frems hat geschrieben:
War auch nicht ernst gemeint. Wenn die FDP einen Wandel möchte, muß sie zuerst Köpfe und Inhalte bzw. Prioritäten erneuern. Dann kann man noch schauen, ob man einen "belasteten" Namen nicht durch einen neuen ersetzt, um damit nicht regelmäßig in Verbindung gebracht zu werden. Kubicki sagte ja vor einigen Jahren ja schon, daß die "Marke FDP" ziemlich verbraucht sei. Ändert man den Namen jetzt und sonst wenig bis nichts, wird das nichts bringen -- außer vielleicht als bemitleidenswerter Versuch einer Image-Aufwertung wahrgenommen zu werden.
Wahrscheinlich würde es eh etwas unspektakuläres werden wie "Die Liberalen" oder "Liberale Partei Deutschlands", falls das nicht zu sehr an die DDR-Blockpartei "Liberal-demokratische Partei Deutschlands" erinnert. Oder sie knüpfen im Nordosten an, wo sich aus der SPD einst eine "Sozialliberale Partei Deutschlands" gegründet hat und später viele zur FDP rübermachten, da die Erfolge mit der eigenen, neuen Partei ausblieben. Hieße aber auch, daß sie viele Mitglieder und Wähler vergraulen und recht sportliche Arbeit betreiben müßten, um neue Wähler zu gewinnen, die nun eher bei Piraten, SPD oder Grünen gelandet sind, je nach persönlichen Schwerpunkten. Dann würden sie wohl in Richtung NEOS aus Österreich gehen, was ich mir bei Lindner zumindest vorstellen könnte.
"Sozialliberale Partei Deutschlands" ist, obwohl ich das in dem entsprechenden Thread erst selber vorgeschlagen hab, wahrscheinlich ein zu sperriger Name, außerdem sollte der freiheitliche Kern an erster Stelle stehen, bei einem S für Sozial am Anfang denken die Leute noch, dass das jetzt die zweite SPD ist. "Die Liberalen" ist ein eingängiger Name, ähnlich wie die Grünen oder die Linken. Trotzdem sollte man sich auch dann von einigen Richtungen des Liberalismus klar distanzieren und deutlich machen, dass diese keinen Platz in der Partei haben. Dazu könnte man klar stellen, dass "alle Richtungen des Liberalismus, die die größtmögliche Freiheit jedes Einzelnen in gesamtgesellschaftlicher Sicht anstreben, bei uns willkommen sind." Das ist noch eine sehr allgemeine Formulierung, macht aber deutlich, dass z.B. solche die nur eine möglichst große Freiheit im wirtschaftlichen Bereich zum Ziel haben und vielleicht deshalb auch kein Problem haben mit Monopolen, Kartellen etc. nicht willkommen sind.
Ein anderer Name, der eingängig wäre und viele anspricht, wäre einfach "Demokratische Partei Deutschlands" oder "Die Demokraten", in vielen Ländern z.B. den USA oder Italien ist die Demokratische Partei einer der stärksten, zudem steht eine solche z.B. in den Niederlanden (Democraten 66) auch für eine sozialliberale Politik. Wenn man diesen Namen wählt, bräuchte es allerdings eine andere inhaltliche Akzentuierung, um den Namenswechsel zu begründen. Man müsste Maßnahmen aufzeigen, wie man die Demokratie in Deutschlands stärken will und ggf. eine halbdirekte, halbrepräsentative Demokratie ähnlich der Schweiz anstreben. Wenn man deutlich machen will, dass man es sehr ernst meint mit der halbdirekten Demokratie, könnte man sich auch "Radikaldemokratische Partei" nennen. Ein solche Partei gab es in Deutschland schon und gibt es im europäischen Ausland auch noch und steht allgemein auch für eine sozialliberale Politik, allerdings glaube ich, dass das "Radikal" in Deutschland eher mehr Menschen abschreckt als anzieht.