Private Unterbringung von Flüchtlingen

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Flüchtlingsunterbringung

Ich teile meinen Lebensraum mit Flüchtlingen
1
3%
Ich stelle Immobilien für die Flüchtlingsunterbringung zu Verfügung
0
Keine Stimmen
Ich wäre bereit, Flüchtlinge in meiner Wohnsituation unterzubringen
2
5%
Ich wäre bereit, Immobilien zur Flüchtlingsunterbringung bereit zu stellen.
1
3%
Ich könnte meinen Lebensraum nicht für Flüchtlinge zur Verfügung stellen, engagiere mich aber
3
8%
Ich wäre bereit, mich zu engagieren
4
10%
Ich möchte/werde weder Wohnraum noch Engagement für die Flüchtlinge zu Verfügung stellen.
29
73%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 40
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Katenberg
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Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Katenberg »

Servus beisammen,

Innerhalb der Diskussionen zum Flüchtlingsthema gab es vermehrt den häufig attackierten Vorschlag Flüchtlinge auf mehr oder weniger freiwilliger Basis in Privatwohnungen aufzunehmen. Absoluten Respekt für die Leute, die sich aus freien Stücken auf so etwas einlassen würde - das so nebenbei. Nunmehr aber die Frage: Wie sieht es bei den Usern des pf.eu aus? Wärt ihr bereit, privaten Lebensraum mit Flüchtlingen aus Syrien, Irak, etc zu teilen?

Selbstverständlich wird das von weit mehr Faktoren beeinflusst, als eine Umfrage erfassen kann. Dazu gehören neben der eigener Privatsphäre auch die Sprachbarriere, mangelnde Ressourcen etc.
There was blood upon t risers
there were brains upon t chute
Intestines were a-dangling from his paratroopers suit
He was a mess, they picked him up
and poured him from his boots
And he ain't gonna jump no more
palulu
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von palulu »

Nur, wenn ich es von der Steuer absetzen kann.
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John Galt
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von John Galt »

Höchstens im Garten.
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Cobra9
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

Die Wohnung wo ich wohne würde das nicht längerfristig ermöglichen da eine Couch alleine verfügbar ist für Gäste. Einsatz in sozialer Form erfolgt schon für die Tafel Stuttgart welche ja allen Menschen mit Problemen weiterhilft. Ich warne auch davor das einige soziale Unverständlichkeiten entstehen. Kleines Beispiel das ich so aus dem Alltag mitbekomme. ALG 2 Bezieher mit deren Antrag ein Problem besteht werden Leistungen verweigert, für ALG2 Bezieher gibt es schon Jahre keinen wirklichen Wohnunraum und nun entsteht bei vielen der Eindruck sie werden zur Seite gelegt aber Asylbewerber bevorzugt behandelt. Da sehe ich eine gewisse Problematik entstehen.
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mittwoch 22. Oktober 2014, 06:32, insgesamt 1-mal geändert.
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John Galt
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von John Galt »

Cobra9 » Mi 22. Okt 2014, 05:29 hat geschrieben:Die Wohnung wo ich wohne würde das nicht längerfristig ermöglichen da eine Couch alleine verfügbar ist für Gäste. Einsatz in sozialer Form erfolgt schon für die Tafel Stuttgart welche ja allen Menschen mit Problemen weiterhilft.
Wie genau sieht das aus, wenn man fragen darf?
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Cobra9
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

John Galt » Mi 22. Okt 2014, 06:30 hat geschrieben:
Wie genau sieht das aus, wenn man fragen darf?
Geldspende und ich stelle mich als Ehrenämtler zur Verfügung. Im Prinzip ist meine Hilfe zum größten Teil das ich die Spender abfahren um Waren abzuhole oder bei größeren Ladungen mal einen kleinen LKW fahre der mit dem alten 3er noch erlaubt ist. Dann sortieren, einräumen und manchmal Warenausgabe. Essensausgabe usw. kann ich nicht mitmachen da meine Arbeitszeiten kollidieren unter der Woche was meistens heisst ich kann nur Abends oder Wochende einige Stunden.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von pikant »

Katenberg » Mi 22. Okt 2014, 00:44 hat geschrieben:Servus beisammen,

Innerhalb der Diskussionen zum Flüchtlingsthema gab es vermehrt den häufig attackierten Vorschlag Flüchtlinge auf mehr oder weniger freiwilliger Basis in Privatwohnungen aufzunehmen. Absoluten Respekt für die Leute, die sich aus freien Stücken auf so etwas einlassen würde - das so nebenbei. Nunmehr aber die Frage: Wie sieht es bei den Usern des pf.eu aus? Wärt ihr bereit, privaten Lebensraum mit Flüchtlingen aus Syrien, Irak, etc zu teilen?

Selbstverständlich wird das von weit mehr Faktoren beeinflusst, als eine Umfrage erfassen kann. Dazu gehören neben der eigener Privatsphäre auch die Sprachbarriere, mangelnde Ressourcen etc.

das kaschiert doch nur das Versagen der Politik fuer Fluechtlinge nicht ausreichend Wohnraum zur Verfuegung zu stellen.
ich halte von solchen Vorschlaegen nichts und bin auch ein strikter Gegner Ferienwohnungen per Gesetz, wenn sie nicht bewohnt werden, fuer Fluechtlinge bereitzustellen.

der Staat muss dafuer sorgen, dass die Fluchtlingen menschenwuerdig unterkommen und man darf Fluechtlinge nicht in die Haende von Privaten geben wo man dann zudem noch Fluechtlinge erster und zweiter Klasse schafft und man keine Kontrolle mehr darueber hat, wie die Fluechtlinge behandelt werden.

ich bin dafuer, fuer eine Uebergangszeit, wie es in BAWUE und auch in Branenburg gehandhabt wird, Fluechtlinge in Gewerbegebiete unterzubringen, wenn die Kommune keine andere Moeglichkeit auf die Schnelle hat.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von jack000 »

Derzeit habe ich keinerlei Wohnraum, den ich überhaupt zur Verfügung stellen könnte.
Aber angenommen es wäre so, könnte ich mir das (zumindest temporär) durchaus vorstellen Flüchtlingen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen.

