Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

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Kardux
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von Kardux »

palulu hat geschrieben:Die PKK steht vorm Kollaps, was in diesem Kontext nicht bedeutet, dass die Organisation besiegt würde oder vor ihrer Auflösung stünde. Organisationen wie die PKK, deren Terror auf ethnisch-nationalistischen Ideologiekonstrukten basieren, gelten in der Terrorismusforschung als besonders renitent und langlebig. Und das trifft zweifelsohne auf dieses Terrornetzwerk zu.

Aber, Kollaps bedeutet in diesem Zusammenhang innere Konflikte, Meinungsunterschiede, Spannungen, Kritik u.ä. Die PKK und die türkische, pro-kurdische Partei HDP streiten sich mittlerweile öffentlich:
Aha, Sie wollen also die deutsche Sprache neu umgestalten ? :D

Kollaps bedeutet Zusammenbruch, und dieser ist nicht gegeben. Nur weil es Meinungsverschiedenheiten und Spannungen innerhalb der PKK gibt kann man doch nicht von einem Zusammenbruch sprechen, vielleicht noch eher von "Rissen".

Bei allem was Sie so in der letzten Zeit schreiben denk ich mir das Ihr Wunsch Vater des Gedankens ist.

Wurde die PKK schwer getroffen ? Ja, das wurde sie. Die PKK hat bestimmt viele Verluste zu vermelden.
Wurde die PKK in seiner Beweglichkeit empfindlich gestört ? Ja, das wurde sie.
Hat die türkische Armee die PKK mit seiner neuen Waffentechnologie beeindruckt ? Ja, das hat sie.

Aber, so ein Vorgehen der türkischen Armee kostet dem Staat sehr viel Geld und das sollte auch niemand vergessen. Die vielen toten türkischen Soldaten und Polizisten sind für eine aufstrebende Gesellschaft (wirtschaftlich betrachtet) wie der Türkei auch nicht ohne weiteres. Man wollte eigentlich eine neue Wirtschaftsmacht werden und jetzt hat man sich ein Problem nach dem anderen geschaffen.

Auf der anderen Hand hat die PKK natürlich viel einstecken müssen aber wirklich geschwächt wird die PKK aus diesem Konflikt nicht heraus gehen. Die militärischen Strukturen innerhalb der PKK sind nach wievor intakt. Neue PKK- Kämpfer kommen täglich hinzu, denn je radikaler die türkische Armee vorgeht, desto mehr Kurden werden radikalisiert (Teufelskreis). Die größte Unterstützung der PKK kam ja zu Beginn ihres Kampfes aus den kurdischen Dörfern, deshalb vernichtete der türkische Staat auch konsequent kurdische Dörfer (egal ob pro- PKK oder nicht). Heute sieht es anders aus. Der sogenannte "supporter- shift, from rural areas to urban areas" macht die PKK noch viel unberechenbarer für die türkische Armee. In den 90er Jahren stand eine Person (Öcalan) an der Spitze der PKK - seine Gefangenschaft hat die PKK erstmal geschwächt aber im Nachhinein dann gestärkt. Heute weiß der türkische Staat nicht so Recht wer innerhalb der PKK wieviel Gewicht hat --> unberechenbar.

Die PKK hat heute auch noch einen erfolgreichen politischen Vertreter, der wenn die Wahlen normal ablaufen sollten, wieder ins Parlament einziehen wird. Eines der türkischen Hauptargumente gegen die PKK, nämlich die Entfremdung der PKK vom kurdischen Volk wurde in den letzten Wahlen eindrucksvoll widerlegt. Wenn der PKK- Ableger in den zwei größten kurdischen Städten (Amed und Wan) jeweils 10/11 und 7/8 MPs stellt, dann kann man nicht behaupten das die Kurden in Südostanatolien nicht mehrheitlich pro-PKK wären.

Das es innerhalb der kurdischen Bewegung Meinungsverschiedenheiten gibt ist nicht weiter schlimm, die gibt es in der Türkei auch, und spricht da jemand von einem Kollaps der Türkei ?? Es gibt immer lautere Stimmen innerhalb der türkischen Gesellschaft die den Kampf gegen die Kurden als sinnlos und kontraproduktiv betrachten. Die Familien einiger getöteten türkischen Soldaten haben Erdogans Politik verflucht.
At the funeral of slain Army Captain Ali Alkan, who was killed last week in clashes with the PKK in Sırnak province, his elder brother Mehmet, a lieutenant colonel, raised his voice to question the reignited war against PKK.

“Why do those who have been saying ‘solution’ since yesterday now say war?” he asked at the funeral. “This son of our homeland was just 32 years old. He couldn’t get enough of his country, his beloved ones yet. Who is his murderer?

Warum wird eine der drei auflagenstärksten türkischen Zeitung (Hürriyet) von Türken angegriffen ?

[youtube][/youtube]

Als vor nicht all zu langer Zeit die Massendemos in Istanbul stattfanden sprach auch niemand vom Kollaps der Türkei, und das waren wohl mehr als nur Meinungsverschiedenheiten. Als Sultan Erdogan einige Kader aus seinen Reihen "entsorgte", darunter auch Abdullah Gül, weil diese gegen seine Machtstellung waren, sprach auch niemand vom Kollaps der AKP. Als die AKP es vor einiger Zeit nicht schaffte eine Koalition mit drei (!) Parteien zu realisieren, sprach auch niemand vom Kollaps.
palulu hat geschrieben:In Frankfurt weiß ich persönlich, dass die PKK zum "Spenden" aufgefordert hat.
Die PKK fordert immer zum Spenden auf, sie PKK- Insider...
Make Kurdistan Free Again...
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King Kong 2006
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Die maßgeblich an dem Konflikt und Schlachtfeld beteiligten Kräfte haben hinter den Kulissen offenbar die Erkenntnis gewonnen, daß zusammen zumindest versucht werden muß die Sache zu ordnen.
USA offen für Zusammenarbeit mit Russland gegen IS

USA bereit für "militärtaktische" Gespräche mit Russland

Auch in den USA ist Bewegung in der Frage internationaler Zusammenarbeit bei der Lösung des Konflikts gekommen. Die US-Regierung sei offen für militärtaktische Gespräche mit Russland, sagte ein Sprecher des Präsidialamts.

http://derstandard.at/2000022430917/Rus ... pen-helfen
Die Vorarbeit der us-iranischen "Kooperation" auf dem Schlachtfeld Syrien/Irak und die Verhandlungsdynamiken in den Atomgesprächen gleichzeitig scheinen die Türe aufgestossen zu haben, daß es auch zu Absprachen sicherheitspolitischer und militärischer Natur zwischen Moskau und Washington geben kann.

