Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

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Tantris
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Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

In dieser gegend sterben alle paar wochen mehr menschen, als in 40 jahren an der innerdeutschen grenze. Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können? Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.
Muninn

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Muninn »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 04:42 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

In dieser gegend sterben alle paar wochen mehr menschen, als in 40 jahren an der innerdeutschen grenze. Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können? Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.

HAben Sie einen Vorschlag wie man die Situation ändern könnte? Brücke bauen oder Tunnel graben...
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Tantris
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

Muninn » Fr 4. Okt 2013, 05:22 hat geschrieben:

HAben Sie einen Vorschlag wie man die Situation ändern könnte? Brücke bauen oder Tunnel graben...
Im mittelmeer... an einer meerenge, an der alle schifffahrtlinien vorbeifahren, die küstenwache patrolliert.... wenn da jemand "übersehen" wird, oder hunderte übersehen werden und sterben... meinst du, eine brücke wäre da die einzige abhilfe?

Vielleicht sollte man allen, die an dem tag dort vorbeifuhren zum sehtest schicken und wenn keine extremen sehprobleme bestehen, mal nachfragen, warum er seine pflicht zur rettung schiffbrüchiger nicht nachkam....

Warum meinst du, werden solche boote so leicht übersehen? Sogar große schiffe, die brennen! Sind die ale blind dort?
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Fadamo
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Fadamo »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 03:42 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

In dieser gegend sterben alle paar wochen mehr menschen, als in 40 jahren an der innerdeutschen grenze. Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können? Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.

Auch die toten an der innerdeutschen grenze hat niemand interessiert.
Diese opfer werden doch heute nur als vorwand zur verteidigung des kapitalismus benutzt.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Chruschtschow »

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Europa sollte sein gutes Image als Softpower nicht aufs Spiel setzen.
Fehlt nur noch, daß der Schengenraum wieder aufgegeben wird oder es gar
zu EU Mitgliedsstaatenaustritten kommt.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von sylvester »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 04:50 hat geschrieben:
Im mittelmeer... an einer meerenge, an der alle schifffahrtlinien vorbeifahren, die küstenwache patrolliert.... wenn da jemand "übersehen" wird, oder hunderte übersehen werden und sterben... meinst du, eine brücke wäre da die einzige abhilfe?

Vielleicht sollte man allen, die an dem tag dort vorbeifuhren zum sehtest schicken und wenn keine extremen sehprobleme bestehen, mal nachfragen, warum er seine pflicht zur rettung schiffbrüchiger nicht nachkam....

Warum meinst du, werden solche boote so leicht übersehen? Sogar große schiffe, die brennen! Sind die ale blind dort?


Der Blinde bist du !! Bist du schon mal auf hoher See gewesen??

Die "Meerenge " zwischen Tunesien und Lampedusa ist mehr als 200 Km breit, zudem ist auf See ein kleineres Schiff in 20 Km Entfernung wegen der Erdkrümmung nicht mehr zu sehen und nennenswerte Schifffahrtslinien gibt es in dieser Meerenge auch so gut wie nicht.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

Fadamo » Fr 4. Okt 2013, 06:32 hat geschrieben:

Auch die toten an der innerdeutschen grenze hat niemand interessiert.
Diese opfer werden doch heute nur als vorwand zur verteidigung des kapitalismus benutzt.
Heute sind sie auch schon lang her.

Aber... als die mauer noch stand und es passierte, war jeder einzelne einiges an nachrichtenplatz wert.

Du meinst, menschenleben werden besonders dann beklagt, wenn man den kapitalismus verteidigen will und jetzt in lampedusa wird nicht darüber gesprochen, weil es eben die hässliche seite des kapitalismus zeigt, nicht die des sozialismus?

Interessanter ansatz.

Wer spricht jetzt von lampedusa, ausser dem papst und mir? welche motive haben wir? Sind wir sozialisten?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

sylvester » Fr 4. Okt 2013, 09:38 hat geschrieben:


Der Blinde bist du !! Bist du schon mal auf hoher See gewesen??

Die "Meerenge " zwischen Tunesien und Lampedusa ist mehr als 200 Km breit, zudem ist auf See ein kleineres Schiff in 20 Km Entfernung wegen der Erdkrümmung nicht mehr zu sehen und nennenswerte Schifffahrtslinien gibt es in dieser Meerenge auch so gut wie nicht.
Das war nicht irgendwo auf hoher see, sondern direkt vor der küste, auf dem "kleinen schiff" gab es über 100 tote, und es brannte, die rauchsäule hättest auch du trotz erdkrümmung weiter gesehen.

Und... schiffsverkehr gibts an der stelle jede menge und auch küstenwache.
georges cadoudal

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von georges cadoudal »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 04:42 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

... Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können?

Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.
da irrst du dich, lieber Genosse, keiner deinen Gesinnungsgenossen schaut weg - dielinken Politiker jeder Schattierung verlangen schon lauthals, daß den "Flüchtlingen" nach Europa Tür und Tor geöffnet werden soll um diesen Plan

http://www.pi-news.net/2008/11/50-milli ... er-europa/

zu verwirklichen. Also kam diese Havarie genau zum richtigen Zeitpunkt.

du sollst nicht lügen, Tantris. Europa ist gar nicht abgeschottet - diese "Flüchtlinge" kamen in Tausenden und werden aufgenommen. dir wurde schon mehrmals bewiesen, daß diese "Flüchtlinge" solche Summen für ihre Überfahrt bezahlen, die in Magreb jahrelang ein gutes Leben sichern können. Also kommen sie, weil ihnen suggeriert wird - kommt und verlangt, lauthals und arrogant, verlangt nach mehr und imemr mehr, holt eure Harems und Verwandten und wir küümern uns um den Rest!

und jetzt verlangen die berufsempörten Gutmenschen, unsere Grenzen gar abzushcaffen und diesen Horden freie Fahrt nach Europa zu ermöglichen - dies sind eure "europäischen werte" - Europa muß verdünnt werden.

du sollst nicht lügen, Tantris, und auch die Opfer des DDR-REgimes nicht verhöhnen
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

georges cadoudal » Fr 4. Okt 2013, 10:02 hat geschrieben:
da irrst du dich, lieber Genosse, keiner deinen Gesinnungsgenossen schaut weg - dielinken Politiker jeder Schattierung verlangen schon lauthals, daß den "Flüchtlingen" nach Europa Tür und Tor geöffnet werden soll um diesen Plan

http://www.pi-news.net/2008/11/50-milli ... er-europa/
Also, die einzigen, die was zu dem thema sagen, sind die PI und die reden von was anderem...

