Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

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ciesta

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

zollagent » Di 29. Dez 2015, 09:28 hat geschrieben: Warum sollte Russland in einem Vertragsverhältnis zwischen souveränen Staaten irgendein Recht haben? Erläuter mir das mal. Ist die Ukraine eine russische Kolonie? Darf Russland seinen Nachbarn verbieten, ihre Souveränität auszuüben? Falls ja, weshalb?

Deshalb habe ich dich ja gefragt, welche Verhandlungen du mit deinem Post:"Nein, du versuchst krampfhaft das russische Märchen der Einmischung der EU zu verbreiten. Es ist aber bei wirtschaftlichen Verhandlungen so, daß jede Seite was geben muß. Damit kann ein Hegemon offensichtlich nicht leben, genau deshalb haben wir ja diese Krise." gemeint hast.

Insofern solltest du wohl eher erläutern, was Russland denn in den Verhandlungen zum Assoziationsabkommen geben soll, wenn es daran gar nicht beteiligt ist ;)
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von DarkLightbringer »

Uriel » Dienstag 29. Dezember 2015, 00:16 hat geschrieben:


Auch in Deutschland können Oppositionspolitiker im Knast landen. Und das ist gut so. :)

Zu fordern, dass ein verurteilter Gefangener frei gelassen wird, ist dagegen ein Angriff auf den Rechtsstaat.
Es wurde ja nicht etwa nur Frau Timoschenko in Haft genommen damals, sondern gleich mehrere der Oppositionsspitze und zusätzlich die korrumptive Macht ausgebaut. Das ist Ursupation, der stille Staatsstreich, der Kernangriff auf die Demokratie und die Vorherrschaft des Rechts. Mit einem Wort - Hochverrat.

Die Rückkehr zur Demokratie legte die Macht wieder in die Hände des Volkes und das ist gut so.

Aber, um auf einen nicht unwesentlichen Punkt zu kommen - Auffassungsunterschiede zwischen Moskau und Kiew berechtigen keinesfalls zum Kriege. Die Verletzung der territorialen Einheit der Ukraine vermögens auswärtiger Truppen und durch Besetzung erfüllt in der Tat das Verbrechen der Aggression gemäß dem Römischen Statut.

Sanktionen sind daher das adäquate Mittel, um dem Friedensverrat entgegen zu wirken.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 09:44 hat geschrieben:

Deshalb habe ich dich ja gefragt, welche Verhandlungen du mit deinem Post:"Nein, du versuchst krampfhaft das russische Märchen der Einmischung der EU zu verbreiten. Es ist aber bei wirtschaftlichen Verhandlungen so, daß jede Seite was geben muß. Damit kann ein Hegemon offensichtlich nicht leben, genau deshalb haben wir ja diese Krise." gemeint hast.

Insofern solltest du wohl eher erläutern, was Russland denn in den Verhandlungen zum Assoziationsabkommen geben soll, wenn es daran gar nicht beteiligt ist ;)
Es soll sich raushalten. Das ist der Punkt. Es kann keine russischen Interessen geben, die die Souveränität der Ukraine einschränken würden.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von odiug »

Kibuka » Mo 28. Dez 2015, 19:37 hat geschrieben:
Darauf warte ich bei dir schon seit Seite 50. Leider kam bisher nichts von Substanz!
Es wurde geantwortet : http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p3374641
Du nimmst es nur nicht zur Kenntnis.
Die EU Sanktionen richten sich gegen Staatsbetriebe und Ruestungsfirmen, sowie Reisebeschraenkungen und Kontosperrungen von Oligarchen .
Die Gegensanktionen Russlands richten sich gegen die Bauern in der EU.
Und weil Russland seine eigene Bevoelkerung nicht versorgen kann, kauft es jetzt seinen Weizen in den USA ein, worueber sich die Querfront hier gerne aufregt.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

zollagent » Di 29. Dez 2015, 10:45 hat geschrieben: Es soll sich raushalten. Das ist der Punkt. Es kann keine russischen Interessen geben, die die Souveränität der Ukraine einschränken würden.
Natürlich gibt es Interessen von Großmächten, die die Souveränität von anderen Staaten einschränken.
Und Großmächte neigen historisch gesehen dazu, diese Interessen auch gegen die Souveränität der schwächeren Staaten durchzusetzen, wenn es ihnen wichtig erscheint..
Stellst du das ernsthaft in Frage?

Russland wird sich, wenn es die Möglichkeiten hat und es möchte, genauso in der Ukraine oder sonst wo einmischen, wie jede andere Großmacht auch.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:08 hat geschrieben:
Natürlich gibt es Interessen von Großmächten, die die Souveränität von anderen Staaten einschränken.
Und Großmächte neigen historisch gesehen dazu, diese Interessen auch gegen die Souveränität der schwächeren Staaten durchzusetzen, wenn es ihnen wichtig erscheint..
Stellst du das ernsthaft in Frage?

Russland wird sich, wenn es die Möglichkeiten hat und es möchte, genauso in der Ukraine oder sonst wo einmischen, wie jede andere Großmacht auch.
Und genau DAS ist der Vorwurf, den Putin gemacht wird. Seine Satrapie hat sich glatt getraut selbstständig denken zu wollen und das hat ihm nicht geschmeckt. Also wieder zurück ins 20. Jahrhundert. Tolle Sache das.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

odiug » Di 29. Dez 2015, 10:49 hat geschrieben: Es wurde geantwortet : http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... 1#p3374641
Du nimmst es nur nicht zur Kenntnis.
Die EU Sanktionen richten sich gegen Staatsbetriebe und Ruestungsfirmen, sowie Reisebeschraenkungen und Kontosperrungen von Oligarchen .
Die Gegensanktionen Russlands richten sich gegen die Bauern in der EU.
Und weil Russland seine eigene Bevoelkerung nicht versorgen kann, kauft es jetzt seinen Weizen in den USA ein, worueber sich die Querfront hier gerne aufregt.
Hast du für die Weizenaussage Quellen?
Eigentlich hat Russland gerade beim Weizen Rekordernten und schon Anfang 2015 wegen des Rubelverfalls dafür gesorgt, dass die WeizenEXporte gedrosselt werden. (http://www.agrarheute.com/news/russland ... uer-weizen)
Selbst danach war Russland aber Nettoexporteur von Weizen (http://www.agrarheute.com/news/weizen-r ... n-zollfrei, http://www.agrarheute.com/news/marktueb ... r-170-euro)
Zuletzt geändert von ciesta am Dienstag 29. Dezember 2015, 11:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

Alexyessin » Di 29. Dez 2015, 11:14 hat geschrieben:
Und genau DAS ist der Vorwurf, den Putin gemacht wird. Seine Satrapie hat sich glatt getraut selbstständig denken zu wollen und das hat ihm nicht geschmeckt. Also wieder zurück ins 20. Jahrhundert. Tolle Sache das.
Es spielt doch dabei keine Rolle, ob das nun eine "tolle Sache" ist oder nicht.
Der Punkt ist, dass man diese Änderung auch in der EU berücksichtigen muss.
Ich finde es auch nicht sonderlich toll, dass Saudi Arabien da im Jemen rumbombt (um mal ein nichteurop/amerk. Beispiel zu nehmen). Da schafft es die EU doch auch das hinzunehmen, ohne die großen Sanktionskeulen zu schwingen. Der Deal mit Erdogan in Sachen Flüchtlinge ist Realpolitik.
Man stelle sich mal vor, Merkel würde da permanent westlichen Werteverletzung runterbeten. Da würde der Erdogan die Tore erst recht öffnen.

