Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Di 4. Aug 2015, 15:07 hat geschrieben: Ich erinnere mich da gerne an das Jahr 1992, wo wir doppelt soviele Flüchtlinge hatten, auch damals wollte der braune Gesinnungsmop den Untergang des Abendlandes vorhersehen und zähten Gewalt und Niedertracht. Asylunterkünfte mussten geschützt werden, besorgte Bürger stellten 24 Std. Mahnwachen vor den Unterkünften.
Also, ich bin mir da ziemlich sicher, dass bei entsprechenden Umfragewerten, bzw. tatsächlichen Wahltendenzen, auch innerhalb Deutschlands auf die Cameronlinie umgeschwenkt werden wird.
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relativ
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von relativ »

XT6000 » Di 4. Aug 2015, 14:09 hat geschrieben: Also, ich bin mir da ziemlich sicher, dass bei entsprechenden Umfragewerten, bzw. tatsächlichen Wahltendenzen, auch innerhalb Deutschlands auf die Cameronlinie umgeschwenkt werden wird.
Wenn es überhaupt erstmal einen gesamteuropäischen Kompromiss in dieser Frage geben wurde, wären wir ja schon ein Schritt weiter. So ein Murks wie bisher treib die Menschen nur in die Arme des braunen Gezocks.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Di 4. Aug 2015, 15:18 hat geschrieben: Wenn es überhaupt erstmal einen gesamteuropäischen Kompromiss in dieser Frage geben wurde, wären wir ja schon ein Schritt weiter. So ein Murks wie bisher treib die Menschen nur in die Arme des braunen Gezocks.
Vielleicht ist aber der einzig gangbare Königsweg die de facto Totalabschottung.
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Blickwinkel
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Blickwinkel »

XT6000 » Di 4. Aug 2015, 15:59 hat geschrieben: Vielleicht ist aber der einzig gangbare Königsweg die de facto Totalabschottung.
Nun, wenn die Zahlen weiter steigen, wird es irgendwann dazu kommen.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Beitrag von Piedro »

Blickwinkel » Di 4. Aug 2015, 12:18 hat geschrieben:
Man merkt an deiner gespielten Empörung, dass der getroffene Hund bellt. Du willst also auch nicht direkt helfen, das sollen andere machen und wenn die das nicht wollen, wie z.B. die Anwohner, sondern sich über die Zustände beschweren, dann sind es eben Ausländerhasser oder sonst was.

Diejenigen, die am lautesten kreischen, man müsse helfen, sind diejenigen, die am wenigsten machen und du bestätigst das.
Und du meinst wirklich du kannst mir ans Bein pissen, weil ich mein Zimmer nicht mit Flüchtlingen teile? Dann meine mal, Kollege. Selbst wenn ich das wollte, dürfte ich das nicht, wegen des Mietvertrags. Aber Hauptsache blöd abschwallen, gelle?

Hast du auch was zum Thema zu sagen oder war's das schon?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Di 4. Aug 2015, 13:18 hat geschrieben: Wieder so ein Statement aus dem Elfenbeinturm.

Warum sowas nicht die "Profis" bewerten lassen.
Ich hatte doch Wacken schon ein paarmal als Lösung vorgeschlagen, in deren Dixis scheissen bisher 'nur' Schwermetaller, schließlich haben die bereits die Infrastruktur für 100.000 bewegliche Unterbringung samt aller nöitgen Erfahrung der Logistik, Verwaltung und der sanitären Versorgung.

Und 100.000 Flüchtlinge auf einen Schlag wären von der Liste.
Du meinst also allen Ernstes, die Veranstalter dieses Festivals besässen die Dixieklos? Und sie sollten mal Flüchtlingslager veranstalten, weil die dazu befähigter sich als die Asylbehörden in Österreich?

Zur Kenntnis genommen. Sonst noch was?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Blickwinkel »

Piedro » Di 4. Aug 2015, 17:36 hat geschrieben:
Und du meinst wirklich du kannst mir ans Bein pissen, weil ich mein Zimmer nicht mit Flüchtlingen teile? Dann meine mal, Kollege. Selbst wenn ich das wollte, dürfte ich das nicht, wegen des Mietvertrags. Aber Hauptsache blöd abschwallen, gelle?
Also hast du die Problematik der Unterbringung nicht verstanden, dann solltest du dich nochmal informieren.
Hast du auch was zum Thema zu sagen oder war's das schon?
Ich habe genug zum Thema geschrieben, nur du möchtest das Thema nicht weiter treiben, weil sobald es um deinen Anteil geht, du scheinbar pampig wirst. Woran das wohl liegt...
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von epona »

Blickwinkel » Di 4. Aug 2015, 13:18 hat geschrieben:

Diejenigen, die am lautesten kreischen, man müsse helfen, sind diejenigen, die am wenigsten machen und du bestätigst das.
Wie hilfst du und wie kommst du zu dieser sonderbaren Erkenntnis?
Geht es darum all die Helfer abzuwerten, die im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten handeln?
Bettwäsche, Fahrräder und Kleidung spenden?
Geht es gegen die, die ehrenamtlich Deutschunterricht erteilen, Kuchen backen, Kinder betreuen oder helfen Formulare auszufüllen?
Was soll diese Abwertung?
Wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun würde statt ABSCHIEBUNG zu schreien, hätten wir mit diesen traumatisierten, hilfsbedürftigen Menschen kaum Probleme.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von epona »

Blickwinkel » Di 4. Aug 2015, 17:48 hat geschrieben:




