Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

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relativ
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

Nein, ich brauche keinen Bauernfängern, ich habe in jungen Jahren mit sehr vielen Leuten aus diesen Schichten zu tun gehabt. Daher weis ich, dass ein ausschließliches Fördern nichts bringt. Manchmal sind harte, klare Worte das Einzige, was verstanden wird.
Ja bei manchen ist dies sicherlich förderlich, aber dies wird ja so nicht gemacht, oder haben sie den Eindruck bei Hartz 4 Empfängern wird differenziert?
Na also, dann sind wir uns ja einig.
Mal schauen.
Die Frage ist doch, warum diese Menschen, sofern sie gute Qualifikationen haben, nicht eingestellt werden? Ich kenne persönlich kenne mehrere Ü50, die ohne Probleme eingestellt wurden. Die waren aber flexibel und qualifiziert. Vielleicht liegt es daran?
Die Lebenswirklichkeit ist für fast jeden Menschen ist verschieden, evt. sollten sie dies mal auf ihren Rechnungszettel berücksichtigen. Das soll nicht heißen, daß der Staat jetzt auf jede Lebenswirklichkeit Rücksicht nehmen muss, aber wenn es um harte persönliche Kritik geht, sollte man die doch schon noch im Hinterkopf haben.
Vielleicht sollten wir von den Extremen wegkommen, es geht nicht darum, keine Hilfe zu leisten, sondern das richtige Maß zu finden. Ich persönlich habe Menschen, die keine Verantwortung für ihr Tun und Handeln übernehmen, als diejenigen erlebt, die genau in solche Schieflagen kommen (Stichwort Sozialadel).
Geren komme ich von Extremen runter, mal schauen ob sie dies auch können.
Ich kenne auch Leute die in der sogenannten sozialen Hängematte hängengeblieben sind. Dieses Phänomen kommt zu stande, wenn Menschen lange Arbeitslos waren oder lange zeit Sozialhilfe, aus den verschiedensten Gründen, bezogen haben.
Dies ist meiner Meinung einer der hauptgründe warum solche Extreme passieren. Die länge der Zeit, in denen diese Menschen keine geregelte Arbeitszeit nachgehen.
Das Gewöhnungspotential dieser Lebensart ist enorm.
Doch fast alle dieser Menschen, würden und wollen auch arbeiten, wenn sie dafür anständig bezahlt werden.
Jetzt aber machen viele einen Minijob und bekommen Hartz 4 und verdienen mehr oder fast genausoviel wie ein Niedriglöhner der 8 Stunden schackern geht. Jetzt kann man sich mit Recht aufregen über diese Sozialschmarotzer. Aber zu verschweigen, daß ein Teil des Problems auch der Niedriglohnsektor ist, geht eben auch nicht. Extreme Auswüchse wird es wohl in jedem System geben, die Frage ist doch wie geht die Gesellschaft damit um.
Für mich ist die Sache klar, in einem Land wie Deutschland, das sich seiner moralischen und sozialen Standarts rühmt, darf jemand der 8 Stunden arbeitet nicht noch zum Betteler beim Staat werden. Da man den eh schon niedrigen Hartz 4 Satz wohl kaum noch geringer ausfallen lassen kann, muss ein gesetzlicher Mindeslohn her, denn von selbst bezahlen zu viele Unternehmen diesen eben nicht.
Nein warum? Sollten sie solches verantwortungsloses Verhalten von Menschen gutheißen? Kennen sie Leute aus dem Sozialbereich und haben sie sich mal mit denen unterhalten, was die tagtäglich mitmachen und anschauen müssen?
Zu diesem Job gehört eine gewisse Emphatie, für mich hört sich dies eher so an, als wenn ihre Bekannten schon ziemlich abgestumpft sind. Ihr Job hat eben sehr viel mit Härtefällen zu tun, da sollte man schon den Blick fürs Ganze nicht verlieren.

Das mit Sicherheit, allerdings müssen auch diese Personen entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit etwas zur Gesellschaft beitragen.
Ich würde sogar soweit gehen, daß Hartz4 empfänger für ihre Geld öffentliche Arbeit bekommen. Es gibt genügend Aufgaben, die der öffentliche Dienst wegen der engen Personaldecke nicht mehr leisten kann. Dies hätte auch den Vorteil, daß einige Hartz4 ler sich nicht mehr ans "Nichtstun" gewöhnen können und eine Regelmäßigkeit in ihrem Leben erhalten bleibt.
Die Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt hat entscheidend dazu beigetragen, dass es weniger Arbeitslose gibt, die Betriebe in der Krise ihr Personal reduzieren können und schnell wieder Personal im Aufschwung einstellen können.
Entscheidend bei der Krise war die Flächendenckende einführung der Kurzarbeit. Stellen sie sich vor, ein High-Tech Unternehmen, hätte nach der Krise erst wieder Qualifizierte Mitarbeiter suchen muessen. Ich sehe bei der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes keine großen Vorteile für den Staat. Die wenigsten Arbeitslosen im niedriglohnsektor, werden von Aufstockern zu Vollzeitarbeitern mit Sozialbeitragsrelevanz. Die die wir jetzt mehr haben kommen nicht aus dem niedriglohn Sektor, sonder aus dem qualifizierte Arbeitsmarkt, da wir dort zur Zeit mehr Bedarf haben. Aus meiner Sicht wurde durch die Arbeitsmarktreformen die Masse der Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger gedemütigt, weil ein kleinerer Teil Arbeitslosen/Sozialhilfeempfänger auf der sozialen Hängematte lebte. Die Auswüchse auf dem Arbeitsmarkt waren meiner Meinung vorhersehbar, wurden aber auf Kosten der Menschenwürde in kauf genommen.
Ich kenne Leute, die sich vom Hauptschulabschluß bis zum Fachhochschuldiplom und späterer Leistungsposition hochgearbeitet haben. Solche Fälle gibt es durchaus. Prominentestes Beispiel ist der amtierende Bahnchef Grube, der durch Mut und Entschlossenheit dort ist, wo er ist.
Ich rede eigentlich nicht gerade von den Schulabgängern, sondern von Langzeitarbeitslosen, die keinen normal bezahlten Job mehr bekommen, weil sie nicht qualifiziert genug sind.
Ja, mehr lässt meine Budget nicht zu. Warum sollte ein H4 auf dem Niveau einer Facharbeiters leben? Dann ist der Facharbeiter doch bescheuert, wenn er arbeiten geht, oder? Aber H4 ist tausendmal besser, als auf der Strasse zu leben, findest du nicht?
Wie war dies nochmal mit Extremen? Ein Hartz 4 Mensch lebt meist nicht auf dem Niveau eines Facharbeiters,weder finaziell noch psychologisch, es sei denn er hält seine Kinder im Stall als Sozialsäckel.
Wenn es Facharbeiter gibt die sowenig verdienen, dann liegt dies wohl eher am Arbeitgeber.
Ich frag mich auch immer, wo sie da noch etwas wegnehmen wollen vom Hartz4? Miete bzw. Mietzuschuss?
Ach jetzt sind wir in Deutschland schon soweit um über Vergleiche mit Drittweltländern zu reden?