Danke... das genügt erstmal.


Bist du der meinung, man sollten allen legale einreisen ermöglichen, um solche katastrophen zu verhindern?

Oder, was hast du zum thema beizutragen?
zu verwirklichen. Also kam diese Havarie genau zum richtigen Zeitpunkt.

du sollst nicht lügen, Tantris. Europa ist gar nicht abgeschottet - diese "Flüchtlinge" kamen in Tausenden und werden aufgenommen.
Das kann nicht stimmen. DAs muss dir dein verstand doch sagen. WEnns legal ginge, würde doch keiner diesen gefährlichen trip machen. Auch die ossis sind nicht aus reiner abenteuerlust über die mauer gesprungen, sie durften legal nicht ausreisen.
georges cadoudal

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von georges cadoudal »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 10:13 hat geschrieben:
....Wer spricht jetzt von lampedusa, ausser dem papst und mir? welche motive haben wir? Sind wir sozialisten? ....


Bist du der meinung, man sollten allen legale einreisen ermöglichen, um solche katastrophen zu verhindern?

... Auch die ossis ....
dann schalte doch das Radio ein - dort wird auf die Tränendrüse schon seit gestern mächtig gedrückt - einer von deinen Gesinnungsgenossen spricht von der "europäischen Tragödie", der andere hat in I Trauer ausgerufen und alle lauthals und unisono verlangen eine uneingeschränkte Einwanderung :mad2:

Tatntris und der Papst! die Retter der armen "Flüchtlinge" :thumbup:

nein, Tnatris, du bist schon langer kein Sozi, sondern ein militanter Kommi, und dem Papst, von berufswegen, sind alel Europäer sch.egal.

nein, ich bin gegen jegliche Einfuhr von Kulturbereicherern, zumal daß allein in D jeder 4 (?) Kind vom HaIV lebt und dies vorwiegend die Kinder aus früheren Exporten sind. Also wollen die Befürworter der uneingeschränkten Einreise noch mehr Elend für diehiesige Bevölkerung.

die Tatsache, daß du die Opfer des DDR-Regime herabschätzend als "ossis" bezeichnest und sie stets verhöhnst, zeigt deine rassistische Fratze, Genosse Tantris
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

georges cadoudal » Fr 4. Okt 2013, 11:13 hat geschrieben:
dann schalte doch das Radio ein - dort wird auf die Tränendrüse schon seit gestern mächtig gedrückt - einer von deinen Gesinnungsgenossen spricht von der "europäischen Tragödie", der andere hat in I Trauer ausgerufen und alle lauthals und unisono verlangen eine uneingeschränkte Einwanderung :mad2:

Tatntris und der Papst! die Retter der armen "Flüchtlinge" :thumbup:

nein, Tnatris, du bist schon langer kein Sozi, sondern ein militanter Kommi, und dem Papst, von berufswegen, sind alel Europäer sch.egal.

nein, ich bin gegen jegliche Einfuhr von Kulturbereicherern, zumal daß allein in D jeder 4 (?) Kind vom HaIV lebt und dies vorwiegend die Kinder aus früheren Exporten sind. Also wollen die Befürworter der uneingeschränkten Einreise noch mehr Elend für diehiesige Bevölkerung.

die Tatsache, daß du die Opfer des DDR-Regime herabschätzend als "ossis" bezeichnest und sie stets verhöhnst, zeigt deine rassistische Fratze, Genosse Tantris

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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von NMA »

Tantris hat geschrieben:Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.
Das Mittelmeer wurde nicht künstlich angelegt. Außerdem kann Europa auch wenig dafür, dass die Leute sich - so verzweifelt sie auch sind - von kriminellen Menschenschiebern in überfüllten Seelenverkäufern zusammenpferchen lassen. An europäischen Küsten wird nicht geschossen, es liegen nirgendwo Minen und es lauern auch keine U-Boote. Im Gegenteil, die italienische Küstenwache kommt zur Rettung, wo sie kann.

In der Theorie wäre eine effizientere Entwicklungshilfe, die dafür sorgt, dass die Menschen erst gar nicht in diese Boote einsteigen, am sinnvollsten.

In der Praxis kommt man mit der dramatischen Bevölkerungszunahme nicht nach. Man sollte aber dort unten trotzdem arbeiten, insbesondere ausbilden, damit die Afrikaner es endlich verstehen, ihre häufig hochpotenziellen Böden selbstständig fruchtbar zu machen. Die sind massenhaft zu ungebildet für Ackerbau. Klingt nicht nett, ist aber leider so. Stattdessen ist man man machtlos gegen eine dramatisch anwachsende Desertifikation aufgrund von nicht nachhaltiger Ausbeutung.

