Systementwicklung wohin?

Moderator: Moderatoren Forum 8

Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

SoleSurvivor » Fr 28. Aug 2015, 09:57 hat geschrieben:Die Märkte lassen sich von niemandem nachhaltig steuern, sofern die Durchsetzung der Marktregeln selbst nicht in Frage steht.
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind und Geld die Persönlichkeit verdirbt, durch diese Eigenheit der Chef auf seine Arbeiter herabblickt und sie sich gar nicht zu Freunden machen will, ist der nächste logische Schritt die Unterwerfung, damit der Arbeitnehmer das macht was der Chef will, wenn schon keine Freundschaft...

Etwas Genugtuung empfinde ich dabei, wenn ich sehe das so ein Chef (was nicht heisst das ich alle Chef's über einen Kamm schere) nach der Einfachheit eines ärmeren Menschen lechzt und so ingrunde danach schreit ihm selbst (der Arbeitgeber) von seiner verdorbenen Persönlichkeit zu befreien. Luxus hat einen Preis, auf irgendeine Weise, selbst wenn die Position unangetastet bleibt. Das zu erkennen erfordert etwas Bildung, manche nennen es Aufklärung und wenn man das weiß, kann man auch damit umgehen. Bildung ist was feines :dead:
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 17:30 hat geschrieben:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind und Geld die Persönlichkeit verdirbt, durch diese Eigenheit der Chef auf seine Arbeiter herabblickt und sie sich gar nicht zu Freunden machen will, ist der nächste logische Schritt die Unterwerfung, damit der Arbeitnehmer das macht was der Chef will, wenn schon keine Freundschaft...

Etwas Genugtuung empfinde ich dabei, wenn ich sehe das so ein Chef (was nicht heisst das ich alle Chef's über einen Kamm schere) nach der Einfachheit eines ärmeren Menschen lechzt und so ingrunde danach schreit ihm selbst (der Arbeitgeber) von seiner verdorbenen Persönlichkeit zu befreien. Luxus hat einen Preis, auf irgendeine Weise, selbst wenn die Position unangetastet bleibt. Das zu erkennen erfordert etwas Bildung, manche nennen es Aufklärung und wenn man das weiß, kann man auch damit umgehen. Bildung ist was feines :dead:
Warum muss ein professionelles berufliches Verhältnis unbedingt eine "Freundschaft" sein? Ich halte die gemeinsame wirtschaftliche Betätigung für nicht hinreichend, um allein auf dieser Grundlage das Privat- oder das Intimleben zu gründen und auszugestalten.

Weiterhin wird mir nicht klar, warum ein Unternehmer die Unternehmensführung prinzipiell den Angestellten überlassen sollte.
Falk7
Beiträge: 85
Registriert: Freitag 21. August 2015, 22:03

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Falk7 »

Hallo Mathias,
besten Dank für Deine Ausführungen.
Einerseits mag ich Deine Denkart und Deinen Ansatz, andereseits sehe ich Deinen Veränderungsansatz durch kongruent wachsendes Bewusstsein eher krritisch. (Obwohl es schön wäre, wenn das so passiert!)

Sri Aurobindo » Mi 26. Aug 2015, 23:36 hat geschrieben:
Der Grund, warum ich das ganze positiver sehe, ist tatsächlich mein philosophischer Ansatz. Der basiert auf der Philosophie von Sri Aurobindo. D.h. ich glaube an einen Sinn im Daseins und dieser Sinn ist die Entwicklung von Bewusstsein.

OK, das sehe ich ähnlich, wobei ich den tatsächlich vorhandenen Sinn meiner Existenz zwar mit meinem Bewusstsein verknüpft sehe (Ich weiß, dass ich bin und ich will bewusst und damit sinnvoll glücklich gut sein), aber meinen Sinn sehe ich primär in der universellen positiven Nutzbarkeit dessen was ich mache als einzelner Baustein, dann als Getrieberad eines Kleinen Umfeldes, dieses in einem größeren Umfelde und dieses widerum im gesamten Sein. Ich sehe mich als individuell verantwortlichen und genauso wichtigen, wie auch - die Perspektive wechselnd - unwichtigen Teil des Ganzen.


Letztlich ist Entwicklung von Bewusstsein ein gerichteter Prozess. Etwas in den Wesen strebt dahin die Welt immer tiefgründiger zu erfassen. Bewusstsein will entdecken und entwickelt sich dabei kontinuierlich. ......kontinuierlich bedingt ja, aber immer nur ganzheitlich gesehen und auch nur mit der Einschränkung, dass wir dabei selbst geschaffene Fehlentwicklungen eines "höheren Bewusstseins" und sogar Katastrophen erfahren und überleben müssen......Inquisition, der Nationalsozialismus, Leninismus und Stalinismus, islamischer Gottesstaat... (freie Marktwirtschaft ;) )



Wir Menschen in unserer gegenwärtigen durchschnittlichen Form sind ein Zwischenschritt in diesem Prozess. Doch die Entwicklung geht weiter. Im Augenblick wächst das menschliche Bewusstsein vor allem durch die sich immer weiter fortsetzende Verschmelzung von Mensch und Technologie.

Heute erst las ich, dass eine Mehrheit der Deutschen bereit wäre,sich sogar einen Chip zu implantieren, wenn die Technologie sinnvoll ihre Leistung steigern würde.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... eitrag.rdf


Ich sehe diese Verschmelzung nicht, sondern die gefährliche und unkontrollierte Anwendung geregelt alleine durch die Verfügbarkeit und die primäre Ausnutzung, Benutzung einer gesteuerten "Verschmelzung" aus rein ökonoischer Sicht und zu ökonomischem Nutzen.
Jede neue Technologie - und es ist unzweifelhaft, dass wir einen erneuten paradigmatischen Schritt in den technischen Entwicklungen gemacht haben - wird zeuerst von denjenigen genutzt (und vor allem möglichst gleich okkupiert), die als erstes den ökonomischen Vorteil und die Anwendbarkeit erkennen und die dann auch die Mittel dazu haben!

Da ist leider niemand oder nur wenige, die mit Bewusstsein etwas erfinden. Es gibt derzeit keinen im Sinne des bestehenden marktwirtschaftlichen globalen Systems sinnvollen Mechanismmuss dass man Technologien wirklich im Sinne für die Gesamtheit einsetzt. Das wäre unsinnig.
Genau das Gegenteil ist der Fall. Eine neue Technologie versucht jeder alleine für sich zu haben und sie alleine für sich auszubeuten, um den größtmöglichen Nutzen und Einflussnahme zu haben und vor allem zu behalten. Das heißt ja nicht, dass sie anderen nicht zur Verfügung gestellt werden, im Gegenteil: Aber die Art der zur Verfügungstellung unterliegt ausschließlich den Gesetzen des Beibehaltens der möglichst alleinigen Steuerung und der größt möglichen okonomischen Nutzung.


Das nur zu der These des sich entwickelnden Bewusstseins und der immer wichtiger werdenden technischen Komponente dabei.

Nun ist dieser Ansatz eben auch spirituell. D.h. dieser Prozess ist nicht nur gerichtet - sondern es gibt ein letztes absolutes Ziel. D.h. absolutes Bewusstsein - also ein göttliches Attribut. Und genau das ist Aurobindos Erkenntnis (aus spiritueller Erfahrung). Evolution ist das allmähliche Erwachen eines absoluten Bewusstseins. Biologische Evolution ist dabei lediglich ein untergeordneter Prozess. Sie war nötig um ein Wesen, wie den Menschen hervorzubringen.

Jedenfalls glaube ich nicht daran, dass wir nun gerade vor dem finalen Untergang stehen. Ich bin fest davon überzeugt, dass es langfristig vorwärts gehen wird.

.... na ja letzendlich kommt man aus jeder Sackgasse wieder heraus. Und den Finalen Untergang wird es wohl auch nicht geben, weil es nach fast jeder katastrophalen Enzwicklung mit Knall am Ende auch immer wieder Auferstehung zu neuen Wegen gab und geben wird und voraussichtlich werden eingige es wohl immner überleben.
Langfristig gesehen solltest Du recht haben.... aber unter welchen Opfern und Katastrophen. Man kann in eine Sackgasse reingehen und früh erkennen, dass man sich eine Schneise nach recht oder links heraus schlagen müsste, oder man kann sie bis zum Ende durchlaufen, um dann erst deren Ende Charakter als Sackgasse zu erkennen.