Ich habe genug zum Thema geschrieben
Da stimme ich dir zu! :mad:
Zuletzt geändert von epona am Dienstag 4. August 2015, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Blickwinkel »

epona » Di 4. Aug 2015, 17:51 hat geschrieben:
Wie hilfst du und wie kommst du zu dieser sonderbaren Erkenntnis?
Weil das meine Erfahrung ist, wenn es um das Thema "Helfen" geht, vor allem mit Menschen, die gerne den Moralapostel spielen.
Geht es darum all die Helfer abzuwerten, die im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten handeln?
Bettwäsche, Fahrräder und Kleidung spenden?
Geht es gegen die, die ehrenamtlich Deutschunterricht erteilen, Kuchen backen, Kinder betreuen oder helfen Formulare auszufüllen?
Machst du denn das?
Was soll diese Abwertung?
Wo habe ich Helfer abgewertet?
Wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun würde statt ABSCHIEBUNG zu schreien, hätten wir mit diesen traumatisierten, hilfsbedürftigen Menschen kaum Probleme.
Also du verlangst, niemanden abzuschieben, willst aber gleichzeitig, dass der Staat sich um alle bestens kümmert?
Zuletzt geändert von Blickwinkel am Dienstag 4. August 2015, 18:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

Blickwinkel » Di 4. Aug 2015, 16:48 hat geschrieben:
Also hast du die Problematik der Unterbringung nicht verstanden, dann solltest du dich nochmal informieren.



Ich habe genug zum Thema geschrieben, nur du möchtest das Thema nicht weiter treiben, weil sobald es um deinen Anteil geht, du scheinbar pampig wirst. Woran das wohl liegt...

Ich war mit Sicherheit schon öfter in Traiskirchen und den Nachbarorten als du. Das eine. Das Geschwalle vonwegen Flüchtlinge in der eigenen Wohnung unter zu bringen um irgendwas vor dir oder sonstwem zu rechtfertgigen, im Zweifelsfall die eigene Moral, ist das Allerletzte. Wenn du meinst, das sowas zum Thema gehört, bitte. Wenn du meinst, so die moralische Integrität aller herabwürdigen zu dürfen, die keine Flüchtlinge in die eigene Wohnung holen, dann pflege diesen Wahn weiter. Ich nehme das nicht ernst und für mich gehört das auch nicht zum Thema. Und du mir erzählst was ich mit meinem Wohnraum machen muß, um mich zum Thema glaubhaft äußern zu dürfen, werde ich pampig. Wenn ich lese, das sei mein Anteil, regt sich meine Deppenallergie schon wieder.

By the way: das Thema hier ist die Situation in Österreich. Die Empfehlung, Deutsche in D-Land sollten Flüchtlinge aufnehmen, um die Situation zu lindern, wirst du wohl nicht wirklich ausgesprochen haben, oder? Du hast schon genug zum Thema geschrieben? Kann gut sein.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von epona »

Blickwinkel » Di 4. Aug 2015, 18:15 hat geschrieben:
Weil das meine Erfahrung ist, wenn es um das Thema "Helfen" geht, vor allem mit Menschen, die gerne den Moralapostel spielen.



Machst du denn das?



Wo habe ich Helfer abgewertet?



Also du verlangst, niemanden abzuschieben, willst aber gleichzeitig, dass der Staat sich um alle bestens kümmert?

Ja ich helfe

Deine Bezeichnung *Moralapostel* für Helfer klingt abwertend

Die Unterbringung der Hilfesuchenden ist sicher verbesserungswürdig, Asylanträge müssen gründlich geprüft werden, Zugang zum Arbeitsmarkt ermöglicht werden und auch Duldungen müssen weiterhin möglich sein.

Jedenfalls in Deutschland
Zuletzt geändert von epona am Mittwoch 5. August 2015, 07:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von schokoschendrezki »

XT6000 » Di 4. Aug 2015, 14:56 hat geschrieben: Vielleicht sind sie aber nur eine Stufe klüger und weiter, als die Deutschen, die leider versuchen mit ganz besonderer Überkorrektheit ein gewisses historisches Makel loszuwerden, welches in Südpolen steht.

Aber auch mit Überöffnung wird man weder die Armut der Welt und die Flüchtlingsgründe beseitigen, noch diesen historischen Makel loswerden.
In einem anderen Thread wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich "die Armut der Welt" im Großen und Ganzen in den letzten 20 Jahren halbiert hat. Völlig unabhängig von klassischen Hilfsprogrammen.

Aus einem deutschlandfunk-Kommentar anlässlich der jüngsten Afrika-Reise des amerikanischen Präsidenten:
Washington hat Afrika viel zu lange sträflich vernachlässigt. Gerade von einem Präsidenten mit afrikanischer Herkunft hatten die Afrikaner sich Besseres erhofft. Und das heißt nicht mehr Entwicklungshilfe.

Die USA haben verschlafen, dass der viel geschmähte Krisenkontinent mittlerweile ein bisschen mehr zu bieten hat als blutige Konflikte, Terror, Hunger und Krankheiten: eine junge, zunehmend gut ausgebildete Bevölkerung, gute Wachstumszahlen, eine langsam wachsende, kaufkräftige Mittelschicht. Kurz: gute Chancen auf gute Geschäfte. Die Afrikaner haben von Obama ein Signal erwartet, dass er das anerkennt. Und jetzt, relativ kurz vor dem Ende seiner zweiten Amtszeit, hat er das endlich getan. Das hat natürlich auf mit amerikanischen Eigeninteresse zu tun.
Weg von der Entwicklungshilfe

China hat die USA schon 2009, zu Beginn von Obamas Präsidentschaft, als größter Handelspartner mit dem Kontinent abgehängt. Die Chinesische Firmen verkaufen Konsumgüter in Afrika, sie bauen die dringend benötigte Infrastruktur, liefern die hochbegehrten billigen Smartphones - und verdienen prächtig daran. Die USA importieren aus Afrika vor allem eines: Erdöl, Erdöl und nochmals Erdöl. Sollte sich das nach dem Besuch des US-Präsidenten ändern, weg von der Entwicklungshilfe hin zu mehr Handel und Investitionen, wäre das ein gewaltiger Schritt nach vorne für die afrikanischen Länder.
(http://www.deutschlandfunk.de/obama-in- ... _id=326710)

Und bezogen auf diesen Thread hier: Die existenziellen Probleme, die Menschen aus Kriegsgebieten wie Syrien oder failed states wie Somalia nach Europa treiben sind eben nicht die Spitze eines Eisbergs der Armut sondern die Folge exzeptioneller Ereignisse und "totale Abschottung" - wie hier mehrfach gefordert - wäre für ein Land wie die Bundesrepublik in erster Linie ein Eigentor.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

schokoschendrezki » Mi 5. Aug 2015, 08:35 hat geschrieben:
In einem anderen Thread wurde bereits darauf hingewiesen, dass sich "die Armut der Welt" im Großen und Ganzen in den letzten 20 Jahren halbiert hat. Völlig unabhängig von klassischen Hilfsprogrammen.