Inzwischen ja, jetzt können wir an die Verbesserung in einigen Bereichen rangehen. Fördern und Fordern, anders geht es nicht.
Also ich würde dies nicht als Verbesserung bezeichnen. Aber es gibt natürlich einige die davon profitiert haben in ihren Bilanzen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

victim » Do 26. Sep 2013, 10:27 hat geschrieben:Weit über 90 % aller manuellen Tätigkeiten werden durch Robotik übernommen.
Damit gehts um mental adäquate Realabstraktion für die Nutzung und Weiterentwicklung ihr ebenbürtig unterlagerter hardware assembler.
Mental leistungsadäquat high tech Anbieternetze nutzen und dafür aus dem Profitanteil bezahlen, das wird kommen.
Es dauert mir nur viel zu lange, weil währenddessen die Entwicklung massiv verzögert wird.
Geht's auch weniger geschwollen?
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Fadamo »

Ja.
Wir sollten alle zusehen,dass wir noch etwas von hartz 4 bekommen :D
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 26. Sep 2013, 10:39 hat geschrieben:... Doch fast alle dieser Menschen, würden und wollen auch arbeiten, wenn sie dafür anständig bezahlt werden.
...
Es läuft also immer wieder auf die Forderung hinaus "anständig", d.h. nach den Bedürfnissen der Betroffenen zu bezahlen. Warum aber ausgerechnet jemand, der einen Betrieb führt, der keinesfalls nach seinen Bedürfnissen, sondern nach harten Fakten seine Rechnungen und Steuern bezahlen muß, diese Sozialamtsaufgabe übernehmen soll, warum ihm zugemutet wird, Personen, bei denen er schon absehbar drauflegen muß, bei sich einzustellen, dafür ist noch keine plausible Begründung geliefert worden. Bei einer Insolvenz würde ihm solch soziales Denken sogar zur Last gelegt und als einer der Fehler, der zur Insolvenz geführt hat, angekreidet.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von victim »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 09:40 hat geschrieben:...
Geht's auch weniger geschwollen?
Bitte geschwollen nicht mit Vernunft verwechseln.
Es überdehnt allenfalls etwas beengte Weltbilder.
Aber das ist doch gut so.
Das links-rechts-Zeug taugt nix: diese Denke bezweckt elende Löhnerei marginalisierter Kostenfaktoren.
Das ist Wasser auf die Mühlen der Linken und auch Rechten sowie Pseudoliberalen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

victim » Do 26. Sep 2013, 11:11 hat geschrieben: Bitte geschwollen nicht mit Vernunft verwechseln.
Es überdehnt allenfalls etwas beengte Weltbilder.
Aber das ist doch gut so.
Das links-rechts-Zeug taugt nix: diese Denke bezweckt elende Löhnerei marginalisierter Kostenfaktoren.
Das ist Wasser auf die Mühlen der Linken und auch Rechten sowie Pseudoliberalen.
Vernunft kann ich hier nicht wirklich erkennen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von victim »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 10:13 hat geschrieben:...
Vernunft kann ich hier nicht wirklich erkennen.
Einfach mal der Logik folgen:
Marktwirtschaft bezweckt positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Das wäre der optimale Entwicklungsmotor der Menschheit.
Arbeiten ist anbieten - das wird sozialstaatlich stranguliert.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

victim » Do 26. Sep 2013, 11:22 hat geschrieben: Einfach mal der Logik folgen:
Marktwirtschaft bezweckt positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Das wäre der optimale Entwicklungsmotor der Menschheit.
Arbeiten ist anbieten - das wird sozialstaatlich stranguliert.
Ich schrieb dir bereits: Deine Logik ist nicht jedem zugänglich! :D

Die Sprachkonstruktionen klingen zwar bemerkenswert, implizieren aber nicht wirklich Zusammenhänge.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von sportsgeist »

victim » Do 26. Sep 2013, 11:22 hat geschrieben: Einfach mal der Logik folgen:
Marktwirtschaft bezweckt positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Das wäre der optimale Entwicklungsmotor der Menschheit.
Arbeiten ist anbieten - das wird sozialstaatlich stranguliert.
oh gott, diesen ganzen schmonzes hatten wir doch schonmal ... :|

welcome back ... naja
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von victim »

[url= » Do 26. Sep 2013, 10:26[/url] hat geschrieben:...
Ich schrieb dir bereits: Deine Logik ist nicht jedem zugänglich! :D

Die Sprachkonstruktionen klingen zwar bemerkenswert, implizieren aber nicht wirklich Zusammenhänge.
Logik ist nichts Persönliches sondern rational.
Leider wird in "Arbeitnehmer" und "Arbeitgeber" gedacht, und dabei verdrängt, daß die Nachfrager Arbeitgeber der Anbieter sind und immer alles bezahlen.
Gleichzeitig haben die Nachfrager per Erwerbsphase anbieten zu können.
Auch die öffentlich Bediensteten und damit auch die Parlamentarierer sind Arbeitnehmer der Bürger, die das durch ihre Abgaben finanzieren.
Bitte marktwirtschaftlich zu denken beginnen, also in Anbieterprofit aus Nachfragerkaufkraft.
Je kaufkäftiger nachgefragt wird, desto profitabler kann immer Höherwertiges angeboten werden.
Um die laufende Optimierung dieser positiven Rückkopplung gehts.
Sie wird per Sozialstaat arbeitsgesetzlich stranguliert.
Zudem wurden Abgaben gekappt und die damit fehlenden öffentlichen Mittel geliehen und zwangsverzinst.
Das führte zwar zu einem superreichen Deutschland, aber leider zur extrem einseitigen Vermögensverteilung.
Zuletzt geändert von victim am Donnerstag 26. September 2013, 12:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