"Das Leben ist halt wie eine Lawine.... mal rauf und mal runter" (Karl Valentin)


Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass sich einiges verändern muss. Ich habe da, wie gesagt, meine ganz eigene Vorstellung, wie man auf einem evolutionären Weg die Gesellschaft in die neue Epoche führen könnte. Es gelingt mir allerdings (noch) nicht, mir Gehör zu verschaffen. :)

Bewusstseinsveränderung beginnt mit dem Erkennen der Notwendigkeit und der Idee dazu. Ich hatte zuvor schon einmal beschrieben, weswegen ich in Bezug auf handfeste Lebenseinstellungen des gesellschaftlichen Umgangs und Lebensform hin keine Mögloichkeit zur Vermischung mit spirituellen Wegen sehe. Zumindest nicht, wenn ich versuche eine Erkenntnis und Wissen zu vermitteln, sollte ich auf jede Form von Erfahrung und Glauben verzichten. Da geht es nur um 1 x 1 = 1. Das ist begreifbar und daher geht es für mich hier neben der Entwicklung eine möglichen Konzeptes auch um die Vereinfachung in der analytischen Darstellung, der Sprache und der Bilder, sowie um die Überprüfung und ggf. Korrektur und Justierung von diesen Sichtweisen und den Zusammenhängen.


Das Klima für diese Ideen ist in Deutschland auch denkbar schlecht. Wir sind hier gesättigt, leiden nicht an den Problemen anderer Länder. Das schlimmste ist allerdings die allgemeine Technikfeindlichkeit. Wir sehen hier immer erst die Risiken und verhindern deshalb viele Chancen.

Wir sollten den Dingen die Zeit geben, die Ihrer Größe und Ihrem Potential entsprechen und wir haben leider kein Regulativ zur einseitigen und zur missbräuchlichen Ausbeutung. Von daher bin ich sehr vorsichtig mit einer solchen These. Ich bin selber Designer, Erfinder, Entwickler und selbstständig. Meine Sichtweise ist da eher, dass wir nicht alles ungehindert anwenden sollten, bevor wir außer seinem Nutzen nicht auch seine Gefahren erkannt und möglichst ausgeschaltet haben. Denn in einer globalisierten Welt und mit der Mächtigkeit paradigmatischer Erfindungen, werden auch die Folgen von Missbrauch und vor allem von Fehleinschätzung und Nebenwirkungen teilweise katastrophal. Wir haben bis jetzt nur wenige Kostproben davon erlebt (Dynamit, Atombombe und Kernenergie, Contergan und Asbest, MicrosoftWindwows etc.)

Ich bin aber auch davon überzeugt, dass die Notwendigkeit für den gesellschaftlichen Wandel in den nächsten Jahrzehnten erkannt wird. Zugleich entwickeln sich die technologischen Möglichkeiten für einen solchen Wandel.

Ganz sicher aber wird es noch mehr Opfer geben - also Milliarden von Lebensentwürfen, die unter ihren Möglichkeiten bleiben - bis sich etwas ändert. Aber es muss sich etwas ändern und das werden auch die Großen verstehen, wenn es plötzlich nicht mehr weiter hinauf geht. Denn wenn sich das Einkommen (durch intelligente Automatisierung) immer mehr konzentriert, wird langfristig weniger hergestellt und verkauft, als möglich wäre. Wenn Du Billionär bist , wie die Familie Rothschild, ist es völlig egal, ob die Gewinne einbrechen und ob Du 10 Billionen oder 100 Milliarden hast. Es geht nur um die Distanz und die Macht gegenüber Dritten. Welchen Sinn sollte ein Vermögen in Milliardenhöhe für den Einzelnen sonst überhaupt bedeuten. Also kann es nur den Weg geben, eine Grundeinstellung zu schaffen, bei der es auch für Familie Rothschild keinerlei Sinn mehr macht Milliarden zu besitzen, oder diese zu vermehren!

Noch wird dieser Prozess durch stetige Vergrößerung des Marktes kaschiert. Langfristig wird Technologie den Menschen allerdings immer schneller in immer kleinere hochspezialisierte Nischen verdrängen. Wissenschaft, Kultur, Kunst, usw. Und dann wird die Entwicklung auch dem "Wahlvolk" deutlich werden.

Irgendwann macht dann Kapitalismus einfach keinen Sinn mehr. Das ist eine Gesetzmäßigkeit. Hier gibt es zwar auch User, die sagen, dann sollen eben alle von Kapitaleinkünften leben. Aber das halte ich für eine absurde Idee. ;)

Die Frage ist letztlich - wie weit müssen wir gehen, bis wir das System überwinden? Wann wird der Epochenbruch (digitales Zeitalter) sich auch in einer neuen Gesellschaftsform widerspiegeln?

Mein Ansatz ist, wie erwähnt, ein evolutionärer. D.h. es bedarf keines Umsturzes und auch keiner Entmachtung der Mächtigen.

Ja und außerdem wäre eine Revolution unsinnig und chancenlos und in keines Menschen Sinne!
Mehr ein andermal
liebe Grüße vom Falk
Sanngetall
Beiträge: 399
Registriert: Sonntag 10. April 2011, 13:04
Wohnort: Hessen

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

SoleSurvivor » Do 27. Aug 2015, 19:57 hat geschrieben:Es gibt in Deutschland keine 99% Armen. Zudem misst sich Armut immer am Reichtum der Gesellschaft, der ist aber unglaubliche gewachsen. Der Arme von heute hat mehr als der Reiche vor einiger Zeit - dank Marktwirtschaft.
Erstens:

Ich habe nicht behauptet, dass 99 Prozent der Menschen in Deutschland arm sind. Ich habe auch nicht behauptet, dass 99 Prozent der Menschen in der Welt arm sind. Ich habe darauf hingewiesen, dass 1 Prozent der Weltbevölkerung die Verfügungsgewalt über 99 Prozent des weltweiten Vermögens hat. Und ich habe darauf hingewiesen, dass die Zahl der Besitzenden sinkt und die Zahl der Habenichtse steigt. Zudem habe ich die These vertreten, dass die Verfügungsgewalt über Vermögen reale "Macht" verleiht. Ganz gemäß dem, was Macchiavelli geschrieben hat.

Ungeachtet der eben genannten Prozentzahlen weisen andere Statistiken aber nach, dass selbst in Deutschland die Zahl der "Armen" stetig wächst. Man könnte hier auf den Armutsbericht der Bundesregierung verweisen. Und die Bundesregierung steht ja wohl (gegenwärtig) nicht im Ruf, eine kommunistische Tarnorganisation zu sein. Und an der Stelle wird das voll-tönende Loblied auf die Marktwirtschaft dann vollends fragwürdig. Wie kann es sein, dass in Deutschland - einem der reichsten Länder der Welt! - eine immer größer werdende Zahl von Menschen in Armut lebt? Wie kann es sein, dass es Jahr für Jahr mehr "Arme" gibt und gleichzeitig Jahr für Jahr die Unternehmesgewinne, der deutsche Exportüberschuss und die Dax-Notierungen steigen?

Das alles passiert "dank Marktwirtschaft"!
Es hätten auch stattdessen alle absolut arm bleiben können.
Das ist der Denkfehler. Es gibt keine "absolute Armut". "Armut" entsteht dadurch, dass ein Individuum nicht mehr in der Lage ist, durch seine Wertschöpfung (Einkommen durch Arbeit) die Kosten für seinen Konsum (Kaufkraft angesichts gegebener Preise) zu erwirtschaften. Wenn das mögliche erzielbare Arbeitseinkommen unter den notwendigen Ausgaben für lebenswichtige Notwendigkeiten bleibt: DANN ist ein Mensch ARM! Deshalb ist ARMUT in Deutschland ganz anders zu definieren als Armut z.B. in Tansania. Für die Armen in Deutschland und in Tansania sind die Folgen aber absolut identisch: Sie haben nicht genug Geld, um sich was zu Fressen zu kaufen!

Deutschland kann dieses Problem noch ausgleichen, Tansania nicht. Hier gibt es Hartz-IV, dort verhungert man. Ändert alles nichts daran, dass in beiden Ländern die Reichen immer schneller immer reicher werden und die Zahl der Armen immer schneller immer mehr wächst.

Versteh mich nicht falsch: Ich bin ein überzeugter Anhänger der SOZIALEN Marktwirtschaft! Diese soziale Marktwirtschaft ist allerdings dadurch definiert, dass das Gewinnstrebenden der Besitzenden (man könnte hier auch von "Gier" sprechen) akzeptabel ist - aber nur solange, wie es der Allgemeinheit nutzt - oder ihr zumindest nicht schadet. Ist das in unserem Land noch gegeben?