Natürlich wird dies flankiert mit Vokabular wie "mit Skepsis", "mit Vorsicht" usw. und ausgeschmückt. Aber es ist illusorisch zu glauben, daß Russland da aufmarschiert und die USA bekommen das nicht mit. Auch ist es illusorisch zu glauben, daß Moskau so ein Risiko eingehen würde, wenn es nicht sicher gewesen wäre, daß erstens die USA nichts dagegen tun würden und/oder zweitens das nicht sowieso toleriert oder sogar abgesprochen ist. Das Fiasko für Russland dort einen Bauchklatscher politischer Natur zu machen wäre desaströs gewesen. Da muß es im Vorfeld Absicherungen gegeben haben.

Nun sieht es so aus, daß die Grenzen der Staaten, die Form der Staaten offenbar "diskutiert" werden können. Jede Partei wird dort einen claim abstecken und ihre Zelte aufbauen. Und dann wird man sehen, wie sich was formen lässt. Das wird ein Aspekt sein. Natürlich wird auch im Rahmen der Stabilität dort gehandelt. Der IS bedroht auch Jordanien, den Libanon, Israel, die arabische Golfhalbinsel, die Türkei und den Iran. Das kann man nicht wuchern lassen. Außerdem, wer hat Lust noch ein paar Millionen Flüchtlinge aufzunehmen? Meldet sich hier jemand freiwillig für die Aufnahme einer Familie?
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Jetzt kommt der zweite Schritt.

Laut dem us-amerikanischen Außenminister Kerry sollen Moskau und Teheran Assad an den Verhandlungstisch bringen.
Kerry: Russland und Iran sollen Assad zu Verhandlungen bewegen

http://derstandard.at/2000022478289/Ker ... ng-bewegen
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Die syrische Küstenregion wird gesichert?
Russia, Iran Seen Coordinating on Defense of Assad Regime in Syria

Senior Russian and Iranian diplomats, generals and strategists have held a string of high-level talks in Moscow in recent months to discuss Mr. Assad’s defense and the Kremlin’s military buildup in Syria, according to these officials.
Im Juli wurde berichtet, daß der Chef iranischen Qods nach Moskau reiste. Die meisten Berichte hatten den Schwerpunkt, daß es sich dabei um den Verstoss von Sanktionsbestimmungen für General Soleimani handelte. Das war aber nicht das wichtige. Viel wichtiger sieht man jetzt ist, was sich manifestiert. Der offizielle Einstieg Russlands. Wenn auch im kleinen Rahmen. Die Qodsstäbe koordinieren in Syrien und im Irak zusammen mit den syrischen und irakischen Streitkräften + Milizen und partiell mit den Peschmergas den Kampf. Beim Besuch wurden die Modalitäten für die russischen Einheiten besprochen.
This included a secret visit in late July by the commander of Iran’s elite overseas military unit, the Qods Force. Maj. Gen. Qasem Soleimani directs Tehran’s military and intelligence support for the Assad regime and is one of the most powerful leaders of the Islamic Revolutionary Guard Corps, or IRGC.
A U.S. defense official said the Pentagon believes Gen. Soleiman’s trip to Moscow was “very important” in relation to the Russian buildup in Latakia. “What we are seeing now is the manifestation of that meeting, and that there is some sort of Iran nexus,” the official said.
Secretary of State John Kerry said over the weekend that Mr. Assad may be able to remain as part of a transition to a new government.

http://www.wsj.com/articles/russia-iran ... 1442856556
Bei Latakia sind nun neben syrischen Streitkräften auch Einheiten der Hizbollah, iranische Qods und russische Einheiten.

Wie immer es in Syrien weitergeht, auf jedenfall sehen wir hier die Manifestation eines Teiles dessen. Die Küstenregion. Oder wie ein russischer Beobachter meinte das "israelische Alawitistan". Im Vergleich zum IS und Co. ;)
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Angeblich wird ein Büro zur Koordinierung zwischen den Teheran, Damaskus und Moskau auch in Bagdad errichtet.
Russians, Syrians and Iranians setting up military coordination cell in Baghdad

Russian, Syrian and Iranian military commanders have set up a coordination cell in Baghdad in recent days to try to begin working with Iranian-backed Shia militias fighting the Islamic State, Fox News has learned.

Western intelligence sources say the coordination cell includes low-level Russian generals. U.S. officials say it is not clear whether the Iraqi government is involved at the moment.

http://www.foxnews.com/politics/2015/09 ... n-baghdad/
Der Kampf gegen den IS ist grenzüberschreitend. Das Schlachtfeld erstreckt sich primär über Syrien und Irak, die praktisch auch zerfallen sind, mit Potenzial für den Libanon und Jordanien. Auch in Gaza und Ägypten weht die Flagge des IS.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Die üblichen Verdächtigen? Russland, Iran und China?
Chinese Navy sets off for Syria

According to the Russian Senator Igor Morozov, Beijing has taken decision to take part in combating IS and sent its vessels to the Syrian coast.

Igor Morozov, member of the Russian Federation Committee on International Affairs claimed about the beginning of the military operation by China against the IS terrorists. "It is known, that China has joined our military operation in Syria, the Chinese cruiser has already entered the Mediterranean, aircraft carrier follows it," Morozov said.

According to him, Iran may soon join the operation carried out by Russia against the IS terrorists, via Hezbollah.

- See more at: http://english.pravda.ru/news/world/25- ... 4NUJ7.dpuf
A Chinese aircraft carrier docks at Tartus to support Russian-Iranian military buildup

Our military sources find evidence that the Chinese forces are digging in for a prolonged stay in Syria. The carrier put into Tartus minus its aircraft contingent. The warplanes and helicopters should be in place on its decks by mid-November - flying in directly from China via Iran or transported by giant Russian transports from China through Iranian and Iraqi airspace.

This explains the urgency of establishing a Russian-Syria-Iranian “military coordination cell” in Baghdad in the last couple of days. This mechanism, plus the Russian officers sighted in Baghdad, indicates that the Russian military presence is not limited to Syria but is beginning to spill over into Iraq as well.

The coordination cell - or war room - was presented as necessary to begin working with Iranian-backed Shiite militias fighting the Islamic State in both places. But more immediately, it is urgently needed to control the heavy traffic of Russian, Iranian and Chinese military flights transiting Iraqi air space.
Debka verortet dahinter unter anderem den Masterplan, daß Russland die Tschetschenen gezielt angeht und China die Uighuren.
Our sources report that the Chinese will be sending out to Syria a squadron of J-15 Flying Shark fighters, some for takeoff positions on the carrier’s decks, the rest to be stationed at the Russian airbase near Latakia. The Chinese will also deploy Z-18F anti-submarine helicopters and Z-18J airborne early warning helicopters. In addition, Beijing will consign at least 1,000 marines to fight alongside their counterparts from Russia and Iran against terrorist groups, including ISIS.