victim » Do 26. Sep 2013, 12:08 hat geschrieben: Logik ist nichts Persönliches sondern rational.
Leider wird in "Arbeitnehmer" und "Arbeitgeber" gedacht, und dabei verdrängt, daß die Nachfrager Arbeitgeber der Anbieter sind und immer alles bezahlen.
Gleichzeitig haben die Nachfrager per Erwerbsphase anbieten zu können.
Auch die öffentlich Bediensteten und damit auch die Parlamentarierer sind Arbeitnehmer der Bürger, die das durch ihre Abgaben finanzieren.
Bitte marktwirtschaftlich zu denken beginnen, also in Anbieterprofit aus Nachfragerkaufkraft.
Je kaufkäftiger nachgefragt wird, desto profitabler kann angeboten werden.
Um die laufende Optimierung dieser positiven Rückkopplung gehts.
Sie wird per Sozialstaat arbeitsgesetzlich stranguliert.
Zudem wurden Abgaben gekappt und die damit fehlenden öffentlichen Mittel geliehen und zwangsverzinst.
Das führte zwar zu einem superreichen Deutschland, aber leider zur extrem einseitigen Vermögensverteilung.
Auch geschwollen dahergebrachte Binsenweisheiten bleiben Binsenweisheiten ohne jeden politischen oder sachlichen Nährwert.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von victim »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 11:10 hat geschrieben:...
Auch geschwollen dahergebrachte Binsenweisheiten bleiben Binsenweisheiten ohne jeden politischen oder sachlichen Nährwert.
Wäre super, es wären Binsenweisheiten.
Leider wird eingefressen auf dem Arbeitnehmer-Konstrukt herum geritten.
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relativ
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 09:45 hat geschrieben: Es läuft also immer wieder auf die Forderung hinaus "anständig", d.h. nach den Bedürfnissen der Betroffenen zu bezahlen. Warum aber ausgerechnet jemand, der einen Betrieb führt, der keinesfalls nach seinen Bedürfnissen, sondern nach harten Fakten seine Rechnungen und Steuern bezahlen muß, diese Sozialamtsaufgabe übernehmen soll, warum ihm zugemutet wird, Personen, bei denen er schon absehbar drauflegen muß, bei sich einzustellen, dafür ist noch keine plausible Begründung geliefert worden. Bei einer Insolvenz würde ihm solch soziales Denken sogar zur Last gelegt und als einer der Fehler, der zur Insolvenz geführt hat, angekreidet.
Warum sie diesen Fakt aber immer bei den Beschäftigten abladen wollen, bleibt wohl ihr Geheimnis.
Ich denke da sollte man doch besser differenzieren, ob niedrig Löhne an zu hohen Steuern ect. liegen, oder ob diese Unternehmen damit nur sein Gewinn maximieren möchten. Sollte es tatsächlich so seien, daß Unternehmen massenhaft darunter zu leiden haben, daß sie zu hohe Steuern und Abgaben bezahlen und sie aus diesem Grund niedrig Löhner beschäftigen muessen, ist ein grundsätzliche Überprüfung dieser Steuern und Abgaben durchaus vorstellbar, aber doch nicht dadurch, daß man arbeitende Menschen am Existenzminimum hält und sie noch zum Bittsteller macht.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von sportsgeist »

relativ » Do 26. Sep 2013, 12:20 hat geschrieben:
Warum sie diesen Fakt aber immer bei den Beschäftigten abladen wollen, bleibt wohl ihr Geheimnis.
Ich denke da sollte man doch besser differenzieren, ob niedrig Löhne an zu hohen Steuern ect. liegen, oder ob diese Unternehmen damit nur sein Gewinn maximieren möchten. Sollte es tatsächlich so seien, daß Unternehmen massenhaft darunter zu leiden haben, daß sie zu hohe Steuern und Abgaben bezahlen und sie aus diesem Grund niedrig Löhner beschäftigen muessen, ist ein grundsätzliche Überprüfung dieser Steuern und Abgaben durchaus vorstellbar, aber doch nicht dadurch, daß man arbeitende Menschen am Existenzminimum hält und sie noch zum Bittsteller macht.
wir haben de facto mindestlohn, also hak' diese larmoyanz endlich ab.

gibts jetzt noch andere gruende fuers geweine ??!
dachte naemlich mit ML waere diese diskussion endlich beendet.
aber ich prophezeite ja schon immer.
den jammerern hier gehts gar nicht um den ML ...

denen gehts nur darum, warum sie mit 10 euro die stunde abgespeist werden, und andere 20 euro nach hause tragen ...
es geht lediglich um die abgrundtiefsitzende neiddiskussion:
"mein nachbar hat aber mehr als ich ..." :rolleyes:
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Blickwinkel
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Do 26. Sep 2013, 12:20 hat geschrieben:
Warum sie diesen Fakt aber immer bei den Beschäftigten abladen wollen, bleibt wohl ihr Geheimnis.
Ich denke da sollte man doch besser differenzieren, ob niedrig Löhne an zu hohen Steuern ect. liegen, oder ob diese Unternehmen damit nur sein Gewinn maximieren möchten. Sollte es tatsächlich so seien, daß Unternehmen massenhaft darunter zu leiden haben, daß sie zu hohe Steuern und Abgaben bezahlen und sie aus diesem Grund niedrig Löhner beschäftigen muessen, ist ein grundsätzliche Überprüfung dieser Steuern und Abgaben durchaus vorstellbar, aber doch nicht dadurch, daß man arbeitende Menschen am Existenzminimum hält und sie noch zum Bittsteller macht.
Jedes Unternehmen will seinen Gewinn maximieren. Das ist doch völlig normal, genauso, wie jeder Mensch zu größmöglichen Lohn arbeiten will. Das ist auch nichts anderes. Warum ist da erste moralisch verwerflicher als das zweite?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

sportsgeist » Do 26. Sep 2013, 11:28 hat geschrieben: wir haben de facto mindestlohn, also hak' diese larmoyanz endlich ab.