Ansonsten ist es ja weißgott nicht nur der Hunger, der die Menschen auf die Flucht bringt, sondern Kriege und Unterdrückung. Die sind untrennbar mit den anderen Problematiken verbunden.
Hier wären die Hebel anzusetzen, aber man wird nicht nachkommen. Was auch immer man tun wird: Ich denke, man ist längst zur Einsicht gekommen, dass man gegen die schiere Masse der Probleme nicht ankommen wird. Wenn man dem Flüchtlingsdruck nachgibt und die Leute abholt, damit sie nicht kurz vor der Küste absaufen, wie viele dann in welchem Zeitraum? 10.000? 1.000.000? 5.000.000?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

New Model Army » Fr 4. Okt 2013, 11:31 hat geschrieben:
Hier wären die Hebel anzusetzen, aber man wird nicht nachkommen. Was auch immer man tun wird: Ich denke, man ist längst zur Einsicht gekommen, dass man gegen die schiere Masse der Probleme nicht ankommen wird. Wenn man dem Flüchtlingsdruck nachgibt und die Leute abholt, damit sie nicht kurz vor der Küste absaufen, wie viele dann in welchem Zeitraum? 10.000? 1.000.000? 5.000.000?
Das ist das Problem, Tore auf würde bedeuten, dass Millionen von Menschen nach Europa einwandern und dies zu erheblichen Problemen und Spannungen führen kann.

Auf der anderen Seite wäre die Lösung nur eine Verbesserung der afrikanischen Lebensverhältnisse, doch das wird allein über Entwicklungshilfe nicht gehen. Die afrikanischen Staaten müssen Selbstverantwortung übernehmen, doch leider ist es dort sehr komplex durch alte Fehden, Stammesklüngel und Diktatoren eine einigermaßen gute Wirtschaftslage für die breite Masse herzustellen. Selbst im afrikanischen Industrieland Südafrika sind die Verhältnisse für viele schlecht.

Das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Ergo gibt es keine Lösung, die dem Problem gerecht wird.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Tantris »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 11:44 hat geschrieben:
Das ist das Problem, Tore auf würde bedeuten, dass Millionen von Menschen nach Europa einwandern und dies zu erheblichen Problemen und Spannungen führen kann.

Auf der anderen Seite wäre die Lösung nur eine Verbesserung der afrikanischen Lebensverhältnisse, doch das wird allein über Entwicklungshilfe nicht gehen. Die afrikanischen Staaten müssen Selbstverantwortung übernehmen, doch leider ist es dort sehr komplex durch alte Fehden, Stammesklüngel und Diktatoren eine einigermaßen gute Wirtschaftslage für die breite Masse herzustellen. Selbst im afrikanischen Industrieland Südafrika sind die Verhältnisse für viele schlecht.

Das wird sich auf absehbare Zeit auch nicht ändern. Ergo gibt es keine Lösung, die dem Problem gerecht wird.
Deswegen alles so lassen, wie es ist? Mit sovielen toten?

Was haben diese schicksale jetzt mit der verantworung afrikanischer staaten zu tun? Sterben sie leichter, wenn dem so ist?
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DarkLightbringer
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von DarkLightbringer »

Die Union könnte schon einiges tun, so zum Beispiel die sofortige Verstärkung der Seenotrettung an der Südküste unter Beteiligung aller Marinen. Die Flüchtlinge können nach einem festzulegenden Schlüssel verteilt werden, damit die erfolgreicheren Seenotretter keine Nachteile haben.
Zum andern ist es wichtig, an die Ursachen ran zu gehen. Dazu ist eine Zusammenarbeit mit den nordafrikanischen Ländern nötig, vorwiegend in den Bereichen Sicherheit, Versorgung und Entwicklung. Es könnten auch vor Ort militärisch gesicherte Flüchtlingscamps errichtet werden. Der hiesige Bürger wird freilich nicht ganz mitmachen, so bald es um "robuste" Maßnahmen geht, also etwa die Bekämpfung von Piraten und Banden. Da wäre die Politik gefragt, die Zusammenhänge entsprechend zu kommunizieren und überhaupt den Willen zur Gestaltung zu ergreifen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 12:01 hat geschrieben:
Deswegen alles so lassen, wie es ist? Mit sovielen toten?
Was wäre denn deiner Meinung nach die Lösung?
Was haben diese schicksale jetzt mit der verantworung afrikanischer staaten zu tun? Sterben sie leichter, wenn dem so ist?
Warum flüchten so viele Menschen aus ihren Heimatländer? Das ist das eigentliche Problem, wenn es denen in ihren Länder gut gehen würde, gäbe es keinen Grund zur Flucht. Am Reichtum Afrikas mit seinen Bodenschätzen kann es wohl schlecht liegen. Es muss wohl an etwas anderem liegen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von sylvester »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 11:17 hat geschrieben:
Was wäre denn deiner Meinung nach die Lösung?



Warum flüchten so viele Menschen aus ihren Heimatländer? Das ist das eigentliche Problem, wenn es denen in ihren Länder gut gehen würde, gäbe es keinen Grund zur Flucht. Am Reichtum Afrikas mit seinen Bodenschätzen kann es wohl schlecht liegen. Es muss wohl an etwas anderem liegen.

Es liegt an der kolonialen Vergangenheit bzw. der postkolonialen Gegenwart des Kontinents.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

sylvester » Fr 4. Okt 2013, 13:30 hat geschrieben:

Es liegt an der kolonialen Vergangenheit bzw. der postkolonialen Gegenwart des Kontinents.
Ich brauche keine Problembeschreibung, die kenne ich selbst, es geht um eine Lösung dieses Problems. Hast du eine Lösung wie wir das Flüchtlingsproblem lösen können?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 05:50 hat geschrieben:
Im mittelmeer... an einer meerenge, an der alle schifffahrtlinien vorbeifahren, die küstenwache patrolliert.... wenn da jemand "übersehen" wird, oder hunderte übersehen werden und sterben... meinst du, eine brücke wäre da die einzige abhilfe?

Vielleicht sollte man allen, die an dem tag dort vorbeifuhren zum sehtest schicken und wenn keine extremen sehprobleme bestehen, mal nachfragen, warum er seine pflicht zur rettung schiffbrüchiger nicht nachkam....