Aus einem deutschlandfunk-Kommentar anlässlich der jüngsten Afrika-Reise des amerikanischen Präsidenten:


(http://www.deutschlandfunk.de/obama-in- ... _id=326710)

Und bezogen auf diesen Thread hier: Die existenziellen Probleme, die Menschen aus Kriegsgebieten wie Syrien oder failed states wie Somalia nach Europa treiben sind eben nicht die Spitze eines Eisbergs der Armut sondern die Folge exzeptioneller Ereignisse und "totale Abschottung" - wie hier mehrfach gefordert - wäre für ein Land wie die Bundesrepublik in erster Linie ein Eigentor.
Wieso sollte das ein Eigentor sein?

Da bin ich in der Tat wesentlich pessimistischer und sehe tatsächlich erst die Spitze eines Eisberges.
Im Abendland hat es immerhin einige Jahrhunderte gedauert und viele blutigste (Bürger-)Kriege mit Millionen von Opfern, bis man aus dem finsteren Mittelalter mit Voodooanbetung und Hexenglauben (ja, das Christentum ist in der Tat auch nur eine Sekte) halbwegs in der Aufklärung und der Neuzeit ankam. Dort unten hat die Abkehr vom Mittelalter gerade erst angefangen. Das wird vermutlich leider noch ein sehr langer, zäher und blutiger Prozess.

Was genau soll mich denn optimistisch stimmen?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Piedro » Di 4. Aug 2015, 17:38 hat geschrieben:
Du meinst also allen Ernstes, die Veranstalter dieses Festivals besässen die Dixieklos? Und sie sollten mal Flüchtlingslager veranstalten, weil die dazu befähigter sich als die Asylbehörden in Österreich?

Zur Kenntnis genommen. Sonst noch was?
Das Beispiel "Wacken" sollte nur sarkastisch die Absurdidät aufzeigen ernsthaft diskutieren zu wollen, Hunderttausende in Campinglagern mit ein paar angemieteten Dixiklos unterbringen zu wollen. Schöne heile naive Bauklötzchenwelt. In ein Internetforum schreibt sich sowas selbstverständlich mehr als leicht.

100.000 'Schwermetaller' sind in Wacken herzlichst willkommen, der Ort und die ganze Region sind ganz wild und begeistert darauf.
Ich möchte die Stimmungslage gar nicht erst kennen lernen, wenn es hieße, dass nun die restlichen 51 Wochen im Jahr dort 100.000 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, da die gesamte Infrastruktur und vor allem Erfahrung! mit solchen Massen umzugehen doch sowieso schon vorhanden sind ...
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von schokoschendrezki »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 09:33 hat geschrieben: Wieso sollte das ein Eigentor sein?
Weil die Bundesrepublik ein klassisches Exportland für Indsutriegüter und Importeur von Rohstoffen ist und es bei "Abschottung" die entsprechenden Märkte der Zukunft verschläft. China baut seine ohnehin führende Position in Afrika weiter aus und wird in den kommenden Jahren sage und schreibe 400 Milliarden Dollar in Afrika investieren. Glaubst Du wirklich ernsthaft, die tun das aus Nächstenliebe?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

schokoschendrezki » Mi 5. Aug 2015, 09:49 hat geschrieben:
Weil die Bundesrepublik ein klassisches Exportland für Indsutriegüter und Importeur von Rohstoffen ist und es bei "Abschottung" die entsprechenden Märkte der Zukunft verschläft. China baut seine ohnehin führende Position in Afrika weiter aus und wird in den kommenden Jahren sage und schreibe 400 Milliarden Dollar in Afrika investieren. Glaubst Du wirklich ernsthaft, die tun das aus Nächstenliebe?
und was genau hat das mit der Abschottung vor einer Völkerwanderung zu tun, der wir sowieso niemals quantitativ gewachsen sein können.

das Beispiel mit den Bettelkindern an den Pyramiden war doch eindeutig.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

epona » Di 4. Aug 2015, 17:51 hat geschrieben:
Wie hilfst du und wie kommst du zu dieser sonderbaren Erkenntnis?
Geht es darum all die Helfer abzuwerten, die im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten handeln?
Bettwäsche, Fahrräder und Kleidung spenden?
Geht es gegen die, die ehrenamtlich Deutschunterricht erteilen, Kuchen backen, Kinder betreuen oder helfen Formulare auszufüllen?
Was soll diese Abwertung?
Wenn jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas tun würde statt ABSCHIEBUNG zu schreien, hätten wir mit diesen traumatisierten, hilfsbedürftigen Menschen kaum Probleme.
Wieso Abschiebung?

Fängst du erst gar nicht an dem ersten Bettelkind an den Pyramiden etwas zu geben, fangen die anderen erst gar nicht an dich zu belästigen und du musst sie dann auch nicht mehr mit mehr oder weniger Nachdruck von dir wegschieben.

Die Büchse der Pandora öffnet man genau dann, wenn man die Tür nur einen Spalt breit aufmacht.
Man bekommt sie später im Sturm dann kaum mehr zu.
Piedro

Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 08:42 hat geschrieben: Das Beispiel "Wacken" sollte nur sarkastisch die Absurdidät aufzeigen ernsthaft diskutieren zu wollen, Hunderttausende in Campinglagern mit ein paar angemieteten Dixiklos unterbringen zu wollen. Schöne heile naive Bauklötzchenwelt. In ein Internetforum schreibt sich sowas selbstverständlich mehr als leicht.