Lass uns mal ein wenig spinnen und nehmen wir mal an, die EU hätte mit einer harten Haltung Russland tatsächlich gehindert.
Dann würde ich mit dem EU-Verhalten rein geopolitisch auch kein Problem haben.
Dummerweise haben sie Russland aber nicht hindern können und das hat negative Auswirkungen für die EU.
Deshalb muss man das für die Zukunft berücksichtigen, wenn man mit Russland verhandelt. Es ist nicht mehr das schwache Russland von vor 10-15 Jahren.
odiug

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von odiug »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:16 hat geschrieben:
Hast du für die Weizenaussage Quellen?
Eigentlich hat Russland gerade beim Weizen Rekordernten und schon Anfang 2015 wegen des Rubelverfalls dafür gesorgt, dass die WeizenEXporte gedrosselt werden. (http://www.agrarheute.com/news/russland ... uer-weizen)
Selbst danach war Russland aber Nettoexporteur von Weizen (http://www.agrarheute.com/news/marktueb ... r-170-euro)
Ich haette Nahrungsmittel schreiben sollen um Haarspaltereinen zu vermeiden. :p
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 74036.html
Wobei der Artikel beim schnellen ueberfliegen insofern einen falschen Eindruck vermittelt, weil die EU keine Lebensmittelexporte nach Russland mit Sanktionen belegt hat,sondern Russland Importe von Lebensmittel aus der EU sanktioniert.
Das wird erst am Ende richtig gestellt.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Alexyessin »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:27 hat geschrieben: Es spielt doch dabei keine Rolle, ob das nun eine "tolle Sache" ist oder nicht.
Der Punkt ist, dass man diese Änderung auch in der EU berücksichtigen muss.
Ich finde es auch nicht sonderlich toll, dass Saudi Arabien da im Jemen rumbombt (um mal ein nichteurop/amerk. Beispiel zu nehmen). Da schafft es die EU doch auch das hinzunehmen, ohne die großen Sanktionskeulen zu schwingen. Der Deal mit Erdogan in Sachen Flüchtlinge ist Realpolitik.
Man stelle sich mal vor, Merkel würde da permanent westlichen Werteverletzung runterbeten. Da würde der Erdogan die Tore erst recht öffnen.
Ja, das sind durchaus ernst zu diskutierende Punkte, die du hier anführst. Persönlich verstehe ich es auch nicht, daß dem Königreich Saudi-Arabien dermaßen in den Arsch gekrochen wird.
Erdogan und die Türkei sind wieder ein eigenes Thema. Du bist aber gerne eingeladen, diese in den jeweiligen Subforen zu diskutieren ( 34 - Türkei und 36 - arabische Welt ). Ich freue mich immer auf gute Diskutanten, auch wenn sie meine Meinung nicht teilen.
ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:27 hat geschrieben: Lass uns mal ein wenig spinnen und nehmen wir mal an, die EU hätte mit einer harten Haltung Russland tatsächlich gehindert.
Dann würde ich mit dem EU-Verhalten rein geopolitisch auch kein Problem haben.
Dummerweise haben sie Russland aber nicht hindern können und das hat negative Auswirkungen für die EU.
Deshalb muss man das für die Zukunft berücksichtigen, wenn man mit Russland verhandelt. Es ist nicht mehr das schwache Russland von vor 10-15 Jahren.
Die Frage ist doch, warum sich Rußland hier aufführen muss. Lange hat der "Westen" weggesehen, sei es bzgl. Tschetschenien, sei es mit den durchaus fragwürdigen Prozesse gegen unliebsame Oligarchen ( wenn, dann hätten alle gleich behandelt werden müssen ), Georgien wurde akzeptiert wie die Unterstützung der Kräfte in Minsk, Astana und weitere Ex-SU-Republiken die sich in den Diktaturpfuhl gegeben haben.
Selbst diesen komischen "Wechsel" zwischen Putin und Medjedew lies man fast unkommentier ( vor allen von offizieller Seite ).
Aber in der Ukraine, dort wo das Volk schon einmal gegen Moskau opportiniert hat und schon lange vor der Zuspitzung Ende 2013 die Menschen wieder auf die Straße gingen, da war es auch Zeit in Richtung Moskau zu rufen - bis hier hin und nicht weiter. Und sogar der Janukowitsch wollte das Ding unterschreiben, bis er nach einem Kurzbesuch beim Wladimir das ganze sich anders überlegt hat.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

odiug » Di 29. Dez 2015, 11:36 hat geschrieben: Ich haette Nahrungsmittel schreiben sollen um Haarspaltereinen zu vermeiden. :p
http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 74036.html
Wobei der Artikel beim schnellen ueberfliegen insofern einen falschen Eindruck vermittelt, weil die EU keine Lebensmittelexporte nach Russland mit Sanktionen belegt hat,sondern Russland Importe von Lebensmittel aus der EU sanktioniert.
Das wird erst am Ende richtig gestellt.
Ok.
Hatte mich nur gewundert, weil Weizen gerade das Feld ist, wo sie keine Probleme haben. :D

Aber in dem Link steht nicht, dass die Russen nun in besonderem Ausmaß aus den USA Lebensmittel importieren. Nur, dass Putin mit der Umgestaltung/Steigerung der Landwirtschaftserträge unzufrieden war und deshalb einen neuen Minister eingesetzt hat.
Eigentlich haben sie versucht sich seinerzeit in Sachen Lebensmittelimport auf die BRICS, Äypten, Israel, Schweiz, die Türkei usw. zu verlagern.
(Naja die Türken falls ja jetzt weg)
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

Alexyessin » Di 29. Dez 2015, 11:40 hat geschrieben:
Ja, das sind durchaus ernst zu diskutierende Punkte, die du hier anführst. Persönlich verstehe ich es auch nicht, daß dem Königreich Saudi-Arabien dermaßen in den Arsch gekrochen wird.
Erdogan und die Türkei sind wieder ein eigenes Thema. Du bist aber gerne eingeladen, diese in den jeweiligen Subforen zu diskutieren ( 34 - Türkei und 36 - arabische Welt ). Ich freue mich immer auf gute Diskutanten, auch wenn sie meine Meinung nicht teilen.