Warum meinst du, werden solche boote so leicht übersehen? Sogar große schiffe, die brennen! Sind die ale blind dort?
Vielleicht haben die Kapitäne Angst, es könne ihnen Ähnliches blühen wie seinerzeit der Cap-Anamur-Crew, also wochenlanges Festsetzen ihres Schiffes, Verhaftung des Kapitäns, umgehende Abschiebung der Flüchtlinge und einer über 5-Jähriger Gerichtsprozess mit einer drohenden Haft bis zu 4 Jahren oder einer Geldstrafe bis zu 400.000€.

Fortress Europe weiß Gutmenschen schon ganz gut abzuschrecken, wenn diese sich tatsächlich erdreisten, Bootsflüchtlinge, deren Nussschale zu sinken droht, zu retten.
Freispruch für den ehemaligen "Cap Anamur"-Vorsitzenden Elias Bierdel: Nach fünfjähriger Verhandlung hat ein Strafgericht in Agrigent auf Sizilien ihn und seinen Ex-Kapitän Stefan Schmidt freigesprochen. Beiden Männern hatten wegen Beihilfe zur illegalen Einwanderung in einem besonders schweren Fall vier Jahre Haft und 400.000 Euro Bußgeld gedroht. Die Urteilsbegründung will das Gericht erst in drei Monaten veröffentlichen.

Die strittige Rettungsaktion, die damals weltweit Schlagzeilen machte, liegt fünf Jahre zurück. Im Sommer 2004 hatten die Männer mit dem Hilfsschiff Cap Anamur II im Mittelmeer 37 Afrikaner aus einem überfüllten Schlauchboot gerettet, das zu sinken drohte. Die Bootsflüchtlinge durften erst nach einer dreiwöchigen Irrfahrt durchs Mittelmeer in Sizilien an Land gehen.

Die italienischen Behörden vertraten damals den Standpunkt, die Flüchtlinge hätten in Malta an Land gehen müssen, da sie in maltesischen Gewässern aufgegriffen worden seien. Schließlich gaben die Italiener unter dem Druck der öffentlichen Meinung nach und nahmen die Afrikaner auf, schoben sie aber später ab. Bierdel und Schmidt wurden vorübergehend festgenommen. Kritiker warfen ihnen die Inszenierung eines Medienspektakels vor.

Beide zeigten sich am Mittwoch glücklich über den Ausgang des dreijährigen Prozesses. Bierdel, der einen Schuldspruch aus "politischen" Gründen befürchtet hatte, sagte, der Freispruch sei eine "echte Sensation". Schmidt sagte: "Dieses Urteil ist wichtig für alle, die Gutes tun."

Die Hilfsorganisation reagierte mit großer Erleichterung auf das Urteil. "Der Freispruch ist das folgerichtige Urteil eines fragwürdigen Strafprozesses. Denn die Rettung von Menschenleben darf nicht juristisch geahndet werden", erklärte das Notärztekomitee in Köln. "Selbst der Staatsanwalt musste in seinem Plädoyer anerkennen, dass die 37 Menschen ohne das schnelle und beherzte Eingreifen der Cap Anamur-Crew ertrunken wären."
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... freispruch

Die Worte des Papstes oder heute von Gauck sind nichts als hohle Phrasen. Gauck müsste die Aufhebung der Drittstaatenregelung fordern damit nicht mehr einseitig Italien, Griechenland, Malta und Spanien mit den Flüchtlingen umgehen müssen. Aber das wird niemand in der jetzigen oder kommenden Regierung geschweigedenn EU ernsthaft durchsetzen. Wahrscheinlicher ist, dass die europäischen Grenzarmee zur Flüchtlingsbekämpfung aka Frontex einfach ein paar Schiffchen mehr bekommt und noch effektiver dafür sorgt, dass das Elend Afrikas keine europäischen Konsumbürger beim Shopping stört.
http://kartoffeln-im-netz.tumblr.com/
"Das Volk ist immer da, wo das große Maul, die heftigste Phrase ist." Alfred Döblin
http://www.youtube.com/watch?v=xwsOi0ypuSI
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 13:40 hat geschrieben:Die Worte des Papstes oder heute von Gauck sind nichts als hohle Phrasen. Gauck müsste die Aufhebung der Drittstaatenregelung fordern damit nicht mehr einseitig Italien, Griechenland, Malta und Spanien mit den Flüchtlingen umgehen müssen. Aber das wird niemand in der jetzigen oder kommenden Regierung geschweigedenn EU ernsthaft durchsetzen. Wahrscheinlicher ist, dass die europäischen Grenzarmee zur Flüchtlingsbekämpfung aka Frontex einfach ein paar Schiffchen mehr bekommt und noch effektiver dafür sorgt, dass das Elend Afrikas keine europäischen Konsumbürger beim Shopping stört.
Was ist denn deiner Meinung nach die Lösung?

Unbegrenzte Einwanderung aus Drittstaaten?

Geregelte Einwanderung aus Drittstaaten?

Erhöhung der Finanzhilfen für afrikanische Länder?

Eine Kombination aus einer geregelten Einwanderung und Finanzhilfen?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Boracay »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 03:42 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

In dieser gegend sterben alle paar wochen mehr menschen, als in 40 jahren an der innerdeutschen grenze. Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können? Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.
Was wäre denn eine angemessene Reaktion darauf? Alle Grenzen auf und jeder darf kommen der will?

Da würden die linken mit ihren Umverteilungsplänen aber ganz schöne Augen machen....
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 13:47 hat geschrieben:
Was ist denn deiner Meinung nach die Lösung?

Unbegrenzte Einwanderung aus Drittstaaten?

Geregelte Einwanderung aus Drittstaaten?

Erhöhung der Finanzhilfen für afrikanische Länder?