Es wäre dann aber auch kein reines zur Verfügung stellen von Wohnraum, sondern ich hätte dann Interesse mich mit diesen Leuten dann auch zu beschäftigen und diese zu unterstützen (z.B. Behördengänge, Nachhilfe für die Kinder, etc...).

Zu bedenken ist allerdings, das Flüchtlinge ja nicht eine homogene Gruppe ist, sondern es da erhebliche Unterschiede gibt.
=> Daher kämen nur handverlesene in Frage (z.B. Familie aus Syrien wo der männliche Elternteil vor dem Krieg einer geregelten Arbeit nachging)

Irgendwelche Kriminelle mit mangelhafter charakterlicher Eignung, kämen selbstverständlich nicht in Frage.
"Sie verbieten nicht die Hassrede. Sie verbieten die Rede, die sie hassen"
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

jack000 » Mi 22. Okt 2014, 10:20 hat geschrieben:Derzeit habe ich keinerlei Wohnraum, den ich überhaupt zur Verfügung stellen könnte.
Aber angenommen es wäre so, könnte ich mir das (zumindest temporär) durchaus vorstellen Flüchtlingen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen.

Es wäre dann aber auch kein reines zur Verfügung stellen von Wohnraum, sondern ich hätte dann Interesse mich mit diesen Leuten dann auch zu beschäftigen und diese zu unterstützen (z.B. Behördengänge, Nachhilfe für die Kinder, etc...).

Zu bedenken ist allerdings, das Flüchtlinge ja nicht eine homogene Gruppe ist, sondern es da erhebliche Unterschiede gibt.
=> Daher kämen nur handverlesene in Frage (z.B. Familie aus Syrien wo der männliche Elternteil vor dem Krieg einer geregelten Arbeit nachging)

Irgendwelche Kriminelle mit mangelhafter charakterlicher Eignung, kämen selbstverständlich nicht in Frage.
Darf ich mal fragen wie das vorher die Selektion triffst ? Ich bezweifel das die Behörden bsp. einem genügend Infos an die Hand geben.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von jack000 »

Cobra9 » Mi 22. Okt 2014, 10:24 hat geschrieben:
Darf ich mal fragen wie das vorher die Selektion triffst ? Ich bezweifel das die Behörden bsp. einem genügend Infos an die Hand geben.
Wenn man privat Wohnraum zur Verfügung stellt, werden die Behörden wohl kaum jemanden zuteilen der z.B. seine Herkunft verschleiert oder in bereits kriminell in Erscheinung getreten ist.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

jack000 » Mi 22. Okt 2014, 10:34 hat geschrieben: Wenn man privat Wohnraum zur Verfügung stellt, werden die Behörden wohl kaum jemanden zuteilen der z.B. seine Herkunft verschleiert oder in bereits kriminell in Erscheinung getreten ist.
Mhmm anzunehmen. Wobei bei Frau mit Kindern die Wahrscheinlichkeit auch gering ist das viel passiert.
Spekulativ könnte es auch eine interessante Erfahrung sein .
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Marie-Luise »

jack000 » Mi 22. Okt 2014, 10:20
=> Daher kämen nur handverlesene in Frage (z.B. Familie aus Syrien wo der männliche Elternteil vor dem Krieg einer geregelten Arbeit nachging)

Irgendwelche Kriminelle mit mangelhafter charakterlicher Eignung, kämen selbstverständlich nicht in Frage.
In Bad Homburg hat ein Afghane gerade seine Tochter mit 40 Messerstichen getötet, da ihm ihr Lebenswandel nicht gefiel. Er war nach eigenen Angaben ein hoher Polizeioffizier in Afghanistan.

Nein, ich würde keine Flüchtlinge in meine Wohnung lassen.
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denkmal
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von denkmal »

Bei uns hat die Kommune das Schullandheim an die Bezirksregierung abgetreten, die Kinder fahren diese Jahr eben nicht ins Schullandheim. Die Stadt wollte die leerstehenden Kasernen der englischen Truppen verwenden - aber die müssen die vom Bund MIETEN und vorher in Ordnung bringen (scheinen seit zig Jahren zu vergammeln und sind momentan nicht zu Wohnzwecken geignet).

Solange das so läuft, sehe ich keine Notwendigkeit privater Notnägel. "Unsere" syrische Flücktlingsfamilie, die wir privat kennen, wohnt jetzt in Dubai... :)
Im Laufe ihres steinernen Daseins nehmen sogar manche Denkmäler menschliche Züge an.
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Milady de Winter
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Milady de Winter »

Ich halte es für sehr schwierig, zumal wir im allgemeinen von z.T. traumatisierten Personen aus einem völlig anderen Kulturkreis sprechen, die sich noch dazu tendenziell sprachlich nicht verständigen können. Da kommen in meinen Augen mindestens 3 Dinge zusammen, die so eine Situation sehr schnell eskalieren lassen können. Muss nicht sein, ich antizipiere es aber. Folglich wäre es m.E. sinnvoller, sich von behördlicher Seite schon mal in erster Instanz mehr um die Flüchtlinge zu kümmern, um ein Profil zu erstellen und ggf. für bessere bzw. sinnvollere Unterbringung zu sorgen. Heißt, nicht einfach jeden mit jedem in überfüllte Unterkünfte zu stopfen, in denen die Menschen dann z.T. völlig auf sich selbst gestellt sind. Man sieht immer wieder, dass es mit einer einfachen Aufnahme (nach mir die Sintflut) offensichtlich nicht getan ist.
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relativ
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von relativ »

Katenberg » Mi 22. Okt 2014, 00:44 hat geschrieben:Servus beisammen,

Innerhalb der Diskussionen zum Flüchtlingsthema gab es vermehrt den häufig attackierten Vorschlag Flüchtlinge auf mehr oder weniger freiwilliger Basis in Privatwohnungen aufzunehmen. Absoluten Respekt für die Leute, die sich aus freien Stücken auf so etwas einlassen würde - das so nebenbei. Nunmehr aber die Frage: Wie sieht es bei den Usern des pf.eu aus? Wärt ihr bereit, privaten Lebensraum mit Flüchtlingen aus Syrien, Irak, etc zu teilen?

