao und wenn das römische Reich noch existieren würde, gäbe es sicher auch Nero-Fans.
Es ist nun alles nicht so einfach wie es anfangs ausschaut, das Thema zieht sich viel tiefer...und so gut wie nichts davon ist aufgearbeitet wie man derzeit bei den politischen Argumenten beim "nation-building" in der Ukraine sieht.
Die nehmen sich alles was die Sowjets machten, zu denen sei selber stark beigetragen haben und verorten es einfach mal nach Russland.
Das ist zweifelsohne zutreffend, aber wohl eher ein "Henne-Ei"-Problem. Je mehr Russland das sowjetische Erbe für sich postulierte (Katastrophe des Jahrhunderts als Stichwort) umso weniger wollten die anderen davon wissen. Und wenn doch (natürlich nur bei Erfolgen), gab's Mecker aus Moskau, wie bei der Aktion, als die Polen die Befreiung Ausschwitzs der "ukrainischen Front" zuschrieben, was natürlich ein Schmarrn war.
Dann nähern sie sich ihren westukrainischen Nationalisten hin, die oftmals an Progromen gegen Juden und Russen und auch Tataren beteiligt waren, noch lange bevor es die NAZIs gab mit denen diese und andere Nationalisten im zweiten Weltkrieg zusammenarbeiteten und wiederum gab es Millionen toter Zivilisten in der Ukraine, getötet unter Beihilfe gewisser reaktionärer ukrainischer Gruppen deren höchstes Ziel übrigens auch die Restauration des Leibeigenen also Kulakensystem war..
Bei allem Respekt, aber der Absatz ist Schmarrn aus dem Lehrbuch für russische Propaganda, Kapitel Ukraine.

Die "westukrainischen Nationalisten" (ich nehme mal exemplarisch Bandera, dessen politische Visionen wohl am weitesten durchdacht waren) hatten vor den NAZIS nur ein Problem: Polen, zu dem sie gehörten. Russen und Tartaren waren weit weg und gegenüber den Juden war man - was für osteuropäische Nationalisten ungewöhnlich ist - eher neutral. Schließlich hatten die Juden ja auch Probleme mit den Polen (s.o.).

Während der ersten sowjetischen Besatzung (1939-1941) sind mir keine wesentlichen Ereignisse bekannt, man hielt sich neutral als die Sowjets die polnische Oberschicht auslöschten (siehe wiederum oben).

Als Heilsbringer wurde dann Deutschland gesehen, hatte man doch von 1917 noch gute Erinnerungen. Ab 1941 (und nicht vor den NAZIS) luden die ukrainischen Nationalisten massivste Schuld auf sich. Man beteiligte sich am Judenmord, dafür ließen die Deutschen den Ukrainern freie Hand in Sachen Polen (Wolyn ...).
Ein eigener Staat war seitens der Deutschen nie vorgesehen und Ukrainer haben sich auch nie wirklich damit beschäftigt, wie er aussehen solle.
Die perfide Hoffnung der ukrainischen Protagonisten war, dass:
- sich Deutschland und die Sowjetunion gegenseitig egalisieren oder aus der Region verschwinden,
- Galizien und Wolyn bis dahin polenfrei ist,
- sie dann einen nationalen Pufferstaat bilden könnten.
Und das Ganze in ferner Zukunft, auf die man vorbereitet sein wollte, weshalb man in die bewaffneten Einheiten des Reiches drängte.

Doch das Reich brauchte anders als 1917 keine Verbündeten sondern Sklaven. Deswegen ist mir auch keine Quelle bekannt, welche gesellschaftliche Strukturen für eine unabhängige Ukraine geplant waren. Leibeigene und Kulaken waren aber in den 40'er Jahren des letzten Jahrhunderts wohl nirgends mehr en vogue.

Nach 1945 war dann der Gegner tatsächlich die UdSSR, (für einen eingeschworenen Nationalisten meinetwegen auch die "Russen"), da lief aber nicht mehr viel.
Synonym für Mörder: Russland
Synonym für Verräter: USA

Kyiv still stands, but Washington has fallen :(
Antworten