100.000 'Schwermetaller' sind in Wacken herzlichst willkommen, der Ort und die ganze Region sind ganz wild und begeistert darauf.
Ich möchte die Stimmungslage gar nicht erst kennen lernen, wenn es hieße, dass nun die restlichen 51 Wochen im Jahr dort 100.000 Flüchtlinge untergebracht werden sollen, da die gesamte Infrastruktur und vor allem Erfahrung! mit solchen Massen umzugehen doch sowieso schon vorhanden sind ...
Dein "Beispiel" zeigt vor allem, was von deinem tendenziösen Gefasel zu halten ist.

Ein Ort mit weniger als 2000 Einwohnern soll 100.000, oft traumatisierte Menschen dauerhaft in einerr improvisierten Unterkunft aufnehmen, weil sie einmal im Jahr so viele Kunden eines professionell organisierten Festivals beherbergen und deshalb eh schon Erfahrung haben. Und dann willst du die Stimmungslage kennen lernen.

Sonst noch was? Vielleicht ausnahmsweise mal kein Stuß?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Piedro » Mi 5. Aug 2015, 11:59 hat geschrieben:
Dein "Beispiel" zeigt vor allem, was von deinem tendenziösen Gefasel zu halten ist.

Ein Ort mit weniger als 2000 Einwohnern soll 100.000, oft traumatisierte Menschen dauerhaft in einerr improvisierten Unterkunft aufnehmen, weil sie einmal im Jahr so viele Kunden eines professionell organisierten Festivals beherbergen und deshalb eh schon Erfahrung haben. Und dann willst du die Stimmungslage kennen lernen.

Sonst noch was? Vielleicht ausnahmsweise mal kein Stuß?
Sicher.
Viel glaubhafter sind die Forderungen nach Camps irgendwo im nirgendwo mit ein paar angemieteten Dixiklos, welches dann Leute organisieren sollen, die schon mit der Organisation einer Pfadfindergruppe völlig überfordert wären.

Internetforen sind halt geduldig.

Die Organisatoren von Wacken sind hundertmal fach- und sachkundiger, was glaubhafte Statements solcher Probleme betrifft, solche Menschenmassen zu organisieren, als irgendwelche Internetforennerds.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 08:54 hat geschrieben: und was genau hat das mit der Abschottung vor einer Völkerwanderung zu tun, der wir sowieso niemals quantitativ gewachsen sein können.

das Beispiel mit den Bettelkindern an den Pyramiden war doch eindeutig.
Ja, sehr verstörend, dieses Beispiel. Und? Deshalb müssen wir dir jetzt glauben, daß unser Kontinent von millionen Moslems und unnötigen Schwarzen überrollt wird, die Glaubenskriege führen und nur schmarotzen wollen? Nein, müssen wir nicht. Dafür steht es dir frei, mal etwas mit Substanz zur Diskussion beizutragen, etwas, wo es eine seriöse Quelle zu gibt, einfach mal dein Dauergeraunze mit Fakten garnieren und die Diskussion auf dem Boden unserer Grundordnung zu führen oder wenigstens zu bekennen, wie unsre Grundordnung geändert werden müßte, damit deine Vorstellungen von Abwehrmaßnahmen vor dem Zeitalter der Barbarei umgesetz werden können.
Piedro

Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 10:54 hat geschrieben: Wieso Abschiebung?

Fängst du erst gar nicht an dem ersten Bettelkind an den Pyramiden etwas zu geben, fangen die anderen erst gar nicht an dich zu belästigen und du musst sie dann auch nicht mehr mit mehr oder weniger Nachdruck von dir wegschieben.

Die Büchse der Pandora öffnet man genau dann, wenn man die Tür nur einen Spalt breit aufmacht.
Man bekommt sie später im Sturm dann kaum mehr zu.

Aha. Wenn wir gar nicht erst Grundrechte für Bettelkinder gewähren, werden wir von denen auch nicht belästigt. Sehr erhellend.

Sonst noch was?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Piedro » Mi 5. Aug 2015, 12:07 hat geschrieben:
Ja, sehr verstörend, dieses Beispiel. Und? Deshalb müssen wir dir jetzt glauben, daß unser Kontinent von millionen Moslems und unnötigen Schwarzen überrollt wird, die Glaubenskriege führen und nur schmarotzen wollen? Nein, müssen wir nicht. Dafür steht es dir frei, mal etwas mit Substanz zur Diskussion beizutragen, etwas, wo es eine seriöse Quelle zu gibt, einfach mal dein Dauergeraunze mit Fakten garnieren und die Diskussion auf dem Boden unserer Grundordnung zu führen oder wenigstens zu bekennen, wie unsre Grundordnung geändert werden müßte, damit deine Vorstellungen von Abwehrmaßnahmen vor dem Zeitalter der Barbarei umgesetz werden können.
Es gibt nichts beizutragen, denn es wird so kommen, wie es kommen wird.

Bis dahin kann man sich lediglich versuchen sich individuell zu organisieren.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Piedro » Mi 5. Aug 2015, 12:08 hat geschrieben:

Aha. Wenn wir gar nicht erst Grundrechte für Bettelkinder gewähren, werden wir von denen auch nicht belästigt. Sehr erhellend.

Sonst noch was?
Leute, die überhaupt noch nie dort waren, sind selbstverständlich immer die Sachkundigsten.
Irgendwie typisch soziale Medien halt.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 11:11 hat geschrieben: Es gibt nichts beizutragen, denn es wird so kommen, wie es kommen wird.

Bis dahin kann man sich lediglich versuchen sich individuell zu organisieren.
Dann ist dir ja hoch anzurechnen, daß du dir die Zeit nimmst ins mit der "Wahrheit" zu beglücken und uns mitzuteilen, was "die Bevölkerung" will. Es ist auch gut zu wissen, daß wir unsere sicheren Häfen vor einem Zeitalter der Barbarei abschotten müssen, das bald über die Welt herein bricht. So eine Information kann wirklich hilfreich sein. Vor allem, wenn man sich ganz dringend "individuell organisieren" muß.