DEBKAfile’s counterterrorism sources point out that just as Russian marines will be instructed to single out rebel militias with recruits from Chechnya and the Caucasus, the Chinese marines will seek out and destroy Uighur fighters from the northern predominantly Muslim Chinese province of Xinjiang.
In the same way that Putin has no wish to see the Chechen fighters back in Russia, so too Chinese President Xi wants to prevent the Uighurs from returning home from the Syrian battlefields.

http://debka.com/article/24909/A-Chines ... y-buildup-
Russland, China und Iran sind als Triumvirat seit vielen Jahren der Klassiker. Wahlweise Nordkorea und Indien dazu. Im wesentlich aber meist im Kern die ersteren.

The Growing China-Russia-Iran Strategic Alliance Has Got the Pentagon Trembling
http://www.alternet.org/world/growing-c ... -trembling

What's Behind the New Chinese-Russian-Iranian Alliance?
http://www.huffingtonpost.com/david-oua ... 89306.html

Diese drei Staaten werden meist als größte Bedrohung der USA wahrgenommen. Ökonomisch, militärisch (speziell auch im Bereich Cyberwar) und im politischen Handeln. Gerade China und Iran werden von den USA im Bereich Anti-Access and Area-Denial (A2/AD), sprich der Fähigkeit den USA im Persischen Golf und im Chinesischen Meer die Präsenz madig zu machen, in den letzten Jahren sehr ernst genommen. Ist die Annäherung an den Iran auch ein Versuch diesen langfristig aus dem dargestellten Trio herauszubrechen? Die Frage ist, ob es diese Allianz in der Form tatsächlich gibt und wie gut sie funktioniert und kohärent ist. Und wenn, wie das in Nahost funktioniert.

Im Frühstadium von Bushs Wirken wurde bereits gewarnt, daß sein unilaterales Handeln zu einem Zusammenrücken der Gegner führen kann.

Es bleibt abzuwarten, ob es tatsächlich zu einer Präsenz Chinas in Syrien in irgendeiner Form kommt. Laut syrischen und russischen Quellen sollen die chinesischen Schiffe Kurs auf Tartus genommen haben.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Irak bestätigt, es wurde ein Planungsstab und Koordinierungsbüro in Bagdad mit Personal aus Russland, Syrien und dem Iran eröffnet. Aufgabe soll das Vorgehen gegen den IS sein.
Iraq Says Russia, Iran, Syria Cooperating in Baghdad Against ISIS

REUTERS - Iraq said on Saturday that its military officials were engaged in intelligence and security cooperation in Baghdad with Russia, Iran and Syria to counter the threat from the Islamic State militant group, a pact that could raise concerns in Washington.
The source added a committee might be created in Baghdad to plan military operations and control armed forces units in the fight against Islamic State.

read more: http://www.haaretz.com/news/middle-east/1.677697
Die Bildung dieses Instrumentes könnte sich als zukunftsweisend für die weitere Entwicklung der Situation und somit der Region herausstellen.

Darüberhinaus, wie schon in diesem Thread angesprochen, kann man sich fragen, wer eigentlich wieder einmal die Geschicke dort lenkt. Die Einheimischen? Oder regionale und überregionale Mächte? Was wäre, wenn die USA, Russland und der Iran sich komplett zurückhalten würden? Wäre wohl auch nicht gut.

Sicher spielen sie auch auf dem Rücken der "Syrer" und "Iraker" ihre Machtspielchen. Andererseits können sie sich raushalten? Die USA wird einerseits ständig gerufen zu handeln und kann geopolitisch diese wichtige Region nicht ignorieren. Auch ihrer Interessen wegen. In Betracht der katastrophalen Performance von Mastermind Bush muß man sagen, es kommt wohl darauf an wie, nicht ob sie sich raushalten können. Russland braucht neuen Handlungsspielraum. Z.B. dort, wo die USA sich zurückziehen bietet sich die Chance sich Luft und neuen Spielraum zu verschaffen. Und beide Moskau, wie Washington, erstere noch mehr, können den Extremismus nicht ohne zumindest den Versuch zu starten gären lassen. Und der Iran ist direkter Nachbar. Es wäre fahrlässig nur zuzusehen. Der ehemalige Verteidigungsminister Shamkhani sagte ganz deutlich. Wenn wir (iranische Qods in Syrien und Irak) dort nicht unser Blut verlieren, dann könnte es morgen unser Blut in iranischen Städten sein. Präventives containment sozusagen. Die IS-Zombies sozusagen schon in Nachbarsgarten bekämpfen, bevor sie gleich vor der Tür stehen.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Paris sieht eine Vermittlerrolle für den Iran vor.
France says Iran can help facilitate Syria political solution

Iran can be a facilitator in a political solution in Syria but President Bashar al-Assad cannot be part of it, President Francois Hollande told his Iranian counterpart in a meeting on Sunday, according to a French official.

"Iran is a player (in the region), but also a facilitator," the official, speaking on condition of anonymity, said.

http://uk.reuters.com/article/2015/09/2 ... U520150927
Für Assad stellt die Unterstützung Russlands und Iran Chancen dar. Chancen zu Überleben. Fragt sich nur wo. Das wird die entscheidende Frage sein. Zur Zeit noch in Syrien, vielleicht können sie auch für seine Sicherheit beim Abdanken garantieren. Wie gesagt auf eine Hacienda in Venezuela oder einer Datscha in Russland. Danach rückt jemand aus seiner Machtbasis nach.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Washington will mit Moskau und Teheran an einer Resolution betreffs Syrien sprechen. Was dabei wohl herauskommt?
Obama offers to work with Putin, Iran on Syria

But we must agree that after so much carnage there cannot be a return to the previous status quo.”

http://www.usatoday.com/story/news/worl ... /72948136/
Abgesehen von der Frage "Assad" wird der "previous status quo" ohnehin nicht mehr zu erreichen sein. Syrien ist in seiner vormaligen Form futsch.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Arbeitsteilung Luft/Boden. Nach dem Irak, jetzt Syrien?

Im Irak übernahmen viele Aufgaben iranische Offiziere und Soldaten. Teheran griff geringfügig mit Luftunterstützung an. Die USA waren bzw. sind primär in der Luft. In Syrien scheint sich das zu wiederholen. Nur mit anderem Partner. Angeblich die Verlegung iranischer Einheiten am Boden. In der Luft in diesem Falle Russland.
Iranian troops prepare to aid Russia with Syrian ground assault, officials say

“It has always been understood in this building that the Russians would provide the air force, and the Iranians would provide the ground force in Syria,” one official said.

Army Col. Steve Warren told reporters, “We know the Iranians are a part of this. We've known that since day one.”

http://www.foxnews.com/world/2015/10/01 ... -in-syria/
Russland: Luftangriffe in Syrien nicht nur gegen IS

CIA ausgebildete Rebellen bombardiert – Berichte über iranische Truppenverlegung nach Nordsyrien

Berichte über iranische Truppenverlegungen

Der Iran begrüßte Russlands Einsatz und sagte Unterstützung zu. "Das ist ein erster praktischer Schritt im Kampf gegen den IS, um eine Lösung zu ermöglichen", sagte Außenamtssprecherin Marziyeh Afkham in Teheran.