Offensichtlich nicht.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
Sanngetall
Beiträge: 399
Registriert: Sonntag 10. April 2011, 13:04
Wohnort: Hessen

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Brainiac » Do 27. Aug 2015, 21:05 hat geschrieben: :eek:
Dass ich das noch nicht mitgekriegt habe, wie dämlich. :|
Ich würde Dir jetzt keinesfalls Dämlichkeit unterstellen wollen. Dass Du das noch nicht mitgekriegt hast, ist aber schon mehr als erstaunlich. Nur ein Beispiel: Jedesmal, wenn Du an der Tankstelle den E10-Zapfhahn in Dein Auto steckst, zapfst Du Treibstoff, der aus Biomasse gewonnen worden ist. Diese Biomasse stammt aus dem Anbau von Pflanzen auf Flächen, die vorher zur Produktion von Lebensmitteln genutzt wurden. In der so genannten "Dritten Welt" werden regelmäßig Kleinbauern von ihren Ländern vertrieben, um Flächen für den Biomasseanbau zum Zwecke der Produktion von E10-Kraftstoff zu gewinnen. Und das nach dem stumpfsinnigen "marktwirtschaftlichen" Grundsatz, dass Biomasse für E10 einfach "rentabeler" ist als Mais zum Essen.

Aus rein marktwirtschaftlicher Sicht ist das "sinnvoll". Wenn dadurch ein paar Menschen verhungern, ist das "marktwirtschaftlich irrelevant".

Wie ist es sonst zu erklären, dass an den Börsen in aller Welt die so genannten "Rohstoffe" (Getreide, Öl etc) zu einem beliebten Handelsgut geworden sind? Wenn man ein stinkend reicher Bänker in London ist, dann kann man mit den Börsen-Kursen aus dem Handel mit solchen Waren gutes Geld machen. Marktwirtschaftlich "sinnvoll". Es ignoriert nur die Tatsache, dasssteigende Rohstoffpreise Millionen von Menschen an den Rand des Existenzminimus gebracht haben - und weitere Millionen an genau den Punkt bringen werden.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 17:30 hat geschrieben:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind
Wo beginnt bei dir wohlhabend?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Atheist » Fr 28. Aug 2015, 18:20 hat geschrieben:
Warum muss ein professionelles berufliches Verhältnis unbedingt eine "Freundschaft" sein? Ich halte die gemeinsame wirtschaftliche Betätigung für nicht hinreichend, um allein auf dieser Grundlage das Privat- oder das Intimleben zu gründen und auszugestalten.

Weiterhin wird mir nicht klar, warum ein Unternehmer die Unternehmensführung prinzipiell den Angestellten überlassen sollte.
Natürlich ist es in unseren derzeitigen Markt so, das zu viel Freundschaft ein „hineinblicken“ in die „Karten“ nach sich zieht und damit evtl. verbundene Verlustumsätze. Das wäre der marktwirtschaftliche Aspekt und das heisst, zu viel Freundschaft (in die Karten schauen) wäre so betrachtet kein Führungsstil, es „muss“ Unterwerfung sein und da der Arbeitgeber nicht will, das man ihm in die Karten schaut, sucht er sich ebenfalls mit Vorliebe den nicht zu sehr gebildeten Menschen aus, oder den der nicht zu viele Fragen stellt. Wer hier ein bisschen so tut als wäre er dümmlich, fährt mit der Schiene echt gut. Diese Erfahrung musste ich selbst machen, wie man mit augenscheinlicher Dümmlichkeit etwas erreicht, was man ohne nicht erreichen würde. Der Witz dabei ist, es ist zwar nur ein Theaterstück, aber der raffgierige Chef (für den der Arbeitgeber ein notwendiges Übel ist) wird das seiner Lebtage nie hinterblicken, aufgrund seiner Raffgier. Das gibt mir irgendwie Frieden, denn: Bildung ist was feines. Aber ersteres empfinde ich nicht als gesellschaftliche Entwicklung, der man für zukünftige Ziele folgen sollte.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 19:51 hat geschrieben:
Wo beginnt bei dir wohlhabend?
wohlhabend ist relativ.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 19:53 hat geschrieben: wohlhabend ist relativ.
deswegen hab ich gefragt ... "bei dir"
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Brainiac
Beiträge: 9240
Registriert: Donnerstag 30. Juni 2011, 11:41

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Brainiac »

Sanngetall » Fr 28. Aug 2015, 19:38 hat geschrieben: Ich würde Dir jetzt keinesfalls Dämlichkeit unterstellen wollen. Dass Du das noch nicht mitgekriegt hast, ist aber schon mehr als erstaunlich. Nur ein Beispiel: Jedesmal, wenn Du an der Tankstelle den E10-Zapfhahn in Dein Auto steckst, zapfst Du Treibstoff, der aus Biomasse gewonnen worden ist. Diese Biomasse stammt aus dem Anbau von Pflanzen auf Flächen, die vorher zur Produktion von Lebensmitteln genutzt wurden. In der so genannten "Dritten Welt" werden regelmäßig Kleinbauern von ihren Ländern vertrieben, um Flächen für den Biomasseanbau zum Zwecke der Produktion von E10-Kraftstoff zu gewinnen. Und das nach dem stumpfsinnigen "marktwirtschaftlichen" Grundsatz, dass Biomasse für E10 einfach "rentabeler" ist als Mais zum Essen.

Aus rein marktwirtschaftlicher Sicht ist das "sinnvoll". Wenn dadurch ein paar Menschen verhungern, ist das "marktwirtschaftlich irrelevant".
Anscheinend wird E10 mehr benötigt als Mais. Wenn dem so ist und dafür mehr Geld gezahlt wird, müsste es doch möglich sein, einen Teil des Gewinns zur Versorgung der Kleinbauern zu nutzen.

Die Regierungen der Länder, die das zulassen, wären dafür verantwortlich. Wenn diese - übrigens überwiegend demokratisch gewählt - darin versagen, musst du dort die Schuld suchen und nicht "beim Markt". Ein weltweiter Sozialismus würde an solchen Vorgängen genau 0,0 ändern.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 20:00 hat geschrieben:
deswegen hab ich gefragt ... "bei dir"
ich empfinde Wissen als Wohlhabend. Spreche ich beispielsweise fünf Sprachen (was nicht der Fall ist), könnte ich mich mit vielen Menschen unterhalten. So definiere ich Wohlstand, weil fünf Sprachen ermöglichen mir ein besseres Vorankommen, bzw. eine bessere "Überlebenstaktik".
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:07 hat geschrieben: ich empfinde Wissen als Wohlhabend. Spreche ich beispielsweise fünf Sprachen (was nicht der Fall ist), könnte ich mich mit vielen Menschen unterhalten. So definiere ich Wohlstand, weil fünf Sprachen ermöglichen mir ein besseres Vorankommen, bzw. eine bessere "Überlebenstaktik".
Dann verstehe ich deine Aussage nicht:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind und Geld die Persönlichkeit verdirbt
Du bist also der Meinung, dass Wissen den Charakter verdirbt? Das halte ich für eine etwas schräge Ansicht, um es mal gelinde auszudrücken
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 20:15 hat geschrieben:
Dann verstehe ich deine Aussage nicht:



Du bist also der Meinung, dass Wissen den Charakter verdirbt? Das halte ich für eine etwas schräge Ansicht, um es mal gelinde auszudrücken
lol, ich musste mich auf meinen Weg schon in viele Welten hineinversetzen. Soll ich mich auch für dich dämlich stellen?

bluuuubb

zufrieden?
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:17 hat geschrieben: lol, ich musste mich auf meinen Weg schon in viele Welten hineinversetzen. Soll ich mich auch für dich dämlich stellen?

bluuuubb

zufrieden?
Wo ist dein Problem? Du hast geschrieben, dass die meisten Chefs (Unternehmer) wohlhabend sind. Ich habe dich gefragt, was für dich "wohlhabend" ist, natürlich im Sinne von, wo für dich bei dieser Personengruppe, das "wohlhabend" beginnt. Hast du mich vielleicht falsch verstanden, oder ich dich?
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am Freitag 28. August 2015, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 20:28 hat geschrieben:
Wo ist dein Problem. Du hast geschrieben, dass die meisten Chefs (Unternehmer) wohlhabend sind. Ich habe dich gefragt, was für dich "wohlhabend" ist, natürlich im Sinne von, wo für dich bei dieser Personengruppe, das "wohlhabend" beginnt. Hast du mich vielleicht falsch verstanden?
gott, bei den vielen Definitionen verliert man als mensch nunmal schnell die Übersicht. vielleicht hätte folgende Wortaneinanderreihung besser gepasst: die dem Chef zur Verfügung gestellte Wirkmacht verdirbt seine/ihre Psyche.