Selbstverständlich wird das von weit mehr Faktoren beeinflusst, als eine Umfrage erfassen kann. Dazu gehören neben der eigener Privatsphäre auch die Sprachbarriere, mangelnde Ressourcen etc.
Es kommt auf die Situation an. Mom. sehe ich keine Situation die eine solche Maßnahme benötigen würde, sondern nur Versäumnisse, die eigentlich schnell behoben werden könnten, gerade wenn ich sehe wie schnell man hier Wohncontainer für eine temporäre Unterbringung aufgestellen könnte.
Sollte mal eine Situation eintreten, indem der Staat tatsächlich überfordert seien könnte, dann ist die Situation neu zu bewerten.
Eine soziale ehrenamtliche Tätigkeit, auch mit Migranten, fülle ich zur Zeit schon aus.
Zuletzt geändert von relativ am Mittwoch 22. Oktober 2014, 15:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Billie Holiday
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

Auch wenn die Forumsmaskulisten Schnappatmung erleiden: niemals junge Männer, im Leben nicht.
In meiner Stadt wurde vor Jahren tatsächlich eine leerstehende große Villa mit Asylbewerbern gefüllt, junge Männer aus aller Welt, die nach wenigen Tagen sämtliche Bäder und die Küche in ihre Einzelteile zerlegt haben. Vorher hat der Steuerzahler neue Sanitärobjekte spendiert... :x

Wenn, dann eine Familie mit Vater, Mutter, Kindern. Familie bringt Verantwortungsgefühl und Strukturen für den Tag.
Stadt/Gemeinde/Kreis müßten als Mieter und Zahler Ansprechpartner sein und nicht die Flüchtlinge.

Zur Zeit habe ich ca 90 qm Leerstand in meinem Souterrain, die bleiben auch leer.

Leider ist unsere Stadtverwaltung nur Zahler, tritt aber nicht als Mieter auf - no way :x
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hafenwirt
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von hafenwirt »

Milady de Winter » Mittwoch 22. Oktober 2014, 13:24 hat geschrieben:Ich halte es für sehr schwierig, zumal wir im allgemeinen von z.T. traumatisierten Personen aus einem völlig anderen Kulturkreis sprechen, die sich noch dazu tendenziell sprachlich nicht verständigen können. Da kommen in meinen Augen mindestens 3 Dinge zusammen, die so eine Situation sehr schnell eskalieren lassen können.
Sprache sehe ich nicht so als das Problem, es gibt Hände/Füße, als auch Stift und Papier. Zumindest habe ich damals im Zivi auch Menschen pflegen können, die aus anderen Ländern kamen und keiner in der Familie ein Wort Deutsch oder Englisch verstand. Meistens klappts.

Kulturkreis als Problem halte ich auch für überbewertet, außer in Extremfällen. Auch das zeigt meine bisherige Lebenserfahrung...

Das mit der Traumatisierung sehe ich aber tatsächlich als schwierig an. Ich wüsste jetzt nicht, was ich tun könnte, wenn da die Person plötzlich vor mir zusammenbricht, Schnappatmung, Schweißausbrüche, oder sowas. Ok, Erste Hilfe Kurs vielleicht, aber sowas würde schon auch an die eigene Belastungsgrenze gehen, wenn es mehrmals in der Woche passiert.

Aber grundsätzlich, ja.
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Milady de Winter
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Milady de Winter »

hafenwirt » Mi 22. Okt 2014, 15:54 hat geschrieben:
Sprache sehe ich nicht so als das Problem, es gibt Hände/Füße, als auch Stift und Papier. Zumindest habe ich damals im Zivi auch Menschen pflegen können, die aus anderen Ländern kamen und keiner in der Familie ein Wort Deutsch oder Englisch verstand. Meistens klappts.
Es besteht in meinen Augen ein signifikanter Unterschied darin, jemanden ein paar Minuten am Tag zu pflegen oder 24 Stunden mit ihm unter einem Dach zu leben.
Kulturkreis als Problem halte ich auch für überbewertet, außer in Extremfällen. Auch das zeigt meine bisherige Lebenserfahrung...
Hast Du schon mal fremde Personen aus einem anderen Kultur- und Religionskreis über mehrere Tage als Gäste zuhause bei Dir beherbergt?

Das mit der Traumatisierung sehe ich aber tatsächlich als schwierig an. Ich wüsste jetzt nicht, was ich tun könnte, wenn da die Person plötzlich vor mir zusammenbricht, Schnappatmung, Schweißausbrüche, oder sowas. Ok, Erste Hilfe Kurs vielleicht, aber sowas würde schon auch an die eigene Belastungsgrenze gehen, wenn es mehrmals in der Woche passiert.
Genau das ist der Punkt. Du weißt nicht, was aufgrund der veränderten Umgebung alles in den Menschen vorgeht. Da kommt eines zum anderen, und schon passiert etwas, was weder sie noch du vorhergesehen hätten.

Ich sage nicht, dass sich nicht auch ein paar positive Geschichten daraus entwickeln könnten, halte es aber grundsätzlich für ein nicht kalkulierbares Risiko.
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Fadamo
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Fadamo »

jack000 » Mi 22. Okt 2014, 09:20 hat geschrieben:Derzeit habe ich keinerlei Wohnraum, den ich überhaupt zur Verfügung stellen könnte.
Aber angenommen es wäre so, könnte ich mir das (zumindest temporär) durchaus vorstellen Flüchtlingen eine Unterkunft zur Verfügung zu stellen.

Es wäre dann aber auch kein reines zur Verfügung stellen von Wohnraum, sondern ich hätte dann Interesse mich mit diesen Leuten dann auch zu beschäftigen und diese zu unterstützen (z.B. Behördengänge, Nachhilfe für die Kinder, etc...).

Zu bedenken ist allerdings, das Flüchtlinge ja nicht eine homogene Gruppe ist, sondern es da erhebliche Unterschiede gibt.
=> Daher kämen nur handverlesene in Frage (z.B. Familie aus Syrien wo der männliche Elternteil vor dem Krieg einer geregelten Arbeit nachging)

Irgendwelche Kriminelle mit mangelhafter charakterlicher Eignung, kämen selbstverständlich nicht in Frage.