Iran hat nach libanesischen Angaben hunderte Kämpfer nach Syrien entsandt, die sich an einer Bodenoffensive in Rebellengebieten im Norden des Landes beteiligen sollen. Die Truppen seien vor zehn Tagen mit Waffen in Syrien eingetroffen, sagten mehrere in den Vorgang eingeweihte Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag.

"Die Vorhut der iranischen Bodentruppen ist in Syrien eingetroffen: Soldaten und Offiziere, die an den Kämpfen teilnehmen sollen", sagten die Insider. Es handele sich um Hunderte Bewaffnete, denen weitere folgen sollten. Bisher hatte der Iran Assad vor allem mit Gerät und Beratern unterstützt

http://derstandard.at/2000023079609/Rus ... r-gegen-IS
Ich gehe weiterhin davon aus, daß Syrien zerfallen ist. Ähnlich wie der Irak. Im Irak ist die Lage klarer. Der Süden ist für Bagdad gesichert. Der Westen ist praktisch an den IS verloren. Der kurdische Norden ist berechenbar. Syrien ist komplizierter. Was wir hier sehen ist weniger ein Versuch große Gebiete zurückzuerobern und zu sichern, sondern vielmehr bei der zu erwartenden Verteilung einen möglichst guten Ausgangspunkt zu erreichen.

Bevor die "Friedensverhandlungen" beginnen, egal in welcher Konstellation, wird jede Seite versucht sein eine möglichst gute Position zu erreichen. Das anschwellen der Kampftätigkeit könnte ein Indiz dafür sein, daß sich Friedensgespräche in nicht allzu weiter Zukunft nähern.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Russland wäre auch bereit im Irak Luftunterstützung zu leisten. Bagdad gibt sich von den USA enttäuscht.
Luftangriffe in Syrien: Russland auch zu Kampfeinsätzen im Irak bereit

In Syrien fliegt Russland bereits Angriffe - und würde auch im Irak eingreifen, erklärt Moskau. Mehr Unterstützung für die Truppen von Machthaber Assad kommt auch aus Iran.

Künftig könnten russische Kampfjets auch über dem Irak Angriffe fliegen. Die russische Nachrichtenagentur RIA meldet unter Berufung auf das Außenministerium in Moskau man sei auch zu Luftangriffen auf den Islamischen Staat im Irak bereit, sollte die Regierung in Bagdad darum bitten.

Der irakische Ministerpräsident Haider al-Abadi begrüßte das Angebot umgehend und machte gleichzeitig den USA Vorwürfe. Die Luftunterstützung der US-geführten Allianz für die irakischen Streitkräfte sei enttäuschend, sagt Abadi.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/r ... 55781.html
Großes Kino. Bagdad sagt den USA damit, daß wenn sie nicht ein bißchen aktiver gegen die IS werden man russische Luftunterstützung dazu nehmen könnte. Die USA sind jetzt etwas in der Klemme. Stärkeres Engagement der USA gegen die IS? Stärkeres US-Engagement an sich? Gefährliche Sache.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

King Kong 2006 » Do 1. Okt 2015, 20:56 hat geschrieben: Großes Kino. Bagdad sagt den USA damit, daß wenn sie nicht ein bißchen aktiver gegen die IS werden man russische Luftunterstützung dazu nehmen könnte. Die USA sind jetzt etwas in der Klemme. Stärkeres Engagement der USA gegen die IS? Stärkeres US-Engagement an sich? Gefährliche Sache.
Das wiederum ist nicht neu. Der Irak laviert zwischen USA und den Russen bereits seit den 70ern.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Offenbar gibt es jetzt mehr Dampf. Die syrische Armee mit russischer und iranischer Unterstützung vom Westen aus. Und vom Nordosten kurdische und arabische Kämpfer mit US-Unterstützung.
Kampf gegen IS: USA wollen neue Offensive auf Rakka starten

Insgesamt sollen bis zu 5000 arabische Kämpfer gemeinsam mit 20.000 Kurden die IS-Hochburg Rakka unter Druck setzen und dabei von Dutzenden Kampfflugzeugen der internationalen Koalition unterstützt werden. Die Pläne des Pentagon sehen laut "NYT" außerdem vor, wichtige Versorgungswege des IS zu kappen.

Das neue Konzept stützt sich unter anderem auf arabische Kämpfer, deren Kommandanten von amerikanischen und kurdischen Truppen ausgewählt wurden. Erst vor wenigen Tagen hatte Präsident Obama seine Drohungen gegenüber dem IS erhöht: Er werde alle nötigen Schritte unternehmen, um den IS in Syrien und im Irak zu bekämpfen.

Hohe Regierungsbeamte sehen in der neuen Strategie die Möglichkeit, die Verhältnisse in dem Kampf zu verändern. Denn derzeit herrscht laut in dem "NYT"-Bericht zitierten Experten ein taktisches Patt in dem seit einem Jahr andauernden Kampf gegen den IS. Bisher hat sich der "Islamische Staat" noch stets als widerstandsfähiger gegen Angriffe erwiesen als erwartet.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/i ... 56150.html
Ich gehe weiterhin davon aus, daß die russisch-iranische Intervention in dem Stile, wie es die letzten Wochen zu beobachten ist länger geplant ist. Und das die USA jetzt aktiver werden, hat ihren Ausgangspunkt sicher auch nicht im letzten Wochenende. Vermutlich haben alle Seiten damit gerechnet, wenn nicht rudimentär abgesprochen, daß man jetzt aktiver werden muß. Somit geht es jetzt darum soviel Land wie möglich zu gewinnen, wenn es an den Verhandlungstisch kommt.

Syrien erklärt sich bereit für Friedensverhandlungen
http://www.nwzonline.de/politik/syrien- ... 57320.html
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von King Kong 2006 »

Der Irak erwägt die offizielle Anfrage an russische Luftunterstützung. Nachdem es grünes Licht aus Damaskus für den russischen Einsatz in Syrien gab könnte der Einsatz im Irak ausgeweitet werden. Man will aber zunächst die Performance in Syrien abwarten.

Man ist im Irak über den Einsatz der USA enttäuscht. Tatsächlich mußte das US-Oberkommando einräumen, daß trotz der stärksten Luftwaffe der Welt keine Wirkung auf die IS erzielt wurde. Was einige Kritiker mutmaßen lässt, daß man auch keine signifikante Wirkung will. Der Irak kann sich aber solche strategischen Gedanken mit dem IS direkt nebenan nicht leisten.
'We are seeking bigger role for Russia than Americans' - Iraq defense committee chairman

Baghdad, Russia’s ally in its fight against ISIS, wants Russia to have a bigger role in the anti-terrorist campaign in Iraq than the US and may soon officially request to start airstrikes on its soil, the chairman of Iraqi parliament’s defense committee said.