gibts jetzt noch andere gruende fuers geweine ??!
dachte naemlich mit ML waere diese diskussion endlich beendet.
aber ich prophezeite ja schon immer.
den jammerern hier gehts gar nicht um den ML ...

denen gehts nur darum, warum sie mit 10 euro die stunde abgespeist werden, und andere 20 euro nach hause tragen ...
es geht lediglich um die abgrundtiefsitzende neiddiskussion:
"mein nachbar hat aber mehr als ich ..." :rolleyes:
Nur weil ihr Horizont nicht so weit reicht Fehlentwicklungen zu erkennen, brauchen sie hier nicht wieder dieses unsägliche Neidargument zu bringen.
Wir haben defacto noch kein Mindestlohn, oder ist es für dich in Ordnung, daß es bei der Leiharbeit zwar jetzt häufiger Mindeslohn gibt, diese aber in Werksverträge oder Scheinselbständkeit umgewandelt werden können, für dies es noch keine Regelungen gibt? Es ist auch schwer für die Menschen die es betrifft sich dagegen zu wehren, wenn man keine Lobby hat, die sich für diese Gruppe einsetzt. Es sind ja keine hoch qualifizierten Facharbeiter die sowas vermehrt betrifft.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von sportsgeist »

relativ » Do 26. Sep 2013, 12:40 hat geschrieben: Nur weil ihr Horizont nicht so weit reicht Fehlentwicklungen zu erkennen, brauchen sie hier nicht wieder dieses unsägliche Neidargument zu bringen.
Wir haben defacto noch kein Mindestlohn, oder ist es für dich in Ordnung, daß es bei der Leiharbeit zwar jetzt häufiger Mindeslohn gibt, diese aber in Werksverträge oder Scheinselbständkeit umgewandelt werden können, für dies es noch keine Regelungen gibt? Es ist auch schwer für die Menschen die es betrifft sich dagegen zu wehren, wenn man keine Lobby hat, die sich für diese Gruppe einsetzt. Es sind ja keine hoch qualifizierten Facharbeiter die sowas vermehrt betrifft.
wir haben de facto ML und in ein paar wochen auch de jure ...
egal welche koalition kommt
denn selbst der mehrheit in der Union ist dieses thema doch laengst leid ...

sind dann deine argumente alle vom tisch gefegt, oder faengt dann woanders das gejammere an ??!
und warum faengt es dann woanders an ???!!! ... :rolleyes:
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 26. Sep 2013, 12:20 hat geschrieben:
Warum sie diesen Fakt aber immer bei den Beschäftigten abladen wollen, bleibt wohl ihr Geheimnis.
Ich denke da sollte man doch besser differenzieren, ob niedrig Löhne an zu hohen Steuern ect. liegen, oder ob diese Unternehmen damit nur sein Gewinn maximieren möchten. Sollte es tatsächlich so seien, daß Unternehmen massenhaft darunter zu leiden haben, daß sie zu hohe Steuern und Abgaben bezahlen und sie aus diesem Grund niedrig Löhner beschäftigen muessen, ist ein grundsätzliche Überprüfung dieser Steuern und Abgaben durchaus vorstellbar, aber doch nicht dadurch, daß man arbeitende Menschen am Existenzminimum hält und sie noch zum Bittsteller macht.
Man kann nichts "irgendwo abladen" wo es ohnehin beheimatet ist. Ebensowenig berücksichtigst du, wie sich Preise bilden. Die werden nicht einfach so festgelegt. Wer zu teuer ist, dessen Waren bleiben einfach liegen. Das hat nur bei unverzichtbaren Waren, wie vielleicht Strom und Wasser, oder in ganz exklusiven Marktnischen, wie z.B. hochwertiger Schmuck oder exklusive Sportwagen, geklappt. Auf dem Markt, wo jeder mit Konkurrenz kämpfen muß und wo ebenso jeder damit zu leben hat, daß es für seine Waren Substitutionsprodukte gibt, funktioniert das nicht. Und damit sind die Ertragsmöglichkeiten begrenzt. Wie sich dann letztlich die Löhne bilden, ist auch eine hauptsächlich mathematische Funktion: Nämlich der Gegenüberstellung der Kosten, die ich für den Einsatz eines Beschäftigten habe, mit dem Mehrertrag, den ich am Markt durch diesen Einsatz erziele. Wenn ich da von vornherein sehe, daß solch ein Beschäftiger für mich ein Zuschußgeschäft wird, ist er weg. Denn ich werde definitiv meinen Gewinn maximieren. Das ist der Zweck eines Unternehmens. Wirtschaftsunternehmen sind keine Ersatzsozialämter. Das ist die Fehlannahme, die Leute mit deiner Denkweise immer wieder treffen. Wer sich nicht selber unterhalten kann, der hat einen Anspruch an die Sozialsysteme in diesem Land. Das hat mit Betteln oder Bittstellen gar nichts zu tun. Das ist ein verbriefter Anspruch. Und wenn dieser Anspruch an die Erfüllung von Bedingungen gekoppelt ist, dann ist das auch nur richtig, denn die Gesellschaft ist nicht verpflichtet, einen Mindestlebensstandard zu garantieren, sondern ausschließlich eine Grundversorgung. Eine Argumention mit "wir haben's doch" ist genau dann verfehlt, wenn damit nicht das eigene, sondern das Vermögen anderer gemeint ist, dem man sich gerne bedienen möchte.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 11:33 hat geschrieben:
Jedes Unternehmen will seinen Gewinn maximieren. Das ist doch völlig normal, genauso, wie jeder Mensch zu größmöglichen Lohn arbeiten will. Das ist auch nichts anderes. Warum ist da erste moralisch verwerflicher als das zweite?
Ich habe nix gegen Gewinnmaximierung, wenn sie nicht durch Lohndrückerrei und/oder auf kosten der Steuerzahler statt findet, sondern durch ganz normales Wachstum durch gutes Management.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

sportsgeist » Do 26. Sep 2013, 11:43 hat geschrieben: wir haben de facto ML und in ein paar wochen auch de jure ...
egal welche koalition kommt
denn selbst der mehrheit in der Union ist dieses thema doch laengst leid ...

sind dann deine argumente alle vom tisch gefegt, oder faengt dann woanders das gejammere an ??!
und warum faengt es dann woanders an ???!!! ... :rolleyes:
Ihre Glaskugel fängt wohl an mit ihnen zu spinnen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von prime-pippo »

relativ » Do 26. Sep 2013, 11:40 hat geschrieben: Nur weil ihr Horizont nicht so weit reicht Fehlentwicklungen zu erkennen, brauchen sie hier nicht wieder dieses unsägliche Neidargument zu bringen.
Du sprengst hier die Vorstellungskraft von Sportsgeist und Co....