Eine Kombination aus einer geregelten Einwanderung und Finanzhilfen?
Einen Ansatz zur Abhilfe habe ich ja schon genannt: Die Verteilung der Verantwortung für Flüchtlinge auf alle EU-Länder via Abschaffung der Drittstaatenregelung. Die Probleme in Italien, Griechenland und Co. existieren, weil die Länder damit allein gelassen werden. Es kommen auf der anderen Seite auch keine Millionen Afrikaner in die EU und es ist eine Mär, dass es Millionen werden würden, wenn man bspw. eine humanere Einwanderungspolitik einführen würde. 99% der Afrikaner werden nie in ihrem Leben einen Fuss auf Europa setzen. So oder so.

Davon abgesehen sehe ich mich nicht in der Pflicht aus dem Stand ein trägfähiges Konzept zur Hand zu haben. Wir leben in einer Demokratie und auch der EU, weil wir von unseren Volksvertretern erwarten dürfen, dass sie in Achtung der universellen Menschenrechte und den immer wieder hochgehaltenen humanistischen Werten Europas humane politische Lösungen dafür finden, dass Armut vor unserer Haustür dazu führt, dass einige keinen anderen Ausweg sehen als den Versuch zu unternehmen, unter lebensgefährlichen Umständen irgendwie nach Europa zu kommen.
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Paul W.

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Paul W. »

Ich halte das auch kaum noch aus. 300 Neger für nichts ersoffen. Sollte man nicht endlich eine konsequente Abschiebung der afrikanischen Wirtschaftsflüchtlinge vornehmen damit die Leute diese riskante Überfahrt nicht mehr auf sich nehmen? Dann würde es sich endlich in Afrika rumsprechen, dass sie hier keine Hoffnung auf ein besseres Leben suchen brauchen. Nur so verhindern wir weitere unzählige Tote. Afrika verliert sein ganze Potential.
Zuletzt geändert von Paul W. am Freitag 4. Oktober 2013, 14:03, insgesamt 1-mal geändert.
Sir Porthos

Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 03:42 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

In dieser gegend sterben alle paar wochen mehr menschen, als in 40 jahren an der innerdeutschen grenze. Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können? Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.
Es ist schlimm, was dort passiert ist.

Aber diese Flüchtlinge haben ihr Boot selber in Brand gesetzt !

Warum sollte Europa eine Schuld haben, weil sie Ihr Boot abfackeln und versenken ?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Sir Porthos » Fr 4. Okt 2013, 14:05 hat geschrieben:
Es ist schlimm, was dort passiert ist.

Aber diese Flüchtlinge haben ihr Boot selber in Brand gesetzt !

Warum sollte Europa eine Schuld haben, weil sie Ihr Boot abfackeln und versenken ?
Sie haben nicht ihr Boot "in Brand gesteckt", sondern völlig verzweifelt versucht mittels angezündeter Decken auf sich aufmerksam zu machen!
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Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 13:11 hat geschrieben: Sie haben nicht ihr Boot "in Brand gesteckt", sondern völlig verzweifelt versucht mittels angezündeter Decken auf sich aufmerksam zu machen!
Das war aber ursächlich für die Katastrophe.

Und daher ist Europa schuld ?
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Freitag 4. Oktober 2013, 14:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Gretel »

Paul W. » Fr 4. Okt 2013, 13:02 hat geschrieben:Ich halte das auch kaum noch aus. 300 Neger für nichts ersoffen. Sollte man nicht endlich eine konsequente Abschiebung der afrikanischen Wirtschaftsflüchtlinge vornehmen damit die Leute diese riskante Überfahrt nicht mehr auf sich nehmen? Dann würde es sich endlich in Afrika rumsprechen, dass sie hier keine Hoffnung auf ein besseres Leben suchen brauchen. Nur so verhindern wir weitere unzählige Tote. Afrika verliert sein ganze Potential.
Wirtschaftsflüchtlinge?
Du Beleidigung hast keine Ahnung von den Zuständen in Eritrea und Somalia.
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Muck watt jü wüllt - de Lüüd snackt doch.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Sir Porthos » Fr 4. Okt 2013, 14:11 hat geschrieben:
Das war aber ursächlich für die Katastrophe.

Und daher ist Europa schuld ?
Es sollte überhaupt nicht darum gehen, irgendeine mühselige Schuldfrage zu klären, sondern Lösungen zu diskutieren.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 13:21 hat geschrieben: Es sollte überhaupt nicht darum gehen, irgendeine mühselige Schuldfrage zu klären, sondern Lösungen zu diskutieren.
Das ist richtig.

Und diese Menschen tun mir wirklich leid !

Aber wenn in den Medien nun geschrieben wird - siehe Spiegel online - , dass es die Schuld Europas sei, fühle ich mich angegriffen.

Was kann ich dagegen tun, dass diese Flüchtlinge irgendwelchen Schlepperbanden Geld zahlen und sie dann noch in einem tragischen Mißgeschick ihr Boot abfackeln ?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von NMA »

Kopernikus hat geschrieben:Es kommen auf der anderen Seite auch keine Millionen Afrikaner in die EU und es ist eine Mär, dass es Millionen werden würden, wenn man bspw. eine humanere Einwanderungspolitik einführen würde. 99% der Afrikaner werden nie in ihrem Leben einen Fuss auf Europa setzen. So oder so.
Was macht dich da so sicher? Mag sein, dass jeder Mensch lieber in seiner Heimat bleibt. Aber es gibt keinerlei Gründe dafür, anzunehmen, dass in den nächsten Jahrzehnten die Anzahl an Afrikanern, die auf der Flucht sind geringer wird oder konstant bleibt.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

New Model Army » Fr 4. Okt 2013, 14:26 hat geschrieben:
Was macht dich da so sicher? Mag sein, dass jeder Mensch lieber in seiner Heimat bleibt. Aber es gibt keinerlei Gründe dafür, anzunehmen, dass in den nächsten Jahrzehnten die Anzahl an Afrikanern, die auf der Flucht sind geringer wird oder konstant bleibt.
Wenn die Annahme enorm steigender Flüchtlingszahlen mehr als Spekulation sein will, müsste es wenigstens historische Vorbilder geben, die das bestätigen. Gibt es die?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