In meine wohnung käme keine fremden leute rein.Meine privatsphäre wäre deutlich gestört.
Es gibt genug gemeinschaftsunterkünfte,wo man asylsuchende unterbringen könnte.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Gilmoregirl
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Gilmoregirl »

Nie und nimmer.

Bin beruflich genug ausgelatet, da brauch ich nach Feierabend nicht auch noch "Babysitter" zu spielen.
Zweiundvierzig

Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Zweiundvierzig »

Weshalb sollten Bürger Steuern zahlen und sich der Staatsgewalt unterwerfen, wenn sie Staatsaufgaben in Selbstorganisation wahrnehmen müssten?

Asylrecht und Sicherung des Existenzminimums sind Staatssache mit klaren rechtlichen Ansprüchen, keine Bühne für Ehre, guten Willen und sonstige soziale Darbietungen.
Zuletzt geändert von Zweiundvierzig am Mittwoch 22. Oktober 2014, 20:59, insgesamt 2-mal geändert.
hafenwirt
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von hafenwirt »

Milady de Winter » Mittwoch 22. Oktober 2014, 18:09 hat geschrieben: Es besteht in meinen Augen ein signifikanter Unterschied darin, jemanden ein paar Minuten am Tag zu pflegen oder 24 Stunden mit ihm unter einem Dach zu leben.
Auch richtig, es wäre sehr reduziert.
Milady de Winter » Mittwoch 22. Oktober 2014, 18:09 hat geschrieben: Hast Du schon mal fremde Personen aus einem anderen Kultur- und Religionskreis über mehrere Tage als Gäste zuhause bei Dir beherbergt?
Zumindest teile ich mit Menschen aus fremden Kulturkreisen seit mehreren Jahren Bad, Küche und Wohnzimmer. Mal aus Afrika, mal Fernost, mal Nahost. Aus verschiedenen europäischen Ländern...
Marie-Luise

Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Marie-Luise »

hafenwirt » Mi 22. Okt 2014, 21:07

Zumindest teile ich mit Menschen aus fremden Kulturkreisen seit mehreren Jahren Bad, Küche und Wohnzimmer. Mal aus Afrika, mal Fernost, mal Nahost. Aus verschiedenen europäischen Ländern...
Wohnst Du in einer Wohngemeinschaft oder in einem Studentenheim?
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Mittwoch 22. Oktober 2014, 21:09, insgesamt 1-mal geändert.
hafenwirt
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von hafenwirt »

Marie-Luise » Mittwoch 22. Oktober 2014, 21:09 hat geschrieben:
Wohnst Du in einer Wohngemeinschaft oder in einem Studentenheim?
Zwischending.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von hafenwirt »

Hier übrigens ein Bericht, von einem Menschen, der bereits einen Flüchtling aufgenommen hat:
Molham kam und war natürlich schüchtern. Jedoch begannen wir uns anzunähern. Wir aßen immer wieder zusammen und er machte schnell Fortschritte bei seinem Sprachkurs. Wir Deutsche lernten langsamer und deutlich zu sprechen, sodass er uns besser verstehen konnte. Wir besprachen manchmal seine Hausaufgaben. Arbeiten durfte er nicht. Auch nicht, als er mehrfach beim Ausländeramt versicherte, seinen Deutschkurs nicht zu vernachlässigen.

Unsere kurzen Raucherpausen auf dem Balkon wurden manchmal endlos und gingen bis mitten in der Nacht. Unsere Themen wurden komplexer und auch mit nur sehr wenigen Worten konnten wir bereits vor Weihnachten über die politische Lage in Syrien sprechen und es tat Moli, wie wir ihn inzwischen getauft hatten, gut.
http://www.swp.de/heidenheim/lokales/he ... 93,2859858
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John Galt
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von John Galt »

Das Arbeitsverbot für Asylanten ist kompletter Wahnsinn. Aber so ist das halt, mit einer bescheuerten Bürokratie.
Mehr als dumme Hilfsarbeiten ohne Sozialversicherung für ein paar Euro können die sowieso nicht erledigen, den Doitschen der um die Arbeitsplätze konkurriert, den möchte ich sehen. (Oder was auch immer der Grund sein mag) :rolleyes:
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von relativ »

John Galt » Do 23. Okt 2014, 01:55 hat geschrieben:Das Arbeitsverbot für Asylanten ist kompletter Wahnsinn. Aber so ist das halt, mit einer bescheuerten Bürokratie.
Mehr als dumme Hilfsarbeiten ohne Sozialversicherung für ein paar Euro können die sowieso nicht erledigen, den Doitschen der um die Arbeitsplätze konkurriert, den möchte ich sehen. (Oder was auch immer der Grund sein mag) :rolleyes:
Ich glaube eher nicht, daß dies die Intention des Verbotes ist. Es ist wohl eher ein rechtliches Problem, gerade wenn das Asylverfahren noch nicht entschieden ist, daß heisst keiner weiss ob dieser mensch bleiben darf oder nicht. Wie jeder weiss, braucht man in Deutschland einen Status, damit man legal arbeiten darf.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von pikant »

das Arbeitsverbot fuer Asylbewerber betraegt ganze 3 Monate.

dies hat der Bundestag zusammen mit dem Bundesrat im September dieses Jahres neu besschlossen - auch die Residenzpflicht ist faktisch abgeschafft worden und es gibt wieder Geld statt Sachleistungen.
pikant
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von pikant »

John Galt » Do 23. Okt 2014, 01:55 hat geschrieben:Das Arbeitsverbot für Asylanten ist kompletter Wahnsinn. Aber so ist das halt, mit einer bescheuerten Bürokratie.
Mehr als dumme Hilfsarbeiten ohne Sozialversicherung für ein paar Euro können die sowieso nicht erledigen, den Doitschen der um die Arbeitsplätze konkurriert, den möchte ich sehen. (Oder was auch immer der Grund sein mag) :rolleyes:
man hat sogar jetzt den Vorrang fuer deutsche Arbeitskraefte gestrichen - nach 3 Monaten kann jeder Asylbewerber von jedem AG ohne Hemmnisse eingestellt werden.