Dass es einem nicht um Neid geht..... dass man für gute soziale Sicherungssysteme sein kann, ohne dass zu erwarten wäre, dass man selbst in absehbarer Zeit auf diese angewiesen wäre........unvorstellbar.... :|
"Banks do not, as too many textbooks still suggest, take deposits of existing money from savers and lend it out to borrowers: they create credit and money ex nihilo – extending a loan to the borrower and simultaneously crediting the borrower’s money account."
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Do 26. Sep 2013, 12:53 hat geschrieben: Ich habe nix gegen Gewinnmaximierung, wenn sie nicht durch Lohndrückerrei und/oder auf kosten der Steuerzahler statt findet, sondern durch ganz normales Wachstum durch gutes Management.
Das machen doch aber sehr viele Unternehmen so. Trotzdem zahlen die Unternehmen Löhne, die sie zahlen können. Erst neulich auf RTL war das interessant zu beobachten, als in einem Betrieb die Mitarbeiter ihre Gehälter freiwillig gegenseitig veröffentlicht haben, wollte plötzlich der halbe Betrieb eine Gehaltserhöhung.

Das ging natürlich nicht, weil der Betrieb dann plötzlich 90.000 Euro Personalkosten pro Monat mehr gehabt hätte. Die Begründung von manchen war auch ungünstig, nach dem Motto, der Kollege verdiene mehr Geld und nun wolle man genauso viel verdienen. Andere waren da schlauer und haben Ideen zur Kostensenkung (kein Mitarbeiterabbau!!!) und zur Prozessverbesserung vorgebracht. Da konnte der GF guten Gewissens das Gehalt erhöhen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

prime-pippo » Do 26. Sep 2013, 12:56 hat geschrieben:
Du sprengst hier die Vorstellungskraft von Sportsgeist und Co....

Dass es einem nicht um Neid geht..... dass man für gute soziale Sicherungssysteme sein kann, ohne dass zu erwarten wäre, dass man selbst in absehbarer Zeit auf diese angewiesen wäre........unvorstellbar.... :|
Wir haben bereits gute soziale Sicherungssysteme. Wo ist das Problem?
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

victim » Do 26. Sep 2013, 11:22 hat geschrieben: Einfach mal der Logik folgen:
Marktwirtschaft bezweckt positive Rückkopplung von Anbieterprofit in Nachfragerkaufkraft.
Das wäre der optimale Entwicklungsmotor der Menschheit.
Arbeiten ist anbieten - das wird sozialstaatlich stranguliert.
Freedy, bist du das, diese hohlen Phrasen, so vertraut?
pudding

Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

sportsgeist » Do 26. Sep 2013, 11:51 hat geschrieben: oh gott, diesen ganzen schmonzes hatten wir doch schonmal ... :|

welcome back ... naja
Nööö, muss net sein... :eek:
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

relativ » Do 26. Sep 2013, 12:53 hat geschrieben: Ich habe nix gegen Gewinnmaximierung, wenn sie nicht durch Lohndrückerrei und/oder auf kosten der Steuerzahler statt findet, sondern durch ganz normales Wachstum durch gutes Management.
Immer und immer wieder der gleiche Unsinn. Lohndrückerei? Gibt es die? Wie manifestiert sie sich? Darin, daß für Hilfstätigkeiten nicht das gezahlt wird, was sich die Erbringer so vorstellen? Wir haben in Deutschland eine Freiheit, die nennt sich Tarifhoheit. Und wir sind jahrzehntelang gut mit ihr gefahren. Da haben sich die Beschäftigten dann auch im Arbeitskonflikt selbst ans Werkstor gestellt und haben für ihre Sache gekämpft. Und es gab immer eine Einigung. Das hat nachgelassen. Heutzutage sind nicht mehr alle dazu bereit, für ihre eigene Sache einzutreten. Es wird gefordert, daß der große Bruder kommt und ein Machtwort spricht. Diese Faulheit und Feigheit, denn mehr ist es nicht, ist dabei, dieses hohe Gut der Tariffreiheit einzustampfen. Für Leute, die das propagieren, habe ich nur Verachtung übrig.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 11:49 hat geschrieben: Man kann nichts "irgendwo abladen" wo es ohnehin beheimatet ist. Ebensowenig berücksichtigst du, wie sich Preise bilden. Die werden nicht einfach so festgelegt. Wer zu teuer ist, dessen Waren bleiben einfach liegen. Das hat nur bei unverzichtbaren Waren, wie vielleicht Strom und Wasser, oder in ganz exklusiven Marktnischen, wie z.B. hochwertiger Schmuck oder exklusive Sportwagen, geklappt. Auf dem Markt, wo jeder mit Konkurrenz kämpfen muß und wo ebenso jeder damit zu leben hat, daß es für seine Waren Substitutionsprodukte gibt, funktioniert das nicht. Und damit sind die Ertragsmöglichkeiten begrenzt. Wie sich dann letztlich die Löhne bilden, ist auch eine hauptsächlich mathematische Funktion: Nämlich der Gegenüberstellung der Kosten, die ich für den Einsatz eines Beschäftigten habe, mit dem Mehrertrag, den ich am Markt durch diesen Einsatz erziele. Wenn ich da von vornherein sehe, daß solch ein Beschäftiger für mich ein Zuschußgeschäft wird, ist er weg. Denn ich werde definitiv meinen Gewinn maximieren. Das ist der Zweck eines Unternehmens. Wirtschaftsunternehmen sind keine Ersatzsozialämter. Das ist die Fehlannahme, die Leute mit deiner Denkweise immer wieder treffen. Wer sich nicht selber unterhalten kann, der hat einen Anspruch an die Sozialsysteme in diesem Land. Das hat mit Betteln oder Bittstellen gar nichts zu tun. Das ist ein verbriefter Anspruch. Und wenn dieser Anspruch an die Erfüllung von Bedingungen gekoppelt ist, dann ist das auch nur richtig, denn die Gesellschaft ist nicht verpflichtet, einen Mindestlebensstandard zu garantieren, sondern ausschließlich eine Grundversorgung.
Genau deswegen ist ja ein gesetzlicher Mindeslohn so Wertvoll, weil dann die Preise und Konkurrenz nicht mehr durch Lohndrückerrei beeinflusst werden kann.
Sehen sie, ich versuche beim Einkauf darauf zu achten, daß ich die Waren einkaufe die für mich einen subjektiv realen Einkaufswert haben. Leider kann ich nicht sicher sein, daß diese Einkaufspraxis, nicht auch in die Gewinnmaximierung fließst und nicht dazu gerechte Löhne zu bezahlen.
Ich würde eher das System in Frage stellen, als Menschen dauerhaft ein unwürdiges Arbeitsverhältnis zuzumuten. Unternehmen muessen wirtschaftlich Arbeiten können da bin ich ja ganz bei ihnen, aber bitte die Stellschrauben dafür nicht bei der Lohndrückerrei suchen. Es geht auch nicht darum, daß Unternehmen Sozialämter seinen sollen, sondern darum die geleistete Arbeit so zu bezahlen, daß jemand davon leben kann und oder eine Familie ernähren kann, ohne vom Staat abhängig zu sein.
Wenn dies in unserem System so nicht mehr möglich ist, stelle ich dieses in Frage, gerade dann, wenn gleichzeitig in diesem Land der Reichtum explodiert.
Eine Argumention mit "wir haben's doch" ist genau dann verfehlt, wenn damit nicht das eigene, sondern das Vermögen anderer gemeint ist, dem man sich gerne bedienen möchte.
Was labern sie da immer, meine Familie wäre von den erhöhten Steuern der SPD und Grüne auch negativ betroffen. Ich führe hier keine Neiddebatte sondern eine Gesellschaftliche.
Das sie meinen, diese gehe sie nix an, weiss ich ja schon.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von sportsgeist »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:07 hat geschrieben: Nööö, muss net sein... :eek:
noe, in der tat ned
freddy (krueger) is back in the house ... :rolleyes:
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