"We might be forced to ask Russia to launch airstrikes in Iraq soon. I think in the upcoming few days or weeks Iraq will be forced to ask Russia to launch airstrikes and that depends on their success in Syria," said Hakim al-Zamili, Reuters reported.

"We are seeking to see Russia having a bigger role in Iraq... Yes, definitely a bigger role than the Americans," Zamili said.

https://www.rt.com/news/317853-iraq-rus ... ikes-isis/
Im Irak wurden bereits wie in Syrien war rooms eingerichtet, die von Russland, dem Iran und auch Syrien und Irak besetzt sind.
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HugoBettauer

Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

King Kong 2006 » Mo 5. Okt 2015, 09:13 hat geschrieben:Offenbar gibt es jetzt mehr Dampf. Die syrische Armee mit russischer und iranischer Unterstützung vom Westen aus. Und vom Nordosten kurdische und arabische Kämpfer mit US-Unterstützung.



Ich gehe weiterhin davon aus, daß die russisch-iranische Intervention in dem Stile, wie es die letzten Wochen zu beobachten ist länger geplant ist. Und das die USA jetzt aktiver werden, hat ihren Ausgangspunkt sicher auch nicht im letzten Wochenende. Vermutlich haben alle Seiten damit gerechnet, wenn nicht rudimentär abgesprochen, daß man jetzt aktiver werden muß. Somit geht es jetzt darum soviel Land wie möglich zu gewinnen, wenn es an den Verhandlungstisch kommt.

Syrien erklärt sich bereit für Friedensverhandlungen
http://www.nwzonline.de/politik/syrien- ... 57320.html
Wenn die Terroristen zu Verhandlungen bereit sind, nachdem IS ausgeschaltet wird, wäre das ein gutes Ende. Das wäre den russischen Einsatz Wert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Mi 7. Okt 2015, 22:55 hat geschrieben: Wenn die Terroristen zu Verhandlungen bereit sind, nachdem IS ausgeschaltet wird, wäre das ein gutes Ende. Das wäre den russischen Einsatz Wert.
Welche Terroristen? Meinst du die Hisbollah Terroristen die mit Assad Krieg gegen das syrische Volk führen?
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Mi 7. Okt 2015, 23:44 hat geschrieben:
Welche Terroristen?
Die angeblich gemäßigten.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Mi 7. Okt 2015, 23:47 hat geschrieben: Die angeblich gemäßigten.
Das sind keine Terroristen, wenn Assad anfängt auf Leute die protestieren zu schießen und Städte zu bombardieren ist es doch ganz normal dass sich die Menschen wehren oder?
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Mi 7. Okt 2015, 23:48 hat geschrieben:
Das sind keine Terroristen
Dann können sie ja aufhören, Christen und Minderheiten abzuknallen.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Mi 7. Okt 2015, 23:50 hat geschrieben: Dann können sie ja aufhören, Christen und Minderheiten abzuknallen.
Das tun die gemäßigten FSA Einheiten nicht oder hast du Quellen dafür?
Assad ist hier das Problem sonst niemand anders
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Beitrag von Alexyessin »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:50 hat geschrieben: Dann können sie ja aufhören, Christen und Minderheiten abzuknallen.
Ach so? Quelle und Belege wären jetzt mal angebracht - ist sonst schon sehr hetzerisch, was du da schreibst.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Mi 7. Okt 2015, 23:51 hat geschrieben:
Das tun die gemäßigten FSA Einheiten nicht oder hast du Quellen dafür?
Assad ist hier das Problem sonst niemand anders
Ich beziehe mich hier auf Die Darstellungen des kardux, was Nichtsunniten blüht und wie groß die Rolle der Religiösen in der so genannten Opposition ist. Ich freue mich auf die Aussicht, dass wieder verhandelt wird.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Mi 7. Okt 2015, 23:56 hat geschrieben: Ich beziehe mich hier auf Die Darstellungen des kardux, was Nichtsunniten blüht und wie groß die Rolle der Religiösen in der so genannten Opposition ist. Ich freue mich auf die Aussicht, dass wieder verhandelt wird.
Das heißt aber nicht dass alle Rebellen Terroristen sind! Assad ist das Problem und nicht die Lösung

Außerdem wird der russische Einsatz den IS nicht vernichten, man sollte es nicht übertreiben mit der Propaganda. Vielleicht wird der IS geschwächt aber ich halte Assads Armee für nicht in der Lage die Gebiete wo jetzt der IS herrscht zurückzuerobern.
Zuletzt geändert von UncleSams_Berater am Donnerstag 8. Oktober 2015, 01:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Mi 7. Okt 2015, 23:59 hat geschrieben:
Das heißt aber nicht dass alle Rebellen Terroristen sind! Assad ist das Problem und nicht die Lösung