ps: was natürlich nicht heisst, das ich alle Chefs über einen Kamm schere
Zuletzt geändert von Occham am Freitag 28. August 2015, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:30 hat geschrieben:die dem Chef zur Verfügung gestellte Wirkmacht verdirbt seine/ihre Psyche.
also unabhängig davon ob er wohlhabend ist oder nicht?
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am Freitag 28. August 2015, 20:33, insgesamt 1-mal geändert.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 20:32 hat geschrieben:
also unabhängig davon ob er wohlhabend ist oder nicht?
da wohlhabend relativ ist... ja, unabhängig vom Wohlstand.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:36 hat geschrieben: da wohlhabend relativ ist... ja, unabhängig vom Wohlstand.
ja relativ, aber deine Behauptung war ja, dass sie wohlhabend sind (meistens). Ich habe lediglich danach gefragt, was du darunter verstehst. Und ich glaube, ich habe noch keine wirkliche Antwort bekommen. Du musst doch bei so einer konkreten Meinung ja auch eine konkrete Vorstellung haben. Und genau die würde mich jetzt interessieren. Und keine Sorge, da geht es mir jetzt nicht darum, darüber zu diskutieren, ob das nun im Allgemeinen das Verständnis von wohlhabend ist oder nicht. Ich möchte lediglich deine Aussage irgendwie einordnen können. Das kann ich im Augenblick nicht.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 20:43 hat geschrieben:
ja relativ, aber deine Behauptung war ja, dass sie wohlhabend sind (meistens)
Ich habe es dir ja auch neudefiniert, weil die vielen Sichtweisen schon sehr viel in einer Diskussion sind.
Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:30 hat geschrieben: die dem Chef zur Verfügung gestellte Wirkmacht verdirbt seine/ihre Psyche.
3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 20:43 hat geschrieben:
Du musst doch bei so einer konkreten Meinung ja auch eine konkrete Vorstellung haben. Und genau die würde mich jetzt interessieren. Und keine Sorge, da geht es mir jetzt nicht darum, darüber zu diskutieren, ob das nun im Allgemeinen das Verständnis von wohlhabend ist oder nicht. Ich möchte lediglich deine Aussage irgendwie einordnen können. Das kann ich im Augenblick nicht.
Ich hab die Erfahrung, das ein Chef sich lieber Menschen einstellt, die nicht zu viele Fragen stellen und auf augenscheinliche Dümmlichkeit weitaus besser anspringt als auf Menschen, die zu viele Fragen stellen. Es ist natürlich mein Lernprozess, man wird nicht schlau geboren, es ist aber nicht weniger als meine Erfahrung. Im marktwirtschaftlichen Aspekt betrachtet ist das etwas natürliches, Firmengeheimnisse verraten... no go. Die werden vom Arbeitgeber um „jeden“ Preis bewahrt (den Arbeitnehmer nicht zu viele Fragen stellen lassen) und das „um jeden Preis“ empfinde ich als (menschlich betrachtet)... falsch. Der menschliche Aspekt ist für den Arbeitgeber ein so gut wie toter Winkel (meine Erfahrung, die ist subjektiv) und in diesem toten Winkel fahre ich mit dümmlichkeit sehr gut auf dieser Schiene und es ist wie schon erwähnt meine Erfahrung, aber es geht ja um eine persönliche Stellungnahme und bei dieser subjektiven Stellungnahme erntest du im Auge meiner Erfahrung ein kopfschütteln, also bleiben wir beim Thema, meine Erfahrung tut für die Marktwirtschaft nichts zur Sache und übrigens habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man mit Bildung/Wissen einen Ausweg hat, also das Happyend meiner Odyssee.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 19:53 hat geschrieben: Natürlich ist es in unseren derzeitigen Markt so, das zu viel Freundschaft ein „hineinblicken“ in die „Karten“ nach sich zieht und damit evtl. verbundene Verlustumsätze. Das wäre der marktwirtschaftliche Aspekt und das heisst, zu viel Freundschaft (in die Karten schauen) wäre so betrachtet kein Führungsstil, es „muss“ Unterwerfung sein und da der Arbeitgeber nicht will, das man ihm in die Karten schaut, sucht er sich ebenfalls mit Vorliebe den nicht zu sehr gebildeten Menschen aus, oder den der nicht zu viele Fragen stellt. Wer hier ein bisschen so tut als wäre er dümmlich, fährt mit der Schiene echt gut. Diese Erfahrung musste ich selbst machen, wie man mit augenscheinlicher Dümmlichkeit etwas erreicht, was man ohne nicht erreichen würde. Der Witz dabei ist, es ist zwar nur ein Theaterstück, aber der raffgierige Chef (für den der Arbeitgeber ein notwendiges Übel ist) wird das seiner Lebtage nie hinterblicken, aufgrund seiner Raffgier. Das gibt mir irgendwie Frieden, denn: Bildung ist was feines. Aber ersteres empfinde ich nicht als gesellschaftliche Entwicklung, der man für zukünftige Ziele folgen sollte.
Du bleibst mystisch, gar esoterisch... Auf welche "Karten" beziehst Du Dich? Auf das Geschäfts- bzw. Betriebsgeheimnis? Oder einfach nur auf die Freiheit des Unternehmers, seine Arbeitszeit selbst zu gestalten?


PS:
Occham » Fr 28. Aug 2015, 21:06 hat geschrieben: Im marktwirtschaftlichen Aspekt betrachtet ist das etwas natürliches, Firmengeheimnisse verraten... no go. Die werden vom Arbeitgeber um „jeden“ Preis bewahrt (den Arbeitnehmer nicht zu viele Fragen stellen lassen) und das „um jeden Preis“ empfinde ich als (menschlich betrachtet)... falsch.
Die freie Marktwirtschaft beruht auf freiem und fairem Wettbewerb. Spionage ist nicht gern gesehen, weder durch die Inanspruchnahme von Nachrichtendiensten noch durch Angestellte, die es kaum abwarten können, ihrem AG "in die Karten zu schauen", um sich sodann zum Wettbewerber aufzuschwingen.
Zuletzt geändert von Atheist am Freitag 28. August 2015, 21:30, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 21:06 hat geschrieben:
Ich habe es dir ja auch neudefiniert, weil die vielen Sichtweisen schon sehr viel in einer Diskussion sind.





Ich hab die Erfahrung, das ein Chef sich lieber Menschen einstellt, die nicht zu viele Fragen stellen und auf augenscheinliche Dümmlichkeit weitaus besser anspringt als auf Menschen, die zu viele Fragen stellen. Es ist natürlich mein Lernprozess, man wird nicht schlau geboren, es ist aber nicht weniger als meine Erfahrung. Im marktwirtschaftlichen Aspekt betrachtet ist das etwas natürliches, Firmengeheimnisse verraten... no go. Die werden vom Arbeitgeber um „jeden“ Preis bewahrt (den Arbeitnehmer nicht zu viele Fragen stellen lassen) und das „um jeden Preis“ empfinde ich als (menschlich betrachtet)... falsch. Der menschliche Aspekt ist für den Arbeitgeber ein so gut wie toter Winkel (meine Erfahrung, die ist subjektiv) und in diesem toten Winkel fahre ich mit dümmlichkeit sehr gut auf dieser Schiene und es ist wie schon erwähnt meine Erfahrung, aber es geht ja um eine persönliche Stellungnahme und bei dieser subjektiven Stellungnahme erntest du im Auge meiner Erfahrung ein kopfschütteln, also bleiben wir beim Thema, meine Erfahrung tut für die Marktwirtschaft nichts zur Sache und übrigens habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man mit Bildung/Wissen einen Ausweg hat, also das Happyend meiner Odyssee.

also wenn ich mir deine Ausführungen so zusammenreime, dann (korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege) dann meintest du mit deiner ursprünglichen Aussage, dass die meisten Chefs (Unternehmer) keinen Charakter haben, weil sie damit Geld verdienen, aber in deinem Sinne nicht wohlhabend sind, weil du wohlhabend als gebildet verstehst.
Korrekt?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 21:26 hat geschrieben:

also wenn ich mir deine Ausführungen so zusammenreime, dann (korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege) dann meintest du mit deiner ursprünglichen Aussage, dass die meisten Chefs (Unternehmer) keinen Charakter haben, weil sie damit Geld verdienen, aber in deinem Sinne nicht wohlhabend sind, weil du wohlhabend als gebildet verstehst.
Korrekt?
nein, in meiner ursprünglichen Aussage hat der Kontext an Diskussionen gefehlt um auf ein gemeinsames Verständnis zu kommen, aber das holen wir ja gerade nach, irgendwie empfinde ich die Diskussion aber immer mehr als nicht Zielführend. Es läuft jetzt zum dritten mal darauf hinaus, das du mir unauffällig im Auge aller Mitleser unterschieben willst, wie ich den Arbeitgeber definiere. Soll ich es jetzt zum dritten mal korrigieren? Ne, ich bin raus.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

LOL
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 21:30 hat geschrieben: nein, in meiner ursprünglichen Aussage hat der Kontext an Diskussionen gefehlt
Welcher Kontext hat deiner Meinung nach genau gefehlt. Hab ich was übersehen?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Benutzeravatar
Realist2014
Beiträge: 71202
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 15:12
user title: Sozialer Marktwirtschaftler
Wohnort: München , Stadt des FC Bayern

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Realist2014 »

Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:06 hat geschrieben:
Ich habe es dir ja auch neudefiniert, weil die vielen Sichtweisen schon sehr viel in einer Diskussion sind.