sportsgeist » Do 26. Sep 2013, 12:28 hat geschrieben: wir haben de facto mindestlohn, also hak' diese larmoyanz endlich ab.

gibts jetzt noch andere gruende fuers geweine ??!
dachte naemlich mit ML waere diese diskussion endlich beendet.
aber ich prophezeite ja schon immer.
den jammerern hier gehts gar nicht um den ML ...

denen gehts nur darum, warum sie mit 10 euro die stunde abgespeist werden, und andere 20 euro nach hause tragen ...
es geht lediglich um die abgrundtiefsitzende neiddiskussion:
"mein nachbar hat aber mehr als ich ..." :rolleyes:
Nein haben wir nicht, aber was wir haben sind Arbeitnehmer in Werkverträgen zu 4,50 die Stunde. Also erzähl' keinen Mist.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von zollagent »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:10 hat geschrieben: Nein haben wir nicht, aber was wir haben sind Arbeitnehmer in Werkverträgen zu 4,50 die Stunde. Also erzähl' keinen Mist.
Arbeitnehmer haben keine Werkverträge.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 12:33 hat geschrieben:
Jedes Unternehmen will seinen Gewinn maximieren. Das ist doch völlig normal, genauso, wie jeder Mensch zu größmöglichen Lohn arbeiten will. Das ist auch nichts anderes. Warum ist da erste moralisch verwerflicher als das zweite?
Weils der erste auf Kosten des zweiten tut weil er das kann während der zweite ja nicht einmal die Möglichkeit hat das zu tun. So einfach ist das mein wirtschaftsliberaler "Freund" dem es am liebsten wäre wir würden wieder eine Feudalzeitalter und eine Klassengesellschaft einführen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von sportsgeist »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:10 hat geschrieben: Nein haben wir nicht, aber was wir haben sind Arbeitnehmer in Werkverträgen zu 4,50 die Stunde. Also erzähl' keinen Mist.
wir haben de facto ML ...

euer trotziges weitergejammer zeigt nur, dass es euch gar NIE um den mindestlohn ging ...
eure ganzen trotzigen argumente passen naemlich gar nicht da rein ...
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

sportsgeist » Do 26. Sep 2013, 12:43 hat geschrieben: wir haben de facto ML und in ein paar wochen auch de jure ...
egal welche koalition kommt
denn selbst der mehrheit in der Union ist dieses thema doch laengst leid ...

sind dann deine argumente alle vom tisch gefegt, oder faengt dann woanders das gejammere an ??!
und warum faengt es dann woanders an ???!!! ... :rolleyes:
Haben wir NICHT, auch wenn du es hundertmal hier wiederholst.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:12 hat geschrieben: Weils der erste auf Kosten des zweiten tut weil er das kann während der zweite ja nicht einmal die Möglichkeit hat das zu tun. So einfach ist das mein wirtschaftsliberaler "Freund" dem es am liebsten wäre wir würden wieder eine Feudalzeitalter und eine Klassengesellschaft einführen.
Wie wird man denn zum Unternehmer? Muss ich dafür in den "Unternehmeradel" kommen?

Wie hat es denn Bill Gates aus der Garage geschafft, zu einem der reichsten Männer der Welt zu werden? Der Typ hatte nicht von Geburt an dieses Geld. Insofern ist deine Aussage dein übliches lamentieren.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 11:59 hat geschrieben:
Das machen doch aber sehr viele Unternehmen so. Trotzdem zahlen die Unternehmen Löhne, die sie zahlen können. Erst neulich auf RTL war das interessant zu beobachten, als in einem Betrieb die Mitarbeiter ihre Gehälter freiwillig gegenseitig veröffentlicht haben, wollte plötzlich der halbe Betrieb eine Gehaltserhöhung.