New Model Army » Fr 4. Okt 2013, 14:26 hat geschrieben:
Was macht dich da so sicher? Mag sein, dass jeder Mensch lieber in seiner Heimat bleibt. Aber es gibt keinerlei Gründe dafür, anzunehmen, dass in den nächsten Jahrzehnten die Anzahl an Afrikanern, die auf der Flucht sind geringer wird oder konstant bleibt.
Das ist allerdings die Frage, in den USA sieht man, dass es doch innerhalb von ein paar Jahren Millionen Menschen sein können. Das einzige was diese Menschen abhalten wird ist das Mittelmeer, aber selbst das würde sie, wenn die Tore geöffnet würden, nicht dauerhaft abhalten.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Paul W. »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 14:35 hat geschrieben: Wenn die Annahme enorm steigender Flüchtlingszahlen mehr als Spekulation sein will, müsste es wenigstens historische Vorbilder geben, die das bestätigen. Gibt es die?
Im Süden der USA kommt man in vielen Ecken mit spanisch inzwischen besser weiter, obwohl Englisch ja nun wirklich eine Idiotensprache fast komplett ohne Grammatik ist. Die Einwanderer haben sie durch die Umvolkung aber nicht nötig. So wild spekuliert ist das also nicht.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 14:38 hat geschrieben:
Das ist allerdings die Frage, in den USA sieht man, dass es doch innerhalb von ein paar Jahren Millionen Menschen sein können. Das einzige was diese Menschen abhalten wird ist das Mittelmeer, aber selbst das würde sie, wenn die Tore geöffnet würden, nicht dauerhaft abhalten.
Wieviele Menschen, die irgendwo auf dem ziemlich großen Kontinent Afrika leben, haben denn überhaupt die Möglichkeit -unabhängig davon, wie die europäischen Grenzen beschaffen sind- erstmal bis dahin zu gelangen? Die Zugervbindung zwischen Simbabwe und Tunesien soll nämlich nicht die Zuverlässigste sein, hab ich gehört.

Ergo: Das ist alles reine Spekulation, genauso wie die Annahme Unsinn ist, dass jeder einzelne Afrikaner schon morgen seine Sachen packen würde, weil er nichts beseres im Sinn hat als möglichst schnell seine Heimat und alles was er kennt zu verlassen. Die ganzen ausgestoßenen Befürchtungen, die vielmehr als Drohung verstanden werden sollen, leben von dem Irrglauben, dass es nur des Wunsches bedarf, in Wohlstand zu leben, und schon würden sich Millionen Afrikaner auf den Weg nach Europa machen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

Paul W. » Fr 4. Okt 2013, 14:45 hat geschrieben: Im Süden der USA kommt man in vielen Ecken mit spanisch inzwischen besser weiter, obwohl Englisch ja nun wirklich eine Idiotensprache fast komplett ohne Grammatik ist. Die Einwanderer haben sie durch die Umvolkung aber nicht nötig. So wild spekuliert ist das also nicht.
"Umvolkung (oder auch „Ethnomorphose“) ist ursprünglich ein Begriff aus der nationalsozialistischen Volkstumspolitik"

Fail! :dead:
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Paul W. » Fr 4. Okt 2013, 14:45 hat geschrieben: Im Süden der USA kommt man in vielen Ecken mit spanisch inzwischen besser weiter, obwohl Englisch ja nun wirklich eine Idiotensprache fast komplett ohne Grammatik ist. Die Einwanderer haben sie durch die Umvolkung aber nicht nötig. So wild spekuliert ist das also nicht.
Dein Nazi-Sprech kannst du schonmal stecken lassen. Abgesehen davon ist Europa weit schwieriger zu erreichen als die USA von Mexiko aus.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Freitag 4. Oktober 2013, 14:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Sir Porthos »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 13:47 hat geschrieben: Dein Nazi-Sprech kannst du schonmal stecken lassen. Abgesehen davon ist Europas weit schwieriger zu erreichen als die USA von Mexiko aus.

Und ich verstehe Deine Kritik am heiligen Vater nicht.

Er kritisiert nicht die einfachen Menschen in Europa.

Er kritisiert den Kapitalismus !

Und die Herrscher dieses Systems sind nicht die einfachen Menschen.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Sir Porthos » Fr 4. Okt 2013, 14:49 hat geschrieben:

Und ich verstehe Deine Kritik am heiligen Vater nicht.

Er kritisiert nicht die einfachen Menschen in Europa.

Er kritisiert den Kapitalismus !

Und die Herrscher dieses Systems sind nicht die einfachen Menschen.
Meine Kritik besteht darin, dass es schöne Worte sind, die nichts ändern werden.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 14:45 hat geschrieben: Wieviele Menschen, die irgendwo auf dem ziemlich großen Kontinent Afrika leben, haben denn überhaupt die Möglichkeit -unabhängig davon, wie die europäischen Grenzen beschaffen sind- erstmal bis dahin zu gelangen? Die Zugervbindung zwischen Simbabwe und Tunesien soll nämlich nicht die Zuverlässigste sein, hab ich gehört.
Also wenn es keine Sanktionen gibt und es wirklich vollkommen legal wird, dann kannst du davon ausgehen, dass es Menschen gibt, die dann Touren ins reiche Europa anbieten. Schlepper gibt es ja heute schon genug und wenn die einfach nur eine Überfahrt nach Italien machen müssen und danach wieder zurückfahren können, wäre das ein schönes Geschäftsmodell auf das die Geschäftemacher dort unten wohl auch kommen werden.