Viel Spaß dabei und lass dich nicht erwischen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von relativ »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 10:54 hat geschrieben: Wieso Abschiebung?

Fängst du erst gar nicht an dem ersten Bettelkind an den Pyramiden etwas zu geben, fangen die anderen erst gar nicht an dich zu belästigen und du musst sie dann auch nicht mehr mit mehr oder weniger Nachdruck von dir wegschieben.

Die Büchse der Pandora öffnet man genau dann, wenn man die Tür nur einen Spalt breit aufmacht.
Man bekommt sie später im Sturm dann kaum mehr zu.
Gehst du immer noch mit diesem simplen wie schwachsinnigen Beispiel hausieren und versuchst uns damit die Welt zu erklären?
Zuletzt geändert von relativ am Mittwoch 5. August 2015, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 11:12 hat geschrieben: Leute, die überhaupt noch nie dort waren, sind selbstverständlich immer die Sachkundigsten.
Irgendwie typisch soziale Medien halt.
Tja, das schwere Los des Mahners, gelle? Keiner versteht ihn. Man muß es selbst erlebt haben. Man muß es kennen, sonst kann man sich das nicht vorstellen. Sagt jemand in einem Thread über Österreich, der vermutlich noch nicht mal in Wien war, mit Sicherheit nie in Traiskirchen, der seine teutonischen Weisheiten und Prognosen gleich für das ganze Abendland erstellt und den Wackenern die Organisation der österreichischen Erstaufnahme zutraut (mehrfach).

Was sicht so alles in sozialen Medien rumtreibt, gelle? Sogar Leute, die noch nicht vor ägyptischen Bettelkindern fliehen mußten und deshalb nicht verstehen, daß wir uns ganz unbedingt sofort abschotten müßen.

Sonst noch was?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

relativ » Mi 5. Aug 2015, 11:19 hat geschrieben: Gehst du immer noch mit diesem simplen wie schwachsinnigen Beispiel hausieren und versuchst uns damit die Welt zu erklären?
Für Traumata muß man Verständnis haben. Dabei hat doch wohl jeder Abendländler seinen Indiana Jones gesehen und müßte sich auskennen. ;)
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Mi 5. Aug 2015, 12:19 hat geschrieben: Gehst du immer noch mit diesem simplen wie schwachsinnigen Beispiel hausieren und versuchst uns damit die Welt zu erklären?
Sagt selbstverständlich der/diejenige, der/die noch nie selbst dort war.
Naja, typisch soziale Medien halt.

Hier spielt sich auch jeder kleine Nerd zum Organisator eines 100.000 Menschencamps mit ein paar Dixiklos auf.
Schöne kleine Bauklötzchenwelt halt :rolleyes:
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Piedro » Mi 5. Aug 2015, 12:21 hat geschrieben:
Tja, das schwere Los des Mahners, gelle? Keiner versteht ihn. Man muß es selbst erlebt haben. Man muß es kennen, sonst kann man sich das nicht vorstellen. Sagt jemand in einem Thread über Österreich, der vermutlich noch nicht mal in Wien war, mit Sicherheit nie in Traiskirchen, der seine teutonischen Weisheiten und Prognosen gleich für das ganze Abendland erstellt und den Wackenern die Organisation der österreichischen Erstaufnahme zutraut (mehrfach).

Was sicht so alles in sozialen Medien rumtreibt, gelle? Sogar Leute, die noch nicht vor ägyptischen Bettelkindern fliehen mußten und deshalb nicht verstehen, daß wir uns ganz unbedingt sofort abschotten müßen.

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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von relativ »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 11:26 hat geschrieben: Sagt selbstverständlich der/diejenige, der/die noch nie selbst dort war.
Naja, typisch soziale Medien halt.

Hier spielt sich auch jeder kleine Nerd zum Organisator eines 100.000 Menschencamps mit ein paar Dixiklos auf.
Schöne kleine Bauklötzchenwelt halt :rolleyes:
Es geht nicht darum ob man dort gewesen ist. Er reicht zu erkennen, daß deine Argumentationskette die eines Klötzchen Aufbauschülers ist.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Mi 5. Aug 2015, 12:32 hat geschrieben: Es geht nicht darum ob man dort gewesen ist. Er reicht zu erkennen, daß deine Argumentationskette die eines Klötzchen Aufbauschülers ist.
Die, die selbst dort waren, sagen seltsamerweise abends im Hotel sehr häufig was ganz anderes, als am Morgen, bevor sie losgingen.
Weiß man aber nur dann, wenn man selbst ab und zu in Kairo weilt.
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Beitrag von relativ »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 11:35 hat geschrieben: Die, die selbst dort waren, sagen seltsamerweise abends im Hotel sehr häufig was ganz anderes, als am Morgen, bevor sie losgingen.
Weiß man aber nur dann, wenn man selbst ab und zu in Kairo weilt.
Lass mal deine Repeattaste los und erzähl mir was neues.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Mi 5. Aug 2015, 12:52 hat geschrieben: Lass mal deine Repeattaste los und erzähl mir was neues.
dazu müsste der neue Forenpudding mal sein eigenes Gai verlassen haben
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Tom Bombadil
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Tom Bombadil »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 12:26 hat geschrieben:Hier spielt sich auch jeder kleine Nerd zum Organisator eines 100.000 Menschencamps mit ein paar Dixiklos auf.
Wer hat das getan? In Traiskirchen gibt es kein 100.000 Menschencamp, aber offensichtlich ein Problem mit Toiletten und sanitären Anlagen. Oder meinst du, die Flüchtlinge scheißen aus Boshaftigkeit bzw. weil sie es vor lauter Hinterwäldlertum nicht anders kennen, bei den Nachbarn in die Gärten?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Tom Bombadil » Mi 5. Aug 2015, 13:01 hat geschrieben: Wer hat das getan? In Traiskirchen gibt es kein 100.000 Menschencamp, aber offensichtlich ein Problem mit Toiletten und sanitären Anlagen. Oder meinst du, die Flüchtlinge scheißen aus Boshaftigkeit bzw. weil sie es vor lauter Hinterwäldlertum nicht anders kennen, bei den Nachbarn in die Gärten?
vielleicht gab es dort halt auch ein paar Schlaumeier, wie hier im Forum:
"ist doch alles kein Problem, ein paar Dixis aufstellen und gut ists"

so schön einfach schreibt sich die Welt eben aus einem sozialen Medium heraus.
Nur dumm, wenn einen die Realität draußen dann irgendwann mal einholt.