hat Kretschmann reinverhandelt bei der Zustimmung des Landes BAWUE im Bundesrat :)
Challenger

Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Challenger »

Die Bundesregierung muss über intelligente und wirksame Änderungen in Bildung und Ausbildung auf die Anforderungen im Arbeitsmarkt reagieren. Wenn dieses auch umgesetzt werden würde, gebe es keinen Fachkräftemangel. Wenn sich trotzdem ein Mangel an Fachkräften zeigt, der nicht darauf beruht, dass die Wirtschaft aufgrund absurder Gewinnmaximierungen nicht bereit ist entsprechende einheimische Fachkräfte einzustellen, kann und muss über eine intelligente Anwerbung ausländischer Fachkräfte nachgedacht werden. Das kann und darf nicht über Asylanten gehen.
Der Status eines Flüchtlings ist ganz anderer. Hier sollte und muss es primär nur darum gehen, diese Menschen so bald als möglich, wieder in ihre Heimat gehen zu lassen. Wenn Asylanten durch eine Aufweichung des Arbeitsrechts den Status eines Einwanderers bekommen, hat das sofort Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und führt zu weiteren Verdrängungseffekten. Auf der einen Seite wird von den Befürwortern des Asyls immer angeführt, dass sich die Menschen hier nur temporär aufhalten, auf der anderen Seite sollen Gesetze geändert werden, die eine Rückkehr immer unwahrscheinlicher machen. Nicht vergessen…..wir haben 3 Millionen Arbeitslose und knapp 4 Millionen Unterbeschäftigte
pikant
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von pikant »

Challenger » Do 23. Okt 2014, 08:21 hat geschrieben:Die Bundesregierung muss über intelligente und wirksame Änderungen in Bildung und Ausbildung auf die Anforderungen im Arbeitsmarkt reagieren. Wenn dieses auch umgesetzt werden würde, gebe es keinen Fachkräftemangel. Wenn sich trotzdem ein Mangel an Fachkräften zeigt, der nicht darauf beruht, dass die Wirtschaft aufgrund absurder Gewinnmaximierungen nicht bereit ist entsprechende einheimische Fachkräfte einzustellen, kann und muss über eine intelligente Anwerbung ausländischer Fachkräfte nachgedacht werden. Das kann und darf nicht über Asylanten gehen.
Der Status eines Flüchtlings ist ganz anderer. Hier sollte und muss es primär nur darum gehen, diese Menschen so bald als möglich, wieder in ihre Heimat gehen zu lassen. Wenn Asylanten durch eine Aufweichung des Arbeitsrechts den Status eines Einwanderers bekommen, hat das sofort Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und führt zu weiteren Verdrängungseffekten. Auf der einen Seite wird von den Befürwortern des Asyls immer angeführt, dass sich die Menschen hier nur temporär aufhalten, auf der anderen Seite sollen Gesetze geändert werden, die eine Rückkehr immer unwahrscheinlicher machen. Nicht vergessen…..wir haben 3 Millionen Arbeitslose und knapp 4 Millionen Unterbeschäftigte
Ihre Einlassungen sind bei der grossen Koalition und der Mehrheit der Bundeslaender auf tabue Ohren gstossen und das ist auch in Ordnung so.
Manche Asylverfahren dauern Jahre und da ist es nur konsequent, dass der Asylbewerber arbeiten darf und das entlastet ja auch die Staatskasse und ein Asylbewerber kann man nicht dafuer verantwortlich machen, dass unser Staat die Verfahren so in die Laenge zieht, weil das Personal fehlt.

Ihnen ist ja offensichtlich bekannt, dass aus unterschiedlichen Gruenden heute schon Asylanten, die nicht anerkannt worden sind, nicht abgeschoben werden?
Warum soll man einen Asylbewerber abschieben, wenn er Steuereinnahmen generiert und den Staatshaushalt entlastet?
Challenger

Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Challenger »

pikant » Do 23. Okt 2014, 09:31 hat geschrieben:
Ihre Einlassungen sind bei der grossen Koalition und der Mehrheit der Bundeslaender auf tabue Ohren gstossen und das ist auch in Ordnung so.
Manche Asylverfahren dauern Jahre und da ist es nur konsequent, dass der Asylbewerber arbeiten darf und das entlastet ja auch die Staatskasse und ein Asylbewerber kann man nicht dafuer verantwortlich machen, dass unser Staat die Verfahren so in die Laenge zieht, weil das Personal fehlt.

Ihnen ist ja offensichtlich bekannt, dass aus unterschiedlichen Gruenden heute schon Asylanten, die nicht anerkannt worden sind, nicht abgeschoben werden?
Warum soll man einen Asylbewerber abschieben, wenn er Steuereinnahmen generiert und den Staatshaushalt entlastet?
Weil diese Rechnung nur auf den ersten Augenblick aufgeht!

Asylverfahren dauern u.a. auch deshalb lange, weil sich Flüchtlinge ihrer Pässe entledigen und man sie als Staatenlose nicht abschieben kann. Darüber hinaus müssen die Durchlaufzeiten der Verfahren verkürzt werden und mehr Personal eingesetzt werden. Nochmals…wenn wir bei knapp 7 Millionen Arbeitslosen, Unterbeschäftigten und Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen immer noch meinen, wir bräuchten ausländische Arbeitskräfte, dann kann das nur über gezielte Anwerbung laufen. Die Aufweichung der Arbeitserlaubnis lässt sich zwar gut verkaufen, ist aber letztendlich eine Milchmädchenrechnung, die unterm Strich nur kostet. Wir können die Flaschen auf dem Tisch hin und her schieben, wenn er voll ist, ist er voll…und wenn man trotzdem weiter schiebt, fallen hinten welche runter. Das ist die Situation auf unseren Arbeitsmarkt. Ob es nun die Arbeitserlaubnis, oder die Unterbringung der Asylanten ist…..das alles hat eine Fernwirkung in den Heimatländern der Flüchtlinge. Wir starten hier eine Dynamik, welche wir nicht mehr kontrollieren können.
pikant
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von pikant »

Challenger » Do 23. Okt 2014, 09:42 hat geschrieben: Weil diese Rechnung nur auf den ersten Augenblick aufgeht!