Die Frage ist doch, warum sich Rußland hier aufführen muss. Lange hat der "Westen" weggesehen, sei es bzgl. Tschetschenien, sei es mit den durchaus fragwürdigen Prozesse gegen unliebsame Oligarchen ( wenn, dann hätten alle gleich behandelt werden müssen ), Georgien wurde akzeptiert wie die Unterstützung der Kräfte in Minsk, Astana und weitere Ex-SU-Republiken die sich in den Diktaturpfuhl gegeben haben.
Selbst diesen komischen "Wechsel" zwischen Putin und Medjedew lies man fast unkommentier ( vor allen von offizieller Seite ).
Aber in der Ukraine, dort wo das Volk schon einmal gegen Moskau opportiniert hat und schon lange vor der Zuspitzung Ende 2013 die Menschen wieder auf die Straße gingen, da war es auch Zeit in Richtung Moskau zu rufen - bis hier hin und nicht weiter. Und sogar der Janukowitsch wollte das Ding unterschreiben, bis er nach einem Kurzbesuch beim Wladimir das ganze sich anders überlegt hat.
Naja ich denke eher, dass es geopolitisch kaum Sinn macht, andere Länder mit unseren Maßstäben zu messen und daran dann seine Handlungen auszurichten (Da wird es problematisch). Die Wertekeulen werden immer nur dann ausgepackt, wenn man aus anderen Gründen irgendwas rechtfertigen will. (Sieht man ja an den von dir geschriebenen Beispielen.)
Russland war eine recht lange Zeit so schwach, dass man relativ problemlos den Osten Europas aus deren Einflusszone eisen konnte.
Jetzt sind sie es nicht mehr. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen, ob es uns gefällt oder nicht.

Die Deutschen haben das eigentlich bereits 2008 berücksichtigt (Georgien wurde ua. wegen Dtls Haltung ja nicht in die Nato geholt).
Deshalb ist es für mich umso erstaunlicher gewesen, dass man da bei der Ukraine als EU/Dtl ohne große Not in einen Konflikt eingestiegen ist.

Es wäre recht einfach gewesen, sich moralisch zu erregen und trotzdem nicht einzugreifen.
Wahrscheinlich hätte man sogar noch Vorteile daraus entwickeln können.
Aber was solls. Jetzt ist es wie es ist und die EU/Dtl. muss was draus machen, um eigene Nachteile möglichst zu begrenzen.
Zuletzt geändert von ciesta am Dienstag 29. Dezember 2015, 11:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

Alexyessin » Di 29. Dez 2015, 11:40 hat geschrieben:
Ja, das sind durchaus ernst zu diskutierende Punkte, die du hier anführst. Persönlich verstehe ich es auch nicht, daß dem Königreich Saudi-Arabien dermaßen in den Arsch gekrochen wird.
Erdogan und die Türkei sind wieder ein eigenes Thema. Du bist aber gerne eingeladen, diese in den jeweiligen Subforen zu diskutieren ( 34 - Türkei und 36 - arabische Welt ). Ich freue mich immer auf gute Diskutanten, auch wenn sie meine Meinung nicht teilen.
Naja die Moralpolizei auf der Welt zu sein ist eben ziemlich teuer.
Machen kann man das nur, wenn es genügend Vorteile bringt und man vor allem die Macht dazu hat.

Eigentlich ist es ja schon sehr traurig, aber mit den Richtlinien von Moral und Anstand kommt man in der Weltpolitik leider nicht sehr weit.

Was die anderen Themen angeht. Da muss ich mich erst mal dran gewöhnen. Ich tendiere dazu abzuschweifen :D
Zuletzt geändert von ciesta am Dienstag 29. Dezember 2015, 12:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von DarkLightbringer »

ciesta » Dienstag 29. Dezember 2015, 11:08 hat geschrieben:
Natürlich gibt es Interessen von Großmächten, die die Souveränität von anderen Staaten einschränken.
Und Großmächte neigen historisch gesehen dazu, diese Interessen auch gegen die Souveränität der schwächeren Staaten durchzusetzen, wenn es ihnen wichtig erscheint..
Stellst du das ernsthaft in Frage?

Russland wird sich, wenn es die Möglichkeiten hat und es möchte, genauso in der Ukraine oder sonst wo einmischen, wie jede andere Großmacht auch.
Dieses Interesse eines Regimes besteht in dem Fall darin, Panzer rollen zu lassen. Nicht, weil es Land braucht, Russland ist groß genug, nicht, weil es Rohstoffe rauben muss, davon hat Russland genug, es geht einzig und allein um eine Meinungsverschiedenheit, um eine Idee.

Ein Wettbewerb der Ideen aber, der mit Gewalt ausgefochten wird, ist stets ein finsterer Wettstreit, der Rohheit begünstigt und zivilisatorischen Geist verkleinert.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von ciesta »

DarkLightbringer » Di 29. Dez 2015, 12:08 hat geschrieben: Dieses Interesse eines Regimes besteht in dem Fall darin, Panzer rollen zu lassen. Nicht, weil es Land braucht, Russland ist groß genug, nicht, weil es Rohstoffe rauben muss, davon hat Russland genug, es geht einzig und allein um eine Meinungsverschiedenheit, um eine Idee.

Ein Wettbewerb der Ideen aber, der mit Gewalt ausgefochten wird, ist stets ein finsterer Wettstreit, der Rohheit begünstigt und zivilisatorischen Geist verkleinert.
Unterstellen wir einfach mal, dass du mit der Einschätzung bezüglich Russlands Gründen Recht hättest.
(Ausdrücklich: Ich glaube es eher nicht, aber lass es uns mal annehmen.)

Der Westen müsste dem trotzdem Rechnung tragen.
Finstere Wettstreits gab es schon oft (eigentlich immer irgendwo) und mit ein paar Sanktiönchen gewinnt man die nicht.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:08 hat geschrieben:
Natürlich gibt es Interessen von Großmächten, die die Souveränität von anderen Staaten einschränken.
Und Großmächte neigen historisch gesehen dazu, diese Interessen auch gegen die Souveränität der schwächeren Staaten durchzusetzen, wenn es ihnen wichtig erscheint..
Stellst du das ernsthaft in Frage?