Ergo: Das ist alles reine Spekulation, genauso wie die Annahme Unsinn ist, dass jeder einzelne Afrikaner schon morgen seine Sachen packen würde, weil er nichts beseres im Sinn hat als möglichst schnell seine Heimat und alles was er kennt zu verlassen. Die ganzen ausgestoßenen Befürchtungen, die vielmehr als Drohung verstanden werden sollen, leben von dem Irrglauben, dass es nur des Wunsches bedarf, in Wohlstand zu leben, und schon würden sich Millionen Afrikaner auf den Weg nach Europa machen.
Also ich sehe es schon so, dass es wohl weitaus mehr Flüchtlinge geben wird, wie wir sie momentan haben. Es würde dann reichen, eine Fährverbindung zwischen Afrika und Italien zur errichten, selbst wenn auf dem Schiff erkennbar tausende Flüchtlinge wären.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 13:54 hat geschrieben: Meine Kritik besteht darin, dass es schöne Worte sind, die nichts ändern werden.
Was soll er sonst machen ?

Vor einigen Jahrhunderten hatte er noch Truppen und zwang die Herrscher Europas im Büßerhemd vor ihm zu knien.

Diese Zeiten sind vorbei.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 14:55 hat geschrieben:
Also wenn es keine Sanktionen gibt und es wirklich vollkommen legal wird, dann kannst du davon ausgehen, dass es Menschen gibt, die dann Touren ins reiche Europa anbieten. Schlepper gibt es ja heute schon genug und wenn die einfach nur eine Überfahrt nach Italien machen müssen und danach wieder zurückfahren können, wäre das ein schönes Geschäftsmodell auf das die Geschäftemacher dort unten wohl auch kommen werden.



Also ich sehe es schon so, dass es wohl weitaus mehr Flüchtlinge geben wird, wie wir sie momentan haben. Es würde dann reichen, eine Fährverbindung zwischen Afrika und Italien zur errichten, selbst wenn auf dem Schiff erkennbar tausende Flüchtlinge wären.
Jetzt einmal angenommen, dein Szenario würde nach Öffnung wirklich aller Grenzen für Afrikaner so eintreten: Wie wahrscheinlich ist so eine Öffnung denn? Selbst die tollkühnsten Links-Politiker werden sich im Klaren sein, dass es eine solche Öffnung nie geben wird. Im Bereich des politisch Durchsetzbaren ist wohl nicht einmal in Anbetracht der jetzigen Katastrophe irgendeine gundsätzliche Änderung. Nicht wenige Flüchtlings-Hilfe-Organisationen begnügen sich daher ja schon damit zu fordern, dass die EU endlich ihre eigenen Regeln einhalten soll. Also bspw. für eine einigermaßen menschenwürdige Unterbringung zu sorgen hat. Selbst das wird von den hiesigen Untergangspropheten bereits damit abgewatscht, dass man es den "Negern" nur nicht zu gemütlich machen darf, denn -jetzt kommt´s wieder- sonst würden ja Millionen neuer Flüchtlinge kommen. Postwendend. Es ist immer die gleiche Drohung: Egal was an der Flüchtlingspolitik der EU nach Meinung von Menschenrechtsorganisationen oder NGOs geändert werden müsste, jedes einzelne Mal tobt der rechte Rand, weil Europa dann plötzlich überrannt würde.
Zuletzt geändert von Kopernikus am Freitag 4. Oktober 2013, 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Sir Porthos » Fr 4. Okt 2013, 14:57 hat geschrieben:
Was soll er sonst machen ?

Vor einigen Jahrhunderten hatte er noch Truppen und zwang die Herrscher Europas im Büßerhemd vor ihm zu knien.

Diese Zeiten sind vorbei.
Okay, dann sollte ich vielleicht die Medien kritisieren, die ihn zitierten als hätte sein Wort tatsächlich Gewicht und könnte etwas ändern. Dann kann man das nächste Mal auch einfach Lieschen Müller aus Buxtehude um einen Kommentar bitten.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Blickwinkel »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 15:02 hat geschrieben: Jetzt einmal angenommen, dein Szenario würde nach Öffnung wirklich aller Grenzen für Afrikaner so eintreten: Wie wahrscheinlicht ist so eine Öffnung denn? Selbst die tollkühnsten Links-Politiker werden sich im Klaren sein, dass es eine solche Öffnung nie geben wird. Im Bereich des politisch Durchsetzbaren ist wohl nicht einmal in Anbetracht der jetzigen Katastrophe irgendeine gundsätzliche Änderung.
Mir geht es darum eine Lösung zur jetzigen Situation zu diskutieren. Nur die Probleme zu benennen reicht meines Erachtens nicht aus.
Nicht wenige Flüchtlings-Hilfe-Organisationen begnügen sich daher ja schon damit zu fordern, dass die EU endlich ihre eigenen Regeln einhalten soll. Also bspw. für eine einigermaßen menschenwürdige Unterbringung zu sorgen hat. Selbst das wird von den hiesigen Untergangspropheten bereits damit abgewatscht, dass man es den "Negern" nur nicht zu gemütlich machen darf, denn -jetzt kommt´s wieder- sonst würden ja Millionen neuer Flüchtlinge kommen. Postwendend. Es ist immer die gleiche Drohung: Egal was an der Flüchtlingspolitik der EU nach Meinung von Menschenrechtsorganisationen oder NGOs geändert werden müsste, jedes einzelne Mal tobt der rechte Rand, weil Europa dann plötzlich überrannt würde.
Ich sehe nicht den Untergang des Abendlandes, wohl aber, dass eine Öffnung schon zu Spannungen führen kann. Im übrigen wurde auch festgestellt, dass viele Flüchtlinge nicht lange in Italien bleiben, sondern meist gen Norden abwandern. Für mich persönlich ist eine legale Einwanderung absolut wünschenswert, allerdings ist und bleibt die illegale Einwanderung ein großes Problem.