Asylverfahren dauern u.a. auch deshalb lange, weil sich Flüchtlinge ihrer Pässe entledigen und man sie als Staatenlose nicht abschieben kann. Darüber hinaus müssen die Durchlaufzeiten der Verfahren verkürzt werden und mehr Personal eingesetzt werden. Nochmals…wenn wir bei knapp 7 Millionen Arbeitslosen, Unterbeschäftigten und Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen immer noch meinen, wir bräuchten ausländische Arbeitskräfte, dann kann das nur über gezielte Anwerbung laufen. Die Aufweichung der Arbeitserlaubnis lässt sich zwar gut verkaufen, ist aber letztendlich eine Milchmädchenrechnung, die unterm Strich nur kostet. Wir können die Flaschen auf dem Tisch hin und her schieben, wenn er voll ist, ist er voll…und wenn man trotzdem weiter schiebt, fallen hinten welche runter. Das ist die Situation auf unseren Arbeitsmarkt. Ob es nun die Arbeitserlaubnis, oder die Unterbringung der Asylanten ist…..das alles hat eine Fernwirkung in den Heimatländern der Flüchtlinge. Wir starten hier eine Dynamik, welche wir nicht mehr kontrollieren können.
2.8 Millionen hatten wir im September an Arbeitslosen.
ist eine Quote von 6.5% und damit sind wir Spitze in der EU.
Fachkraeftemangel wo man hinschaut und ja die Restaurants suchen haenderingend Personal und so weiter......
ist immer beser wenn Menschen in Arbeit sind, als dass sie rumlungern und auf falsche Gedanken kommen und ja auch die Integration wird bei Asylsuchenden gefoerdert, wenn sie in Arbeit sind
das ist mal wieder win-win :thumbup:
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

Weil diese Rechnung nur auf den ersten Augenblick aufgeht!

Asylverfahren dauern u.a. auch deshalb lange, weil sich Flüchtlinge ihrer Pässe entledigen und man sie als Staatenlose nicht abschieben kann. Darüber hinaus müssen die Durchlaufzeiten der Verfahren verkürzt werden und mehr Personal eingesetzt werden.
Ein Punkt richtig was die Länge des Verfahrens angeht. Hier muss möglichst schnell eine Entscheidung getroffen werden um auch die Menschen nicht ohne Sinn vegetieren zu lassen in einigen Heimen. Die Unterbringung ist einfach scheisse. Was Abschiebungen angeht bist Du nicht mehr ganz auf dem laufenden. Es wird schon lange nicht mehr immer nur mit Pass abgeschoben. Für Abschiebungen wird ein Travel Certificate ausgestellt notfalls. Das dauert alles weil viel erledigt werden muss ist aber Praxis. Es passiert aber in Recht vielen Fällen das eine Clear ID machbar ist, dann wird das TC ausgestellt und die Person auch ohne Pass abgeschoben. Ist aber auch eine rechtliche Grauzone. Klar ist es ein massiver Aufwand sowie eine große Verzögerung wenn jemand keinen Pass hat. Abschiebungen sind da nur mit TC möglich und da fängt was fragwürdiges an. Ich zweifel mal daran das immer das richtige Ursprungsland beim TC draufsteht.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Challenger »

pikant » Do 23. Okt 2014, 10:55 hat geschrieben:
2.8 Millionen hatten wir im September an Arbeitslosen.
ist eine Quote von 6.5% und damit sind wir Spitze in der EU.
Fachkraeftemangel wo man hinschaut und ja die Restaurants suchen haenderingend Personal und so weiter......
ist immer beser wenn Menschen in Arbeit sind, als dass sie rumlungern und auf falsche Gedanken kommen und ja auch die Integration wird bei Asylsuchenden gefoerdert, wenn sie in Arbeit sind
das ist mal wieder win-win :thumbup:
Win-win???
In Bildung und Ausbildung investieren. Vernünftige Arbeitsbedingungen schaffen und entsprechende Löhne zahlen…..das ist und war schon immer der Weg zum Erfolg.
Der Arbeitsmarkt braucht keine Asylanten…das ist Mumpitz!!!
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von jack000 »

[MOD] Das Thema "Asylbewerber und Arbeitsmarkt" kann hier weiter diskutiert werden: http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=5&t=42821
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Challenger »

Cobra9 » Do 23. Okt 2014, 11:00 hat geschrieben:
Ein Punkt richtig was die Länge des Verfahrens angeht. Hier muss möglichst schnell eine Entscheidung getroffen werden um auch die Menschen nicht ohne Sinn vegetieren zu lassen in einigen Heimen. Die Unterbringung ist einfach scheisse. Was Abschiebungen angeht bist Du nicht mehr ganz auf dem laufenden. Es wird schon lange nicht mehr immer nur mit Pass abgeschoben. Für Abschiebungen wird ein Travel Certificate ausgestellt notfalls. Das dauert alles weil viel erledigt werden muss ist aber Praxis. Es passiert aber in Recht vielen Fällen das eine Clear ID machbar ist, dann wird das TC ausgestellt und die Person auch ohne Pass abgeschoben. Ist aber auch eine rechtliche Grauzone. Klar ist es ein massiver Aufwand sowie eine große Verzögerung wenn jemand keinen Pass hat. Abschiebungen sind da nur mit TC möglich und da fängt was fragwürdiges an. Ich zweifel mal daran das immer das richtige Ursprungsland beim TC draufsteht.
davon mal ganz abgesehen. Was ist mit den Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, oder die Rückführung entschieden wurde? Die packen doch nicht sofort die Koffer, oder lösen sich in Luft auf.
Wenn die Menschen erst einmal hier sind, sind sie hier...dann illegal und damit eröffnen sich weitere Probleme...Schwarzarbeit, Kriminalität etc..etc.
Wenn ich mir das aktuelle Weltgeschehen anschaue.....überall fliegen die Länder auseinander und viele stecken noch in der Pipeline. Wie kann man vor diesem Hintergrund nur auf die schwachsinnige Idee kommen, das Klischee Deutschlands als Paradies, noch weiter auszuschmücken??
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