Russland wird sich, wenn es die Möglichkeiten hat und es möchte, genauso in der Ukraine oder sonst wo einmischen, wie jede andere Großmacht auch.
Und genau deshalb wird es jetzt ja auch sanktioniert. Deine unkritische Haltung zur Politik des Stärkeren war auf diesem Planeten mal in der Vergangenheit en Vogue. Heute ist die Zivilisation etwas weiter fortgeschritten. Und da dürfen halt auch Möchtegerngroßmächte wie Russland nicht mehr einfach mal tun, was sie wollen.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:27 hat geschrieben:
Es spielt doch dabei keine Rolle, ob das nun eine "tolle Sache" ist oder nicht.
Der Punkt ist, dass man diese Änderung auch in der EU berücksichtigen muss.
Ich finde es auch nicht sonderlich toll, dass Saudi Arabien da im Jemen rumbombt (um mal ein nichteurop/amerk. Beispiel zu nehmen). Da schafft es die EU doch auch das hinzunehmen, ohne die großen Sanktionskeulen zu schwingen. Der Deal mit Erdogan in Sachen Flüchtlinge ist Realpolitik.
Man stelle sich mal vor, Merkel würde da permanent westlichen Werteverletzung runterbeten. Da würde der Erdogan die Tore erst recht öffnen.

Lass uns mal ein wenig spinnen und nehmen wir mal an, die EU hätte mit einer harten Haltung Russland tatsächlich gehindert.
Dann würde ich mit dem EU-Verhalten rein geopolitisch auch kein Problem haben.
Dummerweise haben sie Russland aber nicht hindern können und das hat negative Auswirkungen für die EU.
Deshalb muss man das für die Zukunft berücksichtigen, wenn man mit Russland verhandelt. Es ist nicht mehr das schwache Russland von vor 10-15 Jahren.
Die EU muß gar nichts "berücksichtigen", was die Interessen Dritter betrifft. Sie kann, sie muß aber nicht. Und wenn diese Interessen unter Bruch internationalen Rechts vertreten werden, wäre sie mit dem Klammernbeutel gepudert, wenn sie es täte. Das nachfolgende Gejammer "..aber die anderen..." ist völlig irrelevant und dient nur zur Ablenkung vom eigentlichen Thema.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 11:55 hat geschrieben:
Naja ich denke eher, dass es geopolitisch kaum Sinn macht, andere Länder mit unseren Maßstäben zu messen und daran dann seine Handlungen auszurichten (Da wird es problematisch). Die Wertekeulen werden immer nur dann ausgepackt, wenn man aus anderen Gründen irgendwas rechtfertigen will. (Sieht man ja an den von dir geschriebenen Beispielen.)
Russland war eine recht lange Zeit so schwach, dass man relativ problemlos den Osten Europas aus deren Einflusszone eisen konnte.
Jetzt sind sie es nicht mehr. Das müssen wir zur Kenntnis nehmen, ob es uns gefällt oder nicht.

Die Deutschen haben das eigentlich bereits 2008 berücksichtigt (Georgien wurde ua. wegen Dtls Haltung ja nicht in die Nato geholt).
Deshalb ist es für mich umso erstaunlicher gewesen, dass man da bei der Ukraine als EU/Dtl ohne große Not in einen Konflikt eingestiegen ist.

Es wäre recht einfach gewesen, sich moralisch zu erregen und trotzdem nicht einzugreifen.
Wahrscheinlich hätte man sogar noch Vorteile daraus entwickeln können.
Aber was solls. Jetzt ist es wie es ist und die EU/Dtl. muss was draus machen, um eigene Nachteile möglichst zu begrenzen.
"Einflußzonen" sind Besitzstand? Weshalb, worauf fußt das? Wer Freunde haben will, muß sie gewinnen, nicht zwingen.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Schnitter »

ciesta » Di 29. Dez 2015, 12:18 hat geschrieben:
Unterstellen wir einfach mal, dass du mit der Einschätzung bezüglich Russlands Gründen Recht hättest.
(Ausdrücklich: Ich glaube es eher nicht, aber lass es uns mal annehmen.)

Der Westen müsste dem trotzdem Rechnung tragen.
Finstere Wettstreits gab es schon oft (eigentlich immer irgendwo) und mit ein paar Sanktiönchen gewinnt man die nicht.
Schmuddelkinder kriegens auf die Fingerchen.

Das sind Erziehungsmaßnahmen und wie man am beleidigte Geheule der Kreml Diktatur sieht tut es weh.

Erziehung funktioniert langfristig. ;)
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von DarkLightbringer »

ciesta » Dienstag 29. Dezember 2015, 12:18 hat geschrieben:
Unterstellen wir einfach mal, dass du mit der Einschätzung bezüglich Russlands Gründen Recht hättest.
(Ausdrücklich: Ich glaube es eher nicht, aber lass es uns mal annehmen.)

Der Westen müsste dem trotzdem Rechnung tragen.
Finstere Wettstreits gab es schon oft (eigentlich immer irgendwo) und mit ein paar Sanktiönchen gewinnt man die nicht.
Russland hat keine Gründe, das Regime schon. Sowohl in der westlichen Welt, wie in Osteuropa oder in den russisch-föderierten Gesellschaften wird sich keinerlei Mehrheit finden lassen, die großen und transnationalen Kriegen zustimmen würde.

Die westliche Welt trägt der Sicherheitsgefährdung Rechnung, in dem sie durch Minderung des Handels den Staatshaushalt der Russischen Föderation schmälert, die Territorien der Allianz absichert und mit diplomatischen Geschick etwas zu erreichen versucht.

Ergänzend wären noch Waffenlieferungen an die Ukraine denkbar.

"Gewinnen'" heißt in dem Fall, den Frieden zu erreichen und die Untergrabung der Sicherheit Europas zu unterbinden oder eindämmen zu können. Russland - als Nation - könnte am Ende gewinnen, in dem es das Regime abschüttelt und ähnlich wie die Ukraine zur Freiheit findet.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Darkfire »

Wieso geht man hier eigentlich davon aus das diese Sanktionen und der ganze Aufstand der danach folgte nichts genützt hätte ?
Vielleicht sind diese Sanktionen und das die Grenzen zeigen wirksamer als gedacht ?

Gerade hier wurde auch öfters mal gezeigt wie man mit einfachsten Mittel und ganz gezielter Hilfe und Aufrüstung der Ukraine es Russland sehr schwer gemacht hat das Land weiter zu destabilisieren.
Das man die Karte von NovoRussia eingestampft hat liegt auch an der Wirkung dieser Sanktionen.
Putin versteht es seinem Volk und auch den anderen gläubigen Jüngern im Westen das alles noch als Sieg zu verkaufen.
Wer aber genauer hinschaut sieht das sein Traum von einer mächtigen Supermacht zerbröckelt ist und sich Russland zum 1 Euro Laden für China degradiert hat.