Bezüglich der Unterbringung gebe ich dir recht, nur was macht man mit den bisherigen Flüchtlingen? Diese müssten quasi eingebürgert werden, doch welches EU-Land will sie denn aufnehmen?
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Sir Porthos »

Kopernikus » Fr 4. Okt 2013, 14:04 hat geschrieben: Okay, dann sollte ich vielleicht die Medien kritisieren, die ihn zitierten als hätte sein Wort tatsächlich Gewicht und könnte etwas ändern. Dann kann man das nächste Mal auch einfach Lieschen Müller aus Buxtehude um einen Kommentar bitten.
Ich bin kein Katholik.

Aber dieser Papst hat eine Bescheidenheit, für den ich ihn einfach nur schätze.

Seine Betroffenheit halte ich auch nicht für verlogen.

Er hat keine weltliche Macht mehr.

Er kann nur an das Gewissen der Menschen appellieren.

Als Protestant lerne ich gerade sehr viel von ihm.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Kopernikus »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 15:10 hat geschrieben:
Mir geht es darum eine Lösung zur jetzigen Situation zu diskutieren. Nur die Probleme zu benennen reicht meines Erachtens nicht aus.



Ich sehe nicht den Untergang des Abendlandes, wohl aber, dass eine Öffnung schon zu Spannungen führen kann. Im übrigen wurde auch festgestellt, dass viele Flüchtlinge nicht lange in Italien bleiben, sondern meist gen Norden abwandern. Für mich persönlich ist eine legale Einwanderung absolut wünschenswert, allerdings ist und bleibt die illegale Einwanderung ein großes Problem.

Bezüglich der Unterbringung gebe ich dir recht, nur was macht man mit den bisherigen Flüchtlingen? Diese müssten quasi eingebürgert werden, doch welches EU-Land will sie denn aufnehmen?
Das ganze Thema ist ja nicht neu und wurde schonmal ausgiebig diskutiert. Ich will jetzt nicht alles wiederholen, was ich bereits damals schrieb, deshalb der Verweis auf den Thread hier: http://politik-forum.eu/viewtopic.php?f=8&t=22486
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von gallerie »

Blickwinkel » Fr 4. Okt 2013, 20:10 hat geschrieben:
Mir geht es darum eine Lösung zur jetzigen Situation zu diskutieren. Nur die Probleme zu benennen reicht meines Erachtens nicht aus.



Ich sehe nicht den Untergang des Abendlandes, wohl aber, dass eine Öffnung schon zu Spannungen führen kann. Im übrigen wurde auch festgestellt, dass viele Flüchtlinge nicht lange in Italien bleiben, sondern meist gen Norden abwandern. Für mich persönlich ist eine legale Einwanderung absolut wünschenswert, allerdings ist und bleibt die illegale Einwanderung ein großes Problem.

Bezüglich der Unterbringung gebe ich dir recht, nur was macht man mit den bisherigen Flüchtlingen? Diese müssten quasi eingebürgert werden, doch welches EU-Land will sie denn aufnehmen?
…die Lösung könnte doch folgende sein:
Flüchtlinge sollten in ihrem Heimatland oder einem Nachbarland, in dem sie geflüchtet sind, die jeweilige europäische Botschaft aufsuchen und dort einen Asylantrag stellen.
Ein Somalier, der in Libyen gearbeitet hat und dort verfolgt wird könnte in Tunesien auf der deutschen Botschaft seinen Asylantrag stellen. Wird dem zugestimmt, darf er einreisen. Natürlich müsste dem nach Tunesien illegal eingewanderte Flüchtling, über die Zeit des Asylantrages, ein vorläufiges Bleiberecht in Tunesien gewährt werden.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Muninn »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 05:50 hat geschrieben:
Im mittelmeer... an einer meerenge, an der alle schifffahrtlinien vorbeifahren, die küstenwache patrolliert.... wenn da jemand "übersehen" wird, oder hunderte übersehen werden und sterben... meinst du, eine brücke wäre da die einzige abhilfe?

Vielleicht sollte man allen, die an dem tag dort vorbeifuhren zum sehtest schicken und wenn keine extremen sehprobleme bestehen, mal nachfragen, warum er seine pflicht zur rettung schiffbrüchiger nicht nachkam....

Warum meinst du, werden solche boote so leicht übersehen? Sogar große schiffe, die brennen! Sind die ale blind dort?
Zum Problem wird dabei auch die Regelung, dass sogar Retter als vermeintliche Schlepper vor Gericht gestellt und bestraft werden können. Der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano forderte jetzt die Abschaffung eines entsprechenden Gesetzes.
http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... rophe.html
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

Tantris » Fr 4. Okt 2013, 04:42 hat geschrieben:http://www.spiegel.de/politik/ausland/l ... 25972.html

In dieser gegend sterben alle paar wochen mehr menschen, als in 40 jahren an der innerdeutschen grenze. Europa ist also viel besser und mörderischer abgeschottet als der westen von der ddr aus gesehen.

Welches sind die europäischen werte, die nur mit derart viel toten verteidigt werden können? Mit sterbenden flüchtlingen, die auch nicht mehr wollten, als der ossi vor der mauer.
Im Fall der DDR hat aber niemand der noch ganz bei sinnen ist den Westen die Schuld an den Mauertoten gegeben.
Und hä ,der arabische Frühling hat doch Unmengen an Demokratie gebracht so das es überhaupt keinen Grund zur Flucht gibt.
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Re: Lampedusa - hundert tote und alle schauen weg

Beitrag von Joker »

Sir Porthos » Fr 4. Okt 2013, 15:13 hat geschrieben:
Ich bin kein Katholik.

Aber dieser Papst hat eine Bescheidenheit, für den ich ihn einfach nur schätze.

Seine Betroffenheit halte ich auch nicht für verlogen.

Er hat keine weltliche Macht mehr.

Er kann nur an das Gewissen der Menschen appellieren.

Als Protestant lerne ich gerade sehr viel von ihm.
Soll der Vatikanstaat mit guten Beispiel vorangehen und Flüchtlinge aufnehmen.
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