davon mal ganz abgesehen. Was ist mit den Menschen, deren Asylantrag abgelehnt wurde, oder die Rückführung entschieden wurde? Die packen doch nicht sofort die Koffer, oder lösen sich in Luft auf.
Wenn die Menschen erst einmal hier sind, sind sie hier...dann illegal und damit eröffnen sich weitere Probleme...Schwarzarbeit, Kriminalität etc..etc.
Bei den genannten Problemen liegt dann die Wahrscheinlichkeit hoch das man Sie erwischt und in eine JVA verfrachtet. Wenn Ordnungsamt oder Polizei solche Menschen fassen gehts zurück ins Ausland.
Wenn ich mir das aktuelle Weltgeschehen anschaue.....überall fliegen die Länder auseinander und viele stecken noch in der Pipeline. Wie kann man vor diesem Hintergrund nur auf die schwachsinnige Idee kommen, das Klischee Deutschlands als Paradies, noch weiter auszuschmücken??
Wer erzählt Deutschland ist ein Paradies ? Die Schlepper. Die verdienen damit ihr Geld und nutzen Menschen in Not aus.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von schokoschendrezki »

Ich habe das Glück, etwas freien Wohnraum (in einem separaten Nebengebäude sogar) zur Verfügung zu haben und denke schon seit einiger Zeit über diese Möglichkeit, Flüchtlinge privat unterzubringen nach. Vor allem seit ich vor einem knappen Jahr bei einem Krankenhausaufenthalt mich längere Zeit und ausführlich mit einem syrischen Kriegsflüchtling unterhalten konnte.

Was dieses Argument mit der unerwünschten Entlastung des Staats von seinen eigentlichen Aufgaben anbelangt ... da bin ich nach wie vor im Zweifel. Was wären denn da vernünftige Begründungen pro und kontra?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

schokoschendrezki » Do 23. Okt 2014, 11:41 hat geschrieben:Ich habe das Glück, etwas freien Wohnraum (in einem separaten Nebengebäude sogar) zur Verfügung zu haben und denke schon seit einiger Zeit über diese Möglichkeit, Flüchtlinge privat unterzubringen nach. Vor allem seit ich vor einem knappen Jahr bei einem Krankenhausaufenthalt mich längere Zeit und ausführlich mit einem syrischen Kriegsflüchtling unterhalten konnte.

Was dieses Argument mit der unerwünschten Entlastung des Staats von seinen eigentlichen Aufgaben anbelangt ... da bin ich nach wie vor im Zweifel. Was wären denn da vernünftige Begründungen pro und kontra?
Ein guter Freund von uns vermietet seit Jahren ein Einfamilienhaus an Asylbewerber. Hintergrund ist, dass er vorher einen Mietnomaden hatte, der keine Miete zahlte und viel Ärger verursacht hat. Unser Freund meinte, vom Amt käme wenigstens die Miete pünktlich.
Das ist der Vorteil.
Der Nachteil ist, dass aber die Mieter sich die Klinke in die Hand geben und nicht jeder das Haus pfleglich behandelt. Mittlerweile macht unser Freund nur noch das allernötigste an Sanierungen.
Bei uns zahlt die Stadt nur die Miete, ist aber nicht Mieter. Bei allem, was man so mit Mietern besprechen muß, sind die Asylbewerber als Mieter die Ansprechpartner.
Grundsätzlich aber hat unser Freund wenig Ärger und bereut es nicht.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

Billie Holiday » Do 23. Okt 2014, 11:52 hat geschrieben:
Ein guter Freund von uns vermietet seit Jahren ein Einfamilienhaus an Asylbewerber. Hintergrund ist, dass er vorher einen Mietnomaden hatte, der keine Miete zahlte und viel Ärger verursacht hat. Unser Freund meinte, vom Amt käme wenigstens die Miete pünktlich.
Das ist der Vorteil.
Der Nachteil ist, dass aber die Mieter sich die Klinke in die Hand geben und nicht jeder das Haus pfleglich behandelt. Mittlerweile macht unser Freund nur noch das allernötigste an Sanierungen.
Bei uns zahlt die Stadt nur die Miete, ist aber nicht Mieter. Bei allem, was man so mit Mietern besprechen muß, sind die Asylbewerber als Mieter die Ansprechpartner.
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Vorweg finde ich es gut das euer Kumpel das macht. Aber er trägt auch nicht wenig an Risiko damit. Daher Respekt an den Menschen.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

Cobra9 » Do 23. Okt 2014, 11:54 hat geschrieben:
Vorweg finde ich es gut das euer Kumpel das macht. Aber er trägt auch nicht wenig an Risiko damit. Daher Respekt an den Menschen.
Den seltenen Ärger kann er auch mit deutschen Mietern haben.
Gibt auch kuriose Dinge zu erzählen, ein Ehepaar hat seine vielen Kinder oft am offenen Fenster gezeugt, sie guckte raus und er kam von hinten. :D
Anwohner dachten, sie gucken nicht richtig. :D
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Challenger »

Billie Holiday » Do 23. Okt 2014, 11:52 hat geschrieben:
Ein guter Freund von uns vermietet seit Jahren ein Einfamilienhaus an Asylbewerber. Hintergrund ist, dass er vorher einen Mietnomaden hatte, der keine Miete zahlte und viel Ärger verursacht hat. Unser Freund meinte, vom Amt käme wenigstens die Miete pünktlich.
Das ist der Vorteil.
Der Nachteil ist, dass aber die Mieter sich die Klinke in die Hand geben und nicht jeder das Haus pfleglich behandelt. Mittlerweile macht unser Freund nur noch das allernötigste an Sanierungen.
Bei uns zahlt die Stadt nur die Miete, ist aber nicht Mieter. Bei allem, was man so mit Mietern besprechen muß, sind die Asylbewerber als Mieter die Ansprechpartner.
Grundsätzlich aber hat unser Freund wenig Ärger und bereut es nicht.
Das kann man mit einer Immobilie nicht ewig machen. Igendwann steht eine Kernsanierung an und spätestens dann wird man sehen, ob ein zeitiger Verkauf, oder eine vernünftige langfristige Vermietung nicht die bessere Alternative gewesen wäre.
Ich würde niemals auf solch eine Idee kommen und das Haus meiner Eltern an Asylanten vermieten. Das würde ich schon nicht aus Rücksicht auf die Nachbarschaft machen.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Cobra9 »