Mein größtes Event als Organisator waren einmal 5.000
Nein, nicht einmal 1.000 Flüchlinge möchte ich persönlich organisieren mögen.
Das ist vermutlich der undankbarste Job der Welt.

Wie kann man da so locker aus dem Ärmel behaupten, dass Camps mit 100.000 doch gar kein Problem wären?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki » Mi 5. Aug 2015, 09:49 hat geschrieben: Weil die Bundesrepublik ein klassisches Exportland für Industriegüter und Importeur von Rohstoffen ist und es bei "Abschottung" die entsprechenden Märkte der Zukunft verschläft. China baut seine ohnehin führende Position in Afrika weiter aus und wird in den kommenden Jahren sage und schreibe 400 Milliarden Dollar in Afrika investieren. Glaubst Du wirklich ernsthaft, die tun das aus Nächstenliebe?
XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 09:54 hat geschrieben:und was genau hat das mit der Abschottung vor einer Völkerwanderung zu tun, der wir sowieso niemals quantitativ gewachsen sein können.
das Beispiel mit den Bettelkindern an den Pyramiden war doch eindeutig.
Kein Land kann sich auf Dauer sowohl den Herausforderungen der Globalisierung stellen als auch gleichzeitig selbst nach außen abschotten. Die Erinnerung an die DDR-Gesellschaft und ihre Selbstisolation ist da leider schon zu sehr verblasst.

Mal davon abgesehen, dass es keinerlei "Völkerwanderung" gibt und auch nicht geben wird. Selbst während der Balkankriege konnte in Europa auch nicht im Entferntesten von "Völkerwanderung" die Rede sein. Und auch Armut ist ein mittlerweile globalisiertes Problem. Während der Welthungerindex seit 1990 um 39 Prozent gesunken ist nimmt gleichzeitig die Polarisierung von Arm und Reich innerhalb der einzelnen Staaten auch im vermeintlich wohlhabenden Norden und Westen, vor allem aber in den Staaten zu, die die extreme Armut bereits abgeschaftt haben (wie China oder auch Angiola). Das Weltbild von den Pyramiden-Touristen und den ägyptischen Bettelkindern ist eben genau das simple Weltbild eines Pauschaltouristen ohne Differenzierungsvermögen und ohne die Fähigkeit und/oder den Willen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Tom Bombadil »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 13:07 hat geschrieben:vielleicht gab es dort halt auch ein paar Schlaumeier, wie hier im Forum:
"ist doch alles kein Problem, ein paar Dixis aufstellen und gut ists"
Gab es die hier? Warum windest du dich so, zitiere es doch und dann Butter bei die Fische.
Das ist vermutlich der undankbarste Job der Welt.
Wahrscheinlich, aber selbst 5 Dixie-Klos würden die Situation zumindest ein bisschen besser machen. Aber wahrscheinlich scheitert es an irgendwelchen bürokratischen Hürden oder keiner will es bezahlen.
Wie kann man da so locker aus dem Ärmel behaupten, dass Camps mit 100.000 doch gar kein Problem wären?
Wer hat es denn jetzt behauptet?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

schokoschendrezki » Mi 5. Aug 2015, 13:12 hat geschrieben:

Kein Land kann sich auf Dauer sowohl den Herausforderungen der Globalisierung stellen als auch gleichzeitig selbst nach außen abschotten. Die Erinnerung an die DDR-Gesellschaft und ihre Selbstisolation ist da leider schon zu sehr verblasst.

Mal davon abgesehen, dass es keinerlei "Völkerwanderung" gibt und auch nicht geben wird. Selbst während der Balkankriege konnte in Europa auch nicht im Entferntesten von "Völkerwanderung" die Rede sein. Und auch Armut ist ein mittlerweile globalisiertes Problem. Während der Welthungerindex seit 1990 um 39 Prozent gesunken ist nimmt gleichzeitig die Polarisierung von Arm und Reich innerhalb der einzelnen Staaten auch im vermeintlich wohlhabenden Norden und Westen, vor allem aber in den Staaten zu, die die extreme Armut bereits abgeschaftt haben (wie China oder auch Angiola). Das Weltbild von den Pyramiden-Touristen und den ägyptischen Bettelkindern ist eben genau das simple Weltbild eines Pauschaltouristen ohne Differenzierungsvermögen und ohne die Fähigkeit und/oder den Willen, komplexe Zusammenhänge zu verstehen.
Was für einen komplexen Zusammenhang gilt es denn zu verstehen?

1500 Millionen potentielle Flüchtlinge suchen gerade erst die Koffer.
Ob sie ihn je packen werden und tatsächlich aufbrechen werden, hängt maßgeblich von der heutigen Anreizpolitik von USA/EU/AUS ab. *

Wie mit den Bettelkindern an den Pyramiden.

edit:
* übrigens, das nennt man Kausalität
Zuletzt geändert von XT6000 am Mittwoch 5. August 2015, 13:20, insgesamt 1-mal geändert.
Piedro

Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Piedro »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 11:03 hat geschrieben: Sicher.
Viel glaubhafter sind die Forderungen nach Camps irgendwo im nirgendwo mit ein paar angemieteten Dixiklos, welches dann Leute organisieren sollen, die schon mit der Organisation einer Pfadfindergruppe völlig überfordert wären.

Internetforen sind halt geduldig.

