Matthias Pochmann » Mo 1. Jul 2013, 09:51 hat geschrieben:Ich hatte das versucht zu verifizieren - auf welche Erhebung berufst Du Dich?
Es tut nichts zur Sache - ich fand die Rede gut - meiner Meinung ist egal, was andere sagen!
Unser Volk ist ein Volk der Rentner
... eine Frau Merkel, die glaubt, das Internet sei für alle Neuland, wirkt da natürlich sympathisch.
bei n-tv:
Steinbrück fischt bei dunkelrot:
Jetzt hat Steinbrück schon wieder zugeschlagen. In einem Interview mit der "Zeit" spricht er über den Umgang mit den Bürgern aus den neuen Bundesländern nach 1989. Steinbrück sagt: In der früheren DDR seien Leute mit demselben Selbstverständnis in die SED eingetreten, "mit der man in Bayern in die CSU eintrat oder im Ruhrgebiet in die SPD". Ob er sich damit einen Gefallen getan hat? Wohl kaum.
CDU-Geschäftsführer Hermann Gröhe nahm die Vorlage des Kanzlerkandidaten jedenfalls dankbar auf. "Der Vergleich von SED mit CSU und SPD ist ungeheuerlich. Er verharmlost die DDR-Diktatur", schrieb er bei Twitter.
"Nicht wahnsinnig klug"
Bei den Mitgliedern der SPD dürfte dies nicht gerade für Erheiterung sorgen. Steinbrücks erneuter Ausrutscher lenkt ab vom politischen Tagesgeschäft, von der Auseinandersetzung mit der NSA-Spionage, Whistleblower Edward Snowden und den Unruhen in Ägypten. Erst vor zwei Wochen hatte der öffentliche Streit zwischen Steinbrück und Parteichef Sigmar Gabriel für Unruhe gesorgt. So kurz vor der Wahl fürchten die Genossen jede neue Debatte um ihren Kanzlerkandidaten. Aus der Parteispitze will sich daher niemand zu dem kruden SED-Vergleich äußern. Die Partei steht in den Umfragen teilweise immer noch deutlich unter 25 Prozent. Die Situation ist heikel genug.
Nicht nur Mitglieder der bayrischen CSU und der nordrhein-westfälischen SPD nehmen Steinbrücks Worte verwundert zu Kenntnis. "Vor dem Hintergrund, dass er Kanzlerkandidat ist, war es nicht wahnsinnig klug, so etwas zu sagen", sagt Markus Meckel n-tv.de. Meckel war in der DDR 1989 einer der Gründer der SDP, der Vorläuferpartei der SPD. Im Kabinett von Lothar de Maizière war er der letzte DDR-Außenminister. "Die Gefahr von Missverständnissen ist zu groß", sagt er. Denn die Aussage könne so ausgelegt werden, als würde Steinbrück den Eintritt in die SED mit dem in CDU und SPD gleichsetzen. Meckel räumt aber ein: "Wenn es darum geht, einer Partei aus Karrieregründen beizutreten, dann liegt er sicherlich nicht so falsch."
Steinbrück über Merkel
"Ich kritisiere das folgenlose Gerede"
Steinbrück hat ein Problem, dass schon andere Kanzlerkandidaten vor ihm hatten: In den neuen Bundesländern steht er in der Wählergunst laut einer Forsa-Umfrage besonders schlecht da. Merkel liegt hier mit 66 Prozent noch deutlicher vor Steinbrück (17 Prozent) als in Deutschland insgesamt. Hier würden sich 56 Prozent für die Kanzlerin und 19 Prozent für ihren Herausforderer entscheiden.
Das Interview mit der "Zeit" war von Steinbrücks Beratern daher wohl kalkuliert. In dem Gespräch erzählt der Kanzlerkandidat, wie er in den 80er Jahren in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik in Ostberlin gearbeitet hat. Ausdrücklich lobt er die Kinderbetreuung und die hohe Quote berufstätiger Frauen als das "positive Erbe der DDR". Ihm sei erst spät klar geworden, dass "wir alle nach 1989 wahrscheinlich sehr viel mehr Verständnis" hätten aufbringen müssen. "Zum Beispiel dafür, dass Leute Mitglieder in der SED geworden sind." Doch tatsächlich dürfte bei den meisten Lesern etwas anderes in Erinnerung bleiben: Wie Steinbrück den Eintritt in die Staatspartei einer Diktatur mit dem in SPD und CSU vergleicht.