Außerdem wird der russische Einsatz den IS nicht vernichten, man sollte es nicht übertreiben mit der Propaganda. Vielleicht wird der IS geschwächt aber ich halte Assads Armee für nicht in der Lage die Gebiete wo jetzt der IS herrscht zurückzurobern.
Der IS hat ja noch mehr Feinde. Viele von ihnen sind nicht viel besser als er. Die Narodniki von den gemäßigten al nusra etwa. Assad ist für sie ein Problem, das stimmt.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:03 hat geschrieben: Der IS hat ja noch mehr Feinde. Viele von ihnen sind nicht viel besser als er. Die Narodniki von den gemäßigten al nusra etwa. Assad ist für sie ein Problem, das stimmt.
Assad ist für das ganze syrische Volk ein Problem, mit ihm wird es keinen Frieden geben.
Wie kann man einen mordenden Diktator wie Assad gut finden? Ihm verdanken wir diese ganze Situation
Zuletzt geändert von UncleSams_Berater am Donnerstag 8. Oktober 2015, 01:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:06 hat geschrieben:
Assad ist für das ganze syrische Volk ein Problem, mit ihm wird es keinen Frieden geben.
Wie kann man einen mordenden Diktator wie Assad gut finden? Ihm verdanken wir diese ganze Situation
Ich denke nicht, dass es im Forum Fans des Assad gibt. Das Wissen um die Agenda der Gegner lässt manche Beiträge in einem anderen Licht erscheinen.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:10 hat geschrieben: Ich denke nicht, dass es im Forum Fans des Assad gibt. Das Wissen um die Agenda der Gegner lässt manche Beiträge in einem anderen Licht erscheinen.
Leider gibt es im Forum genug Assad Fans, und es gibt Rebellen die ein freies Syrien wollen
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Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:15 hat geschrieben:
Leider gibt es im Forum genug Assad Fans, und es gibt Rebellen die ein freies Syrien wollen
Wenn es die gibt, sollten sie mit der Regierung und den Kurden unter Ausschluss des IS an einer Nachkriegsordnung arbeiten. Ein totaler Sieg einer Fraktion könnte noch viele Jahre dauern, das kann niemand verantworten, der sich gemäßigt nennt.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:18 hat geschrieben: Wenn es die gibt, sollten sie mit der Regierung und den Kurden unter Ausschluss des IS an einer Nachkriegsordnung arbeiten. Ein totaler Sieg einer Fraktion könnte noch viele Jahre dauern, das kann niemand verantworten, der sich gemäßigt nennt.
Die werden wohl ungern mit jemanden arbeiten der ihre Familien bombardiert
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Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:21 hat geschrieben:
Die werden wohl ungern mit jemanden arbeiten der ihre Familien bombardiert
Verhandlungen sind nie leicht, aber sie können Waffengewalt einschränken und teilweise ersetzen.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:23 hat geschrieben: Verhandlungen sind nie leicht, aber sie können Waffengewalt einschränken und teilweise ersetzen.
Wenn man wirklich Verhandeln will sollte Russland Druck auf Assad ausüben und aufhören Bomben zu werfen, also auf die Rebellen! Den IS sollen die meiner Meinung nach so oft bombardieren wie es geht
Zuletzt geändert von UncleSams_Berater am Donnerstag 8. Oktober 2015, 01:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:25 hat geschrieben:
Wenn man wirklich Verhandeln will sollte Russland Druck auf Assad ausüben und aufhören Bomben zu werfen
Alles zu seiner Zeit. Wenn die angeblich gemäßigten anbieten zu reden wird Russland der Regierung ein paar Ansagen machen.
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Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:26 hat geschrieben: Alles zu seiner Zeit. Wenn die angeblich gemäßigten anbieten zu reden wird Russland der Regierung ein paar Ansagen machen.
Das bezweifele ich sehr, aber das werden wir ja sehen
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Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:28 hat geschrieben:
Das bezweifele ich sehr, aber das werden wir ja sehen
Wir hoffen doch alle auf einen guten Ausgang.
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Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:29 hat geschrieben: Wir hoffen doch alle auf einen guten Ausgang.
Natürlich allerdings zweifele ich sehr daran dass Putin oder Assad wirklich Frieden wollen
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Beitrag von Alexyessin »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 01:26 hat geschrieben: Alles zu seiner Zeit. Wenn die angeblich gemäßigten anbieten zu reden wird Russland der Regierung ein paar Ansagen machen.
Aha, nachdem Russland sie durch Bomben radikalisiert hat. Guter Versuch.
Übrigens bekommen wir noch eine seriöse Quelle oder soll ich das jetzt mit Grün bei dir anfordern?
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:30 hat geschrieben:
Natürlich allerdings zweifele ich sehr daran dass Putin oder Assad wirklich Frieden wollen
Da werden wir uns heute nicht mehr einig. Zumindest Putin interessiert ein gegen Extreme geeintes und Russland dankbares Syrien mehr als die Person Assad unbedingt auf dem Chefsessel zu haben. Gute Nacht.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 00:34 hat geschrieben: Da werden wir uns heute nicht mehr einig. Zumindest Putin interessiert ein gegen Extreme geeintes und Russland dankbares Syrien mehr als die Person Assad unbedingt auf dem Chefsessel zu haben. Gute Nacht.
Das sehe ich auch anders, Russland geht es eigentlich nur darum dass Assad an der Macht bleibt. Gute Nacht
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von Rainer Zufall »

Alexyessin » Do 8. Okt 2015, 00:52 hat geschrieben: Ach so? Quelle und Belege wären jetzt mal angebracht - ist sonst schon sehr hetzerisch, was du da schreibst.
Hetzerisch?

Das die "Rebellen" ausserhalb des IS Kriegsverbrechen begehen, ist durch zahlreiche Videos ausreichend dokumentiert.

Quellen? Such sie Dir doch selber raus.


Jihadi John, der IS Henker, soll sogar vom IS geflohen sein und sich einer anderen Gruppe angeschlossen haben. klar, und nun ist er "Gemäßigt". :thumbup:

Das ist teilweise alles dasselbe Pack.
Natürlich gibt es bestimmt auch andere Gruppen.



Russland tut das einzig notwendige. Wenn Assad fällt kommt es zu einer Katastrophe.
Zuletzt geändert von Rainer Zufall am Donnerstag 8. Oktober 2015, 03:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von Rainer Zufall »

Alexyessin » Do 8. Okt 2015, 01:31 hat geschrieben: Aha, nachdem Russland sie durch Bomben radikalisiert hat. Guter Versuch.
Lölchen. :)
Den fand ich auch gut.



Wer hier legt denn die Hand ins Feuer für diese "Rebellengruppen" und garantiert das es nicht zu einem Abschlachten oder Massakern an Minderheiten kommt.
Kann hier doch keiner.
Zuletzt geändert von Rainer Zufall am Donnerstag 8. Oktober 2015, 03:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 00:36 hat geschrieben:
Das sehe ich auch anders, Russland geht es eigentlich nur darum dass Assad an der Macht bleibt. Gute Nacht
Russland will die religiösen Terroristen nicht stärker werden lassen, will politischen Einfluss / Rückhalt in der Region und will ggf auch dauerhaft eine erweiterte Militärbasis. Evtl will Russland auch einen zuverlässigen und solventen Käufer russischer Wehrtechnik. All das kann Russland auch mit einer Nach-Assad-Regierung haben aber nicht mit einer Vielteilung des Landes zugunsten eines Teillandes Assadistan.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von UncleSams_Berater »

HugoBettauer » Do 8. Okt 2015, 11:23 hat geschrieben: Russland will die religiösen Terroristen nicht stärker werden lassen, will politischen Einfluss / Rückhalt in der Region und will ggf auch dauerhaft eine erweiterte Militärbasis. Evtl will Russland auch einen zuverlässigen und solventen Käufer russischer Wehrtechnik. All das kann Russland auch mit einer Nach-Assad-Regierung haben aber nicht mit einer Vielteilung des Landes zugunsten eines Teillandes Assadistan.
Wie gesagt glaube ich alles nicht aber dass werden wir ja bald sehen.

Was ich noch lächerlicher finde dass die Putin Fans hier denken dass seine militärische Aktionen dafür sorgen dass keine Flüchtlinge mehr kommen.
Laut einer Umfrage flüchten die meisten Syrer vor Assad, da können wir uns ja auf noch mehr Flüchtlinge freuen :thumbup:
Zuletzt geändert von UncleSams_Berater am Donnerstag 8. Oktober 2015, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

UncleSams_Berater » Do 8. Okt 2015, 13:26 hat geschrieben:Laut einer Umfrage flüchten die meisten Syrer vor Assad, da können wir uns ja auf noch mehr Flüchtlinge freuen :thumbup:
Es ist eine Umfrage im Auftrag einer Organisation, die den Aktivisten-Terroristen Geld zukommen lässt.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von palulu »

palulu » Do 17. Sep 2015, 21:35 hat geschrieben:Die PKK steht vorm Kollaps, was in diesem Kontext nicht bedeutet, dass die Organisation besiegt würde oder vor ihrer Auflösung stünde. Organisationen wie die PKK, deren Terror auf ethnisch-nationalistischen Ideologiekonstrukten basieren, gelten in der Terrorismusforschung als besonders renitent und langlebig. Und das trifft zweifelsohne auf dieses Terrornetzwerk zu.