Das ging natürlich nicht, weil der Betrieb dann plötzlich 90.000 Euro Personalkosten pro Monat mehr gehabt hätte. Die Begründung von manchen war auch ungünstig, nach dem Motto, der Kollege verdiene mehr Geld und nun wolle man genauso viel verdienen. Andere waren da schlauer und haben Ideen zur Kostensenkung (kein Mitarbeiterabbau!!!) und zur Prozessverbesserung vorgebracht. Da konnte der GF guten Gewissens das Gehalt erhöhen.
Darum geht es nicht. Wenn ein Betrieb der Meinung Mitarbeiter unterschiedlich Hoch zu bezahlen ist dies sein Problem. Mir geht es darum das das Grundgehalt der Arbeitnehmer zum Leben ohne Aufstockung durch den Staat reicht.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Do 26. Sep 2013, 13:16 hat geschrieben: Darum geht es nicht. Wenn ein Betrieb der Meinung Mitarbeiter unterschiedlich Hoch zu bezahlen ist dies sein Problem. Mir geht es darum das das Grundgehalt der Arbeitnehmer zum Leben ohne Aufstockung durch den Staat reicht.
Das reicht aber bei manchen Jobs einfach nicht, weil manche Tätigkeiten gar nicht 40h die Woche gebraucht werden.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 12:59 hat geschrieben:
Das machen doch aber sehr viele Unternehmen so. Trotzdem zahlen die Unternehmen Löhne, die sie zahlen können. Erst neulich auf RTL war das interessant zu beobachten, als in einem Betrieb die Mitarbeiter ihre Gehälter freiwillig gegenseitig veröffentlicht haben, wollte plötzlich der halbe Betrieb eine Gehaltserhöhung.

Das ging natürlich nicht, weil der Betrieb dann plötzlich 90.000 Euro Personalkosten pro Monat mehr gehabt hätte. Die Begründung von manchen war auch ungünstig, nach dem Motto, der Kollege verdiene mehr Geld und nun wolle man genauso viel verdienen. Andere waren da schlauer und haben Ideen zur Kostensenkung (kein Mitarbeiterabbau!!!) und zur Prozessverbesserung vorgebracht. Da konnte der GF guten Gewissens das Gehalt erhöhen.
Tja, vermutlich hat der Unternehmer willkürlich die Gehälter verteilt und dabei Gutdünken über Vernunft und Gerechtigkeit herrschen lassen. Das ist wohl im Mittelstand so Gang und Gäbe.Und du meinst auch noch es wäre von den Unternehmern nicht zu verlangen die Gehälter fair und vernünftig zu bestimmen, klasse. :dead:
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 13:09 hat geschrieben: Immer und immer wieder der gleiche Unsinn. Lohndrückerei? Gibt es die? Wie manifestiert sie sich? Darin, daß für Hilfstätigkeiten nicht das gezahlt wird, was sich die Erbringer so vorstellen? Wir haben in Deutschland eine Freiheit, die nennt sich Tarifhoheit. Und wir sind jahrzehntelang gut mit ihr gefahren. Da haben sich die Beschäftigten dann auch im Arbeitskonflikt selbst ans Werkstor gestellt und haben für ihre Sache gekämpft. Und es gab immer eine Einigung. Das hat nachgelassen. Heutzutage sind nicht mehr alle dazu bereit, für ihre eigene Sache einzutreten. Es wird gefordert, daß der große Bruder kommt und ein Machtwort spricht. Diese Faulheit und Feigheit, denn mehr ist es nicht, ist dabei, dieses hohe Gut der Tariffreiheit einzustampfen. Für Leute, die das propagieren, habe ich nur Verachtung übrig.
Wer ist wir? Die Arbeitgeber, freilich. Die Arbeitnehmer sehen das anders.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von sportsgeist »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:19 hat geschrieben: Tja, vermutlich hat der Unternehmer willkürlich die Gehälter verteilt und dabei Gutdünken über Vernunft und Gerechtigkeit herrschen lassen. Das ist wohl im Mittelstand so Gang und Gäbe.Und du meinst auch noch es wäre von den Unternehmern nicht zu verlangen die Gehälter fair und vernünftig zu bestimmen, klasse. :dead:
himmel, hier sprechen wieder die blinden (du und konsorten) von der farbe ... :|
Zuletzt geändert von sportsgeist am Donnerstag 26. September 2013, 13:23, insgesamt 1-mal geändert.
Zitat: Stehen Intelligenz und Schulnoten in irgendeinem direkten proportionalen Zusammenhang ... Nein ... Warum? ... Ich bin das lebende Gegenbeispiel
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:19 hat geschrieben: Tja, vermutlich hat der Unternehmer willkürlich die Gehälter verteilt und dabei Gutdünken über Vernunft und Gerechtigkeit herrschen lassen. Das ist wohl im Mittelstand so Gang und Gäbe.Und du meinst auch noch es wäre von den Unternehmern nicht zu verlangen die Gehälter fair und vernünftig zu bestimmen, klasse. :dead:
Die Gehälter waren fair. Der Betrieb vertreibt Haushaltsgeräte (Waschmaschinen etc.) und hat mehrere Fillalen. Der umsatzschwächste Filalleiter hatte das geringste Gehalt. Gleichzeitig hatte er nie sich großartig um sein Gehalt Gedanken gemacht. Zu argumentieren, die anderen verdienen mehr, ist kein Argument. Gerade im Mittelstand müssen die Leistungsträger gehalten werden, ansonsten ist der Betrieb schneller pleite als man "Oh" sagen kann.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 13:15 hat geschrieben:
Wie wird man denn zum Unternehmer? Muss ich dafür in den "Unternehmeradel" kommen?

Wie hat es denn Bill Gates aus der Garage geschafft, zu einem der reichsten Männer der Welt zu werden? Der Typ hatte nicht von Geburt an dieses Geld. Insofern ist deine Aussage dein übliches lamentieren.
Alles klar, Ende der Debatte da sinnfrei.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:25 hat geschrieben: Alles klar, Ende der Debatte da sinnfrei.
Wieso ist das sinnfrei? Deine Ausreden, warum etwas nicht geht, sind sinnfrei. Wenn alle Menschen so vorgegangen wären, dann hätten wir keinen Fortschritt.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

zollagent » Do 26. Sep 2013, 12:09 hat geschrieben: Immer und immer wieder der gleiche Unsinn. Lohndrückerei? Gibt es die? Wie manifestiert sie sich? Darin, daß für Hilfstätigkeiten nicht das gezahlt wird, was sich die Erbringer so vorstellen? Wir haben in Deutschland eine Freiheit, die nennt sich Tarifhoheit. Und wir sind jahrzehntelang gut mit ihr gefahren. Da haben sich die Beschäftigten dann auch im Arbeitskonflikt selbst ans Werkstor gestellt und haben für ihre Sache gekämpft. Und es gab immer eine Einigung. Das hat nachgelassen. Heutzutage sind nicht mehr alle dazu bereit, für ihre eigene Sache einzutreten. Es wird gefordert, daß der große Bruder kommt und ein Machtwort spricht. Diese Faulheit und Feigheit, denn mehr ist es nicht, ist dabei, dieses hohe Gut der Tariffreiheit einzustampfen. Für Leute, die das propagieren, habe ich nur Verachtung übrig.