Ich hab die Erfahrung, das ein Chef sich lieber Menschen einstellt, die nicht zu viele Fragen stellen und auf augenscheinliche Dümmlichkeit weitaus besser anspringt als auf Menschen, die zu viele Fragen stellen. Es ist natürlich mein Lernprozess, man wird nicht schlau geboren, es ist aber nicht weniger als meine Erfahrung. Im marktwirtschaftlichen Aspekt betrachtet ist das etwas natürliches, Firmengeheimnisse verraten... no go. Die werden vom Arbeitgeber um „jeden“ Preis bewahrt (den Arbeitnehmer nicht zu viele Fragen stellen lassen) und das „um jeden Preis“ empfinde ich als (menschlich betrachtet)... falsch. Der menschliche Aspekt ist für den Arbeitgeber ein so gut wie toter Winkel (meine Erfahrung, die ist subjektiv) und in diesem toten Winkel fahre ich mit dümmlichkeit sehr gut auf dieser Schiene und es ist wie schon erwähnt meine Erfahrung, aber es geht ja um eine persönliche Stellungnahme und bei dieser subjektiven Stellungnahme erntest du im Auge meiner Erfahrung ein kopfschütteln, also bleiben wir beim Thema, meine Erfahrung tut für die Marktwirtschaft nichts zur Sache und übrigens habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man mit Bildung/Wissen einen Ausweg hat, also das Happyend meiner Odyssee.
"ein Chef" ist primär daran interessiert, dass der MA mehr Wertschöpfung erarbeitet als er kostet....
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Fr 28. Aug 2015, 21:49 hat geschrieben:
Welcher Kontext hat deiner Meinung nach genau gefehlt. Hab ich was übersehen?
Es ist nicht mein Anliegen dir eine Meinung vorzugeben. Ich schreibe etwas, weil ich darüber reden will, alles andere musst du selbst bewerten.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Realist2014 » Fr 28. Aug 2015, 22:02 hat geschrieben:
"ein Chef" ist primär daran interessiert, dass der MA mehr Wertschöpfung erarbeitet als er kostet....
das ist ja auch in Ordnung das der Chef mehr wertschöpfen will, als der Mitarbeiter kostet, im Auge dieses Systems geht es ja auch nicht anders. Ich diskutiere mit und schreibe meine Erfahrungen im Auge des Systems, wenn ich auf Zustimmung stoße, diskutiere ich weiter und baue meine Gedanken aus, wenn ich auf Missfallen stoße, hmm... dann lasse ich das diskutieren, oder ich denke um...

So, ich hoffe genug des Grundsatzes :)
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 11:59 hat geschrieben: Es ist nicht mein Anliegen dir eine Meinung vorzugeben. Ich schreibe etwas, weil ich darüber reden will, alles andere musst du selbst bewerten.
Warum redest du dann nicht darüber. Wäre ja ganz einfach.
Du hast geschrieben:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind
ich hab dich gefragt, was du unter wohlhabend verstehst, damit ich diese Aussage besser einordnen kann.
Du eierst aber nur rum. Wo ist dein Problem? Ist doch nichts dabei, dass mal aus der eigenen Sicht zu definieren.
Zuletzt geändert von 3x schwarzer Kater am Samstag 29. August 2015, 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Aug 2015, 12:14 hat geschrieben:
Warum redest du dann nicht darüber. Wäre ja ganz einfach.
Du hast geschrieben:



ich hab dich gefragt, was du unter wohlhabend verstehst, damit ich diese Aussage besser einordnen kann.
Du eierst aber nur rum. Wo ist dein Problem? Ist doch nichts dabei, dass mal aus der eigenen Sicht zu definieren.
Oh mein gott, muss ich jetzt wirklich nochmal alle meine Beiträge zitieren.
Occham » Fr 28. Aug 2015, 19:53 hat geschrieben: wohlhabend ist relativ.
Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:07 hat geschrieben: ich empfinde Wissen als Wohlhabend. Spreche ich beispielsweise fünf Sprachen (was nicht der Fall ist), könnte ich mich mit vielen Menschen unterhalten. So definiere ich Wohlstand, weil fünf Sprachen ermöglichen mir ein besseres Vorankommen, bzw. eine bessere "Überlebenstaktik".
Occham » Fr 28. Aug 2015, 20:17 hat geschrieben: lol, ich musste mich auf meinen Weg schon in viele Welten hineinversetzen. Soll ich mich auch für dich dämlich stellen?

bluuuubb

zufrieden?
Occham » Fr 28. Aug 2015, 21:06 hat geschrieben:
Ich habe es dir ja auch neudefiniert, weil die vielen Sichtweisen schon sehr viel in einer Diskussion sind.





Ich hab die Erfahrung, das ein Chef sich lieber Menschen einstellt, die nicht zu viele Fragen stellen und auf augenscheinliche Dümmlichkeit weitaus besser anspringt als auf Menschen, die zu viele Fragen stellen. Es ist natürlich mein Lernprozess, man wird nicht schlau geboren, es ist aber nicht weniger als meine Erfahrung. Im marktwirtschaftlichen Aspekt betrachtet ist das etwas natürliches, Firmengeheimnisse verraten... no go. Die werden vom Arbeitgeber um „jeden“ Preis bewahrt (den Arbeitnehmer nicht zu viele Fragen stellen lassen) und das „um jeden Preis“ empfinde ich als (menschlich betrachtet)... falsch. Der menschliche Aspekt ist für den Arbeitgeber ein so gut wie toter Winkel (meine Erfahrung, die ist subjektiv) und in diesem toten Winkel fahre ich mit dümmlichkeit sehr gut auf dieser Schiene und es ist wie schon erwähnt meine Erfahrung, aber es geht ja um eine persönliche Stellungnahme und bei dieser subjektiven Stellungnahme erntest du im Auge meiner Erfahrung ein kopfschütteln, also bleiben wir beim Thema, meine Erfahrung tut für die Marktwirtschaft nichts zur Sache und übrigens habe ich auch die Erfahrung gemacht, das man mit Bildung/Wissen einen Ausweg hat, also das Happyend meiner Odyssee.
Occham » Fr 28. Aug 2015, 21:30 hat geschrieben: nein, in meiner ursprünglichen Aussage hat der Kontext an Diskussionen gefehlt um auf ein gemeinsames Verständnis zu kommen, aber das holen wir ja gerade nach, irgendwie empfinde ich die Diskussion aber immer mehr als nicht Zielführend. Es läuft jetzt zum dritten mal darauf hinaus, das du mir unauffällig im Auge aller Mitleser unterschieben willst, wie ich den Arbeitgeber definiere. Soll ich es jetzt zum dritten mal korrigieren? Ne, ich bin raus.
ich „eiere“ rum, weil mir deine Taktik der Meinungsvorgabe sehr geläufig ist.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Atheist » Fr 28. Aug 2015, 21:22 hat geschrieben:
Du bleibst mystisch, gar esoterisch... Auf welche "Karten" beziehst Du Dich? Auf das Geschäfts- bzw. Betriebsgeheimnis? Oder einfach nur auf die Freiheit des Unternehmers, seine Arbeitszeit selbst zu gestalten?