Putin hat bei seinen Träumen vergessen das es neben dem politischen Willen auch ein wirtschaftliches Fundament braucht und einen massiven wirtschaftlichen Nutzen um eine Supermacht zu bauen.
Im Grunde sind seine Ambitionen zerschlagen, was die Sache aber nicht ungefährlicher macht, aber sein Traum ist zerplatzt auch wenn das einige " der Emphaten Putinscher Politik " nicht wahr haben wollen.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

Daß dieses "Verkaufen" hier weiter geht, ist doch an dem Eifer zu sehen, mit dem Russlands Handlungen rechtfertigt, kleingeredet und seine angeblichen Interessen als höherwertig als das internationale Recht dargestellt werden.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Cobra9 »

ciesta
Der Ölpreis ist sicher Hauptverantwortlich für die Probleme. Das sieht man auch daran, dass die (teuren) Bohrprojekte rund um den Erdball so ziemlich aller Länder
deutlich zurückgefahren werden.
Russland kann maximal 10% seiner Technik selbst herstellen im Bereich Öl und Gasförderung. Sogar Südkorea , ein wichtiger Partner in dem Bereich für Russland, legt schon Aufträge auf Eis. Der Ölpreis auch in höherer Dosis nutzt nur dann wenn die Fördermenge stimmt. Da wird Russland massive Probleme kriegen. Von Bohrungen in der Arktis ganz zu schweigen. Das bedeutet so oder so wird Russland weniger fördern, ab gewissen Mindermengen hat das auch weiterhin Auswkirkungen auf das Budget von Russland.
ciesta
Da könnte dann auch ein Punkt liegen, der den Ölpreis in ein paar Jahren wegen Angebotsverkanppung wieder anschiebt.
Von den Sanktionen wirken mMn die Finanzsanktionen.
Die Techniksanktionen halte ich für recht unwirksam. Allein schon, weil die Russen ja nicht untätig rumsitzen, sondern sich da eben mittelfristig drauf einstellen können.
Ach wie stell ich mich drauf ein das ich keine Firmen kriege für Bohrungen, keine Bauteile für neue Systeme und keine Ersatzteile :?:
Ohne Wartung keine Förderquote oder Transport. Das bedeutet keine Einnahmen.
ciesta
Der Rubelabsturz ist ein zweischneidiges Schwert.
Er sorgt für Inflation aber auf der anderen Seite verringert der Absturz die Auswirkungen des Ölpreisverfalls deutlich.
Saudi Arabien ist da derzeit ein recht anschauliches Beispiel für den anderen Weg.
Die haben ihre Währung an den Dollar gebunden und handeln sich dieses Jahr ein Haushaltsdefizit von fast 100 Mrd Dollar ein (ca. 14% vom BIP).
Russland kommt da wegen des schwachen Rubels deutlich besser bei weg (Schätzung 3% Defizit vom BIP)
Das ist die off. Schätzung. Ich bin mal gespannt im Januar/ Februar auf Zahlen von Wirtschaftsexperten.
ciesta
Die Pipelineentwicklungen sind ziemlich spannend

Streit wird es geben
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Cobra9 »

zollagent » Di 29. Dez 2015, 15:10 hat geschrieben:Daß dieses "Verkaufen" hier weiter geht, ist doch an dem Eifer zu sehen, mit dem Russlands Handlungen rechtfertigt, kleingeredet und seine angeblichen Interessen als höherwertig als das internationale Recht dargestellt werden.
Warten wir mal bis China was macht wo Russland zum schäumen bringt. Die wachsenden Interessen Chinas auch langsam in anderen Ländern und somit außerhalb der eigenen Landesgrenzen dürften interessant werden. Insbesondere Russland sieht sich als Zentralmacht und wird sich in Zentralasien ungern den Chinesen beugen müssen. Das wird aber passieren.

Ich finde es regelrecht lustig wenn man sagt das China und Russland dicke Freunde sind. Das gibt es nicht. Das sind zwei Länder, die dem jeweils anderen nicht den Vortritt lassen werden und wollen wenn es um eigene Interessen geht. Für China ist Zentralasien von wachsender wirtschaftlicher Bedeutung, sowie vor allem auch beim Prestige. Auch in anderen. Auch andere Regionen wie Afrika werden für China immer wichtiger.

China bemüht sich seine Märkte nun per Handel ins Ausland zu bringen und jeden Vorteil zu nutzen wo es sich ergibt. Wie in der Ukraine.Daher wird die Sicherheit von Handelsrouten, Handelpartnern usw. für China ein Baustein werden. Das durfte Russland ja erleben schon schon.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von H2O »

Cobra9 » 2015-12-29, 15:14 hat geschrieben:
Warten wir mal bis China was macht wo Russland zum schäumen bringt. Die wachsenden Interessen Chinas auch langsam in anderen Ländern und somit außerhalb der eigenen Landesgrenzen dürften interessant werden. Insbesondere Russland sieht sich als Zentralmacht und wird sich in Zentralasien ungern den Chinesen beugen müssen. Das wird aber passieren.

Ich finde es regelrecht lustig wenn man sagt das China und Russland dicke Freunde sind. Das gibt es nicht. Das sind zwei Länder, die dem jeweils anderen nicht den Vortritt lassen werden und wollen wenn es um eigene Interessen geht. Für China ist Zentralasien von wachsender wirtschaftlicher Bedeutung, sowie vor allem auch beim Prestige. Auch in anderen. Auch andere Regionen wie Afrika werden für China immer wichtiger.

China bemüht sich seine Märkte nun per Handel ins Ausland zu bringen und jeden Vorteil zu nutzen wo es sich ergibt. Wie in der Ukraine.Daher wird die Sicherheit von Handelsrouten, Handelpartnern usw. für China ein Baustein werden. Das durfte Russland ja erleben schon schon.
Das sehe ich auch so! Mich wunderte und
überraschte deshalb, daß Rußland an seinen
Grenzen zu Europa für Spannungen sorgt,
anstatt sich an der europäischen Einigung zu
beteiligen... dafür aber "Freundschaft" dort
sucht, wo es geopolitisch und von der Reichs-
bildung her nichts Gutes zu erwarten haben
wird.
kathrin

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von kathrin »

Cobra9 » Di 29. Dez 2015, 15:06 hat geschrieben:
Russland kann maximal 10% seiner Technik selbst herstellen im Bereich Öl und Gasförderung. Sogar Südkorea , ein wichtiger Partner in dem Bereich für Russland, legt schon Aufträge auf Eis. Der Ölpreis auch in höherer Dosis nutzt nur dann wenn die Fördermenge stimmt. Da wird Russland massive Probleme kriegen. Von Bohrungen in der Arktis ganz zu schweigen. Das bedeutet so oder so wird Russland weniger fördern, ab gewissen Mindermengen hat das auch weiterhin Auswkirkungen auf das Budget von Russland.


Ach wie stell ich mich drauf ein das ich keine Firmen kriege für Bohrungen, keine Bauteile für neue Systeme und keine Ersatzteile :?:
Ohne Wartung keine Förderquote oder Transport. Das bedeutet keine Einnahmen.