Die Organisatoren von Wacken sind hundertmal fach- und sachkundiger, was glaubhafte Statements solcher Probleme betrifft, solche Menschenmassen zu organisieren, als irgendwelche Internetforennerds.
Die Oganisatoren von Traiskirchen sind die Republik Österreich und das Land Niederösterreich. Und aktuell fehlt es sogar an Decken für die auf dem Rasen schlafenden. Aktuell fehlt es auch an sanitären Einrichtungen. Ob ein Mensch meint, die Organisatoren von Wacken hätten dieses Problem besser im Griff als die österreichische Politik muß nicht wirklich breit getreten werden, gelle?

Es gibt auch keine Forderung nach Camps, vielmehr sind die Camps eine Notlösung, die auf Planungsfehler beruhen. Aber Traiskirchen ist kein Camp. Traiskirchen ist seit Jahrzehnten die Erstaufnahmeeinrichtung der Republik. Es war nie vorgesehen, dort Zelte aufzustellen, und das hat auch keiner gefordert. Es war auch nie vorgesehen, daß Menschen da unter freiem Himmel ohne Decke schlafen müssen, auch das hat keiner gefordert.

Sonst noch was?
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 5. August 2015, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Piedro » Mi 5. Aug 2015, 14:56 hat geschrieben:
Die Oganisatoren von Traiskirchen sind die Republik Österreich und das Land Niederösterreich. Und aktuell fehlt es sogar an Decken für die auf dem Rasen schlafenden. Aktuell fehlt es auch an sanitären Einrichtungen. Ob ein Piefke meint, die Organisatoren von Wacken hätten dieses Problem besser im Griff als die österreichische Politik muß nicht wirklich breit getreten werden, gelle?

Es gibt auch keine Forderung nach Camps, vielmehr sind die Camps eine Notlösung, die auf Planungsfehler beruhen. Aber Traiskirchen ist kein Camp. Traiskirchen ist seit Jahrzehnten die Erstaufnahmeeinrichtung der Republik. Es war nie vorgesehen, dort Zelte aufzustellen, und das hat auch keiner gefordert. Es war auch nie vorgesehen, daß Menschen da unter freiem Himmel ohne Decke schlafen müssen, auch das hat keiner gefordert.

Sonst noch was?
seit wann können juristische Körperschaften etwas organisieren?
Da gehören immer noch ausschließlich natürliche Körperschaften und Personen dazu, selbst wenn sie das im Namen von staatlichen Körperschaften tun.
Und solch ein Organisationstalent schüttelt man höchstens in oberschlauen Internetforen mit links aus dem Ärmel.
In natura braucht man dafür neben Talent, Willenskraft und äußerster Zähigkeit auch noch ein ordentliches Stück Erfahrung.

Entschuldigung, dass ich da Organisatoren, die in Realität bewiesen haben, wie sie ein Camp von 100.000 Menschen vorbildhaft organisieren können, tausendmal mehr glaube, als einem Nerd mit Froschbild, der außer schlauen Behauptungen kaum etwas konkretes zu bieten hat.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von relativ »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 14:08 hat geschrieben: seit wann können juristische Körperschaften etwas organisieren?
Da gehören immer noch ausschließlich natürliche Körperschaften und Personen dazu, selbst wenn sie das im Namen von staatlichen Körperschaften tun.
Und solch ein Organisationstalent schüttelt man höchstens in oberschlauen Internetforen mit links aus dem Ärmel.
In natura braucht man dafür neben Talent, Willenskraft und äußerster Zähigkeit auch noch ein ordentliches Stück Erfahrung.

Entschuldigung, dass ich da Organisatoren, die in Realität bewiesen haben, wie sie ein Camp von 100.000 Menschen vorbildhaft organisieren können, tausendmal mehr glaube, als einem Nerd mit Froschbild, der außer schlauen Behauptungen kaum etwas konkretes zu bieten hat.
Du glaubst es macht keinen Unterschied, ein paar Tage Event von feierwütigen Teenagern zu organisieren, oder ein komplettes Flüchtlingscamp mit mehr oder weniger traumatisierten und dort Fremden Menschen. [Du hast keine Ahnung, wovon du redest.] Aber ich denke mal die Dixi Klos aufstellen, werden die organisatorisch noch stemmen können, deine Wacken Brüder.
Zuletzt geändert von Watchful_Eye am Mittwoch 5. August 2015, 16:02, insgesamt 1-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Mi 5. Aug 2015, 15:15 hat geschrieben: Du glaubst es macht keinen Unterschied, ein paar Tage Event von feierwütigen Teenagern zu organisieren, oder ein komplettes Flüchtlingscamp mit mehr oder weniger traumatisierten und dort Fremden Menschen.
Dein Dachschaden scheint größer zu sein als angenommen. Aber ich denke mal die Dixi Klos aufstellen, werden die organisatorisch noch stemmen können, deine Wacken Brüder.
Deine Schlausprecher werden ja nicht einmal mit ein paar Tausend fertig, wie man ganz offensichtlich sieht, und da wollen sie großspurig 100.000 mal ganz locker durchorganisieren.

Ja, ja, moderne soziale Medien öffnen eben auch dem Nerd, Stubenhocker und Möchtegern die Tür zur Welt :)
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relativ
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von relativ »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 14:19 hat geschrieben: Deine Schlausprecher werden ja nicht einmal mit ein paar Tausend fertig, wie man ganz offensichtlich sieht, und da wollen sie großspurig 100.000 mal ganz locker durchorganisieren.

Ja, ja, moderne soziale Medien öffnen eben auch dem Nerd, Stubenhocker und Möchtegern die Tür zur Welt :)
Wieso meine?
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

relativ » Mi 5. Aug 2015, 15:39 hat geschrieben: Wieso meine?
Entschuldigung, du ergreifst Partei natürlich.
Was Nerds halt so tun, denn konkret abliefern tun sie ja nichts, außer Sprechblasen.