PS:



Die freie Marktwirtschaft beruht auf freiem und fairem Wettbewerb. Spionage ist nicht gern gesehen, weder durch die Inanspruchnahme von Nachrichtendiensten noch durch Angestellte, die es kaum abwarten können, ihrem AG "in die Karten zu schauen", um sich sodann zum Wettbewerber aufzuschwingen.
Nein, das ist etwas zwischenmenschliches. Ein Freund kann mehr aus deiner Mimik/Gestik herauslesen als eine unbekannte Person. Ich habe aber auch schon das aalglatte Gegenteil erlebt, wo der Arbeitgeber den Arbeitnehmern einen Vater vorgespielt hat. Eine labile Person die darauf anspringt, lässt sich natürlich von diesen „Adoptivvater“ alles sagen... der Traum eines jeden Arbeitgebers, einen Mitarbeiter der alles mit sich machen lässt. Das ist wieder ein sehr unmoralischer Aspekt der Wirtschaft, diesen ich ganz und gar nicht objektiv bewerte, weil labile Personen die vielleicht sogar ohne Vater aufgewachsen sind, seelisch Missbraucht werden. Ich lass das an der Stelle mal, es würde mich zu sehr aufregen und was die freie Marktwirtschaft betrifft... definiere freie Marktwirtschaft.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 12:26 hat geschrieben:
Nein, das ist etwas zwischenmenschliches. Ein Freund kann mehr aus deiner Mimik/Gestik herauslesen als eine unbekannte Person. Ich habe aber auch schon das aalglatte Gegenteil erlebt, wo der Arbeitgeber den Arbeitnehmern einen Vater vorgespielt hat. Eine labile Person die darauf anspringt, lässt sich natürlich von diesen „Adoptivvater“ alles sagen... der Traum eines jeden Arbeitgebers, einen Mitarbeiter der alles mit sich machen lässt. Das ist wieder ein sehr unmoralischer Aspekt der Wirtschaft, diesen ich ganz und gar nicht objektiv bewerte, weil labile Personen die vielleicht sogar ohne Vater aufgewachsen sind, seelisch Missbraucht werden. Ich lass das an der Stelle mal, es würde mich zu sehr aufregen und was die freie Marktwirtschaft betrifft... definiere freie Marktwirtschaft.
Damit wir beide "die gleiche Sprache sprechen", sollten wir uns auf offizielle Definitionen beziehen:
auf den Ideen und Gedanken des klassischen Liberalismus beruhende Wirtschaftsordnung, die jedem Einzelnen volle Selbstverantwortung und wirtschaftliche Entscheidungs- und Handlungsfreiheit gewährt. Der Staat hat lediglich die Aufgabe, Schutz, Sicherheit und Eigentum der Bürger zu gewährleisten, ein Zahlungsmittel bereitzustellen sowie das Rechtssystem zu erhalten (»Nachtwächterstaat«). Der Staat enthält sich ansonsten der wirtschaftlichen Einflussnahme und überlässt die Steuerung der Wirtschaft alleine dem Markt, d.h. dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Kennzeichen der freien Marktwirtschaft sind z.B. Privateigentum an den Produktionsmitteln, freier Wettbewerb, freie Preisbildung, Gewerbefreiheit und Konsumfreiheit.
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/l ... wirtschaft

Leider hast Du immer noch nicht erklärt, was Du mit "nicht in die Karten schauen lassen" meinst, aber egal. Dein neu aufgeworfenes Problem hinsichtlich der persönlichen Eignung von Unternehmern (oder Führungskräften) lässt sich im liberalen Lichte recht einfach auflösen: je freier der Arbeitsmarkt, desto leichter finden Arbeitnehmer eine Arbeitsstelle, desto ungebundener sind sie und desto stärker wirkt sich der Wettbewerb auf Unternehmer oder Führungskräfte aus. Der Verlust an (Schein)sicherheit für AN geht also in Wirklichkeit auch mit einer steigenden Anzahl an Möglichkeiten einher. Soweit die AN sich an der Marktnachfrage orientieren, müssen sie nicht befürchten, geradezu schicksalhaft ihrem AG ausgeliefert zu sein.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 12:25 hat geschrieben: Oh mein gott, muss ich jetzt wirklich nochmal alle meine Beiträge zitieren.






ich „eiere“ rum, weil mir deine Taktik der Meinungsvorgabe sehr geläufig ist.
Die Aussage "Wohlhabend ist relativ" ist keine Antwort auf meine Frage, was für dich wohlhabend bedeutet. Dann mir ist natürlich bewusst, dass das relativ ist. Denn sonst hätte ich dich ja nicht gefragt, was das für dich bedeutet.
Eine Antwort darauf (konkret in Zahlen) hab ich noch nicht bekommen. Statt dessen hast du geschrieben:
ich empfinde Wissen als Wohlhabend.
Was ja auch ok ist. Im Zusammenhang mit deinem ursprünglichen Post, auf den sich meine Frage bezog:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind und Geld die Persönlichkeit verdirbt
gehe ich mal davon aus, dass das nicht die Antwort auf meine Frage war. Sonst müsste ich ja annehmen, dass Bildung die Persönlichkeit verdirbt.


Aber du schreibst ja explizit von Geld. Diese lässt sich nunmal genau beziffern. Deine Behauptung war, dass die meisten Chefs (=Unternehmer) "wohlhabend" seien. Meine Frage war lediglich, was du unter wohlhabend verstehst. Das sollte doch für dich kein Problem darstellen, sonst hättest du es ja nicht geschrieben.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Aug 2015, 15:35 hat geschrieben:
Die Aussage "Wohlhabend ist relativ" ist keine Antwort auf meine Frage, was für dich wohlhabend bedeutet. Dann mir ist natürlich bewusst, dass das relativ ist. Denn sonst hätte ich dich ja nicht gefragt, was das für dich bedeutet.
Eine Antwort darauf (konkret in Zahlen) hab ich noch nicht bekommen. Statt dessen hast du geschrieben:



Was ja auch ok ist. Im Zusammenhang mit deinem ursprünglichen Post, auf den sich meine Frage bezog:



gehe ich mal davon aus, dass das nicht die Antwort auf meine Frage war. Sonst müsste ich ja annehmen, dass Bildung die Persönlichkeit verdirbt.


Aber du schreibst ja explizit von Geld. Diese lässt sich nunmal genau beziffern. Deine Behauptung war, dass die meisten Chefs (=Unternehmer) "wohlhabend" seien. Meine Frage war lediglich, was du unter wohlhabend verstehst. Das sollte doch für dich kein Problem darstellen, sonst hättest du es ja nicht geschrieben.
Ich habe mich 2 mal korrigiert, das ich statt Geld die Wirkmacht gemeint habe, die einem Chef zugeschrieben wird und habe auch den Grund genannt, das ich bei den vielen Perspektiven die Übersicht verloren habe.

So, das war jetzt die dritte Erläuterung, Sacklzement, ist der Schabernack nun vorbei, wenn ich die ZAHL 3 jetzt einfach mal mit deinen Namen in Zusammenhang bringe?

Las mich raten, ich hab so viele Waschmaschinen gewonnen, wie ich alleine tragen kann.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Atheist » Sa 29. Aug 2015, 15:19 hat geschrieben:
Damit wir beide "die gleiche Sprache sprechen", sollten wir uns auf offizielle Definitionen beziehen:



http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/l ... wirtschaft

Leider hast Du immer noch nicht erklärt, was Du mit "nicht in die Karten schauen lassen" meinst, aber egal. Dein neu aufgeworfenes Problem hinsichtlich der persönlichen Eignung von Unternehmern (oder Führungskräften) lässt sich im liberalen Lichte recht einfach auflösen: je freier der Arbeitsmarkt, desto leichter finden Arbeitnehmer eine Arbeitsstelle, desto ungebundener sind sie und desto stärker wirkt sich der Wettbewerb auf Unternehmer oder Führungskräfte aus. Der Verlust an (Schein)sicherheit für AN geht also in Wirklichkeit auch mit einer steigenden Anzahl an Möglichkeiten einher. Soweit die AN sich an der Marktnachfrage orientieren, müssen sie nicht befürchten, geradezu schicksalhaft ihrem AG ausgeliefert zu sein.
Ne, sorry, hier werden so viele Perspektiven vermischt, würde ich auf jede Sichtweise eingehen, könnten wir 40 Seiten Ziellos diskutieren.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 17:35 hat geschrieben: Ne, sorry, hier werden so viele Perspektiven vermischt, würde ich auf jede Sichtweise eingehen, könnten wir 40 Seiten Ziellos diskutieren.
Na gut; ich halte fest: Unternehmer sind verdorben und beuten Arbeitnehmer hemmungslos aus.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Atheist » Sa 29. Aug 2015, 17:41 hat geschrieben:
Na gut; ich halte fest: Unternehmer sind verdorben und beuten Arbeitnehmer hemmungslos aus.
gut, wenn du alle Unternehmer über einen Kamm scherst, also ich unterstreiche das so nicht, nicht mein Bier.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 17:45 hat geschrieben: gut, wenn du alle Unternehmer über einen Kamm scherst
Stößt Du Dich daran, dass ich der Verständlichkeit und der Zuspitzung halber auf den inflationären Gebrauch relativierender Adverbien verzichte? Selbstverständlich kann ich es auch dem hier ähnlich halten:
Man muss natürlich Chef eines Unternehmens sein, um irgendetwas steuern zu können und da die meisten Chef's wohlhabend sind und Geld die Persönlichkeit verdirbt
==> Die meisten Unternehmer sind verdorben und beuten Arbeitnehmer hemmungslos aus.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 17:22 hat geschrieben: Ich habe mich 2 mal korrigiert, das ich statt Geld die Wirkmacht gemeint habe, die einem Chef zugeschrieben wird und habe auch den Grund genannt, das ich bei den vielen Perspektiven die Übersicht verloren habe.