Das ist die off. Schätzung. Ich bin mal gespannt im Januar/ Februar auf Zahlen von Wirtschaftsexperten.



Streit wird es geben


Wir sind nicht in Alices Wunderland und nicht bei "Wünsch dir was". Anfang 15 hat RWE seine Tochter DEA an die Russen verklingelt und zwar mit Sack und Pack, d.h. auch die Produktion der Fördertechnik.

Das die russische Ölförderung einbricht ist WUNSCHDENKEN.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von H2O »

Wenn Öl-Gas-Fördertechnik auf dem EU-Embargo steht,
dann nützt Rußland dieses Eigentum an einem Unternehmen
in der EU erst einmal gar nichts. Allenfalls könnten Blaupausen
für den Nachbau in Rußland dienen.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Nomen Nescio »

daneben wird es noch ein mögliches zukünftiges problem für rußland geben, das wir schon bei unserer gasgewinnung merken ==> erdbeben. das werden übrigens alle länder spüren. das eine mehr, das andere minder.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von kathrin »

H2O » Di 29. Dez 2015, 19:04 hat geschrieben:Wenn Öl-Gas-Fördertechnik auf dem EU-Embargo steht,
dann nützt Rußland dieses Eigentum an einem Unternehmen
in der EU erst einmal gar nichts.
Allenfalls könnten Blaupausen
für den Nachbau in Rußland dienen.

Das glaubst aber nur du.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von H2O »

kathrin » 2015-12-29, 19:21 hat geschrieben:

Das glaubst aber nur du.
Glaubensfragen quälen mich in der Sache weniger!
kathrin

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von kathrin »

H2O » Di 29. Dez 2015, 20:06 hat geschrieben:
Glaubensfragen quälen mich in der Sache weniger!

Wissensfragen aber auch nicht sonderlich, wie mir scheint.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von H2O »

kathrin » 2015-12-29, 20:15 hat geschrieben:

Wissensfragen aber auch nicht sonderlich, wie mir scheint.
Diese Entdeckung sollte Sie doch beruhigen...
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

kathrin » Di 29. Dez 2015, 18:39 hat geschrieben:


Wir sind nicht in Alices Wunderland und nicht bei "Wünsch dir was". Anfang 15 hat RWE seine Tochter DEA an die Russen verklingelt und zwar mit Sack und Pack, d.h. auch die Produktion der Fördertechnik.

Das die russische Ölförderung einbricht ist WUNSCHDENKEN.
Angesichts des niedrigen Ölpreises kann Russland nicht mehr erlösen, was es braucht, selbst, wenn es noch mehr fördern würde. Denn der Erlös setzt sich aus dem Produkt "Fördermenge x Ölpreis" zusammen. Es braucht kein Wunschdenken, um zu erkennen, daß Russlands Einnahmen in den Keller gehen.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Cobra9 »

kathrin » Di 29. Dez 2015, 19:39 hat geschrieben:


Wir sind nicht in Alices Wunderland und nicht bei "Wünsch dir was". Anfang 15 hat RWE seine Tochter DEA an die Russen verklingelt und zwar mit Sack und Pack, d.h. auch die Produktion der Fördertechnik.

Das die russische Ölförderung einbricht ist WUNSCHDENKEN.

Morgen ausführliche Zerlegung :) Und das offi. - lass Spam stecken oder ich übe das mit Dir.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 30. Dezember 2015, 08:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von robro43 »

Cobra9 » Di 29. Dez 2015, 22:13 hat geschrieben:

Morgen ausführliche Zerlegung :) Und das offi. - lass Spsm stecken oder ich übe das mit Dir.
Was darf man unter "Spsm" verstehen ?
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

robro43 » Di 29. Dez 2015, 22:38 hat geschrieben:
Was darf man unter "Spsm" verstehen ?
Ungefähr das, was dein Beitrag ist, denn mit einem bißchen Überlegung kommst auch du darauf, daß es hier nur ein simpler Schreibfehler ist. Es sei denn, du willst gar nicht darauf kommen, denn neue Fässer aufmachen mit allerhand Unfug ist die Spezialität einiger Gruppen hier. ;)
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von robro43 »

zollagent » Di 29. Dez 2015, 22:40 hat geschrieben: Ungefähr das, was dein Beitrag ist, denn mit einem bißchen Überlegung kommst auch du darauf, daß es hier nur ein simpler Schreibfehler ist. Es sei denn, du willst gar nicht darauf kommen, denn neue Fässer aufmachen mit allerhand Unfug ist die Spezialität einiger Gruppen hier. ;)
Dich hat keiner gefragt.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von zollagent »

robro43 » Di 29. Dez 2015, 23:17 hat geschrieben:
Dich hat keiner gefragt.
Aber ich habe dir doch nur helfen wollen. Wo du doch sonst so orientierungslos rüberkommst. :p
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Uriel »

H2O » Di 29. Dez 2015, 15:40 hat geschrieben:
Das sehe ich auch so! Mich wunderte und
überraschte deshalb, daß Rußland an seinen
Grenzen zu Europa für Spannungen sorgt,
anstatt sich an der europäischen Einigung zu
beteiligen... dafür aber "Freundschaft" dort
sucht, wo es geopolitisch und von der Reichs-
bildung her nichts Gutes zu erwarten haben
wird.

Für die Spannungen an Russlands Grenzen hat der Westen gesorgt und sonst keiner.

Auch die vielen vom Westen finanzierten NGOs spechen eine klare Sprache. Es geht darum Russland zu destabilisieren und eine dem Westen genehme Regierung zu instalieren... Das ist für den Westen keine ungewöhnliche Vorgehensweise.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Yossarian »

Uriel » Mi 30. Dez 2015, 04:42 hat geschrieben:

Für die Spannungen an Russlands Grenzen hat der Westen gesorgt und sonst keiner.

Auch die vielen vom Westen finanzierten NGOs spechen eine klare Sprache. Es geht darum Russland zu destabilisieren und eine dem Westen genehme Regierung zu instalieren... Das ist für den Westen keine ungewöhnliche Vorgehensweise.
Was will der Westen da noch destabilisieren? Russland nährt sich bereits Nord korea level ganz von alleine.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
Uriel

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Uriel »

Yossarian » Mi 30. Dez 2015, 06:58 hat geschrieben:
Was will der Westen da noch destabilisieren? Russland nährt sich bereits Nord korea level ganz von alleine.

Ist Nordkorea denn ein instabiles Land? :?:

Instabil sind vom Westen demokratisierte Länder wie Afghanistan, Irak oder Lybien.

Ich habe Verständnis dafür das die Russen nicht wie in den oben genannten Ländern leben wollen.