Sicher kann man Wacken nicht 100% mit Flüchtlingscamps vergleichen, hat auch niemand getan, aber starke Parallelen gibt es trotzdem, was die Anforderungen an die Organisation von 100.000 Menschen betrifft und einen hohen Erfahrungsschatz, auf den man zurückgreifen kann.

Ich glaube kaum, dass die sich das von ein paar Nerds und Schlausprechern aus den eigenen vier Wänden madig reden lassen müssen.
Die beweisen in Realität, wie es geht, und nicht mit neunmalklugen Internetsprüchen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Teeernte »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 15:08 hat geschrieben: seit wann können juristische Körperschaften etwas organisieren?
Da gehören immer noch ausschließlich natürliche Körperschaften und Personen dazu, selbst wenn sie das im Namen von staatlichen Körperschaften tun.
Und solch ein Organisationstalent schüttelt man höchstens in oberschlauen Internetforen mit links aus dem Ärmel.
In natura braucht man dafür neben Talent, Willenskraft und äußerster Zähigkeit auch noch ein ordentliches Stück Erfahrung.

Entschuldigung, dass ich da Organisatoren, die in Realität bewiesen haben, wie sie ein Camp von 100.000 Menschen vorbildhaft organisieren können, tausendmal mehr glaube, als einem Nerd mit Froschbild, der außer schlauen Behauptungen kaum etwas konkretes zu bieten hat.
Jeder Landkreis hat einen Plan B - für HAvarien und Katastrophen zu haben....

Es ist schliesslich nicht schwer - selbst 1000 Schlafdecken zu kaufen - oder Teppich den Quadratmeter für 5 Eu zu kaufen..

Schwieriger ist da - das Budget locker zu machen. Da ist das Land eindeutig - Der INNENMINISTER dafür ZUSTÄNDIG !

>>>Ist der eine (Export) NULL in Nadelstreifen - dauert das.

Ja - man schaue nach Hamburg - da geht das. (Holprig - aber es ist ein Beispiel.)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von XT6000 »

Teeernte » Mi 5. Aug 2015, 16:00 hat geschrieben:
Jeder Landkreis hat einen Plan B - für HAvarien und Katastrophen zu haben....

Es ist schliesslich nicht schwer - selbst 1000 Schlafdecken zu kaufen - oder Teppich den Quadratmeter für 5 Eu zu kaufen..

Schwieriger ist da - das Budget locker zu machen. Da ist das Land eindeutig - Der INNENMINISTER dafür ZUSTÄNDIG !

>>>Ist der eine (Export) NULL in Nadelstreifen - dauert das.

Ja - man schaue nach Hamburg - da geht das. (Holprig - aber es ist ein Beispiel.)
Wenn man sich schon mit diesen 4.500 so schwer tut, was erst, wenn die anvisierten 100.000enden kommen sollen?
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Teeernte »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 16:08 hat geschrieben: Wenn man sich schon mit diesen 4.500 so schwer tut, was erst, wenn die anvisierten 100.000enden kommen sollen?
Wenn man erstmal den Vordruck verteilt hat - mit der Ausfüllhilfe - dann geht das auch in den oberen Etagen.

Dann wertet man das GANZE als Katastrophe - (hier wird es etwas Brenzlig - wenn man Geld von der Bundesmutti will - muss man im GEGENZUG den Kniefall machen - sagen dass man die LAge NICHT im Griff hat.....- da tun sich manche noch schwer ) - aber dann gehts. >> Knoff Hoff - für Oberamtsräte und Ministerchargen.
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von Keoma »

Ein interessantes Interview mit einem ehemaligen Innenminister (wenn's jemanden interessiert):

http://derstandard.at/2000020303961/Ex- ... ettantisch
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
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Re: Flüchtling in Österreich; die Lage eskaliert

Beitrag von schokoschendrezki »

XT6000 » Mi 5. Aug 2015, 13:18 hat geschrieben: Was für einen komplexen Zusammenhang gilt es denn zu verstehen?

1500 Millionen potentielle Flüchtlinge suchen gerade erst die Koffer.
Ob sie ihn je packen werden und tatsächlich aufbrechen werden, hängt maßgeblich von der heutigen Anreizpolitik von USA/EU/AUS ab. *

Wie mit den Bettelkindern an den Pyramiden.

edit:
* übrigens, das nennt man Kausalität
1,5 Milliarden Flüchtlinge sind nichts als naiv hochgerechnete Statistiken bzw. bewusst herbeigeredete Schreckensvisionen. Die Flüchtlinge, um die es auch in Österreich geht, flüchten im wesentlichen vor den Kriegen im Nahen Osten, aus failed states wie Somalia oder auch vor ethnischer Repression wie Roma in den Balkanstaaten. Und nochmal: Die Tatsache, dass China Hunderte von Milliarden in die Infrastruktur Afrikas investiert bzw. noch investieren wird, ist für die zukünftige Entwicklung des Kontinents bei weitem relevanter als die individuelle Perspektive der Menschen in Afrika auf eine Flucht nach Europa oder woandershin. Das gilt auch für deine ägyptischen Bettelkinder. Auch wenn denen das vielleicht nicht bewusst ist. Wie hättest Du 1980 mit Blick auf China als einem der ärmsten und gleichzeitig bevölkerungsreichsten Staaten der Welt die globale Entwicklung der nächsten 35 Jahre wohl beurteilt? Dass das Land 2015 Währungsreserven in Höhe von sage und schreibe 3,8 Billionen Dollar hütet? Wohl kaum! Und deshalb ist auch die gerade aktuell von der UNO herausgegebene Zielperspektive, bis 2030 die Armut auf der Welt komplett beseitigen zu wollen keineswegs aussichtslos.

Zurecht beklagen fortschrittlich gesinnte Menschen in Dänemark, Ungarn oder Australien, dass die in diesen Ländern verfolgte Regierungspolitik der offensiven Flüchtlingsabschreckung dem Ruf dieser Länder mehr schadet als es hilft, reale Probleme mit Flüchtlingen zu verhindern.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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