So, das war jetzt die dritte Erläuterung, Sacklzement, ist der Schabernack nun vorbei, wenn ich die ZAHL 3 jetzt einfach mal mit deinen Namen in Zusammenhang bringe?

Las mich raten, ich hab so viele Waschmaschinen gewonnen, wie ich alleine tragen kann.
aha. Du hast also statt Geld die "Wirkmacht" gemeint (was immer das sein soll). Also auf deinen ursprünglichen Kommentar bezogen bedeutet das dann dann, dass eben diese "Wirkmacht" den Charakter verdirbt. Mit Geld hat das dann nichts zu tun?
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Sanngetall
Beiträge: 399
Registriert: Sonntag 10. April 2011, 13:04
Wohnort: Hessen

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Brainiac » Fr 28. Aug 2015, 19:02 hat geschrieben: Anscheinend wird E10 mehr benötigt als Mais. Wenn dem so ist und dafür mehr Geld gezahlt wird, müsste es doch möglich sein, einen Teil des Gewinns zur Versorgung der Kleinbauern zu nutzen.

Die Regierungen der Länder, die das zulassen, wären dafür verantwortlich. Wenn diese - übrigens überwiegend demokratisch gewählt - darin versagen, musst du dort die Schuld suchen und nicht "beim Markt". Ein weltweiter Sozialismus würde an solchen Vorgängen genau 0,0 ändern.
Ich plädiere nicht für einen weltweiten Sozialismus.

Aber zum Thema: Dass "E10 mehr benötigt wird als Mais" ist nicht die Erklärung des Phänomens, sondern die Beschreibung des Problems. Hier, im reichen Deutschland, brauchen wir mehr E10 als Mais. Hier verhungert auch niemand und der Durchschnittsbürger gibt nur einen winzigen Bruchteil seines Einkommens für Lebensmittel aus. In Afrika dagegen verhungern Menschen. Die würde mehr Mais als E10 brauchen. Sie kriegen aber keinen, weil "wir" - die wir aus dem Zeug Treibstoff machen wollen - mehr für den Mais bezahlen können. Auf die Weise sind Lebensmittel (an den Börsen ist immer nur von "Rohstoffen" die Rede) zum Handelsgut geworden, das an den Börsen mit reiner Gewinnabsicht und ohne jede Rücksicht auf ungleiche Bedarfsverteilung gehandelt wird. An den Börsen bestimmenden die Besitzenden den Preis. Mit der Folge, dass in der so genannten Dritten Welt - wo Menschen den GROßTEIL ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssen - die Preise nicht mehr bezahlt werden können. Das wiederum hat zur Folge, dass in jenen Ländern immer mehr Menschen hungern. Und die "Anleger" verdienen daran, ohne sich auch nur bewusst zu werden, dass ihre Gewinne Menschenleben kosten. Und dies ist nur ein Beispiel dafür, wie die Verfügungsgewalt über Kapital Menschen "unterwirft", ohne dass dazu der Einsatz von Bewaffneten notwendig ist.

Dein Hinweis auf demokratisch gewählte Regierungen ist im Prinzip völlig korrekt. Nur leider unterliegen "die Märkte" inzwischen keiner demokratischen Kontrolle mehr. Diese "Märkte" agieren weltweit. Es handelt sich um ein globalisiertes System. Regierungen stehen dem völlig machtlos gegenüber. Werden zum Teil sogar zu Erfüllungsgehilfen. Nimm unser reiches Deutschland als Beispiel. Unsere Regierung war nichtmal in der Lage den "Hochgeschwindigkeitshandel" an den Börsen auf 500 Millisekunden herunterzubremsen. Und das, obwohl selbst Hardcore-Börsianer einräumen, dass der Hochgeschwindigkeitshandel keinerlei volkswirtschaftlichen Nutzen hat! Und das in einem Land, in dem auf dem Papier eine "soziale Marktwirtschaft" besteht, die "Geldgier" nur solange duldet, wie sie der Allgemeinheit nutzt. Oder ihr zumindest nicht schadet.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
Sanngetall
Beiträge: 399
Registriert: Sonntag 10. April 2011, 13:04
Wohnort: Hessen

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Atheist » Fr 28. Aug 2015, 20:22 hat geschrieben: Die freie Marktwirtschaft beruht auf freiem und fairem Wettbewerb.
Welcher Theoretiker hat behauptet oder welcher Praktiker hat nachgewiesen, dass freie Marktwirtschaft grundsätzlich "fair" ist?
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 18:35 hat geschrieben: Welcher Theoretiker hat behauptet oder welcher Praktiker hat nachgewiesen, dass freie Marktwirtschaft grundsätzlich "fair" ist?
Freiheit und Fairness des Wettbewerbs werden durch den Staat gewährleistet ==> Ordoliberalismus.
Sanngetall
Beiträge: 399
Registriert: Sonntag 10. April 2011, 13:04
Wohnort: Hessen

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Du machst hier zwei Denkfehler:

Erstens: Hier ist eine Theorie der freien Marktwirtschaft zitiert, die von voller "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" aller Menschen ausgeht. Die Realtität beweist aber, dass die Mehrzahl der Menschen keine bzw. nur eine sehr eingeschränkte Entscheidungs- und Handlungsfreiheit hat. Dieser Umstand stellt die ganze Theorie in Frage.

Zweitens: Hier wird die "freie" Marktwirtschaft beschrieben. Die gibt es aber (formal) nirgendwo. Schon gar nicht in Deutschland. In Deutschland gibt es die "soziale" Marktwirtschaft, in der die Legitimation persönlichen Gewinnstrebens eingeschränkt ist durch den Anspruch an alle Marktteilnehmer, zum Nutzen (mindestens nicht zum Schaden) der Allgemeinheit wirken zu müssen.


Zum Disput zwischen Occham und dem Kater:

Ihr versucht, Wohlstand absolut zu definieren. Das kann nicht funktionieren.

Nehmen wir zwei hypothetische Gesellschaften:

In Gesellschaft A haben die Individueen ein sehr niedriges Einkommen, sehr geringen Lebensstandard und einen erbärmlichen Standard (kein Strom, kein fließendes Wasser....). Diese Gesellschaft A produziert aber genügend Überschüsse, um alle Individuen zu ernähren und auch ihren "Rentnern" im Ruhestand ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

In Gesellschaft B ist das Durchschnittseinkommen sehr hoch und es gibt technisch betrachtet einen Premium-Standard. Jeder Mensch könnte potenziell täglich Fleisch essen, in einem klimatisierten Haus wohnen, zwei Autos haben... etc. Nur gibt es in dieser Gesellschaft B eine gewisse Anzahl von Menschen, die mit einem Einkommen weit unter dem Durchschnitt existieren müssen. Rentner zum Beispiel. Die ziehen dann durch die Stadt und sammeln Pfandflaschen aus Mülleimern.

Welche Gesellschaft ist "wohlhabender"?
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Aug 2015, 18:15 hat geschrieben:
aha. Du hast also statt Geld die "Wirkmacht" gemeint (was immer das sein soll). Also auf deinen ursprünglichen Kommentar bezogen bedeutet das dann dann, dass eben diese "Wirkmacht" den Charakter verdirbt. Mit Geld hat das dann nichts zu tun?
https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Experiment_%28Film%29

wikipedia kann das viel besser beschreiben, als ich das scheinbar kann. Geld bringt uns in unserer Gesellschaft zum Arbeiten, also ein bisschen umdenken wäre schon echt nett. Ich hab einfach die Worte benutzt, die mir mein "Datenspeicher" her gegeben hat. Dass das ein Fehlzugriff war, darum hab ich mir erst Gedanken gemacht, als du mich versucht hast zu "ergreifen".
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Atheist » Sa 29. Aug 2015, 18:01 hat geschrieben:
Stößt Du Dich daran, dass ich der Verständlichkeit und der Zuspitzung halber auf den inflationären Gebrauch relativierender Adverbien verzichte? Selbstverständlich kann ich es auch dem hier ähnlich halten:



==> Die meisten Unternehmer sind verdorben und beuten Arbeitnehmer hemmungslos aus.
also eine genaue Prozentzahl habe ich nicht angegeben, könnte ich auch gar nicht, da ich die genauen Prozentzahlen nicht kenne.
Sanngetall
Beiträge: 399
Registriert: Sonntag 10. April 2011, 13:04
Wohnort: Hessen

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Sanngetall »

Atheist » Sa 29. Aug 2015, 17:46 hat geschrieben:
Freiheit und Fairness des Wettbewerbs werden durch den Staat gewährleistet ==> Ordoliberalismus.
Eben. Wenn der Staat aber einen "Ordnungsrahmen" setzt, kann nicht mehr von "freier" Marktwirtschaft die Rede sein. Also nutzt die BPB-Definition der theoretisch denkbaren "freien" Marktwirtschaft in der Praxis niemandem.