Der Gedanke ist ist für die USA natürlich ein Albtraum. Es gäbe eine enge Zusammenarbeit zwischen ganz Europa und Russland. Kein Wunder das die USA alles tun und tun wird um das zu verhindern. Und für die NATO also die USA ist es natürlich auch einfacher mit einem einfachen Feindbild seine Existenz zu rechtfertigen. Wenn man sich in einer Stadt in Sibirien aufhält dann ist man kulturell immer noch in Europa. Das kulturelle Europa recht also schon heute von Lissabon bis Wladiwostok
Die Achse Paris-Berlin-Moskau ist eines der außenpolitischen Prestige-Projekte von Kanzler Schröder. Bei einem Wahlsieg der Union werde es diese Achse nicht mehr geben, kündigte CDU-Außenpolitiker Pflüger in der französischen Tageszeitung "Le Figaro" an.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 65722.html

Wie man nachlesen kann, ist eine Abwendung von Russland und damit eine Absage von Europa (von Lissabon bis Wladiwostok) schon lange geplant. http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 65722.html
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Yossarian »

Uriel » Mi 30. Dez 2015, 08:39 hat geschrieben:

Ist Nordkorea denn ein instabiles Land? :?:

Instabil sind vom Westen demokratisierte Länder wie Afghanistan, Irak oder Lybien.

Ich habe Verständnis dafür das die Russen nicht wie in den oben genannten Ländern leben wollen.

Der Gedanke ist ist für die USA natürlich ein Albtraum. Es gäbe eine enge Zusammenarbeit zwischen ganz Europa und Russland. Kein Wunder das die USA alles tun und tun wird um das zu verhindern. Und für die NATO also die USA ist es natürlich auch einfacher mit einem einfachen Feindbild seine Existenz zu rechtfertigen. Wenn man sich in einer Stadt in Sibirien aufhält dann ist man kulturell immer noch in Europa. Das kulturelle Europa recht also schon heute von Lissabon bis Wladiwostok


http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 65722.html

Wie man nachlesen kann, ist eine Abwendung von Russland und damit eine Absage von Europa (von Lissabon bis Wladiwostok) schon lange geplant. http://www.spiegel.de/politik/ausland/p ... 65722.html
Russland ist nicht europäischer als die Türkei, Europa basiert auf Werten die in Russland mit Füssen getreten werden. Und mit den Feindbildern verhält es sich eher anderherrum wie man zb an Postern wie dir sehen kann.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Uriel »

Yossarian » Mi 30. Dez 2015, 07:46 hat geschrieben:
Russland ist nicht europäischer als die Türkei, Europa basiert auf Werten die in Russland mit Füssen getreten werden. Und mit den Feindbildern verhält es sich eher anderherrum wie man zb an Postern wie dir sehen kann.
Welche Werte (Aktien?) meinen Sie?

Die die Türkei hat mit Europa natürlich nichts gemein. :)
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von DarkLightbringer »

Uriel » Mittwoch 30. Dezember 2015, 03:42 hat geschrieben:

Für die Spannungen an Russlands Grenzen hat der Westen gesorgt und sonst keiner.
Die Allianz ruft zum Frieden auf, zur Entspannung und zum Rückzug von Truppen.
Auch die vielen vom Westen finanzierten NGOs spechen eine klare Sprache. Es geht darum Russland zu destabilisieren und eine dem Westen genehme Regierung zu instalieren... Das ist für den Westen keine ungewöhnliche Vorgehensweise.
Tatsächlich gibt es doch kaum eine Antwort auf den Ankauf rechtsextremer Parteien und auf den Einsatz von Desinformationsmittel. Ist es denn nicht eher umgekehrt so, dass die Destinationen des Kreml und ihre Adepten sich unentwegt um eine Destabilisierung der Zielländer mühen?
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Yossarian »

Uriel » Mi 30. Dez 2015, 08:53 hat geschrieben:
Welche Werte (Aktien?) meinen Sie?

Die die Türkei hat mit Europa natürlich nichts gemein. :)
Zum Beispiel keine Eroberungskriege zu führen, das Atomwaffen und konventionelle Arsenal massiv aufzurüsten, keine faschistischen Parteien und Organisationen in anderen Ländern zu finanzieren, keine Oppositionellen und Journalisten in Lager zu sperren oder gleich ermorden zu lassen, mit Atomwaffeneinsatz zu drohen, zivile Airliner abzuschiessen, Polen das recht zur Existenz bestreiten, die Nachbarländer mit Konflikten zu überziehen, die Presse und Meinungsfreiheit zu beschränken, Minderheiten zu verfolgen, Verträge zu brechen und vieles mehr.

Russland liegt irgendwo zwischen Türkei, China und dem schon genannten Nord Korea, es ist vieles aber ganz sicher kein europäischer Staat bis auf die Tatsache dass ein Teil davon geographisch zu Europa zählt.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Cobra9 »

kathrin » Di 29. Dez 2015, 19:39 hat geschrieben:


Wir sind nicht in Alices Wunderland und nicht bei "Wünsch dir was". Anfang 15 hat RWE seine Tochter DEA an die Russen verklingelt und zwar mit Sack und Pack, d.h. auch die Produktion der Fördertechnik.

Das die russische Ölförderung einbricht ist WUNSCHDENKEN.

Das ist kein Wunschdenken sondern Fakt wenn die Sanktionen langfristig erhalten bleiben. Technik braucht Wartung und Ersatzzteile. Die Lieferanten können aber nicht liefern bzw. tun das nicht mehr aufgrund der Sanktionen. Das wird für Probleme sorgen sagte sogar ein stellvertretende Abteilungsleiter für Förderung und Transport im Energieministerium. Alexander Jerkow gegenüber der Zeitung Nesawissimaja Gaseta im Gespräch.


Gerade auf dem Ölsektor hat das in den Sanktionen festgeschriebene Verbot, westliche Dienstleitungen für schwer zugängliche Ölreserven etwa in der Arktis bereitzustellen, schwere Folgen. Denn darunter fallen die so wichtigen Bohrungen, Bohrlochprüfungen und -messungen.