Challenger » Do 23. Okt 2014, 12:18 hat geschrieben: Das kann man mit einer Immobilie nicht ewig machen. Igendwann steht eine Kernsanierung an und spätestens dann wird man sehen, ob ein zeitiger Verkauf, oder eine vernünftige langfristige Vermietung nicht die bessere Alternative gewesen wäre.
Ich würde niemals auf solch eine Idee kommen und das Haus meiner Eltern an Asylanten vermieten. Das würde ich schon nicht aus Rücksicht auf die Nachbarschaft machen.
Es gibt auch genug Volldeppen wie Mietnomanden aus Deutschland wo Dir das Haus zerlegen und die Kernsanierung ansteht danach. Außerdem kannst Du auch bei Asylbewerbern tolle Menschen finden
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

Challenger » Do 23. Okt 2014, 12:18 hat geschrieben: Das kann man mit einer Immobilie nicht ewig machen. Igendwann steht eine Kernsanierung an und spätestens dann wird man sehen, ob ein zeitiger Verkauf, oder eine vernünftige langfristige Vermietung nicht die bessere Alternative gewesen wäre.
Ich würde niemals auf solch eine Idee kommen und das Haus meiner Eltern an Asylanten vermieten. Das würde ich schon nicht aus Rücksicht auf die Nachbarschaft machen.
Für mich käme das auch nicht infrage. Allerdings kannst Du auch mit Deutschen sehr viel Pech haben.
Wir selbst hatten ein junges Paar, welches anfing, die Miete unpünktlich zu zahlen. Gottseidank sind die aber rechtzeitig wieder ausgezogen. :s
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

Cobra9 » Do 23. Okt 2014, 12:21 hat geschrieben:
Es gibt auch genug Volldeppen wie Mietnomanden aus Deutschland wo Dir das Haus zerlegen und die Kernsanierung ansteht danach. Außerdem kannst Du auch bei Asylbewerbern tolle Menschen finden
Wer in seinem Heimatland Ausbildung und Beruf hatte und zudem die Verantwortung für eine Familie trägt, wäre in meinen Augen ein guter Kandidat.

Dass die Leute aus anderen Kulturen kommen und man zu wenig weiß, ist ein Hinderungsgrund. Sie sind nunmal Fremde.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Marie-Luise »

Challenger » Do 23. Okt 2014, 12:18

Ich würde niemals auf solch eine Idee kommen und das Haus meiner Eltern an Asylanten vermieten. Das würde ich schon nicht aus Rücksicht auf die Nachbarschaft machen.
In der Taunusgemeinde, in der wir vorher wohnten, wurden Privathäuser an die Gemeinde für Asylbewerber zu hohen Preisen vermietete. So stößt sich manch ein Vermieter gesund.
Zuletzt geändert von Marie-Luise am Donnerstag 23. Oktober 2014, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

Marie-Luise » Do 23. Okt 2014, 12:26 hat geschrieben:
In der Taunusgemeinde, in der wir vorher wohnten, wurden Privathäuser an die Gemeinde für Asylbewerber zu hohen Preisen vermietete. So stößt sich manch ein Vermieter gesund.
ob das für unseren Freund auch gilt, kann ich nicht beurteilen, aber er geht seiner Arbeit regelmäßig nach und fährt keinen Porsche :s
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von Billie Holiday »

Du Spinner :x
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Re: Private Unterbringung von Flüchtlingen

Beitrag von schokoschendrezki »

schokoschendrezki » Do 23. Okt 2014, 11:41 hat geschrieben:Ich habe das Glück, etwas freien Wohnraum (in einem separaten Nebengebäude sogar) zur Verfügung zu haben und denke schon seit einiger Zeit über diese Möglichkeit, Flüchtlinge privat unterzubringen nach. Vor allem seit ich vor einem knappen Jahr bei einem Krankenhausaufenthalt mich längere Zeit und ausführlich mit einem syrischen Kriegsflüchtling unterhalten konnte.

Was dieses Argument mit der unerwünschten Entlastung des Staats von seinen eigentlichen Aufgaben anbelangt ... da bin ich nach wie vor im Zweifel. Was wären denn da vernünftige Begründungen pro und kontra?
Billie Holiday » Do 23. Okt 2014, 11:52 hat geschrieben:
Ein guter Freund von uns vermietet seit Jahren ein Einfamilienhaus an Asylbewerber. Hintergrund ist, dass er vorher einen Mietnomaden hatte, der keine Miete zahlte und viel Ärger verursacht hat. Unser Freund meinte, vom Amt käme wenigstens die Miete pünktlich.
Das ist der Vorteil.
Der Nachteil ist, dass aber die Mieter sich die Klinke in die Hand geben und nicht jeder das Haus pfleglich behandelt. Mittlerweile macht unser Freund nur noch das allernötigste an Sanierungen.
Bei uns zahlt die Stadt nur die Miete, ist aber nicht Mieter. Bei allem, was man so mit Mietern besprechen muß, sind die Asylbewerber als Mieter die Ansprechpartner.
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Das war jetzt vielleicht etwas missverständlich. Ich habe keineswegs die Absicht, irgendwas zu vermieten und damit Geld zu verdienen. Es geht mir nur um das Argument, dass man damit auf nicht erwünschte Art den Staat von seinen eigentlichen Aufgaben entlastet. Mal überspitzt formuliert: Die Bundesrepublik zahlt für eine Flüchtlingsfamilie, die bei mir unentgeldlich unterkommt, weniger und kann entsprechend in derselben Höhe weiteres Geld für die Bewachung von Bundesligaspielen oder die Bezuschussung von Fußballstadienbauten ausgeben. Das wäre nicht mit meinem politischen Gewissen vereinbar.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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