Viel wichtiger ist aber die Frage: Kümmern sich die weltweit agierenden Marktteilnehmer denn noch irgendwie um den "Ordnungsrahmen", den irgendeine regionale Regierung setzen zu können glaubt? Glaubt eigentlich noch eine regionale Regierung, der Wirtschaft Rahmen setzen zu können?
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern, dass er nicht tun muss, was er nicht will. Jean-Jacques Rousseau
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 18:51 hat geschrieben: Du machst hier zwei Denkfehler:

Erstens: Hier ist eine Theorie der freien Marktwirtschaft zitiert, die von voller "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" aller Menschen ausgeht. Die Realtität beweist aber, dass die Mehrzahl der Menschen keine bzw. nur eine sehr eingeschränkte Entscheidungs- und Handlungsfreiheit hat. Dieser Umstand stellt die ganze Theorie in Frage.

Zweitens: Hier wird die "freie" Marktwirtschaft beschrieben. Die gibt es aber (formal) nirgendwo. Schon gar nicht in Deutschland. In Deutschland gibt es die "soziale" Marktwirtschaft, in der die Legitimation persönlichen Gewinnstrebens eingeschränkt ist durch den Anspruch an alle Marktteilnehmer, zum Nutzen (mindestens nicht zum Schaden) der Allgemeinheit wirken zu müssen.


Zum Disput zwischen Occham und dem Kater:

Ihr versucht, Wohlstand absolut zu definieren. Das kann nicht funktionieren.

Nehmen wir zwei hypothetische Gesellschaften:

In Gesellschaft A haben die Individueen ein sehr niedriges Einkommen, sehr geringen Lebensstandard und einen erbärmlichen Standard (kein Strom, kein fließendes Wasser....). Diese Gesellschaft A produziert aber genügend Überschüsse, um alle Individuen zu ernähren und auch ihren "Rentnern" im Ruhestand ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.

In Gesellschaft B ist das Durchschnittseinkommen sehr hoch und es gibt technisch betrachtet einen Premium-Standard. Jeder Mensch könnte potenziell täglich Fleisch essen, in einem klimatisierten Haus wohnen, zwei Autos haben... etc. Nur gibt es in dieser Gesellschaft B eine gewisse Anzahl von Menschen, die mit einem Einkommen weit unter dem Durchschnitt existieren müssen. Rentner zum Beispiel. Die ziehen dann durch die Stadt und sammeln Pfandflaschen aus Mülleimern.

Welche Gesellschaft ist "wohlhabender"?
Am liebsten wäre mir eine Kombination aus beiden Gesellschaften.
Benutzeravatar
3x schwarzer Kater
Beiträge: 25892
Registriert: Montag 26. Mai 2014, 16:25
user title: Do legst di nieda
Wohnort: Schwaben

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von 3x schwarzer Kater »

Occham » Sa 29. Aug 2015, 18:57 hat geschrieben: also eine genaue Prozentzahl habe ich nicht angegeben, könnte ich auch gar nicht, da ich die genauen Prozentzahlen nicht kenne.

Die "meisten" bedeutet in der Regel mehr als die Hälfte, auch wenn man die genau Prozentzahl nicht angibt.
„Es wurde schon alles gesagt, nur noch nicht von jedem.“ (Karl Valentin)
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 18:51 hat geschrieben: Du machst hier zwei Denkfehler:

Erstens: Hier ist eine Theorie der freien Marktwirtschaft zitiert, die von voller "Entscheidungs- und Handlungsfreiheit" aller Menschen ausgeht. Die Realtität beweist aber, dass die Mehrzahl der Menschen keine bzw. nur eine sehr eingeschränkte Entscheidungs- und Handlungsfreiheit hat. Dieser Umstand stellt die ganze Theorie in Frage.
Interessante Behauptung, die den gesamten Staat, also sowohl das Zivilrecht als auch das Öffentliche und auch das Strafrecht in Frage stellt. Soweit ich weiß, konnte der freie Wille bisher aber nicht naturwissenschaftlich ausgeschlossen werden. Der Stand der Forschung konnte lediglich einen Zusammenhang zwischen unterbewussten neurologischen Prozessen und der bewusst getroffenen Entscheidung feststellen. Das schließt einen freien Willen jedoch nicht aus, sondern verlagert ihn allenfalls auf Gebiete, die noch nicht hinreichend genau beschrieben werden können. Solltest Du Dich aber auf die Entscheidungs- und Handlungsfreiheit im sozialen bzw. ethischen Sinne beziehen, dann sei nur so viel gesagt: Jeder geistig Gesunde hat Zeit seines Lebens die freie Wahl zwischen Leben und Tod. Wer sich für das Leben frei entscheidet, kann auch weitere freie Entscheidungen zur konkreten Ausgestaltung seines Lebens treffen.
Zweitens: Hier wird die "freie" Marktwirtschaft beschrieben. Die gibt es aber (formal) nirgendwo. Schon gar nicht in Deutschland. In Deutschland gibt es die "soziale" Marktwirtschaft, in der die Legitimation persönlichen Gewinnstrebens eingeschränkt ist durch den Anspruch an alle Marktteilnehmer, zum Nutzen (mindestens nicht zum Schaden) der Allgemeinheit wirken zu müssen.
Eher die ordoliberale, denn eine reine Ordnungspolitik ist kennzeichnend für eine freie Marktwirtschaft, so wie sie oben definiert wird. Übrigens finde ich die "soziale Marktwirtschaft" weder im Grundgesetz noch in den EU-Verträgen so buchstabengetreu stehen.
Zuletzt geändert von Atheist am Samstag 29. August 2015, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.
Occham

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Occham »

3x schwarzer Kater » Sa 29. Aug 2015, 19:13 hat geschrieben:

Die "meisten" bedeutet in der Regel mehr als die Hälfte, auch wenn man die genau Prozentzahl nicht angibt.
Nun, ich hab Erfahrung mit Täuschung die vom Arbeitgeber ausgeht, ich schaue zu wie der Arbeitgeber Leute nimmt, diesen er den Vater vorspielt, obwohl er übersieht das diese Leute ohne Vater aufgewachsen sind, ich bin da nicht sehr objektiv und ich muss zuschauen wie der Arbeitgeber Gruppendynamiken so aufstellt, um sie mit einer sinnbildlichen Bowlingkugeln alle Fünfe zu erwischen.

Ich bin da nicht sehr objektiv.
Atheist

Re: Systementwicklung wohin?

Beitrag von Atheist »

Sanngetall » Sa 29. Aug 2015, 18:58 hat geschrieben:
Eben. Wenn der Staat aber einen "Ordnungsrahmen" setzt, kann nicht mehr von "freier" Marktwirtschaft die Rede sein. Also nutzt die BPB-Definition der theoretisch denkbaren "freien" Marktwirtschaft in der Praxis niemandem.

Viel wichtiger ist aber die Frage: Kümmern sich die weltweit agierenden Marktteilnehmer denn noch irgendwie um den "Ordnungsrahmen", den irgendeine regionale Regierung setzen zu können glaubt? Glaubt eigentlich noch eine regionale Regierung, der Wirtschaft Rahmen setzen zu können?
auf den Ideen und Gedanken des klassischen Liberalismus beruhende Wirtschaftsordnung, die jedem Einzelnen volle Selbstverantwortung und wirtschaftliche Entscheidungs- und Handlungsfreiheit gewährt. Der Staat hat lediglich die Aufgabe, Schutz, Sicherheit und Eigentum der Bürger zu gewährleisten, ein Zahlungsmittel bereitzustellen sowie das Rechtssystem zu erhalten (»Nachtwächterstaat«). Der Staat enthält sich ansonsten der wirtschaftlichen Einflussnahme und überlässt die Steuerung der Wirtschaft alleine dem Markt, d.h. dem Gesetz von Angebot und Nachfrage. Kennzeichen der freien Marktwirtschaft sind z.B. Privateigentum an den Produktionsmitteln, freier Wettbewerb, freie Preisbildung, Gewerbefreiheit und Konsumfreiheit.
Die Gewährleistung des Eigentums sowie dessen Gestaltung sind bereits ordnungspolitische Eingriffe.
Antworten