Aus der Präsentation des Ministeriumsexperten Jerkov geht hervor, dass schon in allernächster Zeit 20 Bohranlagen und bis 2020 an die 150.000 Ersatzteile fehlen. Auch bei den Anlagen zur Erkundung von Vorkommen steigt der Bedarf, während der Import aus dem Westen – für die besagten Lagerstätten – ausbleibt.

http://www.welt.de/wirtschaft/energie/a ... s-ein.html

Neue Quellen können nicht erschlossen werden, alte versiegen oder können mangels Technik nicht mehr genutzt werden. Das hat lang und kurzfristige Förderausfälle zur Folge. Kein Wunschdenken sondern Realität. Dazu werden Technik und Bauteile sehr teuer im Einkauf, sowie keine Mengen mehr verfügbar. Dazu muss Russland die aktuellen Projekte wie China durchstehen. Und ja die Quellen fangen an zu vesiegen. Kein Ersatz bedeutet was wohl :rolleyes:

Beides trifft Russland in einer Zeit, da auf dem Ölsektor die bestehenden Quellen zu versiegen beginnen, weshalb an Investitionen in die immer teureren – weil immer schwerer zugänglichen Lagerstätten, darunter die Offshore-Vorkommen im Meer – kein Weg vorbeiführt. Und sie treffen Russland in einer Zeit, in der auf dem Gassektor das Verhältnis zwischen dem Gaskonzern Gazprom und seinem Hauptkunden Europa zerrüttet ist und der Aufbau der Pipelineinfrastruktur hin zum herbeigesehnten Alternativabsatzmarkt China finanziell schwer zu stemmen ist.


Russland selbst hat zwar ausreichend Erfahrung bei der traditionellen Förderung. Aber im zukunftsträchtigen Offshore-Segment fehlen das Know-How und die technische Ausrüstung, die sich russische Konzerne seit einigen Jahren durch Kooperationen und Gemeinschaftsunternehmen mit westlichen Großkonzernen zu beschaffen erhofften. Bei der geologischen Erkundung im Meer liege der Anteil an russischer Technik derzeit bei weniger als einem Prozent, so Jerkov.

http://www.welt.de/print/die_welt/wirts ... -wird.html
Komm bitte mal mit Argumenten gegen die Aussagen. Die russ. Behörden sagen es doch selber. Nur Du hast natürlich mehr Ahnung :) Ein Wort zur DEA. Die wurde gekauft vom Russ. Fonds namens LETTER ONE. DEA steht aber unter den Sanktionen genauso wie jedes andere Unternehmen mit Standorten in der EU. Bedeutet versucht DEA zu betrügen gibts Ärger. Wie scharf die Kontrollen sind kann ich Dir aus eigener Erfahrungen sagen. Eine Ladung Pumpen aus dem Sonderfahrzeugbereich für Feuerwehrtechnik sollte nach Russland gehen. Übliche Ersatzeile für unsere Fahrzeuge. In guten Zeiten kein Problem. Aber aktuell hat man einen Wulst an Theater das ich unsere Exportler bedauern muss. Aber ohne Papiere kein Export. Jetzt kommt bestimmt jemand ganz schlaues und sagt wie wollen die das bitte prüfen. Ganz einfach man hat als Lieferant zu belegen das die Pumpen nur für den Einsatz benutzt werden können wie angegeben. Also Pumpen für Feuerwehrbedarf. Allerdings sind das Pumpen mit Motor, welche rein spekulativ auch andere Bereiche abdecken könnten.
Das würde zwar keinen Sinn machen, aber es zeigt schon im kleinen fängt das Theater an. Grund ist die Nummer 841350 auch „Verdrängerpumpen für Flüssigkeiten, mit Motorantrieb“ genannt. Kollegen bei ZF haben ein ähnliches Problem.
Ab Ende 2015 brauchen die auch Genehmigungen für Hydraulik-Pumpen von Servolenkungen. Damit kann kein Mensch einen Tropfen Erdöl fördern aber ist eben die Regel.

Jetzt willst Du mir erzählen das Russland sich Russland so ohne Probleme größere Mengen spezieller Ausrüstung ordern kann :p Du brauchst für fast jeden Export nach Russland eine Genehmigung vom Bundesamt für Ausfuhrkontrolle (Bafa). Das ist in der gesamten EU ähnlich, nur die Behörden haben eben je nach Land andere Namen. Russland kann maximal nur kleine Stückzahlen auf dem Schwarzen Markt besorgen, ähnlich wie Iran es auch tat für dringend notwendige Technik. Da sprechen wir aber von Mindermengen.
Uriel

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Uriel »

Yossarian » Mi 30. Dez 2015, 08:10 hat geschrieben:
Zum Beispiel keine Eroberungskriege zu führen, das Atomwaffen und konventionelle Arsenal massiv aufzurüsten, keine faschistischen Parteien und Organisationen in anderen Ländern zu finanzieren, keine Oppositionellen und Journalisten in Lager zu sperren oder gleich ermorden zu lassen, mit Atomwaffeneinsatz zu drohen, zivile Airliner abzuschiessen, Polen das recht zur Existenz bestreiten, die Nachbarländer mit Konflikten zu überziehen, die Presse und Meinungsfreiheit zu beschränken, Minderheiten zu verfolgen, Verträge zu brechen und vieles mehr.

Russland liegt irgendwo zwischen Türkei, China und dem schon genannten Nord Korea, es ist vieles aber ganz sicher kein europäischer Staat bis auf die Tatsache dass ein Teil davon geographisch zu Europa zählt.
Der französische Präsident Jacques Chirac hat am Donnerstag mit einem gezielten Atomschlag gedroht, sollte Frankreich von einem Staat terroristisch angegriffen werden.

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 02834.html

Das sollte als Bsp. genügen. Glauben Sie selbst an westliche Werte?

Der Westen selbst vermutlich nicht.
Zuletzt geändert von Uriel am Mittwoch 30. Dezember 2015, 08:32, insgesamt 1-mal geändert.
Uriel

Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Uriel »

DarkLightbringer » Mi 30. Dez 2015, 07:58 hat geschrieben: Die Allianz ruft zum Frieden auf, zur Entspannung und zum Rückzug von Truppen.


Tatsächlich gibt es doch kaum eine Antwort auf den Ankauf rechtsextremer Parteien und auf den Einsatz von Desinformationsmittel. Ist es denn nicht eher umgekehrt so, dass die Destinationen des Kreml und ihre Adepten sich unentwegt um eine Destabilisierung der Zielländer mühen?

Welche Allianz meinen Sie?

Rechtsextreme Parteien werden im Westen vom Volk unterstützt. Das nennt man dann Demokratie.
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Re: Sammelstrang Sanktionen gegen Russland

Beitrag von Yossarian »

Uriel » Mi 30. Dez 2015, 09:31 hat geschrieben:

http://www.handelsblatt.com/politik/int ... 02834.html

Das sollte als Bsp. genügen. Glauben Sie selbst an westliche Werte?

Der Westen selbst vermutlich nicht.
2006, als Gegenschlag auf einen Angriff mit Massenvernichtungwaffen :rolleyes:

Erbärmlicher Ablenkungsversuch.
Zuletzt geändert von Yossarian am Mittwoch 30. Dezember 2015, 08:53, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich einen Vogel sehe der wie eine Ente watschelt und wie eine Ente schwimmt und wie eine Ente quakt dann nenne ich ihn eine Ente. Und wenn der Vogel dementiert eine Ente zu sein ist es eine russische Ente.
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