Wenn ein Unternehmen hier in Deutschland nicht ohne geringe Löhne existieren kann, ist es evt. im falschen Land beheimatet, oder es gibt einfach zu viele davon. Somit muss da der Mindeslohn her, damit sich diese Schwemme wieder Marktbereinigt werden kann.
Jetzt kommen sie mir nicht mit der Tarifhohheit. Wer sich die Entwicklung der Gewerkschaften seit Helmut Kohl anschaut, kann nicht umher, daß es nur noch Gewerkschaften gibt, die von diesem Problem eh nicht berührt werden, weil es Gewerkschaften für Facharbeiter oder Teilgewerkschaften starker Berufsgruppen sind. Deweitern sind viele Arbeitgeber die sowas betrifft aus der Tarifgemeinschaft ausgetreten.
Einen Gesamttarifvertrag früherer Prägung gibt es nicht mehr, von daher sind große Teile der Arbeitnehmer von solchen Tarifverträgen ausgeschlossen.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von relativ »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 12:18 hat geschrieben:
Das reicht aber bei manchen Jobs einfach nicht, weil manche Tätigkeiten gar nicht 40h die Woche gebraucht werden.
Junge werd nicht komisch, ich rede von einem ganz normalen 8 Stunden Arbeitstag.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
pudding

Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 13:22 hat geschrieben:
Die Gehälter waren fair. Der Betrieb vertreibt Haushaltsgeräte (Waschmaschinen etc.) und hat mehrere Fillalen. Der umsatzschwächste Filalleiter hatte das geringste Gehalt. Gleichzeitig hatte er nie sich großartig um sein Gehalt Gedanken gemacht. Zu argumentieren, die anderen verdienen mehr, ist kein Argument. Gerade im Mittelstand müssen die Leistungsträger gehalten werden, ansonsten ist der Betrieb schneller pleite als man "Oh" sagen kann.
Dann gehören die Unternehmer selber ja deiner Aussage zur Folge nicht so zu den Leistungsträgern. :cool:
Das wusste ich schon immer. :p
Wahnsinn, was sich hier so herumtreibt.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

pudding » Do 26. Sep 2013, 13:31 hat geschrieben: Dann gehören die Unternehmer selber ja deiner Aussage zur Folge nicht so zu den Leistungsträgern. :cool:
Das wusste ich schon immer. :p
Wahnsinn, was sich hier so herumtreibt.
Werd doch selber Unternehmer, dann kannst du jedem Geringqualifizierten sein Traumgehalt zahlen. Wer oder was hindert dich daran?
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von Blickwinkel »

relativ » Do 26. Sep 2013, 13:30 hat geschrieben: Junge werd nicht komisch, ich rede von einem ganz normalen 8 Stunden Arbeitstag.
Ich bin nicht dein Junge.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 13:26 hat geschrieben:
Wieso ist das sinnfrei? Deine Ausreden, warum etwas nicht geht, sind sinnfrei. Wenn alle Menschen so vorgegangen wären, dann hätten wir keinen Fortschritt.
Ausreden? Du kommst hier mit Bill Gates als Beispiel, frei nach dem Motto, jeder kann das, was für Ausreden?
Menschen die in Deutschland anständige Bezahlung für anständige Arbeit und anständige Leistung fordern werden von Unternehmerlakaien wie dir und Konsorten als faule Neidhammel diffamiert. Die Entwicklung von Löhnen im Vergleich zu Gewinnen und Profit sagt genug aus. Du weisst doch gar nicht was los ist in diesem Land und schreibst dir "europäischer Demokrat" auf die Brust. Ein Lippenbekenntnis mehr nicht.
Typen wie dich kann ich nicht ab!
pudding

Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

Blickwinkel » Do 26. Sep 2013, 13:33 hat geschrieben:
Werd doch selber Unternehmer, dann kannst du jedem Geringqualifizierten sein Traumgehalt zahlen. Wer oder was hindert dich daran?
Merkwürdig, wie wird man vielgerühmter Exportweltmeister mit lauter Geringqualifizierten, den Zahlen nach werden die immer mehr.
Deine blöden Ausreden um den Unternehmern noch mehr Profit in die Taschen zu stecken kannst du stecken lassen. Ich kann diese Gejammere von diesen Mittelständlern und wie schlecht es ihnen in diesem Land doch geht nicht mehr hören, haut doch einfach ab, Unternehmer die meinen keine anständigen Löhne bezahlen zu müssen braucht hier keiner.
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Re: Arbeitsmarkt - Wird die Arbeit verschwinden ?

Beitrag von pudding »

victim » Do 26. Sep 2013, 13:38 hat geschrieben: Ne, isser hier?
Noch was total verschwurbelt Hohles - für derartige Köpfchen:
Es geht um assoziative Selektivität, flankiert von affirmativer Selbstdiskriminierungs-Nötigung als ökonomische Stratifikationstheoreme.
Auf sowas kommt man viell. erst, wenn man im blödsinnigen Ing.-Studium nur fehlerfreie Matheklausuren abgegeben hat und kaum in Hörsälen war, hahaha.
Ich hätte besser bei den Chopin Etudes bleiben sollen, die ich im Musikkonservatorium so weit perfektionierte, daß es der Kollege meines damaligen Profs. nicht von ihm unterscheiden konnte, als er mal draussen vor der Türe wartete, bis ich fertig war.
Auch Orgeln in großen Kirchen war lecker.
Die kleinste war diese lustige, vor der in Nürnberg immer das köstlich gestylte Christkind einen Massenauflauf verursacht.
Ich seh' schon, die Lobotomie führt nicht bei jedem zum Erfolg.
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