Aber, Kollaps bedeutet in diesem Zusammenhang innere Konflikte, Meinungsunterschiede, Spannungen, Kritik u.ä. Die PKK und die türkische, pro-kurdische Partei HDP streiten sich mittlerweile öffentlich:

„Ist die PKK denn blind und taub?“ Die der Rebellenorganisation in gewisser Weise nahestehende Kurdenpartei HDP sieht in den Anschlägen eine Gefahr.

Innerhalb der PKK, so sickerte es durch, gab es auch Kritik am Timing, dem Ausmaß und der Strategie in Anbetracht der Großwetterlage im Nahen Osten. Viele Symapthien, die die Organisation vor allem in der politischen Elite des Westens in den letzten Monaten gesammelt hatte, wurden leichtfertig verspielt.

Die USA und andere westliche Staaten stellten sich auf die Seite der Türken:
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... igung.html

...was nicht verwundern sollte, denn kein Politiker, im Westen wie Osten, wird eine Organisation loben, die derart offensiv gegen staatliche Kräfte eines Nato-Verbündeten vorgeht.

Bilanz der Eskalation (die letzten 73 Tage), Angaben türkischer Stellen:

123 Sicherheitskräfte wurden durch die PKK/KCK u.ä. Organisationen getötet
1196 PKK-Kämpfer wurden im Gegenzug durch die Streitkräfte getötet
Zahl der von der PKK geflohenen Kämpfer, die sich den Sicherheitskräften stellten: seit 2013 923, davon etwa 200 allein in den letzten Wochen

Von kurdischer Seite werden die Zahlen entweder bestritten oder heruntergespielt. Tatsächlich aber sind die Schäden immens. Munitionslager, Geheimverstecke, Waffendepots, Schleichwege, Rationslager uvm. wurden zerstört. Die Infrastruktur muss in großen Teilen erneut aufgebaut werden. Erste Spendenaufrufe in Europa finden bereits statt. In Frankfurt weiß ich persönlich, dass die PKK zum "Spenden" aufgefordert hat.

Ein sehr deutliches Zeichen, das als Beleg für das oben Verfasste dient, ist, dass die KCK nun auf der Seite der ANF, inoffizielles Sprachrohr der PKK, fordert:

KCK: We are ready for mutual consolidated ceasefire
Ich sagte doch, dass denen der Arsch auf Grundeis geht:

Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ist nach den Worten ihres Führungsmitglieds Cemil Bayik bereit, die Waffen niederzulegen. Die PKK sei zu einer "sofortigen Waffenruhe" mit der türkischen Führung bereit, sagte Bayik der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview. "Wir möchten keinen Krieg", fuhr der 64-Jährige fort, der sich in den Kandil-Bergen im Nordirak äußerte. Der Konflikt habe gezeigt, dass Gewalt keine Lösung sei. "Wenn es möglich wäre, dieses Problem durch Krieg zu lösen, wäre es schon vor langer Zeit gelöst worden."
-> http://www.afp.com/de/nachrichten/pkk-a ... uhe-bereit

Und das von dieser PKK. Ich musste wirklich lachen. :D :D :D :D

Die Wahrheit ist, sie haben weder mit der öffentlichen und lauten Kritik durch die HDP gerechnet noch mit einer kritischen Mehrheit innerhalb der bürgerlichen, kurdischen Bevölkerung vor Ort. Der Plan ging schlicht nach hinten los, ganz einfach. Sie erwarteten auch nicht dieses massive Vorgehen der türk. Regierung, die die Logistik in den Bergen nahezu vernichtete. Viele der Anführer der PKK sind nach Informationen türk. Geheimdienste in den Norden Syriens geflohen - nicht nach Erbil.

Auch wieder interessant.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

Die Kurden sind eben nicht die PKK. Das ist auch gut so.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von Kardux »

HugoBettauer hat geschrieben:Die Kurden sind eben nicht die PKK. Das ist auch gut so.
Na, auch mal wieder was gesagt ? Ihr Motto lautet eben "Quantität statt Qualität". Ihre Einzeiler nerven sehr. Im Grunde haben Sie nichts gesagt, sondern nur Ihr "Beitragskonto" aufgebessert.

Natürlich kann man die Kurden (eine Nation) nicht auf eine Partei bzw. Bewegung reduzieren. Die PKK kann es heute geben und morgen vielleicht nicht mehr. Das ändert aber nichts an der Tatsache das die PKK, welche seit 1984 aktiv für Kurdenrechte kämpft, ein momentaner Teil dieser kurdischen Nation ist und einen sehr großen Beitrag dazu geleistet hat, das es heute in der Türkei überhaupt noch eine Kurdenfrage gibt. Fakt ist nunmal das die PKK seit 1984 der einzig wirklich nennenswerte politische und militärische Vertreter der Kurden ist, die per türkischer Verfassung nicht existieren.
palulu hat geschrieben:Ich sagte doch, dass denen der Arsch auf Grundeis geht:

Die Wahrheit ist, sie haben weder mit der öffentlichen und lauten Kritik durch die HDP gerechnet noch mit einer kritischen Mehrheit innerhalb der bürgerlichen, kurdischen Bevölkerung vor Ort. Der Plan ging schlicht nach hinten los, ganz einfach. Sie erwarteten auch nicht dieses massive Vorgehen der türk. Regierung, die die Logistik in den Bergen nahezu vernichtete.
Die Wahrheit ist das am 1. November gewählt wird, und die HDP der große Verlierer sein wird, wenn in Nordkurdistan weiterhin der Ausnahmezustand herrscht. Es war niemals im Interesse der Kurden das dieser Bürgerkrieg in einer Zeit stattfand wo noch nicht klar war ob die AKP jetzt wirklich ihre absolute Mehrheit verliert oder nicht. Die PKK hat sich dummerweise zu diesem Konflikt hinreißen lassen von der AKP und davor haben Kreise innerhalb der HDP immer gewarnt. Das die PKK drei Wochen vor den Wahlen versucht einen einseitigen Waffenstillstand auszuhandeln ist mehr als nur logisch, das die AKP dies ablehnt ebenfalls...

Erdogan will seine absolute Mehrheit zurückgewinnen, nicht mehr nicht weniger. Was Sie Möchtegernlobbyist wieder sehen wollen ist eine andere Geschichte - Fakt ist nunmal das die zweitgrößte Armee innerhalb der NATO (die Türkei), die PKK (die niemals mehr als 10 000 aktive Kämpfer hatte) militärisch nicht besiegen kann. Man kann die PKK schwächen, ja, aber nicht endgültig aufreiben. Das hat der türkische Staat nicht einmal mit asymmetrischer Kriegsführung (in den 90er Jahren) realisieren können.

