Kopernikus » Di 12. Aug 2014, 14:03 hat geschrieben:
Darüber kann man ganze Bücher schreiben. Ich kann das nicht hier in solcher Kürze ausformulieren ohne Lücken zu lassen. Grundsätzlich Ein entscheidender Unterschied ist die Stellung, die ein Antisemit seinem Zielobjekt unterstellt und diejenige, die ein Rassist seinem Zielobjekt unterstellt. Man kann die Frage also vor allem dadurch beantworten, welche Funktion Antisemitismus und Rassismus für den Antisemiten/Rassisten erfüllen. Den Juden fühlt sich ein Antisemit immer irgendwie ausgeliefert, einem Schwarzen/Migranten/Moslem gegenüber fühlt sich ein Rassist immer überlegen. Deshalb ist der Inhalt der jeweiligen Zuschreibungen auch ganz anders geartet.
Aha, und Du meinst, diese vage Begründung der grundsätzlichen Bewertung eines Extra - Rassismus', Juden betreffend, würde Missverständnisse in z.B. unserer Diskussion ausräumen können, in welcher selbstredend DU den korrekten Part übernimmst, um nicht Jury zu sagen?
Für mich ist Antisemitismus die Bewertung von jüdischen Menschen
ganz allein auf Grund ihres Jüdischseins, egal ob Religion, Nation oder Volk gemeint ist.
Dabei spielt es keine Rolle, ob diese Bewertung zum Unter - oder Obermenschen tendiert, also zu Hass oder Vergötterung.
Antisemitismus ist ganz allein Separierung des Jüdischen, egal in welche Richtung, mit den entsprechenden Konsequenzen, von der Shoa bis zur Entwürdigung des Judentums durch Philosemiten.
DAS ist für mich DER einzige, aber eben gravierende Unterschied zum "normalen" Rassismus!
Die Übereinstimmungen muss ich ja wohl nicht erläutern, denn die Erhöhung der eigenen Nation und die einhergehende Herabwürdigung von anderen Völkern ist praktisch normal und betrifft somit auch Juden selbst.
Alles, was nicht unter meine Definition von AS fällt, ist für mich somit auch selbstredend kein AS.
Wer die Vergangenheit kontrolliert, kontrolliert die Zukunft; wer die Gegenwart kontrolliert, kontrolliert die Vergangenheit.
Eric Arthur Blair