Die Logistik der PKK soll also in den Bergen vernichtet worden sein ? :D Da muss ich aber sehr herzhaft lachen. Ist das jetzt Ihre persönliche Meinung oder schreiben Sie den Blödsinn nur für Propagandazwecke ?
palulu hat geschrieben:Viele der Anführer der PKK sind nach Informationen türk. Geheimdienste in den Norden Syriens geflohen - nicht nach Erbil.
Richten Sie dem türkischen Geheimdienst aus, das die Entscheidungsträger der PKK weiterhin in den Bergen sind und ein weiterer Großteil in der südkurdischen Stadt Suleimaniyah. Das die PKK in Rojava präsent ist, ist ja keine Neuigkeit. Die YPG ist nichts weiter als ein Ableger der PKK, wie oft soll ich das noch sagen...

Das Entscheidungsträger der PKK derzeit nicht nach Erbil gehen ist auch nicht weiter interessant oder überraschend, immerhin ist das die Hochburg der PDK, welche wirtschaftliche Beziehungen zur Türkei pflegt.

Die PKK steht vor dem Kollaps, die Logistik der PKK wurde nahezu vernichtet :D Ich muss noch immer lachen...
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von HugoBettauer »

Kardux » Sa 10. Okt 2015, 11:31 hat geschrieben:
Na, auch mal wieder was gesagt ? Ihr Motto lautet eben "Quantität statt Qualität". Ihre Einzeiler nerven sehr. Im Grunde haben Sie nichts gesagt, sondern nur Ihr "Beitragskonto" aufgebessert.
Es ist für viele keine Neuigkeit, aber manchen will man es immer mal in Erinnerung rufen. Mach dir keine Sorgen, bei 20.000 wird wieder auf Qualität vor Quantität umgestellt. Das könnte dieses Jahr noch fertig werden.
Die PKK kann es heute geben und morgen vielleicht nicht mehr. Das ändert aber nichts an der Tatsache das die PKK, welche seit 1984 aktiv für Kurdenrechte kämpft, ein momentaner Teil dieser kurdischen Nation ist und einen sehr großen Beitrag dazu geleistet hat, das es heute in der Türkei überhaupt noch eine Kurdenfrage gibt.
Das stimmt. Ohne die PKK wäre ein Ausgleich längst erzielt. Die PKK ist für die Kurden, was die Terroristen für das pal. Volk sind: Vor allem ein hausgemachtes Problem.
Fakt ist nunmal das die PKK seit 1984 der einzig wirklich nennenswerte politische und militärische Vertreter der Kurden ist
Es gibt durchaus zivilisierte Kurdenlobbyisten und Politiker. Diese kritisieren die PKK. In Deutschland ist die PKK nicht willkommen.
Die PKK steht vor dem Kollaps, die Logistik der PKK wurde nahezu vernichtet :D Ich muss noch immer lachen...
Ich finde es auch erfreulich.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von Kardux »

HugoBettauer hat geschrieben:Es ist für viele keine Neuigkeit, aber manchen will man es immer mal in Erinnerung rufen. Mach dir keine Sorgen, bei 20.000 wird wieder auf Qualität vor Quantität umgestellt. Das könnte dieses Jahr noch fertig werden.
2000 Beiträge in den restlich verbliebenen 3 Monaten ? :?

Da darf man sich wohl auf viele inhaltslose Einzeiler freuen.
HugoBettauer hat geschrieben:Das stimmt. Ohne die PKK wäre ein Ausgleich längst erzielt. Die PKK ist für die Kurden, was die Terroristen für das pal. Volk sind: Vor allem ein hausgemachtes Problem.
Sie brauchen mir nicht zustimmen, wenn Sie nicht einmal verstanden haben was ich geschrieben habe. Außer der PKK gibt es keine andere nennenswerte Bewegung in Nordkurdistan, in Palästina gibt es hingegen zwei Bewegungen, Ihr Vergleich hinkt.
HugoBettauer hat geschrieben:Es gibt durchaus zivilisierte Kurdenlobbyisten und Politiker. Diese kritisieren die PKK. In Deutschland ist die PKK nicht willkommen.


Natürlich gibt es sehr viele kurdische Intellektuelle, politische Aktivisten, Politiker welche die PKK scharf kritisieren (darunter Kemal Burkay, Führer der PSK bis 2003), aber es gibt neben der PKK keine andere organisierte nordkurdische Bewegung, weder in der Türkei noch im Ausland. Die besagte PSK, Ala Rizgari, PDK- Bakur, und weitere Gruppen hatten vor der Entstehung der PKK Anhänger in Nordkurdistan, aber das änderte sich nach 1978. Die PKK, in seinem Grundwesen eine straff organisierte marxistisch- leninistische Bewegung (in ihren Anfängen sogar stalinistisch), hat niemals die Existenz einer anderen kurdischen Bewegung neben sich toleriert. Deshalb hat die PKK in seinen Anfangsjahren erst einmal seine politischen Rivalen elliminiert und sich erst danach gegen die türkische Armee gerichtet. Die PKK ist eine teils diktatorische Bewegung, das kann ich nicht abstreiten, aber wer über die PKK richten möchte darf niemals die türkische Assimilations,- und Leugnungspolitik der Türkei gegenüber den Kurden ausblenden - das wäre der Sache nicht gerecht. Die PKK ist nicht der ideale Vertreter der Kurden in der Türkei, aber zumindest ein Vertreter - so sehen es PKK- Gegner wie meinesgleichen. Sich kategorisch gegen die PKK zu stellen und diese als reine Terrororganisation abzustempeln, bedeutet nämlich türkischen Imperialismus gut zu heißen.
HugoBettauer hat geschrieben:Ich finde es auch erfreulich.
Aha, welche Informationen haben Sie denn dazu ? Oder warum genau sind Sie erfreut ?
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Beitrag von HugoBettauer »

Wenn die Wahl ist marxistisch-leninistischen Bombenterror zu promoten oder eine kundenfreundliche, nicht prinzipiell Staats- und wirtschaftsfeindliche Partei, dann ist die Wahl leicht.
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Re: Staatenzerfall in Nahost? Die Ära nach Sykes-Picot

Beitrag von Kardux »

HugoBettauer » Sa 10. Okt 2015, 21:14 hat geschrieben:Wenn die Wahl ist marxistisch-leninistischen Bombenterror zu promoten oder eine kundenfreundliche, nicht prinzipiell Staats- und wirtschaftsfeindliche Partei, dann ist die Wahl leicht.
Dann promoten Sie doch weiterhin türkischen Imperialismus...

Es wäre aber nett, wenn Sie das auch offen